[0001] Die Erfindung betrifft eine Bauplatte nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
[0002] Solche Bauplatten werden an einer Außenfassade einer Gebäudewand so verlegt, dass
sie mit ihren Rändern stoßend aneinander liegen. Aufgrund von Fertigungstoleranzen
und/oder Unebenheiten des Untergrundes können zwischen benachbarten Bauplatten schmale
Spalte verbleiben, die anschließend zur Vermeidung von Wärmedämmbrücken und offenen
Diffusionskanälen nachbearbeitet werden müssen.
[0003] Aus diesem Grunde sind Bauplatten entwickelt worden, die einen elastisch verformbaren
Biegeschenkel aufweisen. Er wird dadurch gebildet, dass in die Bauplatte von der Sichtseite
aus eine Fuge eingebracht wird, die sich über einen Teil der Dicke der Bauplatte erstreckt.
Beim Verlegen werden in die Fugen Druckstücke eingelegt, welche die Biegezonen fest
gegen die benachbarte Bauplatte drücken. Dadurch werden Spalte zwischen den aneinanderstoßenden
Stirnseiten benachbarter Bauplatten geschlossen, so dass nachträgliche Bearbeitungen
und hiermit verbundene Kosten eingespart werden. Beim Verlegen müssen allerdings die
Druckstücke in die Fugen eingebracht werden.
[0004] Es sind auch Bauplatten bekannt, die im Randbereich einen Schlitz aufweisen, der
durch einen Biegeschenkel der Bauplatte begrenzt ist. Wird die Bauplatte mit ihrem
Biegeschenkel gegen eine bereits verlegte Bauplatte gedrückt, wird der Schlitz infolge
der elastischen Verformung des Biegeschenkels geschlossen. Die Bauplatte liegt mit
dem elastisch verformten Biegeschenkel vollflächig an der benachbarten, bereits verlegten
Bauplatte an. Auf diese Weise wird verhindert, dass sich zwischen benachbarten Bauplatten
Spalte bilden.
[0005] Problematisch bei den bekannten Bauplatten ist, dass die Schlitze in die rückseitige,
an der Gebäudewand anzuschließende Außenseite der Bauplatte münden. Es kann daher
in die Schlitze das entsprechende Bindemittel, wie Montagemörtel oder Kleber, in die
Schlitze eindringen.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die gattungsgemäße Bauplatte so auszubilden,
dass zwischen aneinanderstoßenden Bauplatten nach dem Verlegen keine Spalte gebildet
sind, wobei sich die Bauplatten zuverlässig an der Gebäudewand befestigen lassen sollen.
[0007] Diese Aufgabe wird bei der gattungsgemäßen Bauplatte erfindungsgemäß mit den kennzeichnenden
Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
[0008] Bei der erfindungsgemäßen Bauplatte befindet sich der Biegeschenkel in den Stirnseiten
der Bauplatte. Die Schlitze, die den Biegeschenkel begrenzen, erstrecken sich von
der Stirnseite aus in das Innere der Bauplatte. Beide Außenseiten der Bauplatte sind
somit frei von Schlitzen, so dass auf die eine Außenseite problemlos der Montagemörtel
oder ein anderes Verbindungsmittel, wie etwa ein PU-Kleber, zur Befestigung an der
Gebäudewand aufgebracht werden kann. Die andere Außenseite, welche die Sichtseite
der Bauplatte bildet und auf welche der Außenputz aufgebracht wird, ist ebenfalls
frei von Unterbrechungen, so dass der Außenputz problemlos aufgebracht werden kann.
Werden die Bauplatten mit ihren Stirnseiten aneinander zur Anlage gebracht, werden
die Biegeschenkel beim Andrücken der Bauplatte an eine bereits verlegte Bauplatte
elastisch gebogen, da der Biegeschenkel mit seiner Stirnseite über die Stirnseite
der Bauplatte vorsteht. Durch die Biegeschenkel ist gewährleistet, dass die Stoßfugen
zwischen den aneinander liegenden Bauplatten zuverlässig geschlossen werden, selbst
wenn die Außenseite der Gebäudewand, an der die Bauplatten befestigt werden, nicht
durchgehend eben sein sollte.
