[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Antriebsanordnung für ein Kraftfahrzeugschloss
gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1, ein Kraftfahrzeugschloss mit einer solchen Antriebsanordnung
gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 12 sowie ein Verfahren zur Ansteuerung eines solchen
Kraftfahrzeugschlosses gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 13.
[0002] Der Begriff "Kraftfahrzeugschloss" ist vorliegend umfassend zu verstehen. Dazu gehören
insgesamt alle Seitentürschlösser, Hecktürschlösser, Heckklappenschlösser, Heckdeckelschlösser,
Motorhaubenschlösser o. dgl..
[0003] Ein bekanntes Kraftfahrzeugschloss (
DE 197 10 531 A1), von dem die Erfindung ausgeht, ist mit den üblichen Schließelementen Schlossfalle
und Sperrklinke ausgestattet. Die Schlossfalle lässt sich in eine Offenstellung und
in eine Schließstellung bringen, in der sie in haltendem Eingriff mit einem Schließkeil
o. dgl. steht. Dabei ist das Kraftfahrzeugschloss üblicherweise an der zugeordneten
Kraftfahrzeugtür o. dgl. angeordnet, während der Schließkeil an der Kraftfahrzeugkarosserie
angeordnet ist. Die Sperrklinke dient dem Halten der Schlossfalle in der jeweiligen
Schließstellung, wobei ein Ausheben der Sperrklinke in eine ausgehobene Stellung zur
Freigabe der Schlossfalle führt.
[0004] Dem motorischen Ausheben der Sperrklinke kommt bei heutigen Kraftfahrzeugschlössern
im Rahmen der Steigerung des Benutzungskomforts zunehmende Bedeutung zu. Entsprechend
ist das bekannte Kraftfahrzeugschloss mit einer Antriebsanordnung ausgestattet, die
über ein Abtriebselement mit der Sperrklinke zu deren Ausheben gekoppelt ist.
[0005] Die Antriebsanordnung des obigen bekannten Kraftfahrzeugschlosses, von der die Erfindung
ausgeht, weist einen Antriebsmotor mit einer nachgeschalteten Stellelementanordnung
auf. Die Stellelementanordnung arbeitet wiederum auf ein mit der Sperrklinke gekoppeltes
Hebelgetriebe. Im Normalbetrieb läuft der Antriebsmotor in einer ersten Antriebsrichtung.
Im Notbetrieb, insbesondere im Crashfall, arbeitet der Antriebsmotor in einer zweiten
Antriebsrichtung. Die Kopplung zwischen Stellelementanordnung und Hebelgetriebe ist
nun so getroffen, dass die Drehzahlübersetzung zwischen Antriebsmotor und Sperrklinke
im Notbetrieb weitaus höher ist als im Normalbetrieb. Dies bedeutet, dass bei identischem
Motormoment im Notbetrieb eine höhere Aushebekraft auf die Sperrklinke wirkt als im
Normalbetrieb. Dies trägt dem Umstand Rechnung, dass es insbesondere im crashbedingten
Notbetrieb zu Verformungen kommt, die ein Verklemmen der Schließelemente bewirken
können. Die erhöhte Drehmomentübersetzung im Notbetrieb ermöglicht dennoch ein sicheres
Ausheben der Sperrklinke.
[0006] Während die bekannte Antriebsanordnung eine hohe Betriebssicherheit des Kraftfahrzeugschlosses
auch im Notbetrieb, insbesondere im Crashfall, gewährleistet, führt die dort vorgeschlagene
Anwendung eines Hebelgetriebes zu einem erhöhten Bauraumbedarf und zu einer Reduzierung
der konstruktiven Flexibilität.
[0007] Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, die bekannte Antriebsanordnung derart auszugestalten
und weiterzubilden, dass eine hohe Betriebssicherheit insbesondere im Crashfall bei
reduzierten Bauraumanforderungen und erhöhter konstruktiver Flexibilität möglich ist.
[0008] Das obige Problem wird bei einer Antriebsanordnung gemäß dem Oberbegriff von Anspruch
1 durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils von Anspruch 1 gelöst.
[0009] Wesentlich ist die grundsätzliche Überlegung, dass ein Planetengetriebe auf besonders
kompakte und konstruktiv einfache Weise genutzt werden kann, um zwei unterschiedliche
Drehmomentübersetzungen zu realisieren. Ein solches vorschlagsgemäßes Planetengetriebe
ist mit den Getriebeelementen Sonnenrad, Planetenradträger und Hohlrad ausgestattet.
[0010] Im Einzelnen weist die Antriebsanordnung für das Ausheben der Sperrklinke im Normalbetrieb
einen Hauptmotor auf, der mit einem ersten Getriebeelement der Getriebeelemente Sonnenrad,
Planetenradträger und Hohlrad gekoppelt oder koppelbar ist. Für das Ausheben der Sperrklinke
im Notbetrieb ist die Antriebsanordnung mit einem Hilfsmotor ausgestattet, der mit
einem zweiten Getriebeelement der Getriebeelemente Sonnenrad, Planetenradträger und
Hohlrad gekoppelt oder koppelbar ist.
[0011] Mit der vorschlagsgemäßen Lösung lässt sich die Drehmomentübersetzung zwischen Hauptmotor
und Sperrklinke sowie zwischen Hilfsmotor und Sperrklinke durch entsprechende Auslegung
des Planetengetriebes gezielt einstellen. Die konstruktive Freiheit ist hier nahezu
unbeschränkt.
[0012] Vorteilhaft ist weiter, dass sich durch die Realisierung des Hilfsmotors eine gewisse
Redundanz zum Hauptmotor ergibt, so dass bei einem Ausfall des Hauptmotors das Ausheben
der Sperrklinke vom Hilfsmotor übernommen werden kann.
[0013] Bei der besonders bevorzugten Ausgestaltung gemäß Anspruch 4 sind in einer Alternative
der Hauptmotor und der Hilfsmotor jeweils permanent mit dem jeweiligen Getriebeelement
gekoppelt, was den konstruktiven Aufwand gering hält.
[0014] Die besonders bevorzugten Ausgestaltungen gemäß den Ansprüchen 5 bis 9 sind auf vorteilhafte
Auslegungsvarianten für die Antriebsanordnung gerichtet. Eine besonders kostengünstige
Ausgestaltung ergibt sich gemäß Anspruch 9 dadurch, dass der Hilfsmotor im Hinblick
auf den Hauptmotor ein vergleichsweise geringes Motormoment abgibt, was jedoch übersetzungsbedingt
im Notbetrieb zu einer vergleichsweise hohen Aushebekraft führt. Insoweit kann der
Hilfsmotor kostengünstig ausgelegt werden.
[0015] Nach einer weiteren Lehre gemäß Anspruch 12, der eigenständige Bedeutung zukommt,
wird ein Kraftfahrzeugschloss mit einer vorschlagsgemäßen Antriebsanordnung beansprucht.
Auf alle Ausführungen zu der Antriebsanordnung darf verwiesen werden, soweit diese
geeignet sind, das Kraftfahrzeugschloss zu beschreiben.
[0016] Nach einer weiteren Lehre gemäß Anspruch 13 wird ein Verfahren zur Ansteuerung eines
obigen Kraftfahrzeugschlosses beansprucht.
[0017] Wesentlich nach der weiteren Lehre ist, dass der Hilfsmotor zum Ausheben der Sperrklinke
angesteuert wird, wenn ein Notbetrieb, insbesondere ein Crashfall, erkannt wird. Die
Erkennung eines Notbetriebs erfolgt vorzugsweise sensorbasiert, insbesondere durch
einen Crashsensor. Besonders interessant bei der weiteren Lehre ist die Tatsache,
dass im Crashfall der Hilfsmotor mit dem dazugehörigen Antriebsstrang angesteuert
wird, so dass im Notbetrieb bei geeigneter Auslegung entsprechend höhere Aushebekräfte
auf die Sperrklinke wirken können.
[0018] Bei den bevorzugten Ausgestaltungen gemäß den Ansprüchen 14 und 15 ist eine spezielle
Ansteuerung von Hauptmotor und Hilfsmotor beansprucht, die auf die oben angesprochenen,
bevorzugten Auslegungsvarianten der Motoren zurückgeht. In einer ganz besonders bevorzugten
Variante ist es so, dass bei der Erkennung eines Notbetriebs, insbesondere eines Crashfalls,
ausschließlich der Hilfsmotor, und nicht etwa der Hauptmotor, zum Ausheben der Sperrklinke
angesteuert wird.
[0019] Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigt
- Fig. 1
- ein vorschlagsgemäßes Kraftfahrzeugschloss mit einer vorschlagsgemäßen Antriebsanordnung
in einer stirnseitigen Ansicht,
- Fig. 2
- das Kraftfahrzeugschloss gemäß Fig. 1 in einer Seitenansicht II,
- Fig. 3
- das Kraftfahrzeugschloss gemäß Fig. 1 in einer Seitenansicht III und
- Fig. 4
- das Kraftfahrzeugschloss gemäß Fig. 1 in einer Ansicht gemäß Fig. 3 ohne Sonnenradteller.
[0020] Die dargestellte Antriebsanordnung 1 dient dem motorischen Öffnen eines Kraftfahrzeugschlosses
2. Hier und vorzugsweise ist die Antriebsanordnung 1 Bestandteil des Kraftfahrzeugschlosses
2. Denkbar ist aber auch, dass die Antriebsanordnung 1 getrennt vom Kraftfahrzeugschloss
2 im Übrigen ausgebildet ist.
[0021] Das Kraftfahrzeugschloss 2 ist mit den üblichen Schließelementen Schlossfalle 3 und
Sperrklinke 4 ausgestattet, wobei die Schlossfalle 3 in eine nicht dargestellte Offenstellung
und in mindestens eine Schließstellung bringbar ist. Bei dem dargestellten und insoweit
bevorzugten Ausführungsbeispiel ist die Schlossfalle 3 in die in Fig. 1 gezeigte Hauptschließstellung
sowie in eine Vorschließstellung bringbar. Hierfür ist die Schlossfalle 3 mit einer
Hauptraste 5 und einer Vorraste 6 ausgestattet. Die Aufnahme für die Schließelemente
ist in der Zeichnung in gestrichelter Linie lediglich angedeutet.
[0022] Die Schlossfalle 3 steht in ihren Schließstellungen in haltendem Eingriff mit einem
Schließkeil 7 o. dgl., wobei das Kraftfahrzeugschloss 2 vorzugsweise an einer Kraftfahrzeugtür
o. dgl. und der Schließkeil 7 o. dgl. an der Karosserie des Kraftfahrzeugs angeordnet
ist.
[0023] Die Sperrklinke 4 ist in die in Fig. 1 dargestellte, eingefallene Stellung, in der
sie die Schlossfalle 3 in der Schließstellung hält, und in eine nicht dargestellte,
ausgehobene Stellung, in der sie die Schlossfalle 3 freigibt, bringbar. Das Ausheben
der Sperrklinke 4 ist in Fig. 1 mit einem Schwenken der Sperrklinke 4 um die Sperrklinkenachse
4a entgegen dem Uhrzeigersinn verbunden, so dass die Schlossfalle 3 um die Schlossfallenachse
3a in Fig. 1 ebenfalls entgegen dem Uhrzeigersinn in ihre Offenstellung schwenkbar
ist.
[0024] Die Antriebsanordnung 1 ist in dem dargestellten, montierten Zustand über ein Abtriebselement
8 mit der Sperrklinke 4 zu deren Ausheben koppelbar. Der Begriff "Kopplung" ist hier
weit zu verstehen. Am Beispiel der Kopplung zwischen der Antriebsanordnung 1 und der
Sperrklinke 4 bedeutet dies, dass beliebige Übertragungselemente zwischen die Antriebsanordnung
1 und die Sperrklinke 4 geschaltet sein können.
[0025] Das Abtriebselement 8 ist als um eine Abtriebselementachse 8a schwenkbarer Abtriebshebel
ausgestaltet, wobei ein erster Hebelarm 9 dem Planetengetriebe 12 und ein zweiter
Hebelarm 10 der Sperrklinke 4 zugewandt ist. Die Kopplung zwischen der Antriebsanordnung
1 und der Sperrklinke 4 ist hier über eine von der Sperrklinke 4 in Richtung der Sperrklinkenachse
4a abragende Eingriffsnase 11 realisiert, mit der der zweite Hebelarm 10 in Eingriff
bringbar ist. Dies ist der Fall, wenn das Antriebselement 8 in Fig. 2 im Uhrzeigersinn
schwenkt. Grundsätzlich kann es auch vorgesehen sein, dass zwischen der Antriebsanordnung
1 und der Sperrklinke 4 eine permanente, insbesondere unlösbare Kopplung vorgesehen
ist.
[0026] Die Antriebsanordnung 1 weist ein Planetengetriebe 12 mit den Getriebeelementen Sonnenrad
13, Planetenradträger 14 und Hohlrad 15 auf. Der Planetenradträger 14 ist, wie in
Fig. 4 gezeigt, in üblicher Weise mit Planetenrädern 16 ausgestattet. Entsprechend
kämmt das Sonnenrad 13 mit den Planetenrädern 16, die wiederum mit dem Hohlrad 15
kämmen. Insoweit ist das Planetengetriebe 12 von üblichem Aufbau.
[0027] Für das Ausheben der Sperrklinke 4 im Normalbetrieb weist die Antriebsanordnung 1
einen Hauptmotor 17 auf, der mit einem ersten Getriebeelement, hier mit dem Hohlrad
15, der Getriebeelemente Sonnenrad 13, Planetenradträger 14 und Hohlrad 15 gekoppelt
oder koppelbar ist. Fig. 4 zeigt, dass das Hohlrad 15 hierfür mit einer Außenverzahnung
18 ausgestattet ist, die als Schneckenrad für die Schnecke 19 des Hauptmotors 17 dient.
Das Schneckengetriebe zwischen Hauptmotor 17 und Planetengetriebe 12 führt, wie in
der Zeichnung dargestellt, zu einem besonders kompakten Aufbau.
[0028] Für das Ausheben der Sperrklinke 4 im Notbetrieb, insbesondere im Crashfall, ist
die Antriebsanordnung 1 mit einem Hilfsmotor 20 ausgestattet, der mit einem zweiten
Getriebeelement, hier mit dem Sonnenrad 13, der Getriebeelemente Sonnenrad 13, Planetenradträger
14 und Hohlrad 15 gekoppelt oder koppelbar ist. Hierfür ist das Sonnenrad 13 an einem
Sonnenradteller 21 mit einer entsprechenden Außenverzahnung 22 angeordnet, wie in
Fig. 2 gezeigt ist. Auch der Hilfsmotor 20 ist mit einer Schnecke 23 ausgestattet,
so dass die Kopplung zwischen Hilfsmotor 20 und Planetengetriebe 12 über ein noch
zu erläuterndes Schneckengetriebe erfolgt.
[0029] Bei dem dargestellten und insoweit bevorzugten Ausführungsbeispiel ist das Abtriebselement
8 mit dem dritten Getriebeelement, hier dem Planetenradträger 14, der Getriebeelemente
Sonnenrad 13, Planetenradträger 14 und Hohlrad 15 gekoppelt oder koppelbar. Hierfür
ist ein Übertragungselement 24 vorgesehen, das mit dem Planetenradträger 16 verbunden
ist und das eine Antriebskontur 25 aufweist, die auf den ersten Hebelarm 9 des Abtriebselements
8 wirkt. Eine Verstellung des Übertragungselements 24 in Fig. 2 entgegen dem Uhrzeigersinn
führt dazu, dass die Antriebskontur 25 auf den ersten Hebelarm 9 wirkt und das Abtriebselement
8 in Fig. 2 im Uhrzeigersinn, die Sperrklinke 4 aushebend, schwenkt.
[0030] Wie oben angedeutet, handelt es sich bei dem ersten, dem Hauptmotor 17 zugeordneten
Getriebeelement um das Hohlrad 15, bei dem zweiten, dem Hilfsmotor 20 zugeordneten
Getriebeelement um das Sonnenrad 13 und bei dem dritten, dem Abtriebselement 8 zugeordneten
Getriebeelement um den Planetenradträger 14 des Planetengetriebes 12. Hiermit lassen
sich die Anforderungen im Hinblick auf Drehmoment-Übersetzungsverhältnisse und Bauraumanforderungen
optimal umsetzen. Eine andere Zuordnung der Getriebeelemente zu Hauptmotor 17 und
Hilfsmotor 20 sind jedoch denkbar.
[0031] Es lässt sich der Darstellung gemäß Fig. 3 entnehmen, dass der Hauptmotor 17 permanent
mit dem ersten Getriebeelement, hier mit dem Hohlrad 15, gekoppelt ist. Zusätzlich
ist es so, dass der Hilfsmotor 20 permanent mit dem zweiten Getriebeelement, hier
mit dem Sonnenrad 13, gekoppelt ist. Alternativ kann es vorgesehen sein, dass jeweils
nur eine Koppelbarkeit vorgesehen ist, so dass die Kopplung beispielsweise nur dann
hergestellt wird, wenn das Ausheben der Sperrklinke 4 ansteht. Die permanente Kopplung
ist allerdings vorteilhaft, da die konstruktive Umsetzung ganz besonders einfach ist.
[0032] Die Anordnung ist nun insgesamt so getroffen, dass die Drehmomentübersetzung zwischen
dem Hilfsmotor 20 und der Sperrklinke 4 höher ist als zwischen dem Hauptmotor 17 und
der Sperrklinke 4. Dies bedeutet, dass für eine identische Aushebekraft an der Sperrklinke
4 der Hilfsmotor 20 ein geringeres Motormoment aufbringen muss als der Hauptmotor
17.
[0033] Im Einzelnen ist es vorzugsweise so, dass die Drehmomentübersetzung zwischen dem
Hilfsmotor 20 und dem dem Abtriebselement 8 zugeordneten Getriebeelement, hier dem
Planetenradträger 14, höher, hier und vorzugsweise um mehr als das Fünffache höher,
als die Drehmomentübersetzung zwischen dem Hauptmotor 17 und dem dem Abtriebselement
8 zugeordneten Getriebeelement, hier dem Planetenradträger 14, ist.
[0034] Bei dem dargestellten und insoweit bevorzugten Ausführungsbeispiel ist es zusätzlich
so, dass die antriebstechnische Kopplung zwischen dem Hilfsmotor 20 und dem zweiten
Getriebeelement, hier dem Sonnenrad 13, mindestens eine zusätzliche Drehmoment-übersetzende
Getriebestufe, hier und vorzugsweise mindestens eine zusätzliche Stirnrad-Getriebestufe
25, umfasst. Der Begriff "zusätzlich" bedeutet, dass zusätzlich zu der mindestnotwendigen
Kopplung zwischen der Schnecke 23 des Hilfsmotors 20 und dem Sonnenrad 13 eine weitere
Getriebestufe 25 vorgesehen ist. Hier und vorzugsweise umfasst die weitere Getriebestufe
25 ein erstes Stirnrad 25a, das mit der Schnecke 23 des Hilfsmotors 20 gekoppelt ist,
und ein zweites Stirnrad 25b, das mit der Außenverzahnung 22 des Sonnenradtellers
21 gekoppelt ist. Beide Stirnräder 25a, 25b sind fest und achsparallel miteinander
verbunden und um die Achse 25c drehbar.
[0035] Insgesamt ergibt sich eine Drehmomentübersetzung zwischen Hilfsmotor 20 und dem dem
Abtriebselement 8 zugeordneten, dritten Getriebeelement, hier dem Planetenradgetriebe
14, die vorzugsweise mehr als das Fünffache der Drehmomentübersetzung zwischen Hauptmotor
17 und dem dem Abtriebselement 8 zugeordneten, dritten Getriebeelement, hier dem Planetenradträger
14, beträgt. Hier und vorzugsweise ist diese, dem Hilfsmotor 20 zugeordnete Getriebeübersetzung
sogar mehr als das Fünfzehnfache der entsprechenden, dem Hauptmotor 17 zugeordneten
Drehmomentübersetzung.
[0036] Die obige Getriebeauslegung ermöglicht eine vergleichsweise schwache Auslegung des
Hilfsmotors 20, wobei gleichzeitig im Notbetrieb außerordentlich hohe Aushebekräfte
an der Sperrklinke 4 erzeugbar sind.
[0037] Hier und vorzugsweise ist das Nennmoment des Hauptmotors 17 höher, vorzugsweise um
mehr als das Fünffache, weiter vorzugsweise um mehr als das Siebenfache, höher als
das Nennmoment des Hilfsmotors 20. Die Leerlaufdrehzahl des Hilfsmotors 20 ist vorzugsweise
geringer als die Leerlaufdrehzahl des Hauptmotors 17.
[0038] Da im Notbetrieb, insbesondere im Crashfall, in noch zu erläuternden Konstellationen
eine Hilfsspannung zur Versorgung des Hilfsmotors 20 zur Verfügung steht, die niedriger
ist als die Versorgungsspannung des Kraftfahrzeugs, ist es weiter vorzugsweise so,
dass die Nennspannung des Hauptmotors 17 höher, vorzugsweise um mehr als das 1,5-fache,
weiter vorzugsweise um mehr als das Zweifache, höher ist als die Nennspannung des
Hilfsmotors 20.
[0039] Aus den obigen, bevorzugten Auslegungsvarianten für Hauptmotor 17 und Hilfsmotor
20 kommt der Ansteuerung der Antriebsanordnung 1 ganz besondere Bedeutung zu. Hierfür
ist vorzugsweise eine Antriebssteuerung 26 vorgesehen, die im Sinne einer übersichtlichen
Darstellung lediglich in Fig. 3 angedeutet ist.
[0040] Im Normalbetrieb steuert die Antriebssteuerung 26 den Hauptmotor 17 mit einer höheren
Versorgungsspannung, vorzugsweise mit einer um mehr als das 1,5-fache, vorzugsweise
um mehr als das Zweifache, höheren Versorgungsspannung an, als dies im Notbetrieb
für den Hilfsmotor 20 vorgesehen ist.
[0041] In besonders bevorzugter Ausgestaltung steuert die Antriebssteuerung 26 den Hauptmotor
17 im Normalbetrieb und den Hilfsmotor 20 im Notbetrieb so an, dass das Motormoment
im Normalbetrieb höher, vorzugsweise um mehr als das Zehnfache höher, ist als das
Motormoment im Notbetrieb. Übersetzungsbedingt ist es dabei jedoch so, dass im Notbetrieb
der Hilfsmotor 17 eine höhere Aushebekraft, vorzugsweise eine um mehr als das Fünffache
höhere Aushebekraft, auf die Sperrklinke 4 ausübt als dies im Normalbetrieb vom Hauptmotor
17 bewerkstelligt wird.
[0042] Grundsätzlich kann es vorgesehen sein, dass der Hauptmotor 17 und/oder der Hilfsmotor
20 unidirektional betreibbar ist bzw. sind. Hier und vorzugsweise ist es allerdings
so, dass jedenfalls der durch den Hauptmotor 17 bewirkte Aushebezyklus der Sperrklinke
4 eine Hinbewegung und eine Rückbewegung des ersten Getriebelements, hier des Hohlrads
15, umfasst.
[0043] Im Sinne der bei Planetengetrieben üblichen Funktionsweise ist es erforderlich, dass
im Normalbetrieb das zweite Getriebeelement, hier das Sonnenrad 13, festgelegt ist
und dass im Notbetrieb das erste Getriebeelement, hier das Hohlrad 15, festgelegt
ist.
[0044] Entsprechend wird vorgeschlagen, dass dem ersten Getriebeelement, hier dem Hohlrad
15, und/oder dem zweiten Getriebeelement, hier dem Sonnenrad 13, eine Stellbegrenzung
27 zugeordnet ist bzw. sind, die bei einem Ausheben der Sperrklinke 4 mittels des
Hauptmotors 17 oder des Hilfsmotors 20 eine Blockierung des zweiten Getriebeelements
bzw. des ersten Getriebeelements bewirkt. Hier und vorzugsweise definiert die Stellbegrenzung
27 zwei Endstellungen des zugeordneten Getriebeelements. Weiter vorzugsweise ist es
so, dass die Stellbegrenzung 27 das zugeordnete Getriebeelement bei Erreichen der
Endstellung blockiert.
[0045] Bei dem dargestellten und insoweit bevorzugten Ausführungsbeispiel ist dem ersten
Getriebeelement, hier dem Hohlrad 15, eine Stellbegrenzung 27 zugeordnet. Die Stellbegrenzung
27 weist ein am Hohlrad 15 angeordnetes Anschlagelement 28 auf, in dessen Bewegungsbereich
die beiden Gegenanschlagelemente 29, 30 liegen. Insoweit begrenzt die Stellbegrenzung
27 die Hinbewegung und die Rückbewegung des ersten Getriebeelements, hier des Hohlrads
15, im Rahmen des durch den Hauptmotor 17 bewirkten Aushebezyklus. Angesichts dieser
Stellbegrenzung 27 ist es für den Notbetrieb nicht erforderlich, dass die antriebstechnische
Kopplung zwischen dem Hauptmotor 17 und dem ersten Getriebeelement, hier dem Hohlrad
15, selbsthemmend ist. Entsprechend ist es vorzugsweise so, dass die antriebstechnische
Kopplung zwischen dem Hauptmotor 17 und dem ersten Getriebeelement, hier dem Hohlrad
15, nicht selbsthemmend ist und dem ersten Getriebeelement, hier dem Hohlrad 15, eine
Stellbegrenzung 27 zugeordnet ist. Alternativ oder zusätzlich ist es vorgesehen, dass
die antriebstechnische Kopplung zwischen dem Hilfsmotor 20 und dem zweiten Getriebeelement,
hier dem Sonnenrad 13, selbsthemmend ist. Grundsätzlich kann es aber auch vorgesehen
sein, dass auch dem zweiten Getriebeelement, hier dem Sonnenrad 13, eine Stellbegrenzung
zugeordnet ist.
[0046] Mit der obigen Auslegung lässt sich im Normalbetrieb das Hohlrad 15 mittels des Hauptmotors
17 in Fig. 4 im Uhrzeigersinn schwenken, bis das Anschlagelement 28 in das Gegenanschlagelement
30 fährt. Während dieser Verstellung des Hohlrads 15 ist das Sonnenrad 13 über den
Hilfsmotor 20 und die Getriebestufe 25 festgelegt, so dass der Planetenradträger in
Fig. 4 im Uhrzeigersinn schwenkt. Dies entspricht einem Schwenken des Übertragungselements
24 in Fig. 2 entgegen dem Uhrzeigersinn, so dass die Sperrklinke 4 über das Abtriebselement
8 ausgehoben wird. Die Rückbewegung im Rahmen dieses Aushebezyklus lässt sich durch
eine entsprechende Ansteuerung des Hauptmotors 17 erreichen. Auch diese Rückbewegung
wird durch die Stellbegrenzung 27 begrenzt, nämlich durch den Kontakt zwischen dem
Anschlagelement 28 und dem Gegenanschlagelement 29.
[0047] Im Notbetrieb, beispielsweise im Crashfall, wird nicht der Hauptmotor 17, sondern
in noch zu erläuternder Weise der Hilfsmotor 20 angesteuert. Aufgrund der nicht selbsthemmenden
Kopplung zwischen Hauptmotor 17 und Hohlrad 15 ist der Antrieb des Hilfsmotors 20
mit einem Schwenken des Sonnenrads 13 in Fig. 4 im Uhrzeigersinn verbunden. Dies ist
zunächst mit einem Schwenken des Hohlrads 15 in Fig. 4 im Uhrzeigersinn verbunden,
bis das Anschlagelement 28 in das Gegenanschlagelement 30 läuft. Anschließend kommt
es zu einer Übertragung des Antriebsmoments auf den Planetenradträger 14, so dass
der Planetenradträger 14 in Fig. 4 im Uhrzeigersinn schwenkt. Dies entspricht einem
Schwenken des Übertragungselements 24 in Fig. 2 entgegen dem Uhrzeigersinn, was über
das Abtriebselement 8 wiederum zu einem Ausheben der Sperrklinke 4 führt.
[0048] Interessant bei der oben angesprochenen Stellbegrenzung 27 des Hohlrads 15 ist die
Tatsache, dass vor der Übertragung von Antriebsmomenten auf den Planetenradträger
14 der Hilfsmotor 20 eine Art Freilauf durchführt, nämlich bis das Anschlagelement
28 in das Gegenanschlagelement 30 läuft. Dieser Freilauf kann je nach Auslegung des
Hilfsmotors 20 vorteilhaft sein, da er einen Anlauf des Hilfsmotors 20 bei geringer
Belastung des Hilfsmotors 20 erlaubt. Dies eröffnet weitere Freiheitsgrade bei der
Auswahl des Hilfsmotors 20.
[0049] Es darf darauf hingewiesen werden, dass der Begriff "selbsthemmend" vorliegend weit
auszulegen ist. Er umfasst auch eine bremsende Ausgestaltung der betreffenden Komponenten,
soweit das oben angesprochene, für die Funktionsweise eines Planetengetriebes erforderliche
Festlegen des jeweiligen Getriebeelements erfüllt ist.
[0050] Es darf ferner auf eine konstruktive Besonderheit der dargestellten und insoweit
bevorzugten Antriebsanordnung 1 hingewiesen werden. Die Antriebsanordnung 1 ist mit
einem Gehäuse 33 ausgestattet, das Bestandteil des Gehäuses des Kraftfahrzeugschlosses
2 sein kann. Denkbar ist aber auch, dass das Gehäuse 33 der Antriebsanordnung 1 separat
von dem Gehäuse des Kraftfahrzeugschlosses 2 im Übrigen ausgestaltet ist. Das Gehäuse
33 der Antriebsanordnung 1 nimmt alle Getriebeelemente, hier das Sonnenrad 13, den
Planetenradträger 14 und das Hohlrad 15 auf. Das Übertragungselement 24 und das Abtriebselement
8 sind jedoch außerhalb des Gehäuses 33 angeordnet. Damit lässt sich das Gehäuse 33
der Antriebsanordnung 1 bis auf die für die Ankopplung des Übertragungselements 24
erforderliche Durchbrechung weitgehend kapseln. Das Gehäuse 33 ist zweiteilig ausgestaltet
und weist zwei Halbschalen auf, von denen in der Zeichnung nur eine dargestellt ist.
[0051] Nach einer weiteren Lehre, der eigenständige Bedeutung zukommt, wird das obige Kraftfahrzeugschloss
2 als solches beansprucht. Auf alle obigen Ausführungen darf verwiesen werden, sofern
diese geeignet sind, das Kraftfahrzeugschloss 2 zu beschreiben.
[0052] Das Kraftfahrzeugschloss 2 ist vorzugsweise mit einer oben angesprochenen Antriebssteuerung
26 ausgestattet. Ferner kann es vorteilhaft sein, dass das Kraftfahrzeugschloss 2
eine Hilfsspannungsquelle 31 aufweist, die für die Versorgung des Hilfsmotors 20 im
Notbetrieb vorgesehen ist, wobei die Hilfsspannung der Hilfsspannungsquelle 31 kleiner
ist als die Versorgungsspannung des Kraftfahrzeugs. Die Hilfsspannungsquelle 31 ist
nur in Fig. 3 angedeutet.
[0053] Nach einer weiteren Lehre, der ebenfalls eigenständige Bedeutung zukommt, wird ein
Verfahren zur Ansteuerung eines vorschlagsgemäßen Kraftfahrzeugschlosses 2 beansprucht.
Wesentlich dabei ist, dass der Hilfsmotor 20 zum Ausheben der Sperrklinke 4 angesteuert
wird, wenn ein Notbetrieb, insbesondere ein Crashfall, erkannt wird.
[0054] In besonders bevorzugter Ausgestaltung der weiteren Lehre wird ein Notbetrieb basierend
auf einem Sensorsignal, hier und vorzugsweise basierend auf einem Sensorsignal eines
Crashsensors 32, erkannt. Ein solcher Crashsensor 32 ist ebenfalls nur in Fig. 3 angedeutet.
[0055] In weiter bevorzugter Ausgestaltung wird im Normalbetrieb der Hauptmotor 17, wie
oben angesprochen, mit einer höheren Versorgungsspannung, vorzugsweise mit einer um
mehr als das 1,5-fache, vorzugsweise mit einer mehr um das Zweifache höheren, Versorgungsspannung
angesteuert als dies im Notbetrieb für den Hilfsmotor 17 der Fall ist.
[0056] Weiter vorzugsweise ist es so, dass der Hauptmotor 17 im Normalbetrieb und der Hilfsmotor
20 im Notbetrieb so angesteuert werden, dass das Motormoment im Normalbetrieb höher,
vorzugsweise um mehr als das Zehnfache höher ist als das Motormoment im Notbetrieb,
wobei jedoch übersetzungsbedingt im Notbetrieb der Hilfsmotor 20 eine höhere Aushebekraft,
vorzugsweise um mehr als das Fünffache höhere Aushebekraft, auf die Sperrklinke 4
ausübt als dies im Normalbetrieb für den Hauptmotor 17 der Fall ist.
1. Antriebsanordnung für ein Kraftfahrzeugschloss (2), wobei das Kraftfahrzeugschloss
(2) die Schließelemente Schlossfalle (3) und Sperrklinke (4) aufweist, wobei die Schlossfalle
(3) in eine Offenstellung und in mindestens eine Schließstellung bringbar ist, wobei
die Sperrklinke (4) in eine eingefallene Stellung, in der sie die Schlossfalle (3)
in der Schließstellung hält, und in eine ausgehobene Stellung, in der sie die Schlossfalle
(3) freigibt, bringbar ist, wobei die Antriebsanordnung (1) im montierten Zustand
über ein Abtriebselement (8) mit der Sperrklinke (4) zu deren Ausheben gekoppelt oder
koppelbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Antriebsanordnung (1) ein Planetengetriebe (12) mit den Getriebeelementen Sonnenrad
(13), Planetenradträger (14) und Hohlrad (15) aufweist und dass die Antriebsanordnung
(1) für das Ausheben der Sperrklinke (4) im Normalbetrieb einen Hauptmotor (17) aufweist,
der mit einem ersten Getriebeelement der Getriebeelemente Sonnenrad (13), Planetenradträger
(14) und Hohlrad (15) gekoppelt oder koppelbar ist und dass die Antriebsanordnung
(1) für das Ausheben der Sperrklinke (4) im Notbetrieb, insbesondere im Crashfall,
einen Hilfsmotor (20) aufweist, der mit einem zweiten Getriebeelement der Getriebeelemente
Sonnenrad (13), Planetenradträger (14) und Hohlrad (15) gekoppelt oder koppelbar ist.
2. Antriebsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Abtriebselement (8) mit dem dritten Getriebeelement der Getriebeelemente Sonnenrad
(13), Planetenradträger (14) und Hohlrad (15) gekoppelt oder koppelbar ist, vorzugsweise,
dass das Abtriebselement (8) Bestandteil des dritten Getriebeelements der Getriebeelemente
Sonnenrad (13), Planetenradträger (14) und Hohlrad (15) ist.
3. Antriebsanordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Getriebeelement das Hohlrad (15), das zweite Getriebeelement das Sonnenrad
(13) und das dritte Getriebeelement der Planetenradträger (14) des Planetengetriebes
(12) ist.
4. Antriebsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Hauptmotor (15) permanent mit dem ersten Getriebeelement gekoppelt ist, und/oder,
dass der Hilfsmotor (20) permanent mit dem zweiten Getriebeelement gekoppelt ist.
5. Antriebsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehmomentübersetzung zwischen dem Hilfsmotor (20) und dem dem Abtriebselement
(8) zugeordneten Getriebeelement höher, vorzugsweise um mehr als das Fünffache höher,
als die Drehmomentübersetzung zwischen dem Hauptmotor (17) und dem dem Abtriebselement
(8) zugeordneten Getriebeelement ist.
6. Antriebsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die antriebstechnische Kopplung zwischen dem Hilfsmotor (20) und dem zweiten Getriebeelement
mindestens eine zusätzliche drehmomentübersetzende Getriebestufe (25), insbesondere
mindestens eine zusätzliche Stirnrad-Getriebestufe (25) umfasst.
7. Antriebsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Nennmoment des Hauptmotors (17) höher, vorzugsweise um mehr als das Fünffache
höher, ist als das Nennmoment des Hilfsmotors (20), und/oder, dass die Nennspannung
des Hauptmotors (17) höher, vorzugsweise um mehr als das 1,5-fache, weiter vorzugsweise
um mehr als das Zweifache höher, ist als die Nennspannung des Hilfsmotors (20).
8. Antriebsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Antriebssteuerung (26) vorgesehen ist, die im Normalbetrieb den Hauptmotor (17)
mit einer höheren Versorgungsspannung, vorzugsweise mit einer um mehr als das 1,5-fache,
vorzugsweise um das Zweifache, höheren Versorgungsspannung ansteuert als im Notbetrieb
den Hilfsmotor (20).
9. Antriebsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Antriebssteuerung (26) vorgesehen ist, die den Hauptmotor (17) im Normalbetrieb
und den Hilfsmotor (20) im Notbetrieb so ansteuert, dass das Motormoment des Hauptmotors
(17) im Normalbetrieb höher, vorzugsweise um mehr als das Zehnfache höher, ist als
das Motormoment des Hilfsmotors (20) im Notbetrieb, dass jedoch übersetzungsbedingt
im Notbetrieb der Hilfsmotor (20) eine höhere Aushebekraft, vorzugsweise eine um mehr
als das Fünffache höhere Aushebekraft, auf die Sperrklinke (4) ausübt als im Normalbetrieb
der Hauptmotor (17).
10. Antriebsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass dem ersten Getriebeelement und/oder dem zweiten Getriebeelement eine Stellbegrenzung
(27) zugeordnet ist bzw. sind, die bei einem Ausheben der Sperrklinke (4) mittels
des Hauptmotors (17) oder des Hilfsmotors (20) eine Blockierung des zweiten Getriebeelements
bzw. des ersten Getriebelements bewirkt, vorzugsweise, dass die Stellbegrenzung (27)
zwei Endstellungen des zugeordneten Getriebeelements definiert, vorzugsweise, dass
die Stellbegrenzung (27) das zugeordnete Getriebeelement bei Erreichen der Endstellung
blockiert.
11. Antriebsanordnung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die antriebstechnische Kopplung zwischen dem Hauptmotor (17) und dem ersten Getriebeelement
nicht selbsthemmend ist und dem ersten Getriebeelement eine Stellbegrenzung (27) zugeordnet
ist, und/oder, dass die antriebstechnische Kopplung zwischen dem Hilfsmotor (20) und
dem zweiten Getriebeelement selbsthemmend ist.
12. Kraftfahrzeugschloss mit den Schließelementen Schlossfalle (3) und Sperrklinke (4),
wobei die Schlossfalle (3) in eine Offenstellung und in mindestens eine Schließstellung
bringbar ist, wobei die Sperrklinke (4) in eine eingefallene Stellung, in der sie
die Schlossfalle (3) in der Schließstellung hält, und in eine ausgehobene Stellung,
in der sie die Schlossfalle (3) freigibt, bringbar ist, wobei eine Antriebsanordnung
(1) über ein Abtriebselement (8) mit der Sperrklinke (4) zu deren Ausheben gekoppelt
oder koppelbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Antriebsanordnung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche ausgestaltet ist.
13. Verfahren zur Ansteuerung eines Kraftfahrzeugschlosses (2) nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Hilfsmotor (20) zum Ausheben der Sperrklinke (4) angesteuert wird, wenn ein Notbetrieb,
insbesondere ein Crashfall, erkannt wird.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass im Normalbetrieb der Hauptmotor (17) mit einer höheren Versorgungsspannung, vorzugsweise
mit einer um mehr als das 1,5-fache, vorzugsweise um mehr als das Zweifache höheren,
Versorgungsspannung angesteuert wird als im Notbetrieb der Hilfsmotor (20) angesteuert
wird.
15. Verfahren nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Hauptmotor (17) im Normalbetrieb und der Hilfsmotor (20) im Notbetrieb so angesteuert
werden, dass das Motormoment im Normalbetrieb höher, vorzugsweise um mehr als das
Zehnfache höher, ist als das Motormoment im Notbetrieb, dass jedoch übersetzungsbedingt
im Notbetrieb der Hilfsmotor (20) eine höhere Aushebekraft, vorzugsweise eine um mehr
als das Fünffache höhere Aushebekraft, auf die Sperrklinke (4) ausübt als im Normalbetrieb
der Hauptmotor (17).