(19)
(11) EP 2 848 136 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
18.03.2015  Patentblatt  2015/12

(21) Anmeldenummer: 14000897.0

(22) Anmeldetag:  13.03.2014
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
A24F 1/30(2006.01)
B65D 23/12(2006.01)
B65D 17/50(2006.01)
B65D 81/36(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME

(30) Priorität: 04.09.2013 DE 202013007850 U

(71) Anmelder: Bührlen, Ralph
73485 Nordhausen (DE)

(72) Erfinder:
  • Bührlen, Ralph
    73485 Nordhausen (DE)

(74) Vertreter: Braig, Martin 
Alemannenstrasse 33
73457 Esslingen
73457 Esslingen (DE)

   


(54) Wasserpfeife


(57) Eine Wasserpfeife (1) umfasst ein Pfeifenrohr (2) und einen Pfeifenkopf (3), wobei zur besseren Nutzbarkeit am Pfeifenrohr (2) eine Abdeckplatte (4) an-geordnet ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Wasserpfeife umfassend ein Pfeifenrohr und einen Pfeifenkopf.

[0002] Wasserpfeifen, auch Bongs oder Shishas genannt, erfreuen sich einer zunehmenden Beliebtheit. Ihr Wirkungsprinzip beruht darauf, dass in einem trichter- oder becherförmigen Pfeifenkopf Tabak, gegebenenfalls mit weiteren Zusatzstoffen versetzt, verbrannt wird. Der dabei entstehende Rauch wird am Boden des Pfeifenkopfs an einer Öffnung abgesaugt und über Schläuche, Rohre und dergleichen derart durch eine sich in einem Behälter befindende Flüssigkeit, insbesondere Wasser, geleitet. Der Nutzer oder Raucher saugt dann den durch die Flüssigkeit abgekühlten und gereinigten Rauch durch eine weitere Öffnung des Behälters über ein Mundstück und/oder einen weiteren Schlauch an und kann dann den Rauch inhalieren.

[0003] Als nachteilig hierbei ist anzusehen, dass derartige Wasserpfeifen konstruktiv sehr aufwändig gestaltet sind und ein Mitführen zum Beispiel im Urlaub kaum möglich ist. Zwar sind miniaturisierte Wasserpfeifen beispielsweise aus Glas bekannt, diese können aber zerbrechen. Zudem muss stets der Behälter für die Flüssigkeit sowie die Flüssigkeit selbst mit sich geführt werden, was zu einer Einschränkung des Nutzungskomforts führt.

[0004] Ausgehend von diesem Stand der Technik ist der Fachmann vor die Aufgabe gestellt, eine Wasserpfeife dahingehend zu verbessern, dass sie einfach auch unterwegs nutzbar ist.

[0005] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.

[0006] Der Kerngedanke der Erfindung besteht darin, dass die Wasserpfeife im Wesentlichen durch ein Rohr gebildet wird, insbesondere ein längliches, an dessen einem Ende ein Pfeifenkopf zur Aufnahme des zu verbrennenden Tabaks angeordnet ist. Dimensionierung und Formgebung können dabei in an sich beliebiger Weise gewählt werden. Beispielsweise kann ein trichter- oder becherförmiger Pfeifenkopf so klein gewählt werden, dass der Tabak nach wenigen Zügen aus der Wasserpfeife vollständig abgebrannt ist. Dies bietet sich an falls ein Nutzer die Wasserpfeife nur für sich alleine nutzen möchte.

[0007] Weiterhin ist das dem Pfeifenkopf gegenüberliegende Ende des Pfeifenrohrs derart ausgebildet, dass es durch eine Wandung eines Getränkebehälters hindurchgeführt werden kann. Beispielsweise eine im Wesentlichen zylindrische Getränkedose, die üblicherweise unter Druck steht, wird mittels des Pfeifenrohrs angestochen und die Abdeckplatte abdichtend zur Anlage an die Außenseite der Getränkedose gebracht. Nachfolgend wird der Pfeifenkopf beispielsweise mit Tabak gefüllt und dieser angezündet. Schließlich wird der Rauch aus dem Pfeifenkopf durch das Pfeifenrohr angesaugt. Dabei wird der Rauch durch das in der Getränkedose vorhandene Getränk hindurchgeführt. Hierzu muss der Pegelstand des Getränks natürlich oberhalb des freien Endes des Pfeifenrohrs liegen. Der Rauch wird dann vom Nutzer durch die mittlerweile geöffnete Verschlusseinrichtung der Getränkedose angesaugt und inhaliert. Je nach gewählter Tabaksorte beziehungsweise dem Getränk ergeben sich so völlig neuartige Geschmackserlebnisse beim Rauchen der Wasserpfeife.

