[0001] Die Erfindung betrifft ein Fassadensystem nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie
einen Halter für ein derartiges Fassadensystem.
[0003] Die als so genannte Reparaturhalter ausgestalteten Halter des bekannten Fassadensystems
ermöglichen es, mit vergleichsweise geringem Aufwand einzelne Fassadentafeln auszutauschen,
indem diese Reparaturhalter innerhalb einer bereits vorhandenen und montierten Fassade
einzeln gesetzt werden können. Hierzu ist ihr Haltearm mittels eines Betätigungselements,
beispielsweise einer Schraube, an dem Schaft des Reparaturhalters befestigt, so dass
beim Austausch einer einzelnen Fassadentafel innerhalb einer Gebäudefassade die Reparaturhalter,
die zum Halten dieser auszutauschenden Fassadentafel erforderlich sind, zunächst an
der Haltekonstruktion des Fassadensystem montiert werden können, beispielsweise eine
so genannte Basis, die auch den Schaft des Halters aufweist. Anschließend wird die
Fassadentafel in ihre gewünschte Position gebracht und erst dann werden die Haltearme
der verwendeten Reparaturhalter mittels der dazu vorgesehenen Betätigungselemente
montiert, so dass nun die Fassadentafel sicher an der Haltekonstruktion des Fassadensystems
gehalten ist.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes Fassadensystem dahingehend
zu verbessern, dass dieses eine möglichst unterbrechungsfreie optische Ausgestaltung
der Fassadenaußenseite ermöglicht. Weiterhin liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
einen Halter für ein derartiges Fassadensystem anzugeben.
[0005] Diese Aufgabe wird durch ein Fassadensystem nach Anspruch 1 und einen Halter nach
Anspruch 7 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
beschrieben.
[0006] Die Erfindung schlägt mit anderen Worten vor, die Fassadentafeln an die Haltekonstruktion
zu kleben. Die Verklebungstechnologie erlaubt mittlerweile eine zuverlässige Befestigung
von Fassadentafeln an einer Haltekonstruktion eines Fassadensystems. Durch die Verwendung
von Haltern, deren Haltearm demontierbar ist, wird eine optisch gleichmäßige, unterbrechungsfreie
Ausgestaltung der Fassadenoberfläche möglich: Die Haltearme werden montiert, bis der
Klebstoff ausgehärtet und die Fassadentafel aufgrund der Klebewirkung an der Haltekonstruktion
gehalten wird. Als ausgehärtet wird im Rahmen des vorliegenden Vorschlags ein Zustand
des Klebstoffs bezeichnet, wenn dieser vernetzt bzw. abgebunden ist und seine volle
Klebekraft erreicht hat. Während dieser Aushärtezeit ragen die Haltearme in an sich
bekannter Weise vor die Außenfläche bzw. Vorderseite der Fassadentafeln, um auf diese
Weise die Fassadentafeln durch Formschluss sicher an der Haltekonstruktion festzulegen.
[0007] Sie sichern also erstens die Fassadentafeln an der Haltekonstruktion, bis diese Sicherung
nicht mehr erforderlich ist und durch den ausgehärteten Klebstoff bewirkt wird. Zweitens
halten die Halter die Fassadentafeln in Art einer Montagehilfe während der Verklebung
an Ort und Stelle, ähnlich wie dies mit anderen demontierbaren Montagehilfen in anderen
technischen Bereichen der Fall ist, beispielsweise wenn Schraub- oder Spannzwingen
bei der Verleimung von Holzbauteilen verwendet werden. Aus diesem Grund können die
Halter bei dem vorschlagsgemäßen Fassadensystem als Montagehalter bezeichnet werden,
da ihre Haltearme lediglich während der Montage der Fassadentafeln benötigt werden.
[0008] Nachdem der Klebstoff ausgehärtet ist und die Festlegung der Fassadentafeln an der
Haltekonstruktion sicherstellen kann, können die Haltearme der Halter demontiert werden,
so dass nun keine über die Vorderseite der Fassadentafeln hinausragenden Elemente
die Optik der Fassade unterbrechen. Diese weist nun vielmehr eine unterbrechungsfreie,
plane Oberfläche auf, ohne Elemente, welche über die Vorderseite der Fassadentafeln
vorstehen und die Optik der Fassadentafeln unterbrechen.
