[0001] Die Erfindung betrifft eine Testvorrichtung für Schuhe, insbesondere eine Testvorrichtung
für Skischuhe.
[0002] Bei der Verwendung von Schuhen, insbesondere bei Spezialschuhen, wie zum Beispiel
Schuhen aus dem Wintersportbereich, wie Skischuhe oder Snowboardschuhe, Trekkingschuhen
oder Schuhen aus dem Wassersportbereich, ist ein fester aber gleichzeitig bequemer
Sitz für den Komfort des Trägers wichtig.
[0003] Gerade Schuhe, die aufgrund ihrer Funktion relativ steif sind, wie beispielsweise
Skischuhe, können bei verschiedenen Körperhaltungen schmerzhaft sein. So kann ein
im normalen, geraden Stand bequemer Schuh in einer vorn-übergebeugten Haltung, beispielsweise
bei einer Skiabfahrt, oder bei einer nach hinten gebeugten Haltung, wie etwa beim
Liftfahren, an Unterschenkeln, Knöcheln oder Waden Schmerzen verursachen.
[0004] Das Testen der Schuhe durch den Benutzer vor einem Praxiseinsatz ist daher sehr wünschenswert.
Üblicherweise werden die Schuhe, insbesondere Skischuhe, jedoch lediglich auf ebenem
Grund ausprobiert, also getragen, ohne dass der relevante Sitz beispielsweise bei
Kurvenfahrten oder in typischen Situationen im Lift bergauf oder bei der Abfahrt bergab,
realitätsnah getestet werden kann.
[0005] Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Schuh-Testvorrichtung
zur Verfügung zu stellen, die es erlaubt, Schuhe, insbesondere Skischuhe, unter praxisnahen
Bedingungen zu testen.
[0006] Diese Aufgabe wird gelöst mit einer Schuh-Testvorrichtung gemäß Anspruch 1. Vorteilhafte
Weiterentwicklungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
[0007] Erfindungsgemäß weist eine Schuh-Testvorrichtung eine Kippfläche und wenigstens eine
Standfläche auf. Die wenigstens eine Kippfläche ist dabei in einer Standrichtung eines
Benutzers auf der Testvorrichtung um eine erste, vorzugsweise horizontale Achse drehbar
gelagert angeordnet. Die wenigstens eine Standfläche ist um eine zweite Achse, die
zu der ersten Achse geneigt ist und vorzugsweise senkrecht zu der ersten Achse steht,
ebenfalls drehbar angeordnet. So kann eine Kippbewegung der Kippfläche und der Standfläche
in insgesamt vier Richtungen, die paarweise entgegengesetzt sind, durchgeführt werden.
So kann im Falle einer Skischuh-Testvorrichtung eine kurvige Abfahrt oder eine Liftfahrt
simuliert werden.
[0008] In der Schuh-Testvorrichtung kann in der Kippfläche für jede der Standflächen eine
Öffnung ausgebildet sein. In jede dieser Öffnungen kann dann eine Standfläche eingepasst
sein derart, dass die Standfläche in der Öffnung kippbar um die zweite Achse angeordnet
ist. Vorzugsweise sind zwei Standflächen in der Kippfläche vorgesehen; eine linke
Standfläche für einen linken Fuß und eine rechte Standfläche für einen rechten Fuß
eines Benutzers.
[0009] Alternativ können die Standflächen auch außerhalb der Kippfläche, beispielsweise
oberhalb oder seitlich zu der Kippfläche, angeordnet sein.
[0010] Die Standflächen können dabei nebeneinander und parallel zueinander ausgebildet sein,
wie dies beim Skifahren dem Parallelfahren oder dem Liftfahren entspricht. Die Standflächen
können jedoch auch versetzt zueinander und/oder in einem Winkel zueinander ausgebildet
sein.
[0011] Auch können beispielsweise zwei Kippflächen, die voneinander beabstandet angeordnet
sind, vorgesehen sein. Erfindungsgemäß können somit neben Skifahren auch eine Vielzahl
anderer Praxissituationen, wie Snowboarden, Wasserskifahren, Trekking oder ähnliches
simuliert werden.
