[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bedrucken eines Bedruckstoffs nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
[0002] Die Regelung drucktechnischer Prozesse, wie z.B. eine Farbregisterregelung oder eine
Farbdichtregelung, erfolgt üblicherweise unter Verwendung von auf einen Bedruckstoff
gedruckten Druckkontrollmarken, die mit Hilfe von Sensoren vermessen werden, wobei
hierbei ermittelte Ist-Werte der Druckkontrollmarken mit Soll-Werten für die Druckkontrollmarken
verglichen werden, um auf Basis einer Abweichung zwischen den Ist-Werten und den Soll-Werten
Stellsignale für den zu regelnden drucktechnischen Prozess zu ermitteln. Derartige
Druckkontrollmarken werden typischerweise außerhalb des eigentlichen Druckbilds bzw.
Sujets auf den Bedruckstoff gedruckt. Da solche Druckkontrollmarken als störend empfunden
werden, kommen zunehmend kleinere Druckkontrollmarken zum Einsatz, die einen Durchmesser
zwischen 0,2 mm und 0,3 mm aufweisen können. Diese kleinen Druckkontrollmarken können
neben der runden Form auch eine rechteckige, quadratische oder beliebig polygone oder
eine sonstige Form aufweisen, wobei diese in der Regel eine Fläche von ca. 0,03 mm
2 bis ca. 0,07 mm
2 aufweisen. Derart kleine Druckkontrollmarken werden auch als Mikromarken bezeichnet.
Dann, wenn derart kleine Druckkontrollmarken zur Regelung eines drucktechnischen Prozesses
verwendet werden, besteht das Problem, dass die an solchen kleinen Druckkontrollmarken
erfassten Ist-Werte z. B. aufgrund massiver Streulichteinflüsse mit einer großen Messungenauigkeit
bzw. einem großen Messfehler behaftet sein können. Daher bereitet es Schwierigkeiten,
belastbare Ist-Werte an derart kleinen Druckkontrollmarken zu erfassen, die zu einer
stabilen Regelung eines drucktechnischen Prozesses herangezogen werden können.
[0003] Hiervon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein neuartiges
Verfahren zum Bedrucken eines Bedruckstoffs zu schaffen.
[0004] Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren zum Bedrucken eines Bedruckstoffs gemäß Anspruch
1 gelöst. Erfindungsgemäß wird in mindestens eine Druckzone des Bedruckstoffs mindestens
eine relativ kleine Druckkontrollmarke gedruckt. In mindestens eine Druckzone des
Bedruckstoffs wird zusätzlich mindestens eine relativ große Druckkontrollmarke gedruckt.
Die oder jede relativ kleine Druckkontrollmarke und die oder jede relativ große Druckkontrollmarke
werden mit Hilfe eines Sensors erfasst. Mit Hilfe des Messwerts der oder jeder relativ
großen Druckkontrollmarke werden die durch Vermessen der relativ kleinen Druckkontrollmarken
erfassten Ist-Werte von Druckparametern korrigiert. Mit der hier vorliegenden Erfindung
wird vorgeschlagen, zusätzlich zu der mindestens einen auf den Bedruckstoff gedruckten
relativ kleinen Druckkontrollmarken mindestens eine relativ große Druckkontrollmarke
auf den Bedruckstoff zu drucken, um auf Grundlage eines Messwerts, der an der oder
jeder relativ großen Druckkontrollmarke erfasst wird, die an den relativ kleinen Druckkontrollmarken
erfassten Ist-Werte der Druckparameter zu korrigieren. Damit ist im Druckprozess dynamisch
eine Korrektur von an relativ kleinen Druckkontrollmarken gewonnenen Ist-Werten der
Druckparametern möglich, sodass dann auch an solchen relativ kleinen Druckkontrollmarken
gewonnene Ist-Werte stabil und belastbar sind und damit für die Regelung eines drucktechnischen
Prozesses mit hoher Regelqualität herangezogen werden können.
