(19)
(11) EP 2 845 730 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
11.03.2015  Patentblatt  2015/11

(21) Anmeldenummer: 14179100.4

(22) Anmeldetag:  30.07.2014
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B41F 13/08(2006.01)
B41F 13/22(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME

(30) Priorität: 02.09.2013 DE 102013109536

(71) Anmelder: manroland web systems GmbH
86153 Augsburg (DE)

(72) Erfinder:
  • Hammer, Josef
    08523 Plauen (DE)
  • Eisensteger, Thomas
    86169 Augsburg (DE)

   


(54) Druckmaschinenrotationskörper


(57) Druckmaschinenrotationskörper (10), insbesondere Druckmaschinenzylinder oder Druckmaschinenwalze, mit einer Welle (11), die über Lager (13) an einem Druckmaschinengestell (14) drehbar lagerbar ist, und mit einer äußeren Oberfläche (15), die temperierbar ist, wobei die äußere Oberfläche (15) über mindestens ein in den Druckmaschinenrotationskörper (10) integriertes Peltier-Element (16) temperierbar, nämlich kühlbar und/oder erwärmbar, ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft einen Druckmaschinenrotationskörper wie einen Druckmaschinenzylinder oder eine Druckmaschinenwalze nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Betreiben eines solchen Druckmaschinenrotationskörpers.

[0002] In einer Druckmaschine sind eine Vielzahl von Rotationskörpern verbaut, wie zum Beispiel Druckmaschinenwalzen und Druckmaschinenzylinder. Bei den Druckmaschinenzylindern kann es sich zum Beispiel um Übertragungszylinder, Formzylinder, Gegenzylinder oder sonstige Zylinder für unterschiedliche Druckverfahren, wie zum Beispiel Offsetdruckverfahren oder auch Tiefdruckverfahren sowie Flexodruckverfahren und dergleichen handeln. Bei den Walzen einer Druckmaschine kann es sich zum Beispiel um Papierleitwalzen, Farbübertragungswalzen eines Farbwerks sowie Feuchtmittelübertragungswalzen eines Feuchtwerks oder um eine Kühlwalze zur Reduzierung der Temperatur des Bedruckstoffes handeln. Diese Druckmaschinenzylinder sowie Druckmaschinenwalzen können sowohl in Rollendruckmaschinen als auch in Bogendruckmaschinen verbaut sein. Die Druckmaschinenrotationskörper können sich im Betrieb erwärmen. Um einer solchen Erwärmung von Druckmaschinenrotationskörpern entgegenzuwirken, ist es aus der Praxis bereits bekannt, die Druckmaschinenrotationskörper mit Hilfe einer Wasserkühlung zu temperieren. Die Temperierung eines Druckmaschinenrotationskörpers mit Hilfe einer Wasserkühlung ist jedoch relativ aufwendig, da das Kühlwasser einerseits in den Druckmaschinenrotationskörper eingeleitet und andererseits aus demselben ausgeleitet werden muss. Hierzu sind Wasser-Drehdurchführungen erforderlich, im Bereich derer sich eine Leckage ausbilden kann. Ein weiterer Nachteil einer Wasserkühlung besteht darin, dass die Druckmaschinenrotationskörper mit Hilfe einer Wasserkühlung bei vertretbarem Aufwand nur über die gesamte Oberfläche einheitlich temperiert werden können. Hiervon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen neuartigen Druckmaschinenrotationskörper und ein Verfahren zum Betreiben desselben zu schaffen.

[0003] Diese Aufgabe wird durch einen Druckmaschinenrotationskörper gemäß Anspruch 1 gelöst. Erfindungsgemäß ist die äußere Oberfläche über mindestens ein in den Druckmaschinenrotationskörper integriertes Peltier-Element temperierbar, nämlich kühlbar und/oder erwärmbar. Die Temperierung der äußeren Oberfläche eines Druckmaschinenrotationskörpers mit Hilfe mindestens eines in den Druckmaschinenrotationskörper integrierten Peltier-Elements verfügtüber den Vorteil, dass Leckagen von Wasser-Drehdurchführungen vermieden werden können.

