[0001] Die Erfindung betrifft einen Brillenbügel zur Aufnahme auswechselbarer Schmuckelemente
gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
[0002] Verschiedenste Ausführungsformen von Brillengestellen, welche üblicherweise aus zwei
Brillenbügeln und einem Brillenrahmen zur haltenden Aufnahme der Brillengläser bestehen,
sind hinreichend aus dem Stand der Technik bekannt.
[0003] Brillenträger wünschen in zunehmendem Maße Brillengestelle, deren optischer Eindruck
veränderbar ist und somit in Farbe und Design wechselbar mit dem modischen Gesamt-Outfit
variiert werden kann. Besonders beliebt sind dabei Brillengestelle, bei denen bestimmte
Teile des Gestells ausgetauscht oder kombiniert werden können. Es gibt mittlerweile
zahlreiche Brillengestellen mit auswechselbaren Teilen, insbesondere Brillenbügeln.
Obwohl auf dem Markt eine Vielzahl unterschiedliche Designs aufweisende Brillenbügel
erhältlich sind, geht der Trend jedoch eindeutig zur weiteren Individualisierung dieser.
[0004] Beispielsweise beschreibt die
DE 20 2011 004 795 U1 einen Brillenbügel, bei dem das Ende eines Brillenbügels abnehmbar ist, um so Dekorelemente
auf den Brillenbügel aufstecken zu können. Zwar erlaubt der in der
DE 20 2011 004 795 U1 offenbarte Brillenbügel ein leichtes Auswechseln von Dekorelementen, jedoch sind
in erster Linie nur Dekorelemente aufsteckbar, welche zumindest teilringförmig ausgebildet
sind und den Brillenbügel vollständig umgeben. Die Verwendung von Schmucksteinen oder
dergleichen Dekorelementen ist bei den beschriebenen Brillenbügeln nicht möglich.
[0005] Die
DE 20 2010 016 675 U1 offenbart beispielsweise einen Brillenbügel mit einem schwenkbaren Bügelanschlag
und einem Bügelende, bei dem in Längsrichtung des Brillenbügels ein Schlitz vorgesehen
ist, wobei der Schlitz an seinem dem Bügelanschlag zugewandten Ende offen ausgebildet
ist. Dekorelemente können in den Schlitz eingeschoben werden. Nachteilig hierbei ist,
dass der Schlitz bei eingeklapptem Brillenbügel offen ist und ein eingeschobenes Dekorelement
nicht ausreichend vor einem eventuellen Herausfallen gesichert ist. Ebenso ist das
Einschieben mehrerer Dekorelemente in den Schlitz und deren lokale Fixierung innerhalb
des Schlitzes des Brillenbügels nicht vorgesehen.
[0006] Ausgehend hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Brillenbügel anzugeben,
dessen optisches Erscheinungsbild durch den Brillenträger in besonders einfacher Weise
individuell veränderbar ist, und zwar vorzugsweise schnell und dadurch bedienerfreundlich.
Die Aufgabe wird ausgehend von den Merkmalen des Oberbegriffes des Patentanspruches
1 durch dessen kennzeichnende Merkmale gelöst.
[0007] Die Erfindung betrifft einen Brillenbügel zur auswechselbaren Aufnahme von Schmuckelementen
aufweisend wenigstens ein Schmuckelement, zumindest ein das wenigstens eine Schmuckelement
aufnehmendes Bügelelement und ein auf das Bügelelement aufsteckbares Bügelendstück.
Vorteilhaft ist das Bügelelement pinzettenartig ausgebildet und weist einen ersten
und zweiten Schenkel auf, wobei die Schenkel in einem Verbindungsbereich freiendseitig,
federnd miteinander in Verbindung stehen und jeweils ein dem Verbindungsbereich gegenüberliegendes,
freies Schenkelende aufweisen, wobei das wenigstens eine Schmuckelement zwischen dem
ersten und zweiten Schenkeln auswechselbar aufgenommen ist, und zwar durch Einklemmen
des wenigstens einen Schmuckelementes zwischen dem ersten und zweiten Schenkel des
pinzettenartigen Bügelelementes durch Zusammenpressen der freien Schenkelenden und
Aufstecken des Bügelendstückes auf die beiden freien Schenkelenden der zusammengepressten
Schenkel. Aufgrund der pinzettenartigen Ausbildung des Bügelelementes kann zumindest
ein Schmuckelement besonders einfach zwischen die beiden Schenkel eingeschoben werden.