[0005] Nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wird in mindestens eine Druckzone,
nämlich in mindestens eine Farbzone, des Bedruckstoffs für alle gedruckten Druckfarben
jeweils eine relativ kleine Druckkontrollmarke gedruckt, wobei für mindestens eine
gedruckte Druckfarbe in mindestens eine der Farbzonen eine relativ große Druckkontrollmarke
gedruckt wird, wobei die in dieselbe Farbzone für dieselbe Druckfarbe gedruckte relativ
kleine Druckkontrollmarke und relativ große Druckkontrollmarke mit Hilfe desselben
Sensors erfasst werden, und wobei auf Grundlage der Abweichung zwischen den Messwerten
der in dieselbe Farbzone für dieselbe Druckfarbe gedruckten relativ kleinen Druckkontrollmarke
und relativ großen Druckkontrollmarke die in allen Farbzonen durch Vermessen der relativ
kleinen Druckkontrollmarken erfassten Ist-Werte der Druckparameter korrigiert werden.
[0006] Vorzugsweise wird für jede gedruckte Druckfarbe in jeweils mindestens eine der Farbzonen
eine relativ große Druckkontrollmarke gedruckt, wobei die in dieselbe Farbzone für
dieselbe Druckfarbe gedruckte relativ kleine Druckkontrollmarke und relativ große
Druckkontrollmarke mit Hilfe desselben Sensors erfasst werden, und wobei auf Grundlage
der Abweichung zwischen den Messwerten der in dieselbe Farbzone für dieselbe Druckfarbe
gedruckten relativ kleinen Druckkontrollmarke und relativ großen Druckkontrollmarke
die in allen Farbzonen für dieselbe Druckfarbe durch Vermessen der relativ kleinen
Druckkontrollmarken erfassten Ist-Werte korrigiert werden. Dann, wenn für jede Druckfarbe
eine relativ große Druckkontrollmarke zusätzlich zu den relativ kleinen Druckkontrollmarken
auf den Bedruckstoff gedruckt wird, ist eine besonders vorteilhafte Farbdichteregelung
und Farbregisterregelung möglich.
[0007] Vorzugsweise wird die relativ große Druckkontrollmarke einer Druckfarbe in unmittelbarer
Nähe zu einer relativ kleinen Druckkontrollmarke für dieselbe Druckfarbe auf den Bedruckstoff
gedruckt. Hierdurch ist sichergestellt, dass die an der relativ großen Druckkontrollmarke
und der an der relativ kleinen Druckkontrollmarke erfasste Messwerte unter identischen
Messbedingungen erfasst werden, sodass dann eine vorteilhafte Korrektur der an den
relativ kleinen Druckkontrollmarken erfassten Ist-Werte der Druckparameter erfolgen
kann.
[0008] Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und
der nachfolgenden Beschreibung. Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird, ohne hierauf
beschränkt zu sein, an Hand der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigt:
- Fig. 1:
- einen Ausschnitt aus einem bedruckten Bedruckstoff.
[0009] Die hier vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bedrucken eines Bedruckstoffs.
[0010] Auf einen zu bedruckenden Bedruckstoff wird einerseits mindestens ein Druckbild und
in mindestens eine Druckzone des Bedruckstoffs mindestens eine Druckkontrollmarke
gedruckt. Die Druckkontrollmarken werden mithilfe eines Sensors messtechnisch erfasst,
um an denselben Ist-Werte von Druckparametern zu erfassen.
[0011] Hinsichtlich der eingesetzten Sensoren können verschiedene Ausgestaltungsformen realisiert
werden. So können die relativ kleinen und die relativ großen Druckkontrollmarken mit
ein und demselben Sensor erfasst werden. Ferner besteht auch die Möglichkeit, die
relativ kleinen und die relativ großen Druckkontrollmarken mit getrennten Sensoren
zu erfassen.
