[0001] Es ist bekannt, Fassaden aus einzelnen Platten beispielsweise aus Stein zu erstellen,
die an einem an einer Wand befestigten Traggerüst befestigt sind. Zur Verbindung der
Fassadenplatten mit dem Traggerüst sind in den Fassadenplatten stirnseitige Nuten
eingeformt, in die Befestigungskrallen eingreifen. Diese Befestigungskrallen müssen
jeweils einzeln mit dem Traggerüst verbunden werden, was beispielsweise durch Festschrauben
oder Klemmen geschehen kann. Dabei ist es wichtig, dass die Verbindung der Fassadenplatte
mit dem Traggerüst absolut sicher ist, damit die Fassadenplatte auch bei entsprechenden
Witterungseinflüssen wie Sturm oder dergleichen fest mit der Wand verbunden bleibt.
Dies ist aufwendig und zeitraubend und damit sehr kostenintensiv. Außerdem ist das
Formen der Nut an der Fassadenplatte im Stirnkantenbereich insbesondere bei sprödem
Stein risikoreich und kann zu Brüchen führen. Trotz dieser Nachteile haben sich derartige
Fassaden in der Praxis vielfach bewährt, um den optischen Eindruck einer Steinwand
zu erzeugen. Diese bekannte Fassade bildet den Ausgangspunkt der vorliegenden Erfindung.
[0002] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Fassade der eingangs genannten Art
zu schaffen, die sich durch eine leichte Herstellbarkeit der hierfür erforderlichen
Fassadenelemente und eine leichte Montierbarkeit derselben auszeichnet.
[0003] Diese Aufgabe wird mit den folgenden Merkmalen gelöst.
[0004] Die erfindungsgemäße Fassade weist mindestens ein an einer Wand befestigtes Traggerüst
auf. Die Art der Befestigung an der Wand spielt dabei keine Rolle. Insbesondere ist
an Schrauben oder Kleben gedacht. Für das mindestens eine Traggerüst steht eine breite
Palette an Materialien zur Verfügung, wobei insbesondere an Metalle wie beispielsweise
Aluminium oder Aluminiumlegierungen gedacht ist, die gegebenenfalls eloxiert sind.
Gut geeignet ist außerdem rostfreier Edelstahl. Vorzugsweise wird das mindestens eine
Traggerüst nach dem Stranggussverfahren hergestellt, was besonders kostengünstig ist.
Daneben sind aber auch alle anderen denkbaren Herstellungsverfahren möglich.
[0005] Das mindestens eine Traggerüst weist Haltestege auf, welche spitzwinkelig zum mindestens
einen Traggerüst ausgerichtet sind. Dabei erfolgt die Ausrichtung der Haltestege derart,
dass sie nach oben von der Wand weggerichtet sind.
[0006] Am mindestens einen Traggerüst sind Fassadenplatten befestigt, welche an ihrer zur
mindestens einen Wand gerichteten Rückseite mindestens eine Nut aufweisen. In diese
Nut kann mindestens einer der Haltestege des mindestens einen Traggerüsts eindringen
und erfasst und arretiert auf diese Weise die Fassadenplatten. Durch die gewählte
Ausrichtung der Haltestege des mindestens einen Traggerüsts werden die Fassadenplatten
durch ihre Schwerkraft in Richtung der Haltestege und damit nach unten zur mindestens
einen Wand hin gedrückt. Damit sind die Fassadenplatten durch ihr eigenes Gewicht
hinreichend sicher am Traggerüst gehalten, so dass grundsätzlich weitere Haltemittel
entbehrlich sind.
[0007] Die Montage der Fassadenplatten ist überraschend einfach, da die Fassadenplatten
einfach mit ihren Nuten über die Haltestege des mindestens einen Traggerüsts eingeführt
werden. Die korrekte Ausrichtung und Zentrierung der Fassadenplatten erfolgt dabei
selbsttätig durch deren Eigengewicht. Damit muss lediglich das mindestens eine Traggerüst
sorgfältig montiert werden, die Anbringung der Fassadenplatten selbst kann dagegen
durch minder qualifiziertes Personal erfolgen. Außerdem kann die Fassade sehr einfach
und kostengünstig ersetzt werden, indem lediglich die Fassadenplatten durch andere
Fassadenplatten ersetzt werden. Dies erfordert keinerlei qualifizierte Arbeiten und
kann daher auch ohne jegliches Fachpersonal durchgeführt werden.
[0008] Für die Fassadenplatten selbst steht ein breites Spektrum an Materialien zur Verfügung.
