[0001] Die Erfindung betrifft eine Etikettiermaschine nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
[0002] Bei Etikettiermaschinen mit seitlich an einem rotierenden Etikettierkarussell befestigten
Etikettieraggregaten ist es beispielsweise aus der
DE 87 03 015 bekannt, die radiale Position des jeweiligen Etikettieraggregats am Etikettierkarussell
an den Durchmesser des jeweils zu etikettierenden Behälters anzupassen. Zu diesem
Zweck wird das Etikettieraggregat in radialer Richtung bezogen auf die Drehachse des
Etikettierkarussells positioniert und fixiert. In der
DE 87 03 015 ist zu diesem Zweck ein stationäres Untergestell an dem Etikettierkarussell seitlich
angedockt und das Etikettieraggregat mittels eines Kreuzschlittens auf dem Untergestell
befestigt. Der Kreuzschlitten lässt sich mit Hilfe eines Schwenkhebels zwischen einer
inneren Etikettier-stellung und einer äußeren Rüststellung, beispielsweise für den
Wechsel des Greiferzylinders oder dergleichen, radial verschieben. Der Kreuztisch
ermöglicht ferner eine Feinjustage des Etikettieraggregats in tangentialer Richtung
bezogen auf die Bewegungsbahn der Behälter.
[0003] Nachteilig bei derartigen radial verlaufenden Verstellbahnen sind ein aus ergonomischer
Sicht verbesserungswürdiger Zugang zu den Etikettieraggregaten und ein vergleichsweise
großer Platzbedarf hinsichtlich des von den Etikettieraggregaten jeweils belegten
Maschinenwinkelbe-reichs, insbesondere in unmittelbarer Nachbarschaft von Einlaufsternen
oder dergleichen. Es muss dann ein gewisser Mindestabstand zu den Einlaufsternen eingehalten
werden, um den erforderlichen Zugang zu den Etikettieraggregaten in einem Bereich
zwischen dem Etikettieraggregat und dem Einlaufstern zu ermöglichen.
[0004] Es besteht somit der Bedarf für in dieser Hinsicht verbesserte Etikettiermaschinen
mit Etikettieraggregaten, die sich zwischen einer inneren Etikettierstellung und einer
äußeren Umrüststel-lung auf ergonomisch günstige Weise und Platz sparend verstellen
lassen.
[0005] Die gestellte Aufgabe wird mit einer Etikettiermaschine nach Anspruch 1 gelöst. Es
ist ein Eti-kettierkarussell vorhanden, das in an sich bekannter Weise kontinuierlich
angetrieben ist und mehrere umfänglich gleichmäßig verteilte Stationen zum Aufnehmen
und/ oder Positionieren zu etikettierender Behälter umfasst. Ferner ist wenigstens
ein Etikettieraggregat vorhanden, das auf einem Untergestell mittels eines auf dem
Untergestell beweglichen Schlitten gelagert ist. Der Schlitten dient ferner zur radialen
Ausrichtung des Etikettieraggregats bezüglich des Etiket-tierkarussells.
[0006] Erfindungsgemäß sind am Schlitten und am Untergestell Führungselemente vorhanden,
die eine vorgegebene Verstellbahn für das Etikettieraggregat ausbilden. Die Verstellbahn
umfasst einen dem Etikettierkarussell zugewandten inneren Verstellabschnitt mit radialem
Verlauf bezüglich des Etikettierkarussells sowie einen vom Etikettierkarussell abgewandten
und in der Draufsicht vom radialen Verlauf weg führenden äußeren Verstellabschnitt.
Darunter ist zu verstehen, dass sich das Etikettieraggregat im inneren Verstellabschnitt
radial verstellen lässt, insbesondere zum Anpassen der Etikettierposition an den Behälterquerschnitt.
Nach außen hin geht die radiale Verstellbewegung des Etikettieraggregats in eine Bewegung
entlang einer davon reproduzierbar abweichenden Bahn über. Vorteilhaft sind insbesondere
gekrümmt verlaufende äußere Verstellabschnitte und/oder geradlinige äußere Verstellabschnitte,
deren Verstell-richtung in der Draufsicht von der inneren Verstellbahn um einen Winkel
von höchstens 45° abweichen.