[0012] Darüberhinaus sind aus dem Stand der Technik verschiedene Sensoranordnungen bekannt:
in einer Ausgestaltung ist mindestens ein Sensor über die Bedruckstoffbreite verfahrbar
angeordnet, so dass die Druckkontrollmarken über die Bedruckstoffbreite durch Verfahren
des Sensors quer zur Druckrichtung zeitlich versetzt erfasst werden. In einer anderen
Ausgestaltungsform wird eine Mehrzahl von Sensoren über die Bahnbreite angeordnet,
so dass über die gesamte Bedruckstoffbreite die Marken zeitgleich oder nur mit minimalem
zeitlichen Versatz erfasst werden können. Diese Ausgestaltung erfordert zwar eine
Vielzahl von Sensoren, ermöglicht aber wesentlich kürzere Erfassungszyklen. Als dritte
Ausprägung kann eine Kombination beider Varianten realisiert werden, bei welcher mehrere
Sensoren über die Bedruckstoffbreite verfahrbar angeordnet sind, so dass die Verfahrwege
und somit die Erfassungszyklen reduziert werden können. Die Ist-Werte werden mit entsprechenden
Soll-Werten verglichen, wobei abhängig von Abweichungen zwischen den Ist-Werten und
den Soll-Werten das Bedrucken des Bedruckstoffs derart geregelt wird, dass die Abweichungen
zwischen den Ist-Werten und den Soll-Werten kleiner als Grenzwerte sind, dass also
die Ist-Werte sich den Soll-Werten annähern bzw. denselben folgen.
[0013] Fig. 1 zeigt einen Ausschnitt aus einem Bedruckstoff 10, bei welchem es sich vorzugsweise
um einen in einer Rollendruckmaschine bedruckten, bahnförmigen Bedruckstoff handelt.
Auf den bahnförmigen Bedruckstoff 10 sind in Fig. 1 mehrere Druckseiten 11, 12, 13
und 14 bedruckt, wobei die Druckbereiche der Druckseiten 11, 12, 13 und 14 durch gestrichelte
Linien getrennt ist.
[0014] In Fig. 1 ist zwischen den Druckseiten 11 und 12, die bezogen auf am Drucken beteiligte
Zylinder in Axialrichtung gesehen nebeneinander auf den Bedruckstoff 10 bedruckt sind,
ein Bedruckstoffbereich 21 ausgebildet, in dem der Bedruckstoff 10 nicht bedruckt
wird und der typischerweise der Ausbildung eines Falzes zwischen Druckseiten 11 und
12 liegt. Zwischen den bezogen auf die am Drucken beteiligten Zylinder in Umfangsrichtung
derselben gesehen hintereinander auf den Bedruckstoff 10 gedruckten Druckseiten 11
und 13 sowie 12 und 14 ist ebenfalls ein druckfreier Bereich 22 ausgebildet, im Bereich
dessen typischerweise der Bedruckstoff 10 beim Abtrennen von Signaturen beschnitten
wird.
[0015] Auf den Bedruckstoff 10 wird in Fig. 1 im Bereich jeder Druckseite 11, 12, 13 und
14 jeweils ein Druckbild gedruckt. In Axialrichtung gesehen wird dabei der Bedruckstoff
in mehreren Druckzonen, nämlich Farbzonen, bedruckt, wobei die einzelnen Druckzonen
bzw. Farbzonen des Bedruckstoffs 10 in Fig. 1 nicht eingezeichnet sind. Die axiale
Breite der Druckzonen bzw. Farbzonen ergibt sich durch die axiale Breite von Farbzonenstellelementen,
die im Bereich der am Drucken beteiligten Farbwerke von Druckwerken einer Druckmaschine
verbaut sind.
[0016] Fig. 1 kann entnommen werden, dass vorzugsweise in jede Druckzone bzw. Farbzone des
Bedruckstoffs mehrere relativ kleinen Druckkontrollmarken 15, 16, 17, 18 gedruckt
werden, wobei für vorzugsweise jede am Drucken beteiligte Druckfarbe jeweils eine
relativ kleine Druckkontrollmarke 15, 16, 17, 18 in jede der Druckzonen bzw. Farbzonen
des Bedruckstoffs gedruckt wird. In Fig. 1 sind je Druckzone jeweils vier relativ
kleine Druckkontrollmarken 15, 16, 17, 18 in die jeweilige Druckzone gedruckt, nämlich
für die am Drucken beteiligten Druckfarben Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz.