[0009] Damit der Biegeschenkel beim Verlegen der Bauplatten zuverlässig elastisch verformt
werden kann, ist der Bereich zwischen den im Grundkörper der Bauplatte liegenden Enden
der Schlitze als Biegegelenk ausgebildet. Dieser Bereich ist so gestaltet, dass zum
einen eine ausreichende Sicherheit gegen Abbrechen des Biegeschenkels gegeben ist,
zum anderen jedoch der Biegeschenkel im erforderlichen Maße beim Aneinanderdrücken
der Bauplatten elastisch verformt werden kann.
[0010] Vorteilhaft liegen die beiden Schlitze winklig zueinander. Dadurch kann der Biegebereich
des Biegeschenkels, der durch dessen Fußbereich gebildet wird, optimal gestaltet werden.
[0011] Vorteilhaft ist an allen Stirnseiten der Bauplatte jeweils ein Biegeschenkel vorgesehen.
[0012] Wenn die Biegeschenkel in den jeweils einander gegenüberliegenden Stirnseiten der
Bauplatte bei einer Ansicht senkrecht auf die Stirnseiten Abstand voneinander haben,
dann liegen die beiden Biegeschenkel der aneinander liegenden Bauplatten innerhalb
der zwischen ihnen gebildeten Stoßfuge mit Abstand nebeneinander. Darüber hinaus gewährleisten
die beiden Biegeschenkel in der Stoßfuge eine doppelte Sicherheit gegen Feuchtewanderung
in der Stoßfuge von innen nach außen. Zudem wird ein erhöhter Diffusionsfluss mit
späteren Feuchteabzeichnungen der Stoßfugen auf dem Fertigputz sicher verhindert.
[0013] Die Schlitze und damit der Biegeschenkel erstrecken sich in vorteilhafter Weise über
die gesamte Höhe bzw. Länge der Bauplatte, so dass über die gesamte Höhe bzw. Länge
der Stoßfuge zwischen den aneinanderliegenden Bauplatten die hohe Sicherheit gegen
Feuchtigkeitsdurchtritt gewährleistet ist.
[0014] Bei einer vorteilhaften Ausführungsform sind die beiden Schlitze unterschiedlich
lang.
[0015] Der eine Schlitz kann bevorzugt senkrecht an die Stirnseite der Bauplatte anschließen.
Der andere Schlitz schließt vorteilhaft unter einem von 90° abweichenden Winkel an
die Stirnseite der Bauplatte an. Durch den kürzeren Schlitz wird der Querschnitt der
Bauplatte nur wenig beeinträchtigt. Er lässt sich zudem fertigungstechnisch einfach
in der Bauplatte anbringen.
[0016] Vorteilhaft verlaufen der kurze und der lange Schlitz parallel zur benachbarten Außenseite
der Bauplatte, d.h. das Biegegelenk an der Plattenstirnseiten verläuft parallel zur
Plattenkante.
[0017] Der Anmeldungsgegenstand ergibt sich nicht nur aus dem Gegenstand der einzelnen Patentansprüche,
sondern auch durch alle in den Zeichnungen und der Beschreibung offenbarten Angaben
und Merkmale. Sie werden, auch wenn sie nicht Gegenstand der Ansprüche sind, als erfindungswesentlich
beansprucht, soweit sie einzeln oder in Kombination gegenüber dem Stand der Technik
neu sind.
[0018] Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den weiteren Ansprüchen, der Beschreibung
und den Zeichnungen.