Insbesondere ist an Naturstein, Kunststein, Metall, Kunststoff, Glas, Spiegelglas
oder Photovoltaikzellen gedacht. Diese Aufzählung ist jedoch nicht abschließend zu
verstehen. Verschiedene Materialien können zur Erzielung besonderer optischer Effekte
auch kombiniert werden. Die Fassadenplatten können auch unterschiedliche Längen, Höhen
und Breiten aufweisen, die zur gewünschten Fassade kombiniert werden.
[0009] Um die oberste Fassadenplatte absolut sicher mit dem mindestens einen Traggerüst
zu verbinden, wird diese zusätzlich durch mindestens ein Haltemittel arretiert. Dieses
mindestens eine Haltemittel soll eine vertikale Bewegung der Fassadenplatte nach oben
insoweit verhindern, dass diese aus dem Verbund mit dem mindestens einen Haltesteg
gelöst wird. Damit genügt es, wenn das Haltemittel oberhalb der Fassadenplatte vorgesehen
ist.
[0010] Zur Erzielung einer einfachen Montierbarkeit des mindestens einen Haltemittels ist
dieses im mindestens einen Traggerüst einsteckbar gehalten. Damit muss das mindestens
eine Haltemittel nicht unmittelbar in der Wand befestigt werden, was je nach Wandmaterial
auch durchaus aufwendig sein kann.
[0011] Zur Erzielung einer effektiven und präzisen Führung der Fassadenplatten an den Haltestegen
ist die mindestens eine Nut der Fassadenplatten spitzwinkelig zur Vertikalen ausgerichtet.
Damit ergibt sich eine eng tolerierte Führung für die Fassadenplatten. Vorzugsweise
ist der Winkel dieser Nut näherungsweise gleich dem Anstellwinkel der Haltestege des
mindestens einen Traggerüsts. Auf diese Weise ergibt sich eine noch präzisere Führung
der Fassadenplatten.
[0012] Oftmals ist es gewünscht, dass die Fassadenplatten unter allen Umständen unlösbar
mit dem mindestens einen Traggerüst verbunden sind. Um dies absolut sicherzustellen,
weist mindestens eine der Fassadenplatten mindestens einen Punkt oberhalb des mindestens
einen Steges auf, der von einem oberen Ende des mindestens einen Steges einen größeren
Abstand besitzt als ein Fugenabstand zwischen den Fassadenplatten. Dabei ist zu berücksichtigen,
dass alle Abstände ausschließlich in vertikaler Projektion gemessen werden. In vertikaler
Projektion hat demnach die mindestens eine Fassadenplatte eine Bewegungsfreiheit,
welche dem Fugenabstand entspricht. Ein weiteres Verschieben dieser Fassadenplatte
über den Fugenabstand hinaus ist nicht möglich, da sie dann an der darüber liegenden
Fassadenplatte anstößt. Durch die oben definierte geometrische Bedingung ist jedoch
sichergestellt, dass der Haltesteg des mindestens einen Traggerüsts - in vertikaler
Projektion betrachtet - tiefer in die Nut der Fassadenplatte eindringt als die Fassadenplatte
vertikale Bewegungsfreiheit besitzt. Damit kann die Fassadenplatte nicht vom mindestens
einen Haltesteg gelöst werden. Zusätzliche, weitere Befestigungsmittel sind daher
entbehrlich, was den Montage- und Demontageaufwand entsprechend reduziert. Als Fugenabstand
kann auch null gewählt werden, was einer fugenlosen Fassade entspricht.
[0013] Zur weiteren Verbesserung der Handhabung der Fassade ist es vorteilhaft, wenn das
mindestens eine Haltemittel im mindestens einen Traggerüst einklipbar gehalten ist.
Vorzugsweise weist das mindestens eine Traggerüst mindestens eine Hinterschneidung
auf, welche passend zum mindestens einen Haltemittel ausgebildet ist. Damit hält das
mindestens eine Haltemittel von selbst im mindestens einen Traggerüst und kann somit
während der Montage der Fassade nicht verloren gehen.
[0014] Insbesondere in Erdbeben gefährdeten Gebieten kann es vorkommen, dass das mindestens
eine Haltemittel relativ hohe negative Stützlasten abstützen muss. In solchen Fällen
ist es vorteilhaft, wenn das mindestens eine Haltemittel mindestens drei Schenkel
aufweist. Mindestens zwei dieser Schenkel sind dabei am Traggerüst abgestützt, während
mindestens einer der Schenkel die mindestens eine Fassadenplatte oberseitig übergreift.
