[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Kohlefaservlieses
aus einer wässrigen Suspension und ein entsprechendes Papiergefüge aus Kohlefasern.
[0002] Papier ist ein flächiger Werkstoff, der im Wesentlichen aus Fasern "meist pflanzlicher
Herkunft besteht" und durch Entwässerung einer Faserstoffsuspension auf einem Sieb
gebildet wird. Vorzugsweise wird Papier heute üblicherweise in einem Endlosverfahren
hergestellt, bei welchem die Faserstoffsuspension mittels einem Stoffauflauf auf ein
Sieb (Langsieb) oder zwischen zwei Siebe (Former) gebracht wird und ein initiales
Blatt gebildet wird. Im Anschluss an diese Blattbildung wird das Fasergefüge mechanisch
- meist unter Druck - entwässert, bevor es anschließend mittels thermischer Energie
zum Beispiel auf Trockenzylindern auf eine vorgegebene Restfeuchte getrocknet und
aufgerollt wird. Solche Verfahren sind heute weit verbreitet und werden für die Herstellung
sowohl von Papier, Pappen als auch Karton in Bahnbreiten bis zu 12 m, Produktions-geschwindigkeiten
bis zu 2500 m/min und Flächengewichten bis zu über 500 g/m
2 verwendet. Die herzustellenden Flächengewichte lassen sich weiter steigern, indem
mehrere initiale Papierbahnen im noch feuchten Zustand miteinander verbunden (vergautscht)
werden, so dass sich der mögliche Flächengewichtsbereich auf einen sehr weiten Bereich
ausdehnen lässt.
[0003] Es wird nun schon seit längerem versucht, diese bei der Herstellung von Papier aus
natürlichen Fasern bekannten Verfahren auch für den Einsatz weiterer Papiergefüge
zu verwenden, die heute noch in sogenannten Trockenverfahren u.a. durch Kämmen und
Legen hergestellt werden. So werden heute zum Beispiel Carbonfaservliese trocken hergestellt,
wobei hierzu besonders lange Fasern verwendet werden bzw. das Herstellungsverfahren
relativ aufwendig und damit teuer ist. Auf der anderen Seite ist es ein dringender
Wunsch der Industrie den vielversprechenden Werkstoff Carbonfaser noch breiter einzusetzen,
wobei hierzu eine kostengünstigere, einfachere und produktivere Alternative zur Herstellung
des Carbonfaservlieses dringend gesucht wird. Da es sich bei Carbonfasern auch um
eine "Faser" handelt wäre es nun wünschenswert, Carbonfaservliese in einem kontinuierlichen
und bekannten Nassverfahren herzustellen, um damit die Herstellungskosten zu senken
und gleichzeitig die Produktivität und Verfügbarkeit dieses Basismaterials zu verbessern.
[0004] Hierbei ergeben sich jedoch große Schwierigkeiten, die bis heute noch nicht gelöst
wurden. So handelt es sich bei der Kohlenstofffaser im Gegensatz zur klassischen Papierfaser
aus Zellulose um eine hydrophobe Faser, welche üblicherweise in einer einheitlichen
Länge vorliegt und sich in Wasser - als Suspendierungsmittel bei der Papierherstellung
- nur sehr schwierig gleichmäßig verteilen lässt. Die Schwierigkeit liegt unter anderem
darin, dass eine stabile Suspension nur sehr kurz ohne den Eintrag von Turbulenzenergie
bestehen bleibt, bzw. sich Knoten und Verspinnungen in der Suspension bilden oder
sich die Fasern sehr schnell in der Suspension absetzten und damit in sehr unterschiedlichen
Konzentrationen innerhalb der Suspension vorliegen. Die Verarbeitung solcher Suspensionen
auf einer klassischen Papiermaschine ist dementsprechend sehr schwierig bzw. sogar
unmöglich, da eine gleichmäßige Verteilung der Fasern in dem zu erzeugenden Vlies
nicht erreicht wird.
[0005] Ausgehend von diesen Problemen und Schwierigkeiten des Standes der Technik ist es
nun Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein Verfahren bereit zu stellen, mit welchem
die bekannten Nachteile wenigstens teilweise überwunden werden können und es möglich
wird ein Papiergefüge aus Carbonfasern bereit zu stellen, welches für nachfolgende
Verarbeitungsstufen wie zum Beispiel dem Imprägnieren mit Harz, der flexiblen Formgebung
und Formanpassung in einem weiten Bereich geeignet ist.
[0006] Gelöst wird diese Aufgabe mit einem Verfahren zur Herstellung des Papiergefüges.
Darüber hinaus wird die Aufgabe auch durch das entsprechende Papiergefüge selbst gelöst.
Bevorzugte Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäßen Verfahrens bzw. des Papiergefüges
sind Gegenstand der entsprechenden Unteransprüche.
[0007] Das erfindungsgemäße Papiergefüge aus Carbonfasern weist wenigstens zwei Klassen
bildende Faserstoffe auf, wobei sich die Faserstoffe wenigstens in ihrer Länge unterscheiden.
Darüberhinaus liegt der Mengen- und/oder Gewichtsanteil der einzelnen Faserstoffklassen
im Papiergefüge zwischen 1 % und 99 %, vorzugsweise zwischen 5 % und 95%, und die
mittlere Faserlänge der Carbonfasern über alle Klassen im Papiergefüge zwischen 1
mm und 20 mm.
