[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Markise zum Abschatten eines Bodenabschnitts,
umfassend eine Aufrolleinrichtung zum Auf- und Abrollen eines Markisentuchs, eine
Fallstange zum Bewegen eines ersten Abschnitts des Markisentuchs, und ein an der Aufrolleinrichtung
und an der Fallstange befestigbarer erster Tragarm, mit welchem die Fallstange wahlweise
im Wesentlichen parallel von der Aufrolleinrichtung weg und zu ihr hin bewegbar ist.
[0002] Die Aufrolleinrichtung umfasst bei bekannten, gattungsgemäßen Markisen üblicherweise
eine zylindrische erste Rolle, an der das erste Markisentuch befestigt ist. Die Rolle
ist um die eigene Achse entweder manuell oder motorisch drehbar, so dass das Markisentuch
auf die Rolle auf- oder von ihr abrollbar ist, wobei die Rolle in einem ganz oder
teilweise geschlossenen Gehäuse der Aufrolleinrichtung angeordnet ist. Das Markisentuch
weist eine im Wesentlichen rechteckige Form auf. Üblicherweise wird die Markise über
die Aufrolleinrichtung an einen Träger wie eine Gebäude- oder Wohnmobil- oder Wohnwagenwand
befestigt. Das freie, nicht mit der Rolle verbundene Ende des Markisentuchs ist an
der Fallstange befestigt, die wiederum vom ersten Tragarm gehalten wird, der an der
Aufrolleinrichtung direkt oder indirekt befestigt werden kann, wobei der Tragarm auch
direkt am Träger befestigtbar ist. Um einen Bodenabschnitt, beispielsweise den Boden
einer Terrasse oder eines Balkons, abzuschatten, um Personen vor den schädlichen UV-Strahlen
der Sonne zu schützen, kann bei bekannten Markisen die Fallstange innerhalb des vom
ersten Tragarm vorgegebenen Bereichs parallel zur ersten Rolle bewegt und das erste
Markisentuch ausgezogen werden. Der Tragarm und folglich die Fallstange können beispielsweise
mittels einer Spindel bewegt werden, wie es in der
DE 195 24 420 beschrieben ist. Beim Abrollen des Markisentuchs von der Rolle kann eine mit der
Rolle befestigte Rückstellfeder aufgezogen werden, so dass zum einen das Markisentuch
immer gespannt bleibt und zum anderen das Markisentuch aufgerollt wird, wenn die Fallstange
wieder in Richtung der Aufrolleinrichtung bewegt wird. Es ist aber auch möglich, über
Getriebe sowohl die Rolle in die entsprechende Richtung anzutreiben als auch den Tragarm
gleichzeitig ein- und auszufahren.
[0003] Bei bekannten Markisen, wie sie beispielsweise in der
DE 195 24 420 A1 dargestellt ist, verläuft das Markisentuch immer im selben festen Winkel beispielsweise
zur Gebäudewand. Da sich der Sonnenstand relativ schnell ändert, entsteht die Situation,
dass sich auch der abgeschattete Bereich ändert, so dass Personen, die anfänglich
im abgeschatteten Bereich saßen, nicht mehr vor der Sonne geschützt sind. Allein durch
ein weiteres Ausfahren der Markise kann der abgeschattete Bereich vergrößert und so
erreicht werden, dass die Personen wieder vor der Sonne geschützt werden. Allerdings
stoßen bekannte Markisen hier schnell an ihre Grenzen. Insbesondere im Frühjahr und
im Herbst oder morgens und abends steht die Sonne tief, also relativ nahe über dem
Horizont, wodurch der von der Markise abgeschattete Bodenbereich so klein wird, dass
die Personen nicht mehr wirksam von der Sonne geschützt werden können.
