TECHNISCHES GEBIET
[0001] Die Erfindung betrifft eine Realbrandsimulationseinrichtung und ein Verfahren zur
Simulation eines Realbrands.
STAND DER TECHNIK
[0002] Realbrandsimulationseinrichtungen- und verfahren werden verwendet, um reale Brände
experimentell nachzubilden und zur Funktionsprüfung von Rauch- und Wärmeabzugsanlagen
von Gebäuden aber auch von Tunnels.
[0003] In den letzten Jahren wurden in vielen Ländern die Brandschutzvorschriften und auch
die Umweltschutzvorschriften verschärft. Es besteht daher eine erhöhte Nachfrage nach
sauberen Verfahren und Einrichtungen zur experimentelle Nachbildung von realen Bränden
in Tunnels und Gebäuden, insbesondere kommerzielle und öffentliche Gebäude wie beispielsweise
Bürogebäude, Industrie-, Lager-, Fabrikations-, Konzert- oder Theaterhallen, Verkaufsgeschäften
oder Einkaufszentren, etc. aber auch in Tunnels oder Tiefgaragen.
[0004] Tunnel: Die Europäischen Richtlinien 2004/54/EC verlangen, dass zur Gewährleistung
der Sicherheit bei Bränden in Strassentunnels regelmässig Rauchversuche durchgeführt
werden, welche so realistisch wie möglich sein sollen und klare Resultate liefern
sollen. Zudem dürfen die Versuche die Tunnelbauten nicht beschädigen.
[0005] Tunnel und Gebäude: Bei Bränden in Tunnels aber auch in Gebäude bilden die Rauchgase
das Hauptproblem für die Überlebenschancen der Menschen. Aus feuerpolizeilichen Gründen
müssen die Bauten derart konzipiert sein, dass Rauchgas sicher abgeleitet werden kann
oder der betroffene Raum zumindest für eine bestimmte Zeit unterhalb 2 Metern rauchfrei
gehalten werden kann, um eine sichere Flucht zu gewährleisten.
[0006] Zur Konzipierung der Schutzmassnahmen werden physikalische und mathematische Modelle
zur Berechnung der Rauchgasentwicklung und -verteilung angewendet. Diese werden vermehrt
durch Rauchversuche resp. Realbrandsimulationen ergänzt, welche auch in zunehmendem
Masse von den Behörden gefordert werden.
[0007] Rauchversuche können in drei Gruppen eingeteilt werden: Kaltrauchversuche, Warmrauchversuche
und massstabsgetreue Feuerversuche. Massstabsgetreue Feuerversuche werden in Bauwerken
kaum angewendet, da sie fast immer grosse Schäden und Verschmutzungen verursachen.
Kaltrauchversuchen haben den Nachteil, dass sie aufgrund des fehlenden Auftriebs keine
geeignete Schichtung des Rauchs erzeugen, weshalb diese Versuche reale Brände nicht
genügend realistisch nachstellen können. Daher werden zur experimentellen Nachbildung
von realen Bränden in Gebäuden oder Bauwerken meist Warmrauchversuche durchgeführt.
[0008] Aber auch die bekannten Warmrauchverfahren weisen Nachteile auf, indem sie zu erheblichen
Verschmutzungen führen, welche nach dem Test aufwendig entfernt werden müssen. Zudem
können die bekannten Verfahren lediglich konstante Wärmeabgaberaten erzeugen und können
daher reale Brandverläufe kaum realistisch nachstellen.
[0009] Ein Standardverfahren sind Realbrandversuche mit sogenannten Poolfires, d.h. Wannen
in denen flüssiges Heptan verbrannt wird. Diese Verfahren sind allerdings aufgrund
der unvollständigen Verbrennung gemäss den verschärften Umweltschutzgesetzgebungen
nicht mehr zulässig.
[0010] Für Realbrandversuche in Tunnels werden leistungsstarke, mobile Ölbrenner eingesetzt,
welche aber in vielen Ländern aufgrund der Umweltschutzgesetzgebung nicht mehr zulässig
sind. Problematisch ist auch, dass zwar die Wärmefreisetzungsrate stimmt, aber die
Temperatur und Geschwindigkeit des Volumenstroms nicht genügend ist.
[0011] Auf dem Markt bekannte Realbrandsimulationsvorrichtungen weisen häufig eine für die
Nachbildung von Bränden zu geringe Leistung auf und/oder deren Russ- und Schadstoffabgabe
erfüllt nicht die verschärfte Umweltschutzgesetzgebung. Auch können sie komplexere
Brände mit beispielsweise mehreren grösseren oder kleineren Brandherden nicht nachbilden.
[0012] Aus
DE10233547 A1 ist beispielsweise ein Verfahren zur Überprüfung des Rauchausbreitungsverhaltens
von Brandrauch bekannt, um die Funktionsfähigkeit und/oder Wirksamkeit von Rauch-
und Wärmeabzugsanlagen, lösch- und Brandmeldeanlagen experimentell zu überprüfen,
sowie das Rauchausbreitungsverhalten, z.B. zur Sicherung von Flucht- und Rettungswegen,
zu dokumentieren. Dabei wird durch Verbrennen von Flüssiggas, z.B. Propangas, ein
Heissgasstrom erzeugt in welchen ein hitzebeständiger Nebel auf Ölbasis eingeleitet
wird. Durch die Thermik des Feuers wird der Nebel nach oben in die Rauchgasschicht
gezogen und das Ausbreitungsverhalten von Brandgasen kann sichtbar gemacht werden.
Um grössere Brände zu simulieren werden weitere Brenner und Nebelgeneratoren eingesetzt.
Die direkte Verbrennung von Flüssiggas wie z.B. Propangas ist zwar sauberer als eine
Ölbrenner, allerdings kann auch bei diesen Verfahren keine Schadstofffreiheit garantiert
werden, da beim Verfahren aus
DE10233547 in grossen Mengen ausgestossenes Gas nicht vollständig rückstandsfrei verbrennt.
[0013] Aus
EP1 829584 ist ein Verfahren zur Simulation von Rauchgas bei Brandversuchen mit grosser Wärmefreisetzung
bekannt, bei dem der Heissgasströmung oberhalb einer Brandversuchsvorrichtung verdampftes
bzw. verdampfendes Öl, z.B. ein Paraffinöl, zugeführt wird.
[0014] DE102008011567 beschreibt eine Vorrichtung zur Überprüfung von Rauchabzugsanlagen in Gebäuden oder
sonstigen Bauwerken. Die Vorrichtung weist zur Wärmefreisetzung mindestens zwei Gasbrennerdüsen-Ebenen
auf, die sich in verschiedenen Höhen befinden. In jeder Ebene sind mehrere Gasbrennerdüsen
vorhanden. Die Vorrichtung wird passiv mit Verbrennungsluft aus der unmittelbaren
Umgebung versorgt. Um Brandverlaufskurven nachzubilden, kann bei den einzelnen Gasbrennerdüsen
die Gaszufuhr geregelt werden. Zur Simulation der Rauchgase ist ein z.B. Theaternebel
erzeugender Nebelfluid-Generator vorgesehen.
[0015] Ein Problem bei Gasbrennern mit sehr hoher Leistung im Megawattbereich ist die sehr
lange Flamme, welche mehrere Meter betragen kann.
DE102008059051 beschreibt eine Vorrichtung zur Simulation eines realen Brandes mit einem Porenbrenner.
Solche Porenbrenner verbrennen Luft-/Brennstoffgemische bei sinngemässer Anwendung
flammenfrei innerhalb eines dreidimensionalen Porenkörpers und weisen relativ geringe
Schadstoffemissionen auf. Porenbrenner erzeugen einen hohen Anteil an Strahlungswärme,
welche bei der Realbrandsimulationsverfahren nicht erwünscht ist.
[0016] EP1334749 beschreibt eine Vorrichtung zur Brandsimulation, bei welcher der zeitliche Verlauf
realer Brandgeschehen durch einen oder mehrere ansteuerbare und/oder regelbare Gasbrenner
nachgestellt wird. Die Gasbrenner werden mit Flüssiggas oder gasförmigen Brennstoffen
betrieben. Um eine gleichmässige Auftriebströmung zu erhalten, ist oberhalb des Brennerfeldes
eine durchlässige Prallfläche angeordnet. Die notwendige Verbrennungsluft kann ungehindert
seitlich zuströmen.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
[0017] Eine Aufgabe der Erfindung ist es eine Realbrandsimulationseinrichtung und ein Verfahren
zur Realbrandsimulation anzugeben, welche die voran genannten Nachteile nicht aufweisen.
[0018] Eine Ausführungsform der Realbrandsimulationseinrichtung umfasst eine Gasbrennereinheit
mit einem Gasbrenner zur direkten Prozessluftaufheizung für die Erzeugung eines Heissgasstroms
zur Ausbreitung eines von einem Nebelerzeuger erzeugten Markernebels und eine Brennstoffversorgung
zur Zuführung eines Brennstoffs für den Gasbrenner. Der erzeugte Heissgasstrom ist
vorzugsweise im Wesentlichen vertikal nach oben gerichtet. Gemäss einem Aspekt der
Erfindung ist der Gasbrenner mit einer Vorrichtung zur aktiven Zuführung von mindestens
einer für eine vollständige Verbrennung notwendigen Menge an Verbrennungsluft versehen.
Die Realbrandsimulationseinrichtung kann je nach Bedarf einen Nebelerzeuger zur Einleitung
eines Markernebels in den vertikalen Heissgasstrom umfassen.
[0019] Die Gasbrennereinheit kann mit einer Regelungseinheit zur Steuerung der zugeführten
Menge an Brennstoff versehen sein. Der Gasbrennereinheit kann mit einem Brennstoffregelventil
zur Regelung der Menge an Brennstoff versehen sein, wobei das Brennstoffregelventil
von der Regelungseinheit angesteuert ist. Anhand der Brennstoffdurchflussmenge wird
die Brennerleistung geregelt.
[0020] Die Gasbrennereinheit kann weiter einen Brennstoffmengenzähler zur Messung einer
zugeführten Menge an Brennstoff umfassen, und die Regelungseinheit kann zur Steuerung
der Vorrichtung zur aktiven Zuführung von Verbrennungsluft eingerichtet sein, wobei
sie derart konfiguriert werden kann, dass sie in Abhängigkeit von der gemessenen,
zugeführten Brennstoffmenge die für eine vollständige Verbrennung notwendige Menge
an Verbrennungsluft bestimmt, welche dann dem Gasbrenner zugeführt werden kann.
[0021] Die von der Regelungseinheit angesteuerte Vorrichtung, vorzugsweise ein Verbrennungsluftgebläse,
führt dem Gasbrenner aktiv mindestens die von der Regelungseinheit bestimmte Menge
an Verbrennungsluft zu.
[0022] Eine solche Realbrandsimulationseinrichtung gewährleistet in Abhängigkeit von der
zugeführten Brennstoffmenge eine optimale, vollständige und russ- und schadstoffarme
Verbrennung des Brennstoffs, um die gesetzlich vorgegebenen Emissionsgrenzwerte einzuhalten
bzw. zu unterschreiten, und zwar auch bei hohen Wärmeleistungen von mehreren Megawatt.
Die optimierte Verbrennung verhindert hohe Flammen, welche sonst zu Schäden an den
Decken der zu prüfenden Bauten führen könnten. Mit der Realbrandsimulationseinrichtung
können zudem über die Regelbarkeit der zugeführten Brennstoffmenge beliebige Brandverläufe
d.h. beliebige Wärmefreisetzungsraten nachgestellt werden. Ein weiterer Vorteil der
Realbrandsimulationseinrichtung liegt darin, dass der Anteil an konvektiver Wärme
bei etwa 95% liegt und der Anteil an unerwünschter Strahlungswärme bei lediglich etwa
5%.
[0023] Die notwendig Menge an Verbrennungsluft entspricht in der Regel der mindestens notwendigen
stöchiometrischen Luftmasse, die für eine vollständige Verbrennung des Brennstoffs
notwendig ist (sog. stöchiometrisches Verbrennungsluftverhältnis). Sie kann allerdings
auch leicht darüber liegen, d.h. es kann ein leichter Luftüberschuss vorliegen.
[0024] Die Vorrichtung zur aktiven Zuführung von Verbrennungsluft resp. das Verbrennungsluftgebläse
kann über einen Frequenzumformer angesteuert sein. Dieser erlaubt eine genaue Einstellung
und Regelung der Drehzahl der Vorrichtung resp. des Gebläses.
[0025] Zur Überprüfung der zugeführten Menge an Verbrennungsluft kann ein Druck- und/oder
Volumen-Messfühler im Auslass der Vorrichtung zur aktiven Zuführung von Verbrennungsluft
resp. des Verbrennungsluftgebläses vorgesehen sein, welcher die gemessenen Werte in
die Regelungseinheit einspeist, um die optimale Zuführung von Verbrennungsluft zu
überprüfen und gegebenenfalls zu korrigieren.
[0026] Die Regelungseinheit kann derart konfiguriert oder angesteuert sein, dass sie anhand
einer vorbestimmten Verlaufskurve für die Wärmefreisetzung, eine sogenannte Brandverlaufskurve,
die zugeführte Brennstoffmenge und die zugeführte Menge an Verbrennungsluft stufenlos
regelt. Die Wärmefreisetzung kann abhängig von der maximalen Leistung des Gasbrenners
z.B. in einem Bereich zwischen 2.4 % und 100 % stufenlos regelbar sein. Mit der Realbrandsimulationseinrichtung
können unterschiedliche, reale Brände auf einfache Weise nachgebildet werden. Die
Regelungseinheit erlaubt eine dynamische Steuerung der aktiv resp. mechanisch eingebrachten
Luft und des Brennstoffs, um auf allen Leistungsstufen immer eine optimale, russ-
und schadstoffarme Verbrennung zu gewährleisten. Zudem kann die Temperatur und die
Geschwindigkeit des Heissgasstroms beeinflusst werden. Eine Ansteuerung der Regelungseinheit
kann über ein Handpanel oder über eine zentrale, programmierbare Steuereinheit via
einer Computerschnittstelle erfolgen (über Kabel oder kabellos). Mit einer solchen
digitalen Steuerung der Regelungseinheit können auch die Parameter (Brennstoffmenge,
Verbrennungsluftmenge, Wärmeleistung, etc.) geregelt und dokumentiert werden.
[0027] Der Gasbrenner kann beispielsweise eine maximale Leistung von 1250 bis 2500 Kilowatt
aufweisen. Kleinere Gasbrenner sind auch denkbar. Die Leistung der gesamten Realbrandsimulationseinrichtung
ist frei skalierbar, wie weiter unten noch erläutert wird.
[0028] Der Gasbrenner kann einen Brennraum aufweisen in welchen über separate Eingänge der
Brennstoff und die notwendige Menge an Verbrennungsluft zugeführt wird. Der Brennraum
kann nach unten und seitlich von der Umgebungsluft abgeschlossen sein und lediglich
über eine nach oben gerichtete Öffnung verfügen. Dabei wird ein optimaler, einfach
regelbarer und nach oben gerichteter Heissgasstrom erzeugt.
[0029] Als Gasbrenner ist ein Gasflächenbrenner (auch Kanalbrenner genannt) für die direkte
Frischluftaufheizung geeignet (e.g. MAXON APX® Gasbrenner, die nach dem Düsenmischprinzip
arbeiten). Der Brennraum wird dabei durch eine kanalförmige Wanne gebildet, in welche
gasförmiger Brennstoff und die Verbrennungsluft einströmen, gemischt und verbrannt
werden. Bei optimaler Mischung von Brennstoff und Verbrennungsluft erzeugt der Gasflächenbrenner
fast ausschliesslich konvektive Wärme (ca. 95%) und somit einen optimalen vertikalen
Heissgasstrom zur Durchführung von Realbrandsimulationen. Die kanalförmige Wanne kann
aus Modulen von ca. 30 cm bestehen und eine totale Länge von bis zu 300 cm aufweisen.
[0030] Die Brennstoffversorgung kann eine stationär installierte Brennstoffversorgung resp.
Versorgungsleitung umfassen, welche über eine Brennstoffzuleitung mit dem Gasbrenner
verbunden ist. Alternativ oder zusätzlich kann die Brennstoffversorgung als mobile
Brennstoffversorgungseinheit ausgebildet sein, welche vorzugsweise in einem mobilen
Rahmengestell angeordnet ist. Die Brennstoffversorgung resp. die Brennstoffversorgungseinheit
kann über eine lösbare Brennstoffzuleitung lösbar mit dem Gasbrenner resp. mit einer
mobilen Gasbrennereinheit verbunden sein, wobei die Versorgungsleitung in der Regel
mit einfachen Werkzeugen von Hand lösbar ist.
[0031] Zwischen Brennstoffversorgung und Gasbrenner kann ein Druckregler vorgesehen sein,
um den für die Gasbrenner vorgesehenen Druck einzustellen.
[0032] Als Brennstoff kann beispielsweise Flüssiggas wie Propan, Butan oder dergleichen
eingesetzt werden.
[0033] Idealerweise weist die Versorgungsleitung eine genügende Länge auf, so dass ein genügender
Sicherheitsabstand zwischen Brennstoffversorgung und Gasbrenner gewährleistet ist.
Die Brennstoffversorgung ist auch über einen stationären Erdgasanschluss möglich.
[0034] In einer Ausführungsform ist die Brennstoffversorgung als Brennstoffversorgungseinheit
in einem mobilen Rahmengestell untergebracht und umfasst in der Regel eine oder mehrere
Gasflaschen, um ein einfaches Transportieren, Auf- und Abbauen zu ermöglichen. Die
Versorgungsleitung ist lösbar mit der Brennstoffversorgung und dem Gasbrenner resp.
der Gasbrennereinheit verbunden. Weiter kann ein Druckregelventil in der Brennstoffzuleitung
vorgesehen sein, um den für die Gasbrennereinheit vorgesehenen Druck einzustellen.
Um grosse Brennstoffmassenströme in die Gasphase überzuführen, kann die Brennstoffversorgungseinheit
zusätzliche einen Verdampfer aufweisen. Mit dem Verdampfer kann sichergestellt werden,
dass der Druck des Gases konstant bleibt. Augrund der schnellen Verdunstung würden
sonst die Gasflaschen sehr stark abkühlen und der Druck zusammenfallen (Flaschenvereisung).
Ausserdem kann so eine russ- und schadstoffarme, vollständige Verbrennung in der Gasphase
garantiert werde.
[0035] kein flüssiger Brennstoff (z.B. Flüssiggas) in den Brennraum gelangt, welcher dann
nicht optimal mit Verbrennungsluft mischbar wäre und zu hohen Emission von Stickoxiden
führen würde.
[0036] Beispielsweise kann die Brennstoffversorgungseinheit mehrere austauschbare Flüssiggasflaschen
aufweisen, welche z.B. auf zwei Ebenen in einem mobilen Rahmengestell angeordnet sind.
Die Gasflaschen sind über mehrere Zuleitungen mit einem ebenfalls auf dem mobilen
Rahmengestell angeordneten Verdampfer verbunden. Als Gasflaschen können beispielsweise
herkömmliche Gasflaschen mit einer Füllmasse von 5 kg, 11 kg oder 33 kg eingesetzt
werden.
[0037] Vorteilhaft an den mobilen resp. portablen Gasbrennereinheit und Brennstoffversorgungseinheit
ist, dass diese am Prüfstandort schnell einsetzbar sind.
[0038] Mit der Versorgungsleitung wird der Brennstoff in der Regel mit einem Druck von 500
bis 3000 mbar dem Druckregler zugeführt, welcher den Druck auf ca. 200 mbar senkt.
[0039] Gasbrenner, Vorrichtung zur aktiven Zuführung von Verbrennungsluft und Regelungseinheit
können in einer mobilen Gasbrennereinheit angeordnet sein, wobei diese vorzugsweise
ein mobiles Rahmengestell umfasst.
[0040] Ein weiterer Aspekt der Erfindung ist die Modularität der Realbrandsimulationsvorrichtung.
Dabei kann die Realbrandsimulationsvorrichtung eine zentrale programmierbare Steuereinheit
umfassen die über eine Schnittstelle mit mindestens einer regel- und ansteuerbaren
Gasbrennereinheit verbunden ist. Der Gasbrenner der Gasbrennereinheit muss dabei nicht
zwingend eine Vorrichtung zur aktiven Zuführung von mindestens einer für eine vollständige
Verbrennung notwendigen Menge an Verbrennungsluft aufweisen. Andere Gasbrenner sind
auch möglich. Die Verbindung der zentralen Steuereinheit kann über ein Kabel oder
kabellos erfolgen. Bei den Gasbrennereinheiten handelt es sich vorzugsweise um separate
autonome, d.h. voneinander unabhängige, Gasbrennereinheiten, die in der Regel als
mobile Gasbrennereinheiten ausgestaltet sind.
[0041] In einer Ausführungsform weist die Realbrandsimulationseinrichtung eine zentrale
programmierbare Steuereinheit auf die über eine Schnittstelle jeweils mit der Regelungseinheit
einer oder mehrerer Gasbrennereinheiten gekoppelt ist. Bei mehreren Gasbrennereinheiten
können diese über eine gemeinsame oder über separate Brennstoffversorgungen verfügen.
Weiter kann die Realbrandsimulationseinrichtung optional mindestens einen Nebelerzeuger
aufweisen, der über eine Schnittstelle indirekt über die Gasbrennereinheit oder direkt
mit der Steuereinheit gekoppelt ist. Die Steuereinheit kann die Gasbrennereinheiten
und Nebelerzeuger individuell ansteuern. Ein weiterer Vorteil der zentralen, programmierbaren
Steuereinheit ist, dass diese über ein Kabel oder kabellos von einem optimalen Überwachungsstandort
aus bedient werden kann. Die Realbrandsimulationseinrichtung kann weiter eine Vielzahl
von Messvorrichtungen zur Bestimmung der Wärme- und Rauchverteilung aufweisen, welche
ebenfalls mit der Steuereinheit gekoppelt sind. Die zentrale Steuereinheit kann dabei
die Messdaten protokollieren.
[0042] Die zentrale Steuereinheit und die verschiedenen Schnittstellen an den Brennereinheiten,
Nebelerzeuger und Brennstoffversorgungen sind derart ausgestaltet, dass die Realbrandsimulationseinrichtung
je nach Bedarf modular um weitere Brennereinheiten, Nebelerzeuger und Brennstoffversorgungen
erweitert werden kann, um das gesamte Spektrum von kleinen bis sehr grossen realen
Bränden nachzubilden. Je nach Bedarf und je nach nachzubildender Brand können in der
Leistung verschieden dimensionierte Gasbrennereinheiten eingesetzt werden. Dabei können
die Regelungseinheiten der verschiedenen Gasbrennereinheiten über die programmierbare
Steuereinheit der Realbrandsimulationseinrichtung angesteuert werden. Die einzelnen
Gasbrennereinheiten können so als einzelner Brandherd zusammengefasst werden oder
sie können mehrere räumlich und zeitlich voneinander beabstandete Brandherde nachbilden,
wie z.B. bei einem Brand von mehreren Fahrzeugen in einem Tunnel. Die Gasbrennereinheiten
können über eine oder mehrere separate Brennstoffversorgung(en) oder Brennstoffversorgungseinheit(en)
mit Brennstoff versorgt werden. Die Brennstoffversorgungen können ebenfalls über eine
Schnittstelle mit der zentralen programmierbaren Steuereinheit gekoppelt und von dieser
angesteuert sein. Die Gasbrenner oder die Gasbrennereinheiten können jeweils derart
konfiguriert sein, dass sie jeweils eine Leistung von beispielsweise 1.25 Megawatt
erzielen, so dass mit einem modularen Aufbau von mehreren Gasbrennereinheiten maximale
Wärmefreisetzung resp. Wärmeleistung von mehreren Megawatt erzielt werden.
[0043] Der Nebelerzeuger dient zur Zufuhr von sichtbaren Markernebeln zur Einfärbung und
Visualisierung der vom Gasbrenner produziertem Heissgasstrom sowie der Rauchgasschichtung.
Der Markernebel kann ein hitzebeständiger und sauberer, d.h. ablagerungs- und verschmutzungsfreier,
Markernebel sein. Der Markernebel wird auf einer vorbestimmten Höhe in den Heissgasstrom
eingeleitet und simuliert den bei einem realen Brand erzeugte Rauch. Der Nebelauslass
des Nebelerzeugers ist in der Regel in der Höhe relativ zur Brennkammer der Gasbrennereinheit
verstellbar. Dies wird beispielsweise über ein Zuleitungsrohr erreicht oder indem
der Nebelerzeuger auf einer mobilen Hebebühne angeordnet ist. Der Nebelerzeuger kann
mit einer Nebelsteuerung versehen sein, die in Abhängigkeit vom simulierten Brandverlauf
mehr oder weniger Nebel in den Heissgasstrom einleitet. Auf diese Weise können Brände
mit sich ändernder Rauchentwicklung resp. Rauchverlauf oder Brandgasverlauf nachgebildet
werden. Die Nebelsteuerung kann über die zentrale programmierbare Steuereinheit der
Realbrandsimulationseinrichtung angesteuert werden. Je nach Bedarf können auch eine
Gasbrennervorrichtung mit mehrere Nebelerzeugern oder mehrere Gasbrennervorrichtungen
mit einem Nebelerzeuger versehen sein. Die Realbrandsimulationsvorrichtung kann auch
ohne Nebelerzeuger betrieben werden. Beispielsweise kann die Rauchgasverteilung über
Wärmesensoren gemessen werden.
[0044] Die Realbrandsimulationseinrichtung kann weiter einen oder mehrere Sensoren umfassen,
welcher z.B. in einem Prüfraum in der Nähe der Decke angebracht werden kann, um die
Deckentemperatur zu messen. Die Realbrandsimulationseinrichtung ist dann derart eingerichtet,
dass sie bei der Überschreitung einer maximalen Deckentemperatur von beispielsweise
etwa 130°C die Verbrennung automatisch ausschaltet oder gesenkt wird.
[0045] Die Realbrandsimulationseinrichtung kann mehrere im Prüfraum platzierbare Messfühler,
z.B. für Temperatur, Strömungsgeschwindigkeiten, Schadstoff, Sauerstoff, etc., aufweisen,
welche zur Dokumentierung der Messdaten mit der programmierbaren Steuereinheit gekoppelt
sind.
[0046] Die Einheiten der Realbrandsimulationseinrichtung, nämlich Gasbrennereinheit, Brennstoffversorgung
und Nebelerzeuger, können in deren Grösse und Gewicht derart gebaut sein, dass sie
ohne grossen Aufwand transportiert und schnell auf- und abgebaut werden können. Insbesondere
bei kleiner dimensionierten Gasbrennereinheiten kann die Brennstoffversorgungseinheit
in die Gasbrennereinheit integriert sein.
[0047] Die modular aufgebaute und beliebig skalierbare Realbrandsimulationseinrichtung kann
auch als separate Erfindung gesehen werden, wobei auch andere Gasbrennereinheiten
mit/ohne aktive Verbrennungsluftzuführung verwendet werden können.
[0048] Die Erfindung betrifft weiter ein Verfahren zur Simulation eines Realbrands umfassend:
(i) Zuführung einer Menge an Brennstoff in einen Gasbrenner einer Gasbrennereinheit,
vorzugsweise den Brennraum eines Gasbrenners, zur direkten Prozessluftaufheizung für
die Erzeugung eines vertikalen Heissgasstroms; (ii) Messen der zugeführten Menge an
Brennstoff; (iii) Bestimmung einer für eine vollständige Verbrennung des zugeführten
Brennstoffs notwendigen Menge an Verbrennungsluft anhand der gemessene zugeführten
Menge an Brennstoff mittels einer Regelungseinheit; und (iv) Zuführung der notwendigen
Menge Verbrennungsluft in den Gasbrenner, vorzugsweise den Brennraum des Gasbrenners.
Je nach Bedarf kann Einleiten eine Markernebel in den vertikalen Heissgasstroms oberhalb
des Gasbrenners eingeleitet werden.
[0049] Die Regelungseinheit kann anhand der momentanen Menge des zugeführten Brennstoffs
und der Art des Brennstoffs die mindestens notwendige stöchiometrische Luftmasse,
die für eine vollständige Verbrennung des Brennstoffs (sog. stöchiometrisches Verbrennungsluftverhältnis)
berechnen und die Vorrichtung zur Zuführung von Verbrennungsluft derart ansteuern,
dass mindestens die notwendige Menge an Verbrennungsluft in die Gasbrenner geführt
wird. Die Menge an Verbrennungsluft kann allerdings auch leicht über der stöchiometrisch
notwendigen Menge liegen, d.h. es kann ein leichter Luftüberschuss vorliegen.
[0050] Im Verfahren zur Simulation eines Realbrands kann die Regelungseinheit gemäss einer
vorbestimmten Verlaufskurve für die Wärmefreisetzung die zugeführte Brennstoffmenge
und die zugeführte Verbrennungsluftmenge stufenlos regeln. Die Regelungseinheit kann
zur Regelung der zugeführten Menge an Brennstoff ein Brennstoffregelventil ansteuern.
[0051] Die zugeführte Menge an Verbrennungsluft kann mit einem Druck- und/oder Volumen-Messfühler
im Auslass der Vorrichtung zur aktiven Zuführung von Verbrennungsluft resp. des Verbrennungsluftgebläses
gemessen werden, wobei die gemessenen Werte in die Regelungseinheit eingespeist werden,
um die optimale Zuführung von Verbrennungsluft zu überprüfen und gegebenenfalls zu
korrigieren.
[0052] Um die vollständige Verbrennung des Brennstoffs zu garantieren, kann, insbesondere
bei einer mobilen Brennstoffversorgungseinrichtung mit beispielsweise Flüssiggasflaschen,
der Brennstoff mit einem Verdampfer vor dem Zuführen in die Brennkammer vollständig
in die Gasphase übergeführt werden.
[0053] Weiter kann im Verfahren zur Simulation eines Realbrands in vorbestimmter Höhe die
Temperatur des Heissgasstroms gemessen werden, wobei bei einer Überschreitung einer
maximalen Temperatur der Gasbrenner ausgeschaltet bzw. Reduziert wird.
[0054] Die Regelungseinheit ist in der Regel mit einem Brennstoffmengenzähler zur Messung
des zugeführten Brennstoffs, einem Brennstoffregelventil zur Regelung des zugeführten
Brennstoffs, einem Druck- und/oder Volumen-Messfühler der Vorrichtung zur aktiven
Zuführung von Verbrennungsluft und einem einen Frequenzumformer zur Regelung der Vorrichtung
zur aktiven Zuführung von Verbrennungsluft gekoppelt.
[0055] In dem Verfahren kann die Realbrandsimulationsvorrichtung modular um mindestens eine
weitere Gasbrennereinheit, mindestens einen weiteren Nebelerzeuger und/oder mindestens
eine Brennstoffversorgung erweitert wird, wobei wenigstens die Gasbrennereinheiten
über eine zentrale, programmierbare Steuereinheit angesteuert werden. Weiter können
auch der oder die Nebelerzeuger und/oder die Brennstoffversorgung(en) an die programmierbare
Steuereinheit angeschlossen und von dieser angesteuert werden.
KURZE ERLÄUTERUNG ZU DEN FIGUREN
[0056] Die Erfindung soll nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen im Zusammenhang mit
der Zeichnung näher erläutert werden. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Ausführungsform einer Realbrandsimulationseinrichtung mit mobiler Gasbrennereinheit
und Nebelerzeuger;
- Fig. 2
- die Realbrandsimulationseinrichtung aus Fig. 1 mit Gasversorgungseinheit in einer
Ansicht von oben;
- Fig. 3
- die Gasbrennereinheit in einer Seitenansicht;
- Fig. 4
- eine Detailaufnahme der Brennstoffversorgung, und
- Fig. 5
- schematische Beispiele für eine Realbrandsimulationseinrichtung mit modularem Aufbau
und zentraler Steuereinheit.
WEGE ZUR AUSFÜHRUNG DER ERFINDUNG
[0057] Fig. 1 zeigt eine Abbildung einer Realbrandsimulationseinrichtung mit einer mobilen
Gasbrennereinheit 1. Die Gasbrennereinheit weist einen Gasbrenner 2 mit einer Brennkammer
3 zur direkten Prozessluftaufheizung für die Erzeugung eines vertikalen Heissgasstroms
(drei parallele Pfeile über der Brennkammer 3) auf. Die gezeigte Realbrandsimulationseinrichtung
weist weiter einen optionalen Nebelerzeuger 4 zur Erzeugung von Markernebel auf. Ein
Nebelauslass 5 des Nebelerzeugers 4 ist derart angeordnet, dass der Markernebel in
den vertikalen Heissgasstrom eingeleitet wird und durch diesen nach oben getragen
und im Prüfraum verteilt werden. Die Gasbrennereinheit 1 wird über eine Brennstoffzuleitung
6 mit Brennstoff versorgt. Zwischen Brennstoffzuleitung 6 und Gasbrenner 2 ist ein
Druckregler 7 vorgesehen, um den für die Gasbrenner 2 vorgesehenen Druck einzustellen.
Die Brennstoffzuleitung 6 ist lösbar mit dem Druckregler 7 verbunden, so dass diese
mit geeigneten Werkzeugen einfach von Hand gelöst werden kann. Der Druckregler 7 ist
lösbar mit dem Gasbrenner 2 verbunden, so dass dieser mit geeigneten Werkzeugen einfach
von Hand gelöst werden kann. Der Gasbrenner 2 ist in einem mobilen Rahmengestell 8
untergebracht.
[0058] Fig. 2 zeigt die Realbrandsimulationseinrichtung aus Fig. 1 in einer Ansicht von
oben. In Fig. 2 ist neben den bereits beschriebenen Teilen zusätzlich eine Vorrichtung
zur aktiven Zuführung von Verbrennungsluft in Art eines Verbrennungsluftgebläses 9
erkennbar. Dieses ist seitlich lösbar an der Gasbrennereinheit 1 befestigt und bläst
die notwendig Verbrennungsluft in den Brennraum 3 des Gasbrenners 2. Die Gasbrennereinheit
1 resp. der Druckregler 7 ist über die Brennstoffzuleitung 6 mit einer mobilen Brennstoffversorgungseinheit
10 verbunden. Die Brennstoffzuleitung 6 ist lösbar mit der Brennstoffversorgungseinheit
10 verbunden, so dass diese mit geeigneten Werkzeugen einfach von Hand gelöst werden
kann. Die Länge der Brennstoffzuleitung 6 ist derart gewählt, dass die Brennstoffversorgungseinheit
10 in einem genügenden Sicherheitsabstand platziert werden kann.
[0059] In Fig. 3 ist die Gasbrennereinheit 1 in einer Seitenansicht gezeigt auf welcher
zusätzlich die Regelungseinheit 11 erkennbar ist. Die Regelungseinheit 11 ist derart
konfiguriert, dass sie in Abhängigkeit von der zugeführten Brennstoffmenge die für
eine vollständige Verbrennung notwendige Menge an Verbrennungsluft bestimmen kann.
Die notwendige Menge an Verbrennungsluft wird dann über das von der Regelungseinheit
11 angesteuerte Verbrennungsluftgebläse 9 in den Brennraum 2 geblasen.
[0060] Fig. 4 zeigt eine Detailaufnahme der Brennstoffversorgungseinheit 10, welche ebenfalls
in einem mobilen Rahmengestell 12 untergebracht ist. Die Brennstoffversorgungseinheit
weist mehrere Flüssiggasflaschen 13, 14 auf, die in dieser Ausführungsform auf zwei
Ebenen angeordnet sind. Die Flüssiggasflaschen 13, 14 sind über Zuleitungen mit einem
Verdampfer 15 verbunden.
[0061] In Fig. 5 sind drei schematische Beispiele einer Realbrandsimulationseinrichtung
mit modularem Aufbau und einer zentralen Steuereinheit (17) gezeigt. Die Realbrandsimulationseinrichtung
umfasst mindestens eine Gasbrennereinheit (1), mindestens eine Brennstoffversorgung
(10, 16), die stationär (16) oder mobil (10) sein kann, und mindestens einem Nebelerzeuger
(4), deren Markernebel über dem Heissgasstrom (drei parallele Pfeile) der Gasbrennereinheit
eingeleitet wird. Gasbrennereinheit(en) (1) und Nebelerzeuger (4) sind über eine Schnittstelle
mit einer zentralen, programmierbaren Steuereinheit (17) verbunden. Es ist auch möglich
Gasbrennereinheiten über die Schnittstelle untereinander zu verbinden oder die Nebelerzeuger
(4) direkt mit der Gasbrennereinheit (1) zu verbinden. Die Brennstoffversorgungen
können ebenfalls über eine Schnittstelle mit der zentralen Steuereinheit (17) verbunden
sein.
[0062] Fig. 5(a) zeigt ein Beispiel einer Realbrandsimulationseinrichtung mit einer Gasbrennereinheit
(1) und einem Nebelerzeuger (4) die mit der zentralen Steuereinheit (17) verbunden
sind. Die Gasbrennereinheit (1) ist über die Brennstoffzuleitung (6) mit einer mobilen
Gasversorgungseinheit (10) und/oder einer stationären Gasversorgungseinheit (16) verbunden.
Eine solche Realbrandsimulationseinrichtung kann beispielsweise einen kleinen bis
mittelgrossen Brandherd nachbilden.
[0063] Fig. 5(b) zeigt ein Beispiel einer Realbrandsimulationseinrichtung mit zwei Gasbrennereinheiten
(1) und einem Nebelerzeuger (4), welche beispielsweise eine grossen bis sehr grossen
Brand nachbilden kann. Die beiden Gasbrennereinheiten (1) können in Serie geschaltet
sein.
[0064] Fig. 5(c) zeigt ein Beispiel einer Realbrandsimulationseinrichtung mit zwei Gasbrennereinheiten
(1) die jeweils mit einem Nebelerzeuger (4) und einer eigenen Brennstoffversorgung
(10, 16) versehen sind. Eine solche Realbrandsimulationseinrichtung kann beispielsweise
verwendet werden, um mehrere räumlich getrennte Brandherde nachzubilden.
BEZEICHNUNGSLISTE
[0065]
- 1
- Gasbrennereinheit
- 2
- Gasbrenner
- 3
- Brennkammer
- 4
- Nebelerzeuger
- 5
- Nebelauslass
- 6
- Brennstoffzuleitung
- 7
- Druckregler
- 8
- mobiles Rahmengestell
- 9
- Verbrennungsluftgebläses
- 10
- mobile Brennstoffversorgungseinheit
- 11
- Regelungseinheit
- 12
- mobiles Rahmengestell
- 13
- Flüssiggasflasche
- 14
- Flüssiggasflasche
- 15
- Verdampfer
- 16
- stationäre Brennstoffversorgung
- 17
- zentrale Steuereinheit
1. Realbrandsimulationseinrichtung, umfassend:
eine Gasbrennereinheit (1) mit einem Gasbrenner (2) zur direkten Prozessluftaufheizung
für die Erzeugung eines Heissgasstroms zur Ausbreitung eines von einem Nebelerzeuger
(4) erzeugten Markernebels; und
eine Brennstoffversorgung (10, 16) zur Zuführung eines Brennstoffs für den Gasbrenner
(2);
wobei der Gasbrenner mit einer Vorrichtung (9) zur aktiven Zuführung von mindestens
einer für eine vollständige Verbrennung notwendigen Menge an Verbrennungsluft versehen
ist.
2. Realbrandsimulationseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Gasbrennereinheit (1) mit einer Regelungseinheit (11) zur Steuerung der zugeführten
Menge an Brennstoff versehen ist.
3. Realbrandsimulationseinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Gasbrennereinheit (1) einen Brennstoffmengenzähler zur Messung einer zugeführten
Menge an Brennstoff umfasst, und die Regelungseinheit (11) zur Steuerung der Vorrichtung
(9) zur aktiven Zuführung von Verbrennungsluft eingerichtet ist, wobei die Regelungseinheit
(11) derart konfiguriert ist, dass sie in Abhängigkeit von der gemessenen, zugeführten
Brennstoffmenge die für eine vollständige Verbrennung notwendige Menge an Verbrennungsluft
bestimmt.
4. Realbrandsimulationseinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Regelungseinheit (11) derart konfiguriert oder angesteuert ist, dass sie anhand
einer vorbestimmten Verlaufskurve für die Wärmefreisetzung die zugeführte Brennstoffmenge
und die zugeführte Menge an Verbrennungsluft regelt.
5. Realbrandsimulationseinrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Brennstoffversorgung eine stationär installierte Brennstoffversorgung (16) und/oder
eine mobile Brennstoffversorgungseinheit (10) umfasst, welche jeweils über eine Brennstoffzuleitung
(6) mit der Gasbrennereinheit (1) verbunden sind.
6. Realbrandsimulationseinrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die mobile Brennstoffversorgungseinheit (10) eine oder mehrere Flüssiggasflaschen
(13, 14) umfasst, die über Zuleitungen mit einem Verdampfer (15) verbunden sind.
7. Realbrandsimulationseinrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Gasbrenner (2), die Vorrichtung zur aktiven Zuführung von Verbrennungsluft (9)
und die Regelungseinheit (11) in einer mobilen Gasbrennereinheit (1) angeordnet sind,
wobei diese vorzugsweise ein mobiles Rahmengestell (8) umfasst.
8. Realbrandsimulationseinrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine zentrale, programmierbare Steuereinheit (17) aufweist, die über eine Schnittstelle
jeweils mit einem oder mehreren Gasbrennereinheiten gekoppelt ist.
9. Realbrandsimulationsvorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass sie mindestens einen Nebelerzeuger (4) aufweist, der über eine Schnittstelle indirekt
der Gasbrennereinheit (1) oder direkt mit der zentralen Steuereinheit (17) gekoppelt
ist.
10. Realbrandsimulationsvorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die zentrale Steuereinheit (17) und Schnittstellen derart ausgebildet sind, dass
die Realbrandsimulationseinrichtung modular um weitere Brennereinheiten (1), Nebelerzeuger
(4) und/oder Brennstoffversorgungen (10, 16) erweitert werden kann.
11. Verfahren zur Simulation eines Realbrands umfassend:
- Zuführung einer Menge an Brennstoff in einen Gasbrenner (2) einer Gasbrennereinheit
(1) zur direkten Prozessluftaufheizung für die Erzeugung eines vertikalen Heissgasstroms;
- Messen der zugeführten Menge an Brennstoff;
- Bestimmen einer für eine vollständige Verbrennung des zugeführten Brennstoffs notwendigen
Menge an Verbrennungsluft anhand der gemessene zugeführten Menge an Brennstoff mittels
einer Regelungseinheit (11);
- Zuführung der notwendigen Menge an Verbrennungsluft in den Gasbrenner (2); und
- optional Einleiten eines Markernebels in den vertikalen Heissgasstrom oberhalb des
Gasbrenners (2).
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Regelungseinheit (11) gemäss einer vorbestimmten Verlaufskurve für die Wärmefreisetzung
die zugeführte Brennstoffmenge und die zugeführte Verbrennungsluftmenge regelt.
13. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass die notwendige Menge an Verbrennungsluft mittels einer Vorrichtung, vorzugsweise
ein Verbrennungsluftgebläse (9), zur aktiven Zuführung von Verbrennungsluft in den
Gasbrenner (2) geleitet wird, wobei die Vorrichtung zur aktiven Zuführung von Verbrennungsluft
durch die Regelungseinheit (11) angesteuert wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der zugeführte Brennstoff mit einem Verdampfer (15) vor dem Zuführen in die Gasbrenner
(2) vollständig in die Gasphase übergeführt wird.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Realbrandsimulationsvorrichtung modular um mindestens eine weitere Gasbrennereinheit
(1), mindestens einen Nebelerzeuger (4) und/oder mindestens eine weitere Brennstoffversorgung
erweitert wird, wobei wenigstens die Gasbrennereinheiten (1) über eine zentrale, programmierbare
Steuerung (17) angesteuert werden.