[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Umwandlung von geothermischer Energie, wobei
mit einer Erdwärmesonde, welche im oberen Erdreich bis zu einer Tiefe von ca. 50 m
eingebracht ist, d. h. keine Tiefenbohrung erfordert, vom Erdreich Wärmeenergie auf
ein flüssiges Medium übertragen wird, diese Energie vom flüssigen Medium auf ein flüssiges
Wärmeträgermittel übertragen wird, diese Energie vom flüssigen Wärmeträgermittel auf
ein Kälteträgermittel im Gegenstrom übertragen wird, wobei dabei das Kälteträgermittel
in einen gasförmigen Zustand überführt wird, nachfolgend die Energie des Kälteträgermittels
in eine Rotationsbewegung umgewandelt und die Energie der Rotationsbewegung mit einem
Generator in elektrische Energie umgewandelt wird.
[0002] Aus der
DE 20 2012 003 480.4 ist eine solche Erdwärmesonde und Erdwärme-Gewinnungsanlage bekannt, wobei diese
Anlage eine Strömungsmaschine besitzt. Zur Art und Dimensionierung der möglicherweise
einzusetzenden Strömungsmaschine werden dort keine Angaben gemacht.
Diese beschriebene Erdwärmesonde besteht insbesondere aus einer Hauptsonde, welche
zumindest einen Verdampferraum, einem Wärmetauscherraum, welcher aus zumindest einer
Wärmemittel-Kammer des Gegenstromverdampfers besteht und in einem offenen Hauptsonden-Wärmemittel-Kreislauf
eines Wärmemittels angeordnet ist, besitzt. Diese Erdwärmesonde besitzt außerdem eine
Zubringersonde mit einem Außenmantel, welcher an seiner äußeren Seite vom Erdreich
umschlossen ist, einen Sondenzwischenraum, welcher zumindest teilweise durch die innere
Seite des Außenmantels und dem Sondenboden begrenzt wird, in welchem die Hauptsonde
angeordnet ist, und einen Zulauf für das flüssige Wärmemittel.
[0003] Es besteht derzeit, zumindest in Deutschland, ein dringender Bedarf nach Erzeugungsanlagen
für elektrischen Strom, welche kontinuierlich, d. h. als Grundlastkraftwerke betrieben
werden können. Dabei werden diesbezügliche insbesondere technische Lösungen bezüglich
Verfahren zur Verstromung von geothermischer Energie gesucht, wobei die Stromerzeugung
auch autark betreibbar sein sollte. Die geothermischer Energie soll unter Verwendung
von Erdwärmesonden erfolgen, welche keine Tiefenbohrungen erfordern, sondern mit Bohrtiefen
von ca. 50 m auskommen. Dabei stehen Erzeugungsanlagen für elektrischen Strom mit
einer Leistung von ca. 75 KW im besonderen Fokus.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren bereitzustellen, welches im kontinuierlichen
Betrieb und mit einer Erdwärmesonde arbeitet, welche effektiv und sicher mit einer
geringen Sondentiefe, insbesondere mit einer maximalen Sondentiefe von ca. 50 m, arbeitet.
[0005] Die Aufgabe der Erfindung wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen gemäß Anspruch
1 gelöst.
[0006] Erfindungswesentlich ist, dass das Verfahren kontinuierlich betreibbar ist, die Energie
des Kälteträgermittels in einem Gasdruckmotor in eine Rotationsbewegung umgesetzt
wird, wobei das gasförmige Kältemittel kontinuierlich am Gasdruckmotor anliegt, der
Generator ein Wechselstromgenerator ist, zumindest das Kälteträgermittel in einem
geschlossenen Kreislauf geführt wird und das Kälteträgermittel Ammoniak ist.
[0007] Die erfindungsgemäße Auswahl, Dimensionierung und Anordnung der verfahrenswesentlichen
Anlagenkomponenten erfolgte um insbesondere ein unter Praxisbedingungen kontinuierlich
betreibbares Verfahren zu sichern. Ein wesentliches Kriterium der Auswahl dabei war,
die Möglichkeit zu besitzen, durch eine übliche Prozesssteuerung alle verfahrenswesentlichen
Anlagenkomponenten und deren Prozessparameter aufeinander abstimmen zu können, um
eine kontinuierliche Prozessführung zu sichern.