Dabei ist vorzugsweise vorgesehen, dass mindestens einer der Schenkel vorzugsweise
in etwa horizontal und ein anderer der Schenkel vorzugsweise in etwa vertikal ausgerichtet
ist. Damit bilden die Schenkel des mindestens einen Haltemittels zusammen mit dem
mindestens einen Traggerüst eine sehr stabile Konfiguration, die auch hohe negative
Stützlasten abzustützen vermag.
[0015] Um die Fassadenplatten trotz ihrer Arretierung durch das mindestens eine Haltemittel
wieder entfernen zu können, ist das mindestens eine Haltemittel relativ zum mindestens
einen Traggerüst verschiebbar gehalten. Dabei kann das mindestens eine Haltemittel
in eine Lage gebracht werden, in der es die mindestens eine Fassadenplatte nicht mehr
arretiert. In dieser Lage kann die mindestens eine Fassadenplatte problemlos angehoben
und entfernt werden. Auf diese Weise kann die gesamte montierte Fassade wieder abgebaut
werden, um beispielsweise defekte Fassadenplatten zu ersetzen oder die Fassadenplatten
vollständig zu ersetzen, ohne die bisher angebrachten Fassadenplatten entsorgen zu
müssen.
[0016] Für das mindestens eine Haltemittel hat sich mindestens eine Schraube, mindestens
ein Nagel und/oder mindestens eine Leiste bewährt. Schrauben und Nägel sind besonders
einfach zu montieren. Eine Leiste hat den Vorteil, dass diese in einfacher Weise gleich
eine Reihe von Fassadenplatten arretieren kann.
[0017] Zur Erzielung einer definierten Lage der Fassadenplatten am mindestens einen Traggerüst
ist es günstig, wenn am mindestens einen Traggerüst mindestens ein Abstandshalter
vorgesehen ist. An diesem Abstandshalter liegen die Rückseiten der Fassadenplatten
an, so dass diese trotz gegebenenfalls vorhandener Wand-Unebenheiten exakt fluchtend
zueinander oder mit dem gewünschten Versatz ausgerichtet sind.
[0018] Um die Bildung von Stauwasser zu vermeiden, ist es außerdem günstig, wenn der mindestens
eine Haltesteg und/oder der mindestens eine Abstandhalter mindestens einen Entwässerungsdurchbruch
aufweist. Dieser mindestens eine Entwässerungsdurchbruch kann den gesamten Haltesteg
durchbrechen. Alternativ kann der mindestens eine Haltesteg auch lokal durchbrochen
sein. Vorzugsweise ist der mindestens eine Entwässerungsdurchbruch im unteren Bereich
des mindestens einen Haltestegs vorgesehen, um das gesamte Stauwasser leicht abfließen
zu lassen. Alternativ oder zusätzlich kann der mindestens eine Entwässerungsdurchbruch
auch am mindestens einen Traggerüst vorgesehen sein, um Wasser hinter das mindestens
eine Traggerüst zu leiten. In diesem Fall ist der mindestens eine Entwässerungsdurchbruch
vorzugsweise unmittelbar oberhalb des mindestens einen Haltesteges und/oder Abstandshalters
vorgesehen.
[0019] Um für den optischen Eindruck der Fassade einen breiteren Gestaltungsspielraum zu
haben, ist es oft gewünscht, Fassadenplatten mit unterschiedlicher Höhe kombinieren
zu können. Um dennoch ein einheitliches Traggerüst nutzen zu können, werden in diesem
Fall die Höhen der einzelnen Fassadenplatten zuzüglich des jeweiligen Fugenabstandes
im Wesentlichen als ganzzahlige Vielfache einer Rasterhöhe definiert. Dabei spielt
es keine Rolle, ob die ganzzahligen Vielfachen tatsächlich mit eins beginnen. Es ist
beispielsweise auch denkbar, das Zwei-, Drei- und Vierfache einer Rasterhöhe als mögliche
Höhen der Fassadenplatten anzubieten. Das mindestens eine Traggerüst besitzt dann
äquidistante Haltestege, wobei die oben genannte Rasterhöhe als Mitte-Zu-Mitte-Abstand
der Haltestege gewählt wird. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass die verschieden
hohen Fassadenplatten stets zu den entsprechenden Haltestegen des mindestens einen
Traggerüsts passen.
[0020] Um auch höhere Fassadenplatten sicher abstützen zu können, ist es günstig, wenn die
Fassadenplatten mehrere Nuten aufweisen. Auf diese Weise wird die Stütz- und Haltekraft
entsprechend verbessert. Insbesondere bei der Kombination von Fassadenplatten mit
unterschiedlicher Höhe ergibt sich in diesem Fall der Vorteil, dass am mindestens
einen Traggerüst keine Manipulationen erforderlich sind, um diese Fassadenplatten
montieren zu können.