[0017] Bei diesen relativ kleinen Druckkontrollmarken15, 16, 17, 18, die für jede am Drucken
beteiligte Druckfarbe jeweils in jede der Farbzonen des bedruckten Bedruckstoffs 10
gedruckt werden, handelt es sich um sogenannte Mikromarken, die typischerweise einen
Durchmesser zwischen 0,2 mm und 0,3 mm aufweisen. Diese kleinen Druckkontrollmarken
können neben der runden Form auch eine rechteckige, quadratische oder beliebig polygone
oder sonstige Form aufweisen, wobei diese in der Regel eine Fläche von ca. 0,03 mm
2 bis ca. 0,07 mm
2 aufweisen. An solchen Mikromarken kann die Erfassung von Ist-Werten von Druckparametern,
so zum Beispiel die Erfassung von Ist-Werten einer Farbdichtemessung, infolge von
Streulichteinflüssen stark fehlerbehaftet sein kann.
[0018] Im Sinne der Erfindung wird zusätzlich zu den in vorzugsweise jeder Druckzone bzw.
Farbzone auf den Bedruckstoff 10 bedruckten relativ kleinen Druckkontrollmarken 15,
16, 17 und 18 in mindestens eine Druckzone bzw. Farbzone des Bedruckstoffs zusätzlich
mindestens eine relativ große Druckkontrollmarke 19, 20 gedruckt. Die relativ großen
Druckkontrollmarken 19, 20 können als Makromarken bezeichnet werden. Die Fläche dieser
großen Druckkontrollmarken 19, 20 entspricht in der Regel mindestens dem 1,5-fachen,
vorzugsweise dem 3- bis 4-fachen der Fläche der kleinen Druckkontrollmarken 15,16,
17 und 18, so dass diese eine Fläche von größergleich 0,045 mm
2, vorzugsweise 0,09 mm
2 bis ca. 0,3 mm
2 aufweisen und können von der Ausgestaltung her eine beliebige Form, vorzugsweise
eine runde, rechteckige oder beliebig polygone Form aufweisen.
[0019] Die Größe der relativ großen Druckkontrollmarken 19, 20 bzw. der Makromarken ist
somit derart dimensioniert, dass an denselben genauere Messwerte erfasst werden können
als an den relativ kleinen Druckkontrollmarken bzw. als an den Mikromarken, also Messwerte,
die zum Beispiel durch Streulichteffekte weniger stark beeinträchtigt sind.
[0020] Im Druckprozess werden die in mindestens eine, vorzugsweise in jede Druckzone auf
den Bedruckstoff bedruckten, relativ kleinen Druckkontrollmarken 15, 16, 17 und 18
sowie die oder jede relativ große Druckkontrollmarke 19, 20 mithilfe eines Sensors
erfasst, wobei mithilfe des Messwerts der oder jeder relativ großen Druckkontrollmarke
19, 20 die an den relativ kleinen Druckkontrollmarken 15, 16, 17 und 18 erfassten
Ist-Werte der Druckparameter automatisch korrigiert werden. Im Druckprozess erfolgt
demnach eine automatische Korrektur und damit eine dynamische Kalibrierung der an
den relativ kleinen Kontrollmarken 15, 16, 17 und 18 erfassten Ist-Werte der jeweiligen
Druckparameter.
[0021] In Fig. 1 wird in jede Druckzone, nämlich in jede Farbzone, des Bedruckstoffs für
alle am Drucken beteiligten Druckfarben jeweils eine relativ kleine Druckkontrollmarke
15, 16, 17 und 18 auf den Bedruckstoff 10 gedruckt. Für mindestens eine gedruckte
Druckfarbe wird ferner in eine der Druckzonen bzw. Farbzonen eine relativ große Druckkontrollmarke
19, 20 gedruckt. So zeigt Fig. 1, dass in diejenige Druckzone bzw. Farbzone des Bedruckstoffs,
die in der Druckseite 11 ganz rechts positioniert ist, sowie in diejenige Druckzone
bzw. Farbzone des Bedruckstoffs, die in der Druckseite 12 ganz links positioniert
ist, jeweils eine relativ große Druckkontrollmarke 19, 20 gedruckt ist, wobei in Fig.
1 die Druckkontrollmarke 19 in der ganz rechten Farbzone bzw. Druckzone der Druckseite
11 unmittelbar oberhalb relativ kleinen Druckkontrollmarke 15 für die Druckfarbe Cyan
und in der ganz linken Druckzone bzw. Farbzone der Druckseite 12 die dort gedruckte,
relativ große Druckmarke 20 unmittelbar oberhalb der relativ kleinen Druckkontrollmarke
16 für die Druckfarbe Magenta auf den Bedruckstoff 10 gedruckt ist.