[0004] Die
DE 2 153 676 A1 offenbart eine Markise, bei welcher der Winkel, den das Markisentuch mit der Gebäudewand
bildet, verändert werden kann, um so auf den sich ändernden Sonnenstand zu reagieren
und den abgeschatteten Bereich so anzupassen, dass Personen wirksam vor der Sonne
geschützt werden. Die Markise ist hierzu an der Aufrolleinrichtung, also unmittelbar
an der Gebäudewand, drehbar gelagert, wodurch der Winkel zur Gebäudewand veränderbar
ist. Nachteilig hieran ist jedoch, dass die Fallstange sehr nahe an die Personen herangeführt
wird, die sich im abgeschatteten Bodenabschnitt befinden, so dass die verfügbare Kopffreiheit
eingeschränkt wird. Der Winkeländerung sind daher Grenzen gesetzt, wodurch der abgeschattete
Bereich nur noch bedingt geändert werden kann, so dass der zusätzliche sonnenschützende
Effekt, der mit dieser Markise erreicht wird, begrenzt ist.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, die Markise der eingangs genannten
Art so weiterzuentwickeln, dass der abgeschattete Bodenbereich flexibel an den Sonnenstand
angepasst werden kann, ohne die Kopffreiheit der sich im abgeschatteten Bodenabschnitt
befindlichen Personen spürbar einzuschränken.
[0006] Gelöst wird die Aufgabe durch eine Markise nach Anspruch 1. Vorteilhafte Weiterbildungen
sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0007] Die erfindungsgemäße Markise umfasst eine an der Fallstange anbringbare weitere Fallstange
zum Einspannen des freien Endes des Markisentuchs und zum Bewegen eines zweiten Abschnitts
des Markisentuchs, und einen an der Fallstange und an der weiteren Fallstange befestigbaren
zweiten Tragarm, mit welchem die weitere Fallstange wahlweise im Wesentlichen parallel
von der Fallstange weg und zu ihr hin bewegbar ist, wobei der erste Abschnitt und
der zweite Abschnitt des Markisentuchs einen Winkel zueinander einschließen. Die erfindungsgemäße
Markise wird zunächst wie eine aus dem Stand der Technik bekannte Markise bedient,
indem man die Fallstange von einer ersten Endstellung, in der sich die Fallstange
an der Aufrolleinrichtung befindet und das erste Markisentuch vollständig oder nahezu
vollständig auf der Rolle aufgerollt ist, in Richtung einer zweiten Endstellung von
der Aufrolleinrichtung weg bewegt wird. Je nach Sonnenstand kann die Markise ganz
in die zweite Endstellung gestellt werden, die von den Eigenschaften des ersten Tragarms
vorgegeben wird, oder in eine beliebige Zwischenstellung. Definitionsgemäß soll der
erste Abschnitt des Markisentuchs derjenige sein, der sich zwischen der Aufrolleinrichtung
und der Fallstange befindet.
[0008] Wenn die Sonne so tief steht, dass eine wirksame Abschattung nicht oder kaum möglich
ist, so wird die an der Fallstange befestigte weitere Fallstange betätigt, so dass
das Markisentuch auf prinzipiell dieselbe Weise weiter abgerollt wird, wobei der zweite
Abschnitt bereitgestellt wird, der sich definitionsgemäß zwischen der Fallstange und
der weiteren Fallstange befinden soll. In der Fallstange kann eine Umlenkrolle angebracht
sein, welche das weitere Ausrollen des Markisentuchs mittels der weiteren Fallstange
erleichtert. Der erste Abschnitt schließt einen Winkel mit dem zweiten Abschnitt ein,
der von 0° und 180° abweicht und so gewählt wird, dass durch Ausrollen des weiteren
Markisentuchs eine wirksame Abschattung erreicht wird. Üblicherweise sind Markisen
so an der Gebäudewand befestigt, dass der erste Abschnitt des Markisentuchs einen
Winkel von 15 bis 30° zur Horizontalen einschließt. Dieser Winkel bleibt unverändert.
Der Winkel, den der erste und der zweite Abschnitt miteinander einschließen, kann
beispielsweise so bemessen werden, dass der zweite Abschnitt in etwa senkrecht verläuft.
Der zweite Abschnitt wird dabei soweit ausgefahren, bis dass die gewünschte Abschattung
erreicht worden ist.
[0009] Erfindungsgemäß wird eine Markise angegeben, mit welcher flexibel auf den sich ändernden
Sonnenstand reagiert und der betreffende Bodenabschnitt auf einfache Weise so abgeschattet
werden kann, dass die Personen weitgehend unabhängig vom Sonnenstand wirksam vor der
Sonne geschützt werden können. Dabei ist es möglich, bestehende Markisen mit der weiteren
Fallstange nachzurüsten. Dadurch, dass sie weitere Aufrolleinrichtung an der Fallstange
befestigt ist, wird die Kopffreiheit unter dem ersten Markisentuch nicht eingeschränkt.
