[0001] Die Erfindung betrifft ein Wäschetrocknungsgerät, insbesondere Wäschetrockner, umfassend
eine drehbar gelagerte Trommel, in deren Innenraum Wäschestücke einbringbar sind und
durch die im Rahmen eines Trocknungsprogramms der Wäschestücke Prozessluft hindurchführbar
und anschließend über ein Flusensieb leitbar ist, wobei eine Messeinrichtung zur Leitwertmessung
der Wäschestücke vorgesehen ist, welche Elektroden umfasst, die mit den Wäschestücken
während des Trocknungsprogramms zur Leitwertmessung jeweils in Kontakt bringbar sind.
Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Flusensieb für ein Wäschetrocknungsgerät,
sowie ein Verfahren zum Betreiben eines Wäschetrocknungsgeräts.
[0002] Wäschetrocknungsgeräte dienen der Trocknung von Wäschestücken, also einer Reduzierung
einer zumeist nach einem vorherigen Waschvorgang in den Wäschestücken noch vorhandenen
Restfeuchtigkeit. Um hierbei ein jeweiliges Trocknungsprogramm des Wäschetrocknungsgeräts
effektiv gestalten zu können, wird im Rahmen des jeweiligen Trocknungsprogramms eine
Restfeuchtigkeit der Wäschestücke in bestimmten Zeitabständen erfasst, um ermitteln
zu können, ob ein Trocknen der Wäschestücke fortzusetzen ist oder aber bereits eine
ausreichende Trocknung erzielt wurde, so dass das Trocknungsprogramm entsprechend
beendet werden kann. Hierbei kommen unterschiedliche Methoden zur Erfassung der Restfeuchtigkeit
der Wäschestücke zum Einsatz, wobei eine gängige Variante dabei die Ermittlung eines
Leitwerts der Wäschestücke ist, welcher proportional zu dem Feuchtigkeitsgehalt der
Wäsche ist.
[0003] Aus der
DE 102 60 149 A1 geht ein Wäschetrocknungsgerät in Form eines Wäschetrockners hervor, welcher über
eine drehbar gelagerte Trommel verfügt, in welche Wäschestücke zum Trocknen eingebracht
werden können. Während eines gewählten Trocknungsprogramms wird dann Prozessluft durch
die Trommel hindurchgeführt und anschließend über ein Flusensieb geleitet, um durch
die Prozessluft mitgenommene Flusen an einem weiteren Mitströmen mit der Prozessluft
zu hindern. Der Wäschetrockner verfügt zudem über eine Messeinrichtung, über welche
im Rahmen einer Feuchtesensierung ein Leitwert der Wäschestücke erfasst werden kann.
Diese Messeinrichtung verfügt über Elektroden, welche während des Trocknungsprogramms
und bei der Feuchtesensierung jeweils in Kontakt mit den Wäschestücken gebracht werden
können. Die Elektroden sind dabei in einer Vorrichtung zusammengefasst, welche in
den Bereich eines Innenraums der Trommel vorsteht, so dass die in der Trommel aufgenommenen
Wäschestücke mit beiden Elektroden zur Leitwertmessung in Kontakt treten können. Bei
der Leitwertmessung wird an die beiden Elektroden über einen Widerstand eine Spannung
angelegt, welche einen Stromfluss durch die hieran anliegenden Wäschestücke zur Folge
hat. Die dabei an den Wäschestücken abfallende Wäschespannung wird in der Folge dann
an den Elektroden gemessen und daraus der Leitwert bestimmt, welcher proportional
zu dem jeweiligen Feuchtigkeitsgehalt der Wäschestücke ist.
[0004] Ausgehend vom vorstehend beschriebenen Stand der Technik ist es nun die Aufgabe der
vorliegenden Erfindung, ein Wäschetrocknungsgerät zu schaffen, bei welchem eine zuverlässige
Feuchtesensierung möglich ist, gleichzeitig aber ein optimaler Betrieb realisiert
werden kann.
[0005] Aus vorrichtungstechnischer Sicht wird diese Aufgabe ausgehend vom Oberbegriff des
unabhängigen Patentanspruchs in Verbindung mit dessen kennzeichnenden Merkmalen gelöst.