[0004] Vorzugsweise sind in den Druckmaschinenrotationskörper mehrere PeltierElemente integriert, wobei vorzugweise über jedes der Peltier-Elemente oder zu Gruppen zusammengeschaltete Peltier-Elemente Oberflächenabschnitte der äußeren Oberfläche individuell temperierbar sind. Durch die Integration mehrerer Peltier-Elemente in den Druckmaschinenrotationskörper kann die Oberfläche desselben sektionsweise temperiert werden. Unterschiedliche Oberflächenabschnitte können mit geringem Aufwand individuell temperiert werden, wodurch dann entlang der Oberfläche des Druckmaschinenrotationskörpers ein definiertes Temperaturprofil eingestellt werden kann.

[0005] Nach einer vorteilhaften Weiterbildung sind in Axialrichtung und in Umfangsrichtung mehrere Peltier-Elemente nebeneinander und hintereinander in den Druckmaschinenrotationskörper integriert, wobei vorzugsweise über jedes der Peltier-Elemente ein Oberflächenabschnitt der äußeren Oberfläche individuell temperierbar ist. Diese Anordnung der Peltier-Elemente in Axialrichtung nebeneinander und Umfangsrichtung hintereinander ist bevorzugt, um sowohl in Axialrichtung als auch in Umfangsrichtung ein definiertes Temperaturprofil entlang der Oberfläche des Druckmaschinenrotationskörpers einzustellen.

[0006] Vorzugsweise sind zwischen benachbarten bzw. nebeneinander und hintereinander positionierten Peltier-Elementen thermische Isolierungselemente angeordnet. Durch die Anordnung der Isolierungselemente zwischen benachbarten PeltierElementen können Wechseleffekte zwischen den Peltier-Elementen ausgeschlossen werden, um so eine noch genauere sektionsweise Temperierung der Oberfläche des Druckmaschinenrotationskörpers zu ermöglichen.

[0007] Nach einer alternativen vorteilhaften Weiterbildung ist in den Druckmaschinenrotationskörper mindestens ein Temperatursensor integriert, mit welchem ein Temperatur-Istwert erfassbar ist, um abhängig von einer Abweichung des Temperatur-Istwerts von einem Temperatur-Sollwert das oder jedes Peltier-Element zu regeln. Über den oder jeden Temperatursensor kann eine Temperaturregelung in den jeweiligen Oberflächenabschnitten des Druckmaschinenrotationskörpers etabliert werden.

[0008] Nach einer alternativen vorteilhaften Weiterbildung weist der Druckmaschinenrotationskörper ein Innenrohr auf, welches an einer äußeren Fläche in einem radialen Querschnitt kreisförmig oder mindestens dreieckig oder als abgerundetes Vieleck mit mindestens drei geraden Kanten (abgerundetes Polygon) ausgebildet ist und an dieser äußeren Fläche die Peltier-Elemente trägt, wobei der Druckmaschinenrotationskörper weiterhin ein Außenrohr aufweist, welches das Innenrohr radial zumindest abschnittsweise umgibt, an einer inneren Fläche korrespondierend zur äußeren Fläche des Innerohrs kreisförmig oder mindestens dreieckig oder als abgerundetes Polygon ausgebildet ist und an einer äußeren Fläche die äußere Oberfläche bereitstellt, wobei innerhalb des Innenrohrs Versorgungsleitungen für die Peltier-Elemente verlaufen. Diese Ausgestaltung des Druckmaschinenrotationskörpers ist für eine einfache konstruktive Umsetzung von Vorteil.

[0009] Vorzugsweise ist das Innenrohr des Druckmaschinenrotationskörpers belüftet. Alternativ ist die äußere Oberfläche zusätzlich wassertemperiert, wobei die Wasser-temperierung einer Grundtemperierung und die Temperierung über das oder jedes Peltier-Element einer Feintemperierung der äußeren Oberfläche dient.

[0010] Das erfindungsgemäße Verfahren zum Betreiben eines solchen Druckmaschinenrotationskörpers ist in den Ansprüchen 13 bis 15 definiert.

[0011] Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung. Ausführungsbeispiele der Erfindung werden, ohne hierauf beschränkt zu sein, an Hand der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigt:
Fig. 1
einen radialen Querschnitt durch ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Druckmaschinenrotationskörpers;
Fig. 2
eine Draufsicht auf den erfindungsgemäßen Druckmaschinenrotationskörper ohne Außenrohr desselben; und
Fig. 3
ein Detail des erfindungsgemäßen Druckmaschinenrotationskörpers im Bereich einer an einem Druckmaschinengestell gelagerten Welle desselben.