[0008] Carbonfasern, welche auch als Kohlenstofffasern bezeichnet werden, sind industriell
hergestellte Fasern aus kohlenstoffhaltigen Ausgangsmaterialien, die durch Pyrolyse
in graphitartig angeordneten Kohlenstoff umgewandelt werden. Man unterscheidet isotrope
und anisotrope Typen: Isotrope Fasern besitzen nur geringe Festigkeiten und geringere
technische Bedeutung, anisotrope Fasern zeigen hohe Festigkeiten und Steifigkeiten
bei gleichzeitig geringer Bruchdehnung. Eine Kohlenstoff-Faser hat einen Durchmesser
von etwa 5 - 8 Mikrometer. Üblicherweise werden 1.000 bis 24.000 Einzelfasern (Filamente)
zu einem Bündel (Roving) zusammengefasst, das auf Spulen endlos gewickelt wird. Dies
ist u.a. ein möglicher Ausgangsstoff für die Herstellung des Papiergefüges.
[0009] Als Faserlänge wird gemäß der vorliegenden Erfindung der Abstand der beiden Enden
einer Faser verstanden. Dieser wird abhängig vom Kräuselungszustand als Länge der
gekräuselten oder als Länge der entkräuselten Faser angegeben, wobei Carbonfasern
aufgrund ihrer Steifheit im Wesentlichen gestreckt vorliegen. Unter anderem um das
Messen der Faserlänge zu vereinfachen, wird im allgemeinen mit einer Klasseneinteilung
in Längenklassen gearbeitet, wobei die einzelnen Längenklassen einen bestimmten Längenbereich
darstellen. Die Weite eines solchen Bereichs ist die Klassenbreite. Das arithmetische
Mittel der beiden, die jeweilige Klasse begrenzenden Klassengrenzen, ist die Klassenmitte.
Die wichtigste Aufgabe einer Bestimmung der Faserlängen besteht darin, die Faserlängenverteilung
festzustellen, d. h. mit welcher relativen Häufigkeit die Fasern in jeder Längenklasse
vertreten sind. Diese Klassenhäufigkeit oder kurz Häufigkeit gibt an, in welchem Verhältnis
im zu untersuchenden Fasergut, das die Grundgesamtheit darstellt, die zu einer Klasse
gehörenden Fasern hinsichtlich eines bestimmten Merkmals zu den Fasern dieser Grundgesamtheit
stehen.
[0010] Faseranzahlhäufigkeit (Häufigkeit nach der Faseranzahl): Die Grundlage bildet die
Faseranzahl. Das Verhältnis der Anzahl der Fasern einer Längenklasse zur Gesamtanzahl
der Fasern ist die Faseranzahlhäufigkeit dieser Klasse (Häufigkeit nach der Faseranzahl);
sie wird auch unbetonte Häufigkeit genannt. Die Faseranzahlhäufigkeit ist die tatsächliche
Verteilung der Faserlängen im Fasergut unabhängig vom Faserquerschnitt, von der Faserdichte
und den Wechselbeziehungen zwischen Faserlänge, -querschnitt und -gewicht.
[0011] Faserlängenhäufigkeit (Häufigkeit nach der Faserlänge). Die Grundlage bildet die
Faserlänge. Das Verhältnis der gesamten Länge der Fasern einer Längenklasse zur Gesamtlänge
aller Fasern ist die Faserlängenhäufigkeit dieser Klasse (Häufigkeit nach der Faserlänge).
Längenmäßig machen die Fasern einer Längenklasse um so mehr aus, je zahlreicher und
je länger sie sind. Die Faserlängenhäufigkeit wird deshalb auch längenbetonte Häufigkeit
genannt.
[0012] Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Papiergefüges
aus Carbonfasern liegt die mittlere Faserlänge der Carbonfasern im Papiergefüge über
alle Klassen zwischen 2 mm und 10 mm, vorzugsweise zwischen 4,5 mm und 6 mm.
[0013] Darüber hinaus und insbesondere sind die Faserstoffklassen wenigstens in einen Langfaseranteil
und einen Kurzfaseranteil untergliedert. Dabei haben die Carbonfasern des Langfaseranteils
beispielsweise eine Länge zwischen 25 mm und 10 mm, vorzugsweise zwischen 5 mm und
2 mm und sind insbesondere größer als 6 mm. Die Carbonfasern des Kurzfaseranteils
haben beispielsweise entsprechend eine Länge zwischen 10 mm und 0,1 mm, vorzugsweise
zwischen 2 mm und 0,5 mm und sind insbesondere kleiner als 6 mm. Selbstverständlich
liegt es auch im Sinn der vorliegenden Erfindung, dass der für die Herstellung des
Papiergefüges verwendete Carbonfaserstoff in mehr als zwei Klassen untergliedert ist.
Insbesondere kann hierbei neben dem Langfaseranteil (LF) und dem Kurzfaseranteil (KF)
auch ein Faseranteil mit einer mittleren Faserlänge (MF) oder auch Feinstoff (FS)
als eigene Klasse berücksichtigt werden.
[0014] Erfindungswesentlich ist, dass der Faserstoff in wenigstens zwei Klassen -d.h. zwei
unterschiedlichen Längen - vorliegt und nicht wie im Stand der Technik bekannt im
Wesentlichen eine einheitliche Faserlänge aufweist. Hierdurch kann sichergestellt
werden, dass beim Papierherstellungsprozess, insbesondere bei der initialen Entwässerung
eine gleichmäßige Faserverteilung erzielt wird und ein homogenes Vlies bereitgestellt
werden kann.
