[0001] Die Erfindung betrifft einen Verschluss für einen Treibstangenbeschlag eines gegen
einen Rahmen schwenkbaren Flügels eines Fensters, einer Fenstertür oder dergleichen,
mit einer treibstangenseitigen Baugruppe und einem der treibstangenseitigen Baugruppe
gegenüberstehend anzuordnenden Gegenlager, mit einem mit einer längsverschieblichen
Treibstange verbindbaren Koppelelement und einem von dem Koppelelement antreibbaren
Riegelelement der treibstangenseitigen Baugruppe, wobei das Riegelelement von einer
versenkten Stellung in eine hervorstehende Stellung um eine parallel zur vorgesehenen
Schieberichtung der Treibstange angeordneten Schwenkachse schwenkbar gelagert ist,
wobei das Riegelelement in der hervorstehenden Stellung eine dem Gegenlager gegenüberstehende
Stützfläche hat, und mit Mitteln zur Verstellung eines Anpressdrucks der Stützfläche
gegen das Gegenlager.
[0002] Die Mittel zur Verstellung des Anpressdrucks der Stützfläche gegen das Gegenlager
ermöglichen die Erzeugung eines vorgesehenen Anpressdrucks des Flügels gegen den Rahmen
bei in Schließstellung befindlichem Verschluss.
[0003] Ein Verschluss der eingangs genannten Art ist beispielsweise aus der
EP 2 348 177 A2 bekannt. Bei diesem Verschluss sind die Mittel zur Verstellung des Anpressdrucks
der Stützfläche gegen das Gegenlager auf der Seite der Stützfläche angeordnet. Diese
Mittel können beispielsweise mit dem Riegelelement verklipste Stützelemente sein.
[0004] Die
EP 1 286 012 B1 offenbart einen Klappriegelverschluss, bei dem ein Riegelelement hakenförmig gestaltet
ist und in Schließstellung eine gegenüberstehende Kante hintergreift. Die Erzeugung
oder die Einstellung eines Anpressdrucks bei in Schließstellung befindlichem Verschluss
ist nicht vorgesehen.
[0005] Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, einen Verschluss der eingangs genannten
Art so weiter zu bilden, dass der Anpressdruck in Schließstellung besonders einfach
einstellbar ist.
[0006] Dieses Problem wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass das Riegelelement auf der
der Stützfläche abgewandten Seite einen Stützkörper mit einer Anschlagfläche aufweist,
dass die Anschlagfläche einer Gegenanschlagfläche einer Gegenstütze in der hervorstehenden
Stellung des Riegelelementes gegenübersteht und dass die Position der Anschlagfläche
gegenüber der Gegenanschlagfläche einstellbar ist.
[0007] Durch diese Gestaltung sind die Mittel zur Einstellung des Anpressdrucks auf der
der Stützfläche abgewandten Seite des Stützkörpers angeordnet und können sich daher
durch auf die Stützfläche einwirkende Betriebskräfte nicht verstellen. Weiterhin werden
die in den Verschluss einwirkenden Betriebskräfte von der Anschlagfläche und der Gegenanschlagfläche
aufgenommen. Hierdurch werden Belastungen des Antriebs des Riegelelementes zuverlässig
vermieden. In Schließstellung sind der Stützkörper und die Gegenstütze leicht zugänglich,
so dass der Anpressdruck des Verschlusses in Schließstellung besonders einfach einstellbar
ist.
[0008] Die Gegenstütze könnte beispielsweise auf einem das Riegelelement lagernden Gehäuse
angeordnet sein. Der Verschluss weist gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der
Erfindung eine besonders hohe Sicherheit gegen ein unberechtigtes Entriegeln auf,
wenn die Gegenstütze auf dem Koppelelement angeordnet ist. Durch diese Gestaltung
stützen die Mittel zur Verstellung des Anpressdrucks das Riegelelement gegenüber dem
Koppelelement ab. Eine beim unberechtigten Entriegeln ausgeübte Kraft auf das Riegelelement
führt dazu, dass das Koppelelement belastet wird. Anschließend kann die Treibstange
nur mit erhöhtem Kraftaufwand verschoben werden.
[0009] Der Verschluss lässt sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung
besonders leichtgängig verstellen, wenn die Gegenstütze eine Rampe für den Stützkörper
aufweist.