[0021] Zur Erzielung eines möglichst einfachen Aufbaus und damit einer kostengünstigen Herstellung
des mindestens einen Traggerüsts ist es vorteilhaft, mindestens einen der Haltestege
einstückig an das mindestens eine Traggerüst anzuformen. Damit kann das mindestens
eine Traggerüst mit diesem mindestens einen Haltesteg in einem Arbeitsschritt kostengünstig
gefertigt werden. Außerdem ergibt sich auf diese Weise eine stabile Ausbildung des
mindestens einen Haltestegs, der auch schwere Fassadenplatten tragen kann. Alternativ
oder zusätzlich kann mindestens einer der Haltestege auch in mindestens einer Haltenut
des mindestens einen Traggerüsts gehalten sein. Damit muss der mindestens eine Haltesteg
zwar getrennt vom mindestens einen Haltegerüst gefertigt und an diesem montiert werden,
man hat jedoch auf diese Weise eine verbesserte Wahlmöglichkeit bezüglich der Bestückung
mit Haltestegen. So können bei Fassadenplatten mit größerer Bauhöhe entsprechend weniger
Haltestege montiert werden, so dass es grundsätzlich ausreicht, die Fassadenplatten
mit jeweils einer Nut auszubilden. Lediglich bei sehr großen Fassadenplatten, deren
Gewicht von einem einzigen Haltesteg nicht mehr sicher abgestützt werden könnte, sind
dann entsprechend mehrere Haltestege zum Abstützen derselben vorzusehen. In der Regel
reicht es aus, den mindestens einen Haltesteg in die mindestens eine Haltenut einzustecken.
In besonderen Fällen können jedoch auch zusätzliche Haltemittel zur Befestigung des
mindestens einen Haltestegs in der mindestens einen Haltenut vorgesehen sein. Bevorzugt
wird als Haltemittel eine Klebeverbindung eingesetzt.
[0022] Zur Verbesserung der Fixierung der Fassadenplatten am mindestens einen Traggerüst
ist es günstig, am mindestens einen Haltesteg mindestens ein Klemmelement vorzusehen.
Dieses mindestens eine Klemmelement verbindet mindestens eine der Fassadenplatten
mit dem mindestens einen Haltesteg kraft- und/oder formschlüssig. Damit wird der mindestens
einen Fassadenplatte jegliche Bewegungsfreiheit genommen, so dass sich ein besonders
stabiler Aufbau der Fassade ergibt. Als Klemmelement hat sich insbesondere eine Kunststoffkappe
bewährt, die auf den mindestens einen Haltesteg aufsteckbar ist. Diese Kunststoffkappe
wird beim Eindringen in die mindestens eine Nut der mindestens einen Fassadenplatte
verformt und bildet auf diese Weise eine kraftschlüssige Verbindung zu dieser. Für
den Fall, dass der mindestens eine Haltesteg und die mindestens eine Nut hinterschnitten
sind, kann auf diese Weise auch eine formschlüssige Verbindung realisiert werden.
Alternativ oder zusätzlich kann als Klemmelement eine erhärtbare Flüssigkeit dienen,
wobei insbesondere an Klebstoffe gedacht ist. Diese erhärtbare Flüssigkeit bildet
eine innige Verbindung mit der Oberfläche des mindestens einen Haltestegs einerseits
und der mindestens einen Fassadenplatte andererseits. Vorzugsweise ist die Klebekraft
dieser erhärtbaren Flüssigkeit derart gewählt, dass die Verbindung mit der mindestens
einen Fassadenplatte unter Aufwendung einer bestimmten Mindestkraft lösbar ist. Auf
diese Weise kann die mindestens eine Fassadenplatte zu einem späteren Zeitpunkt wieder
demontiert werden.
[0023] Oftmals ist es wünschenswert, dass die einzelnen Fassadenplatten unterschiedlich
weit von der mindestens einen Wand hervorspringen. Dies wird am Einfachsten dadurch
realisiert, dass am mindestens einen Haltesteg mindestens eine Kappe angebracht ist.
Diese mindestens eine Kappe bildet einen Abstandshalter, so dass die mindestens eine
Fassadenplatte entsprechend weiter von der mindestens einen Wand beabstandet ist.
Auf diese Weise wird eine nicht ebene und damit natürlichere Fassadenfläche erzielt,
die den Eindruck von handgeschlagenen Steinen mit variierender Steindicke ergibt.
