[0001] Schaltgeräte zum Schalten elektrischer Ströme umfassen typischerweise mindestens
ein Kontaktsystem und weitere Gehäuseumbauten. Das Kontaktsystem bildet einen elektrischen
Schalter und dient dem Schalten elektrischer Ströme. Eine Klasse von Schaltgeräten
sind die sogenannten "Leistungsschalter", die typischerweise Ströme von 100 A und
mehr schalten können. Diese Leistungsschalter umfassen ein Gehäuse, in dem die einzelnen
Phasen der Ströme geschaltet werden. Die einzelnen Phasen der Ströme können in Polkassetten
untergebracht sein, die von einem eigenen Gehäuse eingefasst werden. In den Polkassetten
sind Beweg- und Festkontakte untergebracht, die mechanisch getrennt beziehungsweise
zusammengebracht werden können, zum Aus- beziehungsweise Einschalten der Ströme. Beim
Trennen von Beweg- und Festkontakt einer Polkassette entsteht ein Lichtbogen, der
typischerweise in einer sogenannten "Löschkammer" gelöscht wird. Ebenfalls sind Leistungsschalter
bekannt, die keine Polkassetten enthalten und die in ihrem Gehäuse Beweg- und Festkontakte
unterbringen.
[0002] In Leistungsschaltern ist zur Erzielung einer guten Strombegrenzung notwendig, eine
hohe Bogenspannung schnell aufzubauen. Dies gelingt mit sogenannten "Doppelunterbrechern",
die die Schaltstrecke zweimal unterteilen und so im Kurzschlussfall zwei Lichtbögen
gleichzeitig erzeugen. Die durch den Lichtbogen erzeugte Bogenspannung ist nun in
der gleichen Zeiteinheit doppelt vorhanden, was die Strombegrenzung gegenüber einfach
unterbrechenden Systemen verbessert. Typischerweise sind bei sogenannten "Doppelunterbrechern"
zwei elektrische Kontakte auf einer drehbar gelagerten Kontaktbrücke angeordnet, die
die Bewegkontakte darstellen. Die beiden Bewegkontakte wirken mit zwei Festkontakten
des elektrischen Schalters zusammen zum Schließen oder Öffnen des Stromkreises.
[0003] In der
DE 692 09 972 T2 wird ein aus einpoligen Einheiten bestehender Schutzschalter beschrieben. Bei diesem
Schutzschalter wird die Kontaktbrücke jeder Polkassette freihängend in einem Schaltwellenabschnitt
montiert, und die starre mechanische Verbindung zwischen den einzelnen Schaltwellenabschnitten
erfolgt durch zwei parallel zur Schaltwelle sowie in Bezug zu deren Drehachse exzentrisch
angeordneten Stangen. Dieser Aufbau gewährleistet das Aufbringen der Kontaktkraft,
das dynamische Kontakt-Öffnen im Kurzschluss des elektrischen Schalters und die Ankopplung
an einen Schaltmechanismus zum Öffnen und Schließen des elektrischen Schalters mit
einer Handhabe.
[0004] In der
DE 693 04 374 T2 wird ein Schutzschalter mit Pressformgehäuse mit Verzögerung am Bewegungsende der
Kontaktbrückenabstoßung offenbart. Die Kontaktbrücke wird im Rotorgehäuse ohne Achse
gelagert. Dazu umfasst die Kontaktbrücke Zugfedern, die dazu dienen, in der Einschaltstellung
des Leistungsschalters einen von der Kontaktbrücke auf die feststehenden Kontakte
ausgeübten Kraftdruck zu gewährleisten und gleichzeitig eine Drehung der Kontaktbrücke
unter Einwirkung der elektrodynamischen Kräfte in Richtung der Abstoß-Ausschaltstellung
zu ermöglichen.