[0012] Die Erfindung betrifft einen Druckmaschinenrotationskörper einer Druckmaschine, so zum Beispiel einer Rollendruckmaschine oder einer Bogendruckmaschine. Bei dem erfindungsgemäßen Druckmaschinenrotationskörper kann es sich um einen Druckmaschinenzylinder oder um eine Druckmaschinenwalze handeln.

[0013] Dann, wenn der Druckmaschinenrotationskörper als Druckmaschinenzylinder ausgebildet ist, kann es sich bei demselben um einen Formzylinder, einen Übertragungszylinder oder auch um einen Gegendruckzylinder handeln. Dann, wenn der Druckmaschinenrotationskörper als Druckmaschinenwalze ausgebildet ist, kann es sich bei derselben um eine Papierleitwalze, um eine Farbübertragungswalze eines Farbwerks sowie um eine Feuchtmittelübertragungswalze eines Feuchtwerks oder um eine Kühlwalze zur Reduzierung der Temperatur des Bedruckstoffes handeln.

[0014] Diese Beispiele von Druckmaschinenzylindern und Druckmaschinenwalzen sind rein exemplarischer Natur. Die Erfindung ist nicht auf diese Anwendungsfälle beschränkt, sondern kann auch an anderen Druckmaschinenrotationskörpern zum Einsatz kommen.

[0015] Fig. 1 bis 3 zeigen unterschiedliche Ansichten eines Ausführungsbeispieles eines erfindungsgemäßen Druckmaschinenrotationskörpers 10, wobei der Druckmaschinenrotationskörper 10 eine Welle 11 umfasst, die mit seitlichen Wellenabschnitten 12 über Lager 13 an einem Druckmaschinengestell 14 drehbar gelagert ist.

[0016] Der Druckmaschinenrotationskörper 10 verfügt über eine äußere Oberfläche 15, die im radialen Querschnitt gesehen kreisrund konturiert ist. Diese äußere Oberfläche 15 des Druckmaschinenrotationskörpers 10 ist erfindungsgemäß über mindestens ein in den Druckmaschinenrotationskörper 10 integriertes Peltier-Element 16 temperierbar, nämlich kühlbar und/oder erwärmbar, wobei in den Druckmaschinenrotationskörper 10 vorzugsweise mehrere derartige Peltier-Elemente 16 integriert sind, und wobei vorzugsweise über jedes der Peltier-Elemente 16 oder über zu Gruppen zusammengeschaltete Peltier-Elemente 16 jeweils ein Oberflächenabschnitt der äußeren Oberfläche 15 des Druckmaschinenrotationskörpers 10 individuell temperiert werden kann.

[0017] In Axialrichtung und/oder in Umfangsrichtung des Druckmaschinenrotationskörpers 10 sind mehrere Peltier-Elemente 16 nebeneinander und/oder hintereinander in den Druckmaschinenrotationskörper 10 integriert. Im gezeigten Ausführungsbeispiel sind in Umfangsrichtung des Druckmaschinenrotationskörpers 10 gesehen jeweils acht Peltier-Elemente hintereinander und in Axialrichtung des Druckmaschinenrotationskörpers 10 gesehen jeweils drei Peltier-Elemente 16 nebeneinander positioniert, sodass demnach insgesamt vierundzwanzig Peltier-Elemente 16 in den Druckmaschinenrotationskörper 10 integriert sind.

[0018] Es sei darauf hingewiesen, dass die obige Anzahl der in Umfangsrichtung des Druckmaschinenrotationskörpers 10 hintereinander positionierten und die obige Anzahl der in Axialrichtung desselben nebeneinander positionierten Peltier-Elemente 16 rein exemplarischer Natur sind.

[0019] Die Anzahl der in Axialrichtung nebeneinander positionierten Peltier-Elemente 16 ist beliebig und hängt insbesondere von der axialen Baulänge des Druckmaschinenrotationskörpers 10 sowie von der Anzahl der in Axialrichtung individuell zu temperierenden Oberflächenabschnitte desselben ab.

[0020] Die Anzahl der in Umfangsrichtung jeweils hintereinander positionierten Peltier-Elemente 16 beträgt vorzugsweise mindestens zwei, vorzugsweise drei, insbesondere zwischen acht und sechzehn.

