[0001] Die Erfindung betrifft einen Sack, insbesondere Kastensack oder Kastenventilsack,
mit einem schlauchförmigen Sackkörper, wobei der Sackkörper an zumindest einem Endbereich
zu einem Boden gefaltet ist und der gefaltete Boden mit einem Deckblatt verbunden
ist, sowie ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Sackes.
[0002] Der schlauchförmige Sackkörper besteht aus einem schlauchförmigen Material oder einem
an seinen Längsrändern miteinander verbundenem Flachmaterial.
[0003] Säcke mit gefaltetem Boden weisen zumeist eine Kastenform oder Quaderform auf. Sie
bieten eine optimale Materialflächennützung, gutes Stapelvermögen, und wegen der Quaderform
verbesserte Volumennutzung. Neben der Kastenform gibt es noch die Quasi-Kastenform,
die an einer Seite einen rechteckig gefalteten Boden und an der anderen Seite ein
durch eine Klebe-, Schweiß- oder Nähnaht verschlossenes Ende aufweist.
[0004] Um Kastensäcke automatisch füllen zu können, werden bei der Herstellung des Sackes
an einem Boden Ventile eingearbeitet, die entweder aus einem Schlauch oder einem Blattmaterial
bestehen und zwischen die Endlappen des Sackkörpers eingelegt und gegebenenfalls mitgefaltet
werden. Bei dieser Ausführungsform von Kastensäcken spricht man von Kastenventilsäcken.
[0005] Kastensäcke, Kastenventilsäcke, oder Quasi-Kastensäcke haben zumeist ein Fassungsvermögen
von 10, 25 oder 50 kg, für bestimmte Anwendungen auch bis zu 1000 kg und werden zur
Verpackung von Gütern, insbesondere Schüttgütern, verwendet. Kastensäcke werden heutzutage
verbreitet aus Kunststofffolien oder Kunststoffgeweben hergestellt. Kunststofffolie
hat keine hohe Festigkeit und benötigt deshalb eine große Materialdicke. Außerdem
ist sie hitzeempfindlich und nicht formstabil wegen hohem E-Modul. Kunststoffgewebe
aus monoaxial verstreckten Kunststoffbändchen weist eine hohe Festigkeit auf und ist
formstabil, besonders wenn es beschichtet ist. Durch geeignete Beschichtung ist das
Kunststoffgewebe auch sehr gut bedruckbar. Im Vergleich zu Kunststofffolie ist der
Materialverbrauch bei Verwendung von Kunststoffgewebe bei gleicher Tragfähigkeit der
Säcke wesentlich geringer. In der Praxis hervorragend bewährt haben sich Säcke aus
Gewebe aus monoaxial verstreckten Polymer-, insbesondere Polyolefin-, vorzugsweise
Polypropylenbändchen, das ein- oder zweiseitig mit thermoplastischem Kunststoff, insbesondere
Polyolefin beschichtet sein kann. Ein solcher Sack ist aus dem Dokument
WO 95/30598 bekannt. Die Bändchen dieses Gewebes werden durch Streckung von Polyolefinfolien
auf das 4- bis 10-fache ihrer Ursprungslänge und Schneiden der verstreckten Polyolefinfolie
hergestellt. Alternativ dazu kann die Folie vor der Verstreckung in Streifen geschnitten
und anschließend die Streifen zu Bändchen verstreckt werden. Durch den Verstreckungsvorgang
werden die Molekülketten in Bändchenlängsrichtung ausgerichtet und weisen in Verstreckungsrichtung
ca. die 6- bis 10-fache Festigkeit gegenüber dem Ursprungszustand auf. Die Bändchenbreite
beträgt üblicherweise ca. 1,5-10 mm, die Dicke 20-80 µm. Bei Belastung in Querrichtung
zerspleißen die Bändchen, weshalb sie in Rund- oder Flachgewebe aus zueinander etwa
rechtwinkeligen Kette- und Schusslagen verwebt werden. Das Gewebe weist dann in alle
Richtungen dieselbe hohe Zugfestigkeit auf. Säcke aus einem solchen Gewebe haben sich
seit vielen Jahren milliardenfach auf der ganzen Welt zur Verpackung von Schüttgütern
jeglicher Art bewährt.
