Gebiet der Erfindung
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Dach für ein Kraftfahrzeug, insbesondere ein
Targa-Dach, welches in eine Öffnungsstellung und in eine Schließstellung bringbar
ist, umfassend ein Faltdach, und je eine linke und eine rechte Führungsschiene, wobei
die linke und die rechte Führungsschiene verschiebbar sind.
Stand der Technik
[0002] Unter einem Targa-Dach wird grundsätzlich verstanden, dass dem zwischen Windschutzscheibenrahmen
und der Verbindung der B-Säule eines Kraftfahrzeugs der Dachmittelteil vollständig
entfernbar ist. Im Gegensatz zu einem Cabriolet weist ein Targa-Dach einen fest montierten
Sicherheitsbügel auf. Das Dach bzw. Dachteile eines derart ausgebildeten Kraftfahrzeugs
müssen dabei oft von Hand entnommen werden, und können, wenn ein Ablageplatz im Kraftfahrzeug
dafür vorgesehen ist, oder sonst an einem anderen Ort abgelegt werden.
[0003] Aus der
DE4100677A1 wird ein Hardtop-Dach beschrieben, welches über mehrere Stellungen zurücknehmbar
ist. Das Dach ist in Abschnitte unterteilt, und zwar in eine vordere fixierte Platte,
in welche die Windschutzscheibe aufgenommen ist, eine Zwischenplatte und eine hintere
Platte. Die Zwischenplatte des Daches ist teleskopisch auf die hintere Platte zurücknehmbar
und beide beweglichen Platten werden danach in das hintere Verdeck des Fahrzeugs zurückgenommen.
[0004] In der
DE102006002080A1 wird ein seitenholmartiges Kopplungselement beschrieben, das mit dem Windschutzscheibenrahmen
in Eingriff gebracht werden kann, wobei das Kopplungselement elektromotorisch antreibbar
ist und wobei das Kopplungselement in einer Kopplungselementaufnahme im Dachteil längsverschiebbar
aufgenommen ist.
Zusammenfassung der Erfindung
[0005] Es ist eine Aufgabe der Erfindung, ein Dach für ein Kraftfahrzeug, insbesondere ein
Targa-Dach, bereitzustellen, welches einfach und schnell handhabbar, und dabei im
Kraftfahrzeug ohne wesentlichen Bauraumverlust im Kraftfahrzeug abgelegt werden kann,
und weiters platzsparend aufgebaut und kostengünstig herstellbar ist.
[0006] Gelöst wird diese Aufgabe durch die Merkmale von Anspruch 1. Weiterbildungen der
Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0007] Die Lösung der Aufgabe erfolgt durch ein Dach für ein Kraftfahrzeug, insbesondere
ein Targa-Dach, welches in eine Öffnungsstellung und in eine Schließstellung bringbar
ist, umfassend ein Faltdach, und je eine linke und eine rechte Führungsschiene, wobei
die linke und die rechte Führungsschiene verschiebbar sind, wobei die linke und die
rechte Führungsschiene jeweils in einen karosseriefestes Bauteilteil des Kraftfahrzeugs
in Fahrzeuglängsrichtung versenkbar sind.
[0008] Erfindungsgemäß ist die Führungsschiene als Links- und als Rechtsteil, also im Wesentlichen
spiegelbildlich, ausgebildet. Die Führungsschienen sind dabei in Fahrzeuglängsrichtung,
oder Fahrtrichtung, verschiebbar. Dabei sind die Führungsschienen in einem karosseriefesten
Bauteil versenkbar. Die Führungsschienen können hierbei massiv und jeweils einstückig
oder beispielsweise auch teleskopisch, oder in anderer Weise jeweils mehrteilig ausgeführt
sein.
[0009] Unter einem karosseriefesten Bauteil wird dabei jedes Bauteil verstanden, welches
unbeweglich zur restlichen Fahrzeugkarosserie angeordnet ist, das kann beispielsweise
ein Karosseriebauteil selbst sein.
[0010] Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen, der Beschreibung
sowie den beigefügten Zeichnungen angegeben.
[0011] In einer erfinderischen Ausführungsform ist das Faltdach im geöffneten Zustand in
Fahrzeuglängsrichtung am hinteren Ende des Kraftfahrzeugdachs oder am hinteren Ende
des für das Faltdach vorgesehenen Dachbereiches abgelegt.
[0012] Es ist jedoch auch möglich, dass das Faltdach am vorderen Ende des Kraftfahrzeugdachs,
beispielsweise im Bereich des Windschutzscheibenrahmens abgelegt ist.
