[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Warmformwerkzeug zur Warmumformung und Presshärtung
von metallischen Stahlbauteilen gemäß den Merkmalen im Oberbegriff von Patentanspruch
1.
[0002] Die vorliegende Erfindung betrifft weiterhin ein Tiefziehwerkzeug zur Warmumformung
und optionalen Presshärtung von metallischen Stahlbauteilen gemäß den Merkmalen im
Oberbegriff von Patentanspruch 2.
[0003] Aus dem Stand der Technik ist es bekannt Blechplatinen, insbesondere aus Stahlblech
durch ein Umformverfahren derart zu verformen, dass ein dreidimensionales Blechbauteil
hergestellt wird. Solche Blechbauteile werden insbesondere in der Kraftfahrzeugindustrie
zur Herstellung von Karosseriebauteilen eingesetzt. Blechbauteile werden jedoch auch
in anderen Anwendungsfällen, insbesondere in einem Kraftfahrzeug eingesetzt, so z.B.
bei Kraftfahrzeuglenkern oder aber auch Gehäusebauteilen.
[0004] Im Zuge der Forderung eines geringeren Verbrauches von Kraftfahrzeugen, wobei gleichzeitig
jedoch erhöhte Steifigkeit der Karosserie gefordert ist, sind hochfeste sowie ultrahochfeste
Stahlwerkstoffe entwickelt worden. Hierbei handelt es sich um Stahllegierungen, die
auf Temperaturen über den AC3 Punkt erwärmt werden, im warmen Zustand umgeformt werden
und dann derart schnell abgekühlt werden, dass ein im Wesentlichen martensitisches
Gefüge hergestellt wird und somit hochfeste oder aber auch ultrahochfeste Eigenschaften
in dem Stahlbauteil eingestellt werden. Dieser Prozess ist auch als Warmumformen und
Presshärten bekannt.
[0005] Die Erwärmung erfolgte meist in einem Ofen, insbesondere in einem Durchlaufofen oder
aber auch auf einer Temperierstation, so dann wird die erwärmte Platine in ein Warmformwerkzeug
überführt und im warmen Zustand umgeformt. Kombinierte Warmform- und Presshärtewerkzeuge
weisen nunmehr eine Möglichkeit auf, die im warmen Zustand umgeformte und zwischen
dem Oberwerkzeug und Unterwerkzeug des Warmumformwerkzeuges gehaltene Platine zu kühlen.
Hierzu sind zumeist Kühlkanäle in dem Warmformwerkzeug vorgesehen, durch die ein entsprechendes
Kühlmedium geleitet wird, um somit die gewünschte Abkühlrate zu erreichen.
[0006] Der zum Einsatz kommende Werkzeugstahl, aus denen in der Regel das Oberwerkzeug bzw.
das Unterwerkzeug hergestellt sind, ist aufgrund seiner materiellen Eigenschaften
teuer in der Anschaffung und aufgrund seiner hohen Festigkeit auch schwer zu bearbeiten.
[0007] Aus der
DE 10 2009 058 657 A1 ist hierzu beispielsweise ein Warmumform- und Presshärtewerkzeug bekannt, bei dem
ein Grundkörper aus Leichtmetall ausgebildet ist und mit einer Verschleißschutzplatine
abgedeckt ist, so dass ein Warmumform- und Presshärtewerkzeug kostengünstiger herstellbar
ist.
[0008] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es ausgehend vom Stand der Technik ein Warmform-
und optionales Presshärtewerkzeug bereitzustellen, das kostengünstig in der Herstellung
ist und einem geringen Werkzeugverschleiß unterliegt, zugleich optional eine effektive
Kühlleistung bereitstellt und die Möglichkeit bietet, partiell voneinander verschiedene
Festigkeitsbereiche in dem presszuhärtenden Bauteil scharf berandet einzustellen.
[0009] Die zuvor genannte Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem Warmformwerkzeug zur Warmumformung
und Presshärtung von Stahlbauteilen gemäß den Merkmalen im Patentanspruch 1 gelöst.
[0010] Die zuvor genannte Aufgabe wird erfindungsgemäß alternativ mit einem Tiefziehwerkzeug
zum Warmumformen und optionalen Presshärten von Stahlbauteilen gemäß den Merkmalen
im Patentanspruch 2 gelöst.
[0011] Vorteilhafte Ausführungsvarianten der vorliegenden Erfindung sind Gegenstand der
abhängigen Patentansprüche.
[0012] Das Warmformwerkzeug zur Warmformung und Presshärtung von Stahlbauteilen weist ein
Oberwerkzeug und ein Unterwerkzeug auf, wobei das Oberwerkzeug und/oder das Unterwerkzeug
aus einem Kühlkanäle aufweisenden Grundkörper ausgebildet ist, wobei der Grundkörper
selbst wiederum aus einem hochwärmeleitfähigen Werkstoff besteht und auf dem Grundkörper
eine Verschleißschutzplatine angeordnet ist. Erfindungsgemäß ist das Warmformwerkzeug
dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper aus mindestens zwei Segmenten ausgebildet
ist.
[0013] Bevorzugt wird somit das Warmformwerkzeug eingesetzt um Kraftfahrzeugbauteile, beispielweise
A-, B-, C- oder D-Säulen oder aber auch Getriebetunnel oder aber auch Kraftfahrzeugaußenhautbauteile
wie Motorhaube oder Kraftfahrzeugtür im Umformverfahren herzustellen. Hierzu ist bevorzugt
ein Oberwerkzeug auf ein Unterwerkzeug absenkbar, wobei bei geschlossenem Warmumformwerkzeug
zwischen Oberwerkzeug und Unterwerkzeug ein Formhohlraum verbleibt. Der Formhohlraum
weist dann eine Dicke auf, die im Wesentlichen der Blechdicke des umzuformenden Blechbauteils
entspricht. Besonders bevorzugt bestehen sowohl das Oberwerkzeug als auch das Unterwerkzeug
somit aus einem Grundkörper aus hochwärmeleitfähigem Werkstoff, wobei diese jeweils
im umzuformenden Werkstück mit einer Verschleißschutzplatine überzogen sind. Im Rahmen
der Erfindung kann aber auch nur das Oberwerkzeug oder aber nur das Unterwerkzeug
wie vorbeschrieben hergestellt sein. Der hochwärmeleitfähige Werkstoff ist dabei insbesondere
aus einer Leichtmetalllegierung ausgebildet, insbesondere aus einer Aluminiumlegierung.
