Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft einen Werkzeughalter, eine Werkzeugmaschine und ein Verfahren
zum Innenbearbeiten, insbesondere Innenhonen, eines Werkstücks mit einem eine geometrisch
unbestimmte Schneide aufweisenden Werkzeug, mit einer Spindel, mit einer mit der Spindel
antriebsverbundenen Werkzeugaufnahme zum Bewegen des aufgenommenen Werkzeugs und mit
einer Einrichtung zum Andrücken des Werkzeugs in Zustellrichtung an das Werkstück.
Stand der Technik
[0002] Zum Außenhonen von Werkstücken sind aus dem Stand der Technik Werkzeughalter bekannt
(
DE102012108594A1), die ein in einer Werkzeugaufnahme eingespanntes Werkzeug über eine Spindel oszillierend
antreiben. Das Andrücken bzw. Nachstellen des Werkzeugs an das Werkstück übernimmt
eine Einrichtung am Werkzeughalter, mit der die Werkzeugaufnahme gegenüber dem Schaft
des Werkzeugs in ihrer Lage verstellbar ist. Ein derartiger Werkzeughalter ist zum
Innenhonen von Werkstücken mit engen Abmessungen jedoch nicht geeignet. Zudem ist
bei tief im Werkstück gelegenen Innenflächen mit einer verminderten Bearbeitungsgenauigkeit
zu rechnen, was im Wesentlichen durch die begrenzte Steifigkeit des Schafts des Werkzeughalters
bedingt ist.
[0003] Des Weiteren sind zylindrische Werkzeuge zum Innenhonen von Werkstücken bekannt (
DE2903162C2), mit denen im Querschnitt runde Innenflächen zerspanend feinbearbeitet werden können.
Darstellung der Erfindung
[0004] Es ist daher die Aufgabe der Erfindung, ausgehend vom eingangs geschilderten Stand
der Technik einen Werkzeughalter zu schaffen, der nicht nur zum Feinbearbeiten von
Innenquerschnitten geeignet ist, sondern auch vergleichsweise tiefe Innenflächen äußerst
genau feinbearbeiten kann. Zudem soll der Werkzeughalter kostengünstig und universell
verwendbar sein.
[0005] Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, dass die Einrichtung eine an die
Innenseite des Werkstücks anstellbare Abstützung aufweist, die am Werkzeughalter in
ihrem Abstand zum Werkzeug einstellbar geführt ist, welches Werkzeug über die Werkzeugaufnahme
am Werkzeughalter drehbar gelagert ist.
[0006] Weist die Einrichtung eine an die Innenseite des Werkstücks anstellbare Abstützung
auf, die am Werkzeughalter in ihrem Abstand zum Werkzeug einstellbar geführt ist,
kann selbst in vergleichsweise tiefgelegenen Innenflächen eines Werkstücks ein bearbeitungsgenaues
Innenbearbeiten ermöglicht werden, wenn das Werkzeug über die Werkzeugaufnahme am
Werkzeughalter drehbar gelagert ist. Über die an-stellbare Abstützung kann sich nämlich
der Werkzeughalter unabhängig von der Steifigkeit seines Schafts am Werkstück abstützen,
wodurch das Werkzeug an die Innenfläche positionsgenau angestellt bzw. mit exakt definierter
Kraft angedrückt werden kann. Selbst die bei der Führung des Werkzeughalters unvermeidlichen
Achstoleranzen einer Werkzeugmaschine können durch die erfindungsgemäße Abstützung
keinen negativen Einfluss auf die Qualität des Innenbearbeitens verursachen, was einer
universellen Verwendbarkeit des erfindungsgemäßen Werkzeughalters zugutekommt. Insbesondere
aber kann durch die erfindungsgemäße Konstruktion von der an das Werkstück anstellbare
Abstützung und der beweglichen Werkzeugaufnahme auch jenes Innenbearbeiten von Werkstücken
durchgeführt werden, in welchem eine andere als runde Querschnittskontur als Ergebnis
der spanenden Feinbearbeitung gefordert wird. Das im Hohlraum des Werkstücks bewegte
Werkzeug kann nämlich über die Abstützung der zu bearbeitenden Innenfläche zugestellt
werden, wodurch - auf eine Drehbewegung des Werkzeughalters um seine Längsachse verzichtend
- auch eine unrunde bzw. eckige Querschnittsform innenhonbar wird. Da außerdem mithilfe
der Abstützung der Schaft des Werkzeughalters mechanisch entlastet werden kann, kann
sich die Möglichkeit eröffnen, einen Werkzeughalter konstruktiv einfach auszubilden
und kostengünstig herzustellen, der ein genaues Innenbearbeiten, insbesondere Innenhonen,
bzw. eine genaue Bearbeitung tief liegender Innenkonturen ermöglicht.