Durch leichten Druck auf die beiden Schenkel - wie gewöhnlich zum Schließen einer
Pinzette ausgeübt und nachfolgend leichter Schließdruck genannt- kann das Schmuckelement
zwischen den Schenkeln eingeklemmt und somit fixiert werden. Unter weiterer Einwirkung
des leichten Schließdruckes wird das Bügelendstück von den freien Schenkelenden her
auf das Bügelelement aufgesteckt. Besonders vorteilhaft können dadurch die freien
Schenkelenden und somit die Schenkel festgelegt werden und das Schmuckelement bleibt
im Klemmsitz fixiert. Das Auswechseln eines Schmuckelementes durch ein anderes Schmuckelement
ist dadurch auf besonders einfache und schnelle Weise möglich.
[0008] Für die Herstellung eines einstückigen, pinzettenartig ausgebildeten Bügelelementes
kann beispielsweise ein aus einem Kunststoff oder aus Metall bestehendes Flachmaterial
durch ein spanendes Fertigungsverfahren, zum Beispiel durch Fräsen bearbeitet werden.
Durch Ausfräsen eines mittleren Bereichs des Flachmaterials können darüber zum Beispiel
die beiden einseitig, federnd miteinander in Verbindung stehenden Schenkel erzeugt
werden, wobei die Federwirkung in erster Linie durch die Materialeigenschaften, insbesondere
zum Beispiel durch Biege-Eigenschaften des Flachmaterials zustande kommt. In alternativen
Ausführungen können zur Herstellung des pinzettenartig ausgebildeten Bügelelementes
auch zwei vorgefertigte Schenkel am Verbindungsbereich fest miteinander verbunden
insbesondere verschweißt werden.
[0009] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weisen die beiden
Schenkel des pinzettenartig ausgebildeten Bügelelementes an einander zugewandten Schenkelinnenseiten
jeweils wenigstens eine Ausnehmung zur Aufnahme eines Schmuckelementes auf, wobei
die Ausnehmungen in den Schenkelinnenseiten einander gegenüberliegend angeordnet sind.
Insbesondere bevorzugt weisen die Schenkel an ihren Schenkelinnenseiten eine Mehrzahl
von sich gegenüberliegenden Ausnehmungen zur Aufnahme einer Mehrzahl von Schmuckelementen
auf. Vorteilhaft kann über die Ausbildung von Ausnehmungen zur Aufnahme der Schmuckelemente
der nach außen wirkende Druck auf die Schenkel von den Schenkelinnenseiten her, welcher
durch die zwischen die Schenkel des pinzettenartigen Bügelelementes eingeschobenen
und eingeklemmten Schmuckelemente erzeugt wird, verringert werden. Die Schenkel werden
dadurch entlastet und einer ungewollten Verbiegung der Schenkel wird effektiv entgegengewirkt.
[0010] Aus den vorgesehenen Ausnehmungen in den Schenkelinnenseiten ergeben sich weitere
Vorteile dadurch, dass Schmuckelemente beim Einschieben zwischen die Schenkel quasi
in die Ausnehmungen einrasten können und darüber exakt sowie verschiebe- und verrutschsicher
positioniert werden können. Dadurch können mehrere Schmuckelemente in einer gewünschten
Anordnung bzw. Position zueinander einem Bügelelement aufgenommen sein. Je nach Form
und Ausführungsart der Schmuckelemente sind die Ausnehmungen in den Schenkelinnenseiten
besonders vorteilhaft im Wesentlichen rund, insbesondere halbkreisförmig oder alternativ
im Wesentlichen rechteckig, insbesondere quadratisch ausgebildet.