[0014] Eine alternative Ausgestaltungsvariante der vorliegenden Erfindung ist ein Tiefziehwerkzeug
zur Warmumformung und optionalen Presshärtung von Stahlbauteilen, wobei das Tiefziehwerkzeug
ein Oberwerkzeug, ein Unterwerkzeug und einen Niederhalter aufweist, dadurch gekennzeichnet,
dass das Oberwerkzeug und/oder das Unterwerkzeug aus je einem Grundkörper aus einer
Leichtmetalllegierung ausgebildet sind und auf dem Grundkörper eine Verschleißschutzplatine
angeordnet ist und/oder dass der Grundkörper aus mindestens zwei Segmenten ausgebildet
ist, wobei der Grundkörper in mindestens einem Segment Kühlkanäle aufweist und aus
einem hoch wärmeleitfähigen Werkstoff ausgebildet ist und auf den Segmenten dann die
jeweilige Verschleißschutzplatine angeordnet ist.
[0015] Hierdurch ergibt sich der Vorteil, dass nicht nur die reine Pressumformung, sondern
auch das Tiefziehen mit einem kostengünstig herzustellenden Werkzeug durchführbar
ist. Der Grundkörper kann zunächst aus einem insbesondere spanend leicht zu bearbeitenden
Werkstoff, bevorzugt einer Leichtmetalllegierung, ausgebildet sein. Auf diesem Grundkörper
wird dann eine Verschleißschutzplatine vorgesehen, die aus einem gegenüber dem Werkstoff
des Grundkörpers festerem Werkstoff, insbesondere einem Werkzeugstahl, ausgebildet
ist. Bevorzugt ist die Verschleißschutzplatine wechselbar ausgebildet. Im Rahmen der
Erfindung besteht somit die Möglichkeit, ein kostengünstiges Tiefziehwerkzeug herzustellen,
dass zudem auch geringe Unterhaltungskosten in der Benutzung erfordert, da bei Erreichen
einer Verschleißgrenze mitunter nur die Verschleißschutzplatine ausgetauscht werden
muss. Diese ist bevorzugt mit dem Grundkörper verschraubt und/oder verklebt.
[0016] Optional weist das Tiefziehwerkzeug einen Grundkörper auf, der segmentiert ausgebildet
ist, wobei dann besonders bevorzugt in mindestens einem Segment Kühlkanäle verlaufen
und der Grundkörper aus einem hochwärmeleitfähigen Werkstoff ausgebildet ist. Hierdurch
ergibt sich die Möglichkeit, das Tiefziehbauteil insbesondere mit nach der Warmumformung
ausgeführter Presshärtung mit voneinander verschiedenen Festigkeitsbereichen herstellbar
ist. Die voneinander verschiedenen Festigkeitsbereiche werden durch unterschiedliche
Abkühlraten und/oder Abkühltemperaturen korrespondierend zu dem jeweiligen Segment
ausgebildet. Dadurch, dass die Segmente insbesondere untereinander physisch und somit
thermisch getrennt sind, ist es möglich, die Festigkeitsbereiche scharf berandet gezielt
einzustellen. Aufgrund der hohen Wärmeleitfähigkeit des Werkstoffs des Grundkörpers
ist ebenfalls in Verbindung mit den Kühlkanälen eine hohe Wärmeabfuhr zu verzeichnen.
Dies auch unter der Berücksichtigung, dass die Kühlkanäle insbesondere als geradlinige
Durchgangsbohrung ausgebildet sind und mitunter auch eine größere Distanz bis zum
abzukühlenden Werkstück zwischen Kühlkanal und Formoberfläche der Verschleißschutzplatine
vorhanden ist. Durch die Kühlkanalbohrung insbesondere als geradlinige Durchgangsbohrungen
ist es wiederum möglich, die Herstellungskosten des Werkzeugs, insbesondere des jeweiligen
Grundkörpers zu senken, da auf ein aufwendig verzweigtes Kanalsystem verzichtet werden
kann.
[0017] Die weitergehend beschriebenen Eigenschaften gelten sowohl für das Warmformwerkzeug
als auch das Tiefziehwerkzeug, weshalb in den Patentansprüchen sowohl das Warmformwerkzeug
als auch das Tiefziehwerkzeug folgend als Werkzeug bezeichnet sind. Sofern nachfolgend
ein Merkmal für das Warmformwerkzeug beschrieben ist, gilt es auch für das Tiefziehwerkzeug.
[0018] Erfindungsgemäß ist nunmehr vorgesehen, dass der Grundkörper zumindest zweigeteilt
ausgebildet ist. Der Grundkörper ist dadurch in Segmente gegliedert, so dass einzelne
Segmente besonders bevorzugt über eine Trennfuge voneinander separiert sind. Die Trennfuge
kann in Form eines Spaltes ausgebildet sein, in der Trennfuge kann weiterhin beispielsweise
auch ein Isolierwerkstoff angeordnet sein oder aber die Trennfuge kann auch annähernd
spaltfrei ausgebildet sein, wobei jedoch insbesondere zwischen den einzelnen Segmenten
eine Wärmeleitung stark herabgesetzt oder aber vermieden wird. Hierdurch ist es möglich,
die zwei Segmente des Grundkörpers voneinander verschieden zu temperieren, so dass
unterschiedliche Festigkeitseigenschaften durch die Kühlung des Bauteils bei einem
scharf berandeten Übergangsbereich eingestellt werden können. Insbesondere können
dabei Übergangsbereiche kleiner 100 mm, bevorzugt kleiner 80 mm, insbesondere kleiner
50 mm und ganz besonders bevorzugt kleiner 30 mm in dem Bauteil eingestellt werden.