Die erfindungsgemäße Auswahl bzw. Kombination von einem Gasdruckmotor als Strömungsmaschine
und dem Kälteträgermittel Ammoniak war das Ergebnis langjähriger Untersuchungen und
umfänglicher Erprobungen.
[0008] Eine Erdwärmesonde ist in üblicher Art und Weise von der Erdoberfläche aus in ein
Bohrloch versenkbar, besitzt ein im Bereich der Erdoberfläche anzuordnendes oberes
Ende und ein in das Bohrloch zu versenkendes unteres Ende.
[0009] Die abhängigen Ansprüche 2 bis 4 enthalten vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung
ohne diese damit zu begrenzen.
[0010] Bevorzugt ist, dass die Erdwärmesonde eine solche ist, welche zumindest bestehend
aus einer Hauptsonde, welche zumindest umfasst: einen Verdampferraum, welcher aus
zumindest einer Kältemittel-Kammer eines Gegenstromverdampfers besteht und einem geschlossenen
Kältemittel-Kreislauf angeordnet ist, einer Steigleitung, welche mit dem unteren Ende
des Verdampferraums verbunden ist, einer Zuleitung, welche mit dem Verdampferraum
verbunden ist und im Kältemittel-Kreislauf angeordnet ist, einem Wärmetauscherraum,
welcher aus zumindest einer Wärmemittel-Kammer des Gegenstromverdampfers besteht und
in einem Hauptsonden-Wärmemittel-Kreislauf eines Wärmemittels angeordnet ist, und
einer Zubringersonde, welche zumindest umfasst: einen Außenmantel, welcher an seiner
äußeren Seite vom Erdreich umschlossen ist, einem Sondenzwischenraum, welcher zumindest
teilweise durch die innere Seite des Außenmantels und einem Sondenboden begrenzt wird,
in welchem die Hauptsonde angeordnet ist, und zumindest einem Zulauf, für das flüssige
Wärmemittel, welcher in zumindest einem offenen Zubringersonden-Wärmemittel-Kreislauf
eines Wärmemittels angeordnet ist,
Eine solche Erdwärmesonde und deren Funktionsweise ist in der
DE 20 2012 003 480.4 beschrieben.
[0011] Bevorzugt ist weiterhin, dass die Erdwärmesonde eine Mess- und Regeleinrichtung besitzt,
welche in die Prozesssteuerung zur Bereitstellung eines kontinuierlichen gasförmigen
Kältemittelstromes integriert ist.
[0012] Die in üblicher Art und Weise gewonnenen Prozessmessdaten, beispielsweise durch Temperatur-
und Druckmesseinrichtungen ermittelte Temperatur und Druckangaben, werden durch die
Mess- und Regeleinrichtung insbesondere dazu verwendet, um zumindest die Kreisläufe:
Kältemittel-Kreislauf Hauptsonden-Wärmemittel-Kreislauf sowie Zubringersonden-Wärmemittel-Kreislauf,
der Art aufeinander abzustimmen, dass über die Steigleitung, aus dem Verdampferraum
kommend, ein möglichst konstanter Medienstrom anliegt. Dieser konstante Medienstrom
ist insbesondere eine notwendige Voraussetzung, um die Erdwärmesonde als Bestandteil
einer kontinuierlich betreibbaren Erdwärme-Gewinnungsanlage zur Erzeugung mechanischer
Energie, wobei diese Anlage zumindest einen Gasdruckmotor als Strömungsmaschine besitzt,
zu verwenden.
[0013] Die Aufgabe der Erfindung wird außerdem durch eine Anlage zur Umwandlung von geothermischer
Energie mit den Merkmalen des Anspruchs 5 gelöst.
[0014] Die abhängigen Ansprüche 6 bis 8 enthalten vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung
ohne diese damit zu begrenzen.
[0015] Bevorzugt ist weiterhin, dass die Erdwärmesonde bis zu einer Tiefe von maximal 50m,
insbesondere bis zu 42m, im Erdboden angeordnet ist.