[0013] Erfindungsgemäß kann das karosseriefeste Bauteil links oder rechts oder an beiden
Seiten des Kraftfahrzeugs eine B-, C- oder D-Säule bzw. ein an diesen Säulen befestigtes
Bauteil sein.
[0014] Die B-Säule ist jene Säule, welche die Verbindung zwischen Fahrzeugboden und Fahrzeugdach
in der Mitte der Fahrgastzelle herstellt.
[0015] Die C-Säule ist jene Säule, welche das Fahrzeugdach und den Kotflügel (hintere Seitenwand)
am Fahrzeugheck miteinander verbindet.
[0016] Die D-Säule ist bei Kombis und Vans die vierte Säule.
[0017] Bevorzugt wird die C-Säule als karosseriefestes Bauteil verwendet, da diese im Vergleich
zu den anderen Säulen voluminöser ausgebildet ist, und daher einen größeren Innenhohlraum
als die anderen Säulen aufweist.
[0018] Da die Führungsschiene der Geometrie der B-,C-, oder D-Säule angepasst sein muss,
ist es je nach Gestaltung der Gesamtkarosserie besonders vorteilhaft, wenn die B-,C-,
oder D-Säule flach verläuft.
[0019] Bei Verwendung eines erfindungsgemäßen Targa-Dachs bei einem Kombi oder Van ist es
vorteilhaft, die Führungsschiene in einem hinter dem Targa-Dach angeordneten feststehenden
Blechdach oder sonstigem karosseriefesten Bauteil zu versenken. Hierbei sei zur Klarstellung
noch erwähnt, dass die Führungsschiene nicht zur Gänze in einem karosseriefesten Blech-Bauteil
versenkbar sein muss. Die Erfindung betrifft auch Ausführungen, in denen sich erst
aus einer Kombination von Karosserie und (Innen-)Verkleidungsteilen eine Abdeckung
der Führungsschienen ergibt, beispielsweise wenn die Karosserie so ausgebildet ist,
dass die Führungsschienen nur teilweise von der Karosserie umschlossen sind, um z.B.
für Wartungszwecke einen Zugang zu ermöglichen, aber durch zusätzliche Innenverkleidungsteile
bzw. Teppiche etc. erst der Eindruck entsteht, dass die Führungsschienen im Kraftfahrzeug
versenkt sind.
[0020] Zwischen der feststehenden Karosserie und der Führungsschiene ist eine Dichtung angeordnet,
die ein Eindringen von Schmutz und/oder Wasser in die Karosserie verhindert.
[0021] Ist die Führungsschiene vollständig im karosseriefesten Bauteil versenkbar kann eine
Abdeckkappe oder ein Abdeckdeckel vorgesehen werden welche die Öffnung des karosseriefesten
Bauteils verschließt, und dem Kraftfahrzeug ein schöneres Design geben soll, wobei
die Abdeckkappe manuell oder mittels einer entsprechenden Vorrichtung in der Öffnung
des karosseriefesten Bauteils befestigt wird.
[0022] Wird das Faltdach in eine Geschlossenstellung gebracht, muss die Abdeckkappe vor
dem Verschließen des Faltdachs entfernt werden. Ist eine entsprechende Vorrichtung
vorhanden, entfernt die Vorrichtung die Abdeckkappe.
[0023] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist zumindest eine Führungsschiene
motorisch antreibbar. Bevorzugt wird hierbei als Antrieb ein Elektromotor verwendet.
Der Antrieb kann aber auch manuell, hydraulisch oder pneumatisch erfolgen.
[0024] Falls die Abdeckkappe manuell befestigbar ist, muss diese vor dem Verschieben der
Führungsschiene entfernt werden. Wird die Abdeckkappe nicht entfernt, so wird bei
Betätigen des motorischen Antriebs eine Warnung abgegeben und der Vorgang erst durchgeführt,
wenn die Abdeckkappe entfernt wurde.
[0025] In einer erfinderischen Ausführungsform kann der motorische Antrieb jeweils in der
linken und in der rechten B, C, oder D-Säule angeordnet sein.
[0026] In einer weiteren erfinderischen Ausführung wird ein motorischer Antrieb verwendet
der, in einer bevorzugten Ausführung, im Heckbereich in Fahrzeugquerrichtung mittig
angeordnet ist und beide Führungsschienen antreibt.
[0027] Erfindungsgemäß weist die zumindest eine Führungsschiene eine reibschlüssige Verbindung
zum motorischen Antrieb auf.
