[0001] Die Erfindung betrifft ein Eintreibgerät nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Aus dem Stand der Technik sind Eintreibgeräte mit verschiedenen Antrieben bekannt,
unter anderem mit externer Druckluft betriebene Geräte, mit einem Brenngas betriebene
Geräte oder Geräte mit einem mechanischen Federspeicher.
[0003] DE 10 2005 000 107 A1 beschreibt in dem in Fig. 1 gezeigten Ausführungsbeispiel ein handgeführtes Eintreibgerät,
bei dem ein Kolben eines Eintreibstößels durch komprimierte Luft eines Speicherraumes
mit einer Kraft beaufschlagt ist. Nach einer Freigabe des Eintreibstößels wird dieser
bei unter Entspannung der komprimierten Luft beschleunigt. Das Aufladen des Speicherraumes
erfolgt mittels eines elektrisch angetriebenen Kompressors.
[0004] Es ist die Aufgabe der Erfindung, ein Eintreibgerät anzugeben, das eine gute Beschleunigung
eines Energieübertragungselementes bei gegebener Baugröße aufweist.
[0005] Diese Aufgabe wird für eine eingangs genannte Eintreibvorrichtung erfindungsgemäß
mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Durch das Vorsehen eines
Heizgliedes kann einer Druckminderung des Antriebsgases durch Abkühlung entgegengewirkt
werden. Hierdurch wird unabhängig von einer Wartezeit zwischen einer Befüllung des
Gasraumes und einem Beginn des Eintreibvorgangs eine gleichmäßige Eintreibenergie
sichergestellt.
[0006] Unter einem Heizglied im Sinne der Erfindung ist jedes Bauelement zu verstehen, mittels
dessen auf definierte, bevorzugt ansteuerbare Weise eine Wärmemenge in das Antriebsgas
verbracht werden kann. Die Wärmeenergie kann aus ursprünglich chemisch oder physikalisch
gespeicherter Energie gewandelt handeln, wobei grundsätzlich alle Speicherformen in
Betracht kommen. Zum Beispiel sind neben elektrischen Heizelementen sind auch Verbrennungsvorgänge,
katalytische exotherme Reaktionen oder Ähnliches als Wärmequelle möglich.
[0007] Unter einem Befestigungselement im Sinne der Erfindung wird jeder eintreibbare Nagel,
Bolzen, Krampe, Stift oder auch eine Schraube verstanden.
[0008] Bei dem Antriebsgas handelt es sich bei bevorzugten Ausführungsformen um Luft, insbesondere
Umgebungsluft. Es kann sich aber auch um Gase wie Luft, Stickstoff oder Kohlendioxid
aus einem Druckreservoir handeln oder auch um Reaktionsgase aus einer Verbrennung.
Wesentlich ist im Sinne der Erfindung, dass das Antriebsgas in dem Gasraum unter Druck
gespeichert ist, bis der Eintreibvorgang ausgelöst wird. Regelmäßig liegt daher nach
Beladung des Gasraumes zunächst eine Temperatur des Antriebsgases vor, die oberhalb
einer Umgebungstemperatur liegt und daher einem dissipativen Energieverlust ausgesetzt
ist.
[0009] Bei allgemein vorteilhaften Ausführungsformen wird das Antriebsgas mittels eines
bevorzugt in dem Gehäuse integrierten Kompressors in den Gasraum befördert. Dies ermöglicht
die Unabhängigkeit von externen Gasquellen wie zum Beispiel einer Druckluftleitung.
Bevorzugt umfasst der Kompressor dabei einen elektrischen Antrieb, wobei besonders
bevorzugt der elektrische Antrieb zumindest optional durch einen Akkumulator als Energiequelle
angetrieben ist. Hierdurch wird ein kabelloses Gerät ermöglicht, wobei zugleich die
hohen Energiedichten moderner Akkumulatoren genutzt werden können. Bei einer bevorzugten
Variante umfasst der Kompressor den Kolben, so dass das Antriebsgas durch eine Bewegung
des Kobens auf den Gasraum zu komprimiert wird.