[0012] Die Kippfläche bzw. die Kippflächen sind in einer Weiterbildung der Erfindung kippbar
in einer in Standrichtung eines Benutzers, also in einer hinten-vorne-Richtung, gesehen
vorgesehen. Die Standfläche bzw. die Standflächen können dabei relativ zu der Standrichtung
in einer links-rechts-Richtung kippbar angeordnet sein. Insbesondere können, bei einer
Mehrzahl von Standflächen, die Standflächen jeweils, unabhängig voneinander, in der
links-rechts-Richtung kippbar sein.
[0013] Es ist zudem denkbar, dass die Standflächen in Standrichtung verschiebbar gelagert
sind. Dabei sind die Öffnungen in der Kippfläche entsprechend größer ausgebildet.
Die Standflächen können dann beispielsweise entlang der zweiten Drehachse, um die
sie kippbar sind, in einer vorne-hinten Richtung verschiebbar gelagert sein. So kann
durch den weiteren Freiheitsgrad das Skifahr-Empfinden noch realistischer simuliert
werden. Dies kann insbesondere zum Test von Langlauf-Skischuhen oder zum Test spezieller
Fahrsituationen verwendet werden.
[0014] Weiterhin kann in einer Weiterbildung die zweite Achse, also die Drehachse wenigstens
einer der Standflächen, in der Ebene der Kippfläche verlaufen. Somit erfolgt die Verkippung
dieser Standfläche bzw. der Standflächen, relativ zu der Kippfläche. Das bedeutet,
beim Kippen der Kippfläche kippt auch die zweite Achse und die Verkippung erfolgt
nicht mehr relativ zu der Horizontalen.
[0015] In einer Weiterbildung der vorliegenden Erfindung kann in der Schuh-Testvorrichtung
ein Arretiermittel vorgesehen sein, so dass eine Verkippung der Kippfläche und/oder
der wenigstens einen Standfläche arretiert werden kann. Diese Arretierung erfolgt
vorteilhafter Weise in der Ausgangsposition, die in der Regel eine horizontale Position
der Kippfläche bzw. der Standfläche ist. Es ist jedoch auch denkbar, dass eine Arretierung
in jeder beliebigen Position der Kipp-/bzw. Standfläche vorgenommen werden kann.
[0016] Das Arretiermittel kann automatisch oder manuell lösbar ausgebildet sein. Eine manuelle
Auslösung bzw. Betätigung kann dabei auf gängige Weise erfolgen, beispielsweise durch
ein Eingriffsmittel, das an der Schuh-Testvorrichtung bzw. an der Kipp-und/oder wenigstens
einer der Standflächen vorgesehen ist. Das Eingriffsmittel kann zum Beispiel ein verschiebbarer
Riegel sein, der in eine Aufnahmeöffnung einbringbar ist. Der Riegel bzw. die Aufnahmeöffnung
ist an einer der beiden miteinander zu verriegelnden Komponenten vorgesehen, während
das entsprechend andere an der anderen Komponente vorgesehen ist. Der Riegel könnte
dabei manuell in die Aufnahmeöffnung gebracht werden und daraus entfernt werden.
[0017] Es ist zudem denkbar, dass die Arretierung automatisch erfolgt, wobei das Arretiermittel
beispielsweise motorgetrieben die miteinander zu arretierenden Komponenten aneinander
koppelt bzw. entkoppelt. So würde eine Arretierung der Standflächen eine Verkippung
der Standflächen zu der Kippfläche stoppen und eine Arretierung der Kippfläche eine
Verkippung der Kippfläche relativ zu einem Standfuß der Schuh-Testvorrichtung.