[0010] Die Verstellung des Anpressdrucks gestaltet sich gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung
der Erfindung besonders einfach, wenn sie einen Exzenter aufweisen und wenn eine Mantelfläche
des Exzenters als Anschlagfläche oder als Gegenanschlagfläche ausgebildet ist. Der
Exzenter ist vorzugsweise an dem am leichtesten zugänglichen Bauteil des Stützkörpers
oder der Gegenstütze angeordnet.
[0011] Eine unbeabsichtigte Verstellung des Anpressdrucks lässt sich gemäß einer anderen
vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung einfach vermeiden, wenn die Mantelfläche
des Exzenters mehrere plane Flächen aufweist und wenn eine Feststellschraube eine
der planen Flächen abstützt. Vorzugsweise ist der Exzenter mit der Mantelfläche in
das Riegelelement eingelassen, um hervorstehende Kanten zu vermeiden und um Material
zur Aufnahme der Feststellschraube bereit zu stellen.
[0012] Die Mittel zur Verstellung des Anpressdrucks gestalten sich gemäß einer anderen vorteilhaften
Weiterbildung der Erfindung konstruktiv besonders einfach, wenn der Stützkörper mit
dem Riegelelement verschraubt ist.
[0013] Der Stützkörper ist gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung
nach seiner Verstellung zuverlässig in seiner Lage am Riegelelement gehalten, wenn
der Stützkörper und das Riegelelement miteinander korrespondierende Verzahnungen aufweisen.
[0014] Der Anpressdruck lässt sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung besonders
zuverlässig einstellen, wenn der Stützkörper oder die Gegenstütze lösbar mit einem
die Anschlagfläche oder die Gegenanschlagfläche aufweisenden Aufsätze verbunden ist.
Durch diese Gestaltung lassen sich unterschiedlich hohe Aufsätze fertigen und entsprechend
des vorgesehenen Anpressdrucks montieren.
[0015] In der hervorstehenden Stellung des Riegelelementes werden die Kräfte des Verschlusses
vollständig von der Anschlagfläche und der Gegenanschlagfläche abgestützt, wenn das
Riegelelement eine Kulissenführung aufweist, wenn das Koppelelement einen in die Kulissenführung
eindringenden Kulissenstein hat und wenn in der hervorstehenden Stellung des Riegelelementes
die Kulissenführung eine Erweiterung aufweist. Durch diese Gestaltung ermöglicht die
Erweiterung der Kulissenführung die leichtgängige Verstellbarkeit des Riegelelementes.
Auf den Verschluss einwirkende Betriebskräfte werden von dem Kulissenstein und der
Kulissenführung fern gehalten.
[0016] Die Erfindung lässt zahlreiche Ausführungsformen zu. Zur weiteren Verdeutlichung
ihres Grundprinzips sind mehrere davon in der Zeichnung dargestellt und werden nachfolgend
beschrieben. Diese zeigt in
- Fig. 1
- ein Fenster mit einem erfindungsgemäßen Verschluss,
- Fig. 2
- eine perspektivische Ansicht auf eine treibstangenseitige Baugruppe des Verschlusses
aus Figur 1,
- Fig. 3
- stark vergrößert eine Schnittdarstellung durch den Verschluss aus Figur 1 entlang
der Linie III - III,
- Fig. 4
- eine Schnittdarstellung durch eine weitere Ausführungsform einer treibstangenseitigen
Baugruppe,
- Fig. 5
- eine Schnittdarstellung durch eine weitere Ausführungsform einer treibstangenseitigen
Baugruppe.
[0017] Figur 1 zeigt ein Fenster mit einem gegen einen Rahmen 1 schwenkbaren Flügel 2 und
mit einem Treibstangenbeschlag 3 zur Verriegelung des Flügels 2 in dem Rahmen 1. Der
Treibstangenbeschlag 3 hat eine von einer Handhabe 4 längsverschiebliche Treibstange
5 und mehrere, durch die Treibstange 5 ansteuerbare Verschlüsse 6.