[0019] Die einzelnen Segmente des Grundkörpers weisen Kühlkanäle auf, wobei die Kühlkanäle
erfindungsgemäß als Durchgangsbohrungen hergestellt sind. Dies bietet den Vorteil,
dass zunächst der Grundkörper als Leichtmetalllegierung gießtechnisch oder aber mit
einem spanabhebenden Fertigungsverfahren hergestellt ist. Die Werkstoffkosten sowie
die Verarbeitungs- bzw. Herstellungskosten sind vergleichsweise gegenüber einem Grundköper
aus Werkzeugstahl gering ausfallend, wobei dann die Möglichkeit des Einbringens der
Kühlkanäle ebenfalls kostengünstig durchführbar ist. Hierzu können spanabhebende Verfahren,
wie beispielsweise ein Bohr- oder Fräsverfahren eingesetzt werden, wobei auf ein komplex
geführtes Kanalsystem verzichtet werden kann. Insbesondere werden die Kühlkanäle von
einer Seite des Grundkörpers diesen durchgreifend bis auf die andere Seite als Durchgangsbohrung
ausgeführt, da aufgrund der hohen Wärmeleitungseigenschaften des Grundkörpers bzw.
des jeweiligen Segmentes eine hinreichende Wärmeabfuhr erzielt wird. Gleichzeitig
wird aufgrund der Trennfuge zwischen zwei Segmenten sichergestellt, dass jedes Segment
seine individuelle Solltemperatur, insbesondere in Bezug auf das Abschreckverhalten
während des Presshärtevorganges erreicht. Somit ist das Erstellen der Kühlkanäle besonders
kostengünstig möglich, wodurch wiederum die gesamten Werkzeugherstellungskosten deutlich
geringer ausfallen, als bei einem aus herkömmlichem Werkzeugstahl gefertigten Warmumformwerkzeug.
[0020] Als Kühlmedien kommen insbesondere fluide Medien zum Einsatz mithin Kühlflüssigkeiten,
die in einfachster Ausführungsvariante auch aus Wasser ausgebildet sein können, da
beim Einsatz von Leichtmetalllegierungen eine geringere Korrosionsanfälligkeit gegenüber
Stahlwerkstoffen zu verzeichnen ist. Ferner können jedoch auch Luft bzw. Druckluft
oder aber andere gasförmige Medien als Kühlmedium eingesetzt werden. Weiterhin ist
es im Rahmen der Erfindung möglich, durch Größe, mithin Querschnittsfläche des Kühlkanals
und/oder Druck des Kühlmediums und/oder der Strömungsgeschwindigkeit des Kühlmediums
durch ein jeweiliges Segment die individuell für den Bereich des Bauteils benötigte
Abkühlrate einzustellen. Insbesondere ist die Einstellung einer Zugfestigkeit legierungsabhängig
bereichsweise zwischen 1.500 und 2.000 MPa und demgegenüber bereichsweise zwischen
750 und1.050 MPa möglich. Mithin ist es erfindungsgemäß möglich in den zwei benachbarten
Segmenten jeweils des Oberwerkzeuges und/oder des Unterwerkzeuges voneinander verschiedene
Abkühlraten und somit Festigkeitseigenschaften in dem Bauteil einzustellen.
[0021] Die Verschleißschutzplatinen selbst sind wiederum bevorzugt aus einem hochfesten
oder aber ultrahochfesten Stahlwerkstoff ausgebildet. Die Verschleißschutzplatinen
sind insbesondere derart an dem Grundkörper des Warmformwerkzeuges angeordnet, dass
sie nach einer bestimmten Produktionszeit einfach austauschbar sind, so dass die Maßhaltigkeit
der damit hergestellten Bauteile gegeben ist, jedoch nicht das gesamte Oberwerkzeug
oder aber Unterwerkzeug bzw. das gesamte Warmformwerkzeug ausgetauscht bzw. vollständig
revidiert werden muss.
[0022] Hierzu sind die Verschleißschutzplatinen besonders bevorzugt austauschbar bzw. lösbar
mit dem Grundkörper bzw. den Segmenten des Grundkörpers gekoppelt. Insbesondere ist
somit eine Verschließschutzplatine mit dem Grundkörper verklebt und/oder formschlüssig
gekoppelt, insbesondere durch eine Niet- oder aber Schraubverbindung. Weiterhin bevorzugt
ist eine Wärmeleitpaste zwischen Verschleißschutzblech und Grundkörper angeordnet,
so dass ein intensiver Wärmeübergang durch Wärmeleitung erfolgt und das warmumgeformte
Bauteil zielgerichtet abgeschreckt werden kann.
[0023] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsvariante der vorliegenden Erfindung sind
nicht nur die Grundkörper segmentiert, mit einer durchgehenden Verschleißschutzplatine,
sondern die Verschleißschutzplatinen sind ebenfalls segmentiert. Hierdurch ist es
möglich zum einen den Übergangsbereich in dem Bauteil, der aufgrund der verschieden
temperierten Abschreckung hergestellt wird noch schärfer zu beranden, zum anderen
ist es möglich gerade auch in Verbindung mit Dickensprüngen der Platine und mithin
dem Umformen und Härten von Tayloredmaterial durch die segmentierten Verschleißschutzplatinen
auf die jeweilige Dicke der Blechplatine einzugehen, so dass ein korrespondierender
Formhohlraum hergestellt ist. Bevorzugt ist daher zwischen den einzelnen Verschleißschutzplatinensegmenten
auch wiederum eine Trennfuge ausgebildet, die einen Spalt aufweisen kann, oder annähernd
spaltfrei ausgebildet ist, wobei auch ein Isolierwerkstoff in der Trennfuge eingesetzt
werden kann.