[0018] Weiterhin ist es denkbar, dass die Arretierung halbautomatisch funktioniert. Dabei
ist es vorstellbar, dass eine manuelle Entriegelung eines gekoppelten Zustands, in
dem beispielsweise die Standfläche mit dem Fuß der Schuh-Testvorrichtung arretiert
ist, erfolgt. Die Standfläche könnte denn so lange in dem Entkoppelten, also drehbaren,
Zustand bleiben, bis diese in den Ausgangszustand, beispielsweise die horizontale
Position, zurückgeführt wird. Die Arretierung kann dann automatisch, beispielsweise
Motor-getrieben oder Federkraft-getrieben wieder in die Arretierungsposition gelangen,
ohne dass ein manuelles Eingreifen nötig ist. Natürlich kann eine Arretierung auch
in anderen Positionen verwirklicht werden, unabhängig davon, welche der obigen Arretierungsformen
gewählt wird. Insbesondere kann in einer Weiterbildung der Erfindung die Arretierung
auch gleichzeitig mit einem Dämpfungsmittel zum Dämpfen der Bewegung der Kippfläche
bzw. der Standfläche oder Standflächen realisiert werden.
[0019] So kann die Sicherheit bei der Verwendung der Schuh-Testvorrichtung erhöht und ein
Komfort bei deren Verwendung verbessert werden.
[0020] In einer Weiterbildung der vorliegenden Erfindung kann wenigstens ein Handgriff vorgesehen
sein. Dieser Handgriff kann an verschiedenen Positionen an der Schuh-Testvorrichtung
vorgesehen sein. So kann der Handgriff in einer Standrichtung des Benutzers vorne
angeordnet sein. Insbesondere kann der Handgriff vor einem Benutzer einem Skilift-Bügel
nachempfunden sein. So kann einerseits grundsätzlich die Sicherheit bei der Verwendung
der Schuh-Testvorrichtung erhöht werden. Weiterhin kann eine realistischere Simulation
der Praxissituation erfolgen.
[0021] Der Handgriff kann natürlich auch seitlich, über oder hinter dem Benutzer vorgesehen
sein.
[0022] Zudem können auch zwei Handgriffe vorgesehen sein, die seitlich des Benutzers angeordnet
sind. Diese können in einer besonderen Weiterbildung stabartig, in einer vertikalen
Richtung zum Fuß der Schuh-Testvorrichtung hin verlaufend ausgebildet sein. Insbesondere
können diese Handgriffe auch Ski-Stöcken nachempfunden sein. Auf diese Weise kann
die Simulation einer Ski-Abfahrt mit den zu testenden Ski-Schuhen verbessert werden.
[0023] Alle Handgriffe können dabei auch beweglich an der Schuh-Testvorrichtung vorgesehen
sein. Natürlich ist es auch denkbar, dass ein Handgriff vor oder hinter dem Benutzer
auch gleichzeitig mit einem oder mehreren weiteren Handgriffen, beispielsweise zwei
seitlichen Handgriffen, vorgesehen ist.
[0024] Es ist in einer weiteren Fortbildung der Erfindung auch denkbar, dass das Arretiermittel
derart mit dem oder den Handgriffen gekoppelt ist, dass eine Arretierung und/oder
eine Entriegelung der Kippfläche und/oder der wenigstens einen Standfläche von dem
Handgriff aus erfolgen können. So kann beispielsweise an oder in der Schuh-Testvorrichtung
oder an oder in dem Handgriff eine Welle vorgesehen sein, über die eine mechanische
Kraft zu dem Arretiermittel übertragen wird. Zudem ist auch denkbar, dass über eine
an dem Griff vorgesehene elektrische Steuerung das Arretiermittel gesteuert werden
kann.
[0025] In einer Weiterbildung der Erfindung kann an der Schuh-Testvorrichtung auch wenigstens
eine Anzeigevorrichtung vorgesehen sein. Die Anzeigevorrichtung ist dabei vorteilhafter
Weise in einer Standrichtung des Benutzers vorne ausgebildet. Zudem ist die Anzeigevorrichtung
vorzugsweise in etwa auf einer Kopfhöhe des Benutzers vorgesehen, also von einem Fußabschnitt
der Schuh-Testvorrichtung in einer vertikalen Richtung beabstandet. Mit einer derartigen
Anzeigevorrichtung kann eine Simulation der praxisnahen Situation, für die ein Schuh
getestet werden soll, verbessert werden.
[0026] Es ist auch denkbar, dass mehrere Anzeigevorrichtungen vorgesehen sind, die in verschiedenen
Perspektiven angeordnet sein können.