Trotzdem können maschinell bearbeitete Fassadenplatten eingesetzt werden, die alle
identisch ausgebildet und damit einfach herzustellen und einzulagern sind.
[0024] Um die Fassadenplatten sicher in ihrer Lage zu halten, ist es günstig, wenn am mindestens
einen Traggerüst mindestens eine Feder abgestützt ist. Diese mindestens eine Feder
drückt oberseitig gegen die mindestens eine Fassadenplatte und bildet auf diese Weise
eine elastische Vorspannung, die die mindestens eine Fassadenplatte gegen den mindestens
einen Haltesteg drückt. Dies erhöht insbesondere die Sicherheit der Fassadenplatten
vor Erdbeben oder mutwilliger Zerstörung.
[0025] Der Neuerungsgegenstand wird beispielhaft anhand der Zeichnung erläutert, ohne den
Schutzumfang zu beschränken.
[0026] Es zeigt:
- Figur 1
- eine räumliche Darstellung einer Fassade,
- Figur 2
- eine Schnittdarstellung durch die Fassade gemäß Figur 1,
- Figur 3
- eine Schnittdarstellung durch eine alternative Ausführungsform der Fassade und
- Figur 4
- eine Schnittdarstellung durch eine weitere alternative Ausführungsform der Fassade.
[0027] Eine Fassade 1 gemäß Figur 1 weist ein Traggerüst 2 auf, welches an einer Wand 3
befestigt ist. An diesem Traggerüst 2 sind Fassadenplatten 4 abgestützt.
[0028] Zur Festlegung des Traggerüsts 2 an der Wand 3 sind Haltemittel 5 vorgesehen. Diese
sind lediglich beispielhaft als Schrauben dargestellt. Grundsätzlich sind auch beliebige
andere Haltemittel 5 vorstellbar.
[0029] Das Traggerüst 2 weist außerdem Haltestege 6 auf, welche zur Abstützung der Fassadenplatten
4 dienen. Diese Haltestege 6 sind in einem spitzen Winkel 7 zur Vertikalen 19 ausgerichtet.
Dabei weisen freie Enden 8 der Haltestege 6 nach oben und von der Wand 3 weg.
[0030] Außerdem weist das Traggerüst 2 Abstandshalter 9 auf, die definierte Anlagepunkte
für die Fassadenplatten 4 bilden. In den Haltestegen 6 und den Abstandshaltern 9 sind
eine Reihe von Entwässerungsdurchbrüchen 10 vorgesehen, die den jeweiligen Haltesteg
6 vollständig durchsetzen. Durch diese Entwässerungsdurchbrüche 10 kann eingedrungenes
Wasser nach unten abfließen. Alternativ ist auch daran gedacht, den Entwässerungsdurchbruch
10 als Loch auszubilden.
[0031] Die Fassadenplatten 4 können auch wesentlich breiter als dargestellt ausgebildet
sein, sie weisen Nuten 11 auf, welche passend zu den Haltestegen 6 ausgerichtet sind.
Auch die Nuten 11 sind spitzwinkelig zur vertikalen Fassadenplatte 4 ausgerichtet
und verlaufen insbesondere parallel zu den Haltestegen 6.
[0032] Die Fassadenplatten 4 sind so ausgebildet, dass sie mit ihren Nuten 11 auf die Haltestege
6 aufgeschoben werden können. Sobald die Haltestege 6 im Eingriff mit den Nuten 11
sind, lassen sich die Fassadenplatten 4 nur noch in Richtung der Haltestege 6 bewegen,
bis sie mit ihrer Rückseite 12 an den Abstandshaltern 9 anliegen. In dieser Lage werden
die Fassadenplatten 4 durch ihr Eigengewicht in Lage gehalten. Dabei kann zwischen
den Fassadenplatten 4 eine Fuge 13 gebildet sein. Dies ist jedoch nicht Voraussetzung.
Es ist insbesondere auch daran gedacht, die Fassadenplatten 4 fugenlos übereinander
anzuordnen.
[0033] Die einzelnen Fassadenplatten 4 sind dabei derart angeordnet, dass jede der Fassadenplatten
4 die darunter liegende Fassadenplatte 4 sperrt. Dies wird dadurch realisiert, dass
die gegebenenfalls vorhandene Fuge 13 hinreichend klein ist, so dass die Fassadenplatte
4 nicht mehr die erforderliche Bewegungsfreiheit besitzt, um entlang der Haltestege
6 so weit verschoben zu werden, bis die Haltestege 6 außer Eingriff mit den Nuten
11 sind. Damit sind die Fassadenplatten 4 hinreichend sicher am Traggerüst 2 festgelegt,
so dass zusätzliche Haltemittel entbehrlich sind.