[0011] Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung sind
an den Schenkelinnenseiten der beiden Schenkel korrespondierende Eingriffsabschnitte
vorgesehen, wobei die korrespondierenden Eingriffsabschnitte wenigstens abschnittsweise
zum verschiebesicheren Ineinandergreifen ausgebildet sind. Zum einen wird durch die
korrespondierenden, wenigstens teilweise ineinandergreifenden Eingriffsabschnitte
sicher gestellt, dass die beiden Schenkel des pinzettenartig ausgebildeten Bügelelementes
im Schließzustand korrekt zueinander positioniert sind und keine unnötigen und ungewollten
oder gar schädigenden Zug- oder Druckkräfte auf den Verbindungsbereich der Schenkel
einwirken. Vor allem beim Aufstecken des Bügelendstückes wird dadurch wirkungsvoll
verhindert, dass die beiden Schenkel durch den Aufsteckvorgang in Längsrichtung des
Bügelelementes gegeneinander verschoben werden.
[0012] Die korrespondierenden Eingriffsabschnitte an den Schenkelinnenseiten können beispielsweise
wellenförmig, zickzackförmig oder zackenförmig ausgebildet sein. Unter wellen-, zickzack
oder zackenförmig wird vorliegend auch verstanden, dass die Schenkelinnenseiten im
Bereich der Eingriffsabschnitte geschwungen bzw. gewellt ausgebildet sind, wobei die
Schwingungen bzw. Wellen beispielsweise eine sinuskurvenartige, eine rechteckige oder
eine dreieckige Form aufweisen können, selbstverständlich immer unter der Maßgabe,
dass die Eingriffsabschnitte zumindest abschnittsweise ineinandergreifen können. Alternativ
dazu können die Eingriffsabschnitte auch derart ausgebildet sein, dass beispielsweise
in der Schenkelinnenseite des ersten Schenkels eine Ausnehmung und in der Schenkelinnenseite
des zweiten Schenkels ein der Form der Ausnehmung entsprechender Vorsprung ausgebildet
ist, welcher in die Ausnehmung eingreifen kann.
[0013] Bevorzugt sind der erste und der zweite Schenkel des pinzettenartig ausgebildeten
Bügelelementes gleich lang. In einem unter Einwirkung eines leichten Schließdrucks
zustande kommenden Schließzustand des pinzettenartigen Bügelelementes stehen die beiden
freien Schenkelenden dieser bevorzugten Ausführungsform miteinander in Kontakt. Beide
freien Schenkelenden sind in dem aufgesteckten Bügelendstück aufgenommenen.
[0014] Gemäß einer alternativen Ausführungsform, kann der erste Schenkel auch in Richtung
einer Hauptachse des Brillenbügels gegenüber dem zweiten Schenkel verlängert sein.
Im Schließzustand des pinzettenartigen Bügelelementes steht das freie Schenkelende
des zweiten Schenkels dabei mit dem ersten Schenkel in Kontakt und zwar in einem mittleren
Abschnitt des ersten Schenkels. Alternativ kann selbstverständlich auch der zweite
Schenkel in Richtung der Hauptachse des Brillenbügels gegenüber dem ersten Schenkel
verlängert sein. Auch in diesen bevorzugten Ausführungsformen sind beide freien Schenkelenden
in dem aufgesteckten Bügelendstück aufgenommen. Insbesondere bevorzugt kann der in
Richtung der Hauptachse verlängerte Schenkel dabei einen Auflageabschnitt aufweisen,
wobei der Auflageabschnitt mit dem freien Schenkelende vollständig vom Bügelendstück
aufgenommen ist. Der Auflageabschnitt des in Richtung der Hauptachse verlängerten
Schenkels passt sich dabei dem Bügelendstück an und nimmt beispielsweise die vorgegebene
gekrümmte Form des Bügelendstückes an.
[0015] Für eine verbesserte Handhabung beim Aufstecken des Bügelendstückes weist jeder der
beiden Schenkel an einer Schenkelaußenseite eine Schulter auf, wobei die Schultern
einen Anschlag für das aufsteckbare Bügelendstück bilden.