[0005] Doppeltunterbrechende Kontaktsysteme mit rotatorischem Aufbau sind sehr häufig anfällig
gegen Unsymmetrien. Die Unsymmetrien können begründet sein in der Toleranzlage der
Bauteile beziehungsweise im unsymmetrischen Abbrand während des Betriebs. Beispielsweise
können die Kontaktstücke der Kontaktbrücke unsymmetrisch abbrennen. Diese Unsymmetrien
führen zu ungleichen Kontaktkräften und Kontaktwiderständen an den Kontaktstellen.
Bisher bekannte Lösungsmöglichkeiten zur Vermeidung dieser Unsymmetrien sehen eine
Ausgleichsmöglichkeit durch die bewegliche Kontaktbrücke als auch durch eine schwimmende
Anordnung der Schaltwelle beziehungsweise des Rotors in der Polkassette vor.
[0006] Es ist Aufgabe der Erfindung, einen Rotor für einen elektrischen Schalter zur Verfügung
zu stellen mit einer alternativen Lösung zur Kompensation von Unsymmetrien seiner
Kontaktbrücke.
[0007] Die Aufgabe wird gelöst gemäß Anspruch 1. Der Rotor für einen elektrischen Schalter
umfasst ein Rotorgehäuse und eine drehbar gelagerte Kontaktbrücke, welche zwei bewegliche
Kontakte umfasst, wobei durch Drehung des Rotors die zwei beweglichen Kontakte mit
zwei feststehenden Kontakten eines elektrischen Schalters zusammenwirken können zum
Schließen oder Öffnen eines Stromkreises. Die drehbar gelagerte Kontaktbrücke ist
im Rotorgehäuse in einer Richtung senkrecht zur Richtung der Kontaktbrücke in ihrer
Schließ-Stellung beweglich gelagert. Vorteilhaft hierbei ist, dass die Kontaktkräfte
besser als bei herkömmlichen Lösungen ausbalanciert sind, dies auch bei großen Unsymmetrien
durch Toleranzen und Abbrand. Es werden unsymmetrische Kontaktwiderstände reduziert,
und es wird sichergestellt, dass es zu einem gleichen Abbrand auf der Lastwie auf
der Anschlussseite des elektrischen Schalters kommt.
[0008] In einer Ausgestaltung ist die drehbar gelagerte Kontaktbrücke im Rotorgehäuse in
einer Richtung senkrecht zur Drehachse der Kontaktbrücke beweglich gelagert ist.
[0009] In einer weiteren Ausgestaltung umfasst der Rotor für einen elektrischen Schalter
des Weiteren eine erste Platte im Innern des Rotors, welche im Wesentlichen parallel
zur Kontaktbrücke angeordnet ist, zwei Paare an ersten und zweiten Federstiften und
zwei Paare an ersten und zweiten Federn. Die ersten Enden der jeweiligen Federpaare
sind an den ersten Federstiften befestigt und die ersten Federstifte liegen auf der
Kontaktbrücke und der ersten Platte auf, die zweiten Enden der jeweiligen Federpaare
sind an den zweiten Federstiften befestigt sowie die zweiten Federstifte an der ersten
Platte, so dass in der Schließ-Stellung des Rotors ein minimaler Kontaktdruck der
beweglichen Kontakte der Kontaktbrücke auf die feststehenden Kontakte gewährleistet
ist, wobei die zweiten Federstifte beweglich im Rotor gelagert sind.
[0010] In einer Ausgestaltung umfasst der Rotor für einen elektrischen Schalter des Weiteren
eine zweite Platte im Innern des Rotorgehäuses, welche im Wesentlichen parallel zur
Kontaktbrücke und zur ersten Platte angeordnet ist, wobei die ersten Federstifte auf
der Kontaktbrücke und der ersten und zweiten Platte aufliegen, und wobei die zweiten
Enden der jeweiligen Federpaare an den zweiten Federstiften befestigt sind sowie die
zweiten Federstifte an der ersten und zweiten Platte.
[0011] In einer Ausgestaltung der Erfindung sind die zwei Paare an ersten und zweiten Federn
als Zugfedern ausgebildet.