[0007] Im Allgemeinen wird erwähnt, dass der Werkzeughalter insbesondere Feinbearbeitungswerkzeuge
aufweisen kann, beispielsweise Honwerkzeuge oder Schleifwerkzeuge.
[0008] Konstruktiv einfach ausgeführt kann die Abstützung über mindestens eine am Schaft
des Werkzeughalters angreifende Führung im Abstand zum Werkzeug einstellbar geführt
sein. Zudem können durch eine Abstützung des Schafts die Steifigkeit des Werkzeugs
erhöht und damit die Bearbeitungsgenauigkeit verbessert werden. Damit kann unter anderem
auch ein mechanisch standfester, länglicher Schaft ermöglicht werden.
[0009] Vereinfachte Konstruktionsbedingungen können sich ergeben, wenn die Führung als Linearführung
ausgebildet ist.
[0010] Weist die Führung mindestens ein hydraulisch oder mechanisch betätigbares Stellelement
auf, können damit die an einer Werkzeugmaschine vorhandenen aktiven Betätigungseinrichtungen
verwendet werden, über den Schaft des Werkzeughalters die Abstützung zu betätigen.
Der Werkzeughalter kann dadurch weiter konstruktiv vereinfacht werden.
[0011] Eine Entlastung des Werkzeughalters hinsichtlich Biegung kann ermöglicht werden,
wenn die Abstützung und die Werkzeugaufnahme an gegenüberliegenden Schaftseiten vorgesehen
sind.
[0012] Weist der Werkzeughalter ein Winkelgetriebe auf und ist die Spindel über das Win-kelgetriebe
mit der Werkzeugaufnahme antriebsverbundenen, kann ein vergleichsweise schlanker Werkzeughalter
geschaffen werden, mit dem selbst enge Innenquerschnitte eines Werkstücks mit rotierenden
Werkzeugen innengehont werden können.
[0013] Wirkt die Abstützung parallel zur Abtriebswelle des Winkelgetriebes krafterzeugend,
kann die Lagerung der Werkzeugaufnahme bzw. damit die bewegliche Führung des Werkzeugs
erheblich verbessert werden. Die Bearbeitungsgenauigkeit des Werkzeughalters kann
so erhöht werden.
[0014] Beschädigungen an der Innenfläche des innen zu bearbeitenden Werkstücks sind vermeidbar,
wenn die Abstützung an ihrer Anstellfläche eine geringe Härte als das Werkstück aufweist.
[0015] Diese Beschädigungsgefahr kann weiter vermindert werden, wenn eine drehbar gelagerte
Rolle die Anstellfläche der Abstützung ausbildet.
[0016] Eine sich im Hohlraum des Werkstücks verspreizende Abstützung kann geschaffen werden,
wenn die Abstützung mehrere parallel wirkende Abstützelemente mit getrennten Anstellflächen
aufweist. Zudem kann dadurch die Führung des Werkzeugs verbessert werden, was die
Innenbearbeitung hinsichtlich ihrer Genauigkeit erhöhen kann.
[0017] Ist jedem Abstützelement je eine Führung zugeordnet, kann die Genauigkeit durch erhöhte
Einstellmöglichkeiten verbessert werden. Damit kann nämlich eine Feinverstellung der
Neigung des Werkzeugs zum Werkstück ermöglicht werden, insbesondere wenn beide Abstützelemente
unabhängig voneinander in ihrem Abstand zum Werkzeug einstellbar sind.
[0018] Vorteilhafte Verhältnisse zum Innenbearbeiten von Werkstücken können sich ergeben,
wenn der Werkzeughalter bei einer mehrachsig bewegbaren Aufnahme einer Werkzeugmaschine
eingesetzt ist.
[0019] Die Erfindung hat sich außerdem die Aufgabe gestellt, ein aus dem Stand der Technik
bekanntes Verfahren zum Feinbearbeiten, insbesondere Innenhonen, eines Werkstücks
mit einem Werkzeughalter derart zu verbessern, dass damit unrunde oder eckige Innenquerschnitte
auch in vergleichsweise tiefe Lagen genau feinbearbeitet werden können.