[0018] Figur 2 zeigt perspektivisch eine am Flügel 2 aus Figur 1 befestigte, treibstangenseitige
Baugruppe 7 einer der Verschlüsse 6. Die treibstangenseitige Baugruppe 7 hat ein Gehäuse
8 und ein verschiebliches Koppelelement 9, welches von der in Figur 1 dargestellten
Treibstange 5 angetrieben ist. Das Koppelelement 9 ist daher wie die Treibstange 5
längsverschieblich geführt. In dem Gehäuse 8 ist ein Riegelelement 10 schwenkbar gelagert.
Eine Schwenkachse 11 des Riegelelementes 10 verläuft parallel zur Bewegungsrichtung
des Koppelelementes 9 und damit ebenfalls parallel zur Bewegungsrichtung der Treibstange
5. Das Riegelelement 10 hat eine Kulissenführung 12 in die ein in Figur 3 dargestellter
Kulissenstein 13 des Koppelelementes 9 eindringt. Das Riegelelement 10 hat einen Stützkörper
14, welcher in der dargestellten Schließstellung des Riegelelementes 10 auf einer
Gegenstütze 15 des Koppelelementes 9 aufliegt. Weiterhin hat das Koppelelement 9 eine
Rampe 16, über die der Stützkörper 14 bei der Bewegung des Riegelelementes 10 in die
dargestellte Schließstellung gleitet. Eine Stützfläche 17 ist auf der dem Stützkörper
14 abgewandten Seite des Riegelelementes 10 angeordnet. In einer nicht dargestellten
Ausführungsform kann bei entsprechend kurzer Gestaltung der Kulissenführung 12 die
Gegenstütze 15 auch auf dem Gehäuse 8 angeordnet sein.
[0019] Figur 3 zeigt eine Schnittdarstellung durch den Verschluss 6 aus Figur 1 entlang
der Linie III - III. Hierbei ist zu erkennen, dass der flügelseitigen Baugruppe 7
gegenüberstehend im Rahmen 1 ein Gegenlager 18 befestigt ist. Die Stützfläche 17 des
Riegelelementes 10 stützt sich an dem Gegenlager 18 ab. Der Stützkörper 14 weist einen
Exzenter 19 auf, auf dessen Mantelfläche 20 eine Anschlagfläche 21 angeordnet ist.
Die Gegenstütze 15 hat zur Abstützung der Anschlagfläche 21 eine Gegenanschlagfläche
22. Durch Verstellung des Exzenters 19 lassen sich die Position des Stützkörpers 14
gegenüber der Gegenstütze 18 und damit des Anpressdrucks der Stützfläche 17 gegen
das Gegenlager 18 verstellen. Hierdurch kann in der dargestellten Schließstellung
des Verschlusses 6 die Vorspannung des Flügels 2 gegenüber dem Rahmen 1 eingestellt
werden. Die Kulissenführung 12 hat eine Erweiterung 23, so dass die Neigung des Riegelelementes
10 gegenüber dem Gegenlager 18 und damit auch gegenüber dem Koppelelement 9 ohne Behinderung
durch den Kulissenstein 13 verstellt werden kann. Eine in das Riegelelement 10 eingedrehte
Feststellschraube 24 stützt sich an der Mantelfläche 20 des Exzenters 19 ab und verhindert
dessen unbeabsichtigte Verdrehung. Wie Figur 2 zeigt, hat die Mantelfläche 20 mehrere
plane Flächen 25, auf denen sich die Feststellschraube 24 abstützen kann. Das Koppelelement
9 hat einen Zapfen 26, mit dem es formschlüssig mit der senkrecht zur Zeichenebene
verschieblichen Treibstange 5 verbunden ist.
[0020] Figur 4 zeigt eine weitere Ausführungsform einer treibstangenseitigen Baugruppe 27
in einer Schnittdarstellung, welche sich von der aus Figur 3 nur dadurch unterscheidet,
dass ein Stützkörper 28 mit einem Riegelelement 29 mittels einer Befestigungsschraube
30 verschraubt ist. Das Riegelelement 29 und der Stützkörper 28 haben für ihre formschlüssige
Verbindung ineinander greifende Verzahnungen 31. Ansonsten sind die Bauteile wie bei
dem Verschluss 6 aus Figur 3 aufgebaut. Nach einem Lösen der Befestigungsschraube
30 lässt sich die Position des Stützkörpers 28 auf dem Riegelelement 29 und damit
der Anpressdruck verstellen.
