[0001] Die Erfindung betrifft eine Tabakschneideeinheit mit den Merkmalen des Oberbegriffs
von Anspruch 1 und ein Trennmesser für eine Tabakschneideeinheit mit den Merkmalen
des Oberbegriffs von Anspruch 15.
[0002] Tabakschneideeinheiten werden in der Tabak verarbeitenden Industrie im Allgemeinen
zur Aufbereitung des Tabaks und insbesondere zum Schneiden der Tabakfasern vor dem
Auflegen der Tabakfasern auf eine Hüllmaterialbahn verwendet. Die Tabakfasern werden
während der Aufbereitung mit einer Druckkraft von 10 bis 60 kN zu einem formfesten
Tabakkuchen verpresst, welcher einem in der Tabakschneideeinheit vorgesehenen Tabakschneider
in einem kontinuierlichen Förderprozess zugeführt wird. Der Tabakschneider umfasst
ein oder mehrere Trennmesser mit einer Breite von z.B. 400 mm, welche zum Abtrennen
der Tabakfasern in dünnen Streifen mit einer Dicke von 0,1 bis 1,8 mm an der Stirnseite
des zugeführten Tabakkuchens vorbeigeführt werden. Der Tabakschneider umfasst als
Grundbauteil eine mittels einer ersten Antriebseinrichtung rotatorisch mit einer Drehzahl
von 150 bis 660 U/min antreibbare Trommel, an der die Trennmesser angeordnet sind.
Die Trennmesser unterliegen einem durch den Schnittvorgang bedingten abrasiven Verschleiß
und müssen deshalb regelmäßig nachgeschliffen werden. Dazu ist an dem Tabakschneider
eine Schleifvorrichtung vorgesehen, an der die Trennmesser während des Umlaufens vorbeigeführt
werden. Da die Trennmesser dabei jedes Mal geringfügig gekürzt werden, müssen die
Trennmesser kontinuierlich oder schrittweise mittels einer zweiten Antriebseinrichtung
nachgeschoben werden. Der Vorschub der Trennmesser durch die zweite Antriebseinrichtung
beträgt ca. 5 bis 20 mm/100.000 Trommelumdrehungen. Da die Trennmesser bei jedem Schleifvorgang
zumindest geringfügig gekürzt werden, müssen sie bei den oben beschriebenen Betriebsparametern
nach ca. 30 Betriebsstunden gegen neue Trennmesser ausgetauscht werden. Dazu müssen
zunächst verschiedene Abdeckteile von dem Tabakschneider demontiert werden, bis schließlich
die die Trennmesser haltende Haltevorrichtung zugänglich ist und die Trennmesser gelöst
werden können. Anschließend müssen die neuen Trennmesser eingesetzt, an der Halteeinrichtung
befestigt und schließlich die Abdeckteile wieder montiert werden. Nach der Befestigung
werden die Trennmesser mittels der zweiten Antriebseinrichtung in eine Sollposition
verfahren, deren Einhaltung mit einer Sensoreinrichtung oder einem Anschlag überprüfbar
ist. Nachdem die Trennmesser in der Sollposition angeordnet sind, müssen diese schließlich
in einem Einschleifvorgang, welcher ca. 15 Minuten dauert, eingeschliffen werden,
bevor der normale Betrieb des Tabakschneiders wieder aufgenommen werden kann. Insgesamt
dauert der Wechsel aller Trennmesser ca. 60 Minuten, währenddessen der Tabakschneider
praktisch außer Betrieb ist.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Tabakschneideeinheit zu schaffen, bei der der
Austausch der Trennmesser in einer kürzeren Zeitspanne vollzogen werden kann. Ferner
ist es Aufgabe der Erfindung, ein Trennmesser zu schaffen, welches einen schnelleren
Wechsel ermöglicht.
[0004] Zur Lösung der Aufgabe wird erfindungsgemäß eine Tabakschneideeinheit mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 und ein Trennmesser mit den Merkmalen des Anspruchs 15 vorgeschlagen.
Weitere bevorzugte Weiterentwicklungen der Erfindung sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
[0005] Gemäß dem Grundgedanken der Erfindung wird nach Anspruch 1 vorgeschlagen, dass an
der Tabakschneideeinheit ein Trennmesserwechselmodul zum Austausch der Trennmesser
vorgesehen ist. Das Trennmesserwechselmodul ist eine Baugruppe, mittels derer der
Austausch der Trennmesser unmittelbar an der Tabakschneideeinheit vorgenommen werden
kann, ohne dass dazu Teile der Tabakschneideeinheit demontiert und anschließend wieder
montiert werden müssen. Dazu ist das Trennmesserwechselmodul in einer festen Lagebeziehung
zu der Trommel angeordnet, so dass die Trennmesser an einer speziell für den Austausch
der Trennmesser ausgebildeten Schnittstelle ausgetauscht werden können. Ferner kann
das Trennmesserwechselmodul als standardisierte Baugruppe vormontiert werden und für
verschiedene Tabakschneideeinheiten verwendet werden. Das vorgeschlagene Trennmesserwechselmodul
umfasst unter anderem eine geeignete Mechanik zum Ergreifen und Bewegen der Trennmesser,
wodurch der erforderliche manuelle Handhabungsaufwand zum Wechseln der Trennmesser
reduziert werden kann.
[0006] Das Trennmesserwechselmodul kann dabei bevorzugt zu einem wenigstens halbautomatischen
Austausch der Trennmesser eingerichtet sein. Die Trennmesser können dadurch ohne zusätzliche
erforderliche Handgriffe des Bedienpersonals gewechselt werden. Dazu kann das Trennmesserwechselmodul
eine geeignete steuerbare Robotermechanik zum Entnehmen und Einsetzen der Trennmesser
einschließlich der zur Ansteuerung der Robotermechanik erforderlichen Sensorik und
Aktuatoren umfassen. Dabei kann wenigstens ein Trennmesser aus einer Aufnahme ausgeworfen
oder entnommen und ein weiteres Trennmesser zeitgleich in eine andere bereits freie
Aufnahme eingesetzt werden, so dass die erforderliche Wechselzeit weiter verkürzt
werden kann. Dabei ist es von besonderem Vorteil, wenn die Trennmesser an unterschiedlichen
Stellen des Umfangs entnommen und wieder eingesetzt werden, damit die zum Wechsel
der Trennmesser vorgesehenen Wechselmechaniken sich nicht gegenseitig behindern bzw.
damit zu deren Anordnung ein ausreichender Bauraum vorhanden ist. Ferner kann der
Auswurfvorgang eines Trennmessers mit dem Vorgang des Einschiebens eines neuen Trennmessers
in dieselbe Aufnahme zeitlich überlappend ausgebildet sein, d.h. das neue Trennmesser
wird bereits während des Vorganges des Entnehmens des auszutauschenden Trennmessers
in die Aufnahme eingeschoben, wodurch die Wechselzeit der Trennmesser weiter verkürzt
werden kann. Ferner kann dadurch ein und dieselbe Mechanik oder wesentliche Teile
der Mechanik sowohl zum Ausfahren der alten Trennmesser als auch zum Einziehen bzw.
Einschieben der neuen Trennmesser verwendet werden.
[0007] Weiter wird zur Vereinfachung des konstruktiven Aufbaus und zur Verringerung der
Herstellkosten für den Fall, dass die Tabakschneideeinheit wenigstens zwei Trommeln
umfasst, vorgeschlagen, dass wenigstens zwei Trommeln einem gemeinsamen Trennmesserwechselmodul
zugeordnet sind. Da die Zeit zum Wechseln der Trennmesser im Vergleich zu den vorangegangenen
Betriebsstunden der Trennmesser an einer Trommel erheblich kürzer ist, kann ein und
dasselbe Trennmesserwechselmodul zum Wechseln der Trennmesser von zwei oder mehr Trommeln
verwendet werden, ohne dass dadurch die gemittelte Stillstandszeit der Trommeln nennenswert
erhöht wird. Dies ist insbesondere dadurch begründet, da die Wahrscheinlichkeit einer
zeitlichen Überlappung der erforderlichen Wechselvorgänge der Trennmesser zweier Trommeln
als eher gering anzusehen ist. Ferner können auch zwei Trommeln gleichzeitig zum Wechseln
der Trennmesser angehalten und die Trennmesser der beiden Trommeln zeitgleich oder
nacheinander ausgetauscht werden.
[0008] Der Wechsel der Trennmesser von zwei Trommeln mit ein und demselben Trennmesserwechselmodul
kann besonders einfach und mit einem einfachen konstruktiven Aufwand verwirklicht
werden, wenn wenigstens zwei identische Trommeln koaxial zueinander und beabstandet
angeordnet sind, und das Trennmesserwechselmodul zwischen den Trommeln angeordnet
ist. Dazu kann das Trennmesserwechselmodul fest angeordnet und zum beidseitigen Wechsel
der Trennmesser eingerichtet sein. Alternativ kann das Trennmesserwechselmodul auch
zu einem einseitigen Wechsel der Trennmesser ausgebildet und mittels einer geeigneten
Mechanik verstellbar, vorzugsweise um 180 Grad verdrehbar, ausgebildet sein. Da die
Trommeln identisch sind, können die Trennmesser mit ein und derselben Mechanik des
Trennmesserwechselmoduls entnommen und wieder eingesetzt werden, wobei das Trennmesserwechselmodul
in der jeweiligen Übergabe- und Übernahmestellung im Idealfall in der Höhe und dem
Abstand, d.h. in der Relativstellung, zu den Trommeln identisch ausgerichtet ist.
[0009] Das Trennmesserwechselmodul kann ferner wenigstens einen Behälter zur Aufnahme der
ausgetauschten Trennmesser und/oder wenigstens ein Magazin mit neuen Trennmessern
aufweisen, so dass der Wechselvorgang unmittelbar nach dem Erkennen eines erforderlichen
Wechselvorganges gestartet und die Tabakschneideeinheit nach dem Wechselvorgang unmittelbar
wieder in Betrieb genommen werden kann, ohne dass der Tabakschneideeinheit vor dem
Wechselvorgang neue Trennmesser zugeführt und die alten Trennmesser nach dem Wechselvorgang
von der Tabakschneideeinheit abgeführt werden müssen. Das Magazin und der Behälter
können dabei bauraumgünstig an unterschiedlichen Seiten der Trommel angeordnet sein,
so dass die Trennmesser jeweils an unterschiedlichen Seiten der Trommel ausgeworfen
bzw. entnommen und wieder zugeführt werden.
[0010] Weiter wird vorgeschlagen, dass an dem Behälter und/oder an dem Magazin eine zweite
den Füllstand sensierende Sensoreinrichtung vorgesehen ist, welche für den Fall, dass
der Ist-Füllstand des Behälters oder des Magazins mit Trennmessern einen vorgegebenen
Grenzfüllstand über- oder unterschreitet, ein Warnsignal für das Bedienpersonal erzeugt.
Durch das Warnsignal kann das Bedienpersonal rechtzeitig auf ein erforderliches Nachfüllen
des Magazins oder Entleeren des Behälters aufmerksam gemacht werden, so dass das Nachfüllen
und Entleeren des Magazins bzw. des Behälters bevorzugt zwischen den erforderlichen
Wechselvorgängen erfolgen kann, und die erforderlichen Wechselvorgänge der Trennmesser
dadurch nicht unnötig verzögert werden.
[0011] Ferner kann das Trennmesserwechselmodul eine Positionswechseleinrichtung für den
Behälter und das Magazin aufweisen. Durch die vorgeschlagene Lösung kann der Behälter
nach dem Ablegen des alten Trennmessers die Position mit dem Magazin tauschen, so
dass die neuen Trennmesser mit derselben Mechanik aus dem Magazin entnommen und in
die jeweilige Aufnahme der Trommel eingesetzt werden können, mit der bereits die alten
Trennmesser aus den Aufnahmen der Trommel entnommen und in den Behälter abgelegt worden
sind.
[0012] Weiter wird vorgeschlagen, dass an der Trommel eine der Anzahl der Trennmesser entsprechende
Anzahl von einheitlichen, an der Trommel vorgesehenen Aufnahmen zur Aufnahme jeweils
eines Trennmessers vorgesehen sind, welche jeweils ein mit einer zweiten Antriebseinrichtung
bewegungstechnisch gekoppeltes Anschlussteil zur Befestigung jeweils eines Trennmessers
aufweisen, und die Anschlussteile in einer Wechselposition durch die zur Außenseite
der Trommel hin offenen Aufnahmen zugänglich sind, und die Anschlussteile entweder
durch eine wenigstens halbautomatisierte Ansteuerung der zweiten Antriebseinrichtung
oder mittels eines von der Außenseite der Trommel betätigbaren Betätigungsmechanismus
der zweiten Antriebseinrichtung betätigbar sind. Durch die vorgeschlagene Lösung kann
der Auswurf- oder Entnahmevorgang der Trennmesser und der Einzugsvorgang der neuen
Trennmesser besonders einfach gestaltet werden, da die Wechselposition speziell für
eine günstige Übergabe bzw. Übernahme der Trennmesser an das bzw. von dem Trennmesserwechselmodul
ausgelegt werden kann. Dabei ist es von besonderer Bedeutung, dass die Wechselposition
unabhängig von der Sollposition der Trennmesser im Betrieb des Tabakschneiders ist,
und eben für den Wechselvorgang optimiert ausgelegt werden kann. Das Verfahren der
Anschlussteile mit den daran gehaltenen Trennmessern aus der Wechselposition in die
Sollposition und umgekehrt erfolgt dann entweder vollautomatisch, halbautomatisch
oder mittels eines von außen zu betätigenden Betätigungsmechanismus in einem durch
die Mechanik und die Form der Aufnahme vorgegebenen Verlauf, so dass die Trennmesser
mit einer größtmöglichen Genauigkeit in die Soll- bzw. Betriebsposition bewegt werden
können. Unter Betätigung der Anschlussteile wird das Herstellen und Lösen der Verbindung
zwischen den Anschlussteilen und den Trennmessern verstanden, wozu die Anschlussteile
einen entsprechenden Mechanismus mit einem betätigbaren Stellantrieb aufweisen. Die
vollautomatische oder halbautomatische Ansteuerung, d.h. das Auslösen des Bewegungsvorganges
mittels einer Betätigung einer entsprechenden Taste oder Schaltfläche, ist dabei insofern
vorteilhaft, da die Bedienperson den Bewegungsvorgang nur auslösen muss, die Sollposition
dann aber durch eine Steuerung der zweiten Antriebseinrichtung über die Signale einer
geeigneten Sensoreinrichtung mit einem Toleranzbereich von wenigen Hundertstelmillimetern
selbsttätig aufgefunden wird.
[0013] Weiter wird vorgeschlagen, dass die Anschlussteile jeweils durch eine Klemmeinrichtung
mit zwei gegenüberliegenden Klemmbacken gebildet sind, zwischen denen jeweils ein
Trennmesser befestigbar ist. Das Trennmesser kann dadurch zwischen den Klemmbacken
festgeklemmt werden und muss dazu keinerlei besonders geformte oder bearbeitete Anschlussabschnitte
aufweisen. Die Klemmbacken stellen in diesem Fall den Mechanismus zur Herstellung
der Verbindung dar, welche über einen Stellantrieb aufeinander zu bewegbar sind.
[0014] Weiter wird vorgeschlagen, dass die Verbindung der Trennmesser mit den Anschlussteilen
derart ausgebildet ist, dass sie ausschließlich in der Wechselposition der Anschlussteile
lösbar ist. Dadurch kann verhindert werden, dass die Trennmesser in der Betriebs-
bzw. Sollposition unbeabsichtigt durch eine fehlerhafte Bedienung gelöst werden. Die
ausschließliche Lösbarkeit der Anschlussteile in der Wechselposition kann z.B. dadurch
verwirklicht werden, indem die Steuerung der Bewegung der Anschlussteile mit der Steuerung
der zweiten Antriebseinrichtung gekoppelt wird, und die Verbindung der Trennmesser
mit den Anschlussteilen nur dann gelöst werden kann, wenn die Anschlussteile vor ihrem
Lösen mittels der zweiten Antriebseinrichtung aus der Betriebsposition in die Wechselposition
verfahren wurden. Alternativ kann die Verbindung der Trennmesser mit den Anschlussteilen
auch durch eine mechanische Sicherung gesichert werden, welche erst durch das Verfahren
der Anschlussteile selbsttätig gelöst wird.
[0015] Weiter wird vorgeschlagen, dass eine die Position der Trennmesser unmittelbar sensierende
erste Sensoreinrichtung vorgesehen ist, und die zweite Antriebseinrichtung in Abhängigkeit
von dem von der ersten Sensoreinrichtung generierten, die Position des Trennmessers
repräsentierenden Signal ansteuerbar ist. Durch die vorgeschlagene Lösung kann das
Trennmesser in einer beliebigen Stellung an den Anschlussteilen gehalten werden, ohne
dass dies einen nachteiligen Einfluss auf das Auffinden der Soll- oder Betriebsposition
des Trennmessers hat. Da die Trennmesser gemäß der erfindungsgemäßen Lösung nicht
mehr unmittelbar an der Trommel gehalten werden, sondern stattdessen über ein Formteil,
geht die unmittelbare Lagebeziehung zwischen der Trommel und den Trennmessern verloren,
so dass hierdurch eine Fehlerquelle geschaffen wird. Dieser Nachteil wird durch die
vorgeschlagene Lösung kompensiert, indem die Lage der Trennmesser unmittelbar sensiert
wird, und die zweite Antriebseinrichtung unter unmittelbarer Kontrolle der Lage der
Trennmesser angesteuert wird, so dass die Soll- oder Betriebsposition der Trennmesser
mit einer entsprechende Genauigkeit eingestellt werden kann.
[0016] Weiter wird vorgeschlagen, dass die Trommel zylindrisch ausgebildet ist, und die
Aufnahmen durch wenigstens einen an einer der seitlichen Stirnflächen der Trommel
vorgesehenen Schlitz zugänglich sind. Die Trennmesser können dadurch an einer Seite
der Trommel seitlich aus den Aufnahmen der Trommel ausgeführt und anschließend von
der Seite wieder zugeführt werden, wodurch der Aufbau des Tabakschneiders und der
Wechsel der Trennmesser vereinfacht wird. Sofern die Aufnahmen beidseitig durch zwei
an den unterschiedlichen Stirnflächen vorgesehene Schlitze zugänglich sind, können
die auszutauschenden Trennmesser an einer Seite der Trommel ausgeführt werden, während
die neuen Trennmesser von der anderen Seite seitlich eingeführt werden. Im Idealfall
können die Trennmesser gleichzeitig an einer Seite ausgeführt und die neuen Trennmesser
von der anderen Seite wieder eingeführt werden. Sofern zwei Tabakschneider nebeneinander
angeordnet werden, werden die Trennmesser sinnvollerweise in den Zwischenraum zwischen
den Tabakschneidern in einen gemeinsamen Behälter ausgeführt und die neuen Trennmesser
von den äußeren Stirnseiten der Trommeln eingeführt.
[0017] Ferner wird vorgeschlagen, dass das Trennmesserwechselmodul eine dritte Antriebseinrichtung
aufweist, welche die Trennmesser aus der Wechselposition entnimmt und/oder in die
Wechselposition einsetzt. Durch die vorgeschlagene Lösung reicht es aus, wenn die
zweite Antriebseinrichtung der Tabakschneideeinheit soweit ausgelegt ist, dass sie
die Trennmesser in die Wechselposition verfährt und aus dieser wieder zurückzieht,
während die weitere Entnahme- und Ausfahrbewegung bzw. die vorangegangene Zuführbewegung
der Trennmesser dann mittels der dritten Antriebseinrichtung realisiert werden kann.
[0018] Insbesondere kann die durch die dritte Antriebseinrichtung angetriebene Bewegung
der Trennmesser orthogonal zu der durch die zweite Antriebseinrichtung angetriebenen
Bewegung der Trennmesser ausgerichtet sein. Die zweite Antriebseinrichtung dient dazu,
die Trennmesser radial nach außen zu bewegen, um den Verschleiß der Trennmesser zu
kompensieren. Außerdem dient die zweite Antriebseinrichtung dazu, die Trennmesser
aus der zurückgezogenen Betriebsposition in die ausgefahrene Wechselposition radial
nach außen zu verfahren. Die Bewegungsrichtung der zweiten Antriebseinrichtung ist
damit vorzugsweise radial ausgerichtet. Die Bewegungsrichtung der dritten Antriebseinrichtung
ist orthogonal zu der Bewegungsrichtung der zweiten Antriebseinrichtung ausgerichtet,
also in Axialrichtung der Trommel gerichtet. Der Vorteil dieser Lösung ist darin zu
sehen, dass die Trommel während des Ausfahrens der Trennmesser in ihrer montierten
Stellung verbleiben kann, da die Trennmesser nach dem Verfahren in die Wechselposition
seitlich, axial abgeführt werden. Insbesondere kann die Trommel dadurch während des
Wechselns der Trennmesser in derselben Stellung zu dem Tabakkuchen verbleiben und
anschließend in derselben Stellung wieder angefahren werden.
[0019] Weiter wird zur Lösung der Aufgabe ein Trennmesser für einen Tabakschneider einer
Tabakschneideeinheit vorgeschlagen, welches von wenigstens einem Formteil umfasst
ist, welches in der Querschnittsform derart geformt ist, dass sich das Trennmesser
in einer an dem Tabakschneider montierten Stellung über das Formteil an einer Aufnahme
des Tabakschneiders abstützt. Das Trennmesser weist demnach zwei wesentliche Bestandteile
auf, nämlich die Schneide und das Formteil. Das Formteil dient der Fixierung des Trennmessers
in der Aufnahme und ist dazu z.B. in der Querschnittsfläche bewusst so geformt, dass
sich das Trennmesser über das Formteil an einer Innenfläche der Aufnahme abstützt.
Dies können z.B. zwei gegenüberliegende Flächen sein oder sogar die vollumfängliche
Innenfläche der Aufnahme. Das Trennmesser wird dadurch in der Aufnahme relativ zu
der Trommel lagefixiert, so dass es während der Schnittbewegung durch den Tabakkuchen
nicht seitlich ausweichen kann. Die Innenfläche der Aufnahme dient damit zur Aufnahme
der während der Schnittbewegung wirkenden Reaktionskräfte. Das Formteil kann auch
einen speziellen Anschluss für eine zugfeste Verbindung des Trennmessers in der Aufnahme
bzw. an dem Anschlussteil in der Aufnahme aufweisen und dadurch zusätzlich eine Haltefunktion
für das Trennmesser ausüben.
[0020] Weiter wird vorgeschlagen, dass das Formteil und die Innenfläche der Aufnahmen im
Querschnitt unrund ausgebildet sind, so dass die Trennmesser verdrehgesichert in den
Aufnahmen gehalten werden.
[0021] Insbesondere kann das Formteil durch eine Umspritzung des Trennmessers gebildet sein,
welche eine im Querschnitt beliebige Formgebung des Formteils mit einer sehr kostengünstigen
Herstellungsmethode ermöglicht. Außerdem kann das Formteil dadurch bereits während
des Herstellungsvorganges mit dem Trennmesser verbunden werden.
[0022] Alternativ kann das Formteil auch durch zwei miteinander verbundene Formteilhälften
gebildet sein, zwischen denen das Trennmesser flächig eingespannt ist. Die Formteilhälften
können z.B. über eine Clipsverbindung oder über eine Klebeverbindung miteinander verbunden
sein. Wenigstens eine der Formteilhälften kann dabei z.B. als Schale mit einer an
die Form des Trennmessers angepassten Vertiefung ausgebildet sein, in die das Trennmesser
eingelegt wird. Die jeweils andere Formteilhälfte wird dann auf die Formteilhälfte
mit dem eingelegten Trennmesser aufgelegt und mit dieser verbunden, so dass das Trennmesser
anschließend zwischen den Formteilhälften festgelegt ist.
[0023] Die Erfindung wird im Folgenden anhand einer bevorzugten Ausführungsform unter Bezugnahme
auf die beigefügten Figuren erläutert. Dabei zeigt:
- Fig. 1:
- einen erfindungsgemäßen Tabakschneider einer Tabakschneideeinheit im Querschnitt;
- Fig. 2:
- einen vergrößerten Ausschnitt einer Aufnahme des Tabakschneiders und ein vergrößertes
Trennmesser;
- Fig. 3:
- eine schematische Darstellung einer Tabakschneideeinheit mit zwei Tabakschneidern
und zwei Trennmesserwechselmodulen;
- Fig. 4:
- eine schematische Darstellung eines Trennmessers mit einer zweiten Antriebseinrichtung;
- Fig. 5:
- eine schematische Darstellung eines Trennmesserwechselmoduls mit einer dritten Antriebseinrichtung;
- Fig. 6:
- eine Tabakschneideeinheit mit zwei Tabakschneidern und verschiedenen Anordnungen der
Trennmesserwechselmodule; und
- Fig. 7:
- ein schematisches Trennmesserwechselmodul mit verschiedenen Stellantrieben.
[0024] In den Fig. 3 und Fig. 6 sind verschiedene erfindungsgemäße Tabakschneideeinheiten
jeweils mit zwei koaxial zueinander und beabstandet angeordneten Trommeln 2 von zwei
Tabakschneidern mit verschiedenen Trennmesserwechselmodulen 13 zu erkennen. Jedes
der Trennmesserwechselmodule 13 umfasst als Grundbauteile ein Magazin 16 mit neuen
Trennmessern 1, einen Behälter 17 zur Aufnahme von ausgetauschten Trennmessern 1 und
eine halbautomatisch oder vollautomatisch betätigbare Mechanik zur Entnahme der Trennmesser
1 von der Trommel 2 und zum Einsetzen der neuen Trennmesser 1. In dem in der Fig.
3 dargestellten Ausführungsbeispiel sind zwei Trennmesserwechselmodule 13 vorgesehen,
welche jeweils einer Trommel 2 eines Tabakschneiders zugeordnet sind und einen gemeinsamen
Behälter 17 aufweisen. In dem in der Fig. 6 gezeigten Ausführungsbeispiel sind beispielhaft
drei Trennmesserwechselmodule 13 zu erkennen, welche jeweils als eine Baueinheit ausgebildet
sind und ebenfalls ein Magazin 16 und einen Behälter 17 aufweisen. Die Trennmesserwechselmodule
13 können jeweils an einer Randseite einer Trommel 2 angeordnet sein. Sofern nur ein
Trennmesserwechselmodul 13 vorgesehen ist, kann dieses zwischen den Trommeln 2 angeordnet
sein und zu einem Wechsel der Trennmesser 1 von beiden Trommeln 2 verwendet werden.
Die dargestellten Trennmesserwechselmodule 13 zeigen nur mögliche Positionen der Trennmesserwechselmodule
13, es müssen aber nicht an allen dargestellten Positionen Trennmesserwechselmodule
13 vorgesehen sein.
[0025] In der Fig. 7 sind die Trennmesserwechselmodule 13 schematisch von der Seite in Bezug
zu jeweils einer Drehachse 14 einer Trommel 2 zu erkennen. Die Trennmesserwechselmodule
13 können mittels eines Stellantriebes 31 in verschiedene Positionen 13' und 13''
verfahren werden, in denen jeweils der Behälter 17 oder das Magazin 16 in einer für
die Entnahme der alten Trennmesser 1 oder die Zufuhr der neuen Trennmesser 1 günstigen
Position zu der Trommel 2 angeordnet sind. Dabei kann das Trennmesserwechselmodul
13 auch zu einer Drehung eingerichtet sein, so dass das Magazin 16 nach der Entnahme
des alten Trennmessers 1 in die Position des Behälters 17 verdreht werden kann. Alternativ
kann das Trennmesserwechselmodul 13 auch feststehend ausgebildet sein. In diesem Fall
werden die alten Trennmesser 1 an einer ersten Stelle des Umfangs aus den in der Fig.
1 zu erkennenden Aufnahmen 21 entnommen und die neuen Trennmesser 1 an einer zweiten
Stelle des Umfangs der Trommel 2 in die freien Aufnahmen 21 eingesetzt. Alternativ
kann die Mechanik in dem Trennmesserwechselmodul 13 auch so ausgebildet sein, dass
sie die Trennmesser 1 aus den feststehenden Magazinen 16 entnimmt und die alten Trennmesser
1 in den Behälter 17 ablegt, wobei die unterschiedlichen Bewegungsabläufe dann durch
eine geeignete halbautomatische oder vollautomatisch angesteuerte Gelenkmechanik verwirklicht
werden können.
[0026] Sowohl an dem Behälter 17 als auch an dem Magazin 16 sind eine zweite Sensoreinrichtung
18 vorgesehen, welche den Füllstand des Magazins 16 und des Behälters 17 mit Trennmessern
1 sensiert.
[0027] In der Fig. 1 ist ein Tabakschneider einer erfindungsgemäßen Tabakschneideeinheit
mit einer von einer ersten nicht zu erkennenden Antriebseinrichtung rotatorisch in
Pfeilrichtung um eine Drehachse 14 antreibbaren Trommel 2 zu erkennen. An der Trommel
2 sind eine Mehrzahl von gleichmäßig über den Umfang verteilten, an der Mantelfläche
der Trommel 2 offenen Aufnahmen 21 vorgesehen, welche durch Schlitze in den seitlichen
Stirnflächen der Trommel 2 zugänglich sind, und in denen jeweils ein Trennmesser 1
angeordnet ist. Dem Tabakschneider wird ein über zwei Fördereinrichtungen 26 und 27
komprimierter Tabakkuchen 25 zugeführt, dessen Mundstück 4 zu dem Tabakschneider hin
offen ist.
[0028] An der Oberseite der Trommel 2 ist eine ortsfeste Schnittstelle 3 vorgesehen, in
der die Trennmesser 1 ausgetauscht werden können. Die Trennmesser 1 sind durch ein
Formteil umfasst, welches in dem dargestellten Ausführungsbeispiel durch zwei miteinander
verbundene Formteilhälften 22 und 23 gebildet ist. Das Formteil kann aber auch durch
eine Kunststoffumspritzung des Trennmessers 1 gebildet sein. Die Trennmesser 1 sind
zwischen den Formteilhälften 22 und 23 eingespannt und ragen an der vorderen Stirnseite
der Formteilhälften 22 und 23 mit einer Schneide und an der rückwärtigen Stirnseite
mit einem Halteabschnitt 24 über die Formteilhälften 22 und 23 hinaus. Die Formteilhälften
22 und 23 dienen dazu, die Trennmesser 1 in der Form an die Querschnittsform der Aufnahmen
21 anzupassen, so dass sich die Trennmesser 1 über die Formteilhälften 22 und 23 in
den Aufnahmen 21 abstützen können. Ferner dienen die Formteilhälften 22 und 23 dazu,
die Trennmesser 1 mit den Halteabschnitten 24 beim Einschieben der Wechselmodule 13
in die Aufnahmen 21 in einer vorausgerichteten Position zu halten, so dass die Haltabschnitte
24 beim Einschieben der Trennmesser 1 automatisch zwischen zwei Klemmbacken 28 und
29 eines Anschlussteiles 8 eingeschoben werden. Nach dem Einschieben der Halteabschnitte
24 der Trennmesser 1 werden die Klemmbacken 28 und 29 zusammengefahren und klemmen
dabei die Halteabschnitte 24 der Trennmesser 1 zwischen sich ein. Die Klemmbacken
28 und 29 sind dazu mit einem nicht dargestellten Stellantrieb versehen, welcher bevorzugt
nur dann betätigt werden kann, wenn sich die Trennmesser 1 in einer anschließend noch
beschriebenen Wechselposition befinden. Die Anschlussteile 8 und damit auch die daran
gehaltenen Trennmesser 1 sind jeweils mit einer, auch in der Fig. 4 zu erkennenden,
zweiten Antriebseinrichtung 15 verbunden. Die zweite Antriebseinrichtung 15 ist ein
Linearantrieb, welcher die Trennmesser 1 bei einer Betätigung in Pfeilrichtung 9 parallel
zu der Längserstreckung der Trennmesser 1 aus den Aufnahmen 21 ausfährt. Die Position
der Trennmesser 1 wird dabei durch eine direkt auf die Trennmesser 1 gerichtete erste
Sensoreinrichtung 10 sensiert, wie in der Fig. 4 zu erkennen ist.
[0029] In der Fig. 3 ist eine Tabakschneideeinheit mit zwei Tabakschneidern schematisch
zu erkennen. Die Trommeln 2 der Tabakschneider sind nebeneinander und koaxial zueinander
angeordnet, und weisen einen Abstand zueinander auf, welcher größer als die Breite
der Trennmesser 1 in Axialrichtung der Trommel 2 ist. Ferner ist zwischen den Trommeln
2 ein Behälter 17 mit einer die Füllstandshöhe der Trennmesser 1 in dem Behälter 17
sensierenden zweiten Sensoreinrichtung 18 zu erkennen, welcher derart positioniert
ist, dass die Trennmesser 1 nach dem Auswerfen aus den Aufnahmen 21 selbsttätig in
den Behälter 17 hineinfallen. An den jeweils anderen Stirnseiten der Trommeln 2 sind
jeweils im Bereich der Schnittstellen 3 zwei Magazine 16 mit neuen Trennmessern 1
vorgesehen.
[0030] Während der Drehbewegung der Trommel 2 beschreiben die vorderen Schnittkanten der
Trennmesser 1 einen Schneidkreis 5. Während des Schneidens der Tabakfasern von dem
Tabakkuchen 25 werden die Trennmesser 1 aufgrund des abrasiven Verschleißes kontinuierlich
verkürzt. Diese Verkürzung der Länge der Trennmesser 1 wird mittels einer dritten
Sensoreinrichtung 7 sensiert. Liegt die Position der Schnittkante eines Trennmessers
1 außerhalb eines vorgeschriebenen Bereichs, so wird das Trennmesser 1 mittels der
zweiten Antriebseinrichtung 15 in Pfeilrichtung 9 vorgeschoben, bis die Schnittkante
des Trennmessers 1 wieder in der vorbestimmten Position angeordnet ist. Dieser Vorschubvorgang
ist durch die Länge des Trennmessers 1 begrenzt, so dass das Trennmesser 1 gegen ein
neues Trennmesser 1 ausgetauscht werden muss, wenn eine vorbestimmte Länge des Trennmessers
1 unterschritten wird.
[0031] Dieser Austauschvorgang erfolgt dadurch, indem die Trommel 2 mit dem jeweils auszutauschenden
Trennmesser 1 mittels der ersten Antriebseinrichtung in die Schnittstelle 3 gedreht
wird. Anschließend wird das auszutauschende Trennmesser 1, sofern es sich noch nicht
in der Wechselposition befindet, mittels der zweiten Antriebseinrichtung 15 aus der
Betriebsposition in Pfeilrichtung 9 in die Wechselposition verfahren. Die Bewegungsrichtung
aus der Betriebsposition in die Wechselposition entspricht damit der Richtung der
Nachführbewegung der Trennmesser 1 während des Betriebes des Tabakschneiders. Die
Trennmesser 1 können auch seitlich in Axialrichtung der Trommel 2 aus der Betriebsposition
in die Wechselposition verfahren werden, wenn dies zum Ergreifen der Trennmesser 1
mit dem Trennmesserwechselmodul 13 günstiger ist. Nach dem Erreichen der Wechselposition
wird das Trennmesser 1 mit einem einer dritten Antriebseinrichtung 20 zugeordneten
Halteteil 19 des Trennmesserwechselmoduls 13 ergriffen und in Pfeilrichtung 30 seitlich
aus der Aufnahme 21 herausgezogen oder geschoben. Die durch die zweite Antriebseinrichtung
15 und die dritte Antriebseinrichtung 20 angetriebenen Bewegungen des Trennmessers
1 sind orthogonal zueinander ausgerichtet. Die Bewegung des Trennmessers 1 bei der
Nachführbewegung oder der Bewegung in die Wechselposition ist radial und quer zu der
Drehachse 14 ausgerichtet und entspricht der Richtung der Längsachse des jeweiligen
Trennmessers 1. Die Bewegung der Trennmesser 1 aus der Wechselposition heraus, welche
von der dritten Antriebseinrichtung 20 des Trennmesserwechselmoduls 13 bewirkt wird,
ist parallel zu der Drehachse 14 der Trommel 2, also seitlich von den Stirnseiten
der Trommel 2 weg, gerichtet. Die Richtung der Abführbewegung der entnommenen Trennmesser
1 entspricht der Richtung der aus den seitlich angeordneten Magazinen 16 zugeführten
neuen Trennmesser 1, so dass im Idealfall die Bewegung der alten und der neuen Trennmesser
1 durch ein und dieselbe dritte Antriebseinrichtung 20 bewirkt werden kann. Dabei
ist es von Vorteil für den Aufbau der gesamten Anlage und für die Verkürzung der Wechselzeiten,
wenn die Magazine 16 und der Behälter 17 an unterschiedlichen Seiten der Trommeln
2 angeordnet sind, und die neuen Trennmesser 1 und die alten Trennmesser 1 von unterschiedlichen
Seiten zugeführt und abgeführt werden. Z.B. können die Trennmesser 1 dadurch an einer
Schnittstelle 3 sowohl zugeführt als auch abgeführt werden, indem zeitgleich zu dem
Ausführen eines Trennmessers 1 zu einer Seite der Trommel 2 ein neues Trennmesser
1 von der anderen Seite zugeführt wird. Alternativ können die Trennmesser 1 an einer
Schnittstelle 3 ausgeworfen und an einer anderen Schnittstelle 3 neue Trennmesser
1 zeitgleich in freie Aufnahmen 21 eingesetzt werden.
[0032] Nach dem Einsetzen der neuen Trennmesser 1 werden diese über die zweite Antriebseinrichtung
15 aus der Wechselposition in die Betriebs- oder Sollposition zurückgezogen und über
eine nicht dargestellte Schleifeinrichtung auf eine vorgegebene, durch die gestrichelte
Linie 6 gekennzeichnete Solllänge geschliffen. Zur Überprüfung der Solllänge der Trennmesser
1 nach dem Einschleifen ist die dritte, auf die Schnittkante des Trennmessers 1 gerichtete
Sensoreinrichtung 7 vorgesehen.
[0033] Der Vorteil der vorgeschlagenen Lösung ist darin zu sehen, dass die Trennmesser 1
sehr viel einfacher gewechselt werden können. Dabei weisen die Trennmesser 1 wichtige,
den Wechsel erleichternde Merkmale auf, welche z.B. in einer durch die Formteilhälften
22 und 23 an die Aufnahmen 21 angepassten Außenform zu sehen sind. Die Trennmesser
1 können dadurch nur in einer vorbestimmten Ausrichtung bevorzugt drehfest um ihre
Längsachsen in den Aufnahmen 21 angeordnet werden, so dass die Trennmesser 1 bei einer
entsprechenden Ausrichtung in Bezug zu den Formteilhälften 22 und 23 anschließend
eine zu der Drehachse 14 der Trommel 2 parallel ausgerichtete Schnittkante aufweisen.
Außerdem können die Trennmesser 1 aufgrund der äußeren Form des Formteils ausschließlich
in einer vorbestimmten Ausrichtung in die Aufnahmen 21 eingeführt werden, in der die
Trennmesser 1 mit den Halteabschnitten 24 in die Anschlussteile 8 eingeführt werden.
Ferner dienen die Formteilhälften 22 und 23 zur Abstützung der Trennmesser 1 in den
Aufnahmen 21, so dass das Trennmesser 1 lagefixiert ist. Ferner kann das Formteil
speziell für die Halterung in einer Aufnahme 21 ausgebildet sein, indem das Formteil
z.B. als ein Steckteil ausgebildet ist, mit dem das Trennmesser 1 an dem Anschlussteil
8 und/oder in der Aufnahme 21 festlegbar ist. Außerdem kann das Formteil z.B. geringfügig
elastisch ausgebildet sein, so dass die maximale Beanspruchung des Trennmessers 1
reduziert werden kann.
[0034] Der Wechselvorgang der Trennmesser 1 kann halbautomatisch oder bevorzugt auch vollautomatisch
erfolgen; in jedem Fall ist keine Demontage und anschließende Montage von weiteren
Teilen der Trommel 2 erforderlich. Dabei können die erste Antriebseinrichtung der
Trommel 2, die zweite Antriebseinrichtung 15 zum Verfahren der Trennmesser 1 in die
Wechselposition bzw. zum Nachführen der Trennmesser 1 und die dritte Antriebseinrichtung
20 zum Entnehmen der Trennmesser 1 aus der Wechselposition in Abhängigkeit voneinander
angesteuert werden. So kann die Trommel 2 in einem ersten Schritt mit der ersten Antriebseinrichtung
in eine Drehstellung verdreht werden, in der eine vorbestimmte Aufnahme 21 mit einem
darin angeordneten auszutauschenden Trennmesser 1 in der Schnittstelle 3 angeordnet
ist. Anschließend wird die zweite Antriebseinrichtung 15 betätigt und das Trennmesser
1 in der Aufnahme 21 in die entsprechende Wechselposition verfahren, sofern dieses
noch nicht in dieser angeordnet ist. In einem dritten Schritt wird das Trennmesser
1 von der dritten Antriebseinrichtung 20 entnommen und über eine vierte nicht dargestellte
Antriebseinrichtung ein neues Trennmesser 1 aus einem der Magazine 16 zugeführt. Das
neue Trennmesser 1 wird dann über das Anschlussteil 8 festgehalten und über die zweite
Antriebseinrichtung 15 in die Soll- oder Betriebsposition zurückgezogen. Anschließend
wird das Trennmesser 1 auf die vorgegebene Länge eingeschliffen. Zweckmäßigerweise
werden bei dem erforderlichen Austausch eines der Trennmesser 1 auch die anderen Trennmesser
1 nacheinander ausgetauscht.
[0035] Der gesamte Austausch der Trennmesser 1 kann durch die erfindungsgemäße Lösung sehr
viel schneller durchgeführt werden, wobei außerdem die Verletzungsgefahr der handhabenden
Person reduziert werden kann.
[0036] Ferner können die Trennmesser 1 sehr viel einfacher gehandhabt werden, da die Trennmesser
1 z.B. durch das Formteil formcodiert werden können und außerdem leichter ergriffen
werden können.
[0037] Die erste, zweite und dritte Antriebseinrichtung 15, 20 und der Stellantrieb der
Klemmbacken 28 und 29 können zu einem vollautomatischen Wechsel der Trennmesser 1
über eine gemeinsame zentrale Steuereinrichtung angesteuert werden, wobei der zentralen
Steuereinrichtung die Signale der Sensoreinrichtungen 7,10,18 und gegebenenfalls einer
die Drehstellung der Trommel 2 sensierenden Sensoreinrichtung zugeführt werden. Aus
den Signalen werden in der zentralen Steuereinrichtung dann nach einem festgelegten
Algorithmus Ansteuersignale zur Ansteuerung der ersten, zweiten und dritten Antriebseinrichtung
15, 20 zum Vollzug des Wechselvorganges generiert. Ferner werden der Stellantrieb
der Klemmbacken 28 und 29 der Anschlussteile 8 und ein Stellantrieb des Halteteils
19 der dritten Antriebseinrichtung 20 ebenfalls über die zentrale Steuereinrichtung
angesteuert.
[0038] Das Halteteil 19 der dritten Antriebseinrichtung 20 und die Anschlussteile 8 der
zweiten Antriebseinrichtung 15 können durch Spannteile, mechanische Mitnehmer oder
auch durch eine elektromagnetische Halteeinrichtung gebildet sein, wichtig ist nur,
dass sie die Trennmesser 1 verschiebefest mit der zweiten und dritten Antriebseinrichtung
15 und 20 verbinden.
1. Tabakschneideeinheit mit:
- einem Tabakschneider, mit
- einer mittels einer ersten Antriebseinrichtung rotatorisch antreibbaren Trommel
(2), und
- einem oder mehreren an der Trommel (2) in Aufnahmen (21) angeordneten Trennmessern
(1),
dadurch gekennzeichnet, dass
- an der Tabakschneideeinheit ein Trennmesserwechselmodul (13) zum Austausch der Trennmesser
(1) vorgesehen ist.
2. Tabakschneideeinheit nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
- das Trennmesserwechselmodul (13) zu einem wenigstens halbautomatischen Austausch
der Trennmesser (1) eingerichtet ist.
3. Tabakschneideeinheit nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Tabakschneideeinheit wenigstens zwei Trommeln (2) umfasst und wenigstens zwei
Trommeln (2) ein gemeinsames Trennmesserwechselmodul (13) zugeordnet ist.
4. Tabakschneideeinheit nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
- wenigstens zwei identische Trommeln (2) koaxial zueinander und beabstandet angeordnet
sind, und
- das Trennmesserwechselmodul (13) zwischen den Trommeln (2) angeordnet ist.
5. Tabakschneideeinheit nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
- das Trennmesserwechselmodul (13) einen Behälter (17) zur Aufnahme der ausgetauschten
Trennmesser (1) und/oder wenigstens ein Magazin (16) mit neuen Trennmessern (1) aufweist.
6. Tabakschneideeinheit nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
- an dem Behälter (17) und/oder an dem Magazin (16) eine zweite den Füllstand sensierende
Sensoreinrichtung (18) vorgesehen ist, welche für den Fall, dass der Ist-Füllstand
des Behälters (17) oder des Magazins (16) mit Trennmessern (1) einen vorgegebenen
Grenzfüllstand über- oder unterschreitet, ein Warnsignal für das Bedienpersonal erzeugt.
7. Tabakschneideeinheit nach einem der Ansprüche 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
- das Trennmesserwechselmodul (13) eine Positionswechseleinrichtung für den Behälter
(17) und das Magazin (16) aufweist.
8. Tabakschneideeinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
- an der Trommel (2) eine der Anzahl der Trennmesser (1) entsprechende Anzahl von
einheitlichen Aufnahmen (21) zur Aufnahme jeweils eines Trennmessers (1) vorgesehen
sind, welche jeweils ein mit einer zweiten Antriebseinrichtung (15) bewegungstechnisch
gekoppeltes Anschlussteil (8) zur Befestigung jeweils eines Trennmessers (1) aufweisen,
und
- die Anschlussteile (8) in einer Wechselposition durch die zur Außenseite der Trommel
(2) hin offenen Aufnahmen (21) zugänglich sind, und
- die Anschlussteile (8) entweder durch eine wenigstens halbautomatisierte Ansteuerung
der zweiten Antriebseinrichtung (15) oder mittels eines von der Außenseite der Trommel
(2) betätigbaren Betätigungsmechanismus der zweiten Antriebseinrichtung (15) betätigbar
sind.
9. Tabakschneideeinheit nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Anschlussteile (8) jeweils durch eine Klemmeinrichtung mit zwei gegenüberliegenden
Klemmbacken (28,29) gebildet sind, zwischen denen jeweils ein Trennmesser (1) befestigbar
ist.
10. Tabakschneideeinheit nach einem der Ansprüche 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Verbindung der Trennmesser (1) mit den Anschlussteilen (8) derart ausgebildet
ist, dass sie ausschließlich in der Wechselposition der Anschlussteile (8) lösbar
ist.
11. Tabakschneideeinheit nach einem der Ansprüche 8 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
- eine die Position des Trennmesser (1) unmittelbar sensierende erste Sensoreinrichtung
(10) vorgesehen ist, und
- die zweite Antriebseinrichtung (15) in Abhängigkeit von dem von der ersten Sensoreinrichtung
(10) generierten, die Position des Trennmessers (1) repräsentierenden Signal ansteuerbar
ist.
12. Tabakschneideeinheit nach einem der Ansprüche 8 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Trommel (2) zylindrisch ausgebildet ist, und
- die Aufnahmen (21) durch wenigstens einen an einer der seitlichen Stirnflächen der
Trommel (2) vorgesehenen Schlitz zugänglich sind.
13. Tabakschneideeinheit nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
- das Trennmesserwechselmodul (13) eine dritte Antriebseinrichtung (20) aufweist,
welche die Trennmesser (1) aus einer Wechselposition entnimmt.
14. Tabakschneideeinheit nach Anspruch 13 und einem der Ansprüche 8 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Bewegungsrichtung der dritten Antriebseinrichtung (20) orthogonal zu der Bewegungsrichtung
der zweiten Antriebseinrichtung (15) ausgerichtet ist.
15. Trennmesser (1) für einen Tabakschneider einer Tabakschneideeinheit
dadurch gekennzeichnet, dass
- das Trennmesser (1) von wenigstens einem Formteil umfasst ist, welches in der Querschnittsform
derart geformt ist, dass sich das Trennmesser (1) in einer an dem Tabakschneider montierten
Stellung über das Formteil in einer Aufnahme (21) des Tabakschneiders abstützt.