[0009] Vorteilhaft kann die Befestigung der Fassadentafeln mithilfe eines Klebstoffträgers
vorgesehen sein. Dieser Klebstoffträger ist an der Haltekonstruktion befestigbar,
z. B. auf dieselbe Weise wie die verwendeten Halter. Beispielsweise können die Klebstoffträger
eine ähnliche Basis aufweisen, die an der Haltekonstruktion durch Verschraubung, Vernietung
o. dgl. befestigt wird, wie dies von der Basis eines Halters bekannt ist, die ebenfalls
an der Haltekonstruktion befestigt wird und von welcher aus sich der Schaft des Halters
nach vorn, zur Vorderseite einer Fassadentafel hin, erstreckt. Statt die Fassadentafeln
unmittelbar mit der Haltekonstruktion zu verkleben, kann durch den Klebstoffträger
eine großflächige Kontaktfläche zwischen Fassadentafeln und der Haltekonstruktion
bereitgestellt werden. Der Klebstoffträger, der an der Haltekonstruktion befestigt
werden kann, weist eine Oberfläche auf, die mit Klebstoff beschichtet werden kann
und die hinsichtlich ihrer Oberflächenbeschaffenheit und Abmessungen eine optimale
Verklebung unterstützend ausgestaltet ist. Auf diese Weise kann wirtschaftlich vorteilhaft
die Haltekonstruktion unverändert wahlweise für die herkömmliche Befestigung oder
für die vorschlagsgemäße Befestigung der Fassadentafeln verwendet werden, auch wenn
z. B. die Pfosten und Riegel dieser Haltekonstruktion keine geeignete Klebefläche
zur Befestigung von Fassadentafeln zur Verfügung stellen.
[0010] Vorteilhaft kann der Klebstoffträger als Abschnitt eines Strangpressprofils ausgestaltet
sein. Dies unterstützt eine wirtschaftliche Herstellung der in größerer Stückzahl
an einer Fassade verwendeten Träger, indem diese einfach von einem Strangmaterial
abgelängt werden. Unterschiedlich große Klebeflächen können auf einfache und wirtschaftliche
Weise durch unterschiedliche Längen der Klebstoffträger verwirklicht werden.
[0011] Üblicherweise sind auch die Pfosten und/oder Riegel als Abschnitte von Strangpressprofilen
ausgestaltet und weisen Aufnahmekanäle für die erwähnte Basis eines Halters auf, so
dass auch der Klebstoffträger eine ähnlich ausgestaltete Basis aufweisen kann, mit
welcher er in einen Aufnahmekanal eingeschoben werden kann. Auf diese Weise wird die
Befestigung der Klebstoffträger an den Pfosten und/oder Riegeln der Haltekonstruktion
erleichtert, weil diese Befestigung systemkonform auf die gleiche Weise erfolgen kann
wie die Befestigung der Halter.
[0012] Vorteilhaft kann vorgesehen sein, dass abgesehen von den Haltern und den Klebstoffträgern
auch Abstandshalter an der Haltekonstruktion vorgesehen sind. Diese Abstandshalter
erstrecken sich weiter nach vorn, also weiter weg von der Haltekonstruktion, als die
Klebstoffträger. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass beim Andrücken einer Fassadentafel
gegen die Haltekonstruktion die Fassadentafel nicht unzulässig weit gegen die Haltekonstruktion
gedrückt wird und dabei den Klebstoff seitlich vom Klebstoffträger herunter drängt.
[0013] Der Abstandshalter kann vorteilhaft als Abschnitt eines Strangpressprofils ausgestaltet
sein, so dass in wirtschaftlich vorteilhafter Ausgestaltung eine Vielzahl von Abstandshaltern
auf einfache Weise durch entsprechendes Ablängen der einzelnen Elemente aus einem
Profilstrang erfolgen kann.
[0014] Vorteilhaft kann der Abstandshalter aus einem Elastomerwerkstoff bestehen, so dass
nicht nur während der Montage der Fassadentafeln, sondern auch während der späteren
Lebensdauer des Fassadensystems Klappergeräusche zwischen den Fassadentafeln und den
Abstandshaltern zuverlässig ausgeschlossen sind. Zudem können die Abmessungen eines
elastomeren Abstandshalters so gewählt sein, dass der Abstandshalter ohne weitere
Montagemittel klemmend in einer Nut der Haltekonstruktion aufgenommen wird. Dies ermöglicht
eine schnelle Montage mit nur wenigen erforderlichen Elementen und lässt Korrekturen
bei der Positionierung des Abstandshalters zu, indem dieser unter Überwindung eines
Reibungswiderstandes innerhalb der erwähnten Nut verschoben werden kann.