[0024] Besonders bevorzugt ist die Verschleißschutzplatine an den Randbereichen den Grundkörper
zumindest abschnittsweise umgreifend ausgebildet und insbesondere im Randbereich umgestellt,
so dass der Grundkörper randseitig durch die Verschleißschutzplatine übergriffen ist.
Diese Variante ist sowohl randseitig zumindest abschnittsweise umlaufend zu verstehen,
jedoch auch beispielsweise vollständig randseitig umlaufend. Durch das randseitige
Umgreifen wird zum einen eine sichere formschlüssige Lagefixierung der Verschleißschutzplatine
auf dem Grundkörper, insbesondere in Horizontalrichtung, erreicht. Es wird weiterhin
jedoch insbesondere für das Tiefziehwerkzeug sichergestellt, dass ein seitliches Abstreifen
oder Überstreifen der umzuformenden Platine nicht zu einer Beschädigung im Randbereich
zwischen Verschleißschutzplatine und Grundkörper führt, so dass kein gegebenenfalls
ungewolltes Abheben der Verschleißschutzplatine von dem Grundkörper durch ein Verkanten
oder Ähnliches hervorgerufen wird.
[0025] Weiterhin besonders bevorzugt ist an dem Tiefziehwerkzeug an mindestens zwei sich
gegenüberliegenden Seiten ein Niederhalter angeordnet. Der Niederhalter kann dabei
entweder beidseitig ausgebildet sein, so dass er vollständig neben dem Oberwerkzeug
bzw. dem Unterwerkzeug angeordnet ist und bevorzugt separat zu sowohl Oberwerkzeug
als auch Unterwerkzeug bewegbar ist. Alternativ kann der Niederhalter auch derart
ausgebildet sein, dass er nur einseitig, beispielsweise vom Unterwerkzeug kommend
oder aber vom Oberwerkzeug kommend ausgebildet ist und dann die umzuformende Platine
einklemmend an dem Oberwerkzeug oder an dem Unterwerkzeug zur Anlage kommend. Auch
hier ist bevorzugt der Niederhalter wiederum separat sowohl zum Oberwerkzeug als auch
zum Unterwerkzeug bewegbar ausgebildet.
[0026] Weitere Vorteile, Merkmale, Eigenschaften und Aspekte der vorliegenden Erfindung
sind Gegenstand der nachfolgenden Beschreibung. Bevorzugte Ausführungsvarianten werden
in den schematischen Figuren dargestellt. Diese dienen dem einfachen Verständnis der
Erfindung. Es zeigen:
- Figur 1a und b
- einen Querschnitt und einen Längsschnitt durch ein erfindungsgemäßes Warmformwerkzeug,
- Figur 2a und b
- einen Querschnitt und einen Längsschnitt durch eine alternative Ausführungsvariante
eines erfindungsgemäßen Warmformwerkzeuges,
- Figur 3a und b
- einen Querschnitt und einen Längsschnitt durch eine alternative Ausführungsvariante
eines erfindungsgemäßen Warmformwerkzeuges zum Umformen von Taylored Blanks,
- Figur 4a und b
- eine alternative Ausführungsvariante mit segmentierten Verschleißschutzplatinen,
- Figur 5a und b
- eine alternative Ausführungsvariante zur Herstellung eines Taylored Blanks,
- Figur 6a und b
- eine alternative Ausführungsvariante mit Durchgangsöffnung in der Verschleißschutzplatine,
- Figur 7a und b
- eine alternative Ausführungsvariante mit passiv gekühltem Grundkörper,
- Figur 8a und b
- eine alternative Ausführungsvariante mit passiv gekühltem Grundkörper,
- Figur 9a und b
- eine alternative Ausführungsvariante mit passiv gekühltem Grundkörper,
- Figur 10
- eine Längsschnittansicht zu Figur 9,
- Figur 11a und b
- eine erste Ausgestaltungsvariante eines erfindungsgemäßen Tiefziehwerkzeuges mit einem
einseitigen Niederhalter,
- Figur 12a und b
- eine zweite Ausgestaltungsvariante eines erfindungsgemäßen Tiefziehwerkzeuges mit
beiderseitigem Niederhalter und
- Figur 13a und b
- eine dritte Ausgestaltungsvariante eines erfindungsgemäßen Tiefziehwerkzeuges in Quer-
und Längsschnittansicht.
[0027] In den Figuren werden für gleiche oder ähnliche Bauteile dieselben Bezugszeichen
verwendet, auch wenn eine wiederholte Beschreibung aus Vereinfachungsgründen entfällt.
[0028] Figur 1a und b zeigen ein erfindungsgemäßes Warmformwerkzeug 1 im Falle von Figur
1a in einer Querschnittsansicht und Figur 1b in einer Längsschnittansicht. Das Warmformwerkzeug
1 weist ein Oberwerkzeug 2 und ein Unterwerkzeug 3 auf, wobei das Oberwerkzeug 2 und
das Unterwerkzeug 3 jeweils aus einem Grundkörper 4, 5 und darauf angeordneten Verschleißschutzplatinen
6, 7 ausgebildet ist. In der Querschnittsansicht gemäß Figur 1a ist zu erkennen, dass
sowohl in dem Unterwerkzeug 3 als auch in dem Oberwerkzeug 2 ein Kühlkanal 8 angeordnet
ist, der nah unterhalb der Verschleißschutzplatine 6 durch den Grundkörper 4 verläuft.