[0006] Zur Erzielung von Staub- und Feuchtigkeitsdichtheit und zur Verhinderung des Verrutschens
von Bändchenlagen kann auf das Gewebe ein- oder zweiseitig eine Beschichtung aus Schmelze
aus vorzugsweise demselben Material wie die Bändchen aufgetragen und eingepresst werden.
Alternativ zur Schmelzebeschichtung ist auch eine Kaschierung des Gewebes mit Kunststofffolie
vorgesehen.
[0007] In jüngerer Zeit sind auch Kastensäcke aus Materialverbünden auf den Markt gekommen,
wie im österreichischen Gebrauchsmuster Nr. 9643 beschrieben. Ein solcher Gewebe-Folien-Verbund
weist einen Aufbau aus einem Gewebe aus monoaxial verstreckten Polymerbändchen, insbesondere
Polyolefin- oder Polyesterbändchen, vorzugsweise Polypropylen- oder Polyethylenterephthalatbändchen,
einer OPP-(Oriented Poly Propylen)-Folie und einer dazwischenliegenden Verbindungsschicht
aus thermoplastischem Kunststoff oder Klebstoff auf. Die OPP-Folie kann auf der dem
Gewebe zugewandten Oberfläche bedruckt sein. Dieser Materialaufbau zeigt sowohl hohe
Festigkeit (durch das Gewebe) als auch hervorragende Bedruckbarkeit (durch die OPP-Folie).
Da die OPP-Folie verstreckt ist, weist sie auch eine sehr gute Formstabilität auf.
Vorteilhaft können auch BOPP-Folien verwendet werden, das sind so genannte Biaxially
Oriented Poly Propylen Folien. Zur Erleichterung der Verbindung mit anderen Geweben,
Gewebe-Folien-Verbunden oder Folien ist es zweckmäßig eine OPP-Folie für den Gewebe-Folien-Verbund
vorzusehen, die (zumindest) auf ihrer von dem Gewebe abgewandten Oberfläche eine Foliensiegelschicht
aufweist. Aus demselben Grund ist es zweckmäßig, wenn das Gewebe des Gewebe-Folien-Verbunds
ein- oder beidseitig mit einer Gewebesiegelschicht aus einem thermoplastischen Kunststoff
beschichtet ist. Damit bei der Herstellung des Gewebe-Folienverbundes bzw. beim Verbindungsvorgang
von Sackkörper und Deckblatt, wobei mindestens eines davon aus dem Gewebe-Folien-Verbund
besteht, das Gewebe nicht beschädigt wird, ist es vorteilhaft, wenn die Foliensiegelschicht
und/oder die Gewebesiegelschicht einen Schmelzpunkt aufweisen, der unter dem Kristallit-Schmelzpunkt
des Gewebebändchen-Materials und der OPP-Folie liegt.
[0008] Somit ergeben sich für die Herstellung eines Sackes beispielsweise die folgenden
Kombinationsmöglichkeiten: Sackkörper aus mehrschichtiger Folie kombiniert mit einem
Deckblatt aus mehrschichtiger Folie; Sackkörper aus mehrschichtiger Folie kombiniert
mit einem Deckblatt aus Folienverbund; Sackkörper aus Folienverbund kombiniert mit
einem Deckblatt aus mehrschichtiger Folie; und Sackkörper aus Folienverbund kombiniert
mit einem Deckblatt aus Folienverbund. Diese Ausführungsformen des Sackes bieten zwar
nicht dieselbe hohe Festigkeit wie die Verwendung eines Gewebes aus monoaxial verstreckten
Kunststoffbändchen, dieser Nachteil lässt sich aber durch Erhöhung der Zahl der Folienschichten
mildern.
[0009] Zur Erhöhung der Tragfähigkeit des gefalteten Bodens wird auf die gefalteten Endlappen
des Sackkörpers ein Deckblatt aufgebracht und flächig mit dem gefalteten Boden verbunden.