[0021] Wie Fig. 1 und 2 entnommen werden kann, ist zwischen den in Umfangsrichtung hintereinander positionierten Peltier-Elementen 16 sowie den in Axialrichtung nebeneinander positionierten Peltier-Elementen 16 jeweils ein thermisches Isolie-rungselement 17 angeordnet, um eine Wechselwirkung zwischen den einzelnen Peltier-Elementen 16 zu vermeiden und so eine optimale individuelle Temperierung der einzelnen Oberflächenabschnitte des Druckmaschinenrotationskörpers 10 zu gewährleisten.

[0022] Die Temperierung des Druckmaschinenrotationskörpers 10 mit Hilfe der Peltier-Elemente 16 kann einerseits im Sinne einer Steuerung und andererseits im Sinne einer Regelung erfolgen. Dann, wenn die Temperierung der Oberfläche 15 des Druckmaschinenrotationskörpers 10 im Sinne einer Regelung erfolgt, sind in den Druckmaschinenrotationskörper 10 vorzugsweise mehrere Temperatursensoren 18 integriert, wobei vorzugsweise jedem individuell zu temperierenden Oberflächenabschnitt ein individueller Temperatursensor 18 zugeordnet ist, mit Hilfe dessen am jeweiligen Oberflächenabschnitt der Oberfläche 15 des Druckmaschinenrotationskörpers 10 ein individueller Temperatur-Istwert erfasst werden kann.

[0023] Alternativ kann mindestens ein berührungsfrei arbeitender, Temperatursensor 18 Erfassung des Temperatur-Istwertes für die gesamte Oberfläche 15 oder Oberflächenabschnitten des Druckmaschinenrotationskörpers 10 zum Einsatz kommen.

[0024] Abhängig von einer Abweichung des jeweiligen Temperatur-Istwerts von einem entsprechenden Temperatur-Sollwert wird das dem jeweiligen Oberflächenabschnitt zugeordnete Peltier-Element 16 individuell geregelt, um also im Bereich des jeweiligen Oberflächenabschnitts der Oberfläche 15 des Druckmaschinenrotationskörpers 10 eine individuelle Temperatur einzustellen.

[0025] Dann, wenn keine individuelle Temperierung des Druckmaschinenrotationskörpers 10 an Oberflächenabschnitten seiner Oberfläche 15 erforderlich ist, können alle in Fig. 1 und 2 gezeigten einzelnen Peltier-Elemente 16 zusammengeschaltet und gemeinsam angesteuert werden.

[0026] Ferner ist es möglich, auch bei einer individuellen Temperierung des Druckmaschinenrotationskörpers an Oberflächenabschnitten seiner Oberfläche 15 einzelne Peltier-Elemente 16 zusammenzuschalteten und gemeinsam anzusteuern oder zu regeln. In der in Fig. 1 und 2 gezeigten Variante, in welcher vierundzwanzig Peltier-Elemente 16 in den Druckmaschinenrotationskörper 10 integriert sind, können z.B. jeweils zwei in Umfangsrichtung benachbarte Peltier-Elemente 16 zusammengeschaltet und gemeinsam angesteuert werden, um so über die vierundzwanzig Peltier-Elemente 16 beispielsweise zwölf Oberflächenabschnitte der Oberfläche 15 individuell zu temperieren. Es können in Umfangsrichtung benachbarte Peltier-Elemente 16 und/oder in Axialrichtung benachbarte Peltier-Elemente 16 zusammengeschaltet und gemeinsam angesteuert werden.

[0027] In einer besonders vorteilhaften konstruktiven Ausführung des erfindungsgemäßen Druckmaschinenrotationskörpers 10 verfügt derselbe über ein Innenrohr 19, welches an einer äußeren Fläche 20 desselben im radialen Querschnitt der Fig. 1 gesehen kreisförmig oder mindestens dreieckig, im Ausführungsbeispiel der Fig. 1 achteckig, oder als abgerundetes Polygon ausgebildet ist, um so in Umfangsrichtung gesehen, Flächenabschnitte auszubilden, an welchen dann jeweils mindestens ein Peltier-Element 16 Aufnahme findet.