[0012] In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung weisen die Platten und die Kontaktbrücke
eine Mittelaussparung auf, durch die ein Führungsstift geführt ist, der als Drehachse
des Rotors wirkt.
[0013] In einer Ausgestaltung der Erfindung wirkt der Führungsstift als Drehachse des Rotors
und umfasst einen ersten Rotorstift, einen zweiten Rotorstift und eine Zentrierfeder.
[0014] Der erste Rotorstift und der zweite Rotorstift können mit dem Rotorgehäuse verbunden
sein und die Zentrierfeder kann zwischen den beiden Rotorstiften verlaufen. Die Kontaktbrücke
kann von der Zentrierfeder gehalten werden. Die Zentrierfeder kann als Zugfeder mit
gewickeltem Federkörper ohne Federösen ausgebildet sein.
[0015] In einer Ausgestaltung ist die Federkonstante der Zentrierfeder so ausgelegt, dass
sie die Masse der Kontaktbrücke abstützen kann zur Zentrierung der Kontaktbrücke im
Rotorgehäuse. Die Federkonstante der Zentrierfeder kann so ausgelegt sein, dass die
Zentrierfeder einem Asymmetrieausgleich der Kontaktbrücke keine hohe Kraft entgegensetzt.
[0016] In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung sind der erste Rotorstift und der zweite
Rotorstift über ein festes Mittelteil miteinander verbunden.
[0017] Der Durchmesser der Zentrierfeder kann so groß im Vergleich zum Durchmesser des festen
Mittelteils ausgebildet sein, dass die von der Zentrierfeder gehaltene Kontaktbrücke
einen Asymmetrieausgleich der Kontaktbrücke bewerkstelligen kann bis zu einem Anschlag
der Zentrierfeder am Mittelteil.
[0018] In einer Ausgestaltung Rotor sind der erste Rotorstift, der zweite Rotorstift und
das feste Mittelteil einstückig ausgebildet.
[0019] Der erfinderische Rotor kann Teil eines elektrischen Schalters sein, der zusätzlich
zwei feststehende Kontakte umfasst, wobei der Rotor mit den zwei feststehenden Kontakten
zusammenwirkt zum Schließen oder Öffnen eines Stromkreises
[0020] Die Erfindung wird im Weiteren anhand der nachfolgenden Figuren beschrieben.
- Fig. 1A, 1B, 1C
- Rotorgehäuse, Kontaktbrücke und schwimmend gelagerte Kontaktbrücke;
- Fig. 2
- Rotor mit Kontaktbrücke, zwei Platten, zwei Paaren an ersten und zweiten Federstiften
und zwei Paaren an ersten und zweiten Federn;
- Fig. 3
- Rotor gemäß Fig. 1 in einer seitlichen Darstellung;
- Fig. 4
- Rotor gemäß Fig. 1 in einer ersten Darstellung;
- Fig. 5
- Rotor gemäß Fig. 1 in einer zweiten Darstellung;
- Fig. 6
- Rotor gemäß Fig. 1 in einer dritten Darstellung;
- Fig. 7
- Kraft-Erosions-Diagramm eines erfindungsgemäßen Rotors;
- Fig. 8A, 8B
- Rotorgehäuse, Kontaktbrücke und Führungsstift aus erstem und zweitem Rotorstift sowie
Zentrierfeder und einstückig ausgebildeter Zentrierstift;
- Fig. 9A, 9B
- Seitliche Ansicht eines Rotorgehäuses, einer Kontaktbrücke und eines Führungsstifts
aus erstem und zweitem Rotorstift sowie einer Zentrierfeder und einstückig ausgebildeter
Zentrierstift; und
- Fig. 10
- Kontaktbrücke.