[0010] Bei einer vorteilhaften Ausführungsform ist ein Antrieb des Kompressors wärmeleitend
mit dem Gasraum verbunden, so dass Abwärme des Antriebs genutzt wird, um die Abkühlung
und das damit verbunden Absinken des Drucks in dem Gasraum zu reduzieren. Dadurch
ist es möglich, Heizenergie für das Heizglied einzusparen. Bevorzugt ist die wärmeleitende
Verbindung durch einen Strömungskanal verwirklicht, durch den ein Medium, zum Beispiel
Kühlluft von dem Antrieb zu dem Gasraum strömt. Gemäss weiterer vorteilhafter Varianten
ist der Antrieb in oder an dem Gasraum angeordnet.
[0011] Bei einer vorteilhaften Ausführungsform umfasst die Antriebseinrichtung ein Zündelement,
welches zur Entzündung des Antriebsgases vorgesehen und bevorzugt in dem Gasraum angeordnet
ist. Der Gasraum ist dann eine Brennkammer. Bevorzugt ist der Gasraum wärmeleitend
mit einem Abgaskanal für während der Verbrennung des Antriebsgases entstehendes Abgas
verbunden, so dass Abgaswärme genutzt wird, um die Abkühlung und das damit verbunden
Absinken des Drucks in dem Gasraum zu reduzieren. Dadurch ist es möglich, Heizenergie
für das Heizglied einzusparen. Besonders bevorzugt ist eine Wand des Gasraums mit
dem Abgas beströmbar, beispielsweise als Teil des Abgaskanals.
[0012] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das Heizglied als elektrisches
Heizelement ausgebildet. Dabei kann es sich etwa um einen einfachen Heizdraht handeln,
der innerhalb des Gasraums angeordnet ist und mit dem Antriebsgas in Kontakt steht.
Besonders bevorzugt kann das Heizglied auch als PTC-Heizelement ausgebildet sein.
Solche Heizelemente mit positivem Temperaturkoeffizient (PTC = positive temperature
coefficient) haben gute selbstregelnde Eigenschaften und vermeiden ein Überhitzen
auf einfache Weise.
[0013] Bei einer möglichen Weiterbildung der Erfindung kann das Heizglied einen Wärmespeicher
umfassen, um auch bei abgeschalteter Energiezufuhr noch einen Wärmefluss in das Antriebsgas
zu ermöglichen.
[0014] Zur weiteren Optimierung der Gastemperatur und zur Verringerung des Energieverbrauchs
kann das Heizglied mittels einer Steuerschaltung in Abhängigkeit von einer gemessenen
Temperatur oder einem anderen Betriebsparameter ansteuerbar sein. Bei dem Betriebsparameter
kann es sich zum Beispiel um eine Zeitdifferenz seit einem Beladungsvorgang des Gasraumes
handeln.
[0015] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Ausführungsbeispielen
sowie aus den abhängigen Ansprüchen. Nachfolgend werden mehrere bevorzugte Ausführungsbeispiele
der Erfindung beschrieben und anhand der anliegenden Zeichnungen näher erläutert.
[0016] Fig. 1 zeigt eine schematische Schnittansicht einer erfindungsgemäßen Eintreibvorrichtung.
[0017] Die erfindungsgemäße Eintreibvorrichtung aus Fig. 1 umfasst ein handgeführtes Gehäuse
1, in dem ein Energieübertragungselement 2 mit einer Antriebseinrichtung 3 aufgenommen
ist. Die Antriebsvorrichtung umfasst vorliegend einen Gasraum 7, der mittels eines
Kompressors 9 mit einem Antriebsgas unter definiertem Druck befüllbar ist. Bei einem
nicht gezeigten Ausführungsbeispiel wird der Gasraum mit Druck beaufschlagt, indem
das Energieübertragungselement bei geschlossenem Gasraum auf den Gasraum zu bewegt
wird, so dass der Kompressor das Energieübertragungselement umfasst.
