[0001] Die Erfindung betrifft ein Polsterelement zur Abstützung eines menschlichen Körpers
mit einem Oberpolster, das eine im Gebrauch zum menschlichen Körper zeigende Auflagefläche
ausbildet, und mit einem Kernpolster, wobei das Oberpolster und das Kernpolster zueinander
zeigende, in Querrichtung verlaufende Rippen und zwischen den Rippen befindliche Nuten
derart aufweisen, dass die Rippen des Oberpolsters in die Nuten des Kernpolsters eingreifen
und eine erste Rippe-Nut-Paarung bilden und die Rippen des Kernpolsters in die Nuten
des Oberpolsters eingreifen und so eine zweite Rippe-Nut-Paarung bilden, wobei die
Auflagefläche mit in Querrichtung verlaufenden Einschnitten zur Beeinflussung der
Abstützhärte des Oberpolsters versehen ist.
[0002] Das erfindungsgemäße Polsterelement ist insbesondere eine Matratze, ein Kopf- oder
Sitzkissen oder eine flächige Polsterauflage mit einer Längsrichtung und einer Querrichtung.
Dabei ist die Ausdehnung des Polsterelements in Längsrichtung regelmäßig größer als
in Querrichtung. Allerdings ist die Ausbildung von quadratischen Polsterelementen
durch die vorliegende Erfindung nicht ausgeschlossen.
[0003] Ein Polsterelement der eingangs erwähnten Art ist in Form einer Matratze durch
EP 2 449 925 B1 bekannt. Das Oberpolster und das Kernpolster werden aufgrund einer geringen Überbreite
von Rippen einer Rippe-Nut-Paarung in dem montierten Zustand gehalten, sodass ggf.
auf eine Verklebung zwischen Oberpolster und Kernpolster verzichtet werden kann. Das
Kernpolster kann auch auf seiner anderen Seite mit einem zweiten Oberpolster versehen
sein, das in gleicher Weise am Kernpolster gehalten wird. Auf diese Weise können durch
unterschiedliche Oberpolster auf der einen und der anderen Seite des Kernpolsters
insbesondere unterschiedliche Abstützhärtenverteilungen der Matratze realisiert werden.
Bei dem bekannten Aufbau ist ferner vorgesehen, die Rippen und Nuten einer Rippe-Nut-Paarung
mit einer größeren Nutentiefe gegenüber der Rippenhöhe auszubilden, sodass in dem
Polsterelement in Querrichtung verlaufende Luftkanäle gebildet werden, die für eine
Querbelüftung der Matratze sorgen. Das Kernpolster weist vorzugsweise eine größere
Härte auf als die Oberpolster, sodass der Härtegrad der Matratze im Wesentlichen durch
die Härte des Kernpolsters bestimmt wird. Die Oberpolster können durch Einschnitte,
die unterschiedliche Hohlvolumina unterhalb der Auflagefläche ausbilden, unterschiedliche
Härtezonen aufweisen, um so beispielsweise besser für eine typische Körperform eines
Mannes oder einer Frau angepasst zu sein.
[0004] Durch
DE 10 2007 051 232 B4 ist ferner eine Matratze bekannt, die aus einem einstückigen Kernpolster gebildet
wird. Die Ausbildung unterschiedlicher Liegezonen erfolgt dabei durch Einschnitte,
die ausgehend von der Auflagefläche in Einschnittrichtung eine sich kontinuierlich
vergrößernde Breite aufweisen, bis eine maximale Breite erreicht wird. Dann verringert
sich die Breite wieder, um sich anschließend nochmals zu vergrößern. Wenn derartige
Einschnitte sowohl in Längsrichtung als auch in Querrichtung der Matratze vorgenommen
werden, entstehen rechteckige und ggf. quadratische Stempelelemente, deren Elastizität
bzw. Abstützhärte durch unterschiedliche Breiten der Einschnitte variierbar ist. Für
die Ausbildung unterschiedlicher Härtegrade der Matratze müssen Matratzenkörper unterschiedlicher
Materialien mit den entsprechenden Einschnitten versehen werden. Die besondere Form
der Einschnitte hat zur Folge, dass die Stempelelemente von Taillierungen begrenzte
breite Abschnitte aufweisen, die beim Zusammendrücken gegeneinander zur Anlage kommen
und so eine progressive Abfederung nach Art einer Spiralfeder bewirken.