[0016] Bevorzugt ist das aufsteckbare Bügelendstück im Wesentlichen hülsenförmig ausgebildet
und einseitig verschlossen, wobei das hülsenförmige Bügelendstück eine innere Wandung,
eine äußere Umfangsfläche und einen im Wesentlichen runden Querschnitt aufweist. Das
der verschlossenen Seite bzw. dem verschlossenen Ende gegenüberliegende offene Ende
des hülsenförmigen Bügelendstückes kann vorliegend auch als Einsteckende oder Aufsteckseite
betrachtet werden. Insbesondere bei Ausführungsformen, in denen die beiden Schenkel
des pinzettenartigen Bügelelementes unterschiedliche Längen aufweisen, ist im Bereich
der Aufsteckseite in der inneren Wandung des hülsenförmigen Bügelendstückes vorzugsweise
eine vorspringende Schulter ausgebildet, welche eine Anlagefläche für das freie Schenkelende
des kürzeren Schenkels darstellt. Das Bügelendstück ist vorzugsweise aus Kunststoff,
insbesondere aus einem thermoplastischen Kunststoff oder aus Silikon hergestellt.
Alternativ kann das Bügelendstück jedoch auch aus einem Gummi oder aus einem Metall
hergestellt sein.
[0017] Vorzugsweise besteht jedes Schmuckelement aus einem an einer Halterung befestigten
Schmuckstein, vorzugsweise einem geschliffenen Glasstein, einem Strassstein oder einem
Edelstein, insbesondere einem Diamanten, wobei in der einen im Wesentlichen H-förmigen
Querschnitt aufweisenden Halterung eine umlaufende Nut für den Eingriff der Schenkelinnenseiten
des Bügelelementes vorgesehen ist.
[0018] Die Erfindung soll nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen im Zusammenhang mit
den Figuren näher erläutert werden. Zudem ergeben sich Weiterbildungen, Vorteile und
Anwendungsmöglichkeiten der Erfindung auch aus der nachfolgenden Beschreibung der
Ausführungsbeispiele und aus den Figuren. Dabei sind alle beschriebenen und/oder bildlich
dargestellten Merkmale für sich oder in beliebiger Kombination grundsätzlich Gegenstand
der Erfindung, unabhängig von ihrer Zusammenfassung in den Ansprüchen oder deren Rückbeziehung.
Auch wird der Inhalt der Ansprüche zu einem Bestandteil der Beschreibung gemacht.
Es wird aber ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die Erfindung keinesfalls auf die
angegebenen Ausführungsbeispiele beschränkt sein soll. Es zeigen
- Fig. 1
- schematisch dargestellt einen Brillenbügel mit Schmuckelementen in seitlicher Ansicht,
- Fig. 2a
- schematisch dargestellt eine Ausführungsform eines Bügelelementes des Brillenbügels
in seitlicher Ansicht,
- Fig. 2b
- einen Schnitt durch ein Schmuckelement,
- Fig. 3
- eine Ausführungsform eines Brillenbügels mit dem Bügelelement gemäß der Figur 2a.
[0019] Die Figur 1 zeigt schematisch dargestellt einen Brillenbügel 1 mit aufgenommenen
Schmuckelementen 14 in seitlicher Ansicht. Der Brillenbügel 1 besteht aus einem Bügelelement
2 mit aufgenommen Schmuckelementen 14 und einem auf das Bügelelement 2 aufgesteckten
Bügelendstück 4, wobei das Bügelelement 2 und das Bügelendstück 4 in Richtung einer
Längsachse LA des Brillenbügels 1 längs aneinander anschließen. Das einseitig verschlossene
Bügelendstück 4 weist einen im Wesentlichen runden Querschnitt auf und ist hülsenartig
ausgebildet. Der verschlossenen Seite bzw. dem verschlossenen Ende gegenüberliegend
weist das Bügelendstück 4 ein offenes Ende auf, wobei das Bügelendstück 4 mit diesem
auch als Einsteckende bzw. Aufsteckseite zu bezeichnenden offenen Ende voraus auf
das Bügelelement 2 aufgeschoben bzw. aufgesteckt wird. Das aufgesteckte Bügelendstück
4 dient unter anderem zur Auflage des Brillenbügels 1 auf dem Ohr eines Brillenträgers.
Ein Brillengestell umfasst vorzugsweise zwei derartiger Brillenbügel 1, die entweder
direkt oder indirekt seitlich an einem Brillenrahmen angelenkt sind.