[0008] Wie das Pfeifenrohr durch die Wandung des Behälters geführt wird ist im Rahmen der Erfindung an sich beliebig ausführbar, bevorzugt jedoch wie im Folgenden beschrieben. Denkbar wäre es auch, wenn mit einem Bohrer, dessen Durchmesser dem Außendurchmesser des Pfeifenrohrs entspricht eine Bohrung beispielsweise in die Wandung der Getränkedose eingebracht wird.

[0009] Schließlich ist die Wasserpfeife noch mit einer Abdeckplatte ausgestattet.

[0010] Diese ist am Pfeifenrohr angeordnet und umgreift dieses kragenartig. Die Abdeckplatte verhindert zum Einen, dass das Pfeifenrohr zu tief beispielsweise in eine Getränkedose eingeführt wird, da sie, sobald sie mit der Behälterwandung in Berührung kommt quasi als Anschlag dient. Zum Anderen ermöglicht es die Abdeckplatte, dass überhaupt erst im Inneren des Flüssigkeitsbehälters der erforderliche Unterdruck zum Ansaugen des Rauchs erzeugt werden kann. Beispielsweise kann eine Abdeckplatte, deren Formgebung an die Wandung beispielsweise einer Getränkedose angepasst ist, von Hand aufgepresst werden, um dadurch die Durchbrechung in der Wandung, durch die das Pfeifenrohr geführt ist, abzudichten.

[0011] Der Vorteil der Erfindung besteht darin, dass von einem Nutzer nur noch das Pfeifenrohr mit Pfeifenkopf und Abdeckplatte und etwas Tabak mitgeführt werden muss. Möchte er eine Wasserpfeife rauchen braucht er lediglich noch einen Flüssigkeitsbehälter, in dessen Wandung ein Loch oder eine Öffnung einbringbar ist. Dies sind insbesondere Getränkebehälter wie Getränkedosen aus Aluminium oder Stahlblech, Getränkeflaschen aus Kunststoff oder quaderförmige Getränkebehälter aus einem Kunststoff-Verbundmaterial.

[0012] Weiterhin ist es ersichtlich, dass die einzelnen Komponenten aus hierzu geeigneten Metallen und oder Kunststoffen bestehen können. Beispielsweise für den Pfeifenkopf bietet sich eine Ausgestaltung in Metall an, um den hohen Temperaturen beim Abbrennen des Tabaks zu wiederstehen. Das Pfeifenrohr und die Abdeckplatte können jeweils aus Metall oder Kunststoff bestehen.

[0013] Insbesondere ist es möglich, eine derartige Wasserpfeife als Verbrauchsartikel oder Einmalartikel beispielsweise an Getränkekiosken zu vermarkten. Ein Nutzer kauft sich beispielsweise eine Getränkedose und die Wasserpfeife mit Pfeifenrohr, Pfeifenkopf und Abdeckplatte und gegebenenfalls etwas Tabak. Er kann sodann unmittelbar seine Wasserpfeife rauchen.

[0014] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.

[0015] In bevorzugter Weise ist das freie Ende des Pfeifenrohrs derart ausgebildet, dass es ohne zusätzliche Hilfsmittel vom Nutzer sozusagen durch die Wandung eines Flüssigkeitsbehälters wie einer Getränkedose hidurch gestochen werden kann. Hierzu ist das freie Ende als Schneide ausgebildet. Dies wird durch eine Schäftung des Pfeifenrohrs erreicht, Das insbesondere ausMetall besteht. Dies ist das gleiche Prinzip wie bei einem Trinkhalm, der in eine Verpackung eingestochen wird.