[0022] In der Druckzone bzw. Farbzone des Bedruckstoffs 10, in welchen die Druckkontrollmarken
15 und 19 unmittelbar übereinander gedruckt sind, sowie in der Druckzone bzw. Farbzone
des Bedruckstoffs 10, in welcher die Druckkontrollmarken 16 und 20 unmittelbar übereinander
gedruckt sind, werden die jeweiligen Druckkontrollmarken mithilfe desselben Sensors
messtechnisch erfasst.
[0023] Dabei wird in Fig. 1 an der in der Druckseite 11 ganz rechten Druckzone bzw. Farbzone
für die Druckfarbe Cyan ein Messwert an der relativ kleinen Druckkontrollmarke 15
sowie ein Messwert an der relativ großen Druckkontrollmarke 19 erfasst, wobei auf
Grundlage der Abweichung zwischen diesen beiden Messwerte für die Druckfarbe Cyan
die in allen Farbzonen durch Vermessen der relativ kleinen Druckkontrollmarken 15
erfassten Ist-Werte für die Druckfarbe Cyan automatisch korrigiert werden.
[0024] An der im Druckprodukt 12 ganz rechten Farbzone wird an der relativ kleinen Druckkontrollmarke
16 für die Druckfarbe Magenta und an der relativ großen Druckkontrollmarke 20 für
die Druckfarbe Magenta jeweils ein Messwert für die Druckfarbe Magenta ermittelt,
wobei eine Abweichung zwischen diesen beiden Messwerten ermittelt wird, und wobei
weiterhin auf Grundlage dieser Abweichung die Ist-Werte, die in allen Farbzonen an
den relativ kleinen Druckkontrollmarken 16 der Druckfarbe Magenta ermittelt werden,
automatisch korrigiert werden.
[0025] Vorzugsweise wird für jede am Drucken beteiligte Druckfarbe jeweils eine relativ
große Druckkontrollmarke in eine der Farbzonen bzw. Druckzonen des Bedruckstoffs 10
gedruckt, und zwar vorzugsweise in unmittelbarer Nähe zu einer für dieselbe Druckfarbe
gedruckten relativ kleinen Druckkontrollmarke, wobei dann auf Grundlage der Abweichungen
zwischen den an diesen Druckkontrollmarken erfassten Messwerten die in allen Farbzonen
an den relativ kleinen Druckkontrollmarken für dieselbe Druckfarbe erfassten Ist-Werte
korrigiert werden.
[0026] Im Sinne der hier vorliegenden Erfindung wird demnach zusätzlich zu den relativ kleinen
Druckkontrollmarken, die in mindestens eine, vorzugsweise in jede Druckzone bzw. Farbzone
des Bedruckstoffs 10 gedruckt werden, für jede Druckfarbe mindestens eine relativ
große Druckkontrollmarke in eine der Druckzonen bzw. Farbzonen auf den Bedruckstoff
10 gedruckt, und zwar vorzugsweise in unmittelbarer Nähe zur der in der jeweiligen
Druckzone bzw. Farbzone für dieselbe Druckfarbe gedruckten, relativ kleinen Druckkontrollmarke.
[0027] Die beiden Druckkontrollmarken unterschiedlicher Größe für dieselbe Druckfarbe werden
mit Hilfe desselben Sensors vermessen, um an denselben jeweils Messwerte für die jeweilige
Druckfarbe zu erfassen. Auf Grundlage der Abweichung zwischen diesen Messwerten erfolgt
eine automatische Korrektur und damit eine automatische Kalibrierung für die an allen
relativ kleinen Druckkontrollmarken der Farbzonen bzw. Druckzonen erfassten Ist-Werte
der Druckparameter. Hierdurch ist es möglich, Messfehler, die an relativ kleinen Druckkontrollmarken
zum Beispiel infolge von Streulichteffekten auftreten können, zu kompensieren. Daher
können mit der Erfindung auch relativ kleine Druckkontrollmarken für eine hochqualitative
Regelung eines Druckprozesses, zum Beispiel für eine hochqualitative Farbdichteregelung
und/oder Farbregisterregelung, genutzt werden.