Ein Flusensieb für ein erfindungsgemäßes Wäschetrocknungsgerät geht zudem aus den
entsprechenden unabhängigen Patentansprüchen hervor. Aus verfahrenstechnischer Sicht
erfolgt eine Lösung der Aufgabe ausgehend vom Oberbegriff des entsprechenden unabhängigen
Patentanspruchs in Verbindung mit dessen kennzeichnenden Merkmalen.
[0006] Gemäß der Erfindung umfasst ein Wäschetrocknungsgerät eine drehbar gelagerte Trommel,
in deren Innenraum Wäschestücke eingebracht werden können und durch die im Rahmen
eines Trocknungsprogramms der Wäschestücke Prozessluft hindurchführbar und anschließend
über ein Flusensieb leitbar ist. Dabei ist zudem eine Messeinrichtung zur Leitwertmessung
der Wäschestücke vorgesehen, welche Elektroden umfasst, die mit den Wäschestücken
im Rahmen des Trocknungsprogramms zur Leitwertmessung jeweils in Kontakt gebracht
werden können. Im Rahmen eines Betriebs des Wäschetrocknungsgeräts wird dabei während
eines Trocknungsprogramms eine Leitwertmessung der Wäschestücke zur Ermittlung einer
jeweiligen Restfeuchtigkeit angestoßen, indem zwischen den beiden Spulen der Messeinrichtung
eine Spannung anzulegen ist.
[0007] Im Sinne der Erfindung handelt es sich bei dem Wäschetrocknungsgerät bevorzugt um
einen Wäschetrockner, welcher im Speziellen dann als Ablufttrockner, Kondensationstrockner
oder auch als Wärmepumpentrockner gestaltet sein kann. Alternativ dazu kann es sich
bei dem Wäschetrocknungsgerät unter Umständen aber auch um einen Waschtrockner handeln,
bei welchem sowohl ein Waschen eingebrachter Wäschestücke als auch deren anschließendes
Trocknen darstellbar ist.
[0008] Eine Leitwertmessung der Wäschestücke erfolgt im Sinne der Erfindung dadurch, dass
zwischen den beiden Elektroden der Messeinrichtung über einen Widerstand eine Spannung
angelegt wird, wobei in der Folge durch Messung an einem Spannungsteiler, Vorwiderstand
zum Wäschewiderstand, der Leitwert bestimmt wird, welcher proportional zu dem Restfeuchtegehalt
der Wäschestücke ist.
[0009] Die Erfindung umfasst die technische Lehre, dass das Flusensieb, über welches die
aus der Trommel herausgeführte Prozessluft geleitet wird, eine erste Elektrode der
Messeinrichtung trägt. Zu diesem Zweck umfasst das Flusensieb insbesondere ein Siebgehäuse,
an welchem die Elektrode befestigt ist. Bevorzugt weist dieses Siebgehäuse dabei einen
Siebträger auf, der mit einem feinmaschigen Siebmaterial bespannt ist und auf welchem
ein Flusensiebkopf mit Perforierungen aufgesetzt ist, wobei die Prozessluft über diese
Perforierungen aus dem Innenraum der Trommel in das Innere des Flusensiebs und damit
des Siebgehäuses gelangen und an dem Siebträger über das feinmaschige Material wieder
entweichen kann. Dabei werden entsprechende, durch die Prozessluft mitgenommene Flusen
an dem Siebmaterial abgeschieden.
[0010] Eine derartige Ausgestaltung eines Wäschetrocknungsgerätes hat dabei zum einen den
Vorteil, dass eine bessere Kontaktierung zwischen den Wäschestücken und den Elektroden
der Messeinrichtung für die Leitwertmessung realisiert wird, da die Wäschestücke durch
die die Trommel durchströmende Prozessluft in Richtung des Flusensiebs gedrückt werden
und dabei mit der dort befindlichen Elektrode in Kontakt gelangen. Da zur Leitwertmessung
ein Kontakt zumindest eines Wäschestücks mit beiden Elektroden notwendig ist, wird
hierdurch die Wahrscheinlichkeit eines derartigen Kontakts durch die entsprechende
Anordnung der Messeinrichtung begünstigt. Ferner muss nur eine zweite Elektrode der
Messeinrichtung anderweitig angeordnet werden, was insbesondere im Bereich eines Lagerschildes
des Wäschetrocknungsgeräts mehr Platz für eine optimierte Luftführung bietet.