[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein leicht aufbaubares und
kombinierbares Polsterelement der eingangs erwähnten Art so auszubilden, dass eine
verbesserte Abstützwirkung ermöglicht wird.
[0006] Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß ein Polsterelement der eingangs erwähnten
Art dadurch gekennzeichnet, dass sich die Einschnitte im Oberpolster jeweils in der
Breitenmitte der Rippen des Oberpolsters befinden, sodass im Oberpolster zwischen
den Einschnitten elastisch eindrückbare Stege ausgebildet sind, denen in Längsrichtung
jeweils wenigstens eine Rippe-Nut-Paarung zugeordnet ist.
[0007] Erfindungsgemäß wird die elastisch abstützende Wirkung der elastisch eindrückbaren
Stege des Oberpolsters kombiniert mit der Abstützwirkung der dem eindrückbaren Steg
zugeordneten wenigstens einen Rippe-Nut-Paarung, in der sich die Rippe oder Nut des
Oberpolsters an der entsprechenden Nut bzw. Rippe des Kernpolsters abstützt, wobei
das Kernpolster vorzugsweise eine größere Härte aufweist als das Oberpolster. Es kommt
somit zu einer kombinatorischen Abstützwirkung des elastisch eindrückbaren Stegs mit
der von der Wahl der Materialhärte von Oberpolster und Kernpolster abhängigen Abstützwirkung
des Zusammenspiels von Rippe und Nut. Sofern dem eindrückbaren Steg des Oberpolsters
eine einzige Rippe-Nut-Paarung zugeordnet ist, kann die Rippe der Rippe-Nut-Paarung
die Rippe des Kernpolsters oder die Rippe des Oberpolsters sein. Bevorzugt ist die
Zuordnung der wenigstens einen Rippe-Nut-Paarung zu dem elastisch eindrückbaren Steg
mit einer Rippe des Kernpolsters, sodass sich die den elastisch eindrückbaren Steg
begrenzenden Einschnitte jeweils in der Mitte eines Stegs des Oberpolsters befinden.
Vorzugsweise ist einem Steg des Oberpolsters zwischen einer und drei Rippe-Nut-Paarungen
zugeordnet.
[0008] In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Polsterelements ragen
die Rippen in einer der Rippe-Nut-Paarungen bis auf den Nutgrund der zugehörigen Nut,
während in der anderen der Rippe-Nut-Paarungen die Rippen jeweils unter Ausbildung
eines in Querrichtung verlaufenden Luftkanals nur teilweise die zugehörige Nut ausfüllen.
In dieser Ausführungsform wird die elastisch abstützende Wirkung der elastisch eindrückbaren
Stege des Oberpolsters mit der elastischen Wirkung der Luftkanäle kombiniert, von
denen erfindungsgemäß wenigstens einer unter dem elastisch eindrückbaren Steg angeordnet
ist, sodass mit dem Eindrücken des Stegs auch die zugehörige Rippe in die zugehörige
Nut stärker eingedrückt wird, wodurch eine zusätzliche Abstützwirkung erzielt wird.
Dabei wird der Luftkanal unter Umständen bis auf Null verkleinert, sodass beim Auftreffen
der Rippen auf den Nutgrund der Eindrückwiderstand für eine zunehmende Belastung nunmehr
progressiv stark vergrößert wird. Die elastische Abstützung des Körpers durch das
Polsterelement erfolgt somit aufgrund mehrerer Effekte, die beim Eindrücken einen
verstärkten Abstützwiderstand bewirken. Dies gilt zunächst für die Federwirkung des
elastisch eindrückbaren Stegs, bei einer weiteren Belastung für das Einschieben der
Rippe in die zugehörige Nut und ggf. mit einem stark ansteigenden Abstützwiderstand,
wenn der Rippenkopf den Nutgrund erreicht, sodass nun die vorzugsweise größere Materialhärte
des Kernpolsters zum Tragen kommt.