[0015] Ein vorschlagsgemäßes Fassadensystem kann unter Verwendung nahezu beliebiger Haltemittel
geschaffen werden, welche die Fassadentafeln während der Aushärtung des Klebstoffs
in ihrer vorbestimmten Position halten und welche anschließend, falls sie über die
Vorderseite der Fassadentafeln vorstehen, wieder entfernt werden können. Beispielsweise
können die weiter oben erwähnten bekannten Halter verwendet werden, die als Reparaturhalter
bezeichnet werden. Dessen Haltearm kann von dem restlichen Halter entfernt werden,
indem nach Aushärtung des Klebstoffs das Betätigungselement gelöst wird. Vorteilhaft
jedoch kann ein eigens ausgestalteter Halter verwendet werden, der im Rahmen des vorliegenden
Vorschlags als Montagehalter bezeichnet wird.
[0016] Ein derartiger Montagehalter kann vorteilhaft einen zweiteiligen Schaft aufweisen,
wobei ein Teil des Schafts mit dem Haltearm verbunden ist. Wie der Reparaturhalter
weist auch der Montagehalter ein Betätigungselement auf, um den Haltearm wahlweise
an dem restlichen Montagehalter festlegen oder davon entfernen zu können. Ein Teil
des zweiteiligen Schaftes kann gemeinsam mit dem Haltearm von dem restlichen Montagehalter
entfernt werden, indem nach Aushärtung des Klebstoffs das Betätigungselement gelöst
wird.
[0017] Diese Zweiteiligkeit des Schaftes kann beispielsweise dadurch verwirklicht sein,
dass der Schaft als ersten Teil einen Basisabschnitt aufweist, welcher der Haltekonstruktion
benachbart ist, sowie als zweiten Teil einen Armabschnitt, der mit dem Haltearm verbunden
ist. Dadurch, dass aufgrund der zweiteiligen Ausgestaltung der Schaft nicht bis zur
Vorderseite der Fassadentafeln reicht, nachdem der Haltearm demontiert ist, ist der
verbleibende Teil des Montagehalters optisch besonders unauffällig und unter praktischen
Gesichtspunkten in der Fassade kaum erkennbar.
[0018] Der verbleibende Basisabschnitt des Schaftes kann sich vorzugsweise jedoch so weit
von der Haltekonstruktion weg und unter die Fassadentafel erstrecken, dass die Fassadentafel
auf diesem Basisabschnitt des Schaftes aufsteht, so dass wie bei einem herkömmlichen
Fassadensystem die Fassadentafel durch die verwendeten Halter gegen nach unten wirkende
Kräfte abgestützt ist. Die Verklebung ersetzt somit im wesentlichen lediglich den
Haltearm eines herkömmlichen Halters und sichert die Fassadentafel gegen Horizontalkräfte,
beispielsweise gegen Sogwirkungen aufgrund von Luftströmungen.
[0019] Vorteilhaft ist vorgesehen, dass der Montagehalter in einer vorbestimmten Ausrichtung
montiert wird, wie dies von den aus der Praxis bekannten Haltern, beispielsweise den
erwähnten Reparaturhaltern, bekannt ist. Statt einer rotationssymmetrischen Ausgestaltung,
bei denen eine Ausrichtung des Halters nicht vorgegeben ist, weist der Halter also
vorteilhaft eine nach oben gerichtete Oberseite auf.
[0020] Die Zweiteiligkeit des Schaftes kann bei einer solchen Ausgestaltung des Halters
vorteilhaft dadurch verwirklicht sein, dass der Schaft in seiner Längsrichtung in
zwei unterschiedliche Teile aufgeteilt, wobei diese Teilungsebene liegend verläuft,
so dass sich oberhalb der Teilungsebene ein Oberteil des Schaftes und unterhalb der
Teilungsebene ein Unterteil des Schaftes ergibt. Das Unterteil des Schafts ist als
Armabschnitt mit dem Haltearm verbunden, kann also gemeinsam mit dem Haltearm demontiert
werden. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass der als Basisabschnitt an der Haltekonstruktion
verbleibende obere Teil des Schaftes zur Stützung der Fassadentafel dienen kann.