[0029] In Figur 1b ist nunmehr der Kern der Erfindung ersichtlich. Sowohl das Unterwerkzeug
3 als auch Oberwerkzeug 2 sind jeweils in drei Segmente 9a, 9b, 9c, 10a, 10b, 10c
eingeteilt. Zwischen den einzelnen Segmenten 9a, 9b, 9c, 10a, 10b, 10c sind Trennfugen
11, hier in Form eines Spaltes ausgebildet. In den Trennfugen 11 selbst kann auch
ein Isolierwerkstoff angeordnet sein. Hierdurch wird vermieden, dass eine Wärmeleitung
unterhalb der Segmente 9a, 9b, 9c, 10a, 10b, 10c erfolgt. Weiterhin ersichtlich, ist
das in diesem Ausführungsbeispiel die Kühlkanale 8 nur durch das jeweils mittlere
Segment 9b, 10b laufen. Somit ist maßgeblich in dieser Ausführungsvariante das mittlere
Segment 9b, 10b sowohl im Oberwerkzeug als auch im Unterwerkzeug 3 kühlbar, so dass
nur in dem dazu befindlichen Bereich des umzuformenden nicht näher dargestellten Bauteils
eine entsprechende homogene Wärmeabfuhr eines Oberwerkzeugs 2 und eines Unterwerkzeugs
3 erfolgt. Die darin benachbarten Bereiche, welche in den Segmenten 9a, 9c, 10a, 10c
liegen, werden in diesem Fall von der Abkühlung nicht erfasst. Die Verschleißschutzplatine
6, 7 ist hierbei durchgehend, wobei aufgrund der Trennfuge 11 zwischen den Segmenten
9a, 9b, 9c, 10a, 10b, 10c jeweils eine entsprechende Wärmeleitung unterbunden wird.
Es entsteht daher an dem Bauteil ein nicht näher dargestellter scharf berandeter Übergangsbereich.
[0030] Figur 2a und b zeigen eine alternative Ausführungsvariante, wobei hier die Kühlmittelzu-
und abfuhr durch die Kühlkanäle 8 im Form von Durchgangsbohrungen 12 ausgebildet sind.
Hierdurch ist es als erfindungswesentlicher Vorteil möglich, dass die Durchgangsbohrungen
12, beispielsweise durch ein spanabhebendes Bohrverfahren einfach in einen Grundkörperrohling
eingebracht werden. Alternativ dazu ist es auch möglich Rohrleitungen in einem Grundköper
einzugießen. Die Durchgangsbohrungen 12 verlaufen somit nicht mehr in unmittelbarer
Nähe zu der Verschleißschutzplatine 6, 7, was sich jedoch aufgrund der hohen Wärmeleitfähigkeit
des Werkstoffes des Grundkörpers allenfalls in zu vernachlässigender Weise bemerkbar
macht. Der Vorteil der Einsparung bei den Herstellungskosten des Bauteils überwiegt.
[0031] Figur 3 zeigt eine weitere alternative Ausführungsvariante des erfindungsgemäßen
Warmformwerkzeuges 1. Hierbei ist die Verschleißschutzplatine 6, 7 sowohl am Oberwerkzeug
2 als auch am Unterwerkzeug 3 mit einem jeweiligen Dickbereich 13 und mit einem Dünnbereich
14 ausgebildet. Hierdurch besteht die Möglichkeit, bei geschlossenem Warmformwerkzeug
1 im Dickbereich 13 eine erhöhte Flächenpressung an dem umzuformenden Bauteil herzustellen,
wodurch eine entsprechend hohe Wärmeabfuhr gewährleistet wird. In dem Dünnbereich
14 verbleiben gezielt Luftspalte zwischen dem zu formenden Bauteil und Verschleißschutzblech,
so dass hier eine geringere Wärmeabfuhr erfolgt.
[0032] Figur 4 zeigt eine weitere alternative Ausführungsvariante der vorliegenden Erfindung.
Hierbei ist die Verschleißschutzplatine 6, 7 korrespondierend zu dem darunter befindlichen
Grundkörper segmentiert, so dass einzelne Verschleißschutzplatinensegmente 6a, 6b,
6c, 7a, 7b, 7c ausgebildet sind. Zwischen den Verschleißschutzplatinensegmenten 6a,
6b, 6c, 7a, 7b, 7c ist eine Trennfuge 15 ausgebildet, die eine Wärmeleitung von einem
Verschleißschutzplatinensegment in das andere Verschleißschutzplatinensegment unterbindet.
Alternativ und/oder ergänzend sind zu den bereits aus Figur 1 bekannten Kühlkanälen
8 Heizelemente 16, beispielsweise in Form von Heizpatronen in 9a, 9c, 10a, 10c vorgesehen,
um gezielt partielle Bereiche auf einer Temperatur zu halten. Ebenfalls ist eine Isolierschicht
17 zwischen den einzelnen Segmenten dargestellt.
[0033] Die zuvor beschriebenen einzelnen Merkmale sowie die noch weiter beschriebenen Merkmale
einer jeden Figurendarstellung können im Rahmen der Erfindung beliebig untereinander
kombiniert werden, ohne dabei im Rahmen der Erfindung zu verlassen.
[0034] Figur 5a und b zeigt eine weitere alternative Ausführungsvariante der vorliegenden
Erfindung, wobei hier ein Taylored Blank 18 mit einem erfindungsgemäßen Warmformwerkzeug
1 umgeformt wird. Hierzu weist die obere Verschleißschutzplatine 6 sowie die untere
Verschleißschutzplatine 7 entsprechend korrespondierende Vorsprünge 19 auf, so dass
an die Kontur des Taylored Blanks 18 der sich ergebende Formhohlraum bei geschlossenen
Warmformwerkzeug 1 sich an die Kontur des Taylored Blanks 18 anschließen. Ferner dargestellt
ist in Figur 5b, dass die Verschleißschutzplatinen 6,7 voneinander verschiedene Dicken
D1, D2 aufweisen. Dabei ist die Dicke D1 kleiner als die Dicke D2.
[0035] Figur 6 zeigt die Ausführungsvariante aus Figur 4, wobei in der Verschleißschutzplatine
6, 7, Öffnungen 20 vorgesehen sind, durch die das umgeformte Bauteil beispielsweise
anschließend oder im Warmformwerkzeug gelocht werden kann.