[0015] Gemäß einer weiteren, besonders bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Papiergefüges aus Carbonfasern sind die Carbonfasern primäre und/oder wiederaufbereitete
Carbonfasern. Dabei liegt der Vorteil der wiederaufbereiteten Carbonfasern nicht nur
im Preis, sondern auch in der Schließung des Materialkreislaufes durch die Rückführung
bereits gebrauchter Carbonfasern in den Produktionsprozess. Aufbereitungsverfahren
für solche Carbonfasern, wie zum Beispiel die Pyrolysetechnik sind bekannt. Diese
Carbonfasern werden vorzugsweise durch Schneiden und/oder Mahlen gekürzt und auf die
gewünschte Faserlänge bzw. Faserlängenverteilung eingestellt, wobei dies beispielsweise
durch nasses Schneiden (zum Beispiel in einer Suspension oder durch Anfeuchten der
Fasern) auf die wenigstens zwei unterschiedlichen Längen erfolgen kann.
[0016] Eine mögliches Verfahren zum Kürzen der Fasern ist ein Kreislaufverfahren, bei welchem
zum Beispiel die Fasern in eine Bütte eines Holländers zeitlich versetzt in Wasser
zugegeben werden, so dass die ursprünglich gleichlangen Faserstoffe unterschiedlich
oft im Holländer gekürzt werden und so eine Faserstoffsuspension erzeugt wird, welche
aus einer Vielzahl ungleich langer Fasern besteht. Entsprechend kann dies auch im
Kreislaufverfahren mit modernen Mahl- und Schneidaggregaten erfolgen, wobei die Faserstoffsuspension
hierbei über ein Rohrsystem mit Bütte und einem Refiner im Kreislauf geführt wird.
Auch hier kann beispielsweise die Zugabe des Ausgangsfaserstoffes in den Kreislauf
über eine bestimmte vorgegebene Zeit erfolgen, so dass die Fasern unterschiedlich
oft dem Schneidprozess zugeführt werden. Vorzugsweise ist hierzu die Zugabezeit des
Faserstoffes größer als die Umlaufzeit der Suspension im Mahlsystem.
[0017] Insbesondere bei der Verwendung von endlosen oder sehr langen Carbonfasern kann es
gemäß einer weiteren, besonders bevorzugten Ausführungsform sinnvoll sein, dass die
Crabonfasern in einem vorgelagerten Prozessschritt vorbereitet und insbesondere vorgekürzt
werden, so dass insbesondere eine Zugabe dieser Fasern in ein wässriges System, wie
vorstehend beschrieben möglich ist.
[0018] Alternativ zu dem vorstehend beschriebenen Verfahren können die Carbonfasern in wenigstens
zwei getrennten Verfahren geschnitten, insbesondere auch nur einmalig gekürzt und
anschließend in einem vorgegebenen Mengenverhältnis gemischt werden. Hierbei kann
insbesondere sichergestellt werden, dass die Faserstoffe gezielt bzgl. der jeweiligen
Faserlänge eingestellt und somit auch sehr enge Faserlängenbereiche erzielt werden
können. Das Schneiden der Carbonfasern erfolgt vorzugsweise mittels einem Mahlaggregat,
das aus einer Gruppe ausgewählt wird, welche Papierholländer, Papillonrefiner, Flachkegelrefiner,
Steilkegelrefiner, Scheibenmühlen, Entstipper, Kombinationen hiervon und dergleichen
aufweist. Solche Mahlaggregate sind im Stand der Technik bekannt.
[0019] Ausgehend hiervon ist es ein Vorteil der vorliegenden Erfindung, dass durch die Mahlung
bzw. das Schneiden der Faserstoffe - vorzugsweise mit einem der vorgenannten Mahlaggregate
- durch die in den Aggregaten auf die Faser einwirkende Scherkräfte eine vorteilhafte
Faserdispergierung erzielt wird. So werden durch die Scherkräfte die feinen Faserbündel
der Rovings getrennt und liegen anschließend als Einzelfaser vor, so dass bei der
Papierherstellung und initialen Entwässerung des Papiergefüges ein gleichmäßige Verteilung
der Faserstoffe erzielt werden kann.
[0020] Entsprechend einer weiteren bevorzugten Ausführungsform erfolgt das Schneiden der
Carbonfasern in einer wässrigen Suspension, deren Stoffdichte zwischen 35 % und 0,1
%, vorzugsweise zwischen 25 % und 1 % und insbesondere bei ca. 5 % liegt.
[0021] Gemäß einer weiteren, besonders bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Papiergefüges aus Carbonfasern liegt der Anteil im Papiergefüge der längeren Carbonfasern,
insbesondere der Langfasern, zwischen 10 Gewichts-% und 75 Gewichts-%, vorzugsweise
25 Gewichts-% und 50 Gewichts-% und der Anteil der kürzeren Carbonfasern, insbesondere
der Kurzfasern, zwischen 90 Gewichts-% und 25 Gewichts-%, vorzugsweise zwischen 75
Gewichts-% und 50 Gewichts-%. Der ggf. bestehende Rest des Faserstoffes ist Feinstoff,
der eine Faserlänge von kleiner 0,5 mm bzw. 0,1 mm aufweist. Es liegt aber auch im
Sinn der vorliegenden Erfindung, dass die Fasern trocken geschnitten und anschließend
für die Herstellung des Papiergefüges in Wasser suspendiert werden.