[0021] Bei der Montage der Fassadentafeln werden beispielsweise zunächst untere Montagehalter
an der Haltekonstruktion befestigt, ebenso wie die Klebstoffträger und die Abstandshalter.
Wenn die Klebstoffträger mit Klebstoff versehen sind, können die Fassadentafeln auf
die Schäfte der unteren Montagehalter aufgestellt und gegen die Abstandshalter gepresst
werden. Dabei werden sie automatisch auch gegen den Klebstoff gepresst, wobei durch
die Abstandshalter jedoch ein zu starker Anpressdruck der Fassadentafel gegen die
Abstandshalter vermieden wird. Damit die Fassadentafel bis zum Aushärten des Klebstoffs
in dieser Position gesichert ist, werden nun an der Oberseite der Fassadentafel obere
Montagehalter montiert, deren Haltearme sich vom Schaft aus vorzugsweise nach oben
und unten erstrecken, so dass die sich nach unten erstreckenden Abschnitte der Haltearme
die frisch montierte Fassadentafel in ihrer Position sichern. Die nach oben ragenden
Abschnitte der Haltearme bilden eine Art Aufnahme, in welche eine nachfolgende, obere
Fassadentafel eingestellt werden kann, um auf diese Weise den Baufortschritt der Fassade
von unten nach oben zu ermöglichen.
[0022] Nachdem der Klebstoff ausgehärtet ist, können die Betätigungselemente der Montagehalter
gelöst werden und die Haltearme entfernt werden. Dadurch, dass zusammen mit den Haltearmen
auch die Unterteile bzw. Armabschnitte der Schäfte demontiert werden, stehen die Fassadentafeln
nach wie vor auf den Oberteilen bzw. Basisabschnitten der Schäfte auf. Nach unten
hin wird jedoch durch die Demontage der Armabschnitte der Schäfte ein Freiraum zwischen
einem Schaft und der darunter befindlichen Fassadentafel geschaffen. Dieser Freiraum
dient als Ausgleichsraum bzw. Spiel, um witterungsbedingte Ausdehnungen der Fassadentafel
aufzunehmen, so dass die Fassadentafel spannungsfrei an der Haltekonstruktion gehalten
werden kann. Die beispielsweise aufgrund unterschiedlicher Temperaturen erfolgenden
Dehnungs- und Schrumpfungsbewegungen der Fassadentafeln werden durch den Klebstoff
problemlos aufgenommen, indem z. B. ein dauerelastischer Klebstoff verwendet wird.
Zudem kann eine schwimmende Lagerung des Klebstoffträgers an der Haltekonstruktion
vorgesehen sein, so dass sich der Klebstoffträger zumindest in einer Richtung mitsamt
der Fassadentafel relativ zur Haltekonstruktion bewegen kann.
[0023] Vorteilhaft kann der Schaft auf seiner Oberseite mit einer Dämpfungsschicht versehen
sein, so dass die Fassadentafel nicht unmittelbar auf einem harten Werkstoff des Halters
aufsteht, beispielsweise einem metallischen Werkstoff, sondern vielmehr auf dieser
Dämpfungsschicht. Auch bei Fassadentafeln aus Glas, Naturstein oder Keramik kann so
gewährleistet werden, dass durch den Kontakt mit den Haltern keine mechanische Überlastung
der Fassadentafel auftritt und keine Ausbrüche am Rand der Fassadentafeln auftreten.
Zudem stellt die Dämpfungsschicht eine akustische Entkopplung dar. Auch diese Dämpfungsschicht
kann vorteilhaft aus einem Elastomerwerkstoff bestehen, so dass einerseits eine gewünschte
Dämpfungswirkung und andererseits eine gewünschte mechanische Stabilität der Dämpfungsschicht,
insbesondere deren Druckfestigkeit gewährleistet werden kann, die auch bei vergleichsweise
hohen Flächenpressungen die gewünschten Dämpfungseigenschaften sicherzustellen vermag.