[0019] Die Erfindung wird anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispieles
näher erläutert. Es zeigen
- Fig. 1
- in perspektivischer Darstellung und im Schnitt eine erfindungsgemäße Bauplatte,
- Fig. 2
- zwei nebeneinander angeordnete Bauplatten, die noch geringen Abstand voneinander haben,
- Fig. 3
- einen vertikalen Schnitt A-A in Fig. 2 durch die Bauplatte,
- Fig. 4
- einen horizontalen Schnitt B-B in Fig. 2 durch die Bauplatte.
[0020] Die Bauplatte 1 dient als Fassadenplatte, die als Wärmedämmung/Schalldämmung für
eine Außenfassade von Gebäuden verwendet wird. Auf die Außenseite der Bauplatte 1
wird ein Grundputz und ein Deckputz aufgebracht. Die Bauplatte 1 wird mit weiteren
gleich ausgebildeten Bauplatten 1 stoßend in Richtung über- und/oder nebeneinander
an der Gebäudeaußenseite verlegt. Die Verlegung wird so durchgeführt, dass die Stoßfugen
17 der einen horizontalen Reihe aneinander stoßender Bauplatten 1 jeweils versetzt
zu den Stoßfugen 17 der darüber angeordneten Reihe von Bauplatten liegen, so dass
über die Höhe durchgehende Stoßfugen vermieden werden.
[0021] Die Bauplatte 1 ist im Ausführungsbeispiel als längliche, viereckige, insbesondere
rechteckige Platte ausgebildet. Sie hat zwei Stirnseiten 2 und 3, die parallel zueinander
verlaufen und rechtwinklig an zueinander parallele Außenseiten 4 und 5 anschließen.
Die Stirnseiten 2, 3 bilden bei einer rechteckigen Bauplatte die Schmalseiten. Die
Bauplatte 1 hat weitere zwei Stirnseiten 6, die parallel zueinander verlaufen und
rechtwinklig an die Stirnseiten 2, 3 anschließen. Die weiteren Stirnseiten 6 bilden
die Längsseiten der Bauplatte 1. Mit der einen Außenseite 4 wird die Bauplatte 1 an
der Gebäudewand befestigt, während auf die andere Außenseite 5 der Grund- und Deckputz
aufgebracht werden.
[0022] In der Stirnseite 2 befindet sich ein schräger Schlitz 8, der sich zwischen den beiden
Stirnseiten 6 der Bauplatte 1 erstreckt und unter dem spitzen Winkel α zur Stirnseite
2 liegt, der beispielhaft etwa 45° beträgt. Der Schlitz 8 erstreckt sich schräg in
Richtung auf die Außenseite 5 und endet mit Abstand von ihr.
[0023] In der Stirnseite 2 ist ein weiterer Schlitz 9 vorgesehen, der sich ebenfalls zwischen
den beiden Stirnseiten 6 der Bauplatte 1 erstreckt. Er schließt rechtwinklig an die
Stirnseite 2 an und ist wesentlich kürzer als der schräge Schlitz 8. Der Schlitz 9
endet mit Abstand vom Ende 10 des Schlitzes 8. Zwischen dem Schlitzende 10 sowie dem
Ende 11 des Schlitzes 9 wird ein Gelenk 12 gebildet, um das ein Biegeschenkel 13 gegenüber
einem Grundkörper 7 der Bauplatte 1 begrenzt schwenkbar ist. Der Biegeschenkel 13
wird durch den Bauplattenbereich zwischen den beiden Schlitzen 8 und 9 gebildet.
[0024] Der kurze Schlitz 9 erstreckt sich mit Abstand zur Außenseite 5 und parallel zu ihr.