[0021] In den Fig. 1A, 1B und 1C ist ein Rotorgehäuse 110 für einen elektrischen Schalter
und eine drehbar gelagerte Kontaktbrücke 200, welche zwei bewegliche Kontakte 210,
220 umfasst, dargestellt. Durch Drehung des Rotors beziehungsweise des Rotorgehäuses
110 können die zwei beweglichen Kontakte 210, 220 mit zwei feststehenden Kontakten
eines elektrischen Schalters zusammenwirken zum Schließen oder Öffnen eines Stromkreises.
Die drehbar gelagerte Kontaktbrücke 200 ist im Rotorgehäuse 110 in einer Richtung
senkrecht zur Richtung der Kontaktbrücke 200 in ihrer Schließ-Stellung beweglich gelagert.
Entsprechend der Fig. 1C bedeutet dies, dass die drehbar gelagerte Kontaktbrücke 200
in Richtung des Pfeils bewegbar im Rotorgehäuse 110 angeordnet ist.
[0022] Die drehbar gelagerte Kontaktbrücke 200 kann in einer Aufhängung 300 gelagert sein,
welche wiederum beweglich im Rotorgehäuse 110 gelagert ist.
[0023] Die drehbar gelagerte Kontaktbrücke 200 ist ebenso im Rotorgehäuse 110 in einer Richtung
senkrecht zur Drehachse der Kontaktbrücke 200 beweglich gelagert.
[0024] In Fig. 2 ist ein Rotor 100 für einen elektrischen Schalter dargestellt. Der Rotor
100 umfasst ein Rotorgehäuse 110 und eine drehbar gelagerte Kontaktbrücke 200. Auf
der Kontaktbrücke 200 sind zwei bewegliche Kontakte 210, 220 angebracht. Durch Drehung
des Rotors 100 können die zwei beweglichen Kontakte 210, 220 mit zwei feststehenden
Kontakten 2100, 2200 eines elektrischen Schalters zusammenwirken zum Schließen oder
Öffnen eines Stromkreises.
[0025] Der Rotor 100 umfasst des Weiteren eine erste und eine zweite Platte 310, 320, die
sich im Innern des Rotors 100 befinden und die im Wesentlichen parallel zur Kontaktbrücke
200 angeordnet sind. Zwischen diesen zwei Platten 310, 320 ist die drehbar gelagerte
Kontaktbrücke 200 angeordnet. Im Weiteren wird der Aufhängungsmechanismus der Kontaktbrücke
200 im Rotor 100 näher erläutert.
[0026] Der Rotor 100 umfasst dazu zwei Paare an ersten und zweiten Federstiften 610, 710;
620, 720 und zwei Paare an ersten und zweiten Federn 410, 420; 510, 520. Die ersten
Enden der jeweiligen Federpaare 410, 420; 510, 520 sind an den ersten Federstiften
610, 710 befestigt. Diese ersten Federstifte 610, 710 liegen auf der Kontaktbrücke
200 und ebenso auf den ersten und zweiten Platten 310, 320 auf. Die zweiten Enden
der jeweiligen Federpaare 410, 420; 510, 520 sind an den zweiten Federstiften 620,
720 befestigt. Diese wiederum sind an den Platten 310, 320 befestigt, so dass in der
Schließ-Stellung des Rotors 100 ein minimaler Kontaktdruck der beweglichen Kontakte
210, 220 der Kontaktbrücke 200 auf die feststehenden Kontakte 2100, 2200 gewährleistet
ist.
[0027] Die drehbare gelagerte Kontaktbrücke 200 wird durch den Zug der ersten und zweiten
Federpaare 410, 420; 520, 520 auf die ersten Federstifte 610, 710 entsprechend der
Darstellung in
[0028] Fig. 2 gegen den Uhrzeigersinn gedreht. Somit wird beispielsweise der bewegliche
Kontakt 220 nach unten und der bewegliche Kontakt 210 nach oben entsprechend der Darstellung
der Fig. 2 bewegt und dadurch ein minimaler Kontaktdruck auf die feststehenden Kontakte
gewährleistet.
[0029] Die zweiten Federstifte 620, 720, die an den ersten und zweiten Platten 310, 320
befestigt sind, sind im Rotor 100 beweglich gelagert.