[0020] Erfindungsgemäß ist das Bügelelement 2 pinzettenartig ausgebildet und besteht aus
einem ersten und einem zweiten Schenkel 2.1, 2.2. Die zwei Schenkel 2.1, 2.2 stehen
in einem Verbindungsbereich 2' einseitig, federnd miteinander in Verbindung. Im dargestellten
Beispiel ist das aus Metall gefertigte Bügelelement 2 einstückig ausgebildet und ist
durch ein spanendes Fertigungsverfahren aus einem Flachmaterial hergestellt. Jeder
Schenkel 2.1, 2.2 weist ein dem Verbindungsbereich 2' gegenüberliegendes, freies Schenkelende
5, 6 auf (in der Figur 1 nicht dargestellt, siehe Figur 2a), wobei die freien Schenkelenden
5, 6 in dem Bügelendstück 4 aufgenommen sind. Die Schmuckelemente 14 sind zwischen
den beiden Schenkeln 2.1, 2.2 eingeklemmt und werden somit am Brillenbügel 1 fixiert.
In dem in der Figur 1 dargestellten Ausführungsbeispiel sind drei einzelne Schmuckelemente
14 zwischen den beiden Schenkeln 2.1, 2.2 des Bügelelementes 2 beispielhaft aufgenommen.
[0021] Bei dem in der Figur 2a schematisch dargestellten pinzettenartigen Bügelelement 2
mit einem ersten und einem zweiten Schenkel 2.1, 2.2 ist der erste Schenkel 2.1 im
Vergleich zum zweiten Schenkel 2.2 in Richtung der Längsachse LA des Brillenbügels
1 verlängert und weist einen Auflageabschnitt 3 auf. Die beiden Schenkel 2.1, 2.2
sind in einem Verbindungsbereich 2' einseitig miteinander verbunden und verfügen auf
der dem Verbindungsbereich 2' gegenüberliegenden Seite jeweils über ein freies Schenkelende
5, 6. Jeder der beiden Schenkel 2.1, 2.2 weist eine Schenkelinnenseite 7, 8 und eine
der jeweiligen Schenkelinnenseite 7, 8 gegenüberliegende Schenkelaußenseite 11, 12
auf, wobei die Schenkelinnenseiten 7, 8 der beiden Schenkel 2.1, 2.2 einander zugewandt
sind. Durch leichten Druck auf die Schenkelaußenseiten 11, 12 können die beiden Schenkel
2.1, 2.2 aufeinander zu bewegt und das pinzettenartige Bügelelement 2 in einen Schließzustand
gebracht werden. Dabei steht das freie Ende 6 des zweiten Schenkels 2.2 mit dem Auflageabschnitt
3 ersten Schenkels 2.1 in Kontakt (siehe Figur 3).
[0022] An den Schenkelinnenseiten 7, 8 der beiden Schenkel 2.1, 2.2 sind korrespondierende
Eingriffsabschnitte 10 ausgebildet, wobei die korrespondierenden Eingriffsabschnitte
10 im Schließzustand des Bügelelementes 2 wenigstens abschnittsweise derart zum verschiebesicheren
Ineinandergreifen ausgebildet sind, dass eine gegenseitige Verschiebung der beiden
Schenkel 2.1, 2.2 in Richtung der Längsachse des Brillenbügels 1 verhindert wird.
Im dargestellten Beispiel sind die Schenkelinnenseiten 7, 8 im Bereich der Eingriffsabschnitte
10 gewellt ausgebildet, wobei die Wellen im Wesentlichen eine sinuskurvenartige Form
aufweisen.
[0023] An den einander zugewandten Schenkelinnenseiten 7, 8 sind Ausnehmungen 9 zur Aufnahme
der Schmuckelemente 14 ausgebildet, wobei im dargestellten Ausführungsbeispiel jeder
Schenkel 2.1, 2.2 an seiner Schenkelinnenseite 7,8 jeweils drei Ausnehmungen 9 aufweist.
Die Ausnehmungen 9 sind derart angeordnet, dass sich je zwei Ausnehmungen 9 gegenüberliegen
und für die Aufnahme eines Schmuckelementes 14 vorgesehen sind.