[0028] Der Druckmaschinenrotationskörper 10 verfügt weiterhin über ein Außenrohr 21, welches das Innenrohr 19 zumindest abschnittsweise radial außen umgibt, nämlich zumindest in dem Bereich, in welchem die Peltier-Elemente 16 positioniert sind, wobei das Außenrohr 21 an einer Innenfläche 22 korrespondierend zum Innenrohr 19 an dessen Außenfläche 20 kreisförmig oder mindestens dreieckig oder als abgerundetes Polygon mit mindestens drei ebenen Flächen, im Ausführungsbeispiel der Fig. 1 achteckig, konturiert ist, also über die identische Anzahl an Ecken verfügt, wie die Außenfläche 20 des Innenrohrs 19.

[0029] Die Außenfläche des Außenrohrs 21 bildet die zu temperierende Oberfläche 15 des Druckmaschinenrotationskörpers 10 aus.

[0030] Durch diese Ausgestaltung des Druckmaschinenrotationskörpers 10 können einerseits die Peltier-Elemente 16 optimal auf dem Innenrohr 19 des Druckmaschinenrotationskörpers 10 angeordnet werden, darüber hinaus kann ein optimaler Kontakt derselben zum Außenrohr 21 des Druckmaschinenrotationskörpers 10 gewährleistet werden. Die Peltier-Elemente 16 sind vorzugsweise über einen wärmeleitenden Klebstoff mit dem Innenrohr 19 und/oder dem Außenrohr 21 verklebt.

[0031] Vorzugsweise verlaufen innerhalb des Innenrohrs 19 und damit in einem von dem Innenrohr 19 definierten Kanal 23 Versorgungsleitungen 24 für die PeltierElemente 16, wobei diese Versorgungsleitungen 24 für die Peltier-Elemente 16 zu einem Kabel 25 zusammengefasst sind und ausgehend von diesem Kabel 25 in Radialrichtung zu den einzelnen Peltier-Elementen 16 führen.

[0032] Über eine Drehdurchführung 26, zum Beispiel in Form eines SchleifringÜbertragers, kann das die Versorgungsleitungen 24 führende Kabel 25 ausgehend vom Druckmaschinengestell 14 in das Innenrohr 19 des Druckmaschinenrotationskörpers 10 eingeführt werden.

[0033] Nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, das Innenrohr 19 des Druckmaschinenrotationskörpers 10 einer Belüftung mit einem Luftstrom zu unterziehen, um so den Innenraum 23 des Innenrohrs 19 permanent mit Luft zu durchströmen und so Wärme über diese Luftströmung vom Druckmaschinenrotationskörper 10 abzuführen.

[0034] Über eine entsprechende Drehdurchführung 27 für die Luftströmung kann ein Luftstrom in den Innenraum 23 des Innenrohrs 19 eingeführt sowie von demselben abgeführt werden, wobei die Luftströmung durch den Innenraum 23 des Innenrohrs 19 über ein Gebläse 28 erzeugt werden kann.

[0035] Alternativ oder auch zusätzlich kann die Durchströmung des Innenrohrs 19 mit einem Luftstrom auch durch die bloße Drehung des Druckmaschinenrotationskörpers werden. In diesem Fall weist eine Innenfläche 29 des Innenrohrs 19 vorzugsweise eine Nut bzw. eine Wendelung mit einer definierten Steigung auf, die dann bei drehendem Druckmaschinenrotationskörper 10 die Luftströmung durch den von Innenrohr 19 definierten Kanal 23 erzeugt.

[0036] Nach einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass der Druckmaschinenrotationskörper 10 nicht nur über die PeltierElemente 16 sondern zusätzlich über eine Wasserkühlung temperiert wird. In diesem Fall kann dann eine Grundtemperierung der äußeren Oberfläche 15 des Druckmaschinenrotationskörpers 10 über die Wasserkühlung und eine Feintemperierung der äußeren Oberfläche 15 über die Peltier-Elemente 16 erfolgen.

[0037] In einer alternativen Ausgestaltung kann der Druckmaschinenrotationskörpers 10 ohne gesondertes Innenrohr 19 ausgeführt werden. In dieser Variante wird auf eine Innenfläche 22 des Aussenrohres mit einem kreisförmigen oder mindestens dreieckigen oder abgerundeten polygonen Querschnitt ein Peltier-Element 16 mit einem vorzugsweise wärmeleitenden Kleber oder anderen Verbindungsmethoden aufgebracht. Es versteht sich von selbst, dass die Lagerung eines derart ausgeführten Druckmaschinenrotationskörpers 10 auf der Aussenfläche 20 des Aussenrohres 21 oder der Innenfläche 22 des Aussenrohres oder auf einem gesonderten, ggf. mechanisch demontierbaren nicht in den Abbildungen dargestellten Walzenzapfen erfolgen müsste.