[0007] Eine reproduzierbare Abweichung von einer radialen Verstellbahn kann beispielsweise
mittels gekrümmter Führungsschienen oder dergleichen erzeugt werden. Ebenso ist eine
reproduzierbar gesteuerte Überlagerung und/oder Aneinanderreihung von Linearbewegungen
denkbar, beispielsweise mittels synchron gesteuerter, aufeinander gestapelter Lineartische.
[0008] Die erfindungsgemäße Etikettiermaschine eignet sich insbesondere zur Kaltleimetikettierung
von Behältern, die beispielsweise Getränkeflaschen oder dergleichen sind. Denkbar
sind jedoch ebenso Aggregate für die Heißleim-Etikettierung und/oder für vorbeleimte
Etiketten. Die beschriebenen Untergestelle, Schlitten und/oder Führungselemente eignen
sich grundsätzlich für alle Etikettieraggregattypen, wie beispielsweise solche zur
Behälterausstattung mit Rundum-Etiketten von der Rolle, mit Rundum-Etiketten vom stehenden
Etiketten-Blatt-Behälter, und/oder mit Selbstklebe-Etiketten von der Rolle.
[0009] Vorzugsweise umfasst der innere Verstellabschnitt einen Verstellbereich zum Einstellen
einer radialen Etikettierposition des Etikettieraggregats, und der äußere Verstellabschnitt
umfasst eine Rüstposition zum Umrüsten des Etikettieraggregats. Dies ermöglicht zum
einen eine exakte Einstellung der radialen Etikettierposition unter Beibehalten der
tangentialen Etikettierposition, und zum anderen das Anfahren einer ergonomisch günstigen
Umrüstposition, die seitlich von einer gedachten radialen Bewegungsbahn abweicht.
Beispielsweise lässt sich das Etikettieraggregat dadurch an einen seitlichen Rand
des Untergestells fahren, wodurch der Zugang zum Etikettieraggregat für Bedienpersonal
erleichtert wird. Unter der Rüstposition ist allgemein eine Position zu verstehen,
bei der das Etikettieraggregat nicht betrieben wird sondern zu In-standhaltungszwecken,
Umrüstarbeiten oder dergleichen zugänglich ist.
[0010] Vorzugsweise ist der innere Verstellabschnitt kürzer als der äußere Verstellabschnitt.
Dies ermöglicht eine Platz sparende Kombination aus Verstellbereich und Rüstposition.
[0011] Vorzugsweise umfassen die Führungselemente am Schlitten befestigte Führungsrollen
sowie wenigstens eine am Untergestell befestigte Führungsschiene mit einem im äußeren
Verstellab-schnitt gekrümmten Führungsabschnitt. Insbesondere verläuft die Führungsschiene
dann im inneren Verstellabschnitt geradlinig und führt das Etikettieraggregat in radialer
Richtung. Die Führungsschiene geht dann vorzugsweise stetig von dem geradlinigen inneren
Führungsabschnitt in den gekrümmten äußeren Führungsabschnitt über. Hierbei kann der
äußere Führungsabschnitt unterschiedliche aneinander anschließende Krümmungen umfassen.
Diese Krümmungen können dann auch einander entgegen gesetzte Krümmungsrichtungen aufweisen
und beispielsweise S-förmige Verstellbahnen ausbilden. Damit lässt sich die Verstellbahn
im äußeren Verstellabschnitt ausgehend von der jeweiligen Etikettierposition flexibel
an geeignete Rüstpositionen anpassen. Ebenso lässt sich eine bezogen auf das Untergestell
außermittige Etikettierposition des Etikettieraggregats realisieren, um eine besonders
nah an einem benachbarten Aggregat, wie beispielsweise einem Einlaufstern, liegende
Etikettierposition zu realisieren. Dies maximiert den insgesamt für Etikettieraggregate
verfügbaren Maschinenwinkelbe-reich.
[0012] Der Schlitten läuft vorzugsweise auf Stützrollen, insbesondere Kugelrollen, und/oder
Gleitele-menten, wie beispielsweise Gleitplatten aus Kunststoff und/oder Gleitplatten
aus einem porösen Material, das mit Hilfe einer Druckluftversorgung ein beim Verstellen
Reibung minderndes Luftkissen erzeugt. Das poröse Material kann Aluminiumschaum oder
dergleichen sein.