[0030] In Fig. 3 ist die bewegliche Lagerung der zweiten Federstifte 620, 720 näher erläutert.
Die zweiten Federstifte 620, 720 sind jeweils in einer Einkerbung 150 des Rotors 100
gelagert. Zusammen mit der Lagerung der Kontaktbrücke 200 im elektrischen Schalter
durch den Führungsstift 800, der durch eine Mittelaussparung 350 der zwei ersten und
zweiten Platten 310, 320 und der Kontaktbrücke 200 geführt ist, ermöglichen die Einkerbungen
150, dass die Kontaktbrücke 200 in der Schließ-Stellung senkrecht zu dieser Richtung
beweglich ist. Entsprechend der Darstellung der Fig. 3 bedeutet dies, dass sich die
Kontaktbrücke 200 mit den beweglichen Kontakten 210, 220 nach oben und unten bewegen
kann und dadurch Toleranzen - beispielsweise in den Kontaktstücken der Kontaktbrücke
200-ausgeglichen werden können.
[0031] Die Mittelaussparung 350 ist als Langloch ausgebildet, welches sich entlang einer
Richtung senkrecht zur Richtung der Kontaktbrücke 200 in der Schließ-Stellung ausgebildet
ist.
[0032] In der Fig. 4 ist der Rotor 100 mit der Kontaktbrücke 200 und den ersten und zweiten
Federstiften 610, 710; 620, 720 dargestellt. Fig. 5 zeigt den Rotor 100 in einer anderen
Schnittdarstellung als Fig. 2, 3 oder 4.
[0033] Fig. 6 zeigt ein weiteres Mal den Rotor 100 mit der Einkerbung 150 im Rotor, die
es ermöglicht, dass die Kontaktbrücke 200 zusammen mit den beiden Platten 310, 320
beweglich im Rotor 100 gelagert sind. Die zweiten Federstifte 620, 720 sind somit
schwimmend im Rotor 100 gelagert. Dadurch wiederum sind ebenfalls die zwei Platten
310, 320 schwimmend im Rotor 100 gelagert.
[0034] Die zwei Paare an ersten und zweiten Federn 410, 420; 510, 520 sind in diesem Ausführungsbeispiel
als Zugfedern ausgebildet. Die Paare an ersten und zweiten Federn 410, 420; 510, 520
verlaufen von den ersten Federstiften 610, 710 zu den zweiten Federstiften 620, 720
parallel zu den zwei Platten 310, 320. Entsprechend der dargestellten Ausführung verlaufen
die ersten und zweiten Federn 410, 420; 510, 520 außerhalb der zwei Platten 310, 320.
[0035] In Fig. 7 ist ein Kraft-Erosions-Diagramm dargestellt. Dadurch, dass die schwimmend
gelagerten zweiten Federstifte 620, 720 eine Bewegung der drehbar gelagerten Kontaktbrücke
200 ermöglichen, stellt sich unabhängig vom Erosionsgrad der Kontaktstücke eine gleiche
Kontaktkraft an beiden beweglichen Kontakten 210, 220 ein.
[0036] In Fig. 8A sind die ersten und zweiten Platten 310, 320 dargestellt sowie der Führungsstift
800, der einen ersten Rotorstift 810, einen zweiten Rotorstift 820 und eine Zentrierfeder
850 umfasst. Die Zentrierfeder 850 ist durch die Mittelaussparung 350 der Kontaktbrücke
200 geführt und hält die Kontaktbrücke 200. Entsprechend der Darstellung der Fig.
8A ist der erste Rotorstift 810 im linken Teil des Rotorgehäuses 110 gehalten und
der zweite Rotorstift 820 im rechten Teil des Rotorgehäuses 110.
