[0001] Die Erfindung betrifft eine Schlagbolzensicherung, entsprechend dem Oberbegriff des
Anspruchs 1 und dem Armorers Manual der Glock GmbH in Ferlach, Österreich.
[0002] Die Fig. 1 zeigt eine derartige Schlagbolzensicherung: Der Schlagbolzen und die Schlagbolzenfeder
sind ebenso zu erkennen wie der drehsymmetrische Sicherungsteil, seine Aktivierungsfeder,
die ihn in die (unten liegende) Sicherungsposition drängt. Der Abzugschieber bzw.
die Abzugstange weist eine nach oben ragende Nase auf, die bei der Abzugbewegung den
Sicherungsteil gegen die Kraft der Aktivierungsfeder nach oben verschiebt, sodass
die hier rechteckförmige Ringnut in den Bereich der Schlagbolzenbahn gerät und sich
dieser nach erfolgter Freigabe nach vorne, hier nach rechts, bewegen kann.
[0003] Zeitgemäße Pistolen sind beispielsweise aus der
US 4,825,744 A, der
US 4,893,546 A, der
US 4,539,889 A, der Inhalt dieser drei Druckschriften wird für die Jurisdiktionen, in denen dies
möglich ist, durch Bezugnahme zum Inhalt der vorliegenden Anmeldung gemacht, bekannt.
Sie verfügen in ihrer tatsächlichen Ausführung über eine Schlagbolzensicherung der
eingangs genannten Art, die am vorderen Ende des Schlagbolzens, knapp vor, neben,
oder knapp hinter dem Zündstift, in die Bahn des Schlagbolzens ragt. Diese Schlagbolzensicherung
ist mit dem Abzugschieber in Wirkverbindung und wird bei Betätigung des Abzugschiebers
so bewegt, dass die Bahn des Schlagbolzens frei gegeben wird. Damit wird sichergestellt,
dass der Schlagbolzen, der ja im schussbereiten Zustand unter der Wirkung der Schlagbolzenfeder
steht, nicht durch einen Schlag oder eine Erschütterung oder ein anderes Ereignis
in Bewegung gesetzt wird, sondern dass dies ausschließlich durch Betätigung des Abzugschiebers
geschehen kann.
[0004] Die Bewegungsrichtung des Schlagbolzens als Längsrichtung der Pistole angenommen,
bewegt sich die Schlagbolzensicherung in der Waffe in deutlich anderer Richtung, bevorzugt
zumindest annähernd vertikal (normal, senkrecht) dazu, wobei diese Bewegungsachse
die Schlagbolzenachse üblicherweise nicht schneidet, sondern in einigem Abstand kreuzt.
Dies ermöglicht es, der Schlagbolzensicherung die Form eines Zylinders mit einer Ringnut
zu geben, wobei die Ringnut im Axialschnitt dem Querschnittsbereich des Schlagbolzens
entspricht oder auch größer ist, der im Bereich der Sicherung liegt. Wenn die Schlagbolzensicherung,
bewegt durch die Verbindung mit dem Abzugschieber, die axiale (vertikale) Lage einnimmt,
in der diese Nut mit dem Querschnitt des Schlagbolzens übereinstimmt, so hat dieser
freie Bahn und kann sich unter der Wirkung der Schlagbolzenfeder, sobald seine eigentliche
Halterung an der Schlagbolzennase freikommt, nach vorne bewegen, wobei der Zündstift
durch die entsprechende Öffnung im Stoßboden gelangt und die Patrone zündet.
[0005] Da die Schlagbolzen entweder drehfest bezüglich ihrer Bewegungsachse ausgebildet
sind und/oder zumindest im Bereich der Schlagbolzensicherung Drehsymmetrie aufweisen,
weist die Nut der Schlagbolzensicherung üblicherweise die Querschnittsform eines Kreisbogens
auf, ohne dass dies ein Muss ist.
[0006] Diese Schlagbolzensicherungen haben sich über viele Jahre und in großer Zahl bewährt.
Nur im Zuge des Bestrebens, die Lebensdauer der Produkte weiter zu erhöhen, wurde
hier nach Verbesserungen gesucht.
[0007] Die Lösung gelingt durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruches 1 angegebenen
Merkmale und Kennzeichen; mit anderen Worten wird die Schlagbolzensicherung durch
ihre Querschnittsform in Verbindung mit ihrer Führung bezüglich ihrer Bewegungsachse
drehfest gehalten und mit einer Rastfläche versehen, die zumindest annähernd normal
zur Bewegungsachse des Schlagbolzens liegt. Dieser wiederum wird in diesem Bereich
mit einer Stoßfläche versehen, die mit der Rastfläche der Sicherung zusammenwirkt
und ebenfalls zumindest annähernd normal zur Bewegungsachse des Schlagbolzens liegt.
Auf diese Weise erhält man eine definierte Berührungsfläche, die darüber hinaus im
Aktivierungsfall durch das vollständige Vermeiden jeder gleitenden Bewegung eine extrem
hohe Lebensdauer besitzt und de facto keiner Abnutzung unterliegt.