[0013] Vorzugsweise sind an den Führungsrollen Bünde oder dergleichen ausgebildet, die in
horizontaler Richtung an und/oder unter der Führungsschiene eingreifen. Dies ermöglicht
eine Verankerung des Schlittens in vertikaler Richtung auf dem Untergestell. Ebenso
könnten im Bereich der Führungsrollen in und/oder unter der Führungsschiene eingreifende
Stege oder dergleichen vorhanden sein.
[0014] Vorzugsweise ist am Schlitten eine exzentrisch gelagerte Führungsrolle zum Sichern
des Etikettieraggregats gegen ein Verschieben entlang der Führungsschiene ausgebildet.
Durch Verdrehen der Führungsrolle um die zugehörige Exzenterachse lässt sich der Schlitten
an dem Untergestell festklemmen.
[0015] Vorzugsweise umfasst das Untergestell eine Führungsplatte, wobei die wenigstens eine
Führungsschiene in Form wenigstens einer Ausnehmung und/oder einer Außenkontur der
Führungsplatte ausgebildet ist. Die am Schlitten ausgebildeten Führungsrollen laufen
dann an der Ausnehmung und/oder Außenkontur entlang. Die Ausnehmung und/oder Außenkontur
lässt sich auf vergleichsweise einfache Weise an die jeweils benötigten Verstellbahnen
anpassen. Außerdem ermöglicht die Führungsplatte eine besonders niedrige Bauform für
die erfindungsgemäßen Führungselemente.
[0016] Bei einer alternativen Ausführungsform umfassen die Führungselemente eine stationär
gelagerte und in radialer Richtung bewegliche untere Linearführung sowie eine auf
der unteren Linearführung gelagerte und gegenüber der radialen Richtung horizontal
um einen spitzen Winkel gedrehte Linearführung. Die obere Linearführung ist dann vorzugsweise
um einen Winkel von höchstens 45 Grad gegenüber der unteren Linearführung gedreht.
[0017] Vorzugsweise ist das Etikettieraggregat dann ferner auf der oberen Linearführung
drehbar gelagert. Dadurch lässt sich der Zugang für Bedienpersonal beim Umrüsten der
Etikettiermaschine weiter verbessern.
[0018] Vorzugsweise sind wenigstens zwei Etikettieraggregate an der erfindungsgemäßen Etikettiermaschine
vorhanden, die sich bezogen auf ihre Untergestelle, entlang unterschiedlicher Verstellbahnen
verschieben lassen. Die unterschiedlichen Verstellbahnen ermöglichen eine optimale
Ausnutzung des verfügbaren Maschinenwinkelbereichs für die Befestigung von Etikettieraggregaten
beziehungsweise erweitern den für die Etikettieraggregate verfügbaren Maschi-nenwinkelbereich
in unmittelbarer Nachbarschaft von Einlaufsternen oder dergleichen. Die unterschiedlichen
Verstellbahnen ermöglichen somit gleichermaßen eine effektive Ausnutzung des zur Verfügung
stehenden Bauraums und eine aus ergonomischer Sicht verbesserte Stel-lung der Etikettiermaschinen
beim Umrüsten.
[0019] Vorzugsweise lässt sich das Untergestell in radialer Ausrichtung am Etikettierkarussell
andocken, und der innere Verstellabschnitt verläuft in der Draufsicht in einem Winkel
von wenigstens 5° bezogen auf die radiale Ausrichtung. Die radiale Ausrichtung des
Untergestells ist beispielsweise bezüglich einer zentralen Bezugsachse des Untergestells
definiert. Die Bezugsachse ist beispielsweise eine Mittelachse der äußeren Kontur
des Untergestells in der Draufsicht. Ein derartiger Verlauf des inneren Verstellabschnitts
ermöglicht eine bezogen auf die radiale Ausrichtung des Untergestells seitlich, im
Sinne von außermittig, versetzte Etikettierposition des Etikettieraggregats. Dadurch
lässt sich das Etikettieraggregat in der Etikettierposition besonders nahe an einem
benachbarten Aggregat, beispielsweise einem Einlaufstern oder dergleichen, anordnen.