[0034] Um auch die oberste Reihe von Fassadenplatten 4 hinreichend zu sichern, ist ein zusätzliches
Haltemittel 14 vorgesehen. Dieses kann beispielsweise von Schrauben 15 gebildet sein,
die an der Wand 3 festgelegt sind. Zu diesem Zweck ist die Schraube 15 von einer Hülse
16 umgeben, die eine sichere Abstützung der Schraube 15 an der Wand 3 ermöglicht.
Alternativ kann das Haltemittel 14 auch von einem Nagel 17 gebildet sein, wenn die
Härte der Wand 3 dies zulässt. Schließlich ist auch daran gedacht, als Haltemittel
14 eine Leiste 18 vorzusehen, durch die gleich mehrere Fassadenplatten 4 arretiert
werden. In jeden Fall verhindert das Haltemittel 14 eine vertikale Bewegung der obersten
Fassadenplatte 4 soweit, dass sie nicht außer Eingriff mit dem Haltesteg 6 gerät.
[0035] Die einzelnen Fassadenplatten 4 sind im Ausführungsbeispiel gemäß Figur 1 unterschiedlich
hoch ausgebildet. Dabei definiert ein Mitte-Zu-Mitte-Abstand 20 der Haltestege 6 eine
Rasterhöhe, welche über das gesamte Traggerüst 2 konstant ist. Die Fassadenplatten
4 sind dabei derart bemessen, dass deren Höhen 21 zuzüglich eines Fugenabstandes 22
jeweils ganzzahlige Vielfache dieser Rasterhöhe sind. Im gezeigten Ausführungsbeispiel
entspricht dieses Maß für die oberste Fassadenplatte 4 dem Doppelten, für die Mittlere
dem Einfachen und für die untere Fassadenplatte 4 dem Dreifachen der Rasterhöhe. Alternativ
können auch das Vierfache, das Fünffache und so weiter der Rasterhöhe eingesetzt werden.
Jede der Fassadenplatten 4 besitzt dabei eine Anzahl von Nuten 11, die diesem Vielfachen
der Rasterhöhe entspricht.
[0036] Die weitere Beschreibung erfolgt anhand der Vertikal-Schnittdarstellung gemäß Figur
2. Man sieht aus dieser Darstellung insbesondere, wie die Fassadenplatte 4 einerseits
an einer Oberseite 30 des Haltesteges 6 und andererseits an den Abstandshaltern 9
anliegt. Die Fassadenplatte 4 lässt sich nur in Richtung 31, also parallel zu den
Haltestegen 6 verschieben. Um die Fassadenplatte 4 ohne weitere Haltemittel sicher
in dieser Lage zu halten, wurde auf die folgende geometrische Bedingung geachtet:
Der Haltesteg 6 besitzt ein oberes Ende 32. Außerdem besitzt die Fassadenplatte 4
mindestens einen Punkt 33, der sich oberhalb des Haltesteges 6 befindet. Dieser Punkt
33 liegt dabei - in vertikaler Projektion betrachtet - um einen Abstand 34 tiefer
als das obere Ende 32 des Haltesteges 6. Dieser Abstand 34 ist dabei größer als der
Fugenabstand 22. Durch diese geometrische Bedingung wird erreicht, dass die Fassadenplatte
4 durch Anheben an die darüber liegende Fassadenplatte 4 anstößt, bevor die Nut 11
außer Eingriff mit dem Haltesteg 6 gerät. Damit ist ein Entfernen der Fassadenplatte
4 nur möglich, wenn zuvor die darüber liegende Fassadenplatte 4 entfernt wurde. Es
reicht daher völlig aus, nur die oberste Fassadenplatte 4 gegenüber einer Verschiebung
nach oben zu sichern. Die darunter liegenden Fassadenplatten 4 sichern sich dann gegenseitig.
[0037] Die Figur 3 zeigt eine alternative Ausführungsform der Fassade 1 gemäß Figur 2, wobei
gleiche Bezugszeichen gleiche Teile benennen. Im Folgenden wird lediglich auf Unterschiede
zur Ausführungsform gemäß Figur 2 eingegangen.
[0038] Der Haltesteg 6 ist bei dieser Ausführungsform nicht einstückig mit dem Traggerüst
2 verbunden. Das Traggerüst 2 weist vielmehr Haltenuten 40. auf, in die entsprechend
geformte Haltestege 6 eingedrückt sind. Die Verbindung zwischen den Haltestegen 6
und dem Traggerüst 2 kann durch Kleben oder Pressen erfolgen.
