[0001] Die Erfindung betrifft einen Kosmetikapplikator insbesondere in Gestalt eines Mascaraapplikators
nach dem Anspruch 1.
[0002] Kosmetikapplikatoren sind in den unterschiedlichsten Ausführungsformen bekannt.
[0003] Typische Kosmetikapplikatoren bestehen aus radial von einem Kern abstehenden Borsten.
Je nachdem, wie biegesteif die Borsten ausgeführt werden, kann sich beim Durchgang
durch den obligatorischen Abstreifer in den Zwischenräumen zwischen den Borsten mehr
oder minder viel Kosmetikmasse halten, die dann hinterher für den Auftrag zur Verfügung
steht. Generell gilt, dass derartige Applikatoren relativ häufig wieder in den Vorrat
eingetaucht werden müssen, um erneut mit Kosmetikmasse "aufgeladen" zu werden.
[0004] Aufgrund dessen sind als Alternative bereits unterschiedliche Applikatoren entwickelt
worden, bei denen die Auftragsorgane nicht durch Borsten gebildet werden, also durch
einzelne stabförmige, flexible Gebilde, sondern durch Platten. Typischerweise sind
solche Applikatoren so gestaltet, dass sie einen Kern besitzen, der in ein Kupplungsstück
übergeht. Von dem Kern stehen in radialer Richtung Platten ab. Typischerweise sind
diese Platten als Flügel ausgeführt, die nach der Art von Tortenstücken ausgebildet
sind, oder als in Umfangsrichtung mehr oder minder komplett umlaufende Schreiben,
die etwa im Bereich ihrer Mitte von den Kern durchdrungen werden, der die einzelnen
Platten in Position hält.
[0005] Insbesondere dort, wo relativ viskose Kosmetikmasse aufgetragen werden soll, ohne
den Applikator wiederholt in den Vorrat eintauchen zu müssen, kommen solche Kosmetikapplikatoren
trotz ihrer Verwendung von Platten jedoch an Grenzen.
[0006] Aufgrund dessen ist es die Aufgabe der Erfindung einen Applikator anzugeben, der
ein hohes Speichervermögen besitzt. Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst.
[0007] Der erfindungsgemäße Kosmetikapplikator weist einen Applikatorkörper, einen Stiel
und einen damit verbundenen Handgriff auf. Der Applikatorkörper weist typischerweise
eine mit dem Stiel fluchtende, gedachte Längsachse auf.
[0008] Der Applikatorkörper besteht aus ziehharmonikaartig angeordneten, im Regelfall einstückig
miteinander verbundenen Platten, die zugleich vorzugsweise die einzige tragende Struktur
des Applikators bilden. Das bedeutet, dass der Applikator keinen eigenständigen Kern
in dem Sinne besitzt, dass eine nach Art eines Rückgrats ununterbrochen vom Kupplungsstück
bis zum distalen (d. h. dem Kupplungsstück abgewandten) Ende des Applikators durchgehende
Stange vorhanden ist, von der die einzelnen Platten aus nach außen abstehen. Stattdessen
besteht der Applikator ausschließlich aus den Platten, die jeweils einstückig miteinander
verbunden sind bzw. miteinander verschmelzend ineinander übergehen, in dem Sinne,
dass die Platten alle im Rahmen eines gemeinsamen Spritzgiessvorgangs entstehen. Somit
kann der unmittelbar zuvor genannte Satz als Austausch für den Begriff "ziehharmonikaartig"
dienen.
[0009] Dabei sind die Platten ziehharmonikaartig angeordnet, das heißt dass unmittelbar
benachbarte Platten jeweils zumindest bereichsweise einen Winkel zwischen einander
einschließen. Auf diese Art und Weise ergeben sich zwischen den Platten örtliche Taschen,
in denen eine beträchtliche Menge an Kosmetikmasse gespeichert werden kann.
[0010] Als Platte im Sinne der Erfindung wird ein flächiger nicht notwendigerweise völlig
ebener sondern statt dessen in der Regel in sich verwundener Abschnitt bezeichnet,
der zwei große Hauptflächen ausbildet, deren Oberfläche um mindestens den Faktor 5
besser noch um mindestens den Faktor 10 größer sind, als die Oberfläche aller anderen
Nebenflächen des Abschnitts. Vorzugsweise zeichnet sich eine solche Platte dadurch
aus, dass sie in sich geschlossen ist, d. h. keine Unterbrechungen aufweist.