[0008] Die Erfindung ist im Folgenden an Hand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Dabei zeigt
die Fig. 1 eine Schlagbolzensicherung gemäß dem Stand der Technik anhand eines Modells
in perspektivischer Ansicht,
Die Fig. 2 eine erfmdungsgemäße Schlagbolzensicherung in perspektivischer Ansicht,
die Fig. 3 die Schlagbolzensicherung der Fig. 2 in Ansicht in Richtung der Schlagbolzenbewegungsbahn,
die Fig. 4 eine Unteransicht mit Schlagbolzen und Schlagbolzenfeder, in Bereitschaftsposition,
die Fig. 5 eine analoge Ansicht wie in Fig. 4, aber im eingebauten Zustand, im Schlitten
der Waffe, teilweise im Schnitt und
die Fig. 6 die Darstellung wie die Fig. 5, aber in Eingriffsposition.
[0009] Die Fig. 1 zeigt eine Schlagbolzensicherung gemäß dem Stand der Technik und wurde
weiter oben beschrieben.
[0010] Die Fig. 2 zeigt einen Sicherungsteil 1 und seine Aktivierungsfeder 2 in perspektivischer
Ansicht; die Fig. 3 in Ansicht in Richtung der Schlagbolzenachse 3 (Fig. 5). Deutlich
zu sehen ist eine zylindrische Ausnehmung 4, wobei der Ausdruck zylindrisch als mathematisch
anzusehen ist und einen allgemeinen Zylinder und nicht zwangsläufig einen Kreiszylinder
bedeutet. Diese Ausnehmung 4 weist einen Umriss auf, der bei richtiger Lage des Sicherungsteils
1 entlang seiner Bewegungsachse, der Sicherungsachse 5, den Durchtritt des Schlagbolzens
6 (Fig. 6) entlang dessen Bewegungsbahn erlaubt.
[0011] In der dargestellten Lage oberhalb der Ausnehmung 4 weist der Sicherungsteil 1 eine
Rastfläche 7 auf, deren Lage im zusammengebauten Zustand der Schlagbolzenvorrichtung
normal (gleichbedeutend mit: "lotrecht auf die" bzw. "rechtwinkelig zur") zur Schlagbolzenachse
3 (Fig. 6) liegt; im dargestellten Ausführungsbeispiel liegt diese Rastfläche 7 in
einer Ebene, die auch die Sicherungsachse 5 enthält.
[0012] Gegenüber der Ausnehmung 4 liegt eine weitere Ausnehmung 8. In dieser Ausnehmung
8 liegt der (nicht dargestellte) Auszieher, der durch diese Ausbildung auch das Herausfallen
des Sicherungsteils 1 beim nach hinten Ziehen des Schlagbolzens verhindert. Dies ist
eine praktische Weiterbildung der Erfindung, das Herausfallen kann natürlich auch
auf andere Weise verhindert werden.
[0013] Am unteren Bereich des Sicherungsteils 1 befmdet sich eine Keilfläche 9, die mit
einem (nicht dargestellten) Mechanismus des Abzugschiebers, entsprechend dem Stand
der Technik zusammenwirkt; dabei wird der Sicherungsteil 1 gegen die Kraft der Feder
2 entlang der Sicherungsachse 5 verschoben, bis die Rastfläche 7 der entsprechenden
Gegenfläche des Schlagbolzens, der Anschlagfläche 13 (Fig. 4) gelangt.
[0014] Die Fig. 4 zeigt, rein schematisch, in einer Unteransicht entlang der Sicherungsachse
5 die Situation und die Position des Sicherungsteils 1 und des Schlagbolzens 6. Beim
Schlagbolzen 6 ist dessen Zündstift 10 und die Schlagbolzenfeder 11 (teilweise) ebenfalls
dargestellt Der Schlagbolzen 6 weist eine Sicherungsausnehmung 12 auf, die, normal
auf die Schlagbolzenachse 3 verlaufend, in einer Anschlagfläche 13 endet. Normalerweise
wird diese Anschlagfläche 13, wie gezeigt, durch die Fixierung der (nicht dargestellten)
Schlagbolzennase im Abstand von der Rastfläche 7 gehalten; im Verriegelungsfall liegt
die Anschlagfläche 13 des Schlagbolzens 6, unter der Wirkung der Schlagbolzenfeder
11, an der Rastfläche 7 des Sicherungsteils 1 an, wie in Fig. 6 gezeigt.
[0015] Es soll festgehalten werden, dass es nur dann zu einem solchen Anliegen bzw. einem
Aufprall kommt, wenn aus irgendeinem Grund die Schlagbolzennase (nicht dargestellt)
frei gegeben wird, ohne dass der Abzugschieber betätigt wird. Dann wird zwar der Schlagbolzen
6 aus der in Fig. 4 dargestellten Position, in der er durch die Fixierung der Schlagbolzennase
gehalten wird, freigegeben, doch liegt der Sicherungsteil 1 mit seiner Rastfläche
7 in der Bewegungsbahn der Anschlagfläche 13 des Schlagbolzens und verhindert, dass
der Zündstift 10 durch den Stoßboden zum Zündhütchen einer gegebenenfalls im Magazin
befmdlichen Patrone gelangt.