[0027] Weiterhin können die Kippfläche und/oder die wenigstens eine Standfläche mit Sensoren
vorgesehen sein, die eine Verkippung der Kippfläche und/oder der wenigstens einen
Standfläche erfassen können. Dabei kann zudem das auf der Anzeigevorrichtung dargestellte
Bild basierend auf dem Erfassungsergebnis der Verkippungsdaten von dem oder den Verkippungssensoren
erstellt oder verändert werden. Dies kann wiederum eine realistischere Simulation
der Praxissituation ermöglichen, um einen Test des zu testenden Schuhs zu verbessern.
Die Anzeigevorrichtung kann beispielsweise ein Fernseher, eine LCD-Anzeige oder Ähnliches
sein.
[0028] Zudem ist auch denkbar, dass in der Schuh-Testvorrichtung wenigstens eine Verkippungsvorrichtung
vorgesehen ist, die eine Verkippung der Kippfläche und/oder der wenigstens einen Standfläche
bewirken kann. Dies kann beispielsweise motorgetrieben oder pneumatisch geschehen.
Auch andere bekannte Mechanismen können eingesetzt werden, ohne sich von dem Erfindungsgedanken
zu entfernen.
[0029] Durch eine solche Vorrichtung kann der Test der zu testenden Schuhe weiter verbessert
werden. So kann statt einer aktiven Bewegung zum Kippen auch eine passive Reaktionsbewegung
getestet werden, wie dies in Praxissituationen realistischer Weise ebenfalls auftritt.
[0030] Weitere Vorteile, Weiterbildungen oder Ausführungsformen ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung unter Bezugnahme auf die Figuren. Dabei zeigt:
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Schuh-Testvorrichtung gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
in einer Ruheposition;
Fig. 2 eine Querschnittansicht des Standfußes einer erfindungsgemäßen Schuh-Testvorrichtung
a) in vorne-hinten-Richtung gesehen und 2b) von einer Seite gesehen;
Fig. 3 die Schuh-Testvorrichtung aus Fig. 1 in einer verkippten Position.
[0031] Fig. 1 zeigt eine erfindungsgemäße Schuh-Testvorrichtung 1 gemäß einer bevorzugten
Ausführungsform. Die Schuh-Testvorrichtung 1 weist einen Standfuß 2 und einen vertikalen
Abschnitt 3 auf. Der Standfuß 2 ist auf einer vertikal unten gelegenen Seite, im Folgenden
auch als Bodenseite bezeichnet, eben ausgebildet, um auf einem ebenen Untergrund stehen
zu können. Der Standfuß 2 ist in der gezeigten Ausführungsform in seiner Grundform
quaderförmig ausgebildet. Wie aus Fig. 2 erkennbar ist, ist der Standfuß 2 zudem hohl
ausgebildet.
[0032] Weiterhin aus Fig. 1 erkennbar ist, dass auf einer vertikal oben liegenden Seite,
im Folgenden auch als Kopfseite bezeichnet, in dem Standfuß 2 eine Kippfläche 10 vorgesehen
ist. Die Kippfläche 10 ist rechteckförmig ausgebildet und mittig in der Kopfseite
des Standfußes 2 vorgesehen.
[0033] Von einem Randabschnitt des Standfußes 2 erstreckt sich in einer vertikalen Richtung
ein vertikaler Abschnitt 3. Die Seite des Standfußes 2, von der sich der vertikale
Abschnitt 3 erstreckt wird im Folgenden als die Seite "in Standrichtung" bezeichnet.
Die Standrichtung bezeichnet dabei die Richtung, in der ein Benutzer die Schuh-Testvorrichtung
betritt, bzw. in der er bei der normalen Verwendung in Ruheposition steht und in die
er blickt.
[0034] Die der Standrichtung entgegen gesetzte Richtung ist eine "hintere Richtung". Der
vertikale Abschnitt 3 ist ebenfalls in seiner Grundform quaderförmig. In der vertikalen
Richtung unten ist der vertikale Abschnitt 3 an einer in Standrichtung vorderen Seite
flach ausgebildet. Der Standfuß 2 und der vertikale Abschnitt 3 sind in der gezeigten
Ausführungsform in einem rechten Winkel zueinander angeordnet. Auf einer der hinteren
Richtung zugewandten Seite des vertikalen Abschnitts 3 ist der Übergang zwischen dem
vertikalen Abschnitt 3 und dem Standfuß 2 über einen gekrümmten Abschnitt verwirklicht.