[0016] Weitere Merkmale, Eigenschaften und Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben sich
aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf
die Figur 1 und 2.
Fig. 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel für eine erfindungsgemäße Anlage zur Umwandlung
von geothermischer Energie in elektrische Energie und Wärmeenergie,
und
Fig. 2 zeigt ein Ausführungsbeispiel für eine erfindungsgemäße Anlage zur Umwandlung
von geothermischer Energie in elektrische Energie.
[0017] Das erste Ausführungsbeispiel für die erfindungsgemäße Anlage zur Umwandlung von
geothermischer Energie wird nachfolgend mit Bezug auf Fig. 1 beschrieben.
[0018] Die Hauptsonde 1 der Erdwärmesonde ist mit ca. 3.000 Liter eines Antifrogen gefüllt,
wobei das Bohrloch(Teufe), in welches die Erdwärmesonde in üblicher Art und Weise
eingebracht ist, ca. 42 m tief ist. Das Antifrogen dient als Frostschutzmittel, um
das Einfrieren des Wassers in der Erdwärmesonde zu vermeiden.
[0019] Alternativ können andere auf dem freien Markt verfügbare Frostschutzmittel eingesetzt
werden, hilfsweise auch Salzwasser oder mit Leichtöl versetztes Wasser, was ebenfalls
das unerwünschte Einfrieren verhindert.
[0020] Zusätzlich kann die Hauptsonde 1 auf den ersten zehn Tiefenmetern, von der Erdoberfläche
aus gesehen, mit einer thermischen Isolation 1.a ausgerüstet werden.
[0021] In die mit Antifrogen gefüllte Hauptsonde 1 ist ein Verbindungsrohr, 2,5 cm Ø Innenmaß,
40m Länge, mit integrierten Gegenstromverdampfern 1.2; 1.2.1; 1.2.2, mit einer Gesamtlänge
von 3 x 3,40m (insgesamt 10,20m) und einer Leistung von bis zu 30 KW, eingelassen
und kann an mindestens drei Stellen sowie am Boden der Sonde verankert sein. Die Gegenstromverdampfer
1.2; 1.2.1; 1.2.2 sind in der unteren Hälfte der Hauptsonde 1 anzuordnen.
[0022] Je nach technischer Bauweise und Anordnung können im Sinne der Erfindung alternativ
auch mehr als drei Gegenstromverdampfer eingebaut werden, jedoch wird die erzielte
Leistung von bis 30 KW, aufgrund der Wechselwirkung mit der Gebirgstemperatur von
ca. 10°C und der Temperatur des Antifrogens (ca. 3 - 8°C), bzw. bestenfalls nur marginal
mit größerer Teufe, erhöht.
[0023] Die in zwei Kammern a/b geteilten Gegenstromverdampfer 1.2; 1.2.1; 1.2.2 sind auf
einer Seite die Kammer a mit dem Kühlmittel Ammoniak (NH
3) mit einer Temperatur von ca. -10°C, und auf der anderen Seite die Kammer b mit einem
Antifrogen mit einer Temperatur von ca. +4°C-+7°C gefüllt.
[0024] Alternativ kann ein anderes Kühlmittel (z.B. CO
2, Propan, Butan, etc.) als Ersatz für NH
3 genutzt werden, was jedoch die Effektivität und damit die Gasfördermenge verringert.
[0025] Durch die Temperaturspreizung der beiden Flüssigkeiten in den Gegenstromverdampfern
1.2; 1.2.1; 1.2.2 entsteht eine chemische Reaktion, welche im Ergebnis das benötigte
Ammoniakgas durch Verdampfung produziert.
[0026] Die Verdampfung beginnt in dem ersten, in Reihe geschalteten Gegenstromverdampfer
1.2 und bildet Nassdampf. Dieser Nassdampf wird im zweiten Gegenstromverdampfer 1.2.1
abermals verdampft und in den dritten Gegenstromverdampfer 1.2.2 für die letzte Verdampfung
überführt. Die durch Verdampfung produzierte Menge Ammoniakgas nach der letzten Verdampfung
beträgt (+/-) 40 m
3/h und steht als Sattdampf zur Verfügung.