[0038] Die hier vorliegende Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zum Betreiben eines solchen Druckmaschinenrotationskörpers 10, wobei die äußere Oberfläche 15 desselben über die in den Druckmaschinenrotationskörper 10 integrierten PeltierElemente 16 temperiert wird, nämlich gekühlt und/oder erwärmt wird.

[0039] Wie bereits ausgeführt, können die Peltier-Elemente 16 dabei zur einheitlichen Temperierung des Druckmaschinenrotationskörpers 10 an seiner Oberfläche 15 zusammengeschaltet und gleichförmig angesteuert werden. Andererseits ist es möglich, zur Etablierung einer individuellen Temperierung individueller Oberflächenabschnitte der äußeren Oberfläche 15 des Druckmaschinenrotationskörpers 10 alle einzelnen Peltier-Elemente 16 oder auch zu Gruppen zusammengeschaltete Peltier-Elemente 16 einzeln oder gruppenweise anzusteuern, vorzugsweise einzeln oder gruppenweise zu regeln.

[0040] So ist es möglich, trotz unterschiedlicher Beanspruchungen der Oberfläche 15 bzw. Einwirkungen auf die Oberfläche 15 des Druckmaschinenrotationskörpers 10 wie unterschiedliche Pressungen, inhomogenes Farbprofil oder Einsatz teilbreiter Bahnen ein gleichförmiges Temperaturprofil auf der Oberfläche 15 des Druckmaschinenrotationskörpers 10 zu realisieren. Ferner läßt sich das Temperaturprofil bei inhomogener Beanspruchung wie beispielsweise beim Einsatz teilbreiter Bahnen oder Stränge auf ein inhomogenes und dadurch optimales weil bedarfsgerechtes Temperaturprofil auf der Oberfläche 15 des Druckmaschinenrotationskörpers 10 einstellen.

[0041] Darüber hinaus kann auch bei inhomogener Beanspruchung bzw. Beeinflussung des Druckmaschinenrotationskörpers 10 durch ungleichförmige Temperierleistung der individuell und/oder gruppenweise angesteuerten oder geregelten Peltier-Elemente 16 ein beliebiges, d. h. gleichförmiges oder ungleichförmiges Temperaturprofil auf der Oberfläche 15 des Druckmaschinenrotationskörpers in Umfangs- und/oder Axialrichtung realisieren, so dass dieses Temperaturprofil immer optimal auf die jeweiligen Bedürfnisse angepaßt werden kann.

Bezugszeichenliste



[0042] 
10
Druckmaschinenrotationskörper
11
Welle
12
Wellenabschnitt
13
Lager
14
Druckmaschinengestell
15
Oberfläche
16
Peltier-Element
17
Isolierungselement
18
Temperatursensor
19
Innenrohr
20
Außenfläche
21
Außenrohr
22
Innenfläche
23
Innenraum / Kanal
24
Versorgungsleitung
25
Kabel
26
Drehdurchführung
27
Drehdurchführung
28
Gebläse
29
Innenfläche



Ansprüche

1. Druckmaschinenrotationskörper (10), insbesondere Druckmaschinenzylinder oder Druckmaschinenwalze, mit einer Welle (11), die über Lager (13) an einem Druckmaschinengestell (14) drehbar lagerbar ist, und mit einer äußeren Oberfläche (15), die temperierbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass die äußere Oberfläche (15) über mindestens ein in den Druckmaschinenrotationskörper integriertes Peltier-Element (16) temperierbar, nämlich kühlbar und/oder erwärmbar, ist.
 
2. Druckmaschinenrotationskörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in den Druckmaschinenrotationskörper (15) mehrere Peltier-Elemente (16) integriert sind.
 
3. Druckmaschinenrotationskörper nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass in Axialrichtung und/oder in Umfangsrichtung des Druckmaschinenrotationskörpers mehrere Peltier-Elemente (16) nebeneinander und/oder hintereinander in den Druckmaschinenrotationskörper (10) integriert sind.
 