Zum flächigen Verbinden des Deckblattes mit der Bodenfaltung kann beispielsweise ein
Heißluft-Schweißverfahren zum Einsatz kommen, bei dem einander zugewandte beschichtete
Flächen des gefalteten Bodens und des Deckblatts durch Heißluft bis zur Plastifizierung
erwärmt, aneinander angepresst und anschließend gekühlt werden. Ein alternatives Verbindungsverfahren
ist das flächige Verkleben des gefalteten Bodens und des Deckblattes, beispielsweise
mittels Hotmelt-Kleber.
[0010] Grundsätzlich können Säcke der eingangs genannten Art, die mit den erfindungsgemäßen
Deckblättern verschlossen wurden, aufgrund der hohen Festigkeit von gefaltetem Boden
und Deckblatt nicht ohne weiters zerstörungsfrei geöffnet werden. Da die Verklebung
oder Verschweißung des Deckblattes mit dem gefalteten Boden nicht ohne weiteres gelöst
werden kann, werden derartige Säcke meist dadurch geöffnet, dass der Sackkörper selbst
mit einem scharfen Gegenstand aufgeschlitzt wird, was aber bei Säcken aus einem Gewebe
aus monoaxial verstreckten Polymerbändchen aufgrund seiner überaus hohen Festigkeit
nur mit Mühe zu bewerkstelligen ist. Nach dem Aufschlitzen des Sackes besteht außerdem
das Problem der schlechten Handhabbarkeit des geöffneten Sackes.
[0011] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Lösung für das erleichterte
Öffnen der genannten Säcke am gefalteten Boden zu finden.
[0012] Die erfindungsgemäße Lösung liegt in der Bereitstellung eines Sackes mit einem schlauchförmigen
Sackkörper, wobei der Sackkörper an zumindest einem Endbereich zu einem Boden gefaltet
ist und der gefaltete Boden mit einem Deckblatt verbunden ist, wobei das Deckblatt
zumindest eine durch Einschnitte, Perforationen oder Materialschwächung definierte
Aufreißlinie aufweist. An dieser Aufreißlinie kann das Deckblatt ohne Hilfsmittel
aufgerissen werden. Die Einschnitte, Perforationen oder Materialschwächung sind bevorzugt
mittels Laserschneiden oder mechanischem Stanzen hergestellt.
[0013] Der erfindungsgemäße Sack kann in bestehenden oder nur geringfügig zu modifizierenden
Sack-Konfektionieranlagen hergestellt werden, indem:
ein schlauchförmiger Sackkörper bereitgestellt wird;
ein Boden an zumindest einem offenen Ende des Sackkörpers durch Falten von Endlappen
des Sackkörpers gefaltet wird;
der gefaltete Boden mit einem Deckblatt verbunden wird, insbesondere mittels Heißluftschweißen
oder Kleben; und
im Deckblatt vor seinem Verbinden mit dem gefalteten Boden mittels Schneiden, Perforieren
oder Ausbilden einer Materialschwächung zumindest eine Aufreißlinie definiert wird.
[0014] Bevorzugt ist das Material für das Deckblatt ein Bahnmaterial, an dem zunächst die
zumindest eine Aufreißlinie ausgebildet wird und dann mittels Querschnitten das Abschneiden
der Deckblätter in einer Rapportlänge erfolgt. Das Deckblattmaterial kann offline
vorgefertigt werden, indem das Bahnmaterial nach dem Ausbilden der zumindest einen
Aufreißlinie auf eine Rolle aufgewickelt wird und zum Schneiden in der Rapportlänge
von der Rolle abgewickelt wird.
[0015] Wenn der Boden so gefaltet ist, dass Endlappen von einander gegenüberliegenden Wänden
des Sackkörpers zueinander gefaltet sind, wobei der Endlappen der einen Wand den Endlappen
der anderen Wand mit einer Überdeckungsbreite überdeckt, wird zumindest eine Aufreißlinie
so angeordnet, dass sie den überdeckenden Endlappen nicht überlagert. Damit ist es
für einen Benutzer einfach, nach dem Aufreißen des Deckblattes die übereinander liegenden
Endlappen des Sackkörpers voneinander zu trennen und so Zugang zum Sackinneren zu
erlangen.