[0022] Gemäß einer weiteren, besonders bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Papiergefüges aus Carbonfasern weisen die Carbonfasern eine kationische oder anionische
Ladung auf, welche vorzugsweise durch eine Beschichtung auf die Carbonfasern aufgebracht
wird. Vorteilhaft hierbei ist, dass solche modifizierten Fasern einen bestimmbaren
Ladungscharakter besitzen und somit auch das Verhalten der Fasern in einer wässrigen
Suspension insbesondere bei der Blattbildung durch Absstoßungs- bzw. Anziehungskräfte
beeinflussbar ist. Besonders vorteilhaft lässt sich hierdurch auch die Formation,
d.h. die Massenverteilung der Fasern in einem entsprechenden Faservlies beeinflussen.
[0023] Neben den oben bezeichneten Carbonfasern, kann das erfindungsgemäße Papiergefüge
weitere Faserstoffe wie beispielsweise Cellulosefasern, Papierfasern, Altpapierfasern,
Holzstofffasern, Kombinationen hiervon und dergleichen aufweisen. Solche Faserstoffe
haben vorzugsweise einen Anteil am Gesamtgewicht des Papiergefüges zwischen 25 Gewichts-%
und 0,5 Gewichts-%, bevorzugt zwischen 15 Gewichts-% und 1 Gewichts-% und insbesondere
zwischen 10 Gewichts-% und 1,5 Gewichts-%. Selbstverständlich liegt es aber auch im
Sinn der vorliegenden Erfindung, dass das Papiergefüge aus 100% Carbonfasern hergestellt
wird.
[0024] Darüber hinaus und besonders bevorzugt weist das erfindungsgemäße Papiergefüge neben
den Carbonfasern Verstärkungsfasern, insbesondere Bindefasern zum Beispiel aus Polyethylen
auf. Diese haben vorzugsweise einen Anteil am Papiergefüge zwischen 25 Gewichts-%
und 0,1 Gewichts-%, bevorzugt zwischen 20 Gewichts-% und 1 Gewichts-% und insbesondere
zwischen 10 Gewichts-% und 1,5 Gewichts-% und weisen ferner vorzugsweise eine Faserläge
auf, welche zwischen 0,1 mm und 10 mm, bevorzugt zwischen 0,5 mm und 7 mm und insbesondere
zwischen 1 mm und 5 mm liegt. Solche Faserstoffe sind im Stand der Technik bekannt,
und werden zum Beispiel von den Schwarzwälder Textil-Werken angeboten. Diese synthetischen
Faserstoffe sind beispielsweise aus HD-Polyethylen hergestellt und weisen neben einer
spezifischen Faserlänge insbesondere einen sehr genau spezifizierbaren Schmelzpunkt
auf. Dabei ist zu berücksichtigen, dass bei der Herstellung des Papiergefüges das
Vlies in einer Trockenpartie einer Papiermaschine getrocknet wird und durch den spezifischen
Schmelzpunkt die entsprechenden Fasern in der Trockenpartie oder -gruppe angeschmolzen
oder vollständig geschmolzen werden und somit einen weiteren Festigkeitsbeitrag für
die Verarbeitbarkeit des Carbonfaservlieses bieten können, da nach dem Abkühlen des
Vlieses die wiedererhärteten Kunststofffasern eine mechanische Verbindung zwischen
den Carbonfasern bereit stellen. Der typische Schmelzpunkt solcher Fasern liegt in
einem Bereich zwischen 90 °C und 180 °C, insbesondere zwischen 110 °C und 145 °C und
vorzugsweise in einem Bereich zwischen 130 °C und 135 °C. Neben diesen Bindefasern
können gemäß einer weiteren, besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung auch Fasern, Granulat oder Partikel von weiteren oder alternativen thermoplastischen
Kunststoffen eingesetzt werden, wie sie beispielsweise als Acrylnitril-Butadien-Styrol
(ABS), Polyamide (PA), Polylactat (PLA), Polymethylmethacrylat (PMMA), Polycarbonat
(PC), Polyethylenterephthalat (PET), Polyethylen (PE), Polypropylen (PP), Polystyrol
(PS), Polyetheretherketon (PEEK), Zelluloid und Polyvinylchlorid (PVC) bekannt sind.
Auch deren Schmelzpunkt sollte vorzugsweise in einem Bereich zwischen 90 °C und 180
°C, insbesondere zwischen 110 °C und 145 °C und vorzugsweise in einem Bereich zwischen
130 °C und 135 °C liegen.
[0025] Selbstverständlich liegt es aber auch im Sinn der vorliegenden Erfindung, dass das
Papiergefüge ohne Verstärkungsfasern, insbesondere Bindefasern und/oder thermoplastischen
Kunststoffen hergestellt wird.
[0026] Dem Papiergefüge können neben den zuvor genannten Stoffen auch weitere Additive wie
beispielsweise mineralische Additive, insbesondere Füllstoffe und Pigmente wie Calciumcarbonat,
Kaolin, Talkum, Spezialmineralien, Dispergiermittel wie Polyphospate, Polyacrylate
und/oder chemische Additive wie beispielsweise Retentionsmittel, Entwässerungsbeschleuniger,
Aluminiumverbindungen, Polyaluminiumchloride, Polyacylamide, Polyethylenimine, Polyvinylamine,
Polyamidoamine, Polydiallyldimethylammoniumchlorid, Mikropartikelsysteme, Netzwerkretentionsmittel,
natürliche und/oder modifizierte Stärke, Fixiermittel, Leimungsmittel, Trockenverfestiger,
Nassfestmittel wie Melaminharz-Nassfestmittel, Epichlorhydrin-Harze, Glyoxal-Harze,
Entschäumer, optische Aufheller, Farbstoffe, Biozide und Kombinationen hiervon, zugegeben
werden.