[0027] Am unteren Ende des letzten Gegenstromverdampfers 1.2.2 steigt der Sattdampf auf
natürlichem Wege durch die jetzt wieder nach oben geführte Sonde zur Erdoberfläche.
[0028] Nach Austritt aus dem Boden wird das Ammoniakgas über ein Expansionsventil 1.3 in
einen Gegenstromüberhitzer 1.4 zur weiteren Trocknung geleitet und steht nun als
Trockengas zur Verfügung.
[0029] Das geförderte Trockengas wird dann über einen Durchflussmengenmesser 1.4.1 in einen
Kolbenverdichter 1.5 mit einer Leistung von 75 KW geleitet und auf den gewünschten
Druck verdichtet. Nach der Verdichtung gelangt das Gas über den Enthitzer und den
Kondensator, ausgelegt als Gegenstromtauscher, in einen Druckbehälter als NH
3 -Abscheider und steht zur Abnahme von Energie bereit.
[0030] Das in Kammer b befindliche Ammoniak wird nach der Verdampfung im Druckbehälter wieder
in den Enthitzer und den Kondensator ausgelegt als Gegenstromtauscher, rückgeführt,
den gebäudeeigenen Heizkessel zur Versorgung
mit Wärme bereit gestellt
[0031] Nach erfolgter Energieabgabe (1./2. und/oder 1 + 2) wird das flüssige Ammoniak über
den Enthitzer 1.7, ausgelegt als Gegenstromtauscher, in den Gesamtkreislauf zurückgeführt.
[0032] Das flüssige Ammoniak gelangt, nach dem zwischengeschalteten Durchflussmengenmesser
1.4.1, wieder über den Gegenstromüberhitzer 1.4 in den Unterkühler 1.9, welcher die
Temperatur auf ca. 20°C absenkt. Das Ammoniak aus dem Unterkühler 1.9 wird nun zur
Unterstützung und zur ständigen Umwälzung und Erwärmung des Antifrogen in die Hauptsonde
1 geleitet und anschließend als Rücklauf wieder in den Unterkühler 1.9 und von dort
in einen Kältemittelsammler mit Ölabschneider 2 und über das Magnetventil 2.1 in einen
Gegenstromverdampfer 3 mit einer Leistung von 50 KW überführt.
[0033] Bevor das Ammoniak aus dem Unterkühler 1.9 in die Hauptsonde 1 geleitet wird, kann
über eine zwischengeschaltete Pumpe P und einem Wärmetauscher P1 ein Kälteabnehmer,
z.B. eine Klimaanlage oder eine andere Kühleinrichtung, mit Temperaturen von rd. 3
- 7°C, versorgt werden.
[0034] Der Rücklauf aus dem Kälteabnehmer wird wieder durch den Wärmetauscher P1 geleitet
und der Hauptsonde 1, wie oben beschrieben, zugeführt, bevor es über das Magnetventil
2.1 und den Kältemittelsammler mit Ölabscheider 2 in zwei Gegenstromvorverdampfer
3, überführt wird.
[0035] Der Gegenstromvorverdampfer 3 verdampft das flüssige Ammoniak, über ein Ventil wird
das Ammoniak wieder durch das Innenrohr 1.1 in der Hauptsonde 1 den Gegenstromverdampfern
1.2; 1.2.1; 1.2.2 zugeführt wird.
Der Gesamtprozess beginnt von vorne.
[0036] Das zweite Ausführungsbeispiel für die erfindungsgemäße Anlage zur Umwandlung von
geothermischer Energie wird nachfolgend mit Bezug auf Fig. 2 beschrieben. Wird, wie
in diesem Ausführungsbeispiel, das erfindungsgemäße Verfahren ausschließlich zur Verstromung
genutzt, entfällt die im ersten Ausführungsbeispiel beschriebene Versorgung mit Wärme
zu Heizzwecken bzw. die diesbezüglichen Anlagenteile.
[0037] Die beiden Nutzungsarten, Wärmelieferung und Verstromung, können parallel und/oder
ergänzend sowie austauschbar eingesetzt werden.