[0024] Die Figur 2b zeigt einen Schnitt durch ein Schmuckelement 14, welches aus einer Halterung
16 und einem in der Halterung 16 festgelegten Schmuckstein 15, beispielsweise einem
geschliffenen Glasstein, einem Strassstein oder einem Edelstein, insbesondere einem
Diamanten, besteht. Die vorzugsweise aus Kunststoff oder aus einem Metall hergestellte
Halterung 16 weist einen im Wesentlichen H-förmigen Querschnitt mit einer umlaufenden
Nut 17 für den Eingriff der Schenkel 2.1, 2.2 des pinzettenartigen Bügelelementes
2 auf.
[0025] Zum Einbringen eines Schmuckelementes 14 in das Bügelelement 2 wird jedes Schmuckelement
14 derart von den freien Enden 5, 6 her zwischen die Schenkel 2.1, 2.2 eingeschoben,
dass die Schenkelinnenseiten 7, 8 in die umlaufende Nut 17 der Halterung 16 des Schmuckelementes
14 eingreifen. Das Schmuckelement 14 wird in Richtung des Verbindungsbereiches 2'
bis zur gewünschten Position weitergeschoben und in Ausnehmungen 9 eingeführt. Dies
kann auch als Einrasten der Schmuckelemente 14 in den Ausnehmungen 9 verstanden werden.
Durch das Eingreifen der beiden Schenkel 2.1, 2.2 in die umlaufende Nut 17 der Halterung
16 ist jedes Schmuckelement 14 sicher am Bügelelement 2 befestigt und vor einem unerwünschten
Herausfallen gesichert. Durch das Einrasten der Schmuckelemente 14 in den Ausnehmungen
9 ist einerseits der durch die Schmuckelemente 14 erzeugte Druck auf die Schenkel
2.1, 2.2 von den Schenkelinnenseiten 7, 8 her nach außen hin verringert, andererseits
ist zudem sichergestellt, dass die Schmuckelemente 14 auch in Richtung der Längsachse
LA des Brillenbügels 1 nicht selbsttätig oder unerwünscht verrutschen.
[0026] In der Figur 3 ist ein Brillenbügel 1 bestehend aus dem Bügelelement 2 der Figur
2a und drei Schmuckelementen gemäß der Figur 2b in seitlicher Ansicht dargestellt.
In dem Bügelelement 2 des Brillenbügels 1 sind drei Schmuckelemente 14 aufgenommen,
wobei die Schmuckelemente 14 wie oben bereits beschrieben von den freien Schenkelenden
5, 6 her zwischen die Schenkel 2.1, 2.2 eingeschoben werden. Durch leichten Druck
auf die Schenkelaußenseiten 11, 12 werden die beiden Schenkel 2.1, 2.2 aufeinander
zu bewegt und das pinzettenartige Bügelelement 2 in einen Schließzustand gebracht.
Dabei steht das freie Ende 6 des zweiten Schenkels 2.2 mit dem Auflageabschnitt 3
des ersten Schenkels 2.1 in Kontakt. Unter Beibehaltung des leichten Drucks auf die
Schenkelaußenseiten 11, 12, nämlich unter weiterer Einwirkung des Schließdrucks wird
das Bügelendstück 4, wiederum von den freien Schenkelenden 5, 6 her, auf das Bügelelement
2 aufgesteckt und zwar derart, dass beide freien Schenkelenden 5, 6 sowie der Auflageabschnitt
3 des gegenüber dem zweiten Schenkel 2.2 in Richtung der Längsachse LA verlängerten
ersten Schenkels 2.1 von dem Bügelendstück 4 aufgenommen sind. Um zu verhindern, dass
das Bügelendstück 4 zu weit auf das Bügelelement aufgeschoben wird und dadurch eventuelle
Schäden durch Verbiegungen an einem der beiden Schenkel 2.1, 2.2 verursacht werden,
weisen der erste und der zweite Schenkel 2.1, 2.2 an ihren Schenkelaußenseiten 11,
12 für die erleichterte Handhabung jeweils eine Schulter 13 (siehe auch Figur 2a)
auf, welche als Anschlag für das Bügelendstück 4 insbesondere für das offene Einsteckende
des Bügelendstückes 4 dient. Durch das Aufstecken des Bügelendstückes 4 werden die
Schenkel 2.1, 2.2 festgelegt und fixiert. Die zwischen den Schenkeln 2.1, 2.2 aufgenommenen
Schmuckelemente 14 befinden sich dadurch im Klemmsitz und sind ebenfalls ausreichend
fixiert und gesichert.