[0011] Unter einer örtlichen Tasche versteht man hierbei ein Gebilde, das in Umfangsrichtung
nicht vollständig durchgängig ist, sondern das zumindest zu zwei Seiten hin geschlossen
ist. Eine Tasche unterscheidet sich also von dem ringförmigen Zwischenraum zwischen
zwei Platten, die unmittelbar benachbart sind, aber in radialer Richtung beide in
etwa rechtwinklig vom Kern des Applikators abstehen, so dass sich zwischen ihnen ein
ringförmiger Zwischenraum bildet.
[0012] Vorzugsweise sind benachbarte Platten - mit Ausnahme der Anfangs- und/oder Endplatten
- im Wesentlichen nur entlang ihrer Außenkante einstückig miteinander verbunden. In
manchen Fällen reicht eine linienartige oder bogenartige Verbindung entlang einer
einzigen Außenkante. In anderen Fällen reicht eine linienartige Verbindung an jeweils
zwei Außenkanten. In wieder anderen Fällen versteht man hierunter jede Konstellation,
bei der zwei Platten entlang zweier über Eck liegender Außenkanten miteinander verbunden
sind, jeweils entlang eines flächigen Streifens, der sich entlang der besagten Außenkanten
erstreckt.
[0013] Eine bevorzugte Ausgestaltungsmöglichkeit ist die, dass jeweils zwei Platten ein
V-förmiges Element bilden und der Applikator aus einer Mehrzahl von V-förmigen Elementen
gebildet ist, die an ihren Außenseiten einstückig miteinander verbunden sind. Die
hierdurch gebildeten Taschen, die nicht nur zu ihren beiden Stirnseiten hin offen
sind, sondern auch auf der Seite, zu der hin die beiden V-förmigen Schenkel auseinander
laufen, sind dann von maximaler Größe. In diese Taschen können sich die zu behandelnden
Haare oder Wimpern gut einlegen, um mit der dort gespeicherten Kosmetikmasse befrachtet
zu werden. Daher ist eine solche Ausgestaltung insbesondere für Mascaraapplikatoren
sehr attraktiv.
[0014] Eine andere Ausgestaltungsmöglichkeit ist die, dass jede Platte mit Ausnahme der
Anfangs- und/oder Endplatten sowohl entlang ihrer Außenkante als auch entlang ihrer
Innenkante mit einer benachbarten Platte einstückig verbunden ist. Auf diese Art und
Weise kann der Applikator so gestaltet werden, dass jeweils vier Platten ein X-förmiges
Element bilden und der Applikator aus einer Mehrzahl von X-förmigen Elementen besteht,
die an ihren Außenseiten einstückig miteinander verbunden sind. Somit entsteht ein
Applikator mit unterschiedlichen Taschen.
[0015] Zwischen je zwei unmittelbar benachbarte X-förmigen Elementen entsteht hier jeweils
eine Innen-Tasche, die zu zwei sich diametral gegenüberliegenden Stirnseiten hin offen
und ansonsten in sich geschlossen ist. Darüber hinaus entstehen jeweils zwischen den
Schenkeln eines einzelnen X-förmigen Elements Außen-Taschen. Diese sind insbesondere
bei Verwendung des Applikators als Mascaraapplikator sehr nützlich, weil auch in diesen
Taschen relativ viel Kosmetikmasse gespeichert werden kann und die Taschen gut für
die Wimpern zugänglich sind.
[0016] Des Weiteren wird sowohl in Abhängigkeit von den anderen Ansprüchen, die bereits
zuvor beschrieben worden sind, als auch unabhängig hiervon Schutz für einen Kosmetikapplikator
mit einem Applikatorkörper, einem Stiel und einem damit verbundenen Handgriff begehrt,
der eine mit dem Stiel fluchtende Längsachse aufweist und der einen Applikatorkörper
besitzt, der aus Platten besteht. Diese Platten schließen mit der gedachten Längsachse
des Applikators allseitig einen Winkel von mindestens 50° und besser noch von mindestens
70° ein, stehen also vollständig oder weitgehend rechtwinklig zur gedachten Längsachse
des Applikators.
[0017] Dabei sind zwischen benachbarten Platten Taschen zur Aufnahme des Kosmetikums ausgebildet,
die nur zur einer oder zwei unmittelbar aneinander angrenzenden Seiten des Applikators
hin offen sind. Ferner sind die Platten dabei so miteinander verbunden, dass der Applikator
keinen Kern besitzt, von dem die Platten nach außen abstehen.
[0018] Vorzugsweise ist ein erfindungsgemäße Applikator so ausgestaltet, dass der Applikatorkörper
mehrere vorzugsweise in sich ebene Seitenflächen aufweist und von jeder der Seitenflächen
aus mehrere Taschen zugänglich sind, die gegenüber mehreren anderen Seitenflächen
geschlossen sind. Auf diese Art und Weise entstehen Taschen, die immer dann, wenn
der Kosmetikapplikator entsprechend orientiert gehalten wird, auch sehr dünn flüssiges
Kosmetikum zu speichern vermögen.