[0009] Das erfindungsgemäße Polsterelement, das eine Matratze, ein Kissen oder eine flächige
Polsterauflage sein kann, lässt sich daher, wie im Stand der Technik an sich bekannt
ist, in einfacher Weise mit einem geeigneten Material eines Kernpolsters und mit einem
geeignet ausgebildeten Oberpolster zusammenfügen und zusammenhalten, sodass ein an
die Bedürfnisse des Kunden angepasstes Polsterelement in einfacher Weise erstellt
werden kann. Durch die beschriebene Kombination der elastischen Elemente des Oberpolsters
einerseits und der Verbindung zwischen Oberpolster und Kernpolster andererseits wird
eine verbesserte Abstützwirkung erzielt, die mit bisherigen Techniken nicht erreichbar
war.
[0010] Oberpolster und Kernpolster des erfindungsgemäßen Polsterelements können vorzugsweise
aus einem elastischen Schaumkunststoff, einem Latex oder ei-nem viskoelastischen Kunststoff
bestehen. Vorzugsweise besteht das Kernpolster aus einem einheitlichen Material, das
härter ist als das Material des Oberpolsters, während das Oberpolster über seine Länge
mit mehreren, sich in Querrichtung erstreckenden Liegezonen unterschiedlicher Abstützhärte
ausgebildet sein kann. Die unterschiedlichen Liegezonen werden dann vorzugsweise durch
unterschiedlich breite und ggf. unterschiedlich tiefe Einschnitte erzielt, die die
elastisch eindrückbaren Stege begrenzen.
[0011] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind zusätzlich zu den
Einschnitten in Querrichtung auch Einschnitte in Längsrichtung vorhanden, sodass die
elastisch eindrückbaren Stege in rechteckige und ggf. quadratische Stempelelemente
unterteilt sein können.
[0012] Der erfindungsgemäße Polsterkörper ist wenigstens zweiteilig aus dem Kernpolster
und dem Oberpolster ausgebildet. Auch das erfindungsgemäße Polsterelement kann dreiteilig
mit einem Kernpolster und zwei Oberpolstern auf entgegengesetzten Seiten des Kernpolsters
aufgebaut sein, wobei die beiden Oberpolster gleich oder verschieden sein können.
Bei verschieden ausgebildeten Oberpolstern kann somit durch Wenden des Polsterelements
das andere Oberpolster als Auflagefläche für den menschlichen Körper dienen. Die Oberpolster
können sich insbesondere durch die Verteilung der Abstützzonen des Polsterelements
unterscheiden, um beispielsweise bei einer Matratze unterschiedlichen Körperformtypen
Rechnung zu tragen.
[0013] Das erfindungsgemäße Polsterelement ist vorzugsweise so ausgebildet, dass Oberpolster
und Kernpolster durch Zusammendrücken der Rippen-Nut-Paarung zu einem einheitlich
handhabbaren Polsterelement verbunden sind, ohne dass es einer zusätzlichen Klebung
bedarf. Dadurch ist es in einfacher Weise möglich, beispielsweise durch Auswechseln
des Kernpolsters einen anderen Härtegrad des Polsterelements zu realisieren. Durch
Auswechseln eines Oberpolsters kann eine vorhandene Zonenverteilung von Auflagezonen
in eine andere Zonenverteilung geändert werden, um so den Auflagekomfort zu erhöhen.
Das Kernpolster und das Oberpolster sind vorzugsweise aus einem einheitlichen Materialblock
hergestellt. Es ist aber auch möglich, insbesondere zur Ausbildung unterschiedlicher
Auflagezonen, das Oberpolster und/oder das Kernpolster in Längsrichtung aus mehreren
Materialstücken zusammenzusetzen, die miteinander verklebt sein können. Ferner ist
es möglich, auch mit dem Kernpolster unterschiedliche Auflagezonen zu unterstützen,
indem mit unterschiedlichen Breiten der Rippen und/oder Nuten des Kernpolsters gearbeitet
wird.
