[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung sowie ein Verfahren zur Ermittlung
einer einen Kontaktzustand einer Verdichterwalze mit zu verdichtendem