[0001] Die Erfindung betrifft eine Skischuhschnalle zum Schließen der Schale eines Skischuhs,
sowie einen mit dieser Skischuhschnalle ausgestatteten Skischuh, wie dies in den Ansprüchen
1 und 13 angegeben ist.
[0002] Aus der
AT 506 481 B1 ist eine Skischuhschnalle bekannt, welche eine Zahnplatte, einen Bügel, ein Verbindungsstück
und einen Hebel umfasst, der in einer Hebelhalterung gelagert ist und mittels einem
Federelement mit vorbestimmter Haltekraft in seiner Offen-Stellung gehaltert werden
kann. Die Zahnplatte ist so ausgebildet, dass der Bügel sowohl in ziehender als auch
in drückender Richtung einhaken bzw. ansetzen kann, wobei der Bügel der mit dem Verbindungsstück
eine drehbewegliche Verbindung mit dem Hebel herstellt, auf der Zahnplatte ansetzen
und eine Schubkraft aufbringen kann, um die Schuhschale aufzudrücken. Dadurch werden
beim Zurück- bzw. Aufdrücken des Hebels ein erster Schuhlappen, welcher mit der Zahnplatte
verbunden ist, und ein weiterer Schuhlappen, welcher mit der Hebelhalterung verbunden
ist, voneinander distanziert bzw. auseinander gedrückt. Eine Offenhalte-Stellung der
Schnalle wird hierbei dadurch realisiert, dass das genannte Federelement als Federzunge
ausgeführt ist, welche an der Hebelhalterung angebracht ist. Diese Federzunge an der
Hebelhalterung wirkt derart auf den Hebel ein, dass bei Überschreitung einer bestimmten
Schwenkwinkelstellung ein selbsttätiges Rückkippen des Hebels in die Geschlossen-Stellung
unterbunden wird. Dadurch dass der Hebel in seinem zur Hebelhalterung nächstliegenden
Endabschnitt, auf welchen Endabschnitt das Federelement einwirkt, eine konturierte
bzw. nockenartige Formgebung aufweist, kann der Hebel mittels der Federzunge mit begrenzter,
von Hand überwindbarer Haltekraft in seiner Offenstellung fixiert werden. Um die Schnalle
zu schließen, muss der Hebel in Richtung seiner Geschlossen-Stellung gedrückt werden,
wobei der Hebel die Federzunge verdrängt, den Bügel in Zugspannung versetzt, die Zahnplatte
heranzieht und damit die Überlappung zwischen dem ersten und weiteren Schuhlappen
vergrößert, sodass sich das Aufnahmevolumen der Schuhschale verringert. Bei Überschreitung
einer Kippstellung während des Schließvorganges des Hebels wird der Hebel - wie an
sich bekannt - in seiner Schließstellung gehalten und die Skischuhschnalle bleibt
mit der entsprechend gewünschten Zug- bzw. Spannkraft geschlossen.
[0003] Die
EP 2 198 730 A1 beschreibt eine Skischuhschnalle bestehend aus einer Zahnplatte, einem Bügel, einem
Verbindungsstück und einem Hebel der in einer Hebelhalterung schwenkbeweglich gelagert
ist. An diesem Hebel ist ein ring- oder bügelförmiges Rückhalteelement angebracht.
Die Zahnplatte ist so ausgebildet, dass der Bügel sowohl in ziehender als auch in
drückender Richtung einhaken kann, sodass der Bügel sowohl Zug- als auch Schubkräfte
auf die Zahnplatte ausüben kann. Eine Offenhalte-Stellung der Schnalle wird hierbei
dadurch realisiert, dass das ring- oder bügelförmige Rückhalteelement eine Hinterschneidung
bzw. Nut an der Hebelhalterung hintergreift bzw. formschlüssig darin eingreift, wodurch
der Hebel in seiner Offen-Stellung fixiert wird. Um die Schnalle wieder schließen
zu können, muss deren Hebel zuerst noch ein Stück weiter geöffnet werden, um das Rückhalteelement
manuell aus seiner Einrastposition gegenüber der Hinterschneidung an der Hebelhalterung
zu lösen. Insbesondere muss dabei der Hebel über seine Offenhalte-Stellung hinweggeschwenkt
werden, um den formschlüssigen Eingriff mit der Hebelhalterung aufheben zu können.
[0004] Die in der
AT 506 481 B1 beschriebene Ausführung besitzt den Nachteil, dass durch die angegebene Anordnung
des Federelementes und durch deren Ausführung als Federzunge eine potentielle Gefahrenstelle
vorliegt. Insbesondere besteht für die Bedienperson erhöhtes Verletzungspotential,
da sich die Bedienperson während des Schließ- oder Öffnungsvorganges der Skischuhschnalle
die Finger zwischen dem Federelement und der Hebelhalterung klemmen kann, oder sich
an der Federzunge stoßen kann.
[0005] Die in der
EP 2 198 730 A1 beschriebene Ausführung besitzt den Nachteil, dass ein weiteres Bauelement in Form
eines ring- oder bügelförmigen Rückhalteelementes notwendig ist, um den Betätigungshebel
bei Bedarf zu fixieren. Durch die Verwendung dieses Rückhalteelementes erhöht sich
die Komplexität der Schnalle, wodurch sie anfällig in Bezug auf Gebrechen wird. Weiters
kann die Einfachheit der Bedienung der Schnalle nicht mehr entsprechend einer herkömmlichen
Skischuhschnalle gewährleistet werden, da zum Schließen der Schnalle das Rückhalteelement
manuell aus seiner Eingreifposition bewegt werden muss. Hierfür ist eine zusätzliche
Bedienhandlung jener Person notwendig, die den Skischuh an- oder ausziehen will. Weiters
kann das Rückhalteelement vor allem bei der Bedienung der Skischuhschnalle mit Skihandschuhen
störend sein bzw. kann sich eine Bedienung mit Handschuhen sehr schwierig gestalten.
[0006] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Skischuhschnalle zu schaffen,
welche während des Anziehens beziehungsweise Ausziehens des Skischuhs oder auch während
der Benutzung des Skischuhs in der Offenstellung verharren kann bzw. mit der Zahnplatte
nicht in Eingriff steht, wobei die entsprechende Ausführung möglichst kostengünstig
produzierbar sein soll und trotzdem ein hohes Maß an Bedienkomfort bieten soll. Zudem
ist ein Skischuh für erhöhte Komfort- und Funktionsansprüche zu schaffen.