[0010] Vorzugsweise umfasst die erfindungsgemäße Markise eine an der Fallstange anbringbare
weitere Aufrolleinrichtung zum Auf- und Abrollen eines weiteren Markisentuchs, wobei
das freie Ende des weiteren Markisentuchs an der weiteren Fallstange eingespannt ist
und das erste und das zweite Markisentuch einen Winkel zueinander einschließen. In
dieser Ausgestaltung umfasst die erfindungsgemäße Markise zwei Aufrolleinrichtungen
und zwei Markisentücher. Diese Ausgestaltung eignet sich insbesondere zum Nachrüsten
von bestehenden Markisen, da hier der bestehende Teil der Markise unverändert bleiben
und die weitere Aufrolleinrichtung mit dem weiteren Markisentuch und der weiteren
Fallstange an die Fallstange der bestehenden Markise angebracht werden kann. Weitere
Umbaumaßnahmen sind nicht erforderlich. Es kann ein modularer Aufbau realisiert werden,
so dass der Benutzer auch später noch entscheiden kann, die bestehende Markise nachzurüsten.
[0011] In einer weiteren Ausbildung der erfindungsgemäßen Markise ist der zweite Tragarm
mittels eines Gelenks mit der Fallstange verbindbar, wobei das Gelenk so ausgebildet
ist, dass der Winkel wahlweise veränderbar ist. Das Gelenk ist so beschaffen, dass
der zweite Tragarm um eine horizontal verlaufende Achse drehbar ist, die in etwa entlang
der Fallstange verläuft. Folglich kann der Winkel, den das erste und das zweite Markisentuch
bzw. der erste und der zweite Abschnitt miteinander einschließen, wunschgemäß geändert
werden. Die Verstellmöglichkeit des Winkels steigert nochmals die Flexibilität, mit
welcher auf den sich ändernden Sonnenstand reagiert werden kann, so dass es auf einfache
Weise möglich ist, Personen wirksam vor der Sonne zu schützen.
[0012] Vorzugsweise umfasst der zweite Tragarm einen oder mehrere Teleskopstangen, die mit
dem Gelenk verbindbar sind. Mit Teleskopstangen kann die weitere Fallstange flexibel
so gelagert werden, dass sie parallel zur weiteren Aufrolleinrichtung oder zur Fallstange
bewegbar ist.
[0013] In einer bevorzugten Ausgestaltung umfasst das Gelenk ein Lagerteil, welches mit
der Fallstange verbindbar ist, und ein um eine das Lagerteil durchlaufende Achse schwenkbares
Schwenkteil, wobei das Schwenkteil mit dem zweiten Tragarm verbindbar ist. Das Gelenk
kann auf diese Weise konstruktiv einfach aufgebaut sein, ohne dass die Zuverlässigkeit
vernachlässigt wird. Ferner kann das Gelenk einfach montiert und demontiert und somit
schnell ausgetauscht oder repariert werden.
[0014] Vorzugsweise umfasst das Gelenk ein Stellglied, mit dem das Schwenkteil um das Lagerteil
schwenkbar ist. Das Stellglied kann dabei manuell oder motorisch betätigt werden,
so dass der Winkel, den der erste mit dem zweiten Abschnitt bzw. das zweite Markisentuch
mit dem ersten Markisentuch einschließt, flexibel und einfach veränderbar ist.
[0015] Weiterhin ist es günstig, wenn das Stellglied einen drehbaren Gewindebolzen und einen
entlang des Gewindebolzens bewegbaren Stellbolzen umfasst, wobei der Stellbolzen in
ein von der Achse beabstandet verlaufendes Langloch des Schwenkteils eingreift. Der
Stellbolzen verläuft im Wesentlichen parallel zur Achse und senkrecht zum Gewindebolzen
und wird durch Anlage an das Langloch daran gehindert, sich mit dem Gewindebolzen
zu drehen. Folglich bewirkt eine entweder manuell oder motorisch bewirkte Drehung
des Gewindebolzens, dass sich der Stellbolzen entlang des Gewindebolzens linear bewegt.