Beim Verstellen des Etikettieraggregats in die Rüstposition lässt sich insbesondere
mithilfe einer gekrümmten äußeren Verstellbahn dennoch ein geeigneter Zugang für Bedienpersonal
zwischen dem Einlaufstern und dem Etikettieraggregat gewährleisten.
[0020] Besonders vorteilhaft ist somit eine Anordnung, bei der das betreffende Untergestell,
in Drehrichtung des Etikettierkarussells gesehen, im Anschluss an einen an der Etikettiermaschine
vorhandenen Einlaufstern angedockt ist. Der für die Etikettieraggregate insgesamt
zur Verfügung stehende Maschinenwinkelbereich lässt sich dadurch vergrößern.
[0021] Eine besonders günstige Ausführungsform der erfindungsgemäßen Etikettiermaschine
umfasst ferner eine das Etikettierkarussell umgebende Schutzhaube, wobei die Etikettiermaschine
derart ausgebildet ist, dass sich das Etikettieraggregat in einer abgesenkten Betriebsstellung
der Schutzhaube nur entlang des inneren Verstellabschnitts verstellen lässt. Darunter
ist zu verstehen, dass eine radiale Justage des Etikettieraggregats im Bereich der
verfügbaren Etikettierpositionen in der Betriebsstellung der Schutzhaube möglich ist.
[0022] Vorzugsweise lässt sich das Etikettieraggregat dann entlang des äußeren Verstellabschnitts
nur in einer angehobenen Rüststellung der Schutzhaube verstellen. Dies dient der Einhaltung
einschlägiger Arbeitssicherheitsvorschriften.
[0023] Vorzugsweise umfasst die Etikettiermaschine dann ferner eine Verriegelungseinrichtung
für das Etikettieraggregat, die in verriegeltem Zustand ein Anfahren des äußeren Verstellabschnitts
verhindert. Ferner ist dann ein Schutzschalter zum Überwachen der Verriegelungseinrichtung
vorhanden. Damit lässt sich die Arbeitssicherheit mit Hilfe automatischer Überwachungsschalt-kreise
weiter erhöhen.
[0024] Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt. Es
zeigen:
- Figur 1
- eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäß Etikettiermaschine in einer Rüststellung;
- Figur 2
- eine Draufsicht auf die Etikettiermaschine der Figur 1 in einer Etikettierstellung;
- Figur 3
- eine schematische Darstellung erfindungsgemäßer Führungselemente in einer Rüststellung;
- Figur 4
- eine schematische Darstellung der erfindungsgemäßen Führungselemente in einer Etikettierstellung;
- Figur 5
- eine schematische Darstellung der erfindungsgemäßen Führungselemente in einer verriegelten
Rüststellung;
- Figur 6
- eine alternative Ausführungsform erfindungsgemäßer Führungselemente in einer schematischen
Darstellung; und
- Figur 7
- eine schematisch angedeutete Variante der alternativen Ausführungsform mit einem zusätzlichen
Drehtisch für das Etikettieraggregat.
[0025] Wie die Figur 1 erkennen lässt, umfasst die erfindungsgemäße Etikettiermaschine 1
in einer bevorzugten Ausführungsform ein Etikettierkarussell 2 mit einer Schutzhaube
3 und in herkömmlicher Weise umfänglich gleichmäßig verteilten Drehhalterungen 4 für
zu etikettierende Behälter 5. Der Übersichtlichkeit halber ist in der Figur 1 lediglich
eine einzige Drehhalterung 4 mit einem zugeordneten Behälter 5 dargestellt. Die Funktionsweise
eines derartigen Etikettierkarussells 2 ist bekannt und wird daher im Folgenden nicht
weiter erläutert.
[0026] Die Etikettiermaschine 1 umfasst ferner Etikettieraggregate 6, die auf Untergestellen
7 mittels (in der Figur 1 lediglich schematisch für eines der Etikettieraggregate
6 angedeuteten) Schlitten 8 gelagert sind. Die Schlitten 8 dienen der Verankerung
der Etikettieraggregate 6 auf den Untergestellen 7 in vertikaler Richtung und sind
gegenüber den Untergestellen 7 entlang Verstell-bahnen 9, 10 jeweils zwischen einer
inneren Etikettierposition 11 und einer äußeren Rüstposition 12 der Etikettieraggregate
6 bewegbar. Die Figur 2 verdeutlicht die Stellung der Etikettieraggregate 6 in der
inneren Etikettierposition 11, die Figur 1 deren Stellung in der Rüstposition 12.