[0027] Neben dem zuvor beschriebenen Papiergefüge umfasst die vorliegende Erfindung auch
ein Verfahren zur Herstellung eines Papiergefüges aus Carbonfasern und Wasser mit
den Schritten:
- Bereitstellen und/oder Erzeugung wenigstens zweier Klassen von Carbonfasern mit unterschiedlichen
Faserlängen, wobei die mittlere Faserlänge der Carbonfasern über alle Klassen im Papiergefüge
zwischen 5 mm und 15 mm liegt;
- Einbringen und/oder Suspendieren der Carbonfasern in Wasser, wobei der Mengen- und/oder
Gewichtsanteil der einzelnen Faserstoffklassen im Papiergefüge zwischen 1 % und 99
%, vorzugsweise zwischen 5 % und 95% liegt;
- Einstellen einer Stoffdichte zwischen 1 % bis 0,01 % und Herstellung eines Papierblatts
auf einer Entwässerungsvorrichtung.
[0028] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
umfasst dieses die Erzeugung wenigstens zweier Klassen von Carbonfasern mit unterschiedlichen
Faserlängen in vorzugsweise einer wässrigen Suspension der Carbonfasern. Dabei kann
dies vorzugsweise in einem Kreislaufsystem mit Rückführung und einem Mahl- und/oder
Schneidaggregat erfolgen, wobei die Zugabe von Ausgangscarbonfasern (relativ lange
Fasern) in das Wasser innerhalb einer vorgegebenen Zeitspanne erfolgt, so dass die
zugegebenen Fasern unterschiedlich häufig dem Schneidprozess zugeführt werden. Wie
zuvor bereits ausgeführt erhält man mittels dieser Methode eine relativ gut einstellbare
Faserlängenverteilung. Gemäß einer weiteren, besonders bevorzugten Ausführungsform
erfolgt die Zugabe der Ausgangscarbonfasern in einer Zeitspanne, welche größer ist
als die Zirkulationszeit der Carbonfasern im Kreislaufsystem. Somit wird sicher gestellt,
dass zumindest Teile der Carbonfasern mehrfach dem Schneidprozess zugeführt werden.
[0029] Alternativ hierzu können die in Wasser eingebrachten Carbonfasern in wenigstens zwei
unterschiedlichen Mahlaggregaten und/oder wenigstens zwei unterschiedlichen Verfahrensschritten
zur Erzeugung wenigstens eines Langfaseranteils und eines Kurzfaseranteils geschnitten
und anschließend zur Herstellung des Papierblattes in einem vorgegebenen Mengenverhältnis
gemischt werden. Hiermit können verschiedene Carbonfasern bereit gestellt werden,
die sich in ihrer Faserlängenverteilung unterscheiden und genau auf den Bedarf des
zu erzeugenden Papiergefüges zusammengestellt werden. Ziel ist es hierbei neben den
relativ langen Fasern auch relativ kurze Fasern zur Herstellung des Faservlieses bereit
zu stellen. Nur so kann sichergestellt werden, dass ein Papiergefüge auf der Papiermaschine
herstellbar ist, welches die Mindestanforderungen insbesondere an die gleichmäßige
Massenverteilung erfüllt.
[0030] Die Herstellung des Papiergefüges kann gemäß der vorliegenden Erfindung auf einer
Entwässerungsvorrichtung erfolgen, welche aus einer Gruppe von Maschinen ausgewählt
wird, welche Langsiebmaschinen, Hybridformer, Rundsiebmaschinen, Schrägsiebmaschinen,
Gapformer und Handschöpfvorrichtungen umfasst.
[0031] Für die Herstellung des Papiergefüges können erfindungsgemäß neben den Carbonfasern
weitere Faserstoffe wie beispielsweise Cellulosefasern, Papierfasern, Altpapierfasern,
Holzstofffasern, Kombinationen hiervon und dergleichen verwendet werden, wobei diese
vorzugsweise mit einem Anteil zwischen 25 Gewichts-% und 0,5 Gewichts-%, bevorzugt
zwischen 15 Gewichts-% und 1 Gewichts-% und insbesondere zwischen 10 Gewichts-% und
1,5 Gewichts-% dem Papiergefüge zugegeben werden können.
[0032] Das Schneiden der Carbonfasern erfolgt gemäß einer weiteren besonders bevorzugten
Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens in einer wässrigen Suspension, deren
Stoffdichte zwischen 35 % und 0,1 %, vorzugsweise zwischen 25 % und 1 % und insbesondere
bei ca. 3 % liegt. Darüber hinaus können dem Papiergefüge Additive wie beispielsweise
mineralische Additive, insbesondere Füllstoffe und Pigmente wie Calciumcarbonat, Kaolin,
Talkum, Spezialmineralien, Dispergiermittel wie Polyphospate, Polyacrylate und/oder
chemische Additive wie beispielsweise Retentionsmittel, Entwässerungsbeschleuniger,
Aluminiumverbindungen, Polyaluminiumchloride, Polyacylamide, Polyethylenimine, Polyvinylamine,
Polyamidoamine, Polydiallyldimethylammoniumchlorid, Mikropartikelsysteme, Netzwerkretentionsmittel,
natürliche und/oder modifizierte Stärke, Fixiermittel, Leimungsmittel, Trockenverfestiger,
Nassfestmittel wie Melaminharz-Nassfestmittel, Epichlorhydrin-Harze, Glyoxal-Harze,
Entschäumer, optische Aufheller, Farbstoffe, Biozide und Kombinationen hiervon, zugegeben
werden.