Der Biegeschenkel 13 hat eine Stirnseite 14, die in Bezug auf den übrigen Teil der
Stirnseite 2 der Bauplatte 1 derart schräg verläuft, dass sie geringfügig um das Maß
16 über diese Stirnseite 2 vorsteht. Im Anschluss an den Schlitz 9 liegt die Stirnseite
14 des Biegeschenkels 13 in der Ebene der Stirnseite 2. In Richtung auf den schrägen
Schlitz 8 steht die Stirnseite 14 infolge ihrer Schräglage zunehmend weiter über die
Stirnseite 2 vor. Dies hat zur Folge, dass der Schlitz 8 in Höhe der Stirnseite 2
seine größte Breite hat, die sich in Richtung auf das freie Schlitzende 10 stetig
bis auf Null verringert.
[0025] Der Biegeschenkel 13 ist so ausgebildet, dass er um das Gelenk 12 beim Anlegen einer
benachbarten Bauplatte 1 elastisch so weit zurückgebogen wird, dass die Stirnseite
14 des Biegeschenkels 13 in der Ebene der Stirnseite 2 der Bauplatte 1 liegt. Das
Gelenk 12, das durch den Fußbereich des Biegeschenkels 13 gebildet wird, hat eine
solche Breite, dass nicht die Gefahr besteht, dass der Biegeschenkel 13 bei der Lagerung
und/oder beim Transport teilweise oder gar vollständig vom Grundkörper 7 der Bauplatte
1 abgerissen wird. Da sich der Biegeschenkel 13 von seiner Stirnseite 14 aus in Richtung
auf den Gelenkbereich 12 stetig verjüngt, kann der Biegeschenkel 13 beim Verlegen
der Bauplatte 1 zuverlässig und leicht elastisch zurückgebogen werden. Der Biegeschenkel
13 kann beim Ansetzen der Bauplatte 1 an eine benachbarte Bauplatte maximal so weit
elastisch zurückgebogen werden, dass der Schlitz 8 geschlossen ist. Der Biegeschenkel
13 ist so ausgebildet, dass die Biegerückstellkraft so gering ist, dass die Bauplatte
1 beim Verlegen nicht zurückgeschoben wird.
[0026] Die Bauplatte 1 ist auch im Bereich der anderen Stirnseite 3 mit einem schrägen Schlitz
8 und einem geraden Schlitz 9 versehen. Diese beiden Schlitze 8, 9 befinden sich benachbart
zur Außenseite 4. Die Schlitze 8, 9 an der Stirnseite 3 sind gleich ausgebildet wie
die entsprechende Schlitze an der gegenüberliegenden Stirnseite 2. Zwischen den beiden
Schlitzen 8, 9 wird der Biegeschenkel 13 gebildet, dessen Stirnseite 14 über die Stirnseite
3 der Bauplatte 1 übersteht. Die Stirnseite 14 liegt im Anschluss an den Schlitz 9
noch in der Ebene der Stirnseite 3. Ausgehend vom Schlitz 3 steht die Stirnseite 4
aufgrund ihrer Schräglage stetig weiter über die Stirnseite 3 vor. Der Fußbereich
des Biegeschenkels 13 bildet das Gelenk 12, um das der Biegeschenkel 13 bei der Verlegung
der Bauplatte 1 elastisch gebogen wird. Der Schlitz 9 hat geringen Abstand von der
Außenseite 4 der Bauplatte 1 und verläuft parallel zu ihr. Der Schlitz 8 erstreckt
sich von der Stirnseite 3 aus schräg in Richtung auf die Außenseite 4 und endet mit
Abstand von ihr. Vorteilhaft hat das Schlitzende 10 größeren Abstand von der Außenseite
4 als das Schlitzende 11.
[0027] Die Ausbildung und Anordnung der Schlitze 8, 9 an der Stirnseite 3 entspricht somit
der Anordnung und Ausbildung der Schlitze 8, 9 an der Stirnseite 2. Die Schlitze 8,
9 an beiden Stirnseiten 2, 3 haben, in Längsrichtung der Bauplatte 1 gesehen, einen
Abstand 15 voneinander (Fig. 1 und 4).