[0028] Dies kann beispielsweise mittels eines Seilzugs oder Antriebskabel erfolgen. Alternativ
ist auch ein Reib- oder Zahnrad denkbar.
[0029] Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung weist die zumindest eine Führungsschiene
eine formschlüssige Verbindung zum motorischen Antrieb auf.
[0030] Beispielsweise erfolgt hier der Antrieb der zumindest einen Führungsschiene über
eine Zahnstange.
[0031] Sowohl Seilzug oder Antriebskabel als auch die Zahnstange verlaufen im Wesentlichen
parallel im Profil der Führungsschiene.
[0032] Für die reib- bzw. kraftschlüssige und formschlüssige Verbindung zum motorischen
Antrieb der Führungsschiene ist jede dem Fachmann bekannte Variante denkbar.
[0033] Bevorzugt wird als motorischer Antrieb ein Stellmotor verwendet. Ein Stellmotor ist
im Prinzip ein Servomotor, wobei der Betrieb des Stellmotors momenten-, geschwindigkeits-
oder positionsgeregelt erfolgen kann.
[0034] Es ist jedoch auch denkbar, dass beispielsweise ein Schrittmotor verwendet wird.
[0035] Die Führungsschiene ist erfindungsgemäß ein Profilteil. Dabei wird die Führungsschiene
bevorzugt als endloses Strangpressprofil hergestellt, welches entsprechend seiner
erforderlichen Länge abgeschnitten wird. Die Führungsschiene weist eine Krümmung auf,
welcher im Wesentlichen dem Verlauf des karosseriefesten Bauteils entspricht.
[0036] Als Werkstoff wird Metall, bevorzugt Aluminium, verwendet. Die Führungsschiene kann
aber auch, wenn es die auf die Führungsschiene wirkenden Kräfte zulassen, aus Kunststoff,
Verbundstoff oder anderen Stoffen hergestellt sein.
[0037] Das Profil weist hierbei einen der technischen Aufgabe angepassten Querschnitt auf.
Beispielsweise kann die Führungsschiene eine Trägerplatte aufweisen, welche eine Befestigung
einer Dichtung erlaubt. Das Profil kann so ausgebildet sein, dass im Profil zumindest
ein Antriebskabel, im Wesentlichen parallel zur Fahrzeuglängsrichtung, verlaufen kann.
[0038] Das Faltdach ist am vordersten Punkt dauerhaft mit der Führungsschiene und/oder einem
Abschlusselement verbunden. Das Abschlusselement ist ein biegesteifes Bauteil, welches
bevorzugt aus Kunststoff hergestellt wird. Das Faltdach wird beispielsweise durch
einen Keder mit dem Abschlusselement dauerhaft verbunden. Alternativ kann das Faltdach
durch Kleben, Nähen oder Nieten mit dem Abschlusselement verbunden sein.
[0039] In einer weiteren bevorzugten erfinderischen Ausführungsform wird das Abschlusselement
beispielsweise durch Verschrauben oder Vernieten mit der linken und rechten Führungsschiene
dauerhaft verbunden. Bei dieser Ausführungsform können das Faltdach und die Führungsschienen
nur gemeinsam verschoben werden. Um vor allem bei einer nicht parallelen Anordnung
der beiden Führungsschienen einen stetigen Breitenausgleich durchführen zu können,
ist das Abschlusselement beweglich mit den Führungsschienen verbunden. Hierzu kann
das Abschlusselement beispielsweis mittels jeweils eines Gleiters mit der Führungsschiene
verbunden sein. Erfindungsgemäß wäre es auch möglich, dass das Abschlusselement im
Bereich der Führungsschienenbefestigung Langlöcher aufweist, in denen ein Bolzen oder
eine Schraube, welche die Verbindung zu den Führungsschienen herstellt, gleiten kann.
[0040] Das Abschlusselement und/oder die Führungsschienen sind in der Geschlossenstellung
mit einem Windschutzscheibenrahmen verbunden, wobei das Abschlusselement und/oder
der Windschutzscheibenrahmen eine Dichtung aufweist, welche in der Geschlossenstellung
gegen den Windschutzscheibenrahmen bzw. gegen einander gepresst wird.
[0041] Die Verriegelung erfolgt bevorzugt mittels Verschlusshaken und/oder Zentrierbolzen.