[0027] Der Auflageabschnitt 3 des gegenüber dem zweiten Schenkel 2.2 in Richtung der Längsachse
LA verlängerten ersten Schenkels 2.1 passt sich durch das Aufstecken des Bügelendstückes
4 im Wesentlichen an die vorgegebene Form des Bügelendstückes 4 an und nimmt beispielsweise
die zur Auflage auf dem Ohr eines Brillenträgers bevorzugte gekrümmte Form an.
[0028] Zum Auswechseln der Schmuckelemente 14 muss zunächst das aufgesteckte Bügelendstück
4 abgenommen bzw. abgezogen werden, wodurch das pinzettenartige Bügelelement 2 durch
die federnde Verbindung im Verbindungsbereich 2' selbsttätig in den wie in der Figur
2a dargestellten geöffneten Zustand gelangt. Durch leichtes Auseinanderdrücken der
zwei Schenkel 2.1, 2.2 oder aber durch ein unter entsprechender Krafteinwirkung mögliches
Herausschieben der Schmuckelemente 14 aus den Ausnehmungen 9 kann das pinzettenartige
Bügelelement 2 etwas stärker geöffnet werden, so dass die aufgenommenen Schmuckelemente
14 herausgeschoben und entfernt werden können und gegebenenfalls durch andere ersetzt
werden können.
[0029] Die Erfindung wurde voranstehend an einem Ausführungsbeispiel beschrieben. Es versteht
sich, dass zahlreiche Modifikationen und Änderungen der Erfindung möglich sind, ohne
dass hierdurch der Erfindungsgedanke verlassen wird.
Bezugszeichenliste
[0030]
- 1
- Brillenbügel
- 2
- Bügelelement
- 2'
- Verbindungsbereich
- 2.1
- erster Schenkel
- 2.2
- zweiter Schenkel
- 3
- Auflageabschnitt
- 4
- Bügelendstück
- 5
- freies Schenkelende des ersten Schenkels
- 6
- freies Schenkelende des zweiten Schenkels
- 7
- Schenkelinnenseite des ersten Schenkels
- 8
- Schenkelinnenseite des zweiten Schenkels
- 9
- Ausnehmungen
- 10
- korrespondierende Eingriffsabschnitte
- 11
- Schenkelaußenseite des ersten Schenkels
- 12
- Schenkelaußenseite des zweiten Schenkels
- 13
- Schulter
- 14
- Schmuckelement
- 15
- Schmuckstein
- 16
- Halterung
- HA
- Hauptachse
1. Brillenbügel (1) zur auswechselbaren Aufnahme von Schmuckelementen (14) aufweisend
wenigstens ein Schmuckelement (14), zumindest ein das wenigstens eine Schmuckelement
(14) aufnehmendes Bügelelement (2) und ein auf das Bügelelement (2) aufsteckbares
Bügelendstück (4), dadurch gekennzeichnet, dass das Bügelelement (2) pinzettenartig ausgebildet ist und einen ersten und zweiten
Schenkel (2.1, 2.2) aufweist, wobei die Schenkel (2.1, 2.2) in einem Verbindungsbereich
(2') freiendseitig, federnd miteinander in Verbindung stehen und jeweils ein dem Verbindungsbereich
(2') gegenüberliegendes, freies Schenkelende (5, 6) aufweisen, wobei das wenigstens
eine Schmuckelement (14) zwischen dem ersten und zweiten Schenkeln (2.1, 2.2) auswechselbar
aufgenommen ist, und zwar durch Einklemmen des wenigstens einen Schmuckelementes (14)
zwischen dem ersten und zweiten Schenkel (2.1, 2.2) des pinzettenartigen Bügelelementes
(2) durch Zusammenpressen der freien Schenkelenden (5, 6) und Aufstecken des Bügelendstückes
(4) auf die beiden freien Schenkelenden (5, 6) der zusammengepressten Schenkel (2.1,
2.2).