[0018] Das Energieübertragungselement 2 umfasst ein Treibglied 2a in Form eines im Wesentlichen
zylindrischen Stößels. Befestigungselemente sind in einem Magazin 5 aufgenommen. Durch
eine Zufuhrmechanik (nicht dargestellt) wird jeweils ein Befestigungselement in eine
Kammer transportiert, von wo es durch Einwirkung des Treibglieds 2a beschleunigt und
durch ein Mündungsteil hindurch in ein Werkstück (nicht dargestellt) eingetrieben
wird.
[0019] Das Treibglied 2a ist mit einem Kolben 2b des Energieübertragungselementes 2 verbunden,
wobei der Kolben 2b in einem Zylinder 6 geführt ist.
[0020] Der Gasraum 7 ist mit einem Antriebsgas, vorliegend komprimierter Luft, unter einem
Überdruck gegenüber dem Außendruck befüllbar. Der Gasraum 7 wird durch einen starren
Wandabschnitt, der auch einen druckseitigen Teil des Zylinders 6 umfasst, und den
bewegbaren Kolben 2b als veränderlichen Wandabschnitt umschlossen.
[0021] In dem Gasraum 7 ist ein Heizglied 8 angeordnet, mittels dessen Wärmeenergie auf
das Antriebsgas übertragbar ist. Vorliegend ist das Heizglied 8 schematisch als einfache
elektrische Heizwendel eines Heizdrahtes ausgebildet. Der Heizdraht befindet sich
in einem mittleren Bereich des Gasraums, um eine möglichst schnelle und gleichmäßige
Wärmeabgabe an das Antriebsgas zu ermöglichen.
[0022] Die Befüllung des Gasraums 7 mit dem Antriebsgas bzw. Druckluft erfolgt mittels des
Kompressors 9, der in den vorliegenden Figuren nur schematisch dargestellt ist. Der
Kompressor 9 wird durch einen elektrischen Antrieb, zum Beispiel einen drehenden Elektromotor
in Verbindung mit einer oszillierenden Mechanik, angetrieben. Die Energiequelle des
elektrischen Antriebs ist ein an dem Gehäuse 1 vorgesehener Akkumulator 4.
[0023] Zur beispielhaften Detailgestaltung des Kompressors und seines Antriebs sowie weiterer
Komponenten des Eintreibgerätes, wie etwa einer Auslösevorrichtung und einer Rückstellfeder
für das Energieübertragungselement, wird insbesondere auf die Druckschrift
DE 10 2005 000 107 A1 verwiesen.
[0024] Die Erfindung funktioniert nun wie folgt:
In der gezeigten Ausgangsstellung des Kolbens 2b wird mittels des Kompressors Umgebungsluft
in den Gasraum 7 gepumpt, bis ein definierter Druck erreicht ist. Dabei kann es sich
insbesondere um einen Maximaldruck des Kompressors handeln. Im Zuge der Kompression
des Antriebsgases wird dieses erwärmt, so dass im vollständig beladenen Zustand des
Gasraums eine Gastemperatur vorliegt, die über der Umgebungstemperatur liegt.
[0025] In diesem Zustand kann das Gerät bei Bedarf ausgelöst werden, was durch eine elektromechanische
Freigabe des zuvor festgehaltenen Energieübertragungselementes 2 erfolgt. Nach dessen
Freigabe wird der Kolben 2b durch den anliegenden Druck nach vorne beschleunigt.
[0026] Durch eine von der Bedienperson abhängige Zeitdauer zwischen dem Beladen des Gasraums
und dem Auslösen des Eintreibvorgangs kommt es zu einer zunehmenden Abkühlung des
Antriebsgases durch Wärmeabgabe an die Umgebung. Hierdurch sinkt der Druck des Antriebsgases
und somit die zur Verfügung stehende Eintreibenergie.
[0027] Um diesem Verlust entgegen zu wirken wird das Heizglied 8 aktiviert. Vorliegend wird
das Heizglied über die elektrische Energie des Akkumulators 4 aufgeheizt.
[0028] Für die Ansteuerung des Heizgliedes bieten sich verschiedene Varianten an, von denen
einige beispielhaft nachfolgend genannt sind:
- Ansteuerung des Heizgliedes 8 in Abhängigkeit von einer gemessenen Gastemperatur,
wozu ein Temperaturfühler in oder an dem Gasraum 7 erforderlich ist (nicht dargestellt).