[0027] Die Anzahl der dargestellten Etikettieraggregate 7 ist hierbei lediglich beispielhaft.
Verdeutlicht werden soll, dass in unterschiedlichen Maschinenwinkelbereichen 13, 14
der Etikettiermaschine 1 unterschiedliche Verstellbahnen 9, 10 ausgebildet sein können.
Dies dient beispielsweise einer besonders effektiven Ausnutzung des insgesamt zur
Verfügung stehenden Maschinenwin-kelbereichs für die Etikettieraggregate 6. Beispielsweise
wird eine besonders nah an einem Einlaufstern 15 der Etikettiermaschine 1 liegende
Etikettierposition 11 für das beispielhaft im linken Bereich der Figur 1 dargestellte
Etikettieraggregat 6 ermöglicht.
[0028] Den Verstellbahnen 9, 10 zugeordnete Führungselemente und Stützelemente sind in den
Figuren 3-7 schematisch dargestellt. Demnach laufen die Schlitten 8 auf Stützrollen
16, die vorzugsweise als Kugelrollen ausgebildet sind, und/oder auf funktionell vergleichbaren
Gleitele-menten (nicht dargestellt). Geeignete Gleitelemente sind zum Beispiel Gleitplatten
aus Kunststoff oder Gleitplatten aus porösem Aluminiumschaum oder dergleichen, die
mittels einer Druckluftversorgung (nicht dargestellt) ein Reibung minderndes Luftkissen
zum Untergestell 7 hin ausbilden können.
[0029] Die Führungselemente sind an den Untergestellen 7 vorzugsweise in Form von Führungsschienen
17 und an den Schlitten 8 in Form Führungsrollen 18 ausgebildet. Gemäß einer bevorzugten
Ausführungsform der Führungsschienen 17 können diese in einer auf dem Untergestell
7 befestigten Führungsplatte 19 als Ausnehmung 19a und/oder als Außenkontur 19b ausgebildet
sein. Die Ausnehmung 19a und/oder die Außenkontur 19b der Führungsplatte 19 wirken
dann mit den Führungsrollen 18 zusammen, an denen vorzugsweise unterhalb der Führungsplatte
19 seitlich übergreifende Bünde 20 oder dergleichen Verankerungselemente ausgebildet
sind, um ein Abheben des Schlittens 8 von der Führungsplatte 19 und damit vom Untergestell
7 zu verhindern. Die Bünde 20 drehen sich vorzugsweise mit den Führungsrollen 18 mit.
Es wäre auch denkbar, an der Ausnehmung 19a und/oder der Außenkontur 19b wenigstens
eine in Längsrichtung verlaufende Nut auszubilden (nicht dargestellt), in die Bünde
20 oder dergleichen in funkti-onell entsprechender Weise seitlich eingreifen, um den
Schlitten 8 in vertikaler Richtung zu verankern. Die Stützrollen 16 und die Bünde
20 sind lediglich in den Figuren 3 und 4 schematisch angedeutet, die den Schlitten
8 in der äußeren Rüstposition 12 bzw. in der inneren Etikettierposition 11 von oben
zeigen. Verdeckte Elemente sind gestrichelt dargestellt.
[0030] Die Figuren 3 und 4 verdeutlichen, dass die Verstellbahnen 9, 10 jeweils einen innen
liegenden geradlinigen Verstellabschnitt 21 und einen gekrümmten äußeren Verstellabschnitt
22 umfassen. Der geradlinige Verstellabschnitt 21 dient im Wesentlichen der radialen
Anpassung der Etikettierposition 11 an unterschiedliche Behälterdurchmesser. Der gekrümmte
Verstellabschnitt 22 ermöglicht ein seitliches Herausfahren des Etikettieraggregats
6 relativ zum Untergestell 7. Dies ist in der Figur 1 schematisch angedeutet und zeigt
die im Vergleich zu einer ausschließlich radialen Verschiebung verbesserte Ergonomie
beim Umrüsten der Etikettieraggregate 6 durch Bedienpersonal 23, indem die umzurüstenden
Bereiche des Etikettieraggregats 6 zum seitlichen Rand des Untergestells 7 gefahren
werden.