Die lineare Bewegung wird auf das Langloch des Schwenkteils übertragen. Da das Langloch
beabstandet von der Achse verläuft, wird eine Drehung des Schwenkteils um die Achse
bewirkt, die wiederum auf den Tragarm übertragen wird. Folglich wird durch Drehen
des Gewindebolzens der Winkel, den der erste und der zweite Abschnitt bzw. das erste
und das zweite Markisentuch miteinander einschließen, geändert. Der Gewindebolzen
kann beispielsweise durch eine Handkurbel betätigt werden, so dass eine einfache und
zuverlässige Verstellung der Ausrichtung des weiteren Markisentuchs ermöglicht wird.
Selbstverständlich kann die Ausrichtung auch durch einen Elektromotor verändert werden.
[0016] Es hat sich als günstig erwiesen, wenn der zweite Tragarm genau zwei Teleskopstangen
umfasst, die drehbar am Schwenkteil befestigbar sind. Diese Anordnung bietet eine
ausreichende Stabilität bei geringem Materialverbrauch und einer geringen Anzahl von
Verbindungsstellen.
[0017] Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels unter
Bezugnahme auf die anhängenden Zeichnungen im Detail erläutert. Es zeigen
- Figur 1
- eine schematische Draufsicht auf ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen
Markise,
- Figur 2
- eine schematische Seitenansicht einer mit der in Figur 1 dargestellten Markise vergleichbaren
Markise,
- Figur 3
- eine schematische Seitenansicht eines zweiten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen
Markise,
- Figur 4
- eine Explosionszeichnung eines erfindungsgemäßen Gelenks,
- Figur 5
- das erfindungsgemäße Gelenk in einer ersten Endstellung, dargestellt in verschiedenen
Ansichten, und
- Figur 6
- das erfindungsgemäße Gelenk im zusammengesetzten Zustand in einer zweiten Endstellung,
dargestellt in verschiedenen Ansichten.
[0018] In Figur 1 ist ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Markise 10
1 anhand einer prinzipiellen Draufsicht dargestellt. Die Markise 10
1 umfasst eine Aufrolleinrichtung 12, in welcher eine erste Rolle 13 (vgl. Figur 2)
um eine im Wesentlichen horizontal verlaufende Drehachse drehbar ist. Ein in etwa
rechteckiges Markisentuch 14 ist mit seinem festen Ende 15 an der Rolle befestigt
und kann durch Drehen der Rolle auf sie auf- und von ihr abgerollt werden. Die Aufrolleinrichtung
12 ist an einem Träger 16, in diesem Fall an einer Gebäudewand, mit nicht dargestellten
Befestigungsmitteln befestigt. Ferner sind an der Aufrolleinrichtung 12 zwei erste
Tragarme 18 befestigt, auf denen wiederum eine Fallstange 20 befestigt ist, die im
Wesentlichen parallel zur Aufrolleinrichtung 12 bzw. zur Gebäudewand verläuft. An
der Fallstange 20 ist das freie Ende 21 des Markisentuchs 14 eingespannt. Im dargestellten
Beispiel umfassen die ersten Tragarme 18 jeweils eine erste und eine zweite Stange
22, 24, die um eine in etwa vertikal oder senkrecht zum ersten Markisentuch 14 verlaufende
Drehachse drehbar miteinander verbunden sind. Ferner sind die erste Stange 22 drehbar
an der Aufrolleinrichtung 12 und die zweite Stange 24 um eine ebenfalls etwa vertikal
oder senkrecht zum ersten Markisentuch 14 verlaufende Drehachse drehbar an der Fallstange
20 befestigt. Mit einer nur prinzipiell dargestellten ersten Antriebseinrichtung 26
kann die Fallstange 20 von einer ersten Endstellung, in der die Fallstange 20 benachbart
zur Aufrolleinrichtung 12 angeordnet und das erste Markisentuch 14 nahezu vollständig
aufgerollt ist, stufenlos in eine zweite Endstellung bewegt werden, in welcher die
Fallstange 20 maximal weit von der Aufrolleinrichtung 12 entfernt und das erste Markisentuch
14 nahezu vollständig von der Rolle abgerollt ist. In Figur 1 befindet sich die Fallstange
20 in der zweiten Endstellung.