[0033] Für die Mahlung und/oder das Schneiden der Carbonfasern wird gemäß der vorliegenden
Erfindung eine Vorrichtung wie beispielsweise ein Papierholländer, Papillonrefiner,
Flachkegelrefiner, Steilkegelrefiner, Scheibenmühlen, Entstipper verwendet, wobei
die Steuerung der Vorrichtung insbesondere durch die Mahlgeräte-Belastungskurve erfolgt,
welche beispielsweise eine Sinuskurve ist.
[0034] Die vorliegende Erfindung umfasst darüber hinaus auch das zuvor beschriebene Verfahren
zur Herstellung eines Papiergefüges aus Carbonfasern mit wenigstens zwei Klassen bildenden
Faserstoffen, die unterschiedliche Längen aus Carbonfasern aufweisen, wobei der Mengen-
und/oder Gewichtsanteil der einzelnen Faserstoffklassen im Papiergefüge zwischen 1
% und 99 %, vorzugsweise zwischen 5 % und 95% liegt, und die mittlere Faserlänge der
Carbonfasern über alle Klassen im Papiergefüge zwischen 1 mm und 20 mm liegt.
[0035] Schließlich umfasst die Erfindung auch die Verwendung eines Papiergefüge aus Carbonfasern
wie es zuvor beschrieben wurde zur Herstellung von Faserverbundwerkstoffen, insbesondere
Faser-Kunststoff-Verbunden, keramischen Faserverbundwerkstoffen, Kombinationen hiervon
und dergleichen.
[0036] Nachfolgend wird die Erfindung anhand verschiedener Ausführungsbeispiele beschrieben,
wobei darauf hingewiesen wird, dass die Erfindung nicht auf die hier dargestellten
Ausführungen beschränkt, sondern vielmehr auch entsprechende Abwandlungen im Sinne
der vorliegenden Erfindung möglich sind. Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich
aus der nachfolgenden detaillierten Beschreibung der Zeichnungen in Verbindung mit
den Ansprüchen.
[0037] Es zeigen:
Figuren 1a bis 1d Durchlichtaufnahmen verschiedener Faserstoffproben von Carbonfasersuspensionen
zur Herstellung eines Papiergefüges;
Figuren 2a und 2b Prinzipskizzen zum Schneiden der Carbonfasern.
[0038] Figur 1a zeigt eine Durchlichtaufnahme eines Faserstoffes, der in einem Versuchsholländer
(Volumen 15l) mit einer Menge von 400 g über einen Eintragszeitraum von 60 Sekunden
eingebracht und in Summe über einen Zeitraum von 180 Sekunden gemahlen wurde. Dabei
ergibt sich eine relativ gleichmäßige Faserlängenverteilung zwischen 0,2 mm und 6
mm. Bestimmt wurde die Faserlängenverteilung in drei Faserlängenklassen. Dabei liegt
der Langfaseranteil bei ca. 20 %, der Anteil an mittellangen Fasern bei ca. 34 % und
Kurzfasern bei ca. 46 %. Die Klassen umfassen dabei für Langfasern, Faserstoffe mit
einer Länge zwischen 7 mm und 12 mm, mittellangen Fasern, Faserstoffe mit einer Länge
zwischen 3 mm und 7 mm und Kurzfasern, Faserstoffe mit einer Länge zwischen 0,5 mm
und 3 mm.
[0039] Figur 1b zeigt eine Durchlichtaufnahme eines Faserstoffes, der in dem selben zuvor
verwendeten Versuchsholländer mit einer Menge von 50 g über einen Eintragszeitraum
von 10 Sekunden eingebracht und in Summe über einen Zeitraum von 120 Sekunden gemahlen
wurde. Durch den geringeren Eintrag erhöht sich auch die spezifische Belastung der
Fasern im Mahlaggregat, so dass auch der Anteil an Kurzfasern steigt. Dabei liegt
der Langfaseranteil bei ca. 16 %, der Anteil an mittellangen Fasern bei ca. 29 % und
Kurzfasern bei ca. 55 %.
[0040] Figur 1c zeigt eine Durchlichtaufnahme eines Faserstoffes, der in dem selben zuvor
verwendeten Versuchsholländer mit einer Menge von 50 g über einen Eintragszeitraum
von 10 Sekunden eingebracht und in Summe über einen Zeitraum von 90 Sekunden gemahlen
wurde. Durch die kurze Bearbeitungszeit bleiben überwiegend lange Fasern zurück, die
bei der Verarbeitung zu einem Papiergefüge deutliche Schwierigkeiten bereiten. Es
kommt hierbei zu starken Verspinnungen zwischen den Fasern. Dabei liegt der Langfaseranteil
bei ca. 17,5 %, der Anteil an mittellangen Fasern bei ca. 37,5 % und Kurzfasern bei
ca. 45 %.
[0041] Figur 1d zeigt eine Durchlichtaufnahme eines Faserstoffes, der in dem selben zuvor
verwendeten Versuchsholländer mit einer Menge von 50 g über einen Eintragszeitraum
von 10 Sekunden eingebracht und in Summe über einen Zeitraum von 180 Sekunden gemahlen
wurde. Nach einer Mahlung von 180 Sekunden sind praktisch keine Langfasern mehr vorhanden.