[0038] Der erfindungsgemäß eingesetzte Gasdruckmotor M besitzt beispielsweise die folgenden
technischen Daten:
Typ: |
Drehkolben Gasdruckmotor < 50 KW elektrische Leistung |
Mengenverbrauch: |
ca. 120 m3 pro Stunde bei ca. 35 KW elektrischer Leistung |
[0039] Aus dem in der Anlage integriertem Verdichter strömt das Gas aus einem Druckbehälter,
bei einer Temperatur von <15°C und mit einem Druck von < 4 Bar, in den Gasdruckmotor.
Energiebedarf: |
651 cm3 pro Umdrehung (RPM) |
[0040] Bei einer Umdrehungszahl von 3.000 RPM werden 1.953 Liter Gas/Min. (1,953 m
3) benötigt.
Gerundet: |
ca. 120 m3 pro Stunde (2 x 60) |
[0041] Über eine Magnetkupplung am Gasdruckmotor wird ein geeigneter Generator angetrieben,
welcher mit einer Netzeinspeisevorrichtung eine elektrische Leistung von bis< 35 KW
an den Einspeisepunkt abgibt.
[0042] Wichtig ist einen Wechselstromgenerator zu wählen (keinen Gleichstromgenerator),
da im Dauerbetrieb (< 8.500 Std./p.a.) Fluktuationen und damit Schwankungen der Umdrehungszahl,
im Gasdruckmotor möglich sind.
[0043] Um auf eine max. elektrische Auslastung des Gasdruckmotors zu kommen (bei o.g. Input
<35 KW), muss die Gasmenge entsprechend erhöht werden, was teilweise mit der erfindungsgemäß
eingesetzten Erdwärmesonde lösbar ist.
Alternativ kann eine zweite Erdwärmesonde gesetzt werden, um die geförderte Gasmenge
zu erhöhen.
[0044] Nach dem Verdichter strömt das heiße Gas, bis ca. 130°C, über ein Ölabscheider und
ein Dreiwegeventil in den Gasmotor.
Im Gasdruckmotor erfolgt eine Druckumwandlung von max. 15 bar auf 3-4 bar. dabei kondensiert
das trockene Gas. Die entstandene Energie wird an einen Generator G abgegeben, der
die Energie in einen üblichen Abnehmer einspeist.
Das kondensierte NH
3 gelangt wieder in den NH
3 -Abscheider.
Der NH
3-Abschneider hat einen standardmäßigen Betriebsdruck von 16 Bar, einen Inhalt von
0,2 m
3 und eine Leistung von 70 KW bei einer Kondensationstemperatur von 45°C.
[0045] Die Abmessung und Ausführung des Abscheiders richtet sich nach den entsprechenden
kältetechnischen Erfordernissen.
[0046] Das Gas strömt nun über Verbindungsleitungen in den Vorverdampfer und über Ventile
in die Geoverdampfer, welche in der Erdwärmesonde als Röhrentauscher ausgebildet sind,
und verdampft dort weiter. Die Verdampfer werden in Reihe eingebaut und werden separat,
je nach Bedarf, geregelt, wobei jeder mit einer bestimmten KW Leistung ausgelegt ist.
[0047] Die Anlage erbringt mit dieser Bauweise eine Gesamtleistung von 75KW Wärme - eine
Vervierfachung der bisherigen Leistung. Durch eine gezielte, jedoch übliche Steuerung
der einzelnen Wärmetauscher ist es möglich, den Bedarf an Wärmeleistung zu regulieren.
[0048] Die Effektivität der erfindungsgemäßen Anlage wird dadurch garantiert, dass eine
kontinuierliche geothermische Energiequelle bereit steht und mit der Unterstützung
von Wärmetauschern ein höherer Bedarf abgesichert werden kann. Hinzu kommt, dass neben
der Wärmeleistung auch Kälteleistung bereitgestellt werden kann.