[0024] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der rein schematischen Darstellungen
nachfolgend näher erläutert. Dabei zeigt
- Fig. 1
- einen horizontalen Schnitt durch einen Ausschnitt eines Fassadensystems, und
- Fig. 2
- einen vertikalen Schnitt durch das Fassadensystem im Bereich des in Fig. 1 dargestellten
Ausschnitts.
[0025] In Fig. 1 ist mit 1 ein aufrechter Pfosten einer Haltekonstruktion dargestellt, wobei
die Haltekonstruktion außer einer Vielzahl derartiger aufrecht verlaufender Pfosten
1 auch liegend verlaufende, in der Zeichnung nicht dargestellte Riegel aufweist. Die
Haltekonstruktion dient zur Festlegung von Fassadentafeln 2 vor einer Gebäudewand.
Dabei sind so genannte Montagehalter 3 als Halter vorgesehen. Die Montagehalter 3
bestehen bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel aus witterungsbeständigem, hochfestem
Aluminium.
[0026] Der Pfosten 1 weist einen Aufnahmekanal 4 auf, der durch einen im Querschnitt etwa
C-förmigen Abschnitt eines Strangpressprofils gebildet ist, welches insgesamt den
Pfosten 1 bildet. Der Aufnahmekanal 4 ist nach außen offen, also an der vom Gebäude
abgewandten Seite. In diesem Aufnahmekanal 4 sind einerseits mehrere Abstandshalter
5 angeordnet, die aus Abschnitten eines Elastomer-Strangpressprofils bestehen.
[0027] Zudem sind in dem Aufnahmekanal 4 des Pfostens 1 Montagehalter 3 gehalten: Die Montagehalter
3 weisen jeweils eine Basis 6 auf, die im Aufnahmekanal 4 angeordnet ist und dort
mittels eines Niets 7 festgelegt ist. Dies ist insbesondere aus Fig. 2 ersichtlich,
wo der Aufnahmekanal 4 im Bereich um die Basis 6 herum aufgebrochen dargestellt ist.
[0028] Von der Basis 6 aus erstreckt sich ein Schaft 8 des Montagehalters 3 nach vorn, also
vom Gebäude weg. Der Schaft 8 ist schmaler als die Basis 6, so dass die Basis innerhalb
des Aufnahmekanals 4 formschlüssig gegen horizontale Zugkräfte gesichert ist und sich
der Schaft 8 durch die Öffnung des Aufnahmekanals 4 nach vorn, also vom Gebäude weg,
erstreckt.
[0029] Wie insbesondere anhand von Fig. 2 deutlich wird, ist der Schaft 8 zweiteilig ausgestaltet
und weist einen Basisabschnitt 9 auf, der mit der Basis 6 des Montagehalters 3 verbunden
ist, und auf dem die obere der in Fig. 2 ersichtlichen beiden Fassadentafeln 2 abgestützt
ist. Eine direkte Anlage der Fassadentafel 2 am metallischen Schaft 8 bzw. am Basisabschnitt
9 wird durch eine Dämpfungsschicht 12 vermieden, die als Elastomerschicht ausgestaltet
und oben auf dem Basisabschnitt 9 angeordnet ist.
[0030] Ein Haltearm 10 des Montagehalters 3 erstreckt sich vor die Fassadentafeln 2 und
sichert diese gegen Horizontalkräfte , welche die Fassadentafeln 2 vom Gebäude bzw.
von der Haltekonstruktion in horizontaler Richtung abzuheben bestrebt sind, beispielsweise
Sogkräfte. An dem Haltearm 10 ist ein zweiter Teil des Schaftes 8 vorgesehen, nämlich
ein unterhalb des Basisabschnitts 9 vorgesehener Armabschnitt 14. Mittels eines als
Schraube ausgestalteten Betätigungselements 11 ist der Haltearm 10 am Basisabschnitt
9 befestigt.
[0031] Die Basis 6 ist länger als der Haltearm 10 und bildet nach oben und nach unten einen
Überstand, der über das obere bzw. untere Ende des Haltearms 10 nach oben bzw. nach
unten ragt. In dem oberen Überstand ist eine Bohrung vorgesehen, durch die sich der
Niet 7 erstreckt. Der untere Überstand der Basis 6 bewirkt eine großflächige Abstützung
des Montagehalters 3 an dem Pfosten 1 und damit die Aufnahme hoher Haltekräfte angesichts
der Gewichtslast, die durch die Fassadentafel 2 auf den Montagehalter 3 einwirkt.