[0028] Wie bereits ausgeführt, erfolgt die Anordnung der relativ großen Druckkontrollmarken
vorteilhafterweise in unmittelbarer Nähe zu einer für dieselbe Druckkontrollmarke
gedruckten relativ kleinen Druckkontrollmarke. Vorzugsweise werden die relativ großen
Druckkontrollmarken in solche Bereiche des Bedruckstoffs 10 gelegt, an welchen in
einer Druckweiterverarbeitung ein Falz oder Bund ausgebildet wird, oder an welchen
in einer Druckweiterverarbeitung der Beschnitt des Bedruckstoffs erfolgt.
[0029] Das Erfassen der Druckkontrollmarken kann in der Form erfolgen, dass als Alternative
zum Erfassen der einzelnen relativ kleinen und relativ großen Druckkontrollmarken
mit einem Sensor auch ein Erfassen von Markengruppen mittels eines Sensors möglich
ist. Hierbei werden mehrere Druckkontrollmarken einer Druckzone, vorzugsweise einer
Farbzone oder mehrere Druckkontrollmarken in mehreren Druckzonen, vorzugsweise Farbzonen
zu einer Markengruppe zusammengefaßt und gemeinsam erfasst.
1. Verfahren zum Bedrucken eines Bedruckstoffs, wobei auf einen Bedruckstoff einerseits
mindestens ein Druckbild und je Druckzone des Bedruckstoffs mindestens eine Druckkontrollmarke
gedruckt wird, wobei die Druckkontrollmarken mit Hilfe eines Sensors erfasst werden,
um Ist-Werte von Druckparametern zu erfassen, wobei die Ist-Werte mit Soll-Werten
verglichen werden, und wobei abhängig von Abweichungen zwischen den Ist-Werten und
den SollWerten das Bedrucken derart geregelt wird, dass die Abweichungen zwischen
den Ist-Werten und den Soll-Werten kleiner als Grenzwerte sind, dadurch gekennzeichnet, dass in mindestens eine Druckzone des Bedruckstoffs mindestens eine relativ kleine Druckkontrollmarke
gedruckt wird, dass in mindestens eine Druckzone des Bedruckstoffs zusätzlich mindestens
eine relativ große Druckkontrollmarke gedruckt wird, dass die oder jede relativ kleine
Druckkontrollmarke und die oder jede relativ große Druckkontrollmarke mit Hilfe eines
Sensors erfasst werden, und dass mit Hilfe des Messwerts der oder jeder relativ großen
Druckkontrollmarke die durch Vermessen der relativ kleinen Druckkontrollmarken erfassten
Ist-Werte von Druckparametern korrigiert werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in mehrere Druckzonen des Bedruckstoffs mindestens eine relativ kleine Druckkontrollmarke
mindestens einer gedruckten Druckfarbe gedruckt wird, dass für mindestens eine gedruckte
Druckfarbe in mindestens eine der Farbzonen zusätzlich mindestens eine relativ große
Druckkontrollmarke gedruckt wird, wobei die Anzahl der Druckzonen mit relativ kleinen
Druckkontrollmarken größer ist als die Anzahl der Druckzonen mit relativ großen Druckkontrollmarken,
dass die oder jede relativ kleine Druckkontrollmarke und die oder jede relativ große
Druckkontrollmarke mit Hilfe eines Sensors erfasst werden, und dass mit Hilfe des
Messwerts der oder jeder relativ großen Druckkontrollmarke die durch Vermessen der
relativ kleinen Druckkontrollmarken erfassten Ist-Werte von Druckparametern korrigiert
werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in mehrere Druckzonen, nämlich Farbzonen des Bedruckstoffs für alle gedruckten Druckfarben
jeweils mindestens eine relativ kleine Druckkontrollmarke gedruckt wird, dass für
mindestens eine gedruckte Druckfarbe in mindestens eine der Farbzonen zusätzlich mindestens
eine relativ große Druckkontrollmarke gedruckt wird, wobei die Anzahl der Druckzonen
mit relativ kleinen Druckkontrollmarken größer ist als die Anzahl der Druckzonen mit
relativ großen Druckkontrollmarken, dass die oder jede relativ kleine Druckkontrollmarke
und die oder jede relativ große Druckkontrollmarke mit Hilfe eines Sensors erfasst
werden, und dass mit Hilfe des Messwerts der oder jeder relativ großen Druckkontrollmarke
die durch Vermessen der relativ kleinen Druckkontrollmarken erfassten Ist-Werte von