[0042] Erfindungsgemäß ist zumindest einer Führungsschiene und/oder dem Abschlusselement
zumindest ein Stellmotor zugeordnet. Über ein Umschaltgetriebe ist die Antriebsbewegung
auf ein weiteres Paar von Seilzügen oder Antriebskabel übertragbar, welche ebenfalls
im Profil der Führungsschiene verlaufen, wodurch die Führungsschiene und das Abschlusselement
in Fahrzeuglängsrichtung verfahrbar sind.
[0043] Es ist jedoch auch denkbar, dass für jedes Paar Antriebskabel, bzw. Zahnstangen,
ein motorischer Antrieb vorgesehen wird.
[0044] Bei Verschieben der Führungsschienen wird das Faltdach in Fahrzeuglängsrichtung automatisch
mitverfahren. Dies lässt sich relativ einfach realisieren, indem dem Windschutzscheibenrahmen
zugewandten Ende ein mechanischer Mitnehmer angeordnet ist.
[0045] Zwischen der linken und rechten Führungsschiene ist zumindest ein Dachspriegel angeordnet.
[0046] Der Dachspriegel verläuft in Fahrzeugquerrichtung wobei das Faltdach an dem zumindest
einem Dachspriegel befestigbar ist. Das Faltdach wird hierbei beispielsweise durch
Kleben, oder Einnähen des Dachspriegels in das Faltdach, mit dem Dachspriegel dauerhaft
verbunden. Der zumindest eine Dachspriegel weist eine der in Fahrzeugquerrichtung
entsprechenden Dachkontur angepasste Bombierung auf und ist in der Führungsschiene
längsverschieblich angeordnet.
[0047] Bevorzugt ist der Dachspriegel ein Hohlprofil, welcher durch Strangpressziehen hergestellt
wird, wobei als Werkstoff bevorzugt Aluminium verwendet wird.
[0048] In einer weiteren erfinderischen Ausführungsform ist in der linken und rechten Führungsschiene
jeweils zumindest ein Gleiter angeordnet.
[0049] Der Dachspriegel ist mit Gleitern verbunden, wobei der Dachspriegel auf den Gleitern
in Fahrzeugquerrichtung verschiebbar angeordnet ist.
[0050] Da der Dachspriegel in Querrichtung verschiebbar ist, kann das Dach auch einen nicht
parallelen Verlauf aufweisen, da der Dachspriegel auf dem Gleiter eine Differenzbewegung
machen kann, wodurch ein Breitenausgleich erfolgen kann.
[0051] Die Gleiter sind innerhalb der Führungsschiene, welche als Profil ausgebildet ist,
mittels eines Gleitschuhs geführt. Der Gleitschuh weist dabei eine dem Profil der
Führungsschiene angepasste Geometrie auf. Der Gleitschuh ist so ausgebildet, dass
eine Längsverschiebung in der Führungsschiene ohne ein Verkanten durchgeführt werden
kann. Das Profil der Führungsschiene ist in Fahrzeuglängsrichtung geschlitzt, bzw.
ein nach oben hin offenes Profil, so dass der Gleiter aus der Führungsschiene zur
Verbindung mit einem Dachspriegel, ragen kann. Es ist jedoch auch denkbar, dass das
Profil an der Seite geschlitzt ausgebildet ist, wobei bevorzugt die Innenseite der
Führungsschiene, also jene Seite die Richtung Insassenkabine zeigt, geschlitzt ausgebildet
ist.
[0052] Der Gleiter wird bevorzugt als Spritzgussteil hergestellt, wobei bevorzugt Kunststoff
als Werkstoff verwendet wird.
[0053] Erfindungsgemäß weist der Gleiter einen Gleitarm auf, wobei der Dachspriegel über
eine Gleitbuchse verschiebbar auf dem Gleitarm angeordnet ist, und wobei an jedem
Ende des Dachspriegels eine Gleitbuchse vorgesehen ist.
[0054] Der Gleitarm ist im Wesentlichen eine Erstreckung des Gleiters in Fahrzeugquerrichtung.
Wobei sich der Gleitarm in Richtung Insassenkabine erstreckt, und wobei der Gleitarm
bevorzugt eine Form aufweist, welche eine Verdrehung des Dachspriegels um die Längsachse
des Gleitarms verhindert. Am Ende des Gleitarms weist dieser eine Verliersicherung
auf, die verhindert, dass der Dachspriegel unbeabsichtigt vom Gleiter gezogen werden
kann. Die Gleitbuchse ist auf dem Gleitarm verschiebbar angeordnet, wobei an jedem
Ende des Dachspriegels eine Gleitbuchse angeordnet ist. Die Gleitbuchse ist bevorzugt
aus Kunststoff hergestellt.