[0020] Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe, indem der Werkzeughalter wenigstens teilweise
in das Werkstück eingebracht, die Abstützung und das Werkzeug des Werkzeughalters
an eine Innenfläche des Werkstücks angestellt und das Werkstück über das am Werkzeughalter
befestigte Werkzeug, das eine geometrisch unbestimmte Schneide aufweist, spanend innenbearbeitet
wird, wobei beim Innenbearbeiten die Abstützung wenigstens einen Teil der Andrückkraft
des rotierenden Werkzeugs an das Werkstück erzeugt.
[0021] Dadurch, dass der Werkzeughalter wenigstens teilweise in das Werkstück eingebracht
und die Abstützung und das Werkzeug des Werkzeughalters an eine Innenfläche des Werkstücks
angestellt wird, können sich vorteilhafte Führungsverhältnisse am Werkzeug ergeben,
die zu einem verbesserten spanenden Innenbearbeiten des Werkstücks führen können,
wenn beim Innenbearbeiten die Abstützung wenigstens einen Teil der Andrückkraft des
rotierenden Werkzeugs an das Werkstück erzeugt. Gegenüber dem Stand der Technik kann
damit das erfindungsgemäße Verfahren unrunde oder eckige Innenquerschnitte auch in
vergleichsweise tiefen Innenlagen am Werkstück genau fein bearbeitet.
Kurze Beschreibung der Zeichnung
[0022] In den Figuren ist beispielsweise der Erfindungsgegenstand anhand mehrerer Ausführungsvarianten
näher dargestellt. Es zeigen
- Fig. 1
- eine Seitenansicht auf einen in ein Werkstück zum Innenhonen eingeführten Werkzeughalter
nach einem ersten Ausführungsbeispiel,
- Fig. 2
- eine vergrößerte, abgerissene Ansicht der Fig. 1,
- Fig. 3
- eine Schnittansicht nach III-III der Fig. 1,
- Fig. 4
- eine abgerissene Seitenansicht auf einen anderen Werkzeughalter nach einem zweiten
Ausführungsbeispiel und
- Fig. 5
- eine Schnittansicht durch einen weiteren Werkzeughalter mit einer zweigeteilten Abstützung.
Wege zur Ausführung der Erfindung
[0023] Der nach Fig. 1 beispielsweise dargestellte Werkzeughalter 1 zum Innenbearbeiten
eines metallischen Werkstücks 2 ist an einer mehrachsig bewegbaren Aufnahme 3 einer
Werkzeugmaschine 4 befestigt. Der Werkzeughalter 1 weist eine an diesem drehbar gelagerte
Werkzeugaufnahme 5 auf, an der ein Werkzeug 6 befestigt ist. Das Werkzeug 6 weist
eine geometrisch unbestimmte Schneide auf und ist vorzugsweise als Honwerkzeug ausgebildet.
Damit können Werkstücke innen geschliffen und/oder innengehont werden. Die Drehbewegung
der Werkzeugaufnahme 5 wird durch den Antriebsverbund mit der Spindel 7 des Werkzeughalters
1 erzeugt. Die Spindel 7 ist über angedeutete Spindellager im oder im Allgemeinen
am Werkzeughalter 1 gelagert. Die Spindel 7 wird von der Werkzeugmaschine 4 angetrieben,
und zwar von einer nicht näher dargestellten Werkzeugspindel der Werkzeugmaschine
4. Vorstellbar ist auch, dass der Werkzeughalter 1 hierzu selbst einen Antrieb aufweist.
Mithilfe der mehrachsig bewegbaren Aufnahme 3 bzw. Werkzeugaufnahme der Werkzeugmaschine
4 kann der Werkzeughalter 1 bzw. sein Werkzeug 6 an die zu bearbeitende Innenfläche
8 des Werkstücks 2 in Zustellrichtung angedrückt werden.
[0024] Um eine hohe Bearbeitungsgenauigkeit sicherzustellen, wird das Werkzeug 6 jedoch
über eine am Werkzeughalter 1 vorgesehene Einrichtung 9 an das Werkstück 2 in Zustellrichtung
10 angedrückt, wie dies insbesondere nach Fig. 2 erkannt werden kann. Zu diesem Zweck
ist dieser Einrichtung 9 eine Abstützung 11 zugeordnet, die an die Innenseite 8 des
Werkstücks 2 anstellbar ausgebildet ist. Zudem ist die Abstützung 11 am Werkzeughalter
1 in ihrem Abstand zum Werkzeug 6 einstellbar geführt, was ein positionsgenaues bzw.