[0019] Ferner umfasst die Markise 10
1 eine weitere Aufrolleinrichtung 28, die im dargestellten Beispiel in die Fallstange
20 integriert und daher nicht als separates Bauteil dargestellt ist. Die weitere Aufrolleinrichtung
28 umfasst eine zweite Rolle 27 (vgl. Figur 2), auf die ein weiteres Markisentuch
29 mit seinem festen Ende 31 aufrollbar ist. Auch ist eine weitere Fallstange 30 vorhanden,
die parallel zur zweiten Rolle und zur weiteren Aufrolleinrichtung 28 verläuft und
von einem zweiten Tragarm 32, der hier von zwei Teleskopstangen 34 gebildet wird,
getragen wird. In der weiteren Fallstange 30 ist das freie Ende 33 des weiteren Markisentuchs
29 eingespannt. Die beiden Teleskopstangen 34 sind mittels eines Gelenks 36 jeweils
um eine in etwa senkrecht zum zweiten Markisentuch 29 verlaufende Drehachse drehbar
an der ersten und an der weiteren Fallstange 20, 30 befestigt. Da, wie bereits oben
erläutert, die weitere Aufrolleinrichtung 28 in die Fallstange 30 integriert ist,
ist eine Unterscheidung zwischen den beiden Elementen schwierig, so dass das Gelenk
36 und die Teleskopstangen 34 auch als an der weiteren Aufrolleinrichtung 28 befestigt
angesehen werden können. Die weitere Fallstange 30 ist ähnlich wie die Fallstange
20 mittels einer nicht näher dargestellten zweiten Antriebseinrichtung 38 von der
Fallstange 20 weg und wieder von ihr hin bewegbar. Ferner sind die Teleskopstangen
34 mittels des Gelenks 36 auch um eine horizontal verlaufende Schwenkachse schwenkbar,
so dass ein Winkel α (vgl. Figur 2), den das erste und das zweite Markisentuch 14,
29 einschließen, veränderbar ist.
[0020] In Figur 2 ist eine mit der in Figur 1 dargestellten Markise 10 vergleichbare Markise
10 anhand einer schematischen Seitenansicht dargestellt. Die Aufrolleinrichtung 12
ist so an der Gebäudewand befestigt, dass sie in etwa einen Winkel von 15° zur Horizontalen
einschließt. Mittels einer ersten Handkurbel 40, die Teil der ersten Antriebseinrichtung
26 ist, kann die Fallstange 20 zwischen einer ersten und einer zweiten Endstellung
von der Aufrolleinrichtung 12 weg und wieder zu ihr hin bewegt werden, wodurch das
erste Markisentuch 14 von der ersten Rolle 13 ab- und wieder auf sie aufgerollt wird.
Entsprechend kann die weitere Fallstange 30 mit einer zweiten Handkurbel 42 als Teil
der zweiten Antriebseinrichtung 38 zwischen einer ersten und einer zweiten Endstellung
hin und her bewegt werden. Als Folge davon wird das zweite Markisentuch 29 ab- und
wieder aufgerollt.
[0021] Die dritte Handkurbel 44 ist mit dem in Figur 2 nicht näher dargestellten Gelenk
36 verbunden. Durch Drehen der dritten Handkurbel 44 werden die erste und die zweite
Teleskopstange 34 um eine horizontal und senkrecht zur Zeichnungsebene der Figur 2
verlaufende Drehchse gedreht, so dass der Winkel α verändert werden kann.
[0022] In Figur 3 ist ein zweites Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Markise 10
2 gezeigt. Das zweite Ausführungsbeispiel unterscheidet sich im Wesentlichen vom ersten
Ausführungsbeispiel dadurch, dass hier nur ein Markisentuch 14 vorgesehen ist, welches
von der Fallstange 20 in einen ersten Abschnitt 43 und einen zweiten Abschnitt 45
unterteilt wird. Folglich wird das freie Ende 21 des Markisentuchs 14 nicht an der
Fallstange 20, sondern an der weiteren Fallstange 30 eingespannt. Entsprechend entfällt
die weitere Aufrolleinrichtung 28. Die Fallstange 20 kann als Umlenkrolle fungieren,
um das Markisentuch 14 schonend um den Winkel α umlenken zu können. Im Übrigen wird
die Markise 10
2 nach dem zweiten Ausführungsbeispiel auf prinzipiell dieselbe Weise betätigt wie
die Markise 10
1 gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel.