[0037] Die Zentrierfeder 850 verläuft zwischen den beiden Rotorstiften 810; 820. Sie ist
als Zugfeder mit gewickeltem Federkörper ohne Federösen ausgebildet. Andere Ausbildungen,
beispielsweise mit einem flexiblen, federnden Kunststoff, können ebenfalls verwendet
werden, die Flexibilität des Federkörpers in Richtung nach oben/unten entsprechend
der Darstellung in den Fig. 8A und 8B zur Anpassung der Lagerung und zur Zentrierung
der Kontaktbrücke 200 soll von der Zentrierfeder 850 geleistet werden.
[0038] Die Federkonstante der Zentrierfeder 850 sollte so ausgelegt sein, dass die Zentrierfeder
850 die Masse der Kontaktbrücke 200 abstützen kann zur Zentrierung der Kontaktbrücke
im Rotorgehäuse 110. Bei der Auslegung der Federkonstante sollte somit ein Durchhängen
der Zentrierfeder 850 auf Grund des Gewichts der Kontaktbrücke 200 mit den entsprechenden
Anbauten wie den beiden Platten 310; 320 und den Federpaaren 410, 420; 510, 520 vermieden
werden.
[0039] Ebenso sollte die Federkonstante der Zentrierfeder 850 so ausgelegt sein, dass die
Zentrierfeder 850 einem Asymmetrieausgleich der Kontaktbrücke 200 keine hohe Kraft
entgegensetzt. Die Zentrierfeder 850 soll daher nicht zu starr sein.
[0040] In der Fig. 8B ist eine alternative Ausgestaltung dargestellt, bei der der erste
Rotorstift 810 und der zweite Rotorstift 820 über ein festes Mittelteil 815 miteinander
verbunden sind. Der erste Rotorstift 810, der zweite Rotorstift 820 und das feste
Mittelteil 815 sind dabei einstückig ausgebildet.
[0041] Der Durchmesser der Zentrierfeder 850 ist so groß im Vergleich zum Durchmesser des
festen Mittelteils 815 ausgebildet, dass die von der Zentrierfeder 850 gehaltene Kontaktbrücke
200 einen Asymmetrieausgleich der Kontaktbrücke 200 bewerkstelligen kann bis zu einem
Anschlag der Zentrierfeder 850 am Mittelteil 815. Der Spalt zwischen Zentrierfeder
850 und dem Mittelteil 815 kann in seiner Größe so angepasst werden, dass genügend
Weg für den Asymmetrieausgleich zur Verfügung steht, aber bei Erreichen des Mittelteils
815 durch die Zentrierfeder 850 ein Anschlag entsteht.
[0042] In den Fig. 9A und 9B sind die beiden Ausführungsformen weiter dargestellt in einer
seitlichen Ansicht. In Fig. 9A ist der Führungsstift 800 bestehend aus einem ersten
Rotorstift 810, einem zweiten Rotorstift 820 und einer Zentrierfeder 850 dargestellt.
Fig. 9B zeigt die seitliche Ansicht der alternativen Ausführung mit einem einstückigen
Führungsstift. Die Kontaktbrücke 200 gleicht in beiden Ausführungsformen schwimmend
Unsymmetrien des Aufbaus aus.
[0043] In Fig. 10 ist der Rotor 100 mit einer ersten Platte 310, einer zweiten Platte 320,
einer Kontaktbrücke 200 und einer Zentrierfeder 850 dargestellt. Die Kontaktbrücke
200 hat eine Mittelaussparung, in der der Führungsstift 800 eingesteckt ist. Erste
und zweite Platte 310; 320 und Kontaktbrücke 200 sind drehbar um den Führungsstift
800 gelagert. Entsprechend der Darstellung in Fig. 10 ist vom Führungsstift 800 nur
die Zentrierfeder 850 dargestellt.
[0044] Der erfindungsgemäße Rotor 100 kann Teil eines elektrischen Schalters sein, wobei
dieser zusätzlich zwei feststehende Kontakte 2100, 2200 umfasst. Der Rotor 100 mit
den zwei beweglichen Kontakten 210, 220 kann mit den zwei feststehenden Kontakten
2100, 2200 zusammenwirken zum Schließen oder Öffnen eines Stromkreises.
