[0001] Die Erfindung betrifft einen Schiebeflügel für eine Insektenschutz-Schiebeanlage
mit einem aus Profilschenkeln rechteckförmig zusammengesetzten, durch ein Insektenschutzgitter
ausgefachten Profilrahmen gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Die Erfindung
betrifft weiter einen Profilstab zum Ablängen von auf Gehrung geschnittenen Profilschenkeln
für solche Schiebeflügel sowie eine mit mindestens einem derartigen Schiebeflügel
versehene Insektenschutz-Schiebeanlage.
[0002] Bei einer aus der
DE 10 2008 053 060 A1 bekannten Insektenschutz-Schiebeanlage sind die Laufrollen des Schiebeflügels in
einer in den unteren Eckbereichen des Profilrahmens in einer umfangsseitig offenen
umlaufenden Profilnut verspannt, während die Eckwinkel in einer zur Rahmenöffnung
hin an die Profilnut anschließenden Eckwinkelkammer eingepresst sind. Für größere
Schiebeanlagen ist es aus der
DE 10 2007 039 046 A1 bekannt, zusätzliche Bedien- bzw. Griffleisten an den vertikalen Rahmenschenkeln
anzubauen. Dadurch werden jedoch die horizontalen Rahmenschenkel nicht verstärkt,
so dass vor allem bei großen Systemen die Stabilität leidet. Dabei werden auch hier
im Hinblick auf die gewünschte Durchsicht durch große Gebäudeöffnungen breite Schiebeflügelrahmen
als störend empfunden.
[0003] Ausgehend hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, die im Stand der Technik
bekannten Vorrichtungen weiter zu verbessern und eine hohe Stabilität bei gleichzeitig
großer Rahmenöffnung der Schiebeflügel zu gewährleisten.
[0004] Zur Lösung dieser Aufgabe wird die in den unabhängigen Patentansprüchen angegebene
Merkmalskombination vorgeschlagen. Vorteilhafte Ausgestal-tungen und Weiterbildungen
der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
[0005] Die Erfindung geht von dem Gedanken aus, die Eckwinkelkammer nicht mehr rahmeninnenseitig
hinter die Führungsnut für die Laufrollen anzuordnen, sondern eine parallele Anordnung
mit verringerter Schenkelbreite zu schaffen. Demzufolge wird erfindungsgemäß vorgeschlagen,
dass die Führungsnut einerseits und die Eckwinkelkammer oder ein Teil derselben andererseits
auf voneinander verschiedenen Seiten einer durch den Profilrahmen verlaufenden bzw.
aufgespannten (gedachten) Rahmenebene nebeneinander angeordnet sind, so dass die Profilschenkel
entsprechend dicker und weniger breit gestaltet sind. Dadurch kann eine hohe Steifigkeit
bei gleichzeitig geringer Einschränkung der Durchsicht sichergestellt werden.
[0006] Um eine besonders kompakte Profilform zu schaffen, ist es von Vorteil, wenn die Eckwinkelkammer
und die Führungsnut durch eine parallel zur Rahmenebene oder in der Rahmenebene liegende
Profilwand voneinander getrennt sind.
[0007] Eine besonders bevorzugte Ausführung sieht vor, dass der Profilrahmen in einem an
die Eckwinkelkammer und die Führungsnut angrenzenden Profilelement mindestens eine
Griffmulde als manuelles Bedienelement zur erleichterten Handhabung beim Verschieben
aufweist. Besonders vorteilhaft ist die Griffmulde als Profilelement eingeformt. Alternativ
ist es auch denkbar, das besagte Profilelement auszufräsen und eine gesonderte Griffschale
einzusetzen.
[0008] Vorteilhafterweise weist die Eckwinkelkammer und die Führungsnut eine von der Umfangsseite
bzw. dem Rahmenumfang des Profilrahmens abgewandte Stirnwand auf, welche die mindestens
eine Griffmulde seitlich begrenzt. Dadurch kann eine für die Handbedienung vorteilhafte
und zugleich stabile Eingriffsmöglichkeit geschaffen werden.
[0009] Um je nach gewünschter Durchgangsrichtung eine wahlweise Bedienung zu ermöglichen,
ist es vorteilhaft, wenn der Profilrahmen eine zu seiner Wetterseite hin offene außenseitige
Griffmulde und eine zu der von der Wetterseite abgewandten Innenseite hin offene innenseitige
Griffmulde aufweist.