[0036] Im Falle der anschließenden Lochung bewirkt die Öffnung eine verminderte Wärmeabfuhr,
Abkühlrate und damit Festigkeit in diesem Abschnitt, wodurch die Lochung mit relativ
wenig Kraft, Werkzeugverschleiß und ohne Mikrorissgefahr ermöglicht ist.
[0037] Figur 7a und b zeigen eine weitere alternative Ausführungsvariante, bei denen nicht
die Segmente des Grundkörpers direkt und aktiv gekühlt sind, sondern jeweils eine
Bodenplatte 21 angeschlossen ist, wobei in der Bodenplatte 21 eine Vielzahl von Kühlkanälen
8 ausgebildet ist. Die Wärme wird mithin über die Verschleißschutzplatinen 6, 7 durch
den Grundkörper 4, 5 und die Bodenplatte 21 abgeführt. Aufgrund der hohen Wärmeleitfähigkeit
des Grundkörpers 4, 5 ist es auch hier wiederum möglich eine entsprechende Wärmeabfuhr
zu realisieren.
[0038] Figur 8a und b zeigen eine weitere alternative Ausführungsvariante des erfindungsgemäßen
Warmformwerkzeuges 1. Hierbei sind die einzelnen Segmente 9a, 9b, 9c, 10a, 10b, 10c
von Oberwerkzeug 2 und Unterwerkzeug 3 jeweils auf einer Bodenplatte 21 angeordnet,
wobei die Segmente 9a, 9b, 9c, 10a, 10b, 10c zur Wärmeabfuhr in Relation zu der Bodenplatte
21 eine annähernd gleichbleibende oder sogar verringertes Volumenverhältnis besitzen.
Mithin ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass die einzelnen Segmente 9a, 9b, 9c, 10a,
10b, 10c bevorzugt aus einem gut wärmeleitfähigen Werkstoff in ihrer Hauptfunktion
die Wärmeabfuhr von der Verschleißschutzplatine 6 zu gewährleisten. Weiterhin ist
es an den Segmenten 9a, 9b, 9c, 10a, 10b, 10c möglich, besonders einfach die Kontur
herzustellen und dann in Verbindung mit der Verschleißschutzplatine 4 ein entsprechend
kostengünstig hergestelltes Umformwerkzeug 1 bereitzustellen. Durch die jeweilige
Bodenplatte 21 wiederum wird dem Werkzeug 1 die nötige Steifheit zum Aufbringen der
Umformkräfte gegeben. Wiederum dargestellt sind insbesondere in dem mittleren Segment
9b, 10b die Kühlkanäle 8 in Form von gradlinig verlaufenden Durchgangsbohrungen 12.
Als Alternative können auch Rohrleitungen in das Segment 9b, 10b bei der Herstellung
eingegossen werden.
[0039] Figur 9a und b zeigt eine weitere alternative Ausführungsvariante des erfindungsgemäßen
Warmumformwerkzeuges 1. Hierbei sind wiederum bei einigen Segmenten 9a, 9c, 10a, 10c
Heizelemente 16 vorgesehen sowie eine entsprechend massiv ausgebildete Bodenplatte
21 am Oberwerkzeug 2, aber auch am Unterwerkzeug 3. In Ergänzung zu den bereits zuvor
dargestellten Ausführungsvarianten ist bei der Ausführungsvariante gemäß Figur 9a
der Kühlkanal 8, welcher insbesondere dargestellt in dem mittleren Segment angeordnet
ist, mit einem zentralen Kühlkanal 22 verbunden, so dass jeweils in die Bodenplatte
21 ein Kühlmedium eingeführt wird über den zentralen Kühlkanal 22, wobei das Segment
9a, 9b, 9c des Oberwerkzeuges 2 oder aber des Unterwerkzeuges 3 dieses aus dem zentralen
Kühlkanal 22 auf das Kühlmedium bezieht.
[0040] Figur 10 zeigt eine Draufsicht auf eine Bodenplatte 21 mit darauf angeordneten Segmenten
10a, 10b, 10c des Unterwerkzeuges 3. Der Warmbereich und der Kaltbereich sind getrennt
jeweils durch eine Trennfuge 11. Nicht dargestellt ist die Verschleißschutzplatine
6. Die Segmente können auf der Bodenplatte 21 formschlüssig und/oder kraftschlüssig
und/oder stoffschlüssig gekoppelt werden.
[0041] Figur 11a und b zeigen eine erste Ausgestaltungsvariante eines erfindungsgemäßen
Tiefziehwerkzeuges 23 in Quer- und Längsschnittansicht. Auch hier ist wiederum das
Oberwerkzeug 2 und das Unterwerkzeug 3 ausgebildet mit einem zusätzlich an dem Unterwerkzeug
3 gekoppelten und relativbeweglich zu diesem angeordnetem Niederhalter 24 bzw. Blechhalter.
Der Niederhalter 24 ist dabei die nicht näher dargestellte Platine klemmend an dem
Oberwerkzeug 2 zur Anlage bringbar. Auf dem Grundkörper 4 des Oberwerkzeugs 2 und
dem Grundkörper 5 des Unterwerkzeugs 3 ist jeweils eine Verschleißschutzplatine 7
angeordnet. Ferner sind in dem Oberwerkzeug 2 und dem Unterwerkzeug 3 Kühlkanäle in
Form von Durchgangsbohrungen 12 ausgebildet, sodass das umgeformte Bauteil auch nach
Abschluss des Tiefziehvorganges abgeschlossen ist. Ferner dargestellt ist in Figur
11b) der Längsschnitt durch das Tiefziehwerkzeug 23. Hier ist zu erkennen, dass der
Grundkörper 4 des Oberwerkzeuges 2 und der Grundkörper 5 des Unterwerkzeuges 3 in
jeweils drei Segmente 9a, 9b, 9c, 10a, 10b, 10c eingeteilt ist. Die Segmente 9a, 9b,
9c, 10a, 10b, 10c selbst sind untereinander unter Ausbildung einer Trennfuge 11 getrennt.