[0055] Die Anzahl der Dachspriegel bestimmen die Anzahl der Faltungen des Faltdachs. Man
kann gezielt durch die Bestimmung der Anzahl der Dachspriegel festlegen, wie oft sich
das Faltdach falten soll. Die Ablagehöhe des Faltdachs im geöffneten Zustand wird
ebenfalls durch die Anzahl der Dachspriegel bestimmt.
[0056] In einer weiteren Ausführungsform sind im Faltdach, das bevorzugt ein Verdeckstoff
ist, transparente Elemente, beispielsweise Glas, angeordnet, wobei die Länge der Glaselemente
in Fahrzeuglängsrichtung, bzw. die Anzahl der in Fahrzeuglängsrichtung hintereinander
angeordneten Glaselemente die Anzahl bzw. die Position der Dachspriegel und somit
die Anzahl der Faltungen bestimmen, da der Dachspriegel nur zwischen den transparenten
Elementen, zur Befestigung des Faltdachs am Dachspriegel, angeordnet werden kann.
[0057] Durch das Verschieben der linken und rechten Führungsschiene werden die Gleiter in
der linken und rechten Führungsschiene mit verschoben. Dabei werden die Gleitschuhe
der Gleiter in der Öffnungsstellung in einer bevorzugten erfinderischen Ausführungsform
in eine sogenannte Block-auf-Block Anordnung aneinandergereiht.
[0058] Erfindungsgemäß weist die vorderste Faltung des gefalteten Faltdachs bei einer Öffnungsstellung
einen Winkel zur Normalebene auf die Fahrzeuglängsachse von -45° bis 80°, bevorzugt
10° bis 80°, noch bevorzugter 30° bis 60°, auf. Da das Faltdach aus einem Verdeckstoff,
bzw. im Verdeckstoff eingearbeitete starren Teilen, besteht und der Verdeckstoff nicht
steif ist, und im gefalteten Zustand durchhängen kann, bzw. die im Verdeckstoff eingearbeiteten
starren Teile bombiert sein können, ist die Angabe des Winkels nur ein "Durchschnittswert"
für die gesamte erste Faltung. Die Fahrzeuglängsachse verläuft parallel zur Fahrzeuglängsrichtung.
Bei einem Winkel von -45° ist zumindest die vorderste Faltung nach vorne geneigt abgelegt.
Diese Ausgestaltung kann durch die Anordnung des Abschlusselements sowie durch die
Ausbildung der Faltdachbefestigung oder durch den Abstand zwischen dem Abschlusselement
und dem ersten Gleiter ermöglicht werden. Dadurch ist es möglich, bei geöffnetem Dach
Zugluft, Luftverwirbelungen und Windgeräusche im Kraftfahrzeuginneren zu reduzieren,
ebenso Zugluft von hinten, vergleichbar einem Windschott. Die Anordnung kann somit
einerseits als Windabweiser für den Fahrzeuginnenraum und andererseits als Spoiler,
also als ein die Aerodynamik beeinflussendes Bauteil, ausgebildet sein.
[0059] Die Lagerung der linken und rechten Führungsschiene erfolgt mittels Rollenlager im
karosseriefesten Bauteil.
[0060] Dadurch wird eine besonders reibungsarme Führung der Führungsschiene im karosseriefesten
Bauteil realisiert. Rollen- bzw. Nadellager werden wegen ihren geringen Bauraumbedarf
bevorzugt verwendet. Es kann natürlich, im Rahmen der Erfindung, und wenn es der Bauraum
im karosseriefesten Bauteil zulässt, auch ein anderer Wälzlagertyp verwendet werden.
Es ist erfindungsgemäß natürlich auch möglich, dass Gleitlager verwendet werden.
[0061] In einer weiteren erfinderischen Ausführungsform verlaufen die linke und die rechte
Führungsschiene in Fahrzeuglängsrichtung nicht parallel, wobei die Führungsschienen
zur Fahrzeuglängsachse vorzugsweise links und rechts denselben Winkel einschließen.
Es ist natürlich auch möglich dass die Führungsschienen jeweils unterschiedliche Winkel
zur Fahrzeuglängsrichtung aufweisen.
Kurzbeschreibung der Zeichnungen
[0062] Die Erfindung wird im Folgenden beispielhaft unter Bezugnahme auf die Zeichnungen
beschrieben.
- Fig. 1
- ist eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Faltdaches in geöffnetem
Zustand.