[0028] In gleicher Weise wie in den Stirnseiten 2, 3 ist Bauplatte 1 auch an den Stirnseiten
6 mit jeweils einem Biegeschenkel 13 versehen (Fig. 3). Dabei ist der Biegeschenkel
13 in der oberen Stirnseite 6 benachbart zur Außenseite 5 der Bauplatte 1 vorgesehen,
während der Biegeschenkel 9 in der unteren Längsseite 6 mit geringem Abstand zur Außenseite
4 angeordnet ist (Fig. 3). Die Ausbildung und Anordnung der Biegeschenkel 13 ist gleich
wie die Anordnung und Ausbildung der Biegeschenkel 13 in den Stirnseiten 2, 3, so
dass die Biegeschenkel in den Längsseiten 6 nicht nochmals im Einzelnen beschrieben
werden. Die Biegeschenkel 13 stehen ebenfalls um das Maß 16 über die Stirnseiten 6
vor. Wie sich aus Fig. 3 ergibt, haben die Biegeschenkel 13, senkrecht zu den Schmalseiten
der Bauplatte gesehen, ebenfalls einen Abstand 19 voneinander.
[0029] In Fig. 2 sind die in der Längsseite 6 befindlichen Biegeschenkel 13 der Übersichtlichkeit
wegen nur durch eine gestrichelte Linie dargestellt. Die Biegeschenkel 13 sowie die
zugehörigen Schlitze 8, 9 erstrecken sich über die gesamte Länge der Stirnseiten 6.
[0030] Wird an die Bauplatte 1 an die rechte oder linke Stirnseite 2, 3 eine nächste Bauplatte
angelegt (Fig. 2), dann werden die an den einander zugewandten Stirnseiten befindlichen
Biegeschenkel der beiden Bauplatten elastisch zurückgebogen, wenn die Bauplatten mit
entsprechendem Druck mit ihren Stirnseiten 2, 3 stoßend aneinander verlegt werden.
Wird gemäß Fig. 2 an die rechte Stirnseite 3 eine Bauplatte mit ihrer Stirnseite 2
angelegt, dann befindet sich der Biegeschenkel 13 der linken Bauplatte 1 in der hinteren
und der Biegeschenkel 13 der seitlich angedrückten Bauplatte 1 in der vorderen Hälfte
der Stoßfuge 17 zwischen den beiden Bauplatten 1. Auf diese Weise wird die Stoßfuge
17 zwischen aneinander liegenden Bauplatten 1 durch zwei Verriegelungen abgedichtet,
die durch die Biegeschenkel 13 der beiden Bauplatten gebildet sind Sind die Bauplatten
1 sauber verlegt, dann liegen sie mit ihren Stirnseiten 2, 3 flächig aneinander, wobei
die Biegeschenkel 13 so weit elastisch zurückgebogen sind, dass ihre Stirnseiten 14
in der Ebene der Stirnseiten 2, 3 der aneinander liegenden Bauplatten 1 liegen. Sind
die Bauplatten 1 dagegen nicht sauber verlegt, dann liegen die Stirnseiten 2, 3 der
aneinander liegenden Bauplatten 1 nicht über ihre Höhe und Breite flächig aneinander,
jedoch liegen die Stirnseiten 14 der Biegeschenkel 13 dieser Bauplatten 1 flächig
an der jeweiligen Stirnseite 2 bzw. 3 der Bauplatten 1 an. Dadurch wird erreicht,
dass die Stoßfugen 17 zwischen benachbarten Bauplatten 1 durch die Biegeschenkel 13
verschlossen sind und sich somit keine offenen Stoßfugen ergeben. Die Biegeschenkel
13 werden, auch wenn die aneinander stoßenden Bauplatten 1 nicht sauber verlegt sind,
so weit elastisch zurückgebogen, dass sie zumindest mit einem Teil ihrer Stirnseiten
14 an den Stirnseiten 2, 3 der Bauplatten 1 flächig anliegen. Die Plattenstöße zeichnen
sich nicht ab, da der Diffusionskanal zwischen den benachbarten Platten zweifach verschlossen
ist.