Die Segmente 9b und 9c des Oberwerkzeuges 2 sowie die Segmente 10b und 10c des Unterwerkzeuges
3 weisen Durchgangsbohrungen 12 auf, das Segment 9a sowie das Segment 10a von Oberwerkzeug
2 und Unterwerkzeug 3 weisen keine Kühlkanäle auf.
[0042] Ferner dargestellt ist in Figur 12a und b eine alternative Ausgestaltungsvariante
des Tiefziehwerkzeuges, bei der zu erkennen ist, dass gemäß Figur 12a eine umzuformende
Blechplatine 25 zwischen einem Niederhalter 24 eingeklemmt ist, der aus einem oberen
Niederhalterteil 24a und einem unteren Niederhalterteil 24b ausgebildet ist. Auch
hier ist wiederum der Niederhalter 24 separat zu sowohl Oberwerkzeug 2 als auch Unterwerkzeug
3 verfahrbar. Ferner dargestellt ist, dass die Verschleißschutzplatine 6 von sowohl
Oberwerkzeug 2 als auch die Verschleißschutzplatine 7 des Unterwerkzeugs 3 die Grundkörper
4, 5 auf sich gegenüberliegenden Seiten randseitig abschnittsweise umfassend ausgebildet
ist. Insbesondere bezogen auf die Horizontalrichtung H wird somit eine zusätzliche
seitliche Fixierung erreicht und bezogen auf die Pressenhubrichtung bzw. Vertikalrichtung
V kein Abgleiten der Platine über den randseitig umgestellten Bereich der Verschleißschutzplatinen
6, 7 ermöglicht. Die Verschleißschutzplatinen 6, 7 umfassen somit randseitig den jeweiligen
Grundkörper 4, 5 auf zwei sich gegenüberliegenden Seiten.
[0043] Figur 12b zeigt eine Längsschnittansicht, aus der gut zu erkennen ist, dass jeweils
nur das Segment 9b und 10b Kühlkanäle in Form von Durchgangsbohrungen 12 aufweist,
wohingegen die Segmente 9a, 9c und 10a und 10c aus einem von dem Werkstoff des Segmentes
10b verschiedenen Werkstoff ausgebildet sind. Beispielsweise kann der Werkstoff der
Segmente 9a, 9c, 10a, 10c hier eine geringere Wärmeleitfähigkeit haben, gegenüber
dem Werkstoff der Segmente 9b und 10b. Hierdurch wird insbesondere unter Berücksichtigung
der thermischen Trennung aufgrund der Trennfuge 11 der einzelnen Segmente 9a, 9b,
9c, 10a, 10b, 10c untereinander es ermöglicht, dass eine deutlich geringere Wärmeabfuhr
in den Segmenten 9a, 9c, 10a, 10c erfolgt. Die Verschleißschutzplatinen 6, 7 umfassen
gemäß Längsschnitt von Figur 12b die Grundkörper 4, 5 nicht. Dies wäre im Rahmen der
Erfindung jedoch auch vorstellbar, so dass ein randseitig vollständiges Umfassen ermöglicht
wird.
[0044] Figur 13a und 13b zeigen eine dritte Ausgestaltungsvariante eines erfindungsgemäßen
Tiefziehwerkzeuges 23 in Quer- und Längsschnittansicht. Auch hier ist wiederum das
Oberwerkzeug 2 und das Unterwerkzeug 3 ausgebildet mit einem zusätzlich an dem Unterwerkzeug
3 gekoppelten und relativbeweglich zu diesem angeordneten Niederhalter 24 bzw. Blechhalter.
Der Niederhalter 24 ist dabei die nicht näher dargestellte Platine klemmend an der
Verschleißschutzplatine 6 des Oberwerkzeuges 2 zur Anlage bringbar. Auf dem Grundkörper
4 des Oberwerkzeugs 2 und dem Grundkörper 5 des Unterwerkzeugs 3 ist jeweils eine
Verschleißschutzplatine 7 angeordnet. Ferner sind in dem Oberwerkzeug 2 und dem Unterwerkzeug
3 Kühlkanäle in Form von Durchgangsbohrungen 12 ausgebildet, sodass das umgeformte
Bauteil auch nach Abschluss des Tiefziehvorganges abgeschlossen ist. Ferner dargestellt
ist in Figur 13b) der Längsschnitt durch das Tiefziehwerkzeug 23. Hier ist zu erkennen,
dass der Grundkörper 4 des Oberwerkzeuges 2 und der Grundkörper 5 des Unterwerkzeuges
3 in jeweils drei Segmente 9a, 9b, 9c, 10a, 10b, 10c eingeteilt ist. Die Segmente
9a, 9b, 9c, 10a, 10b, 10c selbst sind im Gegensatz zu den Ausführungsvarianten der
Figur 11a und 11 b fugenfrei getrennt. Die Segmente 9a, 9b und 9c des Oberwerkzeuges
2 sowie die Segmente 10a, 10b und 10c des Unterwerkzeuges 3 weisen Durchgangsbohrungen
12 zur Kühlung des Tiefziehwerkzeugs 23 und damit des (nicht dargestellten) Stahlblechbauteils
auf.