[0019] Vorzugsweise sind die überwiegende Zahl der Taschen so tief, dass sie in Richtung
ihrer größten Tiefe gesehen die Längsachse L des Applikatorkörpers anschneiden oder
sogar überqueren, was noch besser ist. Auf diese Art und Weise kann man einen Applikator
ausbilden, der flexibel ist, auch in Richtung quer zu seiner Längsachse. Es müssen
lediglich die Dicken der Platten entsprechend gewählt werden, in Abhängigkeit von
dem für die Platten verwendeten Kunststoffmaterial. Im Idealfall gilt diese Voraussetzung
natürlich für alle Taschen, mit Ausnahme der am Anfang oder ganz am Ende befindlichen
Platte.
[0020] Im Rahmen eines bevorzugten Ausführungsbeispiels ist vorgesehen, dass die Platten
viereckig sind. Idealerweise geht jede Platte, mit Ausnahme der Anfangs- und/oder
Endplatten, in einem Bereich entlang zweier ihrer über Eck benachbarten außen liegenden
Seitenkanten auf deren ganzer Länge einstückig in eine benachbarte Platte über. Eine
viereckige Ausgestaltung ist nicht absolut zwingend, aber vorteilhaft. Wenn die Platten
derart ineinander übergehen ist ein Teil der einen Platte zugleich auch ein Teil der
unmittelbar benachbarten Platte. Diese beiden Platten können dann dort, wo sie sich
voneinander trennen, eine Tasche zwischeneinander ausbilden. Auf diese Art und Weise
kann mit einem relativ einfachen Werkzeug, das aus zwei Formhälften besteht, die durch
eine gradlinige Bewegung voneinander abgehoben werden können, im Rahmen eines Spritzgiessvorgangs
- vorzugsweise in einem Schuss - ein einstückiger Applikator mit einer Anzahl von
Taschen hergestellt werden.
[0021] Die Platten sind "selbsttragend", so dass es außer den Platten keiner weiteren Elemente
oder Abschnitte mehr bedarf, um einen Applikator zu schaffen, der den bei der Applikation
auftretenden Kräften ordnungsgemäß standhält.
[0022] Typischerweise ist der erfindungsgemäße Applikator einstückig. Vorzugsweise besteht
er aus Kunststoff. Er kann aber auch aus anderen Materialien bestehen, wie beispielsweise
Metall, das im Druckgussverfahren verarbeitet wird.
[0023] Weitere Vorteile, Ausgestaltungsmöglichkeiten und Wirkungsweisen ergeben sich aus
den nachfolgend anhand der Figuren geschilderten Ausführungsbeispiele.
Die Figur 1 zeigt eine perspektivische Ansicht eines ersten Ausführungsbeispiels der
Erfindung.
Die Figur 2 zeigt eine Seitenansicht des Applikators gemäß Figur 1.
Die Figuren 3a bis 3c verdeutlichen die Systematik, der der Aufbau des Applikators
gemäß den Figuren 1 und 2 folgt.
Die Figur 4 zeigt das Querschnittsprofil, welches der Applikator gemäß der Figuren
1 und 2 bei Betrachtung in Richtung parallel zu seiner Längsachse L besitzt.
Die Figur 5 zeigt eine Seitenansicht des Applikators mit Blick in Richtung entlang
des Pfeils P, der in Figur 1 dargestellt ist, die Blickrichtung ist also genau so
ausgerichtet, dass der Betrachter von der Seite her auf eine Ecke des Applikators
blickt.
Die Figur 6 zeigt eine perspektivische Ansicht eines zweiten Ausführungsbeispiels
der Erfindung.
Die Figur 7 zeigt eine Seitenansicht des Applikators gemäß Figur 6.
Die Figur 8 zeigt eine Schnittansicht mit Blickrichtung A-A, wie in Figur 7 markiert.
Die Figur 9 zeigt eine perspektivische Ansicht eines dritten Ausführungsbeispiels
der Erfindung.
Die Figur 10 zeigt einen Blick auf den Applikator gemäß Figur 9 von unten her gesehen.
Die Figur 11 zeigt einen Blick auf den Applikator gemäß Figur 9 von der Seite her
gesehen.
Die Figur 12 zeigt, wie welches Profil die Platten aufweisen, wenn man in Richtung
parallel zur Längsachse des Applikators schaut.