[0016] Wenn der Boden so gefaltet ist, dass Endlappen von einander gegenüberliegenden Wänden
des Sackkörpers zueinander gefaltet sind, wobei die Endlappen einander aber nicht
überdecken, so wird bevorzugt zumindest eine Aufreißlinie so angeordnet, dass sie
zwischen den beiden Endlappen verläuft. Bei dieser Konfiguration erlangt der Benutzer
durch Aufreißen des Deckblattes entlang der Aufreißlinie unmittelbar Zugang zum Sackinneren.
[0017] Um über einen möglichst großen Bereich des Sackbodens Zugang zum Sackinneren zu erlangen,
kann vorgesehen werden, dass sich die zumindest eine Aufreißlinie über die gesamte
Rapportlänge des Deckblattes erstreckt.
[0018] Bei manchen Anwendungen ist nur ein kleiner Zugang zum Sackinneren erwünscht, oder
man möchte - bei Vorsehen mehrerer Aufreißlinien - vermeiden, dass ein Teil des Deckblattes
vollständig abgerissen wird. In diesen Fällen ist es vorteilhaft, wenn sich die zumindest
eine Aufreißlinie bloß über einen Teil der Rapportlänge des Deckblattes erstreckt.
[0019] Um das unabsichtliche Aufreißen des Deckblattes an den Aufreißlinien zu verhindern,
kann die zumindest eine Aufreißlinie von einem lösbar am Deckblatt anhaftenden Schutzband
abgedeckt sein. Somit muss vor dem Aufreißen des Deckblattes zunächst das Schutzband
abgezogen werden. Anschließend kann die Aufreißlinie durch Auseinanderziehen geöffnet
werden. Das Schutzband dient auch dazu, den Sackinhalt vor der äußeren Umgebung zu
schützen bzw. ein Auslaufen pulverigen Sackmaterials zu verhindern, wenn die Aufreißlinie
als Perforation oder durch Einschnitte ausgebildet ist. Um das Schutzband zum Abziehen
leichter ergreifen zu können, ist vorgesehen, dass das Schutzband ein freies Ende
aufweist, das nicht am Deckblatt anhaftet. Das kann beispielsweise durch Vorsehen
eines Trennmittels oder Sicherstellen, dass das Schutzband am freien Ende nicht mit
einem Kleber in Berührung kommt, bewirkt werden.
[0020] Insbesondere zur Entnahme von Schüttgut ist es vorteilhaft, wenn das Deckblatt im
aufgerissenen Zustand nicht nur eine schlitzförmige Öffnung, sondern eine Öffnung
mit einer definierten Breite aufweist. Dies kann erreicht werden, indem zwei parallel
zueinander verlaufende Aufreißlinien im Deckblatt vorgesehen werden, wodurch zum Öffnen
ein Streifen aus dem Deckblatt herausgerissen wird. Um diesen herauszureißenden Streifen
leichter ergreifen zu können, können die Aufreißlinien an einem Ende als Schnittlinien
ausgebildet sein. In einer bevorzugten Ausführungsform des mit zwei Aufreißlinien
im Deckblatt ausgestatteten Sackes, wobei der Boden des Sackes so gefaltet ist, dass
Endlappen von einander gegenüberliegenden Wänden des Sackkörpers zueinander gefaltet
sind und der Endlappen der einen Wand den Endlappen der anderen Wand mit einer Überdeckungsbreite
überdeckt, ist eine im halben Abstand zwischen den beiden Aufreißlinien verlaufende
Halbierungslinie um die halbe Überdeckungsbreite zu einer Mittenlinie des Sackbodens
versetzt.