kraftgesteuertes Andrücken des Werkzeugs 6 an das Werkstück 2 sicherstellt. Aufgrund
dieser erfindungsgemäßen Abstützung 11, die eine Lagerung des Werkzeughalters 1 am
Werkstück 2 schafft - im Zusammenspiel mit der von der Honbewegung des Werkzeugs 6
entkoppelten Bewegung des Werkzeughalters 1 - ist es zusätzlich möglich, neben einem
Innenbearbeiten von kreisrunden Innenflächen 8 auch Innenflächen mit einer eckigen
oder unrunden Querschnittskontur feinzubearbeiten. Solche eine Querschnittskontur
ist beispielsweise der Fig. 3 zu entnehmen. Das Werkzeug 6 bearbeitete einen Teil
der Innenfläche 8 fein, wobei die Abstützung 11 die Zustellung des Werkzeugs 6 im
Wesentlichen übernimmt. Die Aufnahme 3 der Werkzeugmaschine 4 kann diesbezüglich nachgestellt
werden, um für einen gleichbleibenden Schnittwinkel zwischen Werkzeug 6 und Werkstück
2 zu sorgen. Nachdem dieser Teilbereich feinbearbeitete worden ist, sind weitere Werkstückbereiche
zum Innenbearbeiten denkbar, was jedoch nicht näher dargestellt ist.
[0025] Die Lageverstellung der Abstützung 11 wird konstruktiv durch eine Führung 12 gelöst,
die am Schaft 13 des Werkzeughalters 1 angreift bzw. mit diesem fest verbunden ist.
Die als Linearführung ausgebildete Führung 12 weist hierzu ein Führungselement 14
auf, auf dem die schuhförmig ausgebildete Abstützung 11 linear verschiebbar gelagert
ist.
[0026] Je nach Führungslage der Abstützung 11 an der Führung 12 ist damit der Abstand zum
Werkzeug 6 einstellbar, welche Führungslage durch ein der Führung 12 zugeordnetes
Stellelement 15 eingestellt wird. Dieses Stellelement 15 ist hydraulisch betätigbar,
indem seine Membran 16 entsprechend der Menge an zu- bzw. abgeführte Hydraulikflüssigkeit
die Abstützung 11 am Führungselement 14 verlagert, wie dies nach Fig. 2 erkannt werden
kann. Diese Hydraulikflüssigkeit kann dem Stellelement 15 beispielsweise über den
Schaft 13 des Werkzeughalters 1 zugeführt werden. Als Stellelement 15 ist jedoch auch
ein Hydraulikzylinder vorstellbar - zudem sind auch elektrisch betätigbare Stellelemente
oder dergleichen denkbar, was nicht näher dargestellt worden ist.
[0027] Wie nach Fig. 2 weiter zu entnehmen, sind die Abstützung 11 und die Werkzeugaufnahme
5 an gegenüberliegenden Schaftseiten 17, 18 vorgesehen, was beim Innenbearbeiten den
Schaft 13 hinsichtlich Biegung entlastet.
[0028] Im Werkzeughalter 1, insbesondere in seinem Schaft 13, ist zudem ein Winkelgetriebe
19 vorgesehen. Die Werkzeugaufnahme 5 ist über dieses Winkelgetriebe 19 mit der Spindel
7 antriebsverbunden. Durch diese antriebsseitige Maßnahme ergibt sich ein schlanker
Schaft 13 am Werkzeughalter 1. Selbst tief gelegene Innenflächen 8 sind damit vom
Werkzeughalter 1 erreichbar.
[0029] Da die Abstützung 11 konzentrisch zur Abtriebswelle 20 des Winkelgetriebes 19 krafterzeugend
wirkt, ist die Anstellung des Werkzeugs 6 äußerst exakt, was zu besonders guten Bearbeitungsergebnissen
führt.
[0030] Zudem weist die Abstützung 11 an ihrer Anstellfläche 21 eine geringere Härte als
das Werkstück 2 auf, beispielsweise in Form einer Kunststoffbeschichtung. Dadurch
sind Beschädigungen der Innenflächen vermeidbar.
[0031] Der nach Fig. 4 beispielsweise dargestellte Werkzeughalter 22 unterscheidet sich
zum nach Fig. 1 dargestellten Werkzeughalter 1 durch seine Anstellfläche 21 der Abstützung
11. Diese Anstellfläche 21 ist auf einer drehbar gelagerten Rolle 23 vorgesehen, um
damit die Gefahr einer Oberflächenbeschädigung weiter zu reduzieren.