[0039] Am Haltesteg 6 ist außerdem ein Klemmelement 41 vorgesehen, welches beim Eindringen
in die Nut 11 der Fassadenplatte 4 deformiert wird. Auf diese Weise ergibt sich eine
kraft- bzw. formschlüssige Verbindung der Fassadenplatte 4 mit dem Haltesteg 6.
[0040] Außerdem sind bei dieser Ausführungsform am Traggerüst 2 Federn 43 abgestützt, die
oberseitig gegen die darunterliegende Fassadenplatte 4 drücken. Diese Federn 43 sorgen
mit ihrer elastischen Vorspannung für eine kraftschlüssige Arretierung der Fassadenplatten
4 und verhindern gleichzeitig ein ungewolltes Nachobenschieben derselben. Damit wird
auch zuverlässig verhindert, dass sich die Fassadenplatten 4 zufällig vom Traggerüst
2 lösen.
[0041] Die Figur 4 zeigt eine weitere alternative Ausführungsform der Fassade 1. Im Folgenden
wird lediglich auf die Unterschiede zur Ausführungsform gemäß Figur 3 eingegangen.
[0042] Bei dieser Ausführungsform ist das Haltemittel 14 unmittelbar im Traggerüst 2 festgelegt.
Das Haltemittel 14 ist dabei T-förmig ausgebildet und weist drei Schenkel 51, 52,
53 auf. Die beiden Schenkel 51, 52 sind dabei im Traggerüst 2 festgelegt, während
der Schenkel 53 die Fassadenplatte 4 oberseitig übergreift. Zu diesem Zweck sind im
Traggerüst 2 Halterungen 54 mit hinterschnittenen Nuten 55 vorgesehen. Die Stege 51,
52 des Haltemittels 14 sind entsprechend zu den hinterschnittenen Nuten 55 geformt
und lassen sich auf diese Weise in den Halterungen 54 arretieren. Die Haltemittel
14 sind aber längs zu den Halterungen 54 verschiebbar, so dass das Haltemittel 14
in eine Position verschiebbar ist, in der es die Fassadenplatte 4 oberseitig nicht
mehr übergreift. In dieser Lage ist die Fassadenplatte 4 oberseitig frei und kann
problemlos vom Traggerüst 2 abgehoben werden.
[0043] Statt des Klemmelements 41 ist bei dieser Ausführungsform außerdem eine Kappe 42
vorgesehen. Diese Kappe 42 ist derart ausgebildet, dass sie bis an das Ende der Nut
11 reicht, so dass die Kappe 42 die Lage der Fassadenplatte 4 bestimmt. Durch Variation
der Kappenhöhe kann auf diese Weise sehr einfach der Abstand der Fassadenplatte 4
von der Wand 3 variiert werden, um den Eindruck einer unregelmäßigen Fassade 1 zu
erzeugen, wobei dennoch alle Fassadenplatten 4 gleich ausgebildet sind.
[0044] Es ist auch daran gedacht, die gezeigten Ausführungsformen in beliebiger Weise zu
kombinieren. Beispielsweise kann das Klemmelement 41 auch bei der Ausführungsform
gemäß Figur 2 eingesetzt werden. Es ist auch daran gedacht, an einem Traggerüst 2
sowohl fest angeformte als auch in Haltenuten 40 eingesteckte Haltestege 6 vorzusehen.