[0014] Bevorzugt ist jedoch aus fertigungstechnischen Gründen, dass die Breite der Rippen
und Nuten des Kernpolsters und die Breite der Rippen und Nuten des Oberpolsters in
Längsrichtung gleichbleibend sind, sodass verschiedene Kernpolster und verschiedene
Oberpolster auch richtungsunabhängig miteinander kombinierbar sind. Dabei ist vorzugsweise
vorgesehen, dass die Breite der Rippen einer Rippe-Nut-Paarung etwas größer ist als
die Breite der zugehörigen Nut, wodurch sich die feste Verbindung zwischen Oberpolster
und Kernpolster ergibt.
[0015] Erfindungsgemäß ist bevorzugt, dass ein elastisch eindrückbarer Steg über einem Luftkanal
angeordnet ist. Es ist aber auch möglich, den Steg durch einen größeren Abstand der
Einschnitte mit einer beispielsweise doppelten Breite auszubilden, sodass unter dem
Steg auch zwei Luftkanäle positioniert sein können, mit denen die kombinatorische
Wirkung des elastischen Materials des Stegs und des durch weiteres Eindrücken der
Rippe in den zugehörigen sich verkleinernden Luftkanal auch mit zwei oder mehreren
Luftkanälen erreicht wird.
[0016] Auch die Größe der Luftkanäle ist für die entsprechenden Rippe-Nut-Paarungen vorzugsweise
gleich. Allerdings ist es ohne weiteres möglich, bei einem erfindungsgemäßen Polsterelement
auch unterschiedlich hohe Luftkanäle dadurch vorzusehen, dass die Höhe der Rippen
bzw. die Tiefe der Nuten der Rippe-Nut-Paarungen variiert wird, sodass in einer Zone
des Polsterelements der Weg bis zum Anstoßen der Rippe an den Nutgrund der zugehörigen
Nut größer ist als in einer anderen Zone des Polsterelements. Die progressive Erhöhung
des Abstützwiderstands kann somit in den verschiedenen Zonen bei unterschiedlichen
Eindrücktiefen realisiert werden.
[0017] Für die vorliegende Erfindung ist es besonders vorteilhaft, wenn die Einschnitte
in Einschnittrichtung ausgehend von einer geringen Breite an der Auflagefläche eine
sich kontinuierlich vergrößernde Breite aufweisen und so eine Taillierung der benachbarten
Stege bewirken. Die Stege weisen dabei zumindest oberhalb der Taillierung eine Verbreiterung
in Längsrichtung auf, die sich beim elastischen Eindrücken der Stege am Material unterhalb
der Taillierung abstützt und so für eine zunehmende Abstützkraft sorgt. Vorzugsweise
sind wenigstens zwei Taillierungen vorgesehen, sodass zwei breitere Abschnitte beim
Eindrücken aufeinander zur Anlage kommen und eine erhöhte Abstützkraft verursachen.
[0018] Aus Fertigungsgründen ist es sinnvoll, wenn die Einschnitte bezüglich einer zur Auflagefläche
senkrecht stehenden Mittenebene des jeweiligen Einschnitts symmetrisch ausgebildet
sind. Wenn in Längsrichtung aufeinanderfolgende Einschnitte unterschiedlich ausgebildet
sind, führt dies zu einer unterschiedlichen Ausbildung der Seiten der Stege, die in
Querrichtung verlaufen.
[0019] In einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung sind zusätzlich zu den Einschnitten
in Querrichtung auch Einschnitte in Längsrichtung vorhanden, die zur Ausbildung von
Stempelelementen führen. Dabei können auch die Einschnitte in Längsrichtung die für
die obigen Einschnitte beschriebenen Ausbildungen aufweisen. Es entstehen dann Stempelelemente,
die allseitig mit Taillierungen versehen sind und daher auf allen vier Seiten ein
spiralfederähnliches Verhalten zeigen. Besonders bevorzugt sind in Draufsicht quadratische
Stempelelemente, die entstehen, wenn der Abstand zwischen den Einschnitten in Querrichtung
und der Abstand zwischen den Einschnitten in Längsrichtung gleich ist.