- Fig. 2
- zeigt eine Teilansicht eines erfindungsgemäßen Faltdaches in geöffnetem Zustand.
- Fig. 3
- ist eine perspektivische Ansicht eines Faltdaches gemäß Fig. 1 in geschlossenem Zustand.
- Fig. 4
- ist eine weitere perspektivische Ansicht eines Faltdaches gemäß Fig. 1 in geschlossenem
Zustand.
- Fig. 5
- ist eine Draufsicht eines Faltdachs gemäß Fig. 1 in geschlossenem Zustand.
- Fig. 6
- ist eine Teilschnittdarstellung in Fahrzeugquerrichtung.
Detaillierte Beschreibung der Erfindung
[0063] In Fig. 1 ist eine erfindungsgemäße Targa-Dach Variante in der Öffnungsstellung dargestellt.
Zur leichteren Erkennbarkeit ist die linke und rechte Führungsschiene 2 hervorgehoben
dargestellt. Die Führungsschienen sind in den karosseriefesten Bauteilen 3, in Pfeilrichtung,
versenkt. Das Faltdach 1 weist einen Verdeckstoff 1.1 auf, in dem transparente Elemente
1.2, beispielsweise Glaselemente, integriert sind.
[0064] Der Verdeckstoff 1.1 weist zwei Faltungen auf, was auf zwei, mit der Führungsschiene
2 verbundene, Dachspriegel 5 schließt (nicht dargestellt).
[0065] Eine Teilansicht eines erfindungsgemäßen Faltdachs 1 wird in Fig. 2 dargestellt.
Dabei weist das vorderste Element, beispielsweise das Abschlusselement 1.3, des gefalteten
Faltdachs 1 einen Winkel X zur Normalebene auf die Fahrzeuglängsachse von -45° bis
80° auf. Mit Hilfe des Abstands T zwischen dem Abschlusselement 1.3 und dem ersten
Gleiter 6 lässt sich der Winkel X variieren. Dadurch wirkt das Faltdach 1 im geöffneten
Zustand einerseits als Windabweiser für den Fahrzeuginnenraum, andererseits als Spoiler.
[0066] In Fig. 3 wird das erfindungsgemäße Dach 1 in einer Geschlossenstellung dargestellt.
Die Führungsschienen 2 (nicht dargestellt) sind über Verschlusselemente, die im Abschlusselement
1.3 angeordnet sind, mit dem Windschutzscheibenrahmen 4 verbunden. Der Verdeckstoff
1.1 weist eine Vielzahl von transparenten Elementen 1.2 auf, wobei die transparenten
Elemente 1.2 unterschiedliche Geometrien aufweisen. Die Führungsschienen 2 sind an
ihrem anderen Ende in den karosseriefesten Bauteilen 3 über Wälz- oder Gleitlager,
bevorzugt Rollen- bzw. Nadellager gelagert.
[0067] Eine weitere Darstellung in der Geschlossenstellung wird in Fig. 4 gezeigt, wobei
die Anordnung der Führungsschienen 2 im Dach eines Kraftfahrzeugs dargestellt ist,
wobei, in Fahrzeuglängsrichtung, die rechte Führungsschiene 2 erfindungsgemäß massiv
ausgebildet dargestellt ist, während alternativ die linke Führungsschiene 2 als Profil
dargestellt ist. Die Führungsschienen 2 sind über Verschlusshaken und/oder Zentrierbolzen,
die an einem Ende der Führungsschienen 2 angeordnet sind, mit dem Windschutzscheibenrahmen
4 verbunden. Das andere Ende der Führungsschienen 2 ist in den C-Säulen, welche das
karosseriefeste Bauteil 3 darstellen, gelagert. Zur Vermeidung, dass Schmutz und/oder
Wasser eindringen kann wird zwischen der Führungsschiene 2 und dem karosseriefesten
Bauteil 3 eine Dichtung vorgesehen. Das Faltdach 1 wird in Pfeilrichtung geöffnet.
[0068] Fig. 5 zeigt eine Draufsicht eines erfindungsgemäßen Faltdachs 1. Die linke und rechte
Führungsschiene 2 verlaufen in Fahrzeuglängsrichtung gesehen nicht parallel, wobei
in einer bevorzugten Ausführungsform der Abstand R im vorderen Bereich des Kraftfahrzeugs
größer ist als der Abstand S im hinteren Bereich des Kraftfahrzeugs. Die linke und
die rechte Führungsschiene 2 schließen dabei in einer erfinderischen Ausführungsform
einen Winkel Y zur Fahrzeuglängsrichtung ein. Es ist jedoch auch möglich, dass die
linke und rechte Führungsschiene 2 jeweils einen unterschiedlichen Winkel zur Fahrzeuglängsrichtung
einschließen.