Bezugszeichenliste
1 |
Fassade |
43 |
Feder |
2 |
Traggerüst |
51 |
Schenkel |
3 |
Wand |
52 |
Schenkel |
4 |
Fassadenplatte |
53 |
Schenkel |
5 |
Haltemittel |
54 |
Halterung |
6 |
Haltesteg |
55 |
hinterschnittene Nut |
7 |
spitzer Winkel |
|
|
8 |
freies Ende |
|
|
9 |
Abstandshalter |
|
|
10 |
Entwässerungsdurchbruch |
|
|
11 |
Nut |
|
|
12 |
Rückseite |
|
|
13 |
Fuge |
|
|
14 |
Haltemittel |
|
|
15 |
Schraube |
|
|
16 |
Hülse |
|
|
17 |
Nagel |
|
|
18 |
Leiste |
|
|
19 |
Vertikale |
|
|
20 |
Mitte-Zu-Mitte-Abstand |
|
|
21 |
Höhe |
|
|
22 |
Fugenabstand |
|
|
30 |
Oberseite |
|
|
31 |
Richtung |
|
|
32 |
oberes Ende |
|
|
33 |
Punkt |
|
|
34 |
Abstand |
|
|
40 |
Haltenut |
|
|
41 |
Klemmelement |
|
|
42 |
Kappe |
|
|
1. Fassade, die mindestens ein an mindestens einer Wand (3) befestigtes Traggerüst (2)
und daran befestigte Fassadenplatten (4) aufweist, wobei das mindestens eine Traggerüst
(2) Haltestege (6) aufweist, welche spitzwinkelig zum mindestens einen Traggerüst
(2) ausgerichtet sind und nach oben von der mindestens einen Wand (3) weggerichtet
sind, und die Fassadenplatten (4) an ihrer zur mindestens einen Wand (3) gerichteten
Rückseite (12) mindestens eine Nut (11) aufweisen, in die mindestens einer der Haltestege
(6) eindringen kann, um die Fassadenplatten (4) zu arretieren, und dass mindestens
eine der Fassadenplatten (4) oberseitig durch mindestens ein Haltemittel (14) arretiert
ist, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Haltemittel (14) im mindestens einen Traggerüst (2) einsteckbar
gehalten ist.
2. Fassade nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens einen Nut (11) spitzwinkelig zur Vertikalen (19) ausgerichtet ist.
3. Fassade nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine der Fassadenplatten (4) mindestens einen Punkt (33) oberhalb des
mindestens einen Haltesteges (6) aufweist, der - in vertikaler Projektion betrachtet
- um einen Abstand (34) tiefer als ein oberes Ende (32) des Haltesteges (6) liegt,
welcher größer als ein Fugenabstand (22) zwischen der Fassadenplatte (4) und mindestens
einer weiteren, oberhalb dieser angeordneten Fassadenplatte (4) ist.
4. Fassadenplatte nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Haltemittel (14) im mindestens einen Traggerüst (2) einklipbar
gehalten ist.
5. Fassadenplatte nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Haltemittel (14) mindestens drei Schenkel (51, 52, 53) aufweist,
von denen mindestens zwei (51, 52) am mindestens einen Traggerüst (2) abgestützt sind
und mindestens einer der Schenkel (53) die mindestens eine Fassadenplatte (4) oberseitig
übergreift.
6. Fassadenplatte nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Haltemittel (14) relativ zum mindestens einen Traggerüst (2)
verschiebbar gehalten ist, so dass es in eine die mindestens eine Fassadenplatte (4)
nicht arretierende Lage bringbar ist.
7. Fassade nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Haltemittel (14) von mindestens einer Schraube (15), mindestens
einem Nagel (17), und/oder mindestens einer Leiste (18) gebildet ist.
8. Fassade nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Traggerüst (2) Abstandshalter (9) aufweist, an denen die Rückseiten
(12) der Fassadenplatten (4) anliegen.
9. Fassade nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Traggerüst (2) im Bereich des mindestens einen Haltesteges (6)
und/oder des mindestens einen Abstandhalters (9) und/oder der mindestens eine Haltesteg
(6) und/der der mindestens eine Abstandshalter (9) mindestens einen Entwässerungsdurchbruch
(10) aufweist.
10. Fassade nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Fassadenplatten (4) unterschiedliche Höhen (21) aufweisen, wobei die Höhen (21)
zuzüglich eines Fugenabstandes (22) im Wesentlichen ganzzahlige Vielfache einer Rasterhöhe
sind, und die Haltestege (6) äquidistant mit der Rasterhöhe als Mitte-Zu-Mitte-Abstand
(20) verteilt sind.
11. Fassade nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine der Fassadenplatten (4) mehrere der Nuten (11) aufweist.
12. Fassade nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens einer der Haltestege (6) einstückig an das mindestens eine Traggerüst
(2) angeformt und/oder in mindestens einer Haltenut (40) des mindestens einen Traggerüsts
(2) gehalten ist.
13. Fassade nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass am mindestens einen Haltesteg (6) mindestens ein Klemmelement (41) vorgesehen ist,
welches mindestens eine der Fassadenplatten (4) kraft- und/oder formschlüssig mit
dem mindestens einen Haltesteg (6) verbindet.
14. Fassade nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass am mindestens einen Haltesteg (6) mindestens eine Kappe (42) angebracht ist, um einen
Abstand der mindestens einen Fassadenplatte (4) von der mindestens einen Wand (3)
zu variieren.
15. Fassade nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass am mindestens einen Traggerüst (2) mindestens eine Feder (43) abgestützt ist, die
oberseitig gegen die mindestens eine Fassadenplatte (4) drückt.