[0031] Da die Bauplatten 1 in dem Bereich, in dem die benachbarte, anstoßende Bauplatte
1 ihren Biegeschenkel 13 hat, keinen solchen Biegeschenkel aufweist, erfolgt der Verschluss
der Stoßfuge 17 nicht nur an der an der Gebäudewand zu befestigenden Plattenaußenseite
4, sondern auch an der Außenseite 5, auf welche der Außenputz aufgebracht wird. Auf
diese Weise lassen sich die Bauplatten 1 problemlos an der Gebäudewand befestigen,
insbesondere verkleben. Da die Stoßfuge 17 zwischen den benachbarten Bauplatten1 geschlossen
ist, lässt sich der Klebstoff 18 oder ein anderes Befestigungsmittel zur Befestigung
an der Gebäudewand problemlos und zuverlässig aufbringen. Ebenso gewährleistet die
geschlossene Stoßfuge 17 an der Außenseite 5, dass der Außenputz einwandfrei aufgetragen
werden kann.
[0032] Die beiden Biegeschenkel 13 in jeder Stoßfuge 17 zwischen benachbarten Bauplatten
1 gewährleisten eine doppelte Sicherheit gegen eine Feuchtewanderung in den Stoßfugen
17 von innen nach außen. Außerdem wird durch die doppelte Absicherung ein erhöhter
Diffusionsfluss mit späteren Feuchteabzeichnungen der Stoßfugen 17 auf dem Fertigputz
der Außenisolationssysteme verhindert.
[0033] In gleicher Weise erfolgt eine doppelte Sicherung der Stoßfugen zwischen übereinander
angeordneten Bauplatten 1. Beim Verlegen kommen in diesem Falle die in den Stirnseiten
6 befindlichen Biegeschenkel 13 zum Einsatz, die in der beschriebenen Weise elastisch
zurückgebogen werden, wenn die jeweils obere Bauplatte gegen die bereits verlegte
untere Bauplatte gedrückt wird. Auch in den horizontalen Stoßfugen 17 sind in diesem
Falle zwei mit Abstand hintereinander liegende Biegeschenkel 13 vorgesehen, die in
der beschriebenen Weise die doppelte Sicherheit gegen eine Feuchtewanderung in den
horizontalen Stoßfugen von innen nach außen gewährleisten und einen erhöhten Diffusionsfluss
mit späteren Feuchteabzeichnungen der horizontalen Stoßfugen auf den Fertigputz verhindern.
[0034] Bei einer weiteren (nicht dargestellten) Ausführungsform sind die Schlitze 8, 9 hinsichtlich
ihrer Lage an den Stirnseiten 2, 3, vertauscht bzw. um 180° gespiegelt. In diesem
Falle erstrecken sich die schrägen Schlitze 8 von der Stirnseite 2, 3, 6 aus so schräg
nach innen, dass die Schlitze 8 von der Stirnseite 2, 3 aus zunehmend Abstand von
der benachbarten Außenseite 4, 5 haben. Die kurzen Schlitze 9 liegen parallel zu den
Außenseiten 4, 5, jedoch auf der von der benachbarten Außenseite 4, 5 abgewandten
Seite der schrägen Schlitze 8. Die Schlitze 8, 9 sind wiederum an beiden Stirnseiten
2, 3, 6 der Bauplatte 1 so vorgesehen, dass sie, in Längsrichtung der Bauplatte 1
gesehen, den Abstand 15 voneinander haben. Bei dieser Ausführungsform erstreckt sich
die schräge Stirnseite 14 der Biegeschenkel 13 vom geraden Schlitz 9 aus schräg in
Richtung auf die benachbarte Außenseite 4, 5. Bei der dargestellten Ausführungsform
erstreckt sich die schräge Stirnseite 14 der Biegeschenkel 13 von der benachbarten
Außenseite 4, 5 aus weg. Im Übrigen sind die Biegeschenkel 13 mit der Biegestelle
12 gleich ausgebildet wie beim dargestellten Ausführungsbeispiel.