[0010] Konstruktive ist es vorteilhaft, wenn die beiden voneinander abgewandten Griffmulden
durch einen gemeinsamen Boden voneinander getrennt sind.
[0011] Um die Profilform weiter zu optimieren, ist es günstig, wenn die Öffnungen der beiden
Griffmulden verschieden groß sind oder/und mit einem seitlichen Versatz zueinander
angeordnet sind.
[0012] Zur weiteren Verbesserung der Bedienungsfreundlichkeit und Reduzierung der Verschmutzungsanfälligkeit
ist es von Vorteil, wenn die mindestens eine Griffmulde eine konkave Innenkontur frei
von Hinterschneidungen aufweist.
[0013] Vorteilhafterweise ist die Eckwinkelkammer an der Wetterseite des Profilrahmens angeordnet,
so dass die Laufrollen innenseitig besser geschützt bleiben und insgesamt der Abstand
zur Gebäudeöffnung gering gehalten werden kann.
[0014] Um das Insektenschutzgitter vor Beschädigung bei der Handhabung des Schiebeflügels
zu schützen, ist es vorteilhaft, wenn der Kederkanal in einem die mindestens eine
Griffmulde zu dem Insektenschutzgitter hin begrenzenden Profilkopfteil angeordnet
ist.
[0015] Vorteilhafterweise ist die Führungsnut an der Umfangsseite des Profilrahmens offen.
Dabei ist zweckmäßig an mindestens einer die Nutöffnung begrenzenden Nutflanke ein
Profilkanal für eine Bürstendichtung vorgesehen. Denkbar ist es auch, dass zumindest
die Eckwinkelkammer im Profil abgewinkelt ist und mit einem Schenkel die Führungsnut
an deren Bodenseite umgreift. Der eingesetzte Eckwinkel kann dabei nur in einem Schenkel
oder - im Querschnitt ebenfalls abgewinkelt - in beiden Schenkeln der Eckwinkelkammer
angeordnet sein.
[0016] Gegenstand der Erfindung ist auch ein Profilstab zum Ablängen von Profilschenkeln
eines erfindungsgemäßen Schiebeflügels sowie eine Insektenschutz-Schiebeanlage mit
einer unteren horizontalen Laufschiene und einer dazu parallelen oberen Führungsschiene
und mindestens einem erfindungsgemäßen Schiebeflügel.
[0017] Im Folgenden wird die Erfindung eines in der Zeichnung in schematischer Weise dargestellten
Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen
- Fig. 1
- eine Seitenansicht einer Insektenschutz-Schiebeanlage mit einem als Profilrahmen ausgebildeten
Schiebeflügel;
- Fig. 2
- einen Horizontalschnitt entlang der Schnittlinie 2 - 2 der Fig. 1;
- Fig. 3
- einen Vertikalschnitt entlang der Schnittlinie 3 - 3 der Fig. 1;
- Fig. 4
- eine Ausschnittvergrößerung eines Eckbereichs des Schiebeflügels nach Fig. 1;
- Fig. 5 und 6
- weitere Ausführungsformen mit im Profil abgewinkelter Eckwinkelkammer und abgewinkeltem
Eckwinkel.
[0018] Die in der Zeichnung dargestellte Insektenschutz-Schiebeanlage 10 umfasst mindestens
einen Schiebeflügel 12, der in einer Schiebeführung 14 bestehend aus unterer Laufschiene
16 und oberer Führungsschiene 18 horizontal verschiebbar ist, um eine nicht gezeigte
Gebäudeöffnung wie eine Terrassentüre freizugeben oder gegen das Eindringen von Insekten
abzuschirmen.
[0019] Wie in Fig. 1 gezeigt, ist der Schiebeflügel 12 als rechteckiger Profilrahmen 20
aus vier auf Gehrung geschnittenen Profilschenkeln 22 mit umlaufend einheitlichem
Profil - wie für jeden Schenkel im Schnitt illustriert - zusammengesetzt. In der Rahmenöffnung
24 ist ein nur teilweise gezeigtes, durch ein flexibles Gewebe gebildetes Insektenschutzgitter
26 aufgespannt. Der Profilrahmen 20 bzw. der Schiebeflügel 12 besitzt eine von dem
Gebäude abgewandte Wetterseite 28, eine dem Gebäude zugewandte Innenseite 30 und einen
umlaufenden Rahmenumfang 32, an welchem Laufrollen 34 nach unten und Gleitstücke 36
nach oben abstehen.