Der gekrümmte Abschnitt beschreibt dabei vorliegend einen Viertelkreis und endet in
der Ebene der Kopfseite des Standfußes 2. Der Endabschnitt des gekrümmten Abschnitts
ist in der vorne-hinten Richtung von der Kippfläche beabstandet.
[0035] In der Kippfläche 10 auf der Kopfseite des Standfußes 2 sind zwei rechtwinkelige
Öffnungen vorgesehen. Die Öffnungen sind in einer Längsrichtung länger als in einer
Breitenrichtung. Die Längsrichtung der Öffnungen ist in der Richtung von der hinteren
Richtung zu der Standrichtung in der Kippfläche 10 vorgesehen. Die Öffnungen sind
parallel zueinander und beabstandet voneinander ausgebildet. In die Öffnungen sind
der Form der Öffnungen folgend zwei Standflächen 11 vorgesehen. Die Breite der Standflächen
11, und folglich auch der Öffnungen, in der Breitenrichtung kann dabei beispielsweise
in etwa der Breite eines Skis im Bereich einer üblichen Skibindung entsprechen. Die
Länge der Standflächen 11 entspricht dabei mindestens der Länge eines Schuhs, der
mit der Testvorrichtung getestet werden soll.
[0036] Fig. 1 zeigt zudem, dass an dem vertikalen Abschnitt 3 an einer hinteren Seite, die
eine dem Benutzer zugewandte Seite des vertikalen Abschnitts ist, in einem horizontalen
wie vertikalen Mittenbereich der hinteren Seite ein Handgriff 13 vorgesehen ist. Der
Handgriff 13 ist vorliegende U-förmig ausgebildet. Die beiden Schenkel des Griffs
erstrecken sich in der hinteren Richtung um einen vorbestimmten Abstand von der Oberfläche
des vertikalen Abschnitts 3 in die hintere Richtung. Die dem vertikalen Abschnitt
abgewandten Enden der Schenkel des Handgriffs 13 werden über eine Querverbindung miteinander
verbunden. Somit wird der Handgriff 13 gebildet, der einen manuellen Eingriff zum
Festhalten des Benutzers erlaubt.
[0037] Zudem ist in der gezeigten Ausführungsform nach Fig. 1 an einer Seitenwand des Standfußes,
die einer linken Seitenwand in Standrichtung gesehen entspricht, ein Arretiermittel
12 vorgesehen. Das Arretiermittel 12 ist vorliegend knopf-artig ausgebildet. Dieses
Arretiermittel 12 ist in einer vertikalen und einer horizontalen Richtung vorliegend
in etwa mittig in der Seitenwand des Standfußes vorgesehen.
[0038] Es versteht sich, dass die genauen Dimensionen und die genaue Positionierung der
verschiedenen Elemente die oben beschrieben sind und noch beschrieben werden, nicht
beschränkend für die vorliegende Erfindung ist, und dass verschiedene Dimensionen,
Positionierungen und Ähnliches denkbar sind, solange sich nicht von dem Gedanken der
Erfindung entfernt wird.
[0039] Fig. 2a zeigt eine Querschnittansicht des Standfußes 2 der Schuh-Testvorrichtung
1 gesehen in Standrichtung. Die Kippfläche 10 ist, wie in Fig. 2b zu erkennen ist,
um eine erste Kippachse 15 kippbar angeordnet. Die erste Kippachse 15 ist senkrecht
zu der Standrichtung bzw. der hinteren Richtung ausgebildet. Die erste Kippachse 15
ist zudem in der Ebene der Kopfseite des Standfußes 2 ausgebildet, und stellt somit
eine horizontale Achse dar. Die Kippung der Kippfläche 10 kann somit in einer Richtung
senkrecht zu einer Ebene, in der die Kopfseite des Standfußes 2 liegt, erfolgen.