2. Brillenbügel (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass durch Aufstecken des Bügelendstückes (4) auf die beiden freien Schenkelenden (5,
6) die Schenkel (2.1, 2.2) festlegbar sind und das zumindest eine Schmuckelement (14)
fixierbar ist.
3. Brillenbügel (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Schenkel (2.1, 2.2) an einander zugewandten Schenkelinnenseiten (7, 8)
jeweils wenigstens eine Ausnehmung (9) zur Aufnahme des zumindest einen Schmuckelementes
(14) aufweisen, wobei die Ausnehmungen (9) in den Schenkelinnenseiten (7, 8) einander
gegenüberliegend angeordnet sind.
4. Brillenbügel (1) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Schenkel (2.1, 2.2) an den einander zugewandten Schenkelinnenseiten (7,
8) jeweils eine Mehrzahl von sich gegenüberliegenden Ausnehmungen (9) zur Aufnahme
einer Mehrzahl von Schmuckelementen (14) aufweisen.
5. Brillenbügel (1) nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausnehmungen (9) in den Schenkelinnenseiten (7, 8) im Wesentlichen rund, insbesondere
halbkreisförmig ausgebildet sind.
6. Brillenbügel (1) nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausnehmungen (9) in den Schenkelinnenseiten (7, 8) im Wesentlichen rechteckig,
insbesondere quadratisch ausgebildet sind.
7. Brillenbügel (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an den Schenkelinnenseiten (7, 8) der beiden Schenkel (2.1, 2.2) korrespondierende
Eingriffsabschnitte (10) vorgesehen sind, wobei die korrespondierenden Eingriffsabschnitte
(10) wenigstens abschnittsweise zum verschiebesicheren Ineinandergreifen ausgebildet
sind.
8. Brillenbügel (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Schenkel (2.1) und der zweite Schenkel (2.2) gleich lang sind, wobei in
einem Schließzustand des pinzettenartigen Bügelelementes (2) die beiden in dem aufgesteckten
Bügelendstück (4) aufgenommenen freien Schenkelenden (5, 6) unter Einwirkung eines
leichten Schließdrucks miteinander in Kontakt stehen.
9. Brillenbügel (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Schenkel (2.1) in Richtung einer Hauptachse (HA) des Brillenbügels (1)
gegenüber dem zweiten Schenkel (2.2) verlängert ist, wobei in einem Schließzustand
des pinzettenartigen Bügelelementes (2) das in dem aufgesteckten Bügelendstück (4)
aufgenommene freie Schenkelende (6) des zweiten Schenkels (2.2) unter Einwirkung eines
leichten Schließdrucks mit dem ersten Schenkel (2.1) in Kontakt steht.
10. Brillenbügel (1) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der erste in Richtung der Hauptachse (HA) verlängerte Schenkel (2.1) einen Auflageabschnitt
(3) aufweist, wobei der Auflageabschnitt (3) mit dem freien Schenkelende (5) vollständig
vom Bügelendstück (4) aufgenommen ist.
11. Brillenbügel (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass jeder der beiden Schenkel (2.1, 2.2) an einer Schenkelaußenseite (11, 12) eine Schulter
(13) aufweist, wobei die Schultern (13) einen Anschlag für das aufsteckbare Bügelendstück
(4) bilden.
12. Brillenbügel (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das aufsteckbare Bügelendstück (4) im Wesentlichen hülsenförmig ausgebildet und einseitig
verschlossen ist, wobei das hülsenförmige Bügelendstück (4) eine innere Wandung, eine
äußere Umfangsfläche und einen im Wesentlichen runden Querschnitt aufweist.
13. Brillenbügel (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass jedes Schmuckelement (14) aus einem an einer Halterung (16) befestigten Schmuckstein
(15) besteht, wobei in der einen im Wesentlichen H-förmigen Querschnitt aufweisenden
Halterung (16) eine umlaufende Nut (17) für den Eingriff der Schenkelinnenseiten (7,
8) vorgesehen ist.
14. Brillengestell umfassend zumindest einem Brillenbügel (1) nach einem der vorhergehenden
Ansprüchen.