[0069] Eine Teilschnittdarstellung wird in Fig. 6 dargestellt. Die Führungsschiene 2 weist
eine Profilform auf, welche es erlaubt mehrere Funktionen zu erfüllen. Die Außenkontur
ist so ausgebildet, dass die Führungsschiene 2 in Wälzlagern, die im karosseriefesten
Bauteil angeordnet sind, lagerbar ist. Das Innenprofil der Führungsschiene 2 ist so
ausgebildet, dass ein Gleitschuh 6.1 eines Gleiters 6 verdrehsicher geführt ist. Das
Profil kann in einer weiteren erfinderischen Ausbildung Aufnahmen für Zugseile oder
Antriebskabel (nicht dargestellt) aufweisen. Die Führungsschiene 2 weist eine Trägerplatte
auf, die sich in Richtung Fahrzeugaußenseite bis zur Seitenscheibe erstreckt. Auf
dieser Trägerplatte ist eine Dichtung A angeordnet, die den Verdeckstoff 1.1 gegen
die Seitenscheibe 8 abdichtet und im Wesentlichen das Eindringen von Umwelteinflüssen
verhindert. Die Führungsschiene 2 weist eine zweite Dichtung B auf, welche auf einer
weiteren Trägerplatte des Profils der Führungsschiene 2 angeordnet ist. Die Dichtungen
A, B werden bevorzugt durch Kleben mit der Führungsschiene 2 dauerhaft verbunden.
Dichtung B dichtet gegen den Verdeckstoff 1.1 und Dichtung A ab und verhindert, dass
Schmutz und/oder Wasser in die Führungsschiene 2 eindringen können. Vor dem Versenken
der Führungsschienen 2 in das karosseriefeste Bauteil 3 wird die Seitenscheibe 8 leicht
geöffnet, um eine Beschädigung der Dichtung A zu vermeiden. Die Führungsschiene 2
weist ein nach oben hin offenes Profil auf, durch welches der Gleiter 6 ragt. Während
der Gleitschuh 6.1 im Profil der Führungsschiene 2 geführt ist, weist der Gleiter
6 einen Gleitarm 6.2 auf, welcher sich im Wesentlichen in y-Richtung, oder auch Fahrzeugquerrichtung,
erstreckt. Auf dem Gleitarm 6.2 ist ein Dachspriegel 5 angeordnet, der einen Breitenausgleich,
insbesondere bei nicht parallel verlaufenden Dachverläufen, ermöglicht. Der Gleitarm
6.2 ist in einer bevorzugten Ausführungsform mit einer Geometrie ausgebildet, die
ein Verdrehen des Dachspriegels 5 um die Längsachse des Gleitarms 6.2 verhindert.
Damit der Dachspriegel 5 nicht unbeabsichtigt vom Gleiter 6 bzw. Gleitarm 6.2 gezogen
werden kann, weist der Gleiter 6 am Ende des Gleitarms 6.2 eine Verliersicherung 6.3
auf, die einen größeren Außendurchmesser aufweist als eine am Ende des Dachspriegels
angeordnete Bohrung einer Gleitbuchse 7. Die Gleitbuchse 7 ist jeweils an einem Ende
des Dachspriegels 5, bevorzugt durch Einpressen, angeordnet und dient zur Lagerung
bzw. zum Verschieben des Dachspriegels 5 auf dem Gleiter 6.
Bezugszeichenliste
[0070]
- 1
- Faltdach
- 1.1
- Verdeckstoff
- 1.2
- transparente Elemente
- 1.3
- Abschlusselement
- 2
- Führungsschiene
- 3
- karosseriefestes Bauteil
- 4
- Windschutzscheibenrahmen
- 5
- Dachspriegel
- 6
- Gleiter
- 6.1
- Gleitschuh
- 6.2
- Gleitarm
- 6.3
- Verliersicherung
- 7
- Gleitbuchse
- 8
- Seitenscheibe
- A
- Dichtung
- B
- Dichtung
- R
- Abstand
- S
- Abstand
- T
- Abstand
- X
- Winkel
- Y
- Winkel
1. Dach für ein Kraftfahrzeug, insbesondere ein Targa-Dach, welches in eine Öffnungsstellung
und in eine Schließstellung bringbar ist, umfassend ein Faltdach (1), und je eine
linke und eine rechte Führungsschiene (2), wobei die linke und die rechte Führungsschiene
(2) verschiebbar sind,
dadurch gekennzeichnet, dass die linke und die rechte Führungsschiene (2) jeweils in einem karosseriefesten Bauteil
(3) des Kraftfahrzeugs in Fahrzeuglängsrichtung versenkbar sind.