[0031] Die Figur 1 verdeutlicht ferner, dass je nach Maschinenwinkelbereich 13, 14 des Etikettieraggregats
6 und des zugehörigen Untergestells 7 unterschiedliche Verstellbahnen 9, 10 bezogen
auf eine mittlere, radiale Bezugsachse 24 des jeweiligen Untergestells 7 vorteilhaft
sein können. Beispielsweise kann in unmittelbarer Nachbarschaft des Einlaufsterns
15 ein radialer innerer Verstellabschnitt 21 a vorteilhaft sein, dessen Verlauf 25
bezüglich der Bezugsachse 24 in der Draufsicht um einen Winkel 26, der vorzugsweise
wenigstens 5° beträgt, gedreht ist. Demgegenüber kann bei einer Positionierung des
Etikettieraggregats im mittigen Maschinenwinkelbe-reich 13 eine innere Verstellbahn
21 b vorteilhaft sein, die im Wesentlichen mit dem Verlauf der Bezugsachse 24 zusammenfällt,
wie dies auf der rechten Seite der Figur 1 schematisch dargestellt ist.
[0032] Um die Ergonomie beim Rüsten des Etikettieraggregats 6 zu verbessern, kann dann beispielsweise
eine äußere Verstellbahn 22a ausgebildet sein, bei der die Krümmungsrichtung einmal
wechselt, wie diese ebenfalls beispielhaft in der Figur 1 dargestellt ist. Somit lassen
sich durch geeignet ausgebildete Führungselemente, insbesondere mit Führungsschienen
17 in Form von an einer Führungsplatte 19 ausgebildeten Ausnehmungen 19a und/oder
Außenkonturen 19b, auf einfache und flexible Weise Verstellbahnen für die Etikettieraggregate
6 ausbilden.
[0033] Die Figur 5 verdeutlicht eine Variante der Führungsschienen 17 und der Führungsrollen
18, bei der eine Führungsrolle 18a, exzentrisch gelagert ist. Durch Verdrehen in Richtung
des Pfeils 18d lässt sich die exzentrisch gelagerte Führungsrolle 18a gegen die zugehörige
Führungsschiene 17 drücken und auf diese Weise der Schlitten 8 entlang der Führungsschiene
17 in einer vorgegebenen Position fixieren. Die exzentrisch gelagerte Führungsrolle
18a ließe sich ebenso an der in den Figuren 3 und 4 dargestellten Ausführungsform
ausbilden.
[0034] Eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Führungselemente ist in den Figuren
6 und 7 dargestellt. Demnach könnten die Führungselemente als Kombination einer unteren
Lineareinheit 31 und einer auf dieser gelagerten oberen Lineareinheit 32 ausgebildet
sein. Wie die Figur 6 verdeutlicht, umfasst die untere Lineareinheit 31 vorzugsweise
Führungsschienen 31 a oder dergleichen, die radial ausgerichtet sind und entlang derer
sich ein unterer Schlitten 31b in Richtung 31' zur Rüstposition 12 hin verschieben
lässt. Auf dem unteren Schlitten 31b sind dann vorzugsweise Führungsschienen 32a gelagert,
entlang derer sich ein oberer Schlitten 32b linear in Richtung 32' zur Rüstposition
12 hin verschieben lässt. Bezogen auf die radiale Ausrichtung der unteren Lineareinheit
31 ist die obere Lineareinheit 32 dann unter einem spitzen Winkel 33, insbesondere
von höchstens 45°, in der Draufsicht gedreht. Durch kombiniertes Verschieben der unteren
und oberen Lineareinheit 31, 32 lassen sich geeignete Verstellbahnen 9, 10 realisieren.