[0016] In einer weiteren Ausgestaltung kann die Wasserpfeife modular aufgebaut sein. Das bedeutet, dass ihre Komponenten voneinander lösbar sind. Beispielsweise ein Pfeifenkopf kann auf das Pfeifenrohr aufgesteckt oder aufgeschraubt werden, wenn der Pfeifenkopf ausgetauscht werden soll. Auch die Abdeckplatte kann beispielsweise auf das Pfeifenrohr durch eine entsprechende Ausnehmung in der Abdeckplatte aufgeschoben und am gewünschten Ort positioniert werden. Prinzipiell können aber insbesondere der Pfeifenkopf und das Pfeifenrohr einteilig insbesondere aus Metall hergestellt werden. Die Abdeckplatte kann zum Beispiel vom Hersteller am Pfeifenrohr festgeklebt werden.

[0017] Zur Erhöhung des Nutzungskomforts ist vorgeschlagen, dass der Abdeckplatte eine Dichtung zugeordnet ist, um die Durchbrechung in der Wandung des Flüssigkeitsbehälters zuverlässig abzudichten. Das Pfeifenrohr wird beispielsweise in die Wandung eingestochen und so tief hineingesteckt bis die Abdeckplatte an der Wandung anliegt. Die zusätzliche Dichtung, beispielsweise ein O-Ring aus Silikon dichtet dann die so entstandene Öffnung ab und es kann ein Unterdruck im Flüssigkeitsbehälter erzeugt werden.

[0018] Weiterhin ist vorgeschlagen, dass für die Abdeckplatte eine Verklebung vorgesehen ist. Hierzu wird auf die dem Flüssigkeitsbehälter zugewandte Seite eine Klebeschicht insbesondere schon werksseitig aufgebracht. Dies ist beispielsweise eine Kleberschicht oder ein zweiseitiges Klebeband. Nach dem Abziehen einer Schutzfolie kann die Abdeckplatte dann fest an der Wandung des Gehäuses festgeklebt werden, was auch zu einer Abdichtung führt. Dies ist insbesondere bei einer Einweg-Vermarktung relevant.

[0019] Zur Formgebung der Abdeckplatte ist vorgeschlagen, dass diese entweder im Wesentlichen flach oder eben ausgebildet ist und dabei beispielsweise ungefähr quadratisch oder rechteckig geformt ist. Dies bietet sich beispielsweise für quaderförmige Getränkeverpackungen mit ebenen Seitenwänden an. Alternativ ist die Abdeckplatte gekrümmt ausgebildet entsprechend der Rundung oder Wandung einer handelsüblichen Getränkedose. Dadurch liegt die Abdeckplatte beim Gebrauch unmittelbar an der Getränkedose an und dichtet die Öffnung in der Wandung ab.

[0020] Üblicher Weise wird die Abdeckplatte, insbesondere bei der Ausführung in Metall ein steifes Bauteil sein. Prinzipiell kann sie aber auch elastisch ausgebildet sein, zum Beispiel aus Kunststoff. Somit kann sie beispielsweise an Getränkedosen mit unterschiedlichen Rundungen oder Außendurchmessern angepasst werden. Hierbei ist eine zusätzliche Dichtung an der Abdeckplatte bevorzugt.

[0021] Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die zugehörige Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1:
den schematischen Aufbau einer Wasserpfeife,
Fig. 2:
die Wasserpfeife in Seitenansicht und
Fig. 3:
die in eine Getränkedose eingestochene Wasserpfeife.


[0022] Bei dem in den Figuren 1 bis 3 dargestellten Ausführungsbeispiel handelt es sich um eine Wasserpfeife 1, die im Wesentlichen ein Pfeifenrohr 2, vorzugsweise aus Metall oder Kunststoff, einen Pfeifenkopf 3, vorzugsweise aus Metall, sowie eine Abdeckplatte 4, vorzugsweise aus Metall oder Kunststoff, umfasst. Die Wasserpfeife 1 kann im Wesentlichen einstückig aufgebaut sein oder eine oder mehrere der vorstehend genannten Komponenten sind lösbar und austauschbar.