[0011] Zum anderen kann durch die Platzierung einer der Elektroden der Messeinrichtung am
Flusensieb auf einfache Art und Weise eine Abfrage realisiert werden, ob das Flusensieb
ordnungsgemäß eingesetzt ist. Zu diesem Zweck wird im Rahmen eines erfindungsgemäßen
Verfahrens zum Betreiben eines Wäschetrocknungsgeräts im Falle des Fehlens der seitens
des Flusensiebs vorgesehenen Spule erfasst, dass eine Leitwertmessung der eingebrachten
Wäschestücke nicht durchführbar ist, wobei in der Folge das jeweils laufende Trocknungsprogramm
des Wäschetrocknungsgeräts abgebrochen wird. Denn bei fehlendem Flusensieb ist dementsprechend
auch eine der beiden Spulen der Leitwertmessung nicht vorhanden, so dass die Leitwertmessung
und damit die Feuchtesensierung während des jeweiligen Trocknungsprogramms nicht durchgeführt
werden kann. Da ein fehlendes Flusensieb zu einer starken Verschmutzung der Luftwege
des Wäschetrocknungsgeräts durch Flusen führt und diese Luftwege, insbesondere bei
Wärmepumpentrocknern, nur schwierig zu reinigen sind, kann eine schnelle Erfassung
eines Fehlens des Flusensiebs die Lebensdauer des Wäschetrocknungsgeräts und die Qualität
eines Trocknungsprozesses verbessern.
[0012] Im Unterschied hierzu ist im Falle der
DE 102 60 149 A1 die Messeinrichtung zur Leitwertmessung an einem vorderen Lagerschild oder einem
Teil der Halterung der Trommel befestigt. In der Folge ist ein entsprechender Platz
zur Unterbringung der Messeinrichtung im Bereich des vorderen Lagerschilds bzw. der
Halterung der Trommel einzuplanen, was unter Umständen die Prozessluftführung entsprechend
beeinflusst. Ferner ist eine gleichzeitige Erfassung, ob ein Flusensieb des Wäschetrocknungsgeräts
eingesetzt ist, nicht möglich.
[0013] Entsprechend einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist eine zweite Elektrode
der Messeinrichtung an einem Gehäuseteil befestigt. In Weiterbildung dieser Ausführungsform
ist dieser Gehäuseteil ein Lagerschild, in welchem das Flusensieb in einem eingesetzten
Zustand in einen Schacht eingeschoben ist, über welchen die Prozessluft aus der Trommel
abgeführt werden kann. Die Platzierung der zweiten Elektrode seitens eines Gehäuseteils
und hierbei insbesondere seitens eines vorderen Lagerschildes hat den Vorteil, dass
die zweite Elektrode somit räumlich sehr dicht bei der ersten, am Flusensieb sitzenden
Elektrode platziert ist, so dass bei einem in diesem Bereich zum Liegen kommenden
Wäschestück sowohl ein Kontakt zu der einen als auch zu der anderen Elektrode stattfindet.
Abgesehen davon kann die zweite Elektrode prinzipiell aber auch seitens der Trommel,
entweder am Trommelkörper oder an einem Mitnehmer, oder aber auch an einem anderweitigen
Gehäuseteil vorgesehen sein. Hierbei ist nur zu gewährleisten, dass der räumliche
Abstand zu der ersten Elektrode der Messeinrichtung nicht zu groß wird, so dass ein
mit der ersten Elektrode in Kontakt gelangendes Wäschestück auch mit der zweiten Elektrode
gleichzeitig in Kontakt tritt und in der Folge eine Leitwertmessung möglich ist.