Druckparametern korrigiert werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in jede Druckzone, nämlich Farbzone des Bedruckstoffs für alle gedruckten Druckfarben
mindestens eine relativ kleine Druckkontrollmarke gedruckt wird, dass für mindestens
eine gedruckte Druckfarbe in mindestens eine der Farbzonen zusätzlich mindestens eine
relativ große Druckkontrollmarke gedruckt wird, dass die oder jede relativ kleine
Druckkontrollmarke und die oder jede relativ große Druckkontrollmarke mit Hilfe eines
Sensors erfasst werden, und dass mit Hilfe des Messwerts der oder jeder relativ großen
Druckkontrollmarke die durch Vermessen der relativ kleinen Druckkontrollmarken erfassten
Ist-Werte von Druckparametern korrigiert werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass für alle gedruckten Druckfarben in mindestens eine der Farbzonen zusätzlich mindestens
eine relativ große Druckkontrollmarke gedruckt wird, wobei die relativ großen Druckkontrollmarken
einer jeder verdruckten Farbe in der selben oder in unterschiedlichen Farbzonen angeordnet
sind
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die in dieselbe Farbzone für dieselbe Druckfarbe gedruckte relativ kleine Druckkontrollmarke
und relativ große Druckkontrollmarke mit Hilfe desselben Sensors erfasst werden, und
dass auf Grundlage der Abweichung zwischen den Messwerten der in dieselbe Farbzone
für dieselbe Druckfarbe gedruckten relativ kleinen Druckkontrollmarke und relativ
großen Druckkontrollmarke die in allen Farbzonen für dieselbe Druckfarbe durch Vermessen
der relativ kleinen Druckkontrollmarken erfassten Ist-Werte korrigiert werden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die in dieselbe Farbzone für dieselbe Druckfarbe gedruckte relativ kleine Druckkontrollmarke
und relativ große Druckkontrollmarke mittels getrennter Sensoren erfasst werden, und
dass auf Grundlage der Abweichung zwischen den Messwerten der in dieselbe Farbzone
für dieselbe Druckfarbe gedruckten relativ kleinen Druckkontrollmarke und relativ
großen Druckkontrollmarke die in allen Farbzonen für dieselbe Druckfarbe durch Vermessen
der relativ kleinen Druckkontrollmarken erfassten Ist-Werte korrigiert werden.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die relativ große Druckkontrollmarke einer Druckfarbe in unmittelbarer Nähe zu einer
relativ kleinen Druckkontrollmarke für dieselbe Druckfarbe auf den Bedruckstoff gedruckt
wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die relativ kleinen und die relativ großen Druckkontrollmarken entlang einer Linie
ausgerichtet sind, die parallel oder annähernd parallel zur Druckrichtung verläuft.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die relativ große Druckkontrollmarke einer Druckfarbe in einen Bereich des Bedruckstoffs
gedruckt wird, an dem später ein Falz oder Bund ausgebildet wird oder der später zur
Beschnitt des Bedruckstoffs entfernt wird.
11. Verfahren einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Sensor quer zur Druckrichtung bewegbar angeordnet ist und wobei
die relativ kleinen Druckkontrollmarken als auch die relativ großen Druckkontrollmarken
zeitlich versetzt erfaßt werden.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass über die Bedruckstoffbreite mehrere Sensoren angeordnet sind und wobei die relativ
kleinen Druckkontrollmarken als auch die relativ großen Druckkontrollmarken gleichzeitig
oder nahezu gleichzeitig erfaßt werden.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass anstelle des Erfassens von einzelnen relativ kleinen und relativ großen Druckkontrollmarken
Markengruppen erfasst werden.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Fläche der relativ großen Druckkontrollmarken mindestens dem 1,5-fachen der Fläche
der relativ kleinen Druckkontrollmarken entspricht.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Fläche der relativ großen Druckkontrollmarken dem drei- bis vierfachen der Fläche
der relativ kleinen Druckkontrollmarken entspricht.