[0021] Um ausreichende Festigkeit des Deckblatts am erfindungsgemäßen Sack zu erzielen,
wird vorgeschlagen, das Deckblatt aus einem Material zu fertigen, das ausgewählt ist
aus einem Gewebe aus Kunststoffbändchen, wobei das Gewebe optional zumindest einseitig
mit einer Kunststoffschicht beschichtet ist, oder einem Gewebe aus Kunststoffbändchen,
das zumindest einseitig mit einer OPP-Folie beschichtet ist, oder einer mit einer
Netzstruktur verbundenen Kunststofffolie. Das Deckblatt ist bedruckbar und kann dadurch
im ungeöffneten Zustand als, 'Display" dienen.
[0022] Um Sortenreinheit des Deckblatts mit dem Sackkörper und dadurch gute Recycelbarkeit
des ganzen Sackes zu erreichen, ist es vorteilhaft, wenn das Deckblatt aus dem gleichen
Material gefertigt ist wie der Sackkörper.
[0023] Die Erfindung wird nun anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die
Zeichnungen näher erläutert.
Fig. 1 zeigt einen erfindungsgemäßen Sack im gefalteten Zustand in Draufsicht.
Fig. 2 zeigt das erfindungsgemäße Deckblatt in einer perspektivischen Teilansicht
von der Stirnseite.
Fig. 3 zeigt einen Endbereich des erfindungsgemäßen Sackes mit einem aufgebrachten
Deckblatt mit Aufreißlinie und Schutzband.
Fig. 4 zeigt eine Teilansicht eines erfindungsgemäßen Sackes mit einem aufgebrachten
Deckblatt mit zwei Aufreißlinien.
Fig. 5 zeigt einen Ausschnitt des Bodens des Sackes von Fig. 7.
Fig. 6 zeigt ein bahnförmiges Material zur Herstellung erfindungsgemäßer Deckblätter.
[0024] Fig. 1 zeigt einen erfindungsgemäßen Kastenventilsack 1 im leeren, gefalteten Zustand
in der Draufsicht. Der Sack 1 weist einen schlauchförmigen Sackkörper 1a aus einem
der oben erwähnten Geweben oder Materialverbunden auf, der an seinen beiden Endbereichen
zu Böden 1d, 1e gefaltet ist, indem Endlappen der Vorderwand 1b und der Rückwand 1c
unter zusätzlicher Bildung von dreieckigen Eckeinschlägen zueinander gefaltet werden.
Die Faltung dieser Böden ist dem Fachmann hinlänglich bekannt und beispielsweise in
der
WO 95/30598 beschrieben. Bei Befüllung des Sackes nehmen die Böden 1d, 1e eine rechteckige Konfiguration
ein.
[0025] Der gefaltete Boden 1d am ersten Ende des Sackkörpers 1a ist durch Heißluftschweißen
oder Kleben, z.B. mit Hotmelt-Kleber, mit einem Deckblatt 10 verbunden, das nachfolgend
unter Bezugnahme auf die Fig. 2 näher erklärt wird. Der gefaltete Boden 1e am zweiten
Ende des Sackkörpers ist mit einem Ventilblatt 2 versehen und ebenfalls mit einem
Deckblatt 11 verbunden. Die Deckblätter 10, 11 weisen eine Rapportlänge L auf und
bestehen vorzugsweise aus demselben Material wie der Sackkörper 1a. Es kann aber auch
jedes andere der oben erwähnten Materialien Verwendung finden. Die Deckblätter 10,
11 können mit einer bedruckbaren Beschichtung oder einer bedruckten Folie versehen
sein.
[0026] Damit sich der Sack 1 am gefalteten Boden 1d öffnen lässt, ist das Deckblatt 10 mit
einer durch Einschnitte, Perforationen oder Materialschwächung definierten Aufreißlinie
20 versehen. Fig. 2 zeigt in der Perspektive einen Teilbereich des gefalteten Deckblatts
10 mit einer in einem zentralen Abschnitt ausgebildeten Aufreißlinie 20. Zum Schutz
vor unbeabsichtigtem Aufreißen des Deckblatts an der Aufreißlinie 20 oder zum Verhindern
von Auslaufen von Füllgut, wenn die Aufreißlinie 20 durch Perforationen gebildet ist,
ist die Aufreißlinie 20 von einem lösbar mittels Klebestreifen 23, 24 am Deckblatt
10 anhaftenden Schutzband 22 abgedeckt. Damit sich das Schutzband 22 einfach abziehen
lässt, weist es ein freies Ende 22a auf, das nicht am Deckblatt 10 anhaftet, wie in
Fig. 3 gut zu erkennen ist. Die Aufreißlinie 20 erstreckt sich über die gesamte Rapportlänge
L.