[0045] Bisher wird üblicherweise die Kontaktbrücke ortsfest im Rotor gelagert. Ein Ausgleich
von unterschiedlichen Federlängen bei unterschiedlichen Toleranzen der Bauteile oder
unterschiedlicher Hebelarme auf Grund eines unterschiedlichen Abbrands der Kontakte
wird erfindungsgemäß durch eine schwimmende Lagerung der Platten 310; 320, die die
Kontaktbrücke 200 tragen, ausgeglichen.
[0046] Durch Einführung einer Zentrierfeder, die die Kontaktbrücke trägt, werden die seitlichen
zur Kontaktbrücke angeordneten Platten miteinander verbunden. Damit wird ein stabiler
innerer Rotor mit reduzierten Freiheitsgraden geschaffen. Die Kontaktbrücke dreht
koaxial um die Zentrierfeder und wird zwangsläufig bei der Ausgleichsbewegung des
Inneren Rotors mitbewegt. Ohne diese Kopplung fehlt die Zwangsläufigkeit und damit
die Reproduzierbarkeit des Ausgleichsergebnisses. Das führt dazu, dass bei den schnellen
Einschaltvorgängen eines Leistungsschalters, die Kontaktbrücke nicht die volle Ausgleichbewegung
der Platten mitmachen kann und es somit systembedingt zu unsymmetrischen Kontaktkräften
kommen kann, z.B. auf Grund von Reibung.
1. Rotor (100) für einen elektrischen Schalter umfassend ein Rotorgehäuse (110) und eine
drehbar gelagerte Kontaktbrücke (200), welche zwei bewegliche Kontakte (210; 220)
umfasst, wobei durch Drehung des Rotors (100) die zwei beweglichen Kontakte (210;
220) mit zwei feststehenden Kontakten (2100; 2200) eines elektrischen Schalters zusammenwirken
können zum Schließen oder Öffnen eines Stromkreises;
dadurch gekennzeichnet, dass die drehbar gelagerte Kontaktbrücke (200) im Rotorgehäuse (110) in einer Richtung
senkrecht zur Richtung der Kontaktbrücke (200) in ihrer Schließ-Stellung beweglich
gelagert ist.
2. Rotor (100) für einen elektrischen Schalter gemäß Anspruch 1, bei dem die drehbar
gelagerte Kontaktbrücke (200) im Rotorgehäuse (110) in einer Richtung senkrecht zur
Drehachse der Kontaktbrücke (200) beweglich gelagert ist.
3. Rotor (100) für einen elektrischen Schalter gemäß Anspruch 1 oder 2, wobei der Rotor
(100) weiter umfasst:
eine erste Platte (310) im Innern des Rotorgehäuses (110), welche im Wesentlichen
parallel zur Kontaktbrücke (200) angeordnet ist;
zwei Paare an ersten und zweiten Federstiften (610, 710; 620, 720); und
zwei Paare an ersten und zweiten Federn (410, 420; 510, 520), wobei die ersten Enden
der jeweiligen Federpaare (410, 420; 510, 520) an den ersten Federstiften (610, 710)
befestigt sind und die ersten Federstifte (610, 710) auf der Kontaktbrücke (200) und
der ersten Platte (310) aufliegen, und wobei die zweiten Enden der jeweiligen Federpaare
(410, 420; 510, 520) an den zweiten Federstiften (620, 720) befestigt sind sowie die
zweiten Federstifte (620, 720) an der ersten Platte (310), so dass in der Schließ-Stellung
des Rotors (100) ein minimaler Kontaktdruck der beweglichen Kontakte (210; 220) der
Kontaktbrücke (200) auf die feststehenden Kontakte (2100; 2200) gewährleistet ist,
wobei die zweiten Federstifte (620, 720) beweglich im Rotorgehäuse gelagert sind.