[0023] Der beispielsweise trichter- oder becherförmige Pfeifenkopf 3 ist an einem Ende 2a des Pfeifenrohrs angeordnet und beispielsweise eingeteckt oder aufgeschraubt. Das andere Ende 2b des Pfeifenrohrs 2 ist, wie insbesondere aus Figur 2 ersichtlich, geschäftet ausgebildet. Durch die Strichelung in der Wasserpfeife ist ein durchgängiger Kanal 5 angedeutet. Dieser ermöglicht es, dass durch einen Nutzer Rauch des im Pfeifenkopf 4 abbrennenden Tabaks durch die Wasserpfeife 1 hindurch gesaugt werden kann.

[0024] Die Abdeckplatte 4 ist hier gekrümmt ausgebildet. Dabei ist der Krümmungsradius derart gewählt, dass er im Wesentlichen der Rundung oder dem Außendurchmesser einer handelsüblichen Getränkedose entspricht. Außerdem ist die Abdeckplatte 4 auf ihrer dem geschäfteten Ende 2b des Pfeifenrohrs 2 zugewandten Seite mit einer Kleberschicht 6 ausgestattet, beispielsweise einem zweiseitigen Klebeband, insbesondere mit einer Schutzfolie.

[0025] In Figur 3 ist die Wasserpfeife 1 im benutzungsbereiten Zustand dargestellt. Sie wurde mit dem geschäfteten Ende 2b des Pfeifenrohrs 2 in eine Wandung 7 einer handelsüblichen Getränkedose 8 eingestochen. Von der Kleberschicht 6 wurde eine Schutzfolie abgezogen und nunmehr liegt die Abdeckplatte 4 im Wesentlichen bündig und flächig an der Wandung 7 an. Mit der Kleberschicht 6 wird eine auch im Wesentlichen luftdichte Abdichtung erreicht. Im Pfeifenkopf 3 ist Tabak 11 eingefüllt, um diesen abzubrennen. Der Flüssigkeitspegel 9 in der Getränkedose muss noch so hoch sein, das das geschäftete Ende 2b des Pfeifenrohrs 2 noch von der Flüssigkeit bedeck ist. Obenseitig weist die Getränkedose eine Öffnung 10 auf, die hier strichpunktiert dargestellt ist. An dieser Öffnung 10 saugt ein Nutzer Luft an, so dass der Tabakrauch, wie durch den gestrichelten Pfeil verdeutlicht aus dem Pfeifenkopf 3 austritt, durch das Pfeifenrohr 2 gesaugt und in der Flüssigkeit in der Getränkedose abgekühlt und gereinigt wird. Schließlich kann der Rauch durch die Öffnung 10 vom Nutzer inhaliert werden.

[0026] Je nach verwendetem Tabak und der Art der Flüssigkeit können sich neuartige Geschmackserlebnisse bieten.

BEZUGSZEICHENLISTE



[0027] 
1
Wasserpfeife
2
Pfeifenrohr
2a, 2b
Enden von 2
3
Pfeifenkopf
4
Abdeckplatte
5
Kanal
6
Kleberschicht
7
Wandung von 8
8
Getränkedose
9
Flüssigkeitspegel
10
Öffnung in 8
11
Tabak



Ansprüche

1. Wasserpfeife (1) umfassend ein Pfeifenrohr (2) und einen Pfeifenkopf (3), dadurch gekennzeichnet, dass am Pfeifenrohr (2) eine Abdeckplatte (4) angeordnet ist.
 
2. Wasserpfeife (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein freies Ende (2b) des Pfeifenrohrs (2) geschäftet ist.
 
3. Wasserpfeife (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass einzelne Komponenten der Wasserpfeife (1) voneinander lösbar und/oder einstückig ausgebildet sind.
 
4. Wasserpfeife (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass an der Abdeckplatte (4) eine Dichtung angeordnet ist
 
5. Wasserpfeife (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdeckplatte (4) mit einer Kleberschicht (6) ausgestattet ist.
 
6. Wasserpfeife (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdeckplatte (4) im Wesentlichen eben oder gekrümmt ausgebildet ist.
 
7. Wasserpfeife (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdeckplatte (4) im Wesentlichen eben oder gekrümmt ausgebildet ist.
 




Zeichnung













Recherchenbericht









Recherchenbericht