Die Figur 13 zeigt eine erste Variante, auf welche Art und Weise zwei Platten zwischen
sich eine einzige Tasche bilden können.
Die Figur 14 zeigt eine zweite Variante, auf welche Art und Weise zwei Platten zwischen
sich mehrere Taschen bilden können.
Die Figur 15 zeigt eine perspektivische Ansicht eines vierten Ausführungsbeispiels
der Erfindung.
Die Figur 16 zeigt, welches Profil die Platten bei dem vierten Ausführungsbeispiel
aufweisen, wenn man in Richtung parallel zur Längsachse des Applikators schaut.
Die Figur 17 zeigt, dass jeweils zwei Platten durchgehend auf Abstand voneinander
und im Wesentlichen rechtwinklig zur Längsachse angeordnet sind, wobei die Platten
zusammen mit dem sie verbindenden Verbindungplatten ein Element bilden, welches sich
regelmäßig wiederholt, wodurch mehrere dieser Elemente einen Applikator ausbilden.
Die Figur 18 zeigt eine Seitenansicht des vierten Ausführungsbeispiels.
Die Figur 19 zeigt eine Seitenansicht eines fünften Ausführungsbeispiels.
Die Figur 20 zeigt eine Draufsicht auf das fünften Ausführungsbeispiel von oben.
Die Figur 21 zeigt eine perspektivische Ansicht des fünften Ausführungsbeispiels.
Die Figur 22 zeigt eine Ansicht des fünften Ausführungsbeispiels von vorn.
Die Figur 23 zeigt eine Seitenansicht eines sechsten Ausführungsbeispiels.
Die Figur 24 zeigt eine Draufsicht auf ein sechstes Ausführungsbeispiel.
Die Figur 25 zeigt, welches Profil die Platten bei dem sechsten Ausführungsbeispiel
aufweisen, wenn man in Richtung parallel zur Längsachse des Applikators schaut.
Die Figur 26 zeigt eine perspektivische Ansicht des sechsten Ausführungsbeispiels.
[0024] Den besten Eindruck eines ersten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Applikators
vermitteln die Figuren 1, 3, und 5.
[0025] Die Bezugsziffer 1 markiert den gesamten Applikator, der vorzugsweise zum Auftragen
von Mascaramasse auf die Augenwimpern verwendet wird und aufgrund dessen vorzugsweise
Abmessungen innerhalb folgender Bereiche aufweist: LA ≤ 40 mm, KL ≤ 12 mm. Dabei sind
die beiden von Fig. 1 gezeigten Kantenlängen KL nur vorzugsweise im Wesentlichen gleich
groß.
[0026] Der Applikator 1 besteht aus dem Applikatorkörper 2 und dem damit verbundenen Kupplungsabschnitt
7. Über diesen Kupplungsabschnitt wird der Applikator im Regelfall mit einem hier
nicht gezeigten Stiel verbunden, der seinerseits mit einer Handhabe in Verbindung
steht.
[0027] Wie man sieht ist der Applikatorkörper ausschließlich aus einer Anzahl von Platten
(3.0, 3.1, 3.2, 3.3, 3.4 bis 3.n) zusammengesetzt. Die Platten 3.0 und 3.n bilden
sog. Endplatten und sind daher besonders geformt. Alle anderen Platten 3.1 bis 3.(n-1)
sind entweder identisch und wechselweise positioniert (bevorzugt) oder wiederholen
sich nach einem immer wiederkehrenden Muster, so dass der Applikator eine ziehharmonikaartig
angeordneten Platten besteht. Einen rohr- oder stabförmigen Kern, der sozusagen ein
Rückgrat bildet, von dem die einzelnen Platten radial nach außen abstehen, besitzt
dieser Applikatorkörper nicht.
[0028] Die Figur 3 zeigt die in Fig. 1 gut zu erkennenden Platten 3.1 und 3.2 in herausgelöster
Form. Jede der Platten 3.1 und 3.2 - wie alle anderen den Applikator bildenden Platten
3.3 bis 3.(n-1)) - ist ein Gebilde, das zwei Hauptflächen 4 aufweist und vier Nebenflächen
5. Wie man sieht besitzt jede der beiden Hauptflächen eine Oberfläche, die um ein
Mehrfaches größer ist, als die Oberfläche jeder der Nebenflächen - nämlich vorzugsweise
um mindestens den Faktor 7.