[0040] Zudem ist in Fig. 2a erkennbar, dass die beiden Standflächen 11 um eine zweite Achse
16 drehbar gelagert sind. Die zweite Achse 16 ist vorliegend in der Ebene der Kippfläche
10 angeordnet. Somit kann, ähnlich wie für die Kippfläche 10, eine Verkippung der
Standflächen 11 senkrecht zu der Ebene erfolgen, in der die Kippfläche 10 angeordnet
ist. Eine Verkippung der Standflächen 11 erfolgt somit also relativ zu der Kippfläche
10 in der vorliegenden Ausführungsform.
[0041] An den Standflächen 11 und der Kippfläche 10 ist ein Kopplungsmittel vorgesehen.
Das Kopplungsmittel ist hier als ein Gurt 14 ausgebildet. Der Gurt 14 überspannt beide
Standflächen 11. Dabei ist der Gurt 14 beidseits der Standflächen 11 befestigt und
zwischen den Standflächen 11 mit einem Haltemittel 18 in einer vertikalen Richtung
nahe der Kippfläche 10 gehalten. Zudem ist der Gurt 14 vorliegend mit einem weiteren
Befestigungsmittel 19 jeweils mit den entsprechenden Standflächen 11 gekoppelt. Auf
diese Weise kann eine Kopplung der Standflächen 11 miteinander sowie mit der Kippfläche
10 erreicht werden. Die Kippfläche 10 bleibt dabei bezüglich des Standfußes 2 frei
beweglich. Insbesondere kann der Gurt 14 elastische Eigenschaften aufweisen. So kann
erreicht werden, dass die Standflächen 11 nach einer Verkippung, durch die der Gurt
14 gespannt wird, durch die elastische Rückstellkraft des Gurts 14 wieder zurück in
die Ausgangslage überführt werden.
[0042] Fig. 2b ist eine seitliche Querschnittansicht des Standfußes 2 einer Ausführungsform
der Erfindung. Dabei ist insbesondere ein Dämpfungsmittel 17 dargestellt. Das Dämpfungsmittel
17 ist vorzugsweise als Kolben ausgebildet, wie aus Fig. 2b ersichtlich ist. Entsprechend
kann das Dämpfungsmittel auch als Feder oder hydraulisch ausgebildet sein. Das Dämpfungsmittel
17 kann beidseits in Standrichtung des Standfußes 2 vorne vorgesehen und in der Kipprichtung
der Kippfläche 10 derart angeordnet sein, dass es eine Kippbewegung der Kippfläche
10 abdämpft. Das Dämpfungsmittel kann auch an nur einer Position mit der Kippfläche
verbunden sein. Entsprechend kann ein oder können mehrere Dämpfungsmittel 17 zusätzlich
oder alternativ in der hinteren Richtung vorgesehen sein. In der Querschnittansicht
in Fig. 2b ist vorliegend lediglich ein Dämpfungsmittel sichtbar.
[0043] Das Dämpfungsmittel 17, das vorliegend als Kolben ausgebildet ist, ist in einer besonderen,
nicht dargestellten, Ausführungsform der Erfindung mit dem Arretiermittel 12 der Schuh-Testvorrichtung
derart gekoppelt, dass eine Arretierung mittels des Dämpfungsmittels 17 erfolgt. Natürlich
kann das Arretiermittel auch auf andere Weise, unabhängig von dem für eine bestimmte
Ausführungsform gezeigten Dämpfungsmittel ausgebildet sein.
[0044] Fig. 3 zeigt schließlich die Schuh-Testvorrichtung aus Fig. 1, wobei die Kippfläche
10 in einer Standrichtung nach vorne und die Standflächen 11 relativ zu der Kippfläche
10 in Standrichtung gesehen nach links gekippt sind. Analog können die Standflächen
auch nach rechts gekippt werden, bzw. kann die Kippfläche auch nach hinten gekippt
werden.
[0045] Es ist somit mit der gezeigten Ausführungsform möglich, eine in insgesamt vier Richtungen
bewegliche, kippbare, Standfläche 11 zu realisieren.