[0027] Fig. 4 zeigt eine Ausführungsform des Sackes, bei dem das auf den gefalteten Boden
1d des Sackkörpers 1a aufgeklebte oder aufgeschweißte Deckblatt 10 zwei parallel zueinander
angeordnete Aufreißlinien 20, 21 aufweist, die zwischen einander einen Aufreißstreifen
im Deckblatt 10 definieren. Die Aufreißlinien sind an einem Ende zur leichteren Ergreifbarkeit
als Schnittlinien 20a, 21a ausgebildet. Damit der zwischen den Schnittlinien 20a,
21a befindliche Endbereich des Aufreißstreifens nicht am Sackkörper anhaftet, ist
ein Trennmittel 25 vorgesehen. Die Aufreißlinien 20, 21 erstrecken sich nicht über
die gesamte Rapportlänge L.
[0028] Wie in Fig. 5 in schematischer Draufsicht auf den gefalteten Boden 1d zu sehen ist,
sind Endlappen 1f, 1g von einander gegenüberliegenden Wänden 1b, 1c des Sackkörpers
1a zueinander gefaltet, wobei der Endlappen 1g der einen Wand 1c den Endlappen 1f
der anderen Wand 1b mit einer Überdeckungsbreite x überdeckt. Die Konfiguration von
gefaltetem Boden 1d und Deckblatt 10 ist solcherart, dass eine im halben Abstand y
zwischen den beiden Aufreißlinien 20, 21 verlaufende Halbierungslinie h um die halbe
Überdeckungsbreite x zu einer Mittenlinie m des Sackbodens 1d versetzt ist.
[0029] Fig. 6 zeigt die Herstellung von Deckblättern 10 aus einem bahnförmigen Material
30. In dem bahnförmigen Material 30 werden mittels Laserperforieren und -schneiden
zwei parallele Aufreißlinien 20, 21 im Abstand y voneinander angebracht, die in Endbereichen
als durchgehende Schnittlinien 20a, 21a ausgebildet sind. Im Bereich der Schnittlinien
20a, 21a wird das Material 30 mit einem Trennmittel 25 ausgestattet, das das Anhaften
am Sackkörper verhindert. Das solcherart vorbereitete Bahnmaterial 30 wird dann entlang
von Querschneidelinien 31 in einzelne Deckblätter 10 in der vordefinierten Rapportlänge
L abgeschnitten, wobei nach dem Ausbilden der Aufreißlinien 20, 21 und des Trennmittels
25, jedoch vor dem Abschneiden einzelner Deckblätter 10 das Bahnmaterial 30 auf eine
Rolle aufgewickelt werden kann, von der es in einer Sack-Konfektioniermaschine zum
Schneiden von Deckblättern 10 in der Rapportlänge L von der Rolle abgewickelt wird.
1. Sack (1) mit einem schlauchförmigen Sackkörper (1a), wobei der Sackkörper (1a) an
zumindest einem Endbereich zu einem Boden (1d, 1e) gefaltet ist und der gefaltete
Boden (1d, 1e) mit einem Deckblatt (10, 11) verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Deckblatt (10) zumindest eine durch Einschnitte, Perforationen oder Materialschwächung
definierte Aufreißlinie (20, 21) aufweist.
2. Sack nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Boden (1d, 1e) so gefaltet ist, dass Endlappen (1f, 1g) von einander gegenüberliegenden
Wänden (1b, 1c) des Sackkörpers (1a) zueinander gefaltet sind, wobei der Endlappen
(1g) der einen Wand (1c) den Endlappen (1f) der anderen Wand (1b) mit einer Überdeckungsbreite
(x) überdeckt, und zumindest eine Aufreißlinie (20, 21) den überdeckenden Endlappen
(1g) nicht überlagert.