[0014] Gemäß einer weiteren, vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die erste Elektrode
an einem Kopf des Flusensiebs befestigt. Bevorzugt ist die Elektrode dabei als Blechstreifen
ausgeführt, welcher an dem Kopf des Siebgehäuses des Flusensiebs angebracht ist. Hierdurch
kann die erste Elektrode problemlos im Bereich eines Innenraumes der Trommel vorgesehen
werden. Im Speziellen kann die Elektrode dabei am Flusensieb umspritzt, eingeklemmt
oder mit einem anderweitigen Verfahren befestigt sein.
[0015] Es ist eine weitere Ausführungsform der Erfindung, dass das Flusensieb mit einem
außenliegenden, elektrischen Kontakt versehen ist, welcher mit der ersten Elektrode
elektrisch in Verbindung steht und in einem eingesetzten Zustand des Flusensiebs an
einem gehäuseseitigen, elektrischen Kontakt anliegt, so dass eine elektrische Versorgung
der am Flusensieb befestigten Elektrode gehäuseseitig darstellbar ist. Das Siebgehäuse
des Flusensiebs ist also mit einem außenliegenden elektrischen Kontakt versehen, welcher
mit der ersten Elektrode elektrisch in Verbindung steht. Hierdurch kann auf einfache
Art und Weise gehäuseseitig eine Spannung an die erste Elektrode zur Leitwertmessung
angelegt werden. Ferner kann hierdurch auch die Abfrage, ob das Flusensieb ordnungsgemäß
eingesetzt ist, auf zuverlässige Art und Weise realisiert werden, da eine Leitwertmessung
dann nicht möglich ist, wenn kein Kontakt des gehäuseseitigen Kontaktes mit dem flusensiebseitigen
Kontakt hergestellt ist. Hierdurch kann beispielsweise auch erfasst werden, wenn das
Einsetzen des Flusensiebs zwar nicht vergessen, dabei aber nicht ordnungsgemäß vollzogen
wurde. Besonders bevorzugt ist der flusensiebseitige Kontakt dabei als breiter Metallkontakt
ausgeführt, während der gehäuseseitige Kontakt als federnde Metallklammer realisiert
ist, so dass diese gehäuseseitige Klammer gegen den flusensiebseitigen Kontakt drückt
und die elektrische Verbindung herstellt.
[0016] In Weiterbildung der Erfindung wird im Falle des Abbruchs des Trocknungsprogramms
bei fehlendem Flusensieb ein Fehlerhinweis ausgegeben. In der Folge wird die jeweilige
Bedienperson des Wäschetrocknungsgeräts darüber informiert, dass das Flusensieb fehlt
und ein Trocknungsprogramm nicht fortgesetzt werden kann. Dieser Fehlerhinweis kann
dabei insbesondere als Warnsignal in Form einer leuchtenden Kontrolllampe, einem akustischen
Signal und/oder einem Hinweis an einem Bedienelement vorliegen.
[0017] Die Erfindung ist nicht auf die jeweils angegebene Kombination der Merkmale der nebengeordneten
Patentansprüche oder der hiervon abhängigen Patentansprüche beschränkt. Es ergeben
sich darüber hinaus Möglichkeiten, einzelne Merkmale, auch soweit sie aus den Patentansprüchen,
der nachfolgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung oder
unmittelbar aus den Zeichnungen hervorgehen, miteinander zu kombinieren. Die Bezugnahme
der Patentansprüche auf die Zeichnungen durch Verwendung von Bezugszeichen soll den
Schutzumfang der Patentansprüche nicht beschränken.
[0018] Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung, die nachfolgend erläutert wird, ist
in den Zeichnungen dargestellt. Es zeigt:
- Fig. 1
- eine schematische Ansicht eines Wäschetrocknungsgeräts;
- Fig. 2
- eine perspektivische Ansicht eines Lagerschilds des Wäschetrocknungsgeräts aus Fig.
1, mit darin aufgenommenem Flusensieb;
- Fig. 3
- eine weitere perspektivische Ansicht des Lagerschilds des Wäschetrocknungsgeräts aus
Fig. 1, ohne darin platziertem Flusensieb; und
- Fig. 4
- eine perspektivische Einzelansicht des Flusensiebs des Wäschetrocknungsgeräts aus
Fig. 1.