[0032] Beim nach Fig. 5 lediglich in einer Schnittansicht dargestellten Werkzeughalter 24
ist eine zweitgeteilte Abstützung 11 zu erkennen, die über zwei Abstützelemente 25
und 26 am Werkstück 2 angestellt ist. Die Abstützelemente 25 und 26 mit ihren getrennten
Anstellflächen 27, 28 wirken parallel und Kraft erzeugend in Richtung der Antriebswelle
20. Eine positionsgenaue Führung des Werkzeugs 6 ist damit geschaffen. Den Abstützelementen
25 und 26 ist je eine Führung 12 zugeordnet, um eine Feinverstellung der Neigung des
Werkzeugs 6 zum Werkstück 2 zu ermöglichen. Beide Abstützelemente 25 und 26 sind über
die Führung 12 unabhängig voneinander einstellbar, was nicht näher dargestellt worden
ist.
1. Werkzeughalter zum Innenbearbeiten, insbesondere Innenhonen, eines Werkstücks (2)
mit einem eine geometrisch unbestimmte Schneide aufweisenden Werkzeug (6), mit einer
Spindel (7), mit einer mit der Spindel (7) antriebsverbundenen Werkzeugaufnahme (5)
zum Bewegen des aufgenommenen Werkzeugs (6) und mit einer Einrichtung (9) zum Andrücken
des Werkzeugs (6) in Zustellrichtung (10) an das Werkstück (2), dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung (9) eine an die Innenseite (8) des Werkstücks (2) anstellbare Abstützung
(11) aufweist, die am Werkzeughalter (1, 22, 24) in ihrem Abstand zum Werkzeug (6)
einstellbar geführt ist, welches Werkzeug (6) über die Werkzeugaufnahme (5) am Werkzeughalter
(1, 22, 24) drehbar gelagert ist.
2. Werkzeughalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Abstützung (11) über mindestens eine am Schaft (13) des Werkzeughalters (1, 22,
24) angreifende Führung (12) im Abstand zum Werkzeug (6) einstellbar geführt ist.
3. Werkzeughalter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Führung (12) als Linearführung ausgebildet ist.
4. Werkzeughalter nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Führung (12) mindestens ein hydraulisch oder mechanisch betätigbares Stellelement
(15) aufweist.
5. Werkzeughalter nach Anspruch 2, 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Abstützung (11) und die Werkzeugaufnahme (5) an gegenüberliegenden Schaftseiten
(17, 18) vorgesehen sind.
6. Werkzeughalter nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Werkzeughalter (1, 22, 24) ein Winkelgetriebe (19) aufweist und dass die Spindel
(7) über das Winkelgetriebe (19) mit der Werkzeugaufnahme (5) antriebsverbunden ist.
7. Werkzeughalter nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Abstützung (11) parallel zur Abtriebswelle (20) des Winkelgetriebes (19) krafterzeugend
wirkt.
8. Werkzeughalter nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Abstützung (11) an ihrer Anstellfläche (21) eine geringere Härte als das Werkstück
(2) aufweist.
9. Werkzeughalter nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass eine drehbar gelagerte Rolle (23) die Anstellfläche (21) der Abstützung (11) ausbildet.
10. Werkzeughalter nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Abstützung (11) mehrere parallel wirkende Abstützelemente (25, 26) mit getrennten
Anstellflächen (27, 28) aufweist.
11. Werkzeughalter nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass jedem Abstützelement (25, 26) je eine Führung (12) zugeordnet ist.
12. Werkzeugmaschine mit einer mehrachsig bewegbaren Aufnahme (3) für Werkzeuge und mit
einem in die Aufnahme (3) eingesetzten Werkzeughalter (1, 22, 24) nach einem der Ansprüche
1 bis 11.
13. Verfahren zum Innenbearbeiten, insbesondere Innenhonen, eines Werkstücks (2) mit einem
Werkzeughalter (1, 22, 24) nach einem der Ansprüche 1 bis 11, bei dem der Werkzeughalter
(1, 22, 24) wenigstens teilweise in das Werkstück (2) eingebracht, die Abstützung
(11) und das Werkzeug (6) des Werkzeughalters (1, 22, 24) an eine Innenfläche (8)
des Werkstücks (2) angestellt und das Werkstück (2) über das am Werkzeughalter (1,
22, 24) befestigte Werkzeug (6), das eine geometrisch unbestimmte Schneide aufweist,
spanend innenbearbeitet wird, wobei beim Innenbearbeiten die Abstützung (11) wenigstens
einen Teil der Andrückkraft des rotierenden Werkzeugs (6) an das Werkstück (2) erzeugt.