3. Sack nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Boden (1d, 1e) so gefaltet ist, dass Endlappen (1f, 1g) von einander gegenüberliegenden
Wänden (1b, 1c) des Sackkörpers (1a) zueinander gefaltet sind, wobei die Endlappen
(1f, 1g) einander nicht überdecken, und zumindest eine Aufreißlinie (20, 21) zwischen
den beiden Endlappen (1f, 1g) verläuft.
4. Sack nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass sich die zumindest eine Aufreißlinie (20, 21) über die gesamte Rapportlänge (L) des
Deckblattes (10) erstreckt.
5. Sack nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass sich die zumindest eine Aufreißlinie (20, 21) bloß über einen Teil der Rapportlänge
(L) des Deckblattes (10) erstreckt.
6. Sack nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest eine Aufreißlinie (20, 21) von einem lösbar am Deckblatt anhaftenden
Schutzband (22) abgedeckt ist.
7. Sack nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Schutzband (22) ein freies Ende (22a) aufweist, das nicht am Deckblatt (10) anhaftet.
8. Sack nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwei parallel zueinander verlaufende Aufreißlinien (20, 21) vorgesehen ist.
9. Sack nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufreißlinien (20, 21) an einem ihrer Enden als Schnittlinien (20a, 21a) ausgebildet
sind.
10. Sack nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Boden (1d, 1e) so gefaltet ist, dass Endlappen (1f, 1g) von einander gegenüberliegenden
Wänden (1b, 1c) des Sackkörpers (1a) zueinander gefaltet sind, wobei der Endlappen
(1g) der einen Wand (1c) den Endlappen (1f) der anderen Wand (1b) mit einer Überdeckungsbreite
(x) überdeckt, dadurch gekennzeichnet, dass eine im halben Abstand (y) zwischen den beiden Aufreißlinien (20, 21) verlaufende
Halbierungslinie (h) um die halbe Überdeckungsbreite (x) zu einer Mittenlinie (m)
des Sackbodens versetzt ist.
11. Sack nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Deckblatt (10) aus einem Material gefertigt ist, das ausgewählt ist aus einem
Gewebe aus Kunststoffbändchen, wobei das Gewebe optional zumindest einseitig mit einer
Kunststoffschicht beschichtet ist, oder einem Gewebe aus Kunststoffbändchen, das zumindest
einseitig mit einer OPP-Folie beschichtet ist, oder einer mit einer Netzstruktur verbundenen
Kunststofffolie.
12. Sack nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Deckblatt (10) aus dem gleichen Material gefertigt ist wie der Sackkörper (1a).
13. Verfahren zur Herstellung eines Sackes (1), umfassend das:
Bereitstellen eines schlauchförmigen Sackkörpers (1a),
Falten eines Bodens (1d, 1e) an zumindest einem offenen Ende des Sackkörpers (1a)
durch Falten von Endlappen (1f, 1g) des Sackkörpers,
Verbinden des gefalteten Bodens (1d, 1e) mit einem Deckblatt (10), insbesondere mittels
Heißluftschweißen oder Kleben;
dadurch gekennzeichnet, dass:
im Deckblatt (10) vor seinem Verbinden mit dem gefalteten Boden (1d, 1e) mittels Schneiden,
Perforieren oder Ausbildung einer Materialschwächung zumindest eine Aufreißlinie (20,
21) definiert wird.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Material des Deckblatts (10) ein Bahnmaterial (30) ist, an dem zunächst die zumindest
eine Aufreißlinie (20, 21) ausgebildet wird und dann mittels Querschnitten (31) das
Abschneiden der Deckblätter (10) in einer Rapportlänge (L) erfolgt, wobei vorzugsweise
das Bahnmaterial (30) nach dem Ausbilden der zumindest einen Aufreißlinie (20, 21)
auf eine Rolle aufgewickelt wird und zum Schneiden in der Rapportlänge von der Rolle
abgewickelt wird.