[0021] Figur 5 zeigt eine weitere Ausführungsform einer treibstangenseitigen Baugruppe 32,
welche sich von der aus Figur 3 nur dadurch unterscheidet, dass auf der einstückig
mit dem Koppelelement 9 gefertigten Gegenstütze 33 ein Aufsatz 34 befestigt ist. Ein
Riegelelement 36 ist einstückig mit einem sich auf der Gegenstütze 33 abstützenden
Stützkörper 37 gefertigt. Der Stützkörper 37 weist eine Anschlagfläche 38 auf, die
mit einer Gegenanschlagfläche 35 des Aufsatzes 34 korrespondiert.
Durch den Einsatz unterschiedlich hoher Aufsätze 34 mit der Gegenanschlagfläche 35
lässt sich die Vorspannung des in Figur 1 dargestellten Flügels 2 gegen den Rahmen
1 in Schließstellung erreichen. Ansonsten sind die Bauteile wie bei dem Verschluss
6 aus Figur 3 aufgebaut.
1. Verschluss (6) für einen Treibstangenbeschlag (3) eines gegen einen Rahmen (1) schwenkbaren
Flügels (2) eines Fensters, einer Fenstertür oder dergleichen, mit einer treibstangenseitigen
Baugruppe (7, 27, 32) und einem der treibstangenseitigen Baugruppe (7, 27, 32) gegenüberstehend
anzuordnenden Gegenlager (18), mit einem mit einer längsverschieblichen Treibstange
(5) verbindbaren Koppelelement (9) und einem von dem Koppelelement (9) antreibbaren
Riegelelement (10, 29, 36) der treibstangenseitigen Baugruppe (7, 27, 32), wobei das
Riegelelement (10, 29, 36) von einer versenkten Stellung in eine hervorstehende Stellung
um eine parallel zur vorgesehenen Schieberichtung der Treibstange (5) angeordneten
Schwenkachse (11) schwenkbar gelagert ist, wobei das Riegelelement (10, 29, 36) in
der hervorstehenden Stellung eine dem Gegenlager (18) gegenüberstehende Stützfläche
(17) hat, und mit Mitteln zur Verstellung eines Anpressdrucks der Stützfläche (17)
gegen das Gegenlager (18), dadurch gekennzeichnet, dass das Riegelelement (10, 29, 36) auf der der Stützfläche (17) abgewandten Seite einen
Stützkörper (14, 28, 37) mit einer Anschlagfläche (21) aufweist, dass die Anschlagfläche
(21) einer Gegenanschlagfläche (22, 35) einer Gegenstütze (15, 33) in der hervorstehenden
Stellung des Riegelelementes (10, 29, 36) gegenübersteht und dass die Position der
Anschlagfläche (21) gegenüber der Gegenanschlagfläche (22, 35) einstellbar ist.
2. Verschluss nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Gegenstütze (15, 33) auf dem Koppelelement (9) angeordnet ist.
3. Verschluss nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Gegenstütze (15, 33) eine Rampe (16) für den Stützkörper (14, 28, 37) aufweist.
4. Verschluss nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel zur Verstellung des Anpressdrucks einen Exzenter (19) aufweisen und dass
eine Mantelfläche (20) des Exzenters (19) als Anschlagfläche (21) oder als Gegenanschlagfläche
(22) ausgebildet ist.
5. Verschluss nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Mantelfläche (20) des Exzenters (19) mehrere plane Flächen (25) aufweist und
dass eine Feststellschraube (24) eine der planen Flächen (25) abstützt.
6. Verschluss nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Stützkörper (28) mit dem Riegelelement (29) verschraubt ist.
7. Verschluss nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Stützkörper (28) und das Riegelelement (29) miteinander korrespondierende Verzahnungen
(31) aufweisen.
8. Verschluss nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Stützkörper (37) oder die Gegenstütze (33) lösbar mit einem die Anschlagfläche
(38) oder die Gegenanschlagfläche (35) aufweisenden Aufsätze (34) verbunden ist.
9. Verschluss nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Riegelelement (10, 29, 36) eine Kulissenführung (12) aufweist, dass das Koppelelement
(9) einen in die Kulissenführung (12) eindringenden Kulissenstein (13) hat und dass
in der hervorstehenden Stellung des Riegelelementes (10, 29, 36) die Kulissenführung
(12) eine Erweiterung (23) aufweist.