[0007] Diese Aufgabe der Erfindung wird durch die Maßnahmen gemäß Anspruch 1 gelöst.
[0008] Erfindungsgemäß ist eine Skischuhschnalle zum Schließen der Schale eines Skischuhs
ausgebildet, welche eine Zahnplatte zur Montage an einer ersten Lasche der Schale
des Skischuhs, sowie ein Hebelsystem zur Montage an einer weiteren Lasche der Schale
des Skischuhs umfasst. In dem Hebelsystem ist ein Bügel drehbeweglich mit einem Betätigungshebel
verbunden, wobei der Betätigungshebel drehbeweglich in einer Hebelhalterung aufgenommen
ist. Weiters ist in dem Hebelsystem zumindest ein Federelement zur Überführung des
Betätigungshebels in eine Geschlossen-Stellung angeordnet. Am Betätigungshebel ist
ein weiteres Federelement angeordnet bzw. ausgebildet, durch welches weitere Federelement
der Betätigungshebel respektive die Skischuhschnalle in Offenstellung halterbar ist.
[0009] Ein Vorteil der erfindungsgemäßen Ausbildung liegt darin, dass durch die Positionierung
des weiteren Federelementes unmittelbar am Betätigungshebel, die Skischuhschnalle
derart ausgestaltet werden kann, dass möglichst keine Gefahrenstelle entsteht, an
der sich ein Benutzer des Skischuhs eine Klemm- oder Schürfverletzung zuziehen kann.
Hinzu kommt, dass das entsprechende Federelement in konstruktiver Sicht möglichst
einfach gestaltet werden kann, sodass es kostengünstig herzustellen ist und am Betätigungshebel
optimal angebracht oder sogar als integraler Bestandteil des Betätigungshebels ausgeführt
werden kann. Außerdem ist für den Schließvorgang der Skischuhschnalle ausgehend von
dessen Offenhalte-Stellung keine zusätzliche Manipulation von Seiten des Benutzers
erforderlich, sondern kann die Skischuhschnalle wie eine herkömmliche Skischuhschnalle
einfach zugedrückt werden. Dadurch wird erreicht, dass die Handhabung möglichst einfach
und der Skischuh bequem anzuziehen bzw. wieder auszuziehen ist. Insbesondere kann
auch beim Tragen von Handschuhen, wie dies im Zuge des Gebrauchs von Skischuhen häufig
vorkommt, eine möglichst komfortable und mühelose Betätigung bzw. Bedienung der Skischuhschnalle
gewährleistet werden. Die erfindungsgemäße Schischuhschnalle bzw. der damit ausgestattete
Skischuh vermeiden dabei Federelemente, welche durch ihre Form oder Positionierung
mögliche Gefahrenstellen beim Schließvorgang oder beim Öffnungsvorgang der Skischuhschnalle
darstellen. Weiters kann die angegebene Skischuhschnalle baulich einfach und robust
ausgestaltet werden, um eventuelle Bruchstellen zu vermeiden und zugleich die Benutzerfreundlichkeit
zu erhöhen.
[0010] Insbesondere kann vorgesehen sein, dass das weitere Federelement durch Verschwenken
des Betätigungshebels in oder über eine vorbestimmte Schwenkwinkelstellung mit der
Hebelhalterung in und außer Eingriff bzw. in und außer federelastische Wechselwirkung
versetzbar ist. Vorteilhaft ist hierbei, dass der Betätigungshebel gleich wie bei
einer herkömmlichen Skischuhschnalle bedient werden kann, ohne dass zusätzliche Bedienhandlungen
erforderlich sind. Das Federelement steht dabei in der Geschlossenstellung der Skischuhschnalle
nicht oder nur marginal mit der Hebelhalterung in Eingriff bzw. in Wechselwirkung
und ist das Federelement somit nicht vorgespannt bzw. kaum belastet. Wird nun der
Betätigungshebel der Skischuhschnalle über eine vorbestimmte Schwenkwinkelstellung
hinausgehend verschwenkt bzw. geöffnet, so drückt das weitere Federelement den Betätigungshebel
in die Offenstellung bzw. wird dadurch der Betätigungshebel federelastisch gehalten,
wodurch der Betätigungshebel in dieser Offenstellung verharren kann. Zum Schließen
der Skischuhschnalle muss der Betätigungshebel einfach manuell in seine Geschlossenstellung
bewegt bzw. gedrängt werden. Wird er wieder über eine bestimmte Schwenkwinkelstellung
hinausgehend verschwenkt bzw. dorthin bewegt, so kann vorgesehen sein, dass das weitere
Federelement den Betätigungshebel in die Geschlossenstellung drängt bzw. drückt.
[0011] Entsprechend einer vorteilhaften Ausgestaltung ist das weitere Federelement durch
eine elastisch nachgiebige Nocke gebildet, welche exzentrisch zu einer Schwenkachse
des Betätigungshebels ausgebildet ist und in einem von einem Betätigungsabschnitt
des Betätigungshebels abgewandten Endabschnitt des Betätigungshebels ausgebildet ist.
Dadurch ist eine baulich möglichst einfache und dennoch praktikable Ausführung erzielt,
welche relativ kostengünstig umsetzbar ist, sodass ein optimiertes Kosten- und Nutzenverhältnis
bei der angegebenen Skischuhschnalle erreicht werden kann.
[0012] Insbesondere kann durch die angegebene Ausführung der Skischuhschnalle eine Offenstellung
der Skischuhschnalle eingenommen bzw. vom Benutzer des Skischuhs aktiviert werden,
welche Offenstellung ein möglichst weite Volumenausdehnung bzw. Umfangsaufweitung
des Skischuhs erlaubt, ohne dass der Benutzer den Halt im Skischuh zur Gänze verliert.