[0020] Die Erfindung soll im Folgenden anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert werden. Es zeigen:
- Figur 1
- einen Längsschnitt durch eine Matratze mit einer Länge von 200 cm mit einem dreiteiligen
Aufbau mit einem Kernpolster und zwei Oberpolstern;
- Figur 2
- die drei Teile der Matratze gemäß Figur 1 in explodierter Darstellung;
- Figur 3
- eine Ansicht auf eine sich in der Breite der Matratze erstreckenden Stirnseite.
[0021] Das in der Zeichnung dargestellte Polsterelement ist eine Matratze 1 mit einer Länge
von 200 cm. Die Matratze 1 besteht aus einem Kernpolster 2, einem ersten Oberpolster
3 und einem zweiten Oberpolster 4, deren Aufbau gut in Figur 2 zu erkennen ist.
[0022] Das Kernpolster 1 ist über die Länge der Matratze aus einem einstückigen Block hergestellt
und weist zur Verbindung mit dem ersten Oberpolster 3 und zur Verbindung mit dem zweiten
Oberpolster 4 nach oben und unten ragende Rippen 5 auf, die jeweils durch eine Nut
6 voneinander getrennt sind. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Rippen
5 alle in gleicher Höhe ausgebildet und die Nuten 6 weisen eine gleiche Tiefe bis
zu einem Nutgrund 7 auf. Die Breite der Rippen 5 entspricht der Breite der Nuten 6.
[0023] Die Zeichnung lässt erkennen, dass die Rippen 5 in dem dargestellten Ausführungsbeispiel
bezüglich der Längsrichtung auf gleicher Höhe angeordnet sind, sodass sie spiegelsymmetrisch
zu einer horizontalen Mittenebene des Kernpolsters 1 verlaufen. Denkbar ist allerdings
auch, dass die zum ersten Oberpolster 3 zeigenden Rippen 5 bezüglich der Länge der
Matratze 1 auf der Höhe zum zweiten Oberpolster 4 hin offenen Nut 6 angeordnet ist,
sodass sich ein etwa sinusförmig wellenartiger Verlauf des Kernpolsters 1 ergeben
würde.
[0024] Das erste Oberpolster 3 und das zweite Oberpolster 4 weisen ebenfalls Rippen 8 und
Nuten 9 auf, die jeweils invers zu den Rippen 5 und Nuten 6 ausgebildet sind, sodass
sich die Rippe-Nut-Paarungen 5, 9 und 6, 8 beim Zusammenbringen des Kernpolsters 1
mit den beiden Oberpolstern 3, 4 ergeben. Die Rippen 5 des Kernpolsters weisen dabei
gegenüber den Nuten 9 der Oberpolster 3, 4 eine geringe Überbreite auf, um einen festen
Sitz der Oberpolster 3, 4 an dem Kernpolster 1 zu gewährleisten. Es ist sinnvoll,
die Überbreite an den Rippen des Kernpolsters vorzusehen, weil das Kernpolster 1 regelmäßig
eine größere Härte aufweist als die Oberpolster 3, 4.
[0025] In den Oberpolstern 3, 4 sind quer zur Längsrichtung verlaufende Einschnitte 10 vorhanden,
die in Längsrichtung jeweils einen elastisch eindrückbaren Steg 11 begrenzen. Die
Einschnitte 10 befinden sich - wie dargestellt - bevorzugt in der Mitte der Breite
der Rippen 8 der Oberpolster 3, 4, könnten alternativ auch in der Mitte der Breite
der Nuten 9 der Oberpolster 3, 4 positioniert sein.
[0026] Wie Figur 1 verdeutlicht, ist die Höhe der Rippen 5 des Kernpolsters 1 kleiner als
die Tiefe der Nuten 9 bis zu deren Nutgrund 12, sodass zwischen Nutgrund 12 und der
Oberseite der Rippe 5 einer ersten Rippe-Nut-Paarung 5, 6 ein in Querrichtung verlaufender
Luftkanal 13 entsteht. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist jedem Steg 11
ein Luftkanal 13 zugeordnet, d. h. der Luftkanal 13 befindet sich mittig unterhalb
des Stegs 11.