[0023] In Figur 3 ist das Gelenk 36 anhand einer Explosionsdarstellung gezeigt. Das Gelenk
36 umfasst ein Lagerteil 46, welches über Bohrungen 48 und nicht dargestellten Verbindungsmitteln
an der Fallstange 20 befestigt werden kann. Weiterhin umfasst das Gelenk 36 ein Schwenkteil
50, welches in etwa U-förmig ist und über eine das Lagerteil 46 und das Schwenkteil
50 durchlaufende Achse 52 mit dem Lagerteil 46 um die Achse 52 drehbar verbindbar
ist. Das Lagerteil 46 weist einen Hohlraum 54 auf, der von einem Stellglied 55 durchquert
wird und der im zusammengesetzten Zustand vom Schwenkteil 50 teilweise umschlossen
wird. Das Stellglied 55 umfasst einen Gewindebolzen 56 mit einem hier nicht dargestellten
Außengewinde, auf dem ein Stellbolzen 58 aufgeschraubt ist. Der Stellbolzen 58 durchläuft
den Hohlraum 54 des Lagerteils 46, wobei er an den Wänden des Hohlraums 54 anliegt,
und greift in zwei Langlöcher 60 des Schwenkteils 50 ein, so dass er sich nicht um
die Drehachse des Gewindebolzens 56 drehen kann. Die beiden Langlöcher 60 verlaufen
beabstandet von der Achse 52. Der Gewindebolzen 56 ist drehfest mit einer Öse 62 verbindbar,
in welche die dritte Handkurbel 44 eingehakt werden kann. Am Schwenkteil 50 können
die beiden hier nur teilweise dargestellten Teleskopstangen 34 um eine Drehachse drehbar
befestigt werden, welche von zwei Befestigungsbolzen 64 und entsprechenden Befestigungsbohrungen
66 vorgegeben wird.
[0024] In den Figuren 4a-c) und 5a-c) sind ist das Gelenk 36 im zusammengebauten Zustand
anhand einer Seitenansicht gezeigt, wobei in den Figuren 4c) und 5c) die kompletten
Teleskopstangen 34 sowie die weitere Fallstange 30 und das zweite Markisentuch 29
dargestellt sind. In den Figuren 4a-c) befindet sich das Gelenk 36 in einer ersten
Endstellung, in welcher die beiden Teleskopstangen 34 im Wesentlichen horizontal verlaufen,
wohingegen sich in den Figuren 5a-c) das Gelenk in einer zweiten Endstellung befindet,
in welcher die Teleskopstangen 34 einen Winkel von ca. 60 bis 70° mit der Horizontalen
einschließen.
[0025] In Figur 4b) ist zu erkennen, dass der Stellbolzen 58 am oberen Ende des Hohlraums
54 anliegt, wodurch die erste Endstellung festgelegt wird. Durch Drehen der Öse 62
wird der Gewindebolzen 56 um seine Drehachse gedreht, wodurch der Stellbolzen 58 zum
unteren Ende des Hohlraums 54 bzw. zur Öse 62 hin bewegt wird (vgl. Figur 5b)). Der
Stellbolzen 58 überträgt die Bewegung auf die Langlöcher 60 des Schwenkteils 50, wodurch
dieses um die Achse 52 gedreht wird. Infolge dessen werden auch die Teleskopstangen
34 gedreht, wie es in Figur 5c) zu sehen ist. Auf diese Weise kann der Winkel α, der
vom ersten und zweiten Markisentuch 14, 29 eingeschlossen wird, auf einfache Weise
geändert werden, so dass mittels der erfindungsgemäßen Markise 10 flexibel auf den
sich ändernden Sonnenstand reagiert werden kann, um Personen vor den Sonnenstrahlen
zu schützen.