[0019] Aus Fig. 1 geht eine schematische Ansicht eines Wäschetrocknungsgeräts 1 hervor,
wobei es sich bei diesem Wäschetrocknungsgerät 1 um einen Wäschetrockner 1 handelt,
welcher im Speziellen als Ablufttrockner, als Kondensationstrockner oder als Wärmepumpentrockner
mit einem dem Fachmann prinzipiell bekannten Aufbau gestaltet sein kann. Der Wäschetrockner
1 weist ein Maschinengehäuse 2 auf, welches an einer Frontseite 3 mit einer Öffnung
4 versehen ist, wobei diese Öffnung 4 über eine Tür 5 verschlossen werden kann.
[0020] In dem Maschinengehäuse 2 ist eine Trommel 6 drehbar gelagert, welche auf einer der
Frontseite 3 zugewandten Seite mit einer Beschickungsöffnung 7 ausgestattet ist, über
welche Wäschestücke von der Frontseite 3 her in einen Innenraum 8 der Trommel 6 eingebracht
werden können. Zur drehbaren Lagerung im Maschinengehäuse 2 ist die Trommel 6 einerseits
im rückwärtigen Bereich an einer Antriebswelle 9, sowie frontseitig über ein Lagerschild
10 gelagert, welches Teil des Maschinengehäuses 2 ist. Ferner ist eine Rückwand der
Trommel 6 mit einer Perforation versehen, über welche erwärmte Prozessluft dem Innenraum
8 der Trommel 6 zugeführt und die hierin befindliche Wäsche umströmen kann. Dabei
nimmt diese Prozessluft Feuchtigkeit der Wäschestücke auf und strömt weiter in Richtung
der Beschickungsöffnung 7 der Trommel 6, wobei die mit Feuchtigkeit beladene Prozessluft
dann im Bereich des Lagerschildes 10 wieder abgeführt wird.
[0021] Aus Fig. 2 und auch aus Fig. 3 ist jeweils eine perspektivische Teilansicht des Lagerschildes
10 des Wäschetrockners 1 zu sehen, wobei in Fig. 2 das Lagerschild 10 mit einem eingesetzten
Flusensieb 11 dargestellt ist, während dies in Fig. 3 entfernt ist. Bei eingesetztem
Flusensieb 11 wird im Bereich des Lagerschildes 10 eine Messeinrichtung 12 ausgestaltet,
über welche während eines Trocknungsprogramms der jeweils in die Trommel 6 eingebrachten
Wäschestücke ein Leitwert der Wäschestücke ermittelt und damit auf eine Restfeuchtigkeit
der Wäschestücke geschlossen werden kann.
[0022] Wie in Fig. 2 zu erkennen ist, umfasst die Messeinrichtung 12 dabei zwei Elektroden
13 und 14, von welchen eine erste Elektrode 13 am Flusensieb 11 und eine zweite Elektrode
14 am Lagerschild 10 befestigt ist. Im Betrieb wird über diese beide Elektroden 13
und 14 dadurch eine Restfeuchtigkeit der Wäschestücke ermittelt, indem an beide Elektroden
13 und 14 über eine - vorliegend nicht weiter dargestellte - Steuerung eine Spannung
angelegt wird, welche bei einem Kontakt eines Wäschestücks mit beiden Elektroden 13
und 14 einen Stromfluss durch dieses Wäschestück zur Folge hat. Die dabei an dem Wäschestück
abfallende Wäschespannung wird in der Folge über die Steuerung der Messeinrichtung
gemessen und hieraus der Leitwert des jeweiligen Wäschestücks bestimmt. Dieser Leitwert
wiederum ist proportional zu dem Restfeuchtegehalt in der Wäsche, so dass entsprechend
auf die Restfeuchtigkeit geschlossen werden kann.
[0023] Wie in Fig. 2 und auch in Fig. 3 zu erkennen ist, ist die zweite Elektrode 14 dabei
an dem Lagerschild 10 über einen in Fig. 2 zu sehenden Deckel 15 befestigt und räumlich
dicht an der ersten Elektrode 13 angeordnet, welche an einem Kopf 16 des in Fig. 4
in Einzelansicht dargestellten Flusensiebs 11 vorgesehen ist. Dabei ist die erste
Elektrode 13 und auch die zweite Elektrode 14 so platziert, dass diese im Bereich
von Perforationen 17 des Kopfs 16 des Flusensiebs 11 liegen, so dass Wäschestücke,
welche über die über die Perforationen 17 entweichende Prozessluft mit in diesen Bereich
gezogen werden, mit hoher Wahrscheinlichkeit an den beiden Elektroden 13 und 14 zur
Anlage kommen.