4. Rotor (100) gemäß Anspruch 3, wobei der Rotor (100) weiter umfasst:
eine zweite Platte (320) im Innern des Rotorgehäuses (110), welche im Wesentlichen
parallel zur Kontaktbrücke (200) und zur ersten Platte (310) angeordnet ist, wobei
die ersten Federstifte (610, 710) auf der Kontaktbrücke (200) und der ersten und zweiten
Platte (310; 320) aufliegen, und wobei die zweiten Enden der jeweiligen Federpaare
(410, 420; 510, 520) an den zweiten Federstiften (620, 720) befestigt sind sowie die
zweiten Federstifte (620, 720) an der ersten und zweiten Platte (310; 320).
5. Rotor (100) gemäß Anspruch 3 oder 4, bei dem die zwei Paare an ersten und zweiten
Federn (410, 420; 510, 520) als Zugfedern ausgebildet sind.
6. Rotor (100) gemäß Anspruch 3, 4 oder 5, bei dem die zwei Platten (310; 320) und die
Kontaktbrücke (200) eine Mittelaussparung (350) aufweisen, durch die ein Führungsstift
(800), der als Drehachse des Rotors (100) wirkt, geführt ist.
7. Rotor (100) gemäß einem der vorherigen Ansprüche, bei dem der Führungsstift (800)
als Drehachse des Rotors (100) wirkt und einen ersten Rotorstift (810), einen zweiten
Rotorstift (820) und eine Zentrierfeder (850) umfasst.
8. Rotor (100) gemäß Anspruch 7, bei dem der erste Rotorstift (810) und der zweite Rotorstift
(820) mit dem Rotorgehäuse (110) verbunden sind und die Zentrierfeder (850) zwischen
den beiden Rotorstiften (810; 820) verläuft.
9. Rotor (100) gemäß Anspruch 8, bei dem die Kontaktbrücke (200) von der Zentrierfeder
(850) gehalten wird.
10. Rotor (100) gemäß einem der Ansprüche 7 bis 9, bei der die Zentrierfeder (850) als
Zugfeder mit gewickeltem Federkörper ohne Federösen ausgebildet ist.
11. Rotor (100) gemäß Anspruch 10, bei dem die Federkonstante der Zentrierfeder (850)
so ausgelegt ist, dass sie die Masse der Kontaktbrücke (200) abstützen kann zur Zentrierung
der Kontaktbrücke (200) im Rotorgehäuse (110).
12. Rotor (100) gemäß Anspruch 11, bei dem die Federkonstante der Zentrierfeder (850)
so ausgelegt ist, dass die Zentrierfeder (850) einem Asymmetrieausgleich der Kontaktbrücke
(200) keine hohe Kraft entgegensetzt.
13. Rotor (100) gemäß einem der Ansprüche 7 bis 12, bei dem der erste Rotorstift (810)
und der zweite Rotorstift (820) über ein festes Mittelteil (815) miteinander verbunden
sind.
14. Rotor (100) gemäß Anspruch 13, bei dem der Durchmesser der Zentrierfeder (850) so
groß im Vergleich zum Durchmesser des festen Mittelteils (815) ausgebildet ist, dass
die von der Zentrierfeder (850) gehaltene Kontaktbrücke (200) einen Asymmetrieausgleich
der Kontaktbrücke (200) bewerkstelligen kann bis zu einem Anschlag der Zentrierfeder
(850) am Mittelteil (815).
15. Rotor (100) gemäß einem der Ansprüche 13 oder 14, bei dem der erste Rotorstift (810),
der zweite Rotorstift (820) und das feste Mittelteil (815) einstückig ausgebildet
sind.
16. Elektrischer Schalter umfassend einen Rotor (100) gemäß einem der vorherigen Ansprüche
und zwei feststehende Kontakte (2100; 2200), wobei der Rotor (100) mit den zwei feststehenden
Kontakten (2100; 2200) zusammenwirkt zum Schließen oder Öffnen eines Stromkreises.