Insbesondere kann die Skischuhschnalle bzw. deren Bügel auf die maximale Öffnungsweite
gegenüber der Zahnleiste eingestellt sein und zugleich die Offenstellung der Skischuhschnalle
bzw. des Betätigungshebels eingenommen sein, wodurch der Benutzer insbesondere bei
Anwendung im Manschettenbereich des Skischuhs noch eine Begrenzung bzw. einen gewissen
Rückhalt erfährt. Dies ist insbesondere in Verbindung mit Touren-Skischuhen von besonderem
Vorteil, da dadurch der maximale Stellweg bzw. der Einstellbereich zwischen dem Fixierzustand
des Fußes im Schuh und einer besonders lockeren bzw. relativbeweglichen Aufnahme des
Fußes im Skischuh vergrößert werden kann. Vor allem im Hinblick auf die Verwendungszustände
(i) Aufstiegs-Einstellung versus (ii) Abfahrts-Einstellung kann ein vergrößerter Einstellbereich
und damit einhergehend eine optimierte Anpassbarkeit erzielt werden, was vor allem
in Verbindung mit Touren-Skischuhen zur Ausübung des Tourenskisports von Vorteil ist.
[0013] Entsprechend einer zweckmäßigen Ausgestaltung kann dabei vorgesehen sein, dass das
weitere Federelement im Querschnitt U-förmig ausgebildet ist und einen ersten und
zweiten Schenkel umfasst, mit welchen das weitere Federelement am Betätigungshebel
gehaltert ist, wobei ein die beiden Schenkel verbindender Basisabschnitt in Bezug
auf einen vom Betätigungsabschnitt des Betätigungshebels abgewandten Hebelarm des
Betätigungshebels vorstehend ausgebildet ist. Insbesondere kann ein U-förmiges Federelement
vorgesehen sein, welches am Betätigungshebel angebracht ist und somit gewährleisten
kann, dass der Betätigungshebel in seiner Offenstellung verharrt. Vorteilhaft ist
bei der Konstruktion des weiteren Federelementes in U-förmiger Gestalt, dass das weitere
Federelement den Betätigungshebel partiell umschließt, wodurch die Kraftübertragung
vom weiteren Federelement auf den Betätigungshebel relativ optimal durch Formschluss
realisiert werden kann. Zudem kann dadurch eine hohe Langlebigkeit des weiteren Federelementes
erreicht werden, da es keine hochbeanspruchten Stellen aufweist.
[0014] Weiters kann es zweckmäßig sein, wenn der Basisabschnitt eine bogenförmige Kontaktfläche
ausbildet, welche mit der Hebelhalterung in und außer Kontakt bringbar ist. Vorteilhaft
ist bei einer bogenförmigen Kontaktfläche, dass der Verschleiß, welcher an der Hebelhalterung
aufgrund von Relativbewegungen zwischen dem Basisabschnitt des weiteren Federelementes
und der Hebelhalterung auftritt, minimiert werden kann, da keine scharfen Kanten vorhanden
sind. Folglich kann ein längerfristig möglichst konstantes Funktionsverhalten der
Skischuhschnalle erreicht werden.
[0015] Entsprechend einer vorteilhaften Ausführungsvariante kann vorgesehen sein, dass die
Kontaktfläche zwischen 2 bis 10 mm, insbesondere zwischen 3 bis 6 mm, bevorzugt 4
bis 5 mm gegenüber dem Hebelarm vorragt. Diese Wertepaarungen sind besonders vorteilhaft,
da dadurch die gewünschte Funktionalität zuverlässig erreicht werden kann und gleichzeitig
der benötigte Bauraum relativ gering gehalten werden kann.
[0016] Ferner kann es zweckmäßig sein, dass ein elastischer Verformungsweg des weiteren
Federelementes beim Übergang zwischen der Geschlossen- und Offenstellung - und umgekehrt
- zwischen 0,5 bis 4 mm, insbesondere zwischen 1 bis 3 mm, bevorzugt zwischen 1,5
bis 2,5 mm beträgt. Vorteilhaft ist hierbei, dass durch diese Verformungswege eine
ausreichende Federkraft bedingt durch die Elastizität des Federelementes auch dann
aufgebracht werden kann, wenn das Federelement aus Kunststoff gebildet ist.
[0017] In einer alternativen Variante kann vorgesehen sein, dass der Betätigungshebel unmittelbar
mit dem Bügel oder mittels einem Verbindungsstück mit dem Bügel verbunden ist, wobei
das weitere Federelement als Rastvorsprung ausgebildet ist, durch welchen der Bügel
in einer zur Zahnplatte distanzierten, außer Eingriff stehenden Inaktivstellung halterbar
ist. Vorteilhaft ist hierbei, dass das weitere Federelement besonders klein gebaut
werden kann und relativ optimal in den Betätigungshebel integrierbar ist. Durch diese
Ausführung des weiteren Federelementes kann der Bügel der Skischuhschnalle bei Einnahme
einer angehobenen Inaktivstellung gegenüber der Zahnleiste fortwährend außer Eingriff
gegenüber der Zahnleiste gehalten werden. Insbesondere unterbindet dabei das weitere
Federelement ein Eingreifen des Bügels in die Zahnleiste.
[0018] Dabei ist es zweckmäßig, wenn eine Haltekraft des Rastvorsprunges werkzeuglos überwindbar
ist, sodass der Bügel durch manuelle Betätigung ausgehend von seiner Inaktivstellung
in eine die Zahnplatte kontaktierende Aktivstellung - und umgekehrt - überführbar
ist. In einer vorteilhaften Ausführung wird die Haltekraft des Rastvorsprunges derart
eingestellt, dass die Funktion der Offenhaltung gewährleistet ist, der Skischuhträger
gegenüber dem Betätigungshebel jedoch keine erhöhten Kräfte aufwenden muss, um die
Skischuhschnalle zu schließen.
[0019] Gemäß einer praktikablen Ausführung ist der das weitere Federelement definierende
Rastvorsprung durch zumindest eine warzenartige Erhebung innerhalb des Verschwenkweges
zwischen dem Betätigungshebel und dem Bügel oder dem Verbindungsstück gebildet. Ein
Vorteil einer derartigen Ausführung liegt darin, dass sie einfach zu implementieren
ist und der Herstellaufwand möglichst gering gehalten werden kann. Weiters kann eine
derartige Ausführung vorteilhaft eingesetzt werden, wenn das Federelement, welches
für das Schließen bzw. für das Anliegen des Betätigungshebels der Skischuhschnalle
an der Schale des Skischuhs vorgesehen ist, zwischen dem Betätigungshebel und dem
Verbindungsstück oder Bügel angeordnet ist.