[0024] Das Flusensieb 11 ist, wie in Zusammenschau von Fig. 2 und Fig. 3 ersichtlich wird,
in einem entsprechenden Schacht 18 des Lagerschildes 10 aufgenommen, über welchen
die Prozessluft nach Durchströmen des Innenraumes 8 der Trommel 6 wieder abgeführt
wird. Dabei ist das Flusensieb 11 in dem Schacht 18 auf dem Fachmann prinzipiell bekannte
Art und Weise so angeordnet, dass die Prozessluft über die Perforationen 17 in das
Flusensieb 11 eintritt und damit in den Innenraum eines aus der Einzelansicht in Fig.
4 des Flusensiebs 11 zu sehenden Siebgehäuses 19 gelangt. Dieses Siebgehäuse 19 umfasst
dabei neben dem Kopf 16 noch einen Siebträger 20, welcher ein - in Fig. 4 nicht weiter
dargestelltes - feinmaschiges Siebmaterial trägt, über welches die Prozessluft wieder
aus dem Siebgehäuse 19 entweichen kann, wobei mit der Prozessluft mitgeführte Flusen
abgeschieden werden.
[0025] Eine Spannungsversorgung der ersten Elektrode 13 der Messeinrichtung 12 wird nun
gehäuseseitig dadurch dargestellt, dass am Lagerschild 10 im Bereich des Schachtes
18 ein gehäuseseitiger, elektrischer Kontakt 21 vorgesehen ist, welcher im einem aus
Fig. 2 hervorgehenden, eingesetzten Zustand des Flusensiebs 11 mit einem Kontakt 22
berührt. Dieser Kontakt 22 ist an einer Außenseite des Siebgehäuses 19 des Flusensiebs
11 ausge staltet, wie in Fig. 4 zu sehen ist. Innerhalb des Siebgehäuses 19 ist dieser
Kontakt 22 dann wiederum mit der am Kopf 16 vorgesehenen ersten Elektrode 13 verbunden.
Der flusensiebseitige Kontakt 22 ist dabei als breiter Metallkontakt ausgeführt, während
der gehäuseseitige Kontakt 21 als federnde Metallklammer realisiert ist.
[0026] Abgesehen von einer Leitwertmessung wird über die Messeinrichtung 12 zudem auch eine
Abfrage realisiert, ob das Flusensieb 11 ordnungsgemäß eingesetzt ist. So wird während
eines Betriebs des Wäschetrockners 1 in einem Trocknungsprogramm zu Anfang eine Feuchtesensierung
über die Messeinrichtung 12 vorgenommen. Ist das Flusensieb 11 dabei nicht in den
Schacht 18 eingesetzt bzw. so eingesetzt, dass die Kontakte 21 und 22 nicht berühren,
so kann aufgrund der entweder nicht an Ort und Stelle befindlichen ersten Elektrode
13 oder aufgrund deren fehlender Stromversorgung keine Leitwertmessung erfolgen und
damit auch nicht auf die Restfeuchtigkeit der Wäschestücke geschlossen werden. In
diesem Fall wird das jeweilige Trocknungsprogramm beendet und der Bedienperson ein
Fehlersignal ausgegeben, beispielsweise in Form einer leuchtenden Warnlampe, eines
akustischen Signals und/oder einer entsprechenden Anzeige an einem Bedienelement.
Auf diese Art und Weise wird verhindert, dass das Trocknungsprogramm ohne Flusensieb
11 vollzogen wird, was ansonsten einen entsprechend hohen Eintrag von Flusen in den
Bereich der Luftwege des Wäschetrockners 1 zur Folge hätte.
[0027] Mittels der beschriebenen Ausgestaltung eines Wäschetrocknungsgeräts kann zum einen
die Erfassung einer Restfeuchtigkeit eingebrachter Wäschestücke verbessert und zudem
eine Flusensiebabfrage auf einfache Art und Weise realisiert werden.