- Ansteuerung des Heizgliedes 8 in Abhängigkeit von einem gemessenen Gasdruck, wozu
ein Drucksensor in dem Gasraum 7 erforderlich ist (nicht dargestellt).
- Ansteuerung des Heizgliedes 8 in Abhängigkeit von einem seit dem Abschalten des Kompressors
9 verstrichenen Zeitabschnitt.
- Dauerhafte Aktivierung des Heizgliedes 8 nach Abschalten des Kompressors 9. Es kann
eine maximale Aktivierungszeit vorgesehen sein, um den Akkumulator 4 zu schonen.
- Manuelle Aktivierung des Heizgliedes vor einem Eintreibvorgang. Hierbei kann eine
gewisse Wartezeit vorgesehen sein.
[0029] Die Ansteuerung des Heizgliedes 4 kann insbesondere über eine zentrale Steuerschaltung
der Eintreibvorrichtung erfolgen.
[0030] Nach dem Eintreiben des Befestigungsmittels wird das Energieübertragungselement 2
durch eine Rückstellfeder (nicht dargestellt) in die Ausgangsposition zurückgestellt
und arretiert. Abschließend erfolgt die erneute Befüllung des Gasraums 7 durch den
Kompressor 9.
1. Eintreibvorrichtung, umfassend
ein handgeführtes Gehäuse (1) mit einem darin aufgenommenen Energieübertragungselement
(2) zur Übertragung von Energie auf ein einzutreibendes Befestigungselement, und
eine Antriebseinrichtung (3) zur Beförderung des Energieübertragungselements (2),
wobei die Antriebseinrichtung (3) einen Energiespeicher mit einem Gasraum umfasst,
der mit einem Antriebsgas unter einem definierten Überdruck befüllbar ist,
wobei der Überdruck in dem Gasraum (7) vor einem Auslösen eines Eintreibvorganges
als gespeicherte Antriebsenergie vorliegt, und
wobei ein Kolben (2b) des Energieübertragungselements (2) einen veränderbaren Wandabschnitt
des Gasraums (7) ausbildet,
dadurch gekennzeichnet,
dass über ein Heizglied (8) Wärmeenergie in das in dem Gasraum (7) eingeschlossene Antriebsgas
übertragbar ist.
2. Eintreibvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Antriebsgas mittels eines insbesondere in dem Gehäuse (1) integrierten Kompressors
(9) in den Gasraum befördert wird.
3. Eintreibvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Kompressor (9) einen elektrischen Antrieb umfasst.
4. Eintreibvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der elektrische Antrieb zumindest optional durch einen Akkumulator (4) als Energiequelle
angetrieben ist.
5. Eintreibvorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Kompressor (9) den Kolben (2b) umfasst.
6. Eintreibvorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass ein Antrieb des Kompressors wärmeleitend, insbesondere über einen Strömungskanal,
mit dem Gasraum (7) verbunden ist, insbesondere in oder an dem Gasraum (7) angeordnet
ist.
7. Eintreibvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebseinrichtung ein Zündelement umfasst, welches zur Entzündung des Antriebsgases
insbesondere in dem Gasraum angeordnet ist.
8. Eintreibvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Gasraum (7) wärmeleitend mit einem Abgaskanal für während der Verbrennung des
Antriebsgases entstehendes Abgas verbunden ist, wobei insbesondere eine Wand des Gasraums
(7) mit dem Abgas beströmbar ist.
9. Eintreibvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Heizglied (8) als elektrisches Heizelement ausgebildet ist.
10. Eintreibvorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Heizglied (8) als PTC-Heizelement ausgebildet ist.
11. Eintreibvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Heizglied (8) einen Wärmespeicher umfasst.
12. Eintreibvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Heizglied (8) mittels einer Steuerschaltung in Abhängigkeit von einer gemessenen
Temperatur, einem gemessenen Druck oder einem anderen Betriebsparameter ansteuerbar
ist.