[0032] Zwischen zwei übereinander angeordneten Abstandshaltern 5 ist ein Klebstoffträger
15 in dem Aufnahmekanal 4 festgelegt, wobei sich dieser Klebstoffträger 15 weniger
weit von der Haltekonstruktion weg erstreckt als die Abstandshalter 5. Somit verbleibt
ein Freiraum zwischen der Oberfläche des Klebstoffträgers 15 und der Rückseite der
Fassadentafel 2. Auf dem Klebstoffträger 15 befindet sich eine Klebstoffschicht 16,
wobei die Abstandshalter 5 eine Mindest-Schichtdicke dieser Klebstoffschicht 16 sicherstellen.
[0033] Der Klebstoffträger 15 weist zur Haltekonstruktion hin eine im Querschnitt etwa T-förmige
Ausgestaltung auf, so dass er mit einer Basis, die ähnlich wie die Basis 6 des Montagehalters
3 ausgestaltet ist, in dem Aufnahmekanal 4 festgelegt werden kann. Entsprechende Überstände
dieser Basis des Klebstoffträger 15, ähnlich wie bei der Basis 6 des Montagehalters
3, können die Befestigung des Klebstoffträgers 15 beispielweise mithilfe eines Niets
an dem Pfosten 1 bzw. im Aufnahmekanal 4 ermöglichen.
[0034] Eine derartige Befestigung des Klebstoffträgers 15, welche die Aufnahme von Vertikalkräften
ermöglichen würde, ist bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel allerdings nicht
vorgesehen. Stattdessen ist vorgesehen und aus Fig. 2 ersichtlich, dass der Klebstoffträger
15 nicht mittels eines Niets oder dergleichen höhenmäßig am Pfosten 1 festgelegt ist,
sondern in Art einer schwimmenden Lagerung höhenbeweglich im Aufnahmekanal 4 gehalten
ist. Ein elastomerer Abstandshalter 5 ist unterhalb des Klebstoffträgers 15 in den
Aufnahmekanal 4 eingeklemmt und sichert den Klebstoffträger 15 gegen ein unerwünschtes
Absacken, bis der Klebstoff ausgehärtet ist. Späteren Dehnbewegungen der Fassadentafel
2 in aufrechter Richtung kann der schwimmend gelagerte Klebstoffträger 15 problemlos
und spannungsfrei folgen. Die Vertikalkräften, insbesondere die Gewichtslast der Fassadentafel
2, wird durch den Montagehalter 3 aufgenommen.
[0035] An seinem gegenüberliegenden, vom Gebäude weg gerichteten Ende ist der Klebstoffträger
15 ebenfalls im Querschnitt etwa T-förmig ausgestaltet, wobei die hier bereitgestellte
Fläche zur Aufnahme der Klebstoffschicht 16 erheblich größer, insbesondere erheblich
breiter, ausgestaltet ist als die Basis des Klebstoffträgers 15.
1. Fassadensystem,
mit einer an einer Gebäudewand befestigbaren Haltekonstruktion,
wobei die Haltekonstruktion aufrecht angeordnete Pfosten (1) und liegend angeordnete
Riegel aufweist,
und mit Fassadentafeln (2),
sowie mit wenigstens einem Halter (3), welcher wenigstens eine Fassadentafel (2) an
der Haltekonstruktion festlegt, wobei der Halter (3) einen Schaft (8) aufweist, der
quer zur Ebene der Fassadentafel (2) verläuft und an der Haltekonstruktion befestigt
ist,
sowie einen Haltearm (10), der gegenüber dem Schaft (8) abgewinkelt ist und der Fassadentafel
(2) außen anliegt, wobei der Halter (3) ein Betätigungselement (11) aufweist, welches
wahlweise die Montage des Haltearms (10) an der Haltekonstruktion oder die Demontage
des Haltearms (10) von der Haltekonstruktion ermöglicht,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Fassadentafel (2) an die Haltekonstruktion geklebt ist.
2. Fassadensystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass an der Haltekonstruktion ein Klebstoffträger (15) vorgesehen ist, welcher eine Klebstoffschicht
(16) trägt, und die Fassadentafel (2) mit ihrer Rückseite der Klebstoffschicht (16)
anliegt.