[0035] Werden die Bauplatten 1 mit ihren Stirnseiten 2, 3, 6 stoßend aneinander gesetzt,
werden auch bei dieser (nicht dargestellten) Ausführungsform die Biegeschenkel 13
um ihr Gelenk 12 elastisch zurückgebogen. Sind die Bauplatten 1 nicht sauber verlegt,
dann wird auf jeden Fall die Stoßfuge 17 zwischen den benachbarten Bauplatten 1 durch
die Biegeschenkel 13 zweifach geschlossen, wodurch ebenfalls eine doppelte Sicherheit
gegen Feuchtewanderung und erhöhten Diffusionsfluss gewährleistet ist. Da auch bei
dieser Ausführungsform an den Außenseiten der Bauplatte keine Schlitze vorhanden sind,
wird ein Eindringen des Montagemörtels oder eines Klebers auf der Rückseite beim vorgeschriebenen
Randstreifen verklebender Bauplatten vermieden.
[0036] Die Bauplatten 1 haben eine übliche Länge von 1000 mm und eine Breite von 500 mm.
Die Plattendicke liegt üblicherweise im Bereich zwischen 120 mm und 300 mm. Die Bauplatten
können aus jedem geeigneten Material bestehen, wie aus EPS oder XPS oder PIR (PU).
Es besteht auch die Möglichkeit, die Bauplatte 1 aus unterschiedlichen Materialien
zu bilden.
1. Bauplatte, insbesondere Fassadenplatte als Wärme/Schalldämmung für Außenfassaden,
mit mindestens einem elastisch verformbaren Biegeschenkel, der von einem Grundkörper
der Bauplatte durch einen Schlitz getrennt ist, der beim Verlegen der Bauplatte durch
elastische Verformung des Biegeschenkels zumindest teilweise geschlossen wird, dadurch gekennzeichnet, dass der Biegeschenkel (13) von zwei Schlitzen (8, 9) begrenzt ist, die sich von einer
Stirnseite (2, 3, 6) der Bauplatte (1) aus erstrecken, und dass eine Stirnseite (14)
des Biegeschenkels (13) zumindest über einen Teil ihrer Länge über die Stirnseite
(2, 3, 6) der Bauplatte (1) vorsteht.
2. Bauplatte nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass der Bereich zwischen den im Grundkörper liegenden Enden (10, 11) der Schlitze (8,
9) ein Biegegelenk (12) bildet.
3. Bauplatte nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Schlitze (8, 9) winklig zueinander liegen.
4. Bauplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass an allen Stirnseiten (2, 3, 6) der Bauplatte (1) jeweils ein Biegeschenkel (13) vorgesehen
ist.
5. Bauplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass die Biegeschenkel (13) in den jeweils einander gegenüberliegenden Stirnseiten (2,
3, 6) einen Abstand (15, 19) voneinander haben, senkrecht auf die Stirnseiten (2,
3) gesehen.
6. Bauplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass sich die Schlitze (8, 9) über die Höhe bzw. Länge der Bauplatte (1) erstrecken.
7. Bauplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Schlitze (8, 9) unterschiedlich lang sind.
8. Bauplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass der eine Schlitz (9) senkrecht an die Stirnseite (2, 3, 6) der Bauplatte (1) anschließt.
9. Bauplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass der andere Schlitz (8) unter einem von 90° abweichenden Winkel (α) an die Stirnseite
(2, 3, 6) der Bauplatte (1) anschließt.
10. Bauplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass der kurze Schlitz und der lange Schlitz (8, 9) parallel zur benachbarten Außenseite
(4, 5) der Bauplatte (1) verlaufen.