4. Druckmaschinenrotationskörper nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass über einzelne oder zu Gruppen zusammengeschaltete Peltier-Elemente (16) Oberflächenabschnitte der äußeren Oberfläche (15) individuell temperierbar sind.
 
5. Druckmaschinenrotationskörper nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen benachbarten Peltier-Elementen (16) jeweils mindestens ein thermisches Isolierungselement (17) angeordnet ist.
 
6. Druckmaschinenrotationskörper nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass in den Druckmaschinenrotationskörper mindestens ein Temperatursensor (18) integriert ist oder mindestens ein berührungsfreier Temperatursensor (18) verwendet wird, mit welchem ein Temperatur-Istwert erfassbar ist, um abhängig von einer Abweichung des Temperatur-Istwerts von einem Temperatur-Sollwert das oder jedes Peltier-Element (16) zu regeln.
 
7. Druckmaschinenrotationskörper nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass jedem Oberflächenabschnitt der äußeren Oberfläche (15), dem mindestens ein Peltier-Element (16) zur individuellen Temperierung des jeweiligen Oberflächenabschnitts zugeordnet ist, ein individueller Temperatursensor (18) zur individuellen Regelung des oder jedes dem Oberflächenabschnitt zugeordneten Peltier-Elements (16) zugeordnet ist.
 
8. Druckmaschinenrotationskörper nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass derselbe ein Innenrohr (19) aufweist, welches an einer äußeren Fläche (20) in einem radialen Querschnitt kreisförmig oder mindestens dreieckig oder als abgerundetes Polygon ausgebildet ist und an dieser äußeren Fläche (20) die Peltier-Elemente (16) trägt, und dass derselbe weiterhin ein Außenrohr (21) aufweist, welches das Innenrohr (19) radial zumindest abschnittsweise umgibt, an einer inneren Fläche (22) korrespondierend zur äußeren Fläche (20) des Innerohrs (19) kreisförmig oder mindestens dreieckig oder als abgerundetes Polygon ausgebildet ist und an einer äußeren Fläche die äußere Oberfläche (15) des Druckmaschinenrotationskörpers bereitstellt, wobei innerhalb des Innenrohrs Versorgungsleitungen (24) für die Peltier-Elemente (16) verlaufen.
 
9. Druckmaschinenrotationskörper nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass derselbe ein Außenrohr (21) aufweist, welches an einer inneren Fläche (22) in einem radialen Querschnitt kreisförmig oder mindestens dreieckig oder als abgerundetes Polygon ausgebildet ist und an dieser inneren Fläche (22) die Peltier-Elemente (16) trägt.
 
10. Druckmaschinenrotationskörper nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Versorgungsleitungen (24) für die Peltier-Elemente (16) ausgehend vom Druckmaschinengestell (14) über eine Drehdurchführung (26) in einen Innenraum oder Kanal (23) des Druckmaschinenrotationskörpers (10) einführbar sind oder die Energiezufuhr über einen Schleifring erfolgt.
 
11. Druckmaschinenrotationskörper nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die äußere Oberfläche (15) zusätzlich wassertemperiert ist, wobei die Wassertemperierung einer Grundtemperierung und die Temperierung über das oder jedes Peltier-Element (16) einer Feintemperierung der äußeren Oberfläche dient.
 
12. Druckmaschinenrotationskörper nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Innenraum oder Kanal (23) des Druckmaschinenrotationskörpers belüftet ist.
 
13. Verfahren zum Betreiben eines Druckmaschinenrotationskörpers (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass das die äußere Oberfläche (15) über das oder jedes in den Druckmaschinenrotationskörper (10) integrierte Peltier-Element (16) temperiert, nämlich gekühlt und/oder erwärmt, wird.
 
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass durch individuelle und/oder gruppenweise Ansteuerung oder Regelung der Peltier-Elemente (16) auf der äußeren Oberfläche (15) des Druckmaschinenrotationskörpers (10) ein ungleichförmiges oder gleichförmiges Temperaturprofil erzielt wird.
 
15. Verfahren nach Anspruch 13 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass durch individuelle oder sektionsweise ungleichförmige Temperierleistung der Peltier-Elemente (16) ein gleichförmiges oder ungleichförmiges Temperaturprofil auf der äußeren Oberfläche (15) des Druckmaschinenrotationskörpers (10) erzielt wird.
 




Zeichnung










Recherchenbericht









Recherchenbericht