Liste der Bezugszeichen
[0049]
- 1
- Hauptsonde
- 1.a
- thermische Isolation
- 1.1
- Verbindungsrohr
- 1.2; 1.2.1; 1.2.2
- Gegenstromverdampfer
- 1.3
- Expansionsventil
- 1.4
- Gegenstromüberhitzer
- 1.4.1
- Durchflussmengenmesser
- 1.5
- Kolbenverdichter
- 1.7
- Enthitzer
- 1.8
- Druckbehälter
- 1.8.1
- Lagertank
- 1.9
- Unterkühler
- 2
- Ölabschneider
- 2.1
- Magnetventil
- 3
- Gegenstromverdampfer
- M
- Gasdruckmotor (1.8.2)
- G
- Generator
- P
- Pumpe
- P1
- Wärmetauscher
1. Verfahren zur Umwandlung von geothermischer Energie, wobei mit zumindest einer Erdwärmesonde,
vom Erdreich Wärmeenergie auf ein flüssiges Medium übertragen wird, diese Energie
vom flüssigen Medium auf ein flüssiges Wärmeträgermittel übertragen wird, diese Energie
vom flüssigen Wärmeträgermittel auf ein Kälteträgermittel im Gegenstrom übertragen
wird, wobei dabei das Kälteträgermittel in einen gasförmigen Zustand überführt wird,
nachfolgend die Energie des Kälteträgermittels in eine Rotationsbewegung umgewandelt
wird und die Energie der Rotationsbewegung mit einem Generator in elektrische Energie
umgewandelt wird, dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren kontinuierlich betreibbar ist, die Energie des Kälteträgermittels in
einem Gasdruckmotor in eine Rotationsbewegung umgesetzt wird, wobei das gasförmige
Kältemittel kontinuierlich am Gasdruckmotor anliegt, der Generator ein Wechselstromgenerator
ist, zumindest das Kälteträgermittel in einem geschlossenen Kreislauf geführt wird
und das Kälteträgermittel Ammoniak ist.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Erdwärmesonde eine solche ist, welche zumindest bestehend aus einer Hauptsonde
(1), welche zumindest umfasst:
- einen Verdampferraum, welcher aus zumindest einer Kältemittel-Kammer eines Gegenstromverdampfers
(1.2; 1.2.1; 1.2.2) besteht und einem geschlossenen Kältemittel-Kreislauf angeordnet
ist,
- einer Steigleitung, welche mit dem unteren Ende des Verdampferraums (2.1) verbunden
ist,
- einer Zuleitung, welche mit dem Verdampferraum verbunden ist und im Kältemittel-Kreislauf
angeordnet ist,
- einem Wärmetauscherraum (2.3), welcher aus zumindest einer Wärmemittel-Kammer des
Gegenstromverdampfers (1.2; 1.2.1; 1.2.2) besteht und in einem Hauptsonden-Wärmemittel-Kreislauf
eines Wärmemittels angeordnet ist, und einer Zubringersonde, welche zumindest umfasst:
- einen Außenmantel, welcher an seiner äußeren Seite vom Erdreich umschlossen ist,
- einem Sondenzwischenraum, welcher zumindest teilweise durch die innere Seite des
Außenmantels und einem Sondenboden begrenzt wird, in welchem die Hauptsonde (1) angeordnet
ist, und zumindest einem Zulauf, für das flüssige Wärmemittel, welcher in zumindest
einem offenen Zubringersonden-Wärmemittel-Kreislauf eines Wärmemittels angeordnet
ist.
3. Verfahren gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Erdwärmesonde eine Mess- und Regeleinrichtung besitzt, welche in die Prozesssteuerung
zur Bereitstellung eines kontinuierlichen gasförmigen Kältemittelstromes integriert
ist.
4. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Umwandlung von geothermischer Energie in elektrische Energie und/oder in Wärmeenergie
erfolgt.
5. Anlage zur Umwandlung von geothermischer Energie unter Verwendung eines Verfahrens
gemäß zumindest einem der Ansprüchen 1 bis 4.
6. Anlage gemäß Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass diese zumindest eine Erdwärmesonde, einen Gasdruckmotor M und einen Wechselstromgenerator
G besitzt.
7. Anlage gemäß Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Erdwärmesonde bis zu einer Tiefe von maximal 50 m, insbesondere bis zu 42 m,
im Erdboden angeordnet ist.
8. Anlage gemäß Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass diese eine maximale Gesamtleistung von 75KW Wärmeleistung besitzt, wobei mit einer
Netzeinspeisevorrichtung eine elektrische Leistung von < 35 KW an den Einspeisepunkt
abgibt.