2. Dach für ein Kraftfahrzeug nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass das Faltdach (1) im geöffneten Zustand in Fahrzeuglängsrichtung am hinteren Ende
abgelegt ist.
3. Dach für ein Kraftfahrzeug nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass das karosseriefeste Bauteil (3) eine B-, C-, oder D-Säule ist, oder im Bereich einer
B-, C-, oder D-Säule angeordnet ist.
4. Dach für ein Kraftfahrzeug nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine Führungsschiene (2) motorisch antreibbar ist.
5. Dach für ein Kraftfahrzeug nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine Führungsschiene (2) eine formschlüssige Verbindung zum motorischen
Antrieb aufweist.
6. Dach für ein Kraftfahrzeug nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine Führungsschiene (2) eine reibschlüssige Verbindung zum motorischen
Antrieb aufweist.
7. Dach für ein Kraftfahrzeug nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der motorische Antrieb ein Stellmotor ist.
8. Dach für ein Kraftfahrzeug nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsschiene (2) ein Profilteil ist.
9. Dach für ein Kraftfahrzeug nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Faltdach (1) am vordersten Punkt dauerhaft mit der Führungsschiene (2) und/oder
einem Abschlusselement (1.3) verbunden ist.
10. Dach für ein Kraftfahrzeug nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Abschlusselement (1.3) relativ zur Führungsschiene (2) in Fahrzeugquerrichtung
verschiebbar ist.
11. Dach für ein Kraftfahrzeug nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der zumindest einen Führungsschiene (2) und/oder dem Abschlusselement (1.3) zumindest
ein Stellmotor zugeordnet ist.
12. Dach für ein Kraftfahrzeug nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der linken und rechten Führungsschiene (2) zumindest ein Dachspriegel (5)
angeordnet ist.
13. Dach für ein Kraftfahrzeug nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass in der linken und rechten Führungsschiene (2) jeweils zumindest ein Gleiter (6) angeordnet
ist.
14. Dach für ein Kraftfahrzeug nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Dachspriegel (5) mit Gleitern (6) verbunden ist, wobei der Dachspriegel (5) auf
den Gleitern (6) in Fahrzeugquerrichtung verschiebbar angeordnet ist.
15. Dach für ein Kraftfahrzeug nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Gleiter (6) innerhalb der Führungsschiene (2), welche vorzugsweise als Profil
ausgebildet ist, geführt ist.
16. Dach für ein Kraftfahrzeug nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Gleiter (6) einen Gleitarm (6.2) aufweist, wobei der Dachspriegel (5) über eine
Gleitbuchse (7) verschiebbar auf dem Gleitarm (6.2) angeordnet ist, und wobei an jedem
Ende des Dachspriegels (5) jeweils eine Gleitbuchse (7) vorgesehen ist.
17. Dach für ein Kraftfahrzeug nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Anzahl der Dachspriegel (5) die Anzahl der Faltungen des Faltdachs (1.1) bestimmen.
18. Dach für ein Kraftfahrzeug nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass durch das Verschieben der linken und rechten Führungsschiene (2) die Gleiter (6)
in der linken und rechten Führungsschiene (2) in Längsrichtung mit verschoben werden.
19. Dach für ein Kraftfahrzeug nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die vorderste Faltung des gefalteten Faltdachs (1) bei einer Öffnungsstellung einen
Winkel (X) zur Normalebene auf die Fahrzeuglängsachse von -45° bis 80°, bevorzugt
10° bis 80°, noch bevorzugter 30° bis 60°, aufweist.
20. Dach für ein Kraftfahrzeug nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Lagerung der linken und rechten Führungsschiene (2) mittels Wälz- oder Gleitlager,
insbesondere ein Nadellager, im karosseriefesten Bauteil (3) erfolgt.
21. Dach für ein Kraftfahrzeug nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die linke und die rechte Führungsschiene (2) in Fahrzeuglängsrichtung nicht parallel
verlaufen, wobei die Führungsschienen (2) zur Fahrzeuglängsachse vorzugsweise links
und rechts denselben Winkel (Y) einschließen.