3. Fassadensystem nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Klebstoffträger (15) als Abschnitt eines Strangpressprofils ausgestaltet ist.
4. Fassadensystem nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass an der Haltekonstruktion ein Abstandshalter (5) vorgesehen ist, der sich weiter von
der Haltekonstruktion weg erstreckt als der Klebstoffträger (16).
5. Fassadensystem nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Abstandshalter (5) als Abschnitt eines Strangpressprofils ausgestaltet ist.
6. Fassadensystem nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Abstandshalter (5) aus einem Elastomerwerkstoff besteht.
7. Als Montagehalter (3) bezeichneter Halter eines nach einem der vorhergehenden Ansprüche
ausgestalteten Fassadensystems,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Schaft (8) zweiteilig ausgestaltet ist,
wobei ein Teil des Schafts (8) mit dem Haltearm (10) verbunden ist und gemeinsam mit
diesem von dem restlichen Montagehalter (3) mittels des Betätigungselements (11) demontierbar
ist.
8. Montagehalter nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass der an der Haltekonstruktion verbleibende Teil des Schaftes (8) sich bis unter die
Fassadentafel (2) erstreckt, derart, dass sich die Fassadentafel (2) auch nach Demontage
des Haltearms (10) und des zugehörigen Teils des Schaftes (8) auf dem Montagehalter
(3) abstützt.
9. Montagehalter nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Montagehalter (3) in einer vorbestimmten Ausrichtung montierbar ist
und der Schaft (8) in ein nach oben weisendes Oberteil und ein nach unten weisendes
Unterteil aufgeteilt ist, wobei das Unterteil des Schafts (8) mit dem Haltearm (10)
verbunden ist.
10. Montagehalter nach einem der Ansprüche 7 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Montagehalter (3) in einer vorbestimmten Ausrichtung montierbar ist
und der Schaft (8) an seiner Oberseite mit einer Dämpfungsschicht (12) versehen ist,
derart, dass eine oberhalb des Montagehalters (3) befindliche und dem Montagehalter
(3) anliegende Fassadentafel (2) auf der Dämpfungsschicht (12) aufsteht.
11. Montagehalter nach einem der Ansprüche 7 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Dämpfungsschicht (12) aus einem Elastomerwerkstoff besteht.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Fassadensystem,
mit einer an einer Gebäudewand befestigbaren Haltekonstruktion,
wobei die Haltekonstruktion aufrecht angeordnete Pfosten (1) und liegend angeordnete
Riegel aufweist,
und mit Fassadentafeln (2),
sowie mit wenigstens einem Halter (3), welcher wenigstens eine Fassadentafel (2) an
der Haltekonstruktion festlegt, wobei der Halter (3) einen Schaft (8) aufweist, der
quer zur Ebene der Fassadentafel (2) verläuft und an der Haltekonstruktion befestigt
ist,
sowie einen Haltearm (10), der gegenüber dem Schaft (8) abgewinkelt ist und der Fassadentafel
(2) außen anliegt, wobei der Halter (3) ein Betätigungselement (11) aufweist, welches
wahlweise die Montage des Haltearms (10) an der Haltekonstruktion oder die Demontage
des Haltearms (10) von der Haltekonstruktion ermöglicht,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Fassadentafel (2) an die Haltekonstruktion geklebt ist,
an der Haltekonstruktion ein Klebstoffträger (15) vorgesehen ist, welcher eine Klebstoffschicht
(16) trägt,
und die Fassadentafel (2) mit ihrer Rückseite der Klebstoffschicht (16) anliegt,
und an der Haltekonstruktion ein Abstandshalter (5) vorgesehen ist, der sich weiter
von der Haltekonstruktion weg erstreckt als der Klebstoffträger (16).
2. Fassadensystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Klebstoffträger (15) als Abschnitt eines Strangpressprofils ausgestaltet ist.
3. Fassadensystem nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Klebstoffträger (15) in Art einer schwimmenden Lagerung höhenbeweglich am Pfosten
(1) gehalten ist.
4. Fassadensystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Abstandshalter (5) als Abschnitt eines Strangpressprofils ausgestaltet ist.
5. Fassadensystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Abstandshalter (5) aus einem Elastomerwerkstoff besteht.