Bezugszeichenliste
[0026]
- 10
- Markise
- 12
- Aufrolleinrichtung
- 13
- erste Rolle
- 14
- Markisentuch
- 16
- Träger
- 18
- erster Tragarm
- 20
- Fallstange
- 22
- erste Stange
- 24
- zweite Stange
- 26
- erste Antriebseinrichtung
- 27
- zweite Rolle
- 28
- weitere Aufrolleinrichtung
- 29
- weiteres Markisentuch
- 30
- weitere Fallstange
- 31
- festes Ende
- 32
- zweiter Tragarm
- 33
- freies Ende
- 34
- Teleskopstange
- 36
- Gelenk
- 38
- zweite Antriebeinrichtung
- 40
- erste Handkurbel
- 42
- zweite Handkurbel
- 43
- erster Abschnitt
- 44
- dritte Handkurbel
- 45
- zweiter Abschnitt
- 46
- Lagerteil
- 48
- Bohrung
- 50
- Schwenkteil
- 52
- Achse
- 54
- Hohlraum
- 55
- Stellglied
- 56
- Gewindebolzen
- 58
- Stellbolzen
- 60
- Langloch
- 62
- Öse
- 64
- Befestigungsbolzen
- 66
- Befestigungsbohrung
- α
- Winkel
1. Markise zum Abschatten eines Bodenabschnitts, umfassend
- eine Aufrolleinrichtung (12) zum Auf- und Abrollen eines Markisentuchs (14),
- eine Fallstange (20) zum Bewegen eines ersten Abschnitts (43) des Markisentuchs
(14), und
- ein an der Aufrolleinrichtung (12) und an der Fallstange (20) befestigbarer erster
Tragarm (18), mit welchem die Fallstange (20) wahlweise im Wesentlichen parallel von
der Aufrolleinrichtung (12) weg und zu ihr hin bewegbar ist, gekennzeichnet durch
- eine an der Fallstange (20) anbringbare weitere Fallstange (30) zum Einspannen des
freien Endes (21) des Markisentuchs (29) und zum Bewegen eines zweiten Abschnitts
(45) des Markisentuchs (14), und
- einen an der Fallstange (20) und an der weiteren Fallstange (30) befestigbaren zweiten
Tragarm (32), mit welchem die weitere Fallstange (30) wahlweise im Wesentlichen parallel
von der Fallstange (20) weg und zu ihr hin bewegbar ist, wobei der erste Abschnitt
(43) und der zweite Abschnitt (45) des Markisentuchs (14) einen Winkel (α) zueinander
einschließen.
2. Markise nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch eine an der Fallstange (20) anbringbare weitere Aufrolleinrichtung (28) zum Auf-
und Abrollen eines weiteren Markisentuchs (29), wobei das freie Ende (33) des weiteren
Markisentuchs (29) an der weiteren Fallstange (30) eingespannt ist und das erste und
das zweite Markisentuch (14, 29) einen Winkel (α) zueinander einschließen.
3. Markise nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Tragarm (18 32) mittels eines Gelenks (36) mit der Fallstange (20) verbindbar
ist, wobei das Gelenk (36) so ausgebildet ist, dass der Winkel (α) wahlweise veränderbar
ist.
4. Markise nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Tragarm (32) einen oder mehrere Teleskopstangen (34) umfasst, die mit
dem Gelenk (36) verbindbar sind.
5. Markise nach einem der Ansprüche 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet, dass das Gelenk (36) ein Lagerteil (46), welches mit der Fallstange (20) verbindbar ist,
und ein um eine das Lagerteil (46) durchlaufende Achse (52) schwenkbares Schwenkteil
(50) umfasst, wobei das Schwenkteil (50) mit dem zweiten Tragarm (32) verbindbar ist.
6. Markise nach einem der Ansprüche 3 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass das Gelenk (36) ein Stellglied (55) umfasst, mit dem das Schwenkteil (50) um das
Lagerteil (46) schwenkbar ist.
7. Markise nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass das Stellglied (55) einen drehbaren Gewindebolzen (56) und einen entlang des Gewindebolzens
(56) bewegbaren Stellbolzen (58) umfasst, wobei der Stellbolzen (58) in ein von der
Achse (52) beabstandet verlaufendes Langloch (60) des Schwenkteils (50) eingreift.
8. Markise nach einem der Ansprüche 3 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Tragarm (32) genau zwei Teleskopstangen (34) umfasst, die drehbar am Schwenkteil
(50) befestigbar sind.