Dabei liegt der Langfaseranteil bei ca. 5,5 %, der Anteil an mittellangen Fasern bei
ca. 33 % und Kurzfasern bei ca. 61 %.
[0042] Die Figuren 2a und 2b zeigen zwei unterschiedliche Verfahren zur Aufbereitung des
Faserstoffes.
[0043] Hierbei zeigt Figur 2a einen Holländer zur Mahlung des Faserstoffs in einer Bütte.
Über die Zugabe 5 wird über den vorgegeben Zeitraum (welcher vorzugsweise größer ist
als die Umtriebszeit der Suspension in der Bütte) der Faserstoff in die mit Wasser
gefüllte Bütte 2 zugegeben und über das Mahlwerk des Holländers 4 gemahlen. Nach Abschluss
der Mahlzeit wird das Mahlwerk gestoppt, der Faserstoff entnommen und zur Vliesherstellung
überführt.
[0044] Figur 2b zeigt eine alternative Ausführung hierzu, bei welcher der Faserstoff einer
Bütte 10 über die Zuleitung 14 zugegeben wird und mittels der Pumpe 12 dem Mahlaggregat
zum Beispiel einem Kegelrefiner zugeführt wird. Sobald die Mahlung abgeschlossen ist,
wird der Faserstoff über die Bütte und das Entnahmeventil 16 aus der Bütte dem Vliesherstellungsprozess
zugeführt. Hierbei können selbstverständlich auch hintereinander verschiedene Faserstoffe
mit unterschiedlichen Faserlängen erzeugt werden und für die Vliesherstellung nach
der Mahlung bzw. dem Schneiden zusammengeführt werden.
1. Papiergefüge aus Carbonfasern, mit wenigstens zwei Klassen bildenden Faserstoffen,
die unterschiedliche Längen aus Carbonfasern aufweisen, dadurch gekennzeichnet, dass
der Mengen- und/oder Gewichtsanteil der einzelnen Faserstoffklassen im Papiergefüge
zwischen 1 % und 99 %, vorzugsweise zwischen 5 % und 95% liegt, und
die mittlere Faserlänge der Carbonfasern über alle Klassen im Papiergefüge zwischen
1 mm und 20 mm liegt.
2. Papiergefüge aus Carbonfasern nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
die mittlere Faserlänge der Carbonfasern im Papiergefüge über alle Klassen zwischen
2 mm und 10 mm, vorzugsweise zwischen 4,5 mm und 6 mm liegt.
3. Papiergefüge aus Carbonfasern nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass
die Faserstoffklassen wenigstens einen Langfaseranteil, dessen Faserstoffe eine Länge
zwischen 25 mm und 10 mm, vorzugsweise zwischen 5 mm und 2 mm und insbesondere größer
6 mm haben und einen Kurzfaseranteil, dessen Faserstoffe eine Länge zwischen 10 mm
und 0,1 mm, vorzugsweise zwischen 2 mm und 0,5 mm und insbesondere kleiner 6 mm haben,
aufweisen.
4. Papiergefüge aus Carbonfasern gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die Carbonfasern primäre und/oder wiederaufbereitete Carbonfasern sind und insbesondere
durch Schneiden und/oder Mahlen, vorzugsweise durch nasses Schneiden auf die wenigstens
zwei unterschiedlichen Längen gekürzt werden.
5. Papiergefüge aus Carbonfasern nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
der Anteil im Papiergefüge der längeren Carbonfasern, insbesondere der Langfasern,
zwischen 10 Gewichts-% und 75 Gewichts-%, vorzugsweise 25 Gewichts-% und 50 Gewichts-%
und der Anteil der kürzeren Carbonfasern, insbesondere der Kurzfasern, zwischen 90
Gewichts-% und 25 Gewichts-%, vorzugsweise zwischen 75 Gewichts-% und 50 Gewichts-%
liegt und der ggf. bestehende Rest, Feinstoff mit einer Faserlänge von kleiner 0,5
mm bzw. 0,1 mm ist.
6. Papiergefüge aus Carbonfasern nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
das Schneiden der Carbonfasern in einer wässrigen Suspension erfolgt, deren Stoffdichte
zwischen 35 % und 0,1 %, vorzugsweise zwischen 25 % und 1 % und insbesondere bei ca.
5 % liegt.
7. Papiergefüge aus Carbonfasern nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die Carbonfasern eine kationische oder anionische Ladung aufweisen, welche vorzugsweise
durch eine Beschichtung auf die Carbonfasern aufgebracht wird.
8. Papiergefüge aus Carbonfasern nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
neben den Carbonfasern weitere Faserstoffe wie beispielsweise Cellulosefasern, Papierfasern,
Altpapierfasern, Holzstofffasern, Kombinationen hiervon und dergleichen aufweist,
welche vorzugsweise mit einem Anteil zwischen 25 Gewichts-% und 0,5 Gewichts-%, bevorzugt
zwischen 15 Gewichts-% und 1 Gewichts-% und insbesondere zwischen 10 Gewichts-% und
1,5 Gewichts-% dem Papiergefüge zugegeben werden und / oder
neben den Carbonfasern Verstärkungsfasern, insbesondere Bindefasern aus Polyethylen
vorgesehen sind, welche vorzugsweise mit einem Anteil zwischen 25 Gewichts-% und 0,1
Gewichts-%, bevorzugt zwischen 20 Gewichts-% und 1 Gewichts-% und insbesondere zwischen
10 Gewichts-% und 1,5 Gewichts-% dem Papiergefüge zugegeben werden und ferner vorzugsweise
eine Faserlänge aufweisen, welche zwischen 0,1 mm und 10 mm, bevorzugt zwischen 0,5
mm und 7 mm und insbesondere zwischen 1 mm und 5 mm liegt.