Die Position des oberen Schlittens 32 ist dann in der Etikettierposition 11 beispielsweise
um einen seitlichen Versatz 34 gegenüber einer gedachten radialen Mittellinie R des
unteren Schlittens 31 verschoben, um das darauf montierte Etikettieraggregat 6 möglichst
nah an einem benachbarten Einlaufstern 15 oder dergleichen zu positionieren.
[0035] Die separaten Lineareinheiten 31, 32 ermöglicht eine besonders flexible Anpassung
der Verstellbahnen 9, 10 an unterschiedliche Etikettieraggregate 6, deren Maschinenwinkelbereiche
13, 14 und/oder an unterschiedliche Behälterdurchmesser. Demgegenüber erlaubt die
in den Figuren 3-5 dargestellte Ausführungsform eine besonders niedrige Bauform, bei
gleichzeitig minimalem Apparateaufwand für die Steuerung und/oder Kontrolle des Wechsels
zwischen der Etikettierposition 11 und der Rüstposition 12.
[0036] Die Figur 7 zeigt hierzu eine um einen auf der oberen Lineareinheit 32 gelagerten
Drehtisch 35 erweiterte Ausführungsform, die eine zusätzliche Justage durch Drehung
35' des Etikettieraggregats 6 ermöglicht. Mit Hilfe des zusätzlichen Drehtisches 35
kann beispielsweise in der Rüstposition 12 ein ansonsten für Bedienpersonal besonders
schwierig zu erreichender Bereich der Etikettieraggregate 6 zum Bedienpersonal 23
hin gedreht werden, um das Rüsten zu erleichtern.
[0037] Die erfindungsgemäßen Führungselemente in Form von Führungsschienen 17, Führungsrollen
18, Lineareinheiten 31, 32 lassen sich an der erfindungsgemäßen Etikettiermaschine
1 auch kombinieren. Beispielsweise könnte für einen bestimmten Typ des Etikettieraggregats
6 eine besonders niedrige Bauform erwünscht sein und die in den Figuren 3-5 schematisch
angedeutete Führungsplatte 19 als Führungselement zum Einsatz kommen. Demgegenüber
wäre für einen weiteren Typ des Etikettieraggregats 6 gegebenenfalls eine flexible
Justage besonders vorteilhaft, die mit Hilfe von Lineareinheiten 31, 32 realisiert
werden könnte.
[0038] Entscheidend ist die Kombination eines geradlinig radial verlaufenden inneren Verstellab-schnitts
21 zum Einstellen der Etikettierposition 11 und eines daran anschließenden und in
seitlicher Richtung vom radialen Verlauf weg führenden äußeren Verstellabschnitts
22 mit wenigstens einer innerhalb des äußeren Verstellabschnitts liegenden Rüstposition
des zugeordneten Etikettieraggregats 6 für den verbesserten Zugang beim Rüsten des
Etikettieraggregats.
[0039] Der Wechsel zwischen Etikettierposition 11 und Rüstposition 12 lässt sich sicherheitstechnisch
mit Hilfe der Schutzhaube 3 und eines zugeordneten Verriegelungselements 3a an gängige
Sicherheitsvorschriften anpassen. Beispielsweise wird die Betätigung des Verriegelungsele-ments
3a und/oder der exzentrischen Führungsrolle 18a mit einem Sicherheitsschalter (nicht
dargestellt) überwacht derart, dass ein Anfahren der Rüstposition 12 nur nach Entriegelung
und bei angehobener Schutzhaube 3 möglicht ist.
1. Etikettiermaschine (1), insbesondere zur Kaltleimetikettierung, umfassend:
- ein Etikettierkarussell (2); und
- wenigstens ein Etikettieraggregat (6) mit einem Untergestell (7) und einem auf dem
Untergestell beweglichen Schlitten (8) zum Lagern und zum radialen Ausrichten des
Etikettieraggregats bezüglich des Etikettierkarussells,
dadurch gekennzeichnet, dass
an dem Schlitten und dem Untergestell ausgebildete Führungselemente für das Etikettieraggregat
eine Verstellbahn (9, 10) festlegen mit einem dem Etikettierkarussell zugewandten
inneren Verstellabschnitt (21) mit radialem Verlauf und einem vom Etikettierkarussell
abgewandten und in seitlicher Richtung vom radialen Verlauf abweichenden äußeren Verstellabschnitt
(22) mit einem insbesondere gekrümmten Verlauf.
2. Etikettiermaschine nach Anspruch 1, wobei der innere Verstellabschnitt (21) einen
Verstellbereich zum Einstellen einer radialen Etikettierposition (11) des Etikettieraggregats
(6) umfasst und der äußere Verstellabschnitt eine Rüstposition (12) zum Umrüsten des
Etikettieraggregats.
3. Etikettiermaschine nach Anspruch 1 oder 2, wobei der innere Verstellabschnitt (21)
kürzer ist als der äußere Verstellabschnitt (22).
4. Etikettiermaschine nach einem der vorigen Ansprüche, wobei die Führungselemente am
Schlitten (8) befestigte Führungsrollen (18) umfassen sowie wenigstens eine am Untergestell
befestigte Führungsschiene (17) mit einem im äußeren Verstellabschnitt (22) gekrümmten
Verlauf.
5. Etikettiermaschine nach Anspruch 4, wobei an den Führungsrollen (18) an der Führungsschiene
(17) in horizontaler Richtung eingreifende und/oder übergreifende Bünde (20) ausgebildet
sind.
6. Etikettiermaschine nach Anspruche 4 oder 5, wobei am Schlitten (8) eine exzentrisch
gelagerte Führungsrolle (18a) zum Sichern des Etikettieraggregats (6) gegen ein Verschieben
entlang der Führungsschiene (17) ausgebildet ist.
7. Etikettiermaschine nach einem der Ansprüche 4 bis 6, wobei das Untergestell (7) eine
Führungsplatte (19) umfasst und die wenigstens eine Führungsschiene (17) in Form wenigstens
einer Ausnehmung (19a) und/oder einer Außenkontur (19b) der Führungsplatte ausgebildet
ist.
8. Etikettiermaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die Führungselemente eine
stationär gelagerte und in radialer Richtung (R) bewegliche untere Linearführung (31)
umfassen sowie eine auf der unteren Linearführung gelagerte und gegenüber der radialen
Richtung horizontal um einen spitzen Winkel (33) gedrehte obere Linearführung (32).
9. Etikettiermaschine nach Anspruch 8, wobei das Etikettieraggregat (6) ferner auf der
oberen Linearführung (32) drehbar gelagert ist.
10. Etikettiermaschine nach wenigstens einem der vorigen Ansprüche, wobei wenigstens zwei
Etikettieraggregate (6) vorhanden sind, die sich bezogen auf ihre Untergestelle (7)
entlang unterschiedlicher Verstellbahnen (9, 10) verschieben lassen.
11. Etikettiermaschine nach wenigstens einem der vorigen Ansprüche, wobei sich das Untergestell
(7) in radialer Ausrichtung (R) an dem Etikettierkarussell (2) andocken lässt und
der innere Verstellabschnitt (21 a) in der Draufsicht in einem Winkel (26) von wenigstens
5° bezogen auf die radiale Ausrichtung verläuft.
12. Etikettiermaschine nach Anspruch 11, wobei das Untergestell (7), in Drehrichtung des
Etikettierkarussells (2) gesehen, im Anschluss an einen an der Etikettiermaschine
vorhandenen Einlaufstern (15) angedockt ist.
13. Etikettiermaschine nach wenigstens einem der vorigen Ansprüche, ferner umfassend eine
das Etikettierkarussell (2) umgebende Schutzhaube (3), wobei die Etikettiermaschine
derart ausgebildet ist, dass sich das Etikettieraggregat (6) in einer abgesenkten
Betriebsstel-lung der Schutzhaube nur entlang des inneren Verstellabschnitts (21)
verstellen lässt.
14. Etikettiermaschine nach Anspruch 13, wobei sich das Etikettieraggregat (6) entlang
des äußeren Verstellabschnitts (22) nur in einer angehobenen Rüststellung der Schutzhaube
(3) verstellen lässt.
15. Etikettiermaschine nach Anspruch 13 oder 14, ferner mit einer Verriegelungseinrichtung
(3a), die im verriegelten Zustand ein Anfahren des äußeren Verstellabschnitts (22)
verhindert, insbesondere umfassend einen Schutzschalter zum Überwachen der Verriegelungs-einrichtung.