[0046] Zusammengefasst weist eine erfindungsgemäße Schuh-Testvorrichtung 1 wenigstens eine
Kippfläche 10 und wenigstens eine Standfläche 11 auf. Die wenigstens eine Kippfläche
10 ist um eine erste, horizontale Achse 15 drehbar gelagert angeordnet. Die wenigstens
eine Standfläche 11 ist um eine zweite Achse 16, die zu der ersten Achse 15 geneigt
ist, vorzugsweise senkrecht zu der ersten Achse 15 steht, drehbar gelagert angeordnet.
1. Schuh-Testvorrichtung (1), aufweisend wenigstens eine Kippfläche (10) und wenigstens
eine Standfläche (11), dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Kippfläche (10) um eine erste, horizontale Achse (15) drehbar
gelagert angeordnet ist und die wenigstens eine Standfläche (11) um eine zweite Achse
(16), die zu der ersten Achse (15) geneigt ist, vorzugsweise senkrecht zu der ersten
Achse (15) ist, drehbar gelagert angeordnet ist.
2. Schuh-Testvorrichtung (1) gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Kippfläche (10) für jede der Standflächen (11) mit einer Öffnung
ausgebildet ist, wobei jede der Standflächen (11) in eine der Öffnungen eingepasst
und in der Öffnung kippbar um die zweite Achse (16) angeordnet ist.
3. Schuh-Testvorrichtung (1) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kippfläche (10) in einer vorgesehenen Standrichtung in einer vorne-hinten-Richtung
kippbar vorgesehen ist.
4. Schuh-Testvorrichtung (1) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Standfläche (11) in der Standrichtung gesehen in einer links-rechts-Richtung
kippbar ist.
5. Schuh-Testvorrichtung (1) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Achse (16) in der Ebene der Kippfläche (10) verläuft, derart, dass die
Verkippung der wenigstens einen Standfläche (11) relativ zu der Kippfläche (11) erfolgt.
6. Schuh-Testvorrichtung (1) gemäß einem der vorhergehenden Annsprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Standfläche (11) in einer Standrichtung verschiebbar gelagert ist.
7. Schuh-Testvorrichtung (1) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Arretiermittel (12) zum Arretieren der Verkippung der Kippfläche (10)
und/oder der wenigstens einen Standfläche (11) vorgesehen ist.
8. Schuh-Testvorrichtung (1) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass auf wenigstens einer Standfläche (11) eine Skibindung zur Aufnahme eines Skischuhs
vorgesehen ist.
9. Schuh-Testvorrichtung (1) gemäß einem der Ansprüche 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Arretiermittel (12) manuell lösbar ist.
10. Schuh-Testvorrichtung (1) gemäß einem der Ansprüche 7-9, dadurch gekennzeichnet, dass das Arretiermittel (12) mit einem automatischen Verschluss, insbesondere einem federgetriebenen
Verschluss, vorgesehen ist, der beim Überführen der Kippfläche (10) in die Ausgangslage
automatisch eine Arretierung bewirkt.
11. Schuh-Testvorrichtung (1) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Handgriff (13) vorgesehen ist.
12. Schuh-Testvorrichtung (1) gemäß einem der Ansprüche 7-11, dadurch gekennzeichnet, dass das Arretiermittel (12) von dem Handgriff (13) aus manuell lösbar ist.
13. Schuh-Testvorrichtung (1) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest in der Standrichtung eine Anzeigevorrichtung (20) vorgesehen ist.
14. Schuh-Testvorrichtung (1) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an der Kippfläche (10) und/oder an der wenigstens einen Standfläche (11) Kippsensoren
vorgesehen sind, die eine Verkippung der Kippfläche (10) und/oder der wenigstens einen
Standfläche (11) erfassen.
15. Schuh-Testvorrichtung (1) gemäß Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass ein auf der Anzeigevorrichtung (20) angezeigtes Bild basierend auf der Erfassung
der Verkippungsdaten der Verkippungssensoren erstellt und/oder verändert wird.
16. Schuh-Testvorrichtung (1) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Verkippungsvorrichtung vorgesehen ist, die eine Verkippung der Kippfläche (10)
und/oder der wenigstens einen Standfläche (11) bewirkt.