[0027] In einer Variante könnte der Steg 11 auch eine doppelte Breite aufweisen, also der
Abstand zwischen zwei Einschnitten 10 doppelt so groß sein, sodass einem Steg 11 zwei
Luftkanäle 13 zugeordnet wären.
[0028] Die Zeichnung lässt erkennen, dass die Einschnitte 10 in vier Ausführungsformen vorhanden
sind, von denen eine erste Ausführungsform 10a drei Taillierungen untereinander, eine
Ausführungsform 10b zwei Taillierungen untereinander, eine Ausführungsform 10c eine
Taillierung mit einer größeren Höhe und eine Ausführungsform 10d eine Taillierung
mit einer geringen Höhe aufweisen.
[0029] Die Einschnitte 10a führen zu einer weichen Ausbildung des von ihnen begrenzten Stegs
11. Die Ausführung 10b bewirkt eine etwas härtere Ausführung des Stegs 11. Die beiden
Ausführungsformen 10c und 10d führen zu einer weiteren Steigerung der Auflagehärte,
wobei der Einschnitt 10d die härteste Ausführungsform darstellt.
[0030] Über die Länge der Matratze 1 sind somit unterschiedliche Zonen ausgebildet.
[0031] In der Ausführungsform gemäß Figur 2 weisen die beiden Oberpolster 3, 4 unterschiedliche
Einschnitte und damit Liegezonen auf, die in beiden Fällen nicht drehsymmetrisch sind.
Dies bedeutet, dass der Kopfabschnitt der Matratze 1 anders ausgebildet ist als der
Bein- und Fußabschnitt der Matratze 1. Die unterschiedlichen Oberpolster 3, 4 gemäß
Figur 2 tragen unterschiedlichen Köperkonturen Rechnung.
[0032] Der Abstand für die Wiederholung der Rippen 5 beträgt etwa 12,5 cm, sodass sich über
die Länge der Matratze 1 sechzehn Rippen 5, entsprechend fünfzehn Stegen 11, ergeben.
[0033] Die Oberpolster 3, 4 sind auf der vom Kernpolster 1 wegzeigenden Seite als Auflagefläche
14 ausgebildet, die durch die aneinander anschließenden und durch die Einschnitte
10 voneinander getrennten Stege 11 gebildet wird. In der Auflagefläche 14 können Einschnitte
15 auch in Längsrichtung vorgesehen sein, sodass die Stege 11 aus mehreren durch die
Einschnitte 10, 15 voneinander getrennten Stempelelementen bestehen und die Auflagefläche
14 durch die Oberseiten der Stempelelemente gebildet ist. Die Einschnitte 15 in Längsrichtung
sind, wie in Figur 3 dargestellt, vorzugsweise Einschnitte 15 in Form von schmalen
Nuten mit zueinander parallel und senkrecht zur Auflagefläche 14 verlaufenden Seitenwänden,
können aber auch wie die Einschnitte 10 geformt werden, um die Elastizität der Stempelelemente
zu beeinflussen.
[0034] Die erfindungsgemäße Matratze 1 lässt sich in zweiteiliger Form oder in dreiteiliger
Form stabil zusammensetzen. In zweiteiliger Form hätte das Kernpolster 1 eine von
dem Oberpolster 3 wegzeigende glatte Oberfläche. Somit lässt sich eine Matratze 1
in vielfältiger Weise mit verschiedenen Härten des Kernpolsters 1, verschiedenen Härten
der Oberpolster 3, 4 und ggf. verschiedenen Verteilungen von Liegezonen auf der Auflagefläche
14 ausbilden. Eine Verklebung von Kernpolster 1 und Oberpolster 3, 4 ist nicht erforderlich,
aber auch nicht ausgeschlossen.
[0035] Das erfindungsgemäße Polsterelement wird ggf. durch ein auf die Auflagefläche 14
aufgelegte körperfreundliche dünne Polsterung ergänzt und regelmäßig mit einem Bezug
umhüllt. Dieser Bezug sollte die Entlüftung der Luftkanäle 13 gewährleisten, da die
Luftkanäle 13 bei Belastung verkleinert und bei Entlastung wieder vergrößert werden
und so ständig Frischluft in den Polsterkörper der Matratze 1 hineinpumpen.