[0016] Die gleiche Situation wie die Fig. 4 zeigt die Fig. 5, allerdings als Schnitt samt
den umgebenden Teilen und Organen des Schlittens. Daher ist die Rastfläche 7, die
der Anschlagfläche 13 des Schlagbolzens 6 gegenübersteht, gut zu erkennen.
[0017] Die Fig. 6 schließlich zeigt die Situation analog zur Fig. 5, allerdings im Sicherungsfall,
die (hier nicht mit Bezugszeichen versehenen) Rastfläche und Anschlagfläche liegen
aneinander, sind aber aus Gründen der Übersichtlichkeit mit kleinem Abstand voneinander
dargestellt. Die Waffe ist, so wie bei den bisherigen Schlagbolzensicherungen, trotz
der ungewollten Freigabe des Schlagbolzens sicher, darüberhinaus wird diese Sicherung
durch dafür besonders ausgebildete Berahrungsflächen bewerkstelligt, die nicht aneinander
gleitend beweglich sind und so keinerlei Abnutzung unterliegen.
[0018] Letztlich kann man die Erfindung auch dergestalt formulieren: Sie betrifft eine Schlagbolzensicherung
für Pistolen, mit einem Sicherungsteil 1, der entlang einer Bewegungsbahn zwischen
einer Verriegelungsposition, in der er in die Bewegungsbahn eines Schlagbolzens 6
ragt, und einer Freigabeposition, in der er die Bewegungsbahn des Schlagbolzens 6
freigibt, verschieblich ist, dabei von einer Aktivierungsfeder 2 in die Verriegelungsposition
gedrängt wird und durch eine, von einem Abzugschieber betätigte Nase gegen die Wirkung
der Aktivierungsfeder 2 in die Freigabeposition gedrängt wird. Sie ist dadurch gekennzeichnet,
dass der Sicherungsteil 1 drehfest gelagert ist und eine zylindrische Ausnehmung 4
aufweist, deren Form und Größe in der Freigabeposition des Sicherungsteiles den Durchtritt
des Schlagbolzens 6 erlaubt, und dass im Bereich der Ausnehmung 4 eine Rastfläche
6 vorgesehen ist, die normal (lotrecht, senkrecht) zur Bewegungsbahn des Schlagbolzens
6 orientiert ist und im Sicherungsfall mit einer Anschlagfläche 13 des Schlagbolzens
in Kontakt kommt und so die weitere Bewegung des Schlagbolzens 6 hindert.
[0019] Als Materialien zur Herstellung des Sicherungsteils und des Schlagbolzens kommen
alle bisher verwendeten Materialien in Frage, da die Belastung und Beanspruchung durch
die Erfindung verringert wird, gibt es hier keinerlei Probleme.
Bezugszeichenliste:
[0020]
| 01 |
Sicherungsteil |
08 |
weitere Ausnehmung |
| 02 |
Aktivierungsfeder |
09 |
Keilfläche |
| 03 |
Schlagbolzenachse |
10 |
Schlagbolzennase |
| 04 |
Ausnehmung |
11 |
Schlagbolzenfeder |
| 05 |
Sicherungsachse |
12 |
Sicherungsausnehmung |
| 06 |
Schlagbolzen |
13 |
Anschlagfläche |
| 07 |
Rastfläche |
|
|
1. Schlagbolzensicherung für Pistolen, mit einem Sicherungsteil (1), der entlang einer
Bewegungsbahn zwischen einer Verriegelungsposition, in der er in die Bewegungsbahn
eines Schlagbolzens (6) ragt, und einer Freigabeposition, in der er die Bewegungsbahn
des Schlagbolzens (6) freigibt, verschieblich ist, dabei von einer Aktivierungsfeder
(2) in die Verriegelungsposition gedrängt wird und durch eine, von einem Abzugschieber
betätigte Nase gegen die Wirkung der Aktivierungsfeder (2) in die Freigabeposition
gedrängt wird, dadurch gekennzeichnet, dass der Sicherungsteil (1) drehfest gelagert ist und eine zylindrische Ausnehmung (4)
aufweist, deren Form und Größe in der Freigabeposition des Sicherungsteiles den Durchtritt
des Schlagbolzens (6) erlaubt, und dass im Bereich der Ausnehmung (4) eine Rastfläche
(6) vorgesehen ist, die normal zur Bewegungsbahn des Schlagbolzens (6) orientiert
ist und im Sicherungsfall mit einer Anschlagfläche (13) des Schlagbolzens in Kontakt
kommt und so die weitere Bewegung des Schlagbolzens (6) hindert.
2. Schlagbolzensicherung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Anschlagfläche (13) des Schlagbolzens normal zur Bewegungsbahn des Schlagbolzens
(6) orientiert ist.
3. Schlagbolzensicherung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass, der Ausnehmung (4) zumindest annähernd gegenüber, eine weitere Ausnehmung (8) vorgesehen
ist, in der ein Auszieher der Pistole zu liegen kommt.