Bezugszeichen
[0028]
- 1
- Wäschetrockner
- 2
- Maschinengehäuse
- 3
- Frontseite
- 4
- Öffnung
- 5
- Tür
- 6
- Trommel
- 7
- Beschickungsöffnung
- 8
- Innenraum
- 9
- Antriebswelle
- 10
- Lagerschild
- 11
- Flusensieb
- 12
- Messeinrichtung
- 13
- Elektrode
- 14
- Elektrode
- 15
- Deckel
- 16
- Kopf
- 17
- Perforationen
- 18
- Schacht
- 19
- Siebgehäuse
- 20
- Siebträger
- 21
- Kontakt
- 22
- Kontakt
1. Wäschetrocknungsgerät (1), insbesondere Wäschetrockner (1), umfassend eine drehbar
gelagerte Trommel (6), in deren Innenraum (8) Wäschestücke einbringbar sind und durch
die im Rahmen eines Trocknungsprogramms der Wäschestücke Prozessluft hindurchführbar
und anschließend über ein Flusensieb (11) leitbar ist, wobei eine Messeinrichtung
(12) zur Leitwertmessung der Wäschestücke vorgesehen ist, welche Elektroden (13, 14)
umfasst, die mit den Wäschestücken während des Trocknungsprogramms zur Leitwertmessung
jeweils in Kontakt bringbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass das Flusensieb (11) eine erste Elektrode (13) der Messeinrichtung (12) trägt.
2. Wäschetrocknungsgerät nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass eine zweite Elektrode (14) der Messeinrichtung (12) an einem Gehäuseteil befestigt
ist.
3. Wäschetrocknungsgerät nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass der Gehäuseteil ein Lagerschild (10) ist, in welchem das Flusensieb (11) in einem
eingesetzten Zustand in einen Schacht (18) eingeschoben ist, über welchen die Prozessluft
aus der Trommel (6) abführbar ist.
4. Wäschetrocknungsgerät nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die erste Elektrode (13) an einem Kopf (16) des Flusensiebs (11) befestigt ist.
5. Wäschetrocknungsgerät nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass das Flusensieb (11) mit einem außenliegenden, elektrischen Kontakt (22) versehen
ist, welcher mit der ersten Elektrode (13) elektrisch in Verbindung steht und in einem
eingesetzten Zustand des Flusensiebs (11) an einem gehäuseseitigen, elektrischen Kontakt
(21) anliegt, so dass eine elektrische Versorgung der ersten Elektrode (13) gehäuseseitig
darstellbar ist.
6. Flusensieb (11) für ein Wäschetrocknungsgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5, umfassend
ein Siebgehäuse (19), an welchem eine Elektrode (13) einer Messeinrichtung (12) zur
Leitwertmessung von Wäschestücken befestigt ist.
7. Flusensieb (11) nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass an dem Siebgehäuse (19) außenliegend ein elektrischer Kontakt (22) vorgesehen ist,
welcher mit der Elektrode (13) elektrisch in Verbindung steht.
8. Flusensieb (11) nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass die Elektrode (13) als Blechstreifen ausgeführt ist, welcher an einem Kopf (16) des
Siebgehäuses (19) angebracht ist.
9. Verfahren zum Betreiben eines Wäschetrocknungsgeräts, wobei im Rahmen eines Trocknungsprogramms
eingebrachter Wäschestücke eine Leitwertmessung der Wäschestücke zur Ermittlung einer
jeweiligen Restfeuchtigkeit angestoßen wird, und wobei im Rahmen der Leitwertmessung
eine Spannung zwischen zwei Spulen (13, 14) einer Messeinrichtung (12) anzulegen ist,
dadurch gekennzeichnet, dass im Falle des Fehlens eines die eine Spule (13) aufweisenden Flusensiebs (11) und
der damit nicht durchführbaren Leitwertmessung das Trocknungsprogramm abgebrochen
wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, dass bei diesem Abbruch des Trocknungsprogramms ein Fehlerhinweis ausgegeben wird.