[0029] Für die Plattenzahl, die durch die Variable n symbolisiert wird, gilt vorzugsweise
n > 20 und idealerweise n > 40. Jede der Platten dieses Ausführungsbeispiels hat einen
rechteckigen, vorzugsweise genau quadratischen Querschnitt mit der Kantenlänge KL,
wenn man sie in eine normal zur Längsachse L liegende Ebene projiziert. Bei diesem
Ausführungsbeispiel haben alle Platten die gleichen Außenkantenlängen, so dass insgesamt
ein quaderförmiger Applikatorkörper 2 mit in Richtung der Längsachse L konstant bleibendem
Querschnittsverlauf entsteht.
[0030] Vorzugsweise ist die Oberfläche jeder der Platten in sich geschlossen, weist also
keine Durchbrüche oder Fenster aus. Besonders günstig ist es, wenn die Platten jeweils
besonders dünnwandig sind und eine Plattenstärke D von < 1mm, besser noch von < 0,7
mm aufweisen, vgl. Fig. 1.
[0031] Die Platten beginnen so ineinander überzugehen, wie das die Fig. 3a an Hand der miteinander
verschmolzenen Platten 3.1 und 3.2 zeigt: Zwei benachbarte Platten verschmelzen entlang
zweier über Eck angeordneter Seitenkanten 8.1 und 8.2 einstückig miteinander. Jede
der beiden Platten ist im Wesentlichen um ihre in Fig. 3a durch eine Strichlinie angedeutete
Hauptflächen-Diagonale Di verwunden, ähnlich wie eine dünne Blechplatte, die man an
zwei gegenüberliegenden Ecken unterstützt und dann im Bereich ihrer Diagonalen belastet.
Auf diese Art und Weise bilden die beiden Platten 3.1 und 3.2 ein Element mit einer
nach vorne/oben offenen Tasche 6.1, d. h. mit einer Tasche, die zu zwei über Eck liegenden
Seiten des Applikators hin offen und ansonsten geschlossen ist.
[0032] Dieses System wird gedanklich mit jeder benachbarten Platte fortgesetzt, vgl. Fig.
3b. So wird an die Platte 3.2 eine Platte 3.3 angesetzt, die mit ihr entlang der vorderen
Seitenkante 8.3 verschmilzt und entlang der in Fig. 3b nur noch teilweise zu erkennenden
unteren Seitenkante 8.1, so dass nun die Platten 3.2 und 3.3 ihrerseits ein Element
mit einer in Fig. 3b nach hinten/oben offenen Tasche 6.2 bilden.
[0033] Ebenfalls gut an Hand der Fig. 3b zu erkennen ist, dass an die Platte 3.3 ihrerseits
gedanklich eine Platte 3.4 angesetzt wird, die mit ihr entlang der hinteren Seitenkante
8.4 und entlang der oberen Seitenkante 8.5 verschmilzt, so dass die Platten 3.3 und
3.4 ausweislich der Fig. 3b ein Element mit einer nach vorne/unten offenen Tasche
6.3 bilden.
[0034] Dieses Muster wiederholt sich gedanklich immer weiter. So zeigt die Fig. 3c, wie
an die Platte 3.4 eine weitere Platte 3.5 angesetzt wird, die mit der Platte 3.4 entlang
der hinteren Seitenkante 8.4 und entlang der unteren Seitenkante 8.6 verschmilzt und
eine weitere nach vorne/oben offene Tasche 6.4 ausbildet. Ausweislich der Fig. 3c
wird an die Platte 3.5 gedanklich eine Platte 3.6 angesetzt, die mit der Platte 3.5
entlang deren oberer Seitenkante 8.7 und entlang deren vorderer Seitenkante 8.8 verschmilzt
und eine nach hinten/unten offene Tasche 6.5 ausbildet. So geht es immer weiter, bis
das andere Ende des Applikators erreicht ist Auf diese Art und Weise werden jeweils
sich wechselweise diametral gegenüberliegende Taschen 6.1 bis 6.n ausgebildet Jede
dieser Taschen 6 ist hier an zwei über Eck angeordneten Seiten geschlossen und an
zwei ebenfalls über Eck angeordneten Seiten geöffnet. Die jeweilige Tasche dient einerseits
zum Speichern von Kosmetikmasse ist aber andererseits gut für die Wimpern erreichbar
und sorgt dafür bei einem Mascaraapplikator für einen hervorragenden Materialauftrag
ohne Zwang zum wiederholten Eintauchen bei gleichzeitig sehr guter Kämmwirkung. Vorzugsweise
hat jede der Taschen eine im Wesentlichen rechteckige Erstreckung, so, wie das in
Fig. 3b durch die Strichlinien veranschaulicht wird. In manchen Fällen stört es aber
auch nicht, wenn die Taschen nur eine dreieckige Erstreckung ausweisen, was hier nicht
figürlich dargestellt ist.