[0020] Fig. 2 zeigt einen Profilquerschnitt der Profilschenkel 22 mit folgenden Profilelementen:
einem Beschlagteil 38 mit Eckwinkelkammer 40 und Führungsnut 42, einem Griffteil 42
mit zwei Griffmulden 44, und einem Kopfstück 46 mit Kederkanal 48. In dem Beschlagteil
38 ist die Eckwinkelkammer 40 an der Wetterseite 28 und die Führungsnut 42 an der
Innenseite 30 angeordnet, wobei eine Trennwand 50 etwa mittig dazwischen verläuft.
An den Flanken der Führungsnut 42 sind Profilkanäle 52 zum Einsetzen von nicht gezeigten
Bürstendichtungen angeformt. Die beiden voneinander abgewandten Griffmulden 44 sind
mit geringem seitlichem Versatz zueinander durch einen gemeinsamen Boden 54 getrennt.
Die seitlichen Griffmuldenbegrenzungen werden frei von Hinterschnitten durch eine
Stirnwand 56 des Beschlagteils 38 und durch eine entsprechend Rückwand 58 des Kopfteils
46 gebildet.
[0021] Wie am besten aus Fig. 3 ersichtlich, sind die Eckwinkelkammer 40 und die Führungsnut
42 auf voneinander verschiedenen Seiten einer durch den Profilrahmen 20 aufgespannten
Rahmenebene 60 nebeneinander angeordnet. In Richtung der Breite der Profilschenkel
22 gesehen sind die Eckwinkelkammer 40 und die Führungsnut 42 also nicht in Reihe,
sondern parallel zueinander angeordnet. Somit wird nur die Dicke der Profilschenkel
22 durch die addierten Querabmessungen der Eckwinkelkammer 40 und Führungsnut 42 bestimmt,
während die die Größe der Rahmenöffnung 24 und damit die Durchsicht einschränkende
Breite der Profilschenkel 22 vergleichsweise gering gehalten werden kann, weil in
Querrichtung zum Profilrahmen 12 gesehen die Eckwinkelkammer 40 und die Führungsnut
42 hintereinander liegen.
[0022] Die in die Führungsnut 42 des unteren horizontalen Profilschenkels 22 eingesetzten
Laufrollen 34 wälzen auf einem nach oben weisenden Laufsteg 62 der Laufschiene 16
ab. Dabei umgreifen die Flanken der Führungsnut 42 den Laufsteg 62 beidseitig. Die
Gleitstücke 36 an der Rahmenoberseite umgreifen einen nach unten abstehenden Führungssteg
64 der Führungsschiene 18. Das Insektenschutzgewebe 26 überspannt die Rahmenöffnung
24 und ist randseitig mittels einer Kederschnur 66 in dem nutartigen Kederkanal 48
der Profilschenkel 22 fixiert.
[0023] Wie auch aus Fig. 4 ersichtlich, sind Eckwinkel 68 als weitere Beschlagelemente in
den Eckbereichen des Profilrahmens 12 in die Eckwinkelkammern 40 eingesetzt und mit
den jeweils aneinander angrenzenden Profilschenkeln 22 verpresst, um eine hohe Festigkeit
zu erhalten. Durch den geringen gegenseitigen Versatz der Griffmulden 44 kann der
Hohlquerschnitt der Eckwinkelkammer 40 und damit auch der eingesetzte Eckwinkel 68
entsprechend vergrößert werden, so dass eine zusätzliche Stabilitätsverbesserung erreicht
wird.
[0024] Bei dem in Fig. 5 gezeigten Ausführungsbeispiel ist die Eckwinkelkammer 40 im Profil
bzw. im Querschnitt abgewinkelt, so dass sie die Führungsnut 42 an deren in der Rahmenebene
60 liegender Flanke und an deren Bodenseite rechtwinklig umgreift. Der Eckwinkel 68
ist dabei in einer einfachen Variante im Querschnitt flach und nur in einem Schenkel
der Eckwinkelkammer 40 angeordnet.