9. Papiergefüge aus Carbonfasern nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
dem Papiergefügte Additive wie beispielsweise mineralische Additive, insbesondere
Füllstoffe und Pigmente wie Calciumcarbonat, Kaolin, Talkum, Spezialmineralien, Dispergiermittel
wie Polyphospate, Polyacrylate und/oder chemische Additive wie beispielsweise Retentionsmittel,
Entwässerungsbeschleuniger, Aluminiumverbindungen, Polyaluminiumchloride, Polyacylamide,
Polyethylenimine, Polyvinylamine, Polyamidoamine, Polydiallyldimethylammoniumchlorid,
Mikropartikelsysteme, Netzwerkretentionsmittel, natürliche und/oder modifizierte Stärke,
Fixiermittel, Leimungsmittel, Trockenverfestiger, Nassfestmittel wie Melaminharz-Nassfestmittel,
Epichlorhydrin-Harze, Glyoxal-Harze, Entschäumer, optische Aufheller, Farbstoffe,
Biozide und Kombinationen hiervon, zugegeben werden.
10. Verfahren zur Herstellung eines Papiergefüges aus Carbonfasern und Wasser
mit den Schritten:
- Bereitstellen und/oder Erzeugung wenigstens zweier Klassen von Carbonfasern mit
unterschiedlichen Faserlängen, wobei die mittlere Faserlänge der Carbonfasern über
alle Klassen im Papiergefüge zwischen 1 mm und 15 mm liegt;
- Einbringen und/oder Suspendieren der Carbonfasern in Wasser, wobei der Mengen- und/oder
Gewichtsanteil der einzelnen Faserstoffklassen im Papiergefüge zwischen 1 % und 99
%, vorzugsweise zwischen 5 % und 95 % liegt, und
- Einstellen einer Stoffdichte zwischen 5 % bis 0,01 % und Herstellung eines Papierblatts
auf einer Entwässerungsvorrichtung.
11. Verfahren zur Herstellung eines Papiergefüges aus Carbonfasern gemäß Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Erzeugung wenigstens zweier Klassen von Carbonfasern mit unterschiedlichen Faserlängen
in wässriger Suspension der Carbonfasern, vorzugsweise in einem Kreislaufsystem mit
Rückführung und einem Mahl-und/oder Schneidaggregat erfolgt und die Zugabe von Ausgangscarbonfasern
in das Wasser innerhalb einer vorgegebenen Zeitspanne erfolgt, so dass die zugegebenen
Fasern unterschiedlich häufig dem Schneidprozess zugeführt werden und / oder die in
Wasser eingebrachten Carbonfasern in wenigstens zwei unterschiedlichen Mahlaggregaten
und/oder zwei unterschiedlichen Verfahrensschritten zur Erzeugung wenigstens eines
Langfaseranteils und eines Kurzfaseranteils geschnitten werden und zur Herstellung
des Papierblattes in einem vorgegebenen Mengenverhältnis gemischt werden.
12. Verfahren zur Herstellung eines Papiergefüges aus Carbonfasern gemäß einem der Ansprüche
10 und 11, dadurch gekennzeichnet, dass
für die Herstellung des Papiergefüges neben den Carbonfasern weitere Faserstoffe wie
beispielsweise Cellulosefasern, Papierfasern, Altpapierfasern, Holzstofffasern, Kombinationen
hiervon und dergleichen verwendet werden und welche vorzugsweise mit einem Anteil
zwischen 25 Gewichts-% und 0,5 Gewichts-%, bevorzugt zwischen 15 Gewichts-% und 1
Gewichts-% und insbesondere zwischen 10 Gewichts-% und 1,5 Gewichts-% dem Papiergefüge
zugegeben werden.
13. Verfahren zur Herstellung eines Papiergefüges aus Carbonfasern gemäß einem der Ansprüche
10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass
das Schneiden der Carbonfasern in einer wässrigen Suspension erfolgt, deren Stoffdichte
zwischen 35 % und 0,1 %, vorzugsweise zwischen 25 % und 1% und insbesondere bei ca.
3 % liegt.
14. Verfahren zur Herstellung eines Papiergefüges aus Carbonfasern gemäß einem der Ansprüche
10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass
die Mahlung und/oder das Schneiden der Carbonfasern mit einer Vorrichtung wie beispielsweise
einem Papierholländer, Papillonrefiner, Flachkegelrefiner, Steilkegelrefiner, Scheibenmühlen,
Entstipper vorgenommen wird, wobei die Steuerung der Vorrichtung insbesondere durch
die Mahlgeräte-Belastungskurve erfolgt, welche beispielsweise eine Sinuskurve ist.
15. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 10 bis 14 zur Herstellung eines Papiergefüges
aus Carbonfasern gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9.
16. Verwendung eines Papiergefüge aus Carbonfasern gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9 zur
Herstellung von Faserverbundwerkstoffen, insbesondere Faser-Kunststoff-Verbunden,
keramischen Faserverbundwerkstoffen, Kombinationen hiervon und dergleichen.