1. Polsterelement zur Abstützung eines menschlichen Körpers mit einem Oberpolster (3,
4), das eine im Gebrauch zum menschlichen Körper zeigende Auflagefläche (14) ausbildet
und mit einem Kernpolster (1), wobei das Oberpolster (3, 4) und das Kernpolster (1)
zueinander zeigende, in Querrichtung verlaufende Rippen (5, 8) und zwischen den Rippen
befindliche Nuten (6, 9) derart aufweisen, dass die Rippen (8) des Oberpolsters (3,
4) in die Nuten (6) des Kernpolsters (1) eingreifen und eine erste Rip-pe-Nut-Paarung
bilden und die Rippen (5) des Kernpolsters (1) in die Nuten (9) des Oberpolsters (3,
4) eingreifen und so eine zweite Rippe-Nut-Paarung bilden, wobei die Auflagefläche
(14) mit in Querrichtung verlaufenden Einschnitten (10) zur Beeinflussung der Abstützhärte
des Oberpolsters (3,4) versehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Einschnitte (10) jeweils in der Breitenmitte der Rippen (8) oder jeweils
der Nuten (9) des Oberpolsters (3, 4) befinden, sodass im Oberpolster (3, 4) zwischen
den Einschnitten (10) elastisch eindrückbare Stege (11) ausgebildet sind, denen in
Längsrichtung jeweils wenigstens eine Rippe-Nut-Paarung zugeordnet ist.
2. Polsterelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in einer der Rippe-Nut-Paarungen die Rippen (8) bis auf den Nutgrund der zugehörigen
Nut (6) ragen und in der anderen der Rippe-Nut-Paarungen die Rippen (5) jeweils unter
Ausbildung eines in Querrichtung verlaufenden Luftkanals (13) nur teilweise die zugehörige
Nut (9) ausfüllen.
3. Polsterelement nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Stege (11) und Luftkanäle (13) so dimensioniert sind, dass bei einer anfänglichen
Belastung zunächst die Stege (11) komprimiert werden und anschließend die zugehörige
Rippe (5) in die Nut (9) gedrückt wird und beim Auftreffen auf den Nutgrund (12) den
Eindrückwiderstand für eine zunehmende Belastung stark vergrößert.
4. Polsterelement nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass mit dem mit dem Oberpolster als ersten Oberpolster (3) verbundenen Kernpolster (1)
ein zweites Oberpolster (4) auf der dem ersten Oberpolster (3) gegenüberliegenden
Seite des Kernpolsters (1) ebenfalls über Rippe-Steg-Paarungen verbunden ist.
5. Polsterelement nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Rippe (5) wenigstens einer der Rippe-Nut-Paarungen zumindest teilweise eine Überbreite
gegenüber der Breite der zugehörigen Nut (9) aufweisen.
6. Polsterelement nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Einschnitte (10) in Querrichtung zur Ausbildung von in Querrichtung verlaufenden
Zonen unterschiedlicher Abstützhärte unterschiedlich ausgebildet sind.
7. Polsterelement nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Einschnitte (10) in Einschnittrichtung ausgehend von einer geringen Breite an
der Auflagefläche (14) eine kontinuierlich sich vergrößernde Breite aufweisen und
so eine Taillierung der benachbarten Stege (11) bewirken.
8. Polsterelement nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Teil der Einschnitte (10) in Einschnittrichtung nach Erreichen einer
vergrößerten Breite eine sich verringernde Breite und von dort aus eine sich erneut
vergrößernde Breite aufweisen.
9. Polsterelement nach einem der Ansprüche 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Höhe der Luftkanäle (13) zur Ausbildung von in Querrichtung verlaufenden Zonen
unterschiedlicher Abstützhärte unterschiedlich ausgebildet sind.
10. Polsterelement nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass in der Auflagefläche (14) senkrecht zu den in Querrichtung verlaufenden Einschnitten
(10) in Längsrichtung verlaufende Einschnitte vorhanden sind, durch die die Stege
(11) in Stempelelemente unterteilt sind.