[0035] Wie man bereits an Hand der Fig. 3b sieht können die Taschen jeweils so tief sein,
dass sie die Mittellängsachse Lanschneiden bzw. vorzugsweise sogar überqueren.
[0036] Ein weiteres Ausführungsbeispiel des Applikators zeigen die Fig. 6 bis 8. Dieses
zweite Ausführungsbeispiel unterscheidet sich ausschließlich durch den nachfolgend
näher geschilderten Querschnittsverlauf von dem ersten Ausführungsbeispiel, so dass
die anderen Schilderungen, die zuvor für das erste Ausführungsbeispiel gemacht worden
sind, auch für dieses Ausführungsbeispiel gelten.
[0037] Wie man am besten an Hand der Fig. 6 sieht nimmt die Außenkantenlänge jeder der Platten
vom distalen (dem Kupplungsabschnitt 7 abgewandten) Ende des Applikatorkörpers zum
proximalen Ende hin stetig zu, so dass insgesamt ein pyramidenstumpfförmiger Applikatorkörper
mit sich zum distalen Ende hin verjüngendem Querschnittsverlauf entsteht.
[0038] Für das Verständnis der Erfindung von besonderem Interesse ist die Fig. 8, die einen
Schnitt entlang der Schnittebene A-A in Fig. 7 zeigt und die - bis auf ihre Verjüngung
zum distalen Ende hin - eine vergleichbare Ansicht bietet, wie sie sich auch bei einem
entsprechenden Schnitt ergeben würde, wie er in Fig. 2 mit den Buchstaben B-B gekennzeichnet
ist. Hier sieht man sehr deutlich die plattenförmige Struktur und den Umstand, dass
alle Taschen so tief sind, dass sie in Richtung ihrer größten Tiefe gesehen die Längsachse
L des Applikatorkörpers überqueren.
[0039] Ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung zeigen die Figuren 9 bis 14. Auch
dieser Applikator ist aus Taschen bildenden Platten aufgebaut, die der eingangs genannten
Definition folgen, so dass auch dieser Applikator letztendlich aus ziehharmonikaartig
angeordneten Platten besteht.
[0040] Die hier verendeten Platten sind vorzugsweise dreieckig.
[0041] Hier ist es so, dass jeweils ein Plattenpaar aus zwei einstückig ineinander übergehenden
Platten 3.1 und 3.2 eine Tasche 6 zwischen sich ausbildet, die nur zu einer Seite
des Applikators hin offen ist, so, wie das die Fig. 13 zeigt. Alternativ kann jeweils
ein Plattenpaar mehrere Taschen bilden, so, wie das die Fig. 14 und die Fig. 10 und
11 zeigen.
[0042] Aneinander grenzende Plattenpaare sind jeweils einstückig miteinander verbunden,
so, wie das bei den Fig. 13 und 14 jeweils die geschnitten und daher schraffiert eingezeichnete
Verbindungsstelle 10 zeigt, d. h. alle Platten sind im Regelfall "aneinandergespritzt"
und bilden gemeinsam ein Stück.
[0043] Bemerkenswert ist bei dieser Ausführungsform noch, dass das Kupplungsstück 7 des
Applikators vorzugsweise nicht zentrisch an den dreieckigen Platten angebracht ist
sondern zu einer Breitseite der Platten hin verschoben angebracht ist. Entsprechend
verschoben sind die Schnittstellen 8, über die die einzelnen Plattenpaare einstückig
miteinander in Verbindung stehen.
[0044] Ein weiteres Ausführungsbeispiel zeigen die Figuren 15 bis 18. Dieser Applikator
ist auch einer Anzahl von polygonförmigen Platten 6 in vorzugsweise sechseckiger Gestalt
aufgebaut. Die durchgängig polygonförmigen Platten 6 sind nicht unmittelbar benachbart
angeordnet sondern erstecken sich rechtwinklig zur Längsachse und halten voneinander
durchgängig einen Abstand A ein, vgl. Fig. 17, Platten 3.1 und 3.2. Verbunden werden
die polygonförmigen Platten 6 durch schräg zur Längsachse verlaufende Zwischenplatten
9. Die Zwischenplatten sind vorzugsweise so angeordnet, dass sich zwischen zwei auf
Abstand benachbarten polygonförmigen Platten 3 sechs Taschen 6 zur Aufnahme von Kosmetikum
ergeben. Jede dieser Taschen ist zu zwei über Eck liegenden Seiten des Applikators
hin offen und ansonsten geschlossen.
[0045] Ein nicht figürlich dargestelltes Ausführungsbeispiel entspricht dem soeben geschilderten
Ausführungsbeispiel mit dem einzigen Unterschied, dass die polygonförmigen Platten
achteckig sind.
[0046] Ein weiteres Ausführungsbeispiel zeigen die Figuren 19 bis 22. Hier bilden jeweils
4 Platten, die sich an ihren im Bereich der Mitte liegenden, vorzugsweise geradlinigen
Kanten treffen und dort einstückig ineinander übergehen, ein X-förmiges Element aus.
[0047] Der Applikator besteht aus einer Anzahl solcher X-förmigen Elemente, vorzugsweise
mindestens 15 Stück. Somit ergibt sich auch bei dieser Bauart ein Applikator mit ziehharmonikaartig
angeordeten Platten, wobei unmittelbar benachbarte X-förmige Elemente jeweils an ihren
der Applikatormitte abgewandten Außenkanten einstückig miteinander verbunden sind.
Die besagte Verbindung ist vorzugsweise als gemeinsame Verbindungslinie oder besser
noch als im Wesentlichen punktförmige Verbindung ausgestaltet.
[0048] Besonders bevorzugt ist es wenn zumindest ein Teil oder besser alle Platten eine
konvexe und zweckmäßigerweise runde Außenkante besitzen.
[0049] Besonders günstig ist es, wenn die Platten dabei so gestaltet sind, dass der insgesamt
im Wesentlichen runde Applikator an mindestens zwei sich gegenüberliegenden Seiten
eine Einschnürung 11 aufweist, vgl. Fig. 18.
[0050] Für die Plattenstärke D gilt das oben Gesagte.
[0051] Ein weiteres Ausführungsbeispiel beschreiben die Figuren 23 bis 28.
[0052] Hier bilden jeweils zwei benachbarte Platten, die nur entlang ihrer der Applikatormitte
abgewandten Außenkanten linienförmig verbunden sind, ein V-förmiges Element aus. Der
Applikator besteht aus insgesamt mindestens 15 derart aus Platten aufgebauten und
miteinander einstückig verbundenen V-förmigen Elementen, was insgesamt eine geradezu
klassische Ziehharmonika-Anordnung der Platten ergibt. Die einzelnen Platten sind
dabei zumindest entlang ihrer Verbindungslinien VB gekrümmt, die sich so erstrecken,
wie das die Fig. 26 beschreibt. Vorzugsweise beschreibt jede Verbindungslinie bezogen
auf die Mittellängsachse einen Bogen, der einen Winkel α von 15° bis 35° umrundet,
besser noch einen Winkel α von 20° bis 30°.So ergibt sich jeweils zwischen zwei Platten
eine gekrümmte Verbindungslinie, die die notwendige Stabilität vermittelt indem sie
dem "Filmscharnier-Effekt", den eine gerade Verbindungslinie hätte, entgegenwirkt.
Vorzugsweise sind die einzelnen Platten zur Gänze rund, oval oder elliptisch.
[0053] Ganz generell sei gesagt, dass unabhängig von den bisher aufgestellten Ansprüchen,
ggf. aber auch in Kombination mit einem oder mehreren der bisher aufgestellten Ansprüche,
Absatz für Absatz Schutz für folgende Gestaltungen beansprucht wird:
Kosmetikapplikator 1 der sich dadurch auszeichnet, dass jeweils zwei Platten (3.0
- 3.n) ein V-förmiges Element bilden und der Applikator 1 aus einer Mehrzahl von V-förmigen
Elementen gebildet ist, die an ihren Außenseiten einstückig miteinander verbunden
sind.
[0054] Kosmetikapplikator 1 der sich dadurch auszeichnet, dass jede Platte (3.0 - 3.n) sowohl
entlang ihrer Außenkante, als auch entlang ihrer Innenkante mit einer benachbarten
Platte einstückig verbunden ist, wobei sich dieser Kosmetikapplikator vorzugsweise
dadurch auszeichnet, dass jeweils vier Platten ein X-förmiges Element bilden und der
Kosmetikapplikator 1 aus einer Mehrzahl von X-förmigen Elementen gebildet ist, die
an ihren Außenseiten einstückig miteinander verbunden sind.
[0055] Kosmetikapplikator (1) mit einem Applikatorkörper und einem Stiel und einem damit
verbundenen Handgriff, wobei der Applikatorkörper (2) eine mit dem Stiel fluchtende
Längsachse aufweist, der sich dadurch auszeichnet, dass der Applikatorkörper (2) aus
Platten (3.0 - 3.n) besteht, die zugleich den Kern des Applikators bilden, wobei benachbarte
Platten (3.0 - 3.n) zwischen sich Taschen (6.1 - 6.x) zur Aufnahme des Kosmetikums
ausbilden, die nur zu einer oder zwei unmittelbar benachbarten Seiten des Kosmetikapplikators
(1) hin offen sind.
- 1
- Applikator
- 2
- Applikatorkörper
- 3.1 - 3.n
- Platte
- 4
- Hauptfläche einer Platte
- 5
- Nebenfläche
- 6.1 - 6.x
- Tasche
- 7
- Kupplungsabschnitt
- 8.1 - 8.k
- gemeinsame Seitenkanten miteinander verbundener Plattenpaare
- 9
- Zwischenplatten
- 10
- Verbindungsstelle
- 11
- Einschnürung
- Di
- Hauptflächendiagonale einer Platte
- D
- Plattenstärke
- L
- Applikatorlängsachse
- LA
- Länge des Applikators ohne Kupplungsabschnitt
- KL
- Kantenlänge des Applikators., sofern quadratisch oder rechteckig
- A
- Abstand zweier polygonförmiger Platten voneinander
- A
- Von der Verbindungsline bzw. dem Verbindungsbogen zweier Platten umrundeter Winkel
- µ
- Winkel zwischen der Hauptfläche einer Platte und der Längsachse
1. Kosmetikapplikator (1) mit einem Applikatorkörper (2) und einem Stiel und einem damit
verbundenen Handgriff, wobei der Applikatorkörper (2) eine mit dem Stiel fluchtende
Längsachse (L) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass der Applikatorkörper (2) aus zieharmonikaartig angeordneten, einstückig miteinander
verbundenen Platten (3.0 - 3.n) besteht, die zugleich die tragende Struktur des kernlosen
Applikators (1) bilden.
2. Kosmetikapplikator (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass benachbarte Platten entlang ihrer bzw. an mindestens einer Außenkante einstückig
miteinander verbunden sind.
3. Kosmetikapplikator (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass jeweils zwei Platten (3.0 - 3.n) ein V-förmiges Element bilden und der Applikator
(1) aus einer Mehrzahl von V-förmigen Elementen gebildet ist, die an ihren Außenseiten
einstückig miteinander verbunden sind.
4. Kosmetikapplikator (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass jede Platte (3.0 - 3.n) sowohl entlang ihrer Außenkante als auch entlang ihrer Innenkante
mit einer benachbarten Platte einstückig verbunden ist.
5. Kosmetikapplikator (1) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass jeweils vier Platten ein X-förmiges Element bilden und der Kosmetikapplikator (1)
aus einer Mehrzahl von X-förmigen Elementen gebildet ist, die an ihren Außenseiten
einstückig miteinander verbunden sind.
6. Kosmetikapplikator (1) mit einem Applikatorkörper und einem Stiel und einem damit
verbundenen Handgriff, nach Anspruch 1, wobei der Applikatorkörper (2) eine mit dem
Stiel fluchtende Längsachse aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass der Applikatorkörper (2) aus Platten (3.0 - 3.n) besteht, die zugleich den Kern des
Applikators bilden, wobei benachbarte Platten (3.0 - 3.n) zwischen sich Taschen (6.1
- 6.x) zur Aufnahme des Kosmetikums ausbilden, die nur zu einer oder zwei unmittelbar
benachbarten Seiten des Kosmetikapplikators (1) hin offen sind;
7. Kosmetikapplikator (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, das der Applikatorkörper (2) mehrere vorzugsweise jeweils in sich ebene Seitenflächen
aufweist und von jeder Seitenfläche aus mehrere Taschen (6.1 - 6.x) zugänglich sind,
die gegenüber mehreren anderen Seitenflächen geschlossen sind;
8. Kosmetikapplikator (1) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest die überwiegende Zahl der Taschen (6.1 - 6.x) und vorzugsweise alle Taschen
so tief sind, dass sie in Richtung ihrer größten Tiefe gesehen die Längsachse (L)
des Applikatorkörpers (2) anschneiden oder - bevorzugt - überqueren;
9. Kosmetikapplikator (1) nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Platten (3.0 - 3.n) viereckig sind und jede Platte entlang zweier ihrer Seitenkanten
auf deren ganzer Länge einstückig in eine benachbarte Platte übergeht, so dass in
diesem Bereich ein Teil der einen Platte zugleich auch ein Teil der anderen unmittelbar
benachbarten Platte ist;
10. Kosmetikapplikator (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Applikatorkörper (2) keinen koaxial oder parallel zu seiner gedachten Längsachse
(L) ununterbrochen durchgehenden Kern aufweist;
11. Kosmetikapplikator (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Applikatorkörper (2) einstückig ist und vorzugsweise aus Kunststoff besteht.