[0025] In einer weiteren Ausführungsform gemäß Fig. 6 ist der Eckwinkel 68 an die Eckwinkelkammer
40 formschlüssig angepasst und demzufolge auch im Profil rechtwinklig abgewinkelt,
so dass eine höhere Stabilität erreicht wird.
1. Schiebeflügel für eine Insektenschutz-Schiebeanlage (10) mit einem aus Profilschenkeln
(22) rechteckförmig zusammengesetzten, mit einem Insektenschutzgitter (26) ausgefachten
Profilrahmen (20), welcher mindestens die folgenden umlaufenden Profilelemente aufweist:
- einen zum Fixieren des Insektenschutzgitters (26) mittels eines Keders (66) ausgebildeten
Kederkanal (48),
- eine zur Aufnahme von die Profilschenkel (22) verbindenden Eckwinkeln (68) ausgebildete
Eckwinkelkammer (40),
- eine zum Einsetzen von Laufrollen (34) und gegebenenfalls weiteren Beschlagteilen
(36) ausgebildete Führungsnut (42),
dadurch gekennzeichnet, dass
die Führungsnut (42) und mindestens ein Teil der Eckwinkelkammer (40) oder die gesamte
Eckwinkelkammer (40) auf voneinander verschiedenen Seiten einer durch den Profilrahmen
(20) aufgespannten Rahmenebene (60) nebeneinander angeordnet sind.
2. Schiebeflügel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Eckwinkelkammer (40) und die Führungsnut (42) durch eine parallel zur Rahmenebene
(60) oder in der Rahmenebene (60) liegende Profilwand (50) voneinander getrennt sind.
3. Schiebeflügel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Profilrahmen (20) in einem an die Eckwinkelkammer (40) und die Führungsnut (42)
angrenzenden Profilelement (42) mindestens eine eingeformte oder eingesetzte Griffmulde
(44) zur erleichterten Handhabung beim Verschieben aufweist.
4. Schiebeflügel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Eckwinkelkammer (40) und die Führungsnut (42) eine vom Rahmenumfang des Profilrahmens
(20) abgewandte Stirnwand (56) aufweisen, welche die mindestens eine Griffmulde (44)
seitlich begrenzt.
5. Schiebeflügel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Profilrahmen (20) eine zu seiner Wetterseite (28) hin offene außenseitige Griffmulde
(44) und eine zu der von der Wetterseite (28) abgewandten Innenseite (30) hin offene
innenseitige Griffmulde (44) aufweist.
6. Schiebeflügel nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden voneinander abgewandten Griffmulden (44) durch einen gemeinsamen Boden
(54) voneinander getrennt sind.
7. Schiebeflügel nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Öffnungen der beiden Griffmulden (44) verschieden groß sind oder/und mit einem
seitlichen Versatz zueinander angeordnet sind.
8. Schiebeflügel nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Griffmulde (44) eine konkave Innenkontur frei von Hinterschneidungen
aufweist.
9. Schiebeflügel nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Eckwinkelkammer (40) an der Wetterseite (28) des Profilrahmens (20) angeordnet
ist.
10. Schiebeflügel nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Kederkanal (48) in einem die mindestens eine Griffmulde (44) zu dem Insektenschutzgitter
(26) hin begrenzenden Profilkopfteil (46) angeordnet ist.
11. Schiebeflügel nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die am Rahmenumfang des Profilrahmens (20) offene Führungsnut (42) an mindestens
einer die Nutöffnung begrenzenden Nutflanke einen Profilkanal (52) für eine Bürstendichtung
aufweist.
12. Schiebeflügel nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Eckwinkelkammer (40) im Profil abgewinkelt ist und die Führungsnut (42) an deren
Bodenseite umgreift.
13. Profilstab zum Ablängen von Profilschenkeln (22) eines Schiebeflügels (12) nach einem
der vorhergehenden Ansprüche.
14. Insektenschutz-Schiebeanlage (10) mit einer unteren horizontalen Laufschiene (16)
und einer dazu parallelen oberen Führungsschiene (18) sowie mindestens einem Schiebeflügel
(12) nach einem der Ansprüche 1 bis 12.