Bezugszeichen:
[0045]
1 - Warmformwerkzeug
2 - Oberwerkzeug
3 - Unterwerkzeug
4 - Grundkörper zu 2
5 - Grundkörper zu 3
6 - Verschleißschutzplatine zu 4
6a - Verschleißschutzplatinensegment
6b - Verschleißschutzplatinensegment
6c - Verschleißschutzplatinensegment
7 - Verschleißschutzplatine zu 5
7a - Verschleißschutzplatinensegment
7b - Verschleißschutzplatinensegment
7c - Verschleißschutzplatinensegment
8 - Kühlkanal
9a - Segmente zu 2
9b - Segmente zu 2
9c - Segmente zu 2
10a - Segmente zu 3
10b - Segmente zu 3
10c - Segmente zu 3
11 - Trennfuge
12- Durchgangsbohrung
13- Dickbereich
14- Dünnbereich
15- Trennfuge
16- Heizelement
17- Isolierschicht
18 - Tayloredblank
19- Vorsprung
20 - Öffnung
21 - Bodenplatte
22 - zentraler Kühlkanal
23 - Tiefziehwerkzeug
24 - Niederhalter
24a - oberer Niederhalter
25b - unterer Niederhalter
25 - Blechplatine
D1 - Dicke
D2 - Dicke
H - Horizontalrichtung
V - Vertikalrichtung
1. Werkzeug zur Warmumformung und Presshärtung von Stahlbauteilen, aufweisend ein Oberwerkzeug
(2) und ein Unterwerkzeug (3), wobei das Oberwerkzeug (2) und/oder das Unterwerkzeug
(3) aus einem Kühlkanäle (8) aufweisendem Grundkörper (4, 5) aus hoch wärmeleitfähigem
Werkstoff ausgebildet ist und auf dem Grundkörper (4, 5) eine Verschleißschutzplatine
(6, 7) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (4, 5) aus mindestens zwei Segmenten (9a, 9b, 9c, 10a, 10b, 10c)
ausgebildet ist.
2. Tiefziehwerkzeug zur Warmumformung und optionalen Presshärtung von Stahlbauteilen,
aufweisend ein Oberwerkzeug (2), ein Unterwerkzeug (3) und einen Niederhalter (24),
dadurch gekennzeichnet, dass das Oberwerkzeug (2) und/oder das Unterwerkzeug (3) aus je einem Grundkörper (4,
5) aus einer Leichtmetalllegierung ausgebildet sind und auf dem Grundkörper (4, 5)
eine Verschleißschutzplatine (6, 7) angeordnet ist und/oder dass der Grundkörper (4,5)
aus mindestens zwei Segmenten (9a, 9b, 9c, 10a, 10b, 10c), auf denen die Verschleißschutzplatine
(6, 7) angeordnet ist, ausgebildet ist, wobei der Grundkörper (4, 5) in mindestens
einem Segment (9a, 9b, 9c, 10a, 10b, 10c) Kühlkanäle (8) aufweist und aus einem hoch
wärmeleitfähigen Werkstoff ausgebildet ist.
3. Werkzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (4, 5) aus einer Leichtmetalllegierung ausgebildet ist, bevorzugt
aus einer Aluminiumlegierung, insbesondere ist mindestens ein Segment (9a, 9b, 9c,
10a, 10b, 10c) aus einer Leichtmetalllegierung ausgebildet.
4. Werkzeug nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Grundkörper (4, 5) Kühlkanäle (8) als den Grundkörper (4, 5) durchgreifende
Durchgangsbohrungen (12) ausgebildet sind, insbesondere ist die Durchgangsbohrung
(12) geradlinig verlaufend ausgebildet.
5. Werkzeug nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Segmente (9a, 9b, 9c, 10a, 10b, 10c) unterschiedlich voneinander temperierbar,
insbesondere kühlbar sind, vorzugsweise sind in mindestens einem Segment (9a, 9b,
9c, 10a, 10b, 10c) Heizelemente vorgesehen.
6. Werkzeug nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Trennfuge (11) der Segmente (9a, 9b, 9c, 10a, 10b, 10c) orthogonal zu der Verschleißschutzplatine
(6, 7) angeordnet sind.
7. Werkzeug nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den Segmenten (9a, 9b, 9c, 10a, 10b, 10c) ein Isolierwerkstoff (17) angeordnet
ist.
8. Werkzeug nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verschleißschutzplatine (6, 7) aus einem hochfesten oder ultrahochfesten Stahlwerkstoff
ausgebildet ist.
9. Werkzeug nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verschleißschutzplatine (6, 7) auf dem Grundkörper (4, 5) verklebt ist und/oder
formschlüssig gekoppelt ist, insbesondere ist eine Wärmeleitpaste zwischen Verschleißschutzplatine
(6, 7) und Grundkörper (4, 5) angeordnet.
10. Werkzeug nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verschleißschutzplatine (6, 7) in mindestens zwei Verschleißschutzplatinensegmente
(6a, 6b, 6c, 7a, 7b, 7c) unterteilt ist, wobei zwischen den Verschleißschutzplatinensegmenten
(6a, 6b, 6c, 7a, 7b, 7c) eine Trennfuge (11) ausgebildet ist und/oder die Verschleißschutzplatinensegmente
(6a, 6b, 6c, 7a, 7b, 7c) eine voneinander verschiedene Dicke (D1, D2) aufweisen.
11. Werkzeug nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verschleißschutzplatine (6,7) an den Randbereichen den Grundkörper (4, 5) zumindest
abschnittsweise übergreift und insbesondere im Randbereich umgestellt ist, so dass
der Grundkörper (4, 5) randseitig übergriffen ist.
12. Werkzeug nach einem der Ansprüche 2 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass auf zwei sich gegenüberliegenden Seiten der Niederhalter (24) angeordnet ist, wobei
der Niederhalter (24) separat zu dem Oberwerkzeug (2) und/oder dem Unterwerkzeug (3)
bewegbar ist und auf der Verschleißschutzplatine des Unterwerkzeuges (3) oder der
Verschleißschutzplatine des Oberwerkzeuges (2) mit einer dazwischen befindlichen umzuformenden
Platine zur Anlage kommt.
13. Werkzeug nach einem der Ansprüche 2 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Niederhalter (24) aus einem Oberteil (24a) und einem Unterteil (24b) ausgebildet
ist, welche beide neben dem Oberwerkzeug (2) und dem Unterwerkzeug (3) angeordnet
sind und bevorzugt separat gegenüber diesen verfahrbar sind.