[0020] Ferner kann es zweckmäßig sein, wenn das weitere Federelement mittels einem Verbindungsbolzen
zwischen dem Betätigungshebel und dem Bügel oder dem Verbindungsstück und/oder mittels
einem Verbindungsbolzen zwischen Betätigungshebel und Hebelhalterung am Betätigungshebel
montiert ist. Vorteilhaft ist hierbei, dass diese Verbindungsbolzen in der Skischuhschnalle
ohnehin vorhanden sind und somit keine eigenen Befestigungselemente für das weitere
Federelement benötigt werden. Zweckmäßigerweise können diese Verbindungsbolzen die
Schwenkachsen zwischen den betreffenden Teilen ausbilden.
[0021] Weiters kann vorgesehen sein, dass die Hebelhalterung aus einem ersten Werkstoff,
vorzugsweise Metall, und das weitere Federelement aus einem weiteren Werkstoff, vorzugsweise
Kunststoff, gefertigt ist. Vorteilhaft ist hierbei, dass durch die Ausführung des
weiteren Federelementes in Kunststoff, dieses einfach und kostengünstig durch ein
Gussverfahren herstellbar ist. Weiters kann durch die Paarung von Metall und Kunststoff
erreicht werden, dass auch beim häufigen Öffnen und Schließen der Skischuhschnalle
etwaige Abnutzungserscheinungen an beiden Teilen gering bleiben.
[0022] Die zweitgenannte Aufgabe der Erfindung wird durch einen Skischuh gemäß Anspruch
13 gelöst. Die damit erzielbaren technischen Effekte und vorteilhaften Wirkungen sind
den vorhergehenden und den nachstehenden Beschreibungsteilen zu entnehmen.
[0023] Zum besseren Verständnis der Erfindung wird diese anhand der nachfolgenden Figuren
näher erläutert.
[0024] Es zeigen jeweils in stark vereinfachter, schematischer Darstellung:
- Fig. 1
- einen Skischuh in perspektivischer Ansicht;
- Fig. 2
- einen Schnitt durch den Schaft des Skischuhs mit einer Skischuhschnalle in Geschlossenstelllung;
- Fig. 3
- den Schaft und die Skischuhschnalle gemäß Fig. 2 in einer Offenstelllung;
- Fig. 4a
- einen Schnitt durch den Skischuhschaft mit der Skischuhschnalle, wobei dessen Betätigungshebel
am Beginn einer Wechselwirkung mit dessen Hebelhalterung steht;
- Fig. 4b
- die Skischuhschnalle gemäß Fig. 4a, wobei dessen Betätigungshebel in dieser Schwenkstellung
selbsttätig in Offenstellung gehalten ist;
- Fig. 5
- eine Draufsicht auf eine Skischuhschnalle mit einer weiteren Ausführungsform zur bedarfsweisen
Aktivierung und Deaktivierung einer bleibenden Offenstellung des Betätigungshebels.
[0025] Einführend sei festgehalten, dass in den unterschiedlich beschriebenen Ausführungsformen
gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen bzw. gleichen Bauteilbezeichnungen versehen
werden, wobei die in der gesamten Beschreibung enthaltenen Offenbarungen sinngemäß
auf gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen bzw. gleichen Bauteilbezeichnungen übertragen
werden können. Auch sind die in der Beschreibung gewählten Lageangaben, wie z.B. oben,
unten, seitlich usw. auf die unmittelbar beschriebene sowie dargestellte Figur bezogen
und sind diese Lageangaben bei einer Lageänderung sinngemäß auf die neue Lage zu übertragen.
[0026] Fig. 1 zeigt eine perspektivische Ansicht eines Skischuhs 1. Der Skischuh besteht
im Wesentlichen aus einer Schale 2 und einem Innenschuh 3. Gegebenenfalls kann der
Innenschuh 3, welcher aus einem weichen Kunststoffmaterial gefertigt ist, aus der
Schale 2, welche aus einem vergleichsweise harten und formfesten Kunststoffmaterial
gefertigt ist, herausgenommen werden. Entsprechend einer bevorzugten Ausführungsform
ist ein derartiger Skischuh 1 als Tourenskischuh ausgebildet ist, wobei hier der Innenschuh
3 typischerweise schnürbar ausgeführt ist. Der Skischuh 1 kann aber auch als Alpinskischuh
ausgeführt sein, wobei hier der Innenschuh 3 meist nicht über ein gesondertes Schließ-
bzw. Befestigungsmittel verfügt.
[0027] In beiden Ausführungsvarianten des Skischuhs 1 wird der Innenschuh 3 von der Schale
2 zumindest abschnittsweise aufgenommen bzw. umgrenzt. Ein vom Innenschuh 3 aufgenommener
Fuß kann durch Verringerung des Aufnahmevolumens der Schale 2 bzw. des Innenschuhs
3 im Innenschuh 3 gehalten werden. Die Verringerung des Aufnahmevolumens der Schale
2 erfolgt durch Skischuhschnallen 4, wobei an einem Skischuh 1 je nach Ausführungsmodell
eine unterschiedliche Anzahl von Skischuhschnallen 4 an der Schale 2 angeordnet sein
kann. Im dargestellten Ausführungsbeispiel umfasst die Schale 2 einen Schaft 6 und
eine Unterschale 7, welche mittels einem Drehgelenk 5 gelenkig miteinander verbunden
sind. Beispielsgemäß sind an der Unterschale 7 sowie am Schaft 6 jeweils zwei Skischuhschnallen
4 angeordnet. Zudem kann am Schaft 6 ein Klettband 8 angeordnet sein, durch welches
ein vom Skischuh 1 aufgenommener Fuß zusätzlich stabilisiert werden kann.
[0028] Die Fig. 2, 3 zeigen einen Schnitt durch den Schaft 6 eines Skischuhs 1 mit einer
Skischuhschnalle 4. Die Skischuhschnalle 4 umfasst eine Zahnplatte 9, welche an einer
ersten Lasche 10 der Schale 2, beispielsgemäß an einer Lasche des Schaftes 6. montiert
ist. Die Zahnplatte 9 kann hierbei über ein erstes Befestigungsmittel 11 an der ersten
Lasche 10 montiert sein, welches Befestigungsmittel 11 beispielsweise als Niete oder
als Schraube ausgeführt sein kann. Weiters ist es auch denkbar, dass die Zahnplatte
9 mit der ersten Lasche 10 verklebt bzw. daran angeformt ist. Die Skischuhschnalle
4 umfasst weiters ein Hebelsystem 12, welches an einer weiteren Lasche 13 der Schale
2, im speziellen des Schaftes 6, montiert ist. Auch hier ist es möglich, das Hebelsystem
12 über ein weiteres Befestigungsmittel 14 an der weiteren Lasche 13 zu montieren,
oder dieses anzukleben bzw. partiell in den Kunststoff einzuspritzen. Das Hebelsystem
12 weist einen Bügel 15 auf, welcher an einem Verbindungsstück 16 angeordnet ist.
Der Bügel 15 weist einen Bolzenabschnitt 17 auf, welcher in einen Zahn 18 der Zahnplatte
9 eingreifen kann. Anstelle einer schlaufenförmigen Ausbildung des Bügels 15, kann
der Bügel 15 in Draufsicht auch T-förmig ausgeführt sein. Die Verbindung zwischen
Bügel 15 und Verbindungsstück 16 kann entweder starr oder gelenkig ausgeführt werden.
[0029] Das Verbindungsstück 16 kann entweder einteilig oder mehrteilig ausgeführt werden.
Bei einer mehrteiligen Ausführung kann das Verbindungsstück 16 in eine Spindel 19
und in einen die Spindel 19 aufnehmenden Schaft 20 unterteilt sein. Durch Drehung
in der Rotationsachse der Spindel 19 relativ zum Schaft 20 kann die Länge des Verbindungsstückes
16 eingestellt werden, wodurch eine Feinjustierung der Schließweite 21 möglich ist.
Die Grobjustierung der Schließweite 21 erfolgt dadurch, dass der Bolzenabschnitt 17
des Bügels 15 in verschiedene der hintereinander ausgebildeten Zähne 18 der Zahnplatte
9 eingreifen kann.
[0030] Das Verbindungsstück 16 ist mitsamt dem Bügel 15 über einen ersten Verbindungsbolzen
22 mit dem Betätigungshebel 23 der Skischuhschnalle 4 gelenkig verbunden. Der Betätigungshebel
23 wiederum ist über einen weiteren Verbindungsbolzen 24 - Fig. 4a, 4b - mit der Hebelhalterung
25 drehbeweglich verbunden. Die Hebelhalterung 25 ist jenes Element des Hebelsystems
12, welches mit der weiteren Lasche 13 verbunden ist.
[0031] Der Betätigungshebel 23 ist jenes Element, welches der Benutzer des Skischuhs 1 betätigt,
um die Skischuhschnalle 4 zu schließen oder zu öffnen. Um den Betätigungshebel 23
in einer Geschlossenstellung 26 zu halten, kann vorgesehen sein, dass entweder um
den ersten Verbindungsbolzen 22 oder um den weiteren Verbindungsbolzen 24 ein Federelement
27 angeordnet ist. Dieses Federelement 27 kann wie hier dargestellt als Torsionsfeder
ausgeführt sein oder aber auch als einfache Blattfeder. Natürlich ist es auch möglich,
dass an beiden Verbindungsbolzen 22, 24 ein Federelement angeordnet ist, wobei Torsionsfeder
und Blattfeder auch kombiniert werden können. Im gespannten Zustand der Skischuhschnalle
1 werden auch Kippwinkelstellungen bzw. Totpunkt-Überschreitungen in der Kinematik
bzw. Schließmechanik genutzt, um die Skischuhschnalle 4 in einer vorgespannten Geschlossenstellung
26 zu halten und ein selbsttätiges Lösen zu vermeiden.
[0032] Die Verwendung des Federelementes 27 führt dazu, dass der Betätigungshebel 23 auch
im vorspannungsfreien bzw. ungespannten Zustand der Skischuhschnalle 4 in seiner Geschlossenstellung
26 gehalten wird. Typischerweise greift dabei gleichzeitig der Bolzenabschnitt 17
des Bügels 15 in einen Zahn 18 der Zahnplatte 9 ein.
[0033] Dies führt bei einer herkömmlichen Skischuhschnalle dazu, dass die Schließweite 21
des Schaftes 6 nicht durch Druck im Inneren des Skischuhs 1 bzw. Schafts 6 verändert,
insbesondere vergrößert werden kann. Typischerweise muss der Skischuhträger den Bügel
15 respektive den Bolzenabschnitt 17 unter manueller Kraftaufwendung außerhalb des
Eingriffs der Zähne 18 bringen, wenn er den Skischuh anziehen bzw. ausziehen will.
Dies ist besonders bei kalten Temperaturen und engem Sitz des Skischuhs 1 sehr mühevoll
bzw. umständlich zu bewerkstelligen. Meistens werden auch die Hände zum Aufweiten
des Schaftes 6 benötigt.
[0034] Um die Funktionalität der Skischuhschnalle 4 bzw. des damit ausgestatteten Skischuhs
1 zu verbessern bzw. zu erweitern, wurde ein weiteres Federelement 28 am Betätigungshebel
23 angebracht, durch welches weitere Federelement 28 der Betätigungshebel 23 in einer
Offenstellung 29 gehalten werden kann. Dies ermöglicht eine Vergrößerung der Schließweite
21 bzw. eine Vergrößerung des maximalen Einstellbereiches der Skischuhschnalle 4.
Insbesondere kann beim Tragen des Skischuhs 1 mit einigen in Offenstellung 29 gehalterten
Skischuhschnallen 4 einem Wunsch nach erhöhter Bewegungsfreiheit des Fußes bzw. Beines
des Benutzers besser Rechnung getragen werden. Dies insbesondere dann, wenn der Bügel
15 bzw. dessen Bolzenabschnitt 17 einen der Zähne 17 hintergreift bzw. in die Zahnleiste
9 eingehängt ist (in Fig.3 nicht dargestellt). Insbesondere kann dadurch maximale
Bewegungsfreiheit des Fußes bzw. Unterschenkels bei gleichzeitiger Vermeidung einer
völligen Aufweitung der Laschen 10, 13 des Schaftes 6 erzielt werden, sodass der Fuß
den Halt gegenüber dem Skischuh 1 nicht verliert. In an sich bekannter Weise kann
der Bolzenabschnitt 17 gegenüber den Zähnen 18 vom Benutzer auch außer Eingriff gebracht
werden, um dadurch ein leichtes Ein- bzw. Aussteigen gegenüber dem Skischuh 1 zu ermöglichen.
[0035] Bei der in Fig. 3 gezeigten Stellung der Skischuhschnalle 4 befindet sich der Betätigungshebel
23 in Offenstellung 29. Der Bügel 15 befindet sich gemäß Fig. 3 in seiner Inaktivstellung
30 von der aus er in seine Aktivstellung 31 (nicht gezeigt) eingeschwenkt werden kann.
In der Aktivstellung 31 steht der Bolzenabschnitt 17 mit einem Zahn 18 der Zahnplatte
9 in Eingriff.
[0036] In Fig. 3 ist weiters gut erkennbar, dass die Schließweite 21 im Schaft 6 größer
ist als der Vergleichswert beim geschlossenen Skischuh 1, welcher in Fig. 2 dargestellt
ist. Dadurch wird das An- bzw. Ausziehen des Skischuhs 1 erleichtert. Die Einnahme
der Offenstellung 29 des Betätigungshebels 23 und die gleichzeitige Einnahme der Aktivstellung
31 des Bügels 15 an dem zum Hebelsystem 12 nächstliegenden Zahn 18 der Zahnplatte
9 kann vorteilhaft sein, um ein erhöhtes bzw. maximiertes Aufnahmevolumen im Schuhinneren
zu erzielen, aber trotzdem eine ungehinderte Aufweitung bzw. Distanzierung der Laschen
11, 13 zu unterbinden. Eine derartige Komfort-Einstellung kann insbesondere bei Touren-Skischuhen
1 vorteilhaft sein. Dies vor allem dann, wenn ein leichter Anstieg vorliegt bzw. wenn
Rastpausen eingelegt werden.
[0037] Die Fig. 4a und 4b zeigen Detailansichten der Skischuhschnalle 4, bei der sich die
Skischuhschnalle 4 in der Öffnungsphase durch den Skischuhträger befindet. In diesen
Detailansichten ist eine vorteilhafte Ausführungsform des weiteren Federelementes
28 am Betätigungshebel 23 gut erkennbar. Hierbei ist ersichtlich, dass das weitere
Federelement 28 um den Hebelarm 32 des Betätigungshebels 23 angeordnet ist bzw. am
Hebelarm 32 des Betätigungshebels 23 ausgebildet ist. Der Hebelarm 32 ist zumindest
teilweise in der Hebelhalterung 25 aufgenommen und stellt den vom Betätigungsabschnitt
des Betätigungshebels 23 abgewandten Endabschnitt des Betätigungshebels 23 dar. Als
virtuelle Grenze zwischen Betätigungsabschnitt und Hebelarm 23 kann dabei der Verbindungsbolzen
24 bzw. die damit definierte Schwenkachse 42 verstanden werden.
[0038] Das weitere Federelement 28 besteht bei der dargestellten, vorteilhaften Ausführungsform
aus einem ersten Schenkel 33 sowie einem zweiten Schenkel 34, welche jeweils an gegenüberliegenden
Seiten des Hebelarmes 32 anliegen. Die beiden Schenkel 33 und 34 sind über einen Basisabschnitt
35 zu einem einteiligen U-Bügel ausgeformt.
[0039] Durch diese Anordnung der beiden Schenkel 33 und 34 bzw. des Basisabschnittes 35
ergibt sich in der Seitenansicht des weiteren Federelementes 28 eine U-Form. An der
der Hebelhalterung 25 zugewandten Seite des weiteren Federelementes 28 befindet sich
eine Kontaktfläche 36. Diese Kontaktfläche 36 wird während des Schwenkvorganges des
Betätigungshebels 23 mit einer weiteren Kontaktfläche 37 an der Hebelhalterung 25
in Kontakt gebracht bzw. in Relativbewegung versetzt. Eine durch Reibungskräfte gehemmte
Relativbewegung der beiden Kontaktflächen 36, 37 ergibt sich während der Drehbewegung
des Betätigungshebels 23. Aufgrund der beschriebenen Geometrie des Federelementes
28 ist diese zerstörungsfrei und langfristig nutzbar.
[0040] In Fig. 4a ist der Betätigungshebel 23 soweit angehoben, dass die Kontaktfläche 36
des weiteren Federelementes 28 und die weitere Kontaktfläche 37 der Hebelhalterung
25 einander leicht berühren. Dabei wird das weitere Federelement 28 minimal elastisch
verformt, wodurch vom weiteren Federelement 28 eine Kraft bzw. ein Drehmoment auf
das Hebelsystem 12 ausgeübt wird, wie dies in Fig. 4a angedeutet ist, welches Kraftsystem
in Verbindung mit Fig. 4b genauer beschrieben wird.
[0041] Fig. 4b zeigt den Betätigungshebel 23 in einer weiteren Schwenkwinkelstellung 39
in der das weitere Federelement 28 elastisch verformt wird. Durch die elastische Verformung
des weiteren Federelementes 28 ergibt sich eine Normalkraft 40, welche zwischen der
weiteren Kontaktfläche 37 der Hebelhalterung 25 und der Kontaktfläche 36 des weiteren
Federelementes 28 auftritt. Die Normalkraft 40 wirkt in einem gewissen Hebelabstand
41 zur Schwenkachse 42 des weiteren Verbindungsbolzens 24 bzw. des Betätigungshebels
23. Dadurch wird ein Drehmoment erzeugt, durch welches der Betätigungshebel 23 dazu
tendiert, sich weiter zu öffnen. Diesem Drehmoment entgegen wirken ein weiteres Drehmoment,
welches durch das Federelement 27 am Betätigungshebel 23 aufgebracht wird, sowie ein
Drehmoment, welches durch die Reibkraft 43 zwischen den Kontaktflächen 36 und 37 erzeugt
wird.
[0042] Ließe man die Reibkraft 43 außer Acht, so würde sich eine weitere Schwenkwinkelstellung
39 ergeben, an der sich das Drehmoment, welches durch das weitere Federelement 28
erzeugt wird, sowie das Drehmoment, welches durch das Federelement 27 erzeugt wird,
aufheben. Bei kleinster Abweichung von dieser weiteren Schwenkwinkelstellung 39 würde
das Hebelsystem 12 entweder in die Offenstellung 29 oder in die Geschlossenstellung
26 kippen.
[0043] Unter Beachtung der Reibkraft 43 ergibt sich jedoch ein Schwenkwinkelbereich 44,
in welchem das Hebelsystem 12 in einem stabilen Zustand verharrt. Außerhalb dieses
Schwenkwinkelbereiches 44 findet wieder ein Abkippen in die Offenstellung 29 oder
in die Geschlossenstellung 26 des Betätigungshebels 23 statt.
[0044] Das weitere Federelement 28 stellt dabei im Wesentlichen eine elastisch nachgiebige
Nocke 45 dar, welche exzentrisch zur Schwenkachse 42 des Betätigungshebels 23 ausgebildet
ist und in einem vom Betätigungsabschnitt des Betätigungshebels 23 abgewandten Endabschnitt
des Betätigungshebels 23 ausgebildet ist. Eine derartiges Exzenterelement in Art einer
in sich elastischen Nocke 45 ist kostengünstig implementierbar, robust und langfristig
funktionstauglich.
[0045] In Fig. 5 ist eine weitere, gegebenenfalls für sich eigenständige Ausführungsform
der Skischuhschnalle 4 gezeigt, wobei für gleiche Teile gleiche Bezugszeichen bzw.
Bauteilbezeichnungen wie in den vorangegangenen Figuren verwendet werden. Um unnötige
Wiederholungen zu vermeiden, wird auf die detaillierte Beschreibung in den vorangegangenen
Figuren hingewiesen bzw. darauf Bezug genommen.
[0046] Bei der in Fig. 5 gezeigten Ausführungsform einer Skischuhschnalle 4 ist das weitere
Federelement 28 nicht am Hebelarm 32 des Betätigungshebels 23 angeordnet, sondern
ist hierbei das weitere Federelement 28 als Rastvorsprung 46 ausgebildet, welcher
mit dem Verbindungsstück 16 bzw. mit dem Bügel 15 in Eingriff bzw. Wechselwirkung
versetzbar ist und somit das Hebelsystem 12 in seiner Offenstellung verharren lässt.
Bei der dargestellten Ausführungsform ist der Rastvorsprung 46 als warzenartige Erhebung
47 ausgebildet. Eine solche Erhebung 47 ist einfach herzustellen und kann neben einer
hohen Robustheit und Langlebigkeit eine optimale Funktion gewährleisten. Diese Ausführungsform
ist vor allem dann zweckmäßig, wenn das Federelement 27 zwischen dem Bügel 15 oder
dem Verbindungsstück 16 und dem Betätigungshebel 23 angeordnet ist. Auch bei dieser
Ausführungsform kann das weitere Federelement 28 entweder mittels dem ersten Verbindungsbolzen
22 oder mittels dem weiteren Verbindungsbolzen 24 oder auch mit beiden Verbindungsbolzen
22, 24 am Betätigungshebel 23 montiert sein.
[0047] Die Ausführungsbeispiele zeigen mögliche Ausführungsvarianten der Skischuhschnalle
4, wobei an dieser Stelle bemerkt sei, dass die Erfindung nicht auf die speziell dargestellten
Ausführungsvarianten derselben eingeschränkt ist, sondern vielmehr auch diverse Kombinationen
der einzelnen Ausführungsvarianten untereinander möglich sind und diese Variationsmöglichkeit
aufgrund der Lehre zum technischen Handeln durch gegenständliche Erfindung im Können
des auf diesem technischen Gebiet tätigen Fachmannes liegt.
[0048] Weiters können auch Einzelmerkmale oder Merkmalskombinationen aus den gezeigten und
beschriebenen unterschiedlichen Ausführungsbeispielen für sich eigenständige, erfinderische
oder erfindungsgemäße Lösungen darstellen.
[0049] Die den eigenständigen erfinderischen Lösungen zugrundeliegende Aufgabe kann der
Beschreibung entnommen werden.
[0050] Sämtliche Angaben zu Wertebereichen in gegenständlicher Beschreibung sind so zu verstehen,
dass diese beliebige und alle Teilbereiche daraus mitumfassen, z.B. ist die Angabe
1 bis 10 so zu verstehen, dass sämtliche Teilbereiche, ausgehend von der unteren Grenze
1 und der oberen Grenze 10 mit umfasst sind, d.h. sämtliche Teilbereiche beginnen
mit einer unteren Grenze von 1 oder größer und enden bei einer oberen Grenze von 10
oder weniger, z.B. 1 bis 1,7, oder 3,2 bis 8,1, oder 5,5 bis 10.
[0051] Vor allem können die einzelnen in den Fig. 1 bis 5 gezeigten Ausführungen den Gegenstand
von eigenständigen, erfindungsgemäßen Lösungen bilden. Die diesbezüglichen, erfindungsgemäßen
Aufgaben und Lösungen sind den Detailbeschreibungen dieser Figuren zu entnehmen.
[0052] Der Ordnung halber sei abschließend darauf hingewiesen, dass zum besseren Verständnis
des Aufbaus der Skischuhschnalle 4 diese bzw. deren Bestandteile teilweise unmaßstäblich
und/oder vergrößert und/oder verkleinert dargestellt wurden.
Bezugszeichenaufstellung
1 |
Skischuh |
31 |
Aktivstellung |
2 |
Schale |
32 |
Hebelarm |
3 |
Innenschuh |
33 |
erster Schenkel |
4 |
Skischuhschnalle |
34 |
zweiter Schenkel |
5 |
Drehgelenk |
35 |
Basisabschnitt |
6 |
Schaft |
36 |
Kontaktfläche |
7 |
Unterschale |
37 |
weitere Kontaktfläche |
8 |
Klettband |
38 |
Schwenkwinkelstellung |
9 |
Zahnplatte |
39 |
weitere Schwenkwinkelstellung |
10 |
erste Lasche |
40 |
Normalkraft |
11 |
erstes Befestigungsmittel |
41 |
Hebelabstand |
12 |
Hebelsystem |
42 |
Schwenkachse |
13 |
weitere Lasche |
43 |
Reibkraft |
14 |
weiteres Befestigungsmittel |
44 |
Schwenkwinkelbereich |
15 |
Bügel |
45 |
Nocke |
16 |
Verbindungsstück |
46 |
Rastvorsprung |
17 |
Bolzenabschnitt |
47 |
warzenartige Erhebung |
18 |
Zahn |
|
|
19 |
Spindel |
|
|
20 |
Schaft |
|
|
21 |
Schließweite |
|
|
22 |
erster Verbindungsbolzen |
|
|
23 |
Betätigungshebel |
|
|
24 |
weiterer Verbindungsbolzen |
|
|
25 |
Hebelhalterung |
|
|
26 |
Geschlossenstellung |
|
|
27 |
Federelement |
|
|
28 |
weiteres Federelement |
|
|
29 |
Offenstellung |
|
|
30 |
Inaktivstellung |
|
|
1. Skischuhschnalle (4) zum Schließen der Schale (2) eines Skischuhs (1), umfassend eine
Zahnplatte (9) zur Montage an einer ersten Lasche (10) der Schale (2) des Skischuhs
(1), sowie ein Hebelsystem (12) zur Montage an einer weiteren Lasche (13) der Schale
(2) des Skischuhs (1), in welchem Hebelsystem (12) ein Bügel (15) drehbeweglich mit
einem Betätigungshebel (23) verbunden ist, wobei der Betätigungshebel (23) drehbeweglich
in einer Hebelhalterung (25) aufgenommen ist und in welchem Hebelsystem (12) weiters
zumindest ein Federelement (27) zur Überführung des Betätigungshebels (23) in eine
Geschlossenstellung (26) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass am Betätigungshebel (23) ein weiteres Federelement (28) ausgebildet ist, durch welches
weitere Federelement (28) der Betätigungshebel (23) respektive die Skischuhschnalle
(4) in Offenstellung (29) halterbar ist.
2. Skischuhschnalle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das weitere Federelement (28) durch Verschwenken des Betätigungshebels (23) in oder
über eine vorbestimmte Schwenkwinkelstellung (38) gegenüber der Hebelhalterung (25)
in und außer federelastische Wechselwirkung versetzbar ist.
3. Skischuhschnalle nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das weitere Federelement (28) durch eine elastisch nachgiebige Nocke (45) gebildet
ist, welche exzentrisch zu einer Schwenkachse (42) des Betätigungshebels (23) ausgebildet
ist und in einem von einem Betätigungsabschnitt des Betätigungshebels (23) abgewandten
Endabschnitt des Betätigungshebels (23) ausgebildet ist.
4. Skischuhschnalle nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das weitere Federelement (28) im Querschnitt U-förmig ausgebildet ist und einen ersten
und zweiten Schenkel (33,34) umfasst, mit welchen das weitere Federelement (28) am
Betätigungshebel (23) gehaltert ist, wobei ein die beiden Schenkel (33,34) verbindender
Basisabschnitt (35) in Bezug auf einen vom Betätigungsabschnitt des Betätigungshebels
(23) abgewandten Hebelarm (32) des Betätigungshebels (23) vorstehend ausgebildet ist.
5. Skischuhschnalle nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Basisabschnitt (35) eine bogenförmige Kontaktfläche (36) ausbildet, welche mit
der Hebelhalterung (25) in und außer Kontakt bringbar ist.
6. Skischuhschnalle nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Kontaktfläche (36) zwischen 2 bis 10 mm, insbesondere zwischen 3 bis 6 mm, bevorzugt
4 bis 5 mm gegenüber dem Hebelarm (32) vorragt.
7. Skischuhschnalle nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein elastischer Verformungsweg des weiteren Federelementes (28) beim Übergang zwischen
der Geschlossen- und Offenstellung (26, 29) - und umgekehrt - zwischen 0,5 bis 4 mm,
insbesondere zwischen 1 bis 3 mm, bevorzugt zwischen 1,5 bis 2,5 mm beträgt.
8. Skischuhschnalle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Betätigungshebel (23) unmittelbar mit dem Bügel (15) oder mittels einem Verbindungsstück
(16) mit dem Bügel (15) verbunden ist, wobei das weitere Federelement (28) als Rastvorsprung
(46) ausgebildet ist, durch welchen der Bügel (15) in einer zur Zahnplatte (9) distanzierten,
außer Eingriff stehenden Inaktivstellung (30) halterbar ist.
9. Skischuhschnalle nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass eine Haltekraft des Rastvorsprunges (46) werkzeuglos überwindbar ist, sodass der
Bügel (15) durch manuelle Betätigung ausgehend von seiner Inaktivstellung (30) in
eine die Zahnplatte (9) kontaktierende Aktivstellung (31) - und umgekehrt - überführbar
ist.
10. Skischuhschnalle nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Rastvorsprung (46) durch zumindest eine warzenartige Erhebung (47) innerhalb
des Verschwenkweges zwischen dem Betätigungshebel (23) und dem Bügel (15) oder dem
Verbindungsstück (16) gebildet ist.
11. Skischuhschnalle nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das weitere Federelement (28) mittels einem ersten Verbindungsbolzen (22) zwischen
dem Betätigungshebel (23) und dem Bügel (15) oder dem Verbindungsstück (16) und/oder
mittels einem weiteren Verbindungsbolzen (24) zwischen Betätigungshebel (23) und Hebelhalterung
(25) am Betätigungshebel (23) montiert ist.
12. Skischuhschnalle nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Hebelhalterung (25) aus einem ersten Werkstoff, vorzugsweise Metall, und das
weitere Federelement (28) aus einem weiteren Werkstoff, vorzugsweise Kunststoff, gefertigt
ist.
13. Skischuh umfassend eine Schale (2) aus Hartkunststoff, sowie zumindest eine Skischuhschnalle
(4) zur Veränderung des Aufnahmevolumens der Schale (2), dadurch gekennzeichnet, dass die Skischuhschnalle (4) nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche ausgebildet
ist.