[0001] Die Erfindung betrifft eine Behandlungsmaschine für Behälter, insbesondere zum Direktbedrucken
der Behälter, und ein Verfahren zum Überwachen einer Rundläufermaschine für das Behandeln,
insbesondere Bedrucken, von Behältern.
[0002] In Rundläufermaschinen zum Behandeln von Behältern, beispielsweise zum Etikettieren
der Behälter und/oder zum Bedrucken der Behälter, werden die zu behandelnden Behälter
nach dem Einschleusen in die Rundläufermaschine im Wesentlichen entlang einer Kreisbahn
bewegt und an beispielsweise stationär in der Peripherie der Rundläufermaschine befestigten
Behandlungsaggregaten entlang gefahren. Die zu behandelnden Behälter können beispielsweise
Getränkeflaschen mit rundem Querschnitt sein oder Formflaschen mit nicht runden Querschnitt.
[0003] Je nach Durchmesser und/oder Drehlage der Behälter sind die Behandlungsaggregate
an geeigneten radialen Positionen entlang des Umfangs der Behandlungsmaschine zu positionieren.
Insbesondere bei Aggregaten, die einen geringen Arbeitsabstand zu den zu behandelnden
Behältern aufweisen, wie beispielsweise Tintenstrahldruckköpfen oder dergleichen,
ist darauf zu achten, dass eine Fehlpositionierung der Behälter nach außen hin keine
Kollision mit den feststehenden Aggregaten verursachen kann. Fehlerursachen sind beispielsweise
das Einschleusen eines Behälters mit zu großem Durchmesser oder fehlerhafte Drehlagen
von Formflaschen.
[0004] Ferner werden an Rundläufermaschinen an die zu behandelnden Behälter angepasste Rüstelemente
verwendet, wie beispielsweise Haltevorrichtungen für die Behälter oder Einhausungselemente
oder Trennwände zur gegenseitigen Abschirmung der Behälter. Eine Fehlbestückung, beispielsweise
im Zuge einer Maschinenumrüstung, kann dann ebenso eine Kollision mit empfindlichen
stationären Behandlungsaggregaten verursachen.
[0005] Es besteht daher der Bedarf für Vorrichtungen und Verfahren zum Überwachen von Rundläufermaschinen
derart, dass Kollisionen umlaufender Behälter und/oder Rüstelemente mit außen an den
Maschinen stationär befestigten Behandlungsaggregaten zuverlässig vermieden werden
können.
[0006] Die gestellte Aufgabe wird mit einer Behandlungsmaschine nach Anspruch 1 gelöst.
Demnach umfasst diese ein Transportmittel, insbesondere ein Karussell, zum kontinuierlichen
und/oder taktweisen Transport der Behälter entlang einer Transportbahn und wenigstens
eine stationäre Abtasteinrichtung zum Überwachen eines Profillinienabschnitts einer
Hüllkurve, die durch einen ordnungsgemäß auf dem Transportmittel transportierten Behälter
und/oder durch ein ordnungsgemäß auf dem Transportmittel montiertes Rüstelement definiert
ist. Erfindungsgemäß ist die Abtasteinrichtung dazu eingerichtet, festzustellen, ob
ein Behälter / Rüstelement einen zulässigen seitlichen Überstand über den Profillinienabschnitt
überschreitet, und bei Überschreitung des zulässigen Überstands ein Steuersignal auszugeben.
Eine drohende Kollision mit Behandlungsaggregaten lässt sich somit erkennen und die
Kollision automatisch vermeiden.
[0007] Die Transportbahn ist beispielsweise eine Kreisbahn und der zulässige seitliche Überstand
ein zulässiger radialer Überstand demgegenüber nach außen. Alternativ ist die Transportbahn
eine Linearbahn und der zulässige seitliche Überstand senkrecht zur Transportbahn
in Richtung auf ein zu überwachendes Behandlungsaggregat hin definiert.
[0008] Die Abtasteinrichtung ist insbesondere außerhalb der Kreisbahn bzw. Bewegungsbahn
an der Behandlungsmaschine befestigt, beispielsweise mittels einer angedockten Konsole
oder dergleichen.
[0009] Die Behandlungsmaschine ist beispielsweise eine Behandlungsmaschine zum Etikettieren
und/oder Bedrucken, insbesondere Direktbedrucken, der Behälter. An der Behandlungsmaschine
können jedoch auch andere/weitere Behandlungsschritte an den Behältern ausgeführt
werden. Die Behälter sind beispielsweise Flaschen, insbesondere Getränkeflaschen.
[0010] Die Hüllkurve wird von dem ordnungsgemäß transportierten Behälter und/oder ordnungsgemäß
montierten Rüstelement vorzugsweise für einen vorgegebenen Transportabschnitt, beispielsweise
einen Maschinenwinkelbereich, der Behandlungsmaschine definiert und überwacht. Beim
Transport entlang einer Kreisbahn kann die derart definierte Hüllkurve als die Oberfläche
eines gedachten Rotationskörpers verstanden werden, der durch Bewegung der beim Transport
außen liegenden Kontur des Behälters / Rüstelements im Bereich des zu schützenden
Behandlungsaggregats entsteht. Bei einer Linearbahn kann die derart definierte Hüllkurve
als eine Oberfläche verstanden werden, die durch lineare Extrusion einer dem zu schützenden
Behandlungsaggregat zugewandten Kontur des Behälters / Rüstelements entsteht.
[0011] Die derart definierte Hüllkurve kann beispielsweise durch Drehlagenänderung nicht
rotationssymmetrischer Behälter im vorgegebenen Transportabschnitt variieren. Relevant
ist dann dessen Teilabschnitt, in dem die definierte Hüllkurve den geringsten seitlichen
Abstand zu dem zu schützenden Behandlungsaggregat aufweist. Bei einem Karussell ist
dies der Maschinenwinkelbereich, in dem der radiale Abstand der Hüllkurve von der
Drehachse des Karussells am größten ist.
[0012] Der zu überwachende Profillinienabschnitt liegt beispielsweise auf der Höhe eines
Abschnitts der äußeren bzw. einem Behandlungsaggregat zugewandten Behälterkontur,
in dem ein bestimmter Arbeitsabstand zu dem jeweiligen Behandlungsaggregat einzuhalten
ist. Ein nicht ordnungsgemäß auf dem Karussell transportierter Behälter ist beispielsweise
ein Behälter eines Behältertyps mit einem größeren Umfang und/oder Durchmesser als
der ordnungsgemäße Behälter, ebenso ein Behälter mit unzulässig abweichender Drehlage,
insbesondere falls die durch die abweichenden Drehlage tatsächlich verursachte Hüllkurve
seitlich im Sinne obiger Definitionen über die für ordnungsgemäß transportierte Behälter
definierte Hüllkurve in Richtung eines von den Behältern zu passierenden Behandlungsaggregats
übersteht.
[0013] Rüstelemente im Sinne der Erfindung sind insbesondere Trennwände und/oder Einhausungselemente,
wie Schottbleche, Aufnahmeelemente oder Transportvorrichtungen oder dergleichen. Insbesondere
ist darunter zu verstehen, dass die Rüstelemente spezifisch für bestimmte Behältertypen
auf dem Karussell montiert sind. Ein nicht ordnungsgemäß auf dem Karussell montiertes
Rüstelement ist insbesondere ein Rüstelement, dessen tatsächliche Hüllkurve radial
oder linear außerhalb der für den jeweiligen Behälter vorgesehenen Hüllkurve liegt.
[0014] Unter dem zulässigen seitlichen Überstand ist zu verstehen, dass eine tatsächliche
Hüllkurve zugelassen wird, die höchstens um den radialen Überstand weiter außerhalb
liegt als für ordnungsgemäß umlaufende Behälter / Rüstelemente definiert ist. Der
radiale Überstand kann für einen vertikalen Bereich des Profillinienabschnitts definiert
sein oder für einen Punkt des Profillinienabschnitts, also ein bestimmtes Höhenniveau,
auf dem eine Kollision möglich ist.
[0015] Kollisionen nicht ordnungsgemäßer und/oder nicht ordnungsgemäß transportierter /
montierter Behälter / Rüstelemente lassen sich zuverlässig vermeiden, indem bei Überschreiten
des zulässigen Überstands ein Steuersignal ausgegeben wird, mit dem sich geeignete
Maßnahmen zur Kollisionsvermeidung einleiten lassen. Beispielsweise kann das Karussell
per Nothalt gestoppt werden. Ebenso ließen sich gefährdete Behandlungsaggregate aus
dem Kollisionsbereich bewegen, beispielsweise durch Hub oder Versatz von der Transportbahn
weg, insbesondere radial nach außen hin.
[0016] Vorzugsweise umfasst die Abtasteinrichtung einen seitlich in Richtung der Transportbahn,
beispielsweise einen zum Karussell nach innen, weisenden Mitnehmerhebel, der bei Überschreiten
des zulässigen Überstands das Steuersignal auslösend mitgenommen wird. Darunter ist
zu verstehen, dass potentiell kollidierende Behälter / Rüstelemente mit dem Mitnehmerhebel
kollidieren und diesen soweit umlegen, dass ein geeigneter Schaltvorgang ausgelöst
wird. Der Mitnehmerhebel kann beispielsweise als Schalthebel mit einem Schaltkontakt
ausgebildet sein. Ebenso ist es denkbar, dass die Bewegung des Mitnehmerhebels von
einem zugeordneten Sensor überwacht wird, beispielsweise mittels optischer Lichtschranke,
Schaltkontakt oder dergleichen. Der Mitnehmerhebel ermöglicht eine einfache mechanische
Überwachung und eignet sich gleichermaßen zur Abtastung von Behältern und Trennwänden
und Einhausungselementen wie beispielsweise Schottblechen oder dergleichen.
[0017] Vorzugsweise umfasst der Mitnehmerhebel eine Sensorplatte mit einer in Richtung der
Transportbahn, beispielsweise in Richtung des Karussells, weisenden wirksamen Kontur,
die mit einem dem zulässigen seitlichen Überstand entsprechenden Abstand an dem Profillinienabschnitt
entlang verläuft. Beispielsweise hat die Sensorplatte zur Überwachung zylindrischer
Hüllkurvenabschnitte im Wesentlichen eine senkrecht verlaufende Kontur. Bei Behältern
mit gekrümmten und/oder konturierten bzw. strukturierten Behälterkonturen kann die
Sensorplatte im Bereich des Profillinienabschnitts auch im Wesentlichen als Negativ
der Behälterkontur ausgebildet sein. Ebenso kann die Sensorplatte zur Abtastung von
Schottblechen an deren wirksame äußere Kontur angepasst sein.
[0018] Vorzugsweise umfasst der Mitnehmerhebel an seinem freien Ende eine Sensorplatte mit
wenigstens einem in einer vorgegebenen Höhe ausgebildeten und in Richtung der Transportbahn
weisenden Vorsprung, der mit einer auf der gleichen Höhe ausgebildeten Ausnehmung
eines auf dem Transportmittel ordnungsgemäß montierten Rüstelements paarweise korrespondiert,
insbesondere derart dass sich nur paarweise zur Sensorplatte passende Rüstelemente
an der Sensorplatte kollisionsfrei vorbeibewegen lassen. Rüstelement und Sensorplatte
wirken dann im Sinne von Schloss und Schlüssel zusammen.
[0019] Zwischen einem radial ausgerichteten Rüstelement, beispielsweise einem Schottblech,
und einer damit fluchtenden Sensorplatte ist dann vorzugsweise ein Spalt ausgebildet,
dessen Verlauf für ein bestimmtes Rüstelement, insbesondere Schottblech, charakteristisch
ist. Schottbleche und Sensorplatten sind dann beispielsweise als miteinander korrespondierende
Bleche oder dergleichen ausgebildet. Somit lässt sich die korrekte Zuordnung eines
Schottblechs oder dergleichen zu einem bestimmten Behältertyp auf einfache Weise überprüfen.
Beispielsweise variiert dann die Anzahl, Größe und/oder Lage der miteinander korrespondierenden
Ausnehmungen und Vorsprünge in charakteristischer Weise für einzelne bestimmten Behältern
zugeordnete Rüstelemente und die jeweiligen zur Überwachung dieser Rüstelemente vorhandenen
Sensorplatten. Damit lässt sich eine fehlerhafte Montage von Rüstelementen, die nicht
zu den behandelnden Behältern passen, vermeiden.
[0020] Alternativ können auch andere optische oder elektronische Abfragevorrichtungen an
der Maschine verbaut sein, die z.B. durch Abscannen eines Strichcodes erkennen, ob
es sich um die für die aktuell geladene Behältersorte zugehörigen Rüstelemente handelt,
im Sinne von zueinander passendem Schlüssel/Schloss. Denkbar sind verwechslungssichere
Garniturenkennungen mittels RFID-Chips oder Data-Matrix-Codes auf den Rüstelementen
und Mitnehmerhebeln / Sensorplatten.
[0021] Vorzugsweise umfasst die Sensorplatte wenigstens ein in seiner Länge verstellbares
Plattensegment zum Ausbilden des Vorsprungs. Dies begünstigt eine schnelle und flexible
Maschinenumrüstung.Vorzugsweise verharrt der Mitnehmerhebel nach Betätigung durch
Kollision in einer das Steuersignal auslösenden Stellung. Darunter ist zu verstehen,
dass der Mitnehmerhebel aus einer das Steuersignal auslösenden Schaltstellung nicht
selbstständig in seine Ausgangsposition zurückkehrt. Insbesondere ist der Hebel durch
einen Bedienereingriff manuell in seine Ausgangszustellung zurückzustellen. Dies erhöht
die Sicherheit, insbesondere dahingehend, dass nicht mit einem fehlerhaften Rüstelement
und/oder einem fehlerhaften Behälter weitergearbeitet wird.
[0022] Vorzugsweise umfasst die Abtasteinrichtung einen in Richtung der Transportbahn, insbesondere
des Karussells nach innen, ausgerichteten Abstandsmesser zur berührungslosen Messung
des zulässigen seitlichen Überstands, insbesondere einen Laserabstandsmesser oder
einen Bild gebenden Abstandsmesser. Der Laserabstandsmesser ist beispielsweise ein
interferometrischer Abstandsmesser. Der Bild gebende Abstandsmesser ist beispielsweise
eine Kamera mit einer zugehörigen Bildauswerteeinheit. Insbesondere die zu behandelnden
Behälter lassen sich Bild gebend vermessen, beispielsweise durch Vergleich mit Kamerabildern
ordnungsgemäß auf dem Karussell transportierter Behälter. Die Bild gebende Abstandsmessung
eignet sich insbesondere zum Erkennen einer fehlerhaften Drehlage von Formbehältern.
Laserabstandsmesser eignet sich insbesondere zur flexiblen Vermessung der an dem Laserabstandsmesser
vorbei transportierten Oberflächen / Konturen. Auch die berührungslos arbeitende Abtasteinrichtung
ist nach Ausgabe des Steuersignals vorzugsweise manuell zurück zu stellen.
[0023] Vorzugsweise ist die Behandlungsmaschine derart ausgebildet, dass das Steuersignal
einen Nothalt des Transportmittels auslöst. Damit lässt sich zum einen eine Beschädigung
der Behandlungsstationen und Behandlungsaggregate zuverlässig vermeiden. Zum anderen
kann die Fehlerursache unmittelbar nach dem Nothalt beseitigt werden. Vorzugsweise
ist der Nothalt dann durch einen manuellen Bedienereingriff, beispielsweise Betätigung
eines geeigneten Sicherheitsschalters und Entfernung der Ursache, wieder anzufahren.
[0024] Vorzugsweise umfasst die erfindungsgemäße Behandlungsmaschine ferner wenigstens einen
stationären, insbesondere an der Peripherie des Karussells befestigten Drucker mit
wenigstens einem Druckkopf, dessen nomineller Druckabstand von den Behältern größer
ist als der zulässige seitliche Überstand. Damit lässt sich eine Beschädigung empfindlicher
Druckköpfe zuverlässig vermeiden.
[0025] Die gestellte Aufgabe wird ebenso mit einem Verfahren zum Überwachen einer Behandlungsmaschine
für das Behandeln, insbesondere Bedrucken, von Behältern nach Anspruch 10 gelöst.
Demnach umfasst das erfindungsgemäße Verfahren die Schritte: a) Ermitteln einer Hüllkurve,
die durch einen ordnungsgemäß entlang einer insbesondere kreisförmigen Transportbahn
transportierten Behälter und/oder durch wenigstens ein ordnungsgemäß auf der Behandlungsmaschine
montiertes und derart transportiertes Rüstelement definiert ist; b) Festlegen eines
zulässigen seitlichen Überstands über einen zu überwachenden Profillinienabschnitt
der Hüllkurve; und c) Überwachen des tatsächlichen seitlichen Überstands über den
Profillinienabschnitt und Ausgeben eines Steuersignals, sobald der tatsächliche seitliche
Überstand eines Behälters / Rüstelements größer ist als der zulässige seitliche Überstand.
[0026] Die Hüllkurve wird beispielsweise dadurch ermittelt, dass die radial außen liegende
Kontur eines Behälters / Rüstelements über einen zur Behandlung des Behälters zu überwachenden
Maschinenwinkelbereich als Rotationskörper um die Drehachse der Rundläufermaschine
definiert wird. Der zulässige seitliche Überstand wird dann als radialer Überstand
über den zu überwachenden Profillinienabschnitt festgelegt, beispielsweise in Anlehnung
an erforderliche Arbeitsabstände zwischen den Behältern und einzelnen Behandlungsaggregaten.
Insbesondere wird der zulässige seitliche / radiale Überstand derart vorgegeben, dass
eine Kollision von Behältern / Rüstelementen mit stationären Behandlungsaggregaten
vermieden wird. Der tatsächliche seitliche / radiale Überstand muss nicht zwangsläufig
gemessen werden. Es ist prinzipiell ausreichend, eine Überschreitung des zulässigen
Überstands fest zu stellen, beispielsweise durch mechanische Betätigung eines Mitnehmerhebels.
Nichtsdestoweniger kann die von einem Behälter / Rüstelement tatsächlich verursachte
Hüllkurve im relevanten Profillinienabschnitt berührungslos als Ist-Wert gemessen
und mit dem jeweils zulässigen Soll-Wert verglichen werden.
[0027] Vorzugsweise wird der Schritt b) in Abhängigkeit eines Arbeitsabstands zwischen den
Behältern und einem Behandlungsaggregat, insbesondere für das Direktbedrucken, ausgeführt.
Insbesondere wird ein radialer Überstand zugelassen, der kleiner ist als der Arbeitsabstand,
beispielsweise ein Druckabstand von Tintenstrahldruckköpfen.
[0028] Vorzugsweise wird der Schritt c) nach dem Einstellen einer für die Behandlung, insbesondere
das Bedrucken vorgesehenen Drehlage ausgeführt. Damit lässt sich sicherstellen, dass
die Behälter in derjenigen Drehlage abgetastet werden, in der sie anschließend behandelt
werden. Die Drehlage ist generell bezüglich der Transportbahn des Behälters definiert.
[0029] Bei einer günstigen Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens sind die Behälter
nicht rotationssymmetrisch, und die Schritte a) bis c) werden für einzelne zur Behandlung
angefahrene Drehlagen der Behälter gesondert ausgeführt. Darunter ist zu verstehen,
dass das erfindungsgemäße Verfahren beispielsweise entlang des für die einzelnen Behandlungsschritte
zur Verfügung stehenden Maschinenwinkelbereichs einer Rundläufermaschine wenigstens
zweimal ausgeführt wird. Beispielsweise wird jeder Behälterdrehlage eine separate
Hüllkurve zugeordnet und überprüft, ob der zugehörige zulässige radiale Überstand
in dem zugeordneten Maschinenwinkelbereich, insbesondere vor Erreichen des zugehörigen
Behandlungsaggregats überschritten wird.
[0030] Vorzugsweise wird im Schritt c) überprüft, ob die Behälter und/oder Rüstelemente
mit einem Mitnehmerhebel kollidieren. Das Steuersignal lässt sich dann auf einfache
Weise durch Umlegen des Mitnehmerhebels in eine geeignete Schaltstellung auslösen.
[0031] Vorzugsweise werden die Rüstelemente und Mitnehmerhebel als Garnituren mit korrespondierenden
wirksamen Konturen bereitgestellt. Darunter ist zu verstehen, dass Mitnehmerhebel
und Rüstelemente im Sinne von Schloss und Schlüssel derart bereitgestellt werden,
dass nur die zueinander passenden Rüstelemente und Mitnehmerhebel ohne Auslösen des
Steuersignals aneinander vorbei bewegt werden können. Beispielsweise ist zwischen
korrespondierenden Rüstelementen und Mitnehmerhebeln ein freier Spalt ausgebildet,
der für jede Garnitur einen charakteristischen Verlauf hat, so dass eine Fehlbestückung
der Rundläufermaschine mit nicht zu den jeweiligen Behältern passenden Rüstelementen
vermieden wird.
[0032] Vorzugsweise wird die wirksame Kontur der Mitnehmerhebel verstellt und an die Kontur
der Rüstelemente angepasst. Vorzugsweise werden die Mitnehmerhebel dann automatisch
von einer zentralen Steuereinheit an einen zu behandelnden Behältertyp angepasst,
so dass nicht zum Behältertyp passende Trennwände und / oder Einhausungselemente mit
dem Mitnehmerhebel kollidieren.
[0033] Vorzugsweise wird der tatsächliche Überstand der Behälter im Schritt c) berührungslos
gemessen, insbesondere mittels optischer Abbildung, Laserabstandsmessung, Ultraschall,
Magnetfelder und/oder induktiv. Die erfindungsgemäße Abtastung lässt sich dann besonders
schnell an wechselnde Produktionsbedingungen anpassen.
[0034] Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt. Es
zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Behandlungsmaschine;
- Fig. 2
- eine schematische Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Abtasteinrichtung; und
- Fig. 3
- eine schematische Darstellung eines Rüstelements und einer paarweise dazu passenden
Sensorplatte.
[0035] Wie die Fig. 1 erkennen lässt, umfasst die erfindungsgemäße Behandlungsmaschine 1
in einer bevorzugten Ausführungsform ein im Betrieb um eine Drehachse 2a kontinuierlich
rotierendes Karussell 2 mit einer Vielzahl umfänglich gleichmäßig verteilter Einspanneinheiten
3 für zu behandelnde Behälter 4. In der Fig. 1 ist der Einfachheit halber lediglich
eine der Einspanneinheiten 3 mit einem Drehteller 3a, einer zum Einspannen auf die
Behälter 4 absenkbaren Zentrierhalterung 3b und einer Befestigungskonsole 3c angedeutet,
an zwei weiteren Positionen stellvertretend lediglich ein Drehteller 3a mit einem
Behälter 4. Ordnungsgemäß sind die Behälter 4, insbesondere deren Mündungsbereich
4a, bezüglich einer Mittelachse 3d der Einspanneinheiten 3 zentriert und werden entlang
einer kreisförmigen Transportbahn 2b bewegt. Die prinzipielle Funktionsweise der Einspanneinheiten
3 bei der Zufuhr, Drehlagenausrichtung und Entnahme der Behälter 4 ist an sich bekannt
daher nicht weiter erläutert.
[0036] Prinzipiell ließe sich die kreisförmige Transportbahn 2b durch eine lineare Transportbahn
einer Geradläufermaschine (nicht dargestellt) ersetzen. Für diesen Fall wären lediglich
die bezüglich der kreisförmigen Transportbahn 2b und des Karussells 2 verwendeten
Richtungsangaben im Sinne von radial nach innen bzw. radial nach außen zu ersetzen
durch: jeweils senkrecht zur Transportbahn vom zugeordneten Behandlungsaggregat weg
bzw. auf dieses hin gerichtet.
[0037] Die Behälter 4 können rotationssymmetrische Querschnitte, polygonale Querschnitte,
Querschnitte mit einer Kombination gekrümmter und gerader Umfangslinien, oder dergleichen
Querschnitte aufweisen. Außerdem sind auch strukturierte Behälteroberflächen, z. B.
miterhabenen Stellen, möglich. Beispielhaft ist in der Fig. 1 ein rotationssymmetrischer
Behälter 4 gezeigt, in der Fig. 2 dagegen ein Behälter 4, bei dem ebene oder schwach
gekrümmte Seitenwandbereiche 4b auf der Vorder- und Rückseite des Behälters 4 zu bedrucken
sind. Die dazwischen liegenden, nicht zu bedruckenden Seitenwandbereiche 4c haben
einen größeren Abstand von der Mittelachse 3d als die zu bedruckenden Seitenwandbereiche
4b.
[0038] Zwischen den Einspanneinheiten 3 sind Rüstelemente 5 montiert, wie beispielsweise
Schottbleche, mit denen die einzelnen Behälter 4 bei der Behandlung voneinander abgeschirmt
werden. Es handelt sich hierbei auswechselbare Rüstelemente 5, die passend zum Behältertyp
am Karussell 2 angebracht werden.
[0039] Schematisch angedeutet sind ferner stationäre Abtasteinrichtungen 6 bis 8, die mit
Hilfe einer Konsole 9 an der Peripherie des Karussells 2 von außen befestigt sind.
Die Abtasteinrichtungen 6 bis 8 sind einem in Transportrichtung 2c des Karussells
2 nachfolgenden stationären Behandlungsaggregat zugeordnet, im Beispiel einem Drucker
10 für den Tintenstrahl-Direktdruck mittels wenigstens eines Druckkopfs 11. Es wäre
jedoch prinzipiell möglich, nur eine der Abtasteinrichtungen anzubringen oder Abtasteinrichtungen
auf mehrere und/oder separate Konsolen 9 zu verteilen.
[0040] Die Abtasteinrichtungen 6 bis 8 dienen der Kontrolle dahingehend, ob nominelle Hüllkurven
12, die von ordnungsgemäß umlaufenden Behältern 4 und/oder Rüstelementen 5 bezogen
auf die Drehachse 2a des Karussells 2 erzeugt werden, von den einzelnen Behältern
4 und/oder Rüstelementen 5 tatsächlich innerhalb einer vorgegebenen Toleranz eingehalten
werden. Anders gesagt sind von nicht ordnungsgemäß umlaufenden Behältern 4 und/oder
Rüstelementen 5 verursachte Abweichungen von den nominellen Hüllkurven 12 in radialer
Richtung 12b nach außen hin festzustellen, insbesondere solche Abweichungen, die auf
eine drohende Kollision mit einem Behandlungsaggregat schließen lassen. Zu vermeiden
ist vor allem eine Kollision mit vergleichsweise empfindlichen Druckköpfen 11. In
der Fig. 1 ist die vom Behälter 4 in einem Teilabschnitt seiner Umlaufbahn verursachte
nominelle Hüllkurve 12 gepunktet angedeutet, ebenso ein zur Beurteilung einer potentiellen
Kollision mit dem Druckkopf 11 besonders relevanter Profillinienabschnitt 12 a der
Hüllkurve 12.
[0041] Wie insbesondere die Fig. 2 erkennen lässt, sind beispielsweise zwei stationäre Abtasteinrichtungen
6, 7 mit Mitnehmerhebeln 6a, 7a und mit Sensoren 6b, 7b zum Bestimmen der Stellung
der Mitnehmerhebel 6a, 7a vorhanden. Es ist ferner eine stationäre Abtasteinrichtung
8 zur berührungslosen Abstandsmessung vorhanden, im gezeigten Beispiel zur Laserabstandsmessung
mittels eines schematisch angedeuteten Laserstrahls 8a.
[0042] In der Fig. 2 ist schematisch der Verlauf einer durch ordnungsgemäß für die nachfolgende
Behandlung positionierte Behälter 4 vorgegebenen Hüllkurve 12 als gepunktete Kreisbahn
angedeutet, und zum Vergleich eine von einem nicht ordnungsgemäß positionierten Behälter
4' tatsächlich verursachte Hüllkurve 13 als Kreisbahn mit entsprechend größerem Radius.
Im Beispiel ist der Behälter 4' nicht in der für die nachfolgende Behandlung vorgesehenen
Drehlage ausgerichtet sondern steht demgegenüber mit seinem nicht zu bedruckenden
Wandabschnitt 4c nach außen hin über und würde ohne Stopp des Karussells 2 mit dem
Druckkopf 11 kollidieren. In Abhängigkeit von einem nominellen Druckabstand 14 zwischen
dem Behälter 4 und dem Druckkopf 11 wird ein zulässiger Überstand 15 der tatsächlich
von den einzelnen Behältern 4 verursachten Hüllkurven 13 über die nominelle Hüllkurve
12 für ordnungsgemäß auf dem Karussell 2 transportierte Behälter 4 definiert. Der
maximal zulässige Überstand 15 ist insbesondere kleiner als der nominelle Druckabstand
14 des Druckkopfs 11. Das heißt, es werden nur Überstände 15 der einzelnen Behälter
4 zugelassen, bei denen eine Kollision der Behälter 4 mit dem Druckkopf 11 zuverlässig
vermieden wird. Demgegenüber verursacht der fehlerhaft positionierte Behälter 4' einen
tatsächlichen Überstand 16, so dass der rechts dargestellte Mitnehmerhebel 6a vom
Behälter 4' mitgenommen wird.
[0043] Dies gilt in gleicher Weise für die im Beispiel als Schottbleche ausgebildeten Rüstelemente
5 (zugehörige Hüllkurven sind in der Fig. 2 nicht dargestellt). Das heißt, nominelle
Hüllkurven 12 lassen sich ebenso für die Schottbleche oder dergleichen mitrotierende
Rüstelemente 5 definieren und deren tatsächlicher Überstand 16 im Vergleich zu einem
zulässigen Überstand 15 überwachen. Diese Parameter sich lassen für Schottbleche und
dergleichen Rüstelemente 5 separat definieren / überwachen, aber auch gemeinsam mit
den Behältern 4.
[0044] In der Fig. 2 sind die Abtasteinrichtungen 6, 7 zur Verdeutlichung der Funktionsweise
identisch dargestellt. Es wäre jedoch vorteilhaft, beispielsweise den einen Mitnehmerhebel
6a zur Abtastung der Schottbleche oder dergleichen Rüstelemente 5 auszubilden und
den anderen Mitnehmerhebel 7a zur Abtastung der Behälter 4, letzteres beispielsweise
mit einer einzigen Abtasteinrichtung 6, 7, 8.
[0045] Die Auslenkung der Mitnehmerhebel 6a, 7a wird beispielsweise mit Hilfe eines an den
Sensoren 6b, 7b vorhandenen Schaltkontakts oder dergleichen festgestellt, so dass
ein Steuersignal 17 von einer zugeordneten Steuereinheit 18 in Abhängigkeit von der
festgestellten Auslenkung des Mitnehmerhebels 6a, 7a erzeugt wird. Im Beispiel der
Fig. 2 ist der linke Mitnehmerhebel 7a in einer vorzugsweise radialen Ausgangs- oder
Bereitschaftsstellung 19 und der rechte Mitnehmerhebel 6a in einer das Steuersignal
17 auslösenden Schaltstellung 20.
[0046] Die Mitnehmerhebel 6a, 7a verharren vorzugsweise, nachdem sie von einem Behälter
4 oder einem Rüstelement 5 mitgenommen worden sind, in der das Steuersignal 17 auslösenden
Schaltstellung 20. Das heißt, die Mitnehmerhebel 6a, 7a müssen dann vorzugsweise durch
Bedienereingriff in die Ausgangs- oder Bereitschaftsstellung 19 zurückgestellt werden.
[0047] Die berührungslose Abstandsmessung mit Hilfe der Abtasteinrichtung 8 eignet sich
insbesondere zum Abtasten von Behälterflächen. Anstelle oder ergänzend zu einer Laserabstandsmessung
könnte die zu bearbeitende Oberfläche des Behälters 4 auch Bild gebend abgetastet
werden. Beispielsweise könnten mit der Abtasteinrichtung 8 aufgenommene Ist-Kamerabilder
mit Soll-Kamerabildern verglichen werden und aus festgestellten Größenunterschieden,
Bildverzerrung charakteristischer Behältermerkmale oder dergleichen auf einen Behälterversatz
und/oder eine fehlerhafte Drehlage geschlossen werden. Die Abtasteinrichtung 8 zur
berührungslosen Abstandsmessung könnte auch mittels Ultraschall, Magnetfelder und/oder
induktiv arbeiten.
[0048] Wie die Fig. 1 schematisch verdeutlicht ist, wird vorzugsweise ein besonders relevanter
Profillinienabschnitt 12a der nominellen Hüllkurve 12 selektiv überwacht. Der Profillinienabschnitt
12a ist dann vorzugsweise ein vertikaler Bereich der Behälterkontur / Rüstelementkontur,
in dem ein nachfolgender Behandlungsschritt durchgeführt werden soll. Anders gesagt
liegt der überwachte Profillinienabschnitt 12a auf einem Höhenniveau, in dem die Behälter
4 und/oder Rüstelemente 5 mit den Druckköpfen 11 oder anderen Behandlungsaggregaten
kollidieren könnten.
[0049] Die Mitnehmerhebel 6a, 7a umfassen an ihren freien Enden vorzugsweise Sensorplatten
6c mit einer an die jeweils zu überprüfenden Hüllkurve angepassten wirksamen Kontur
21. Die Fig. 3 verdeutlicht, dass die Sensorplatten 6c und die Schottbleche oder dergleichen
Rüstelemente 5 als miteinander korrespondierende Garnituren ausgebildet sein können,
deren wirksame Konturen 21, 22 zueinander passende Vorsprünge und Ausnehmungen aufweisen,
insbesondere derart, dass nur paarweise zueinander passend Sensorplatten 6c und Rüstelemente
5 ohne Auslösen des Steuersignals 17 aneinander vorbei laufen. Einander zugeordnete
Sensorplatten 6c und Rüstelemente 5 wirken dann im Sinne von Schloss und Schlüssel
zusammen, um eine Fehlbestückung mit Rüstelementen 5 zu vermeiden, insbesondere mit
zu großen Schottblechen. Zu kleine Schottbleche wären aus Sicht der Kollisionsvermeidung
mit dem Druckkopf 11 dagegen tolerierbar. Vorzugsweise sind an den Schottblechen Ausnehmungen
und an den Sensorplatten 6c korrespondierende Tastfinger oder dergleichen Vorsprünge
ausgebildet, um die Abschirmwirkung der Schottbleche nach außen hin nicht unnötig
zu beeinträchtigen.
[0050] Die Sensorplatten 6c könnten einzeln in ihrer Länge verstellbare Segmente 6d umfassen,
wie dies in der Fig. 3 durch einen Doppelpfeil angedeutet ist, um die wirksame Kontur
21 der Sensorplatte 6c an die wirksame Kontur 22 des zu montierenden Rüstelements
5 anzupassen. Nicht verstellbare Sensorplatten 6c könnten jedoch ebenso verwendet
werden. Diese müssten bei einem Wechsel der Rüstelemente 5 dann dazu passend ausgetauscht
werden.
[0051] Zwischen den wirksamen Konturen 21, 22 miteinander fluchtender und korrespondierender
Sensorplatten 6c, 7c und Rüstelemente 5 ist dann ein Spalt 23 mit einem charakteristischen
Verlauf ausgebildet, dessen Richtung sich vorzugsweise wenigstens einmal ändert. Denkbar
wären auch wellenförmig und/oder schräg verlaufende Abschnitte des Spalts 23.
[0052] Wie die Fig. 2 verdeutlicht, sind die Mitnehmerhebel 6a, 7a und/oder daran ausgebildete
Sensorplatten 6c in ihrer Ausgangs- oder Bereitschaftsstellung 19 vorzugsweise radial
nach innen weisend ausgerichtet. Die Schwenkbewegung der Mitnehmerhebel 6a, 7a erfolgt
vorzugsweise um eine vertikale Drehachse. Alternativ wären auch linear verschiebbare
Mitnehmer denkbar, die sich beispielsweise schräg zur kreisförmigen Umlaufbahn nach
außen schieben lassen.
[0053] Vorzugsweise sind mehreren an der Behandlungsmaschine 1 angedockten Behandlungsaggregaten,
insbesondere mehreren Druckern 10, separate Abtasteinrichtungen 6, 7 und/oder 8 zugeordnet.
Insbesondere für Behälter 4 mit nicht rotationssymmetrischem Querschnitt lässt sich
nach jeder Ausrichtung in eine Soll-Drehlage eine separate erfindungsgemäße Kollisionskontrolle
durchführen, beispielsweise passend zur jeweiligen Druckposition des Druckkopfs 11
und dem nominellen Druckabstand 14.
[0054] Beispielsweise wäre es denkbar, dass bei exzentrischer Position des Behälters 4'
in der Einspanneinheit 3 eine erste Kontrolle der Hüllkurve 12 zunächst wegen eines
zu großen Arbeitsabstands unauffällig ist und der Behälter 4' an dem zugeordneten
Behandlungsaggregat kollisionsfrei vorbei läuft. Nach einem Drehlagenwechsel des Behälters
4' um 180° könnte dieser jedoch wegen eines dann zu geringen Arbeitsabstands mit einem
nachfolgenden Behandlungsaggregat kollidieren. Dies wäre durch eine weitere Kontrolle
der Hüllkurve 12 nach dieser Drehlagenänderung vermeidbar.
[0055] Ebenso wären mehrere umfängliche Teilbereiche der Behälter 4 abtastbar, beispielsweise
die in der Fig. 2 dargestellten Seitenwandbereiche 4b, 4c. Die Drehlage der Behälter
4 könnte somit vor dem jeweiligen Behandlungsaggregat 11 abgefragt werden.
[0056] Zur Erhöhung der Betriebssicherheit können Rüstelemente 5, wie beispielsweise die
Schottbleche, mit optisch lesbaren Codes und/oder mit RFID-Chips ausgestattet sein.
Denkbar wäre ebenso eine farblich korrespondierende Kennzeichnung zueinander passender
Sensorplatten 6c und Schottbleche.
[0057] Der Betrieb der erfindungsgemäßen Behandlungsmaschine 1 lässt sich beispielsweise
wie folgt überwachen:
[0058] Die korrekte Bestückung mit Rüstelementen 5 lässt sich beispielsweise mit einem optionalen
Testlauf der Behandlungsmaschine 1 kontrollieren. Dabei muss beispielsweise jedes
Schottblech lediglich einmal an der zugehörigen Abtasteinrichtung 6, 7, 8 vorbei gefahren
werden, um zu überprüfen, ob der zulässige Überstand 15 überschritten wird. Ist dies
der Fall, wird das Steuersignal 17 erfindungsgemäß ausgelöst und das Karussell 2 vorzugsweise
per Nothalt gestoppt. Dadurch lässt sich eine Beschädigung vermeiden und ein fehlerhaft
montiertes Schottblech einfach erkennen und ersetzen.
[0059] Es wäre aber auch denkbar, nach der Montage der Rüstelemente 5 den jeweils benötigten
Arbeitsabstand der Behandlungsaggregate zu den Behältern 4 einzustellen und Behälter
4 in das Karussell 2 einzuschleusen, um die von den Behältern 4 und/oder die von den
Rüstelementen 5 erzeugten tatsächlichen Hüllkurven 13 gemeinsam zu überwachen. Auch
in diesem Fall würde das Karussell 2 beim Überschreiten des zulässigen Überstands
15 vorzugsweise per Nothalt gestoppt. Es ließe sich dann feststellen, ob der Nothalt
durch ein fehlerhaft montiertes Schottblech oder dergleichen oder durch einen fehlerhaft
positionierten Behälter 4 verursacht worden ist.
[0060] Die Abtasteinrichtungen 6 bis 8 ließen sich gezielt für die Behälter 4 oder die Rüstelemente
5 auslegen und/oder verstellen und/oder gezielt zur Kontrolle der Behälter 4 oder
der Rüstelemente 5 aktivieren.
[0061] Sind mehrere Behandlungsaggregate entlang des für die Behandlung zur Verfügung stehenden
Maschinenwinkelbereichs des Karussells 2 vorhanden, so werden erfindungsgemäße Kollisionskontrollen
insbesondere nach jeder Drehlagenausrichtung nichtrotationssymmetrischer Behälter
durchgeführt.
[0062] Das erfindungsgemäß bei Kollisionsgefahr erzeugte Steuersignal kann auf an sich bekannte
Weise in Steuereinheiten, Sicherheitsschaltkreisen oder dergleichen verarbeitet werden,
um das Karussell 2 rechtzeitig vor einer Kollision eines Behälters 4, eines Schottblechs
oder dergleichen mitrotierender Komponenten mit einem stationären Behandlungsaggregat
zu stoppen und/oder das Behandlungsaggregat in eine Position zurück zu fahren, in
der eine Kollision vermieden werden kann. Dies wäre beispielsweise bei motorischen
Stellmechanismen für den Druckabstand von Druckköpfen denkbar.
1. Behandlungsmaschine für Behälter (4), insbesondere zum Direktbedrucken der Behälter,
mit einem Transportmittel, insbesondere einem Karussell (2), zum kontinuierlichen
und/oder taktweisen Transport der Behälter entlang einer Transportbahn (2b), und mit
wenigstens einer stationären Abtasteinrichtung (6, 7, 8) zum Überwachen eines Profillinienabschnitts
(12a) einer Hüllkurve (12), die durch einen ordnungsgemäß auf dem Karussell transportierten
Behälter und/oder durch wenigstens ein ordnungsgemäß auf dem Transportmittel montiertes
Rüstelement (5) definiert ist,
wobei die Abtasteinrichtung eingerichtet ist, festzustellen, ob ein Behälter / Rüstelement
einen zulässigen seitlichen Überstand (15) über den Profillinienabschnitt überschreitet,
und bei Überschreitung des zulässigen Überstands ein Steuersignal (17) auszugeben.
2. Behandlungsmaschine nach Anspruch 1, wobei die Abtasteinrichtung (6, 7) einen seitlich
in Richtung der Transportbahn (2b) weisenden Mitnehmerhebel (6a, 7a) umfasst, der
bei Überschreitung des zulässigen Überstands (15) das Steuersignal (17) auslösend
mitgenommen wird.
3. Behandlungsmaschine nach Anspruch 2, wobei der Mitnehmerhebel (6a) eine Sensorplatte
(6c) umfasst mit einer in Richtung der Transportbahn (2b) weisenden wirksamen Kontur
(21), die mit einem dem zulässigen Überstand (15) entsprechenden Abstand an dem Profillinienabschnitt
(12) entlang verläuft.
4. Behandlungsmaschine nach Anspruch 2 oder 3, wobei der Mitnehmerhebel (6a) an seinem
freien Ende eine Sensorplatte (6c) umfasst mit wenigstens einem in einer vorgegebenen
Höhe ausgebildeten und in Richtung der Transportbahn (2b) weisenden Vorsprung, der
mit einer auf der gleichen Höhe ausgebildeten Ausnehmung wenigstens eines auf dem
Transportmittel ordnungsgemäß montierten Rüstelements (5) paarweise korrespondiert,
insbesondere derart dass sich nur paarweise zur Sensorplatte (6c) passende Rüstelemente
(5) an der Sensorplatte (6c) kollisionsfrei vorbeibewegen lassen.
5. Behandlungsmaschine nach Anspruch 4, wobei die Sensorplatte (6c) wenigstens ein in
seiner Länge verstellbares Plattensegment (6d) zum Ausbilden des Vorsprungs umfasst.
6. Behandlungsmaschine nach einem der Ansprüche 2 bis 5, wobei der Mitnehmerhebel (6a)
in einer das Steuersignal (17) auslösenden Stellung (20) verharrt.
7. Behandlungsmaschine nach Anspruch 1, wobei die Abtasteinrichtung (8) einen in Richtung
der Transportbahn (2b) ausgerichteten Abstandsmesser zur berührungslosen Überprüfung
des zulässigen seitlichen Überstands (15) umfasst.
8. Behandlungsmaschine nach wenigstens einem der vorigen Ansprüche, die ferner derart
ausgebildet ist, dass das Steuersignal (17) einen Nothalt des Transportmittels auslöst.
9. Behandlungsmaschine nach wenigstens einem der vorigen Ansprüche, ferner mit wenigstens
einem stationären, insbesondere an der Peripherie eines Karussells (2) befestigten
Drucker (10) mit wenigstens einem Druckkopf (11), dessen nomineller Druckabstand (14)
von den Behältern (4) größer ist als der zulässige seitliche Überstand (15).
10. Verfahren zum Überwachen einer Behandlungsmaschine (1) für das Behandeln, insbesondere
Bedrucken, von Behältern (4), mit den Schritten:
a) Ermitteln einer Hüllkurve (12), die durch einen ordnungsgemäß entlang einer insbesondere
kreisförmigen Transportbahn (2b) transportierten Behälter (4) und/oder durch wenigstens
ein ordnungsgemäß auf der Behandlungsmaschine montiertes und derart transportiertes
Rüstelement (5) definiert ist;
b) Festlegen eines zulässigen seitlichen Überstands (15) über einen zu überwachenden
Profillinienabschnitt (12a) der Hüllkurve;
c) Überwachen des tatsächlichen seitlichen Überstands über den Profillinienabschnitt
und Ausgeben eines Steuersignals (17), sobald der tatsächliche seitliche Überstand
eines Behälters / Rüstelements größer ist als der zulässige seitliche Überstand.
11. Verfahren nach Anspruch 10, wobei der Schritt b) in Abhängigkeit eines Arbeitsabstands
(14) zwischen den Behältern (4) und einem Behandlungsaggregat (11), insbesondere für
das Direktbedrucken, ausgeführt wird.
12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, wobei der Schritt c) nach dem Einstellen einer
für die Behandlung, insbesondere das Bedrucken vorgesehenen Drehlage der Behälter
(4) ausgeführt wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 12, wobei im Schritt c) überprüft wird,
ob die Behälter (4) und/oder Rüstelemente (5) mit einem Mitnehmerhebel (6a, 7a) kollidieren.
14. Verfahren nach Anspruch 13, wobei die Rüstelemente und Mitnehmerhebel (6a, 7a) als
Garnituren mit korrespondierenden wirksamen Konturen (21, 22) oder mit optisch und/oder
elektromagnetisch lesbarer Garniturenkennzeichnung bereitgestellt werden.
15. Verfahren nach Anspruch 13, wobei die wirksame Kontur (21) der Mitnehmerhebel (6c)
verstellt und dadurch an die Kontur (22) der Rüstelemente (5) angepasst wird.
16. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 10 bis 15, wobei der tatsächliche Überstand
der Behälter im Schritt c) berührungslos gemessen wird, insbesondere mittels optischer
Abbildung, Laserabstandsmessung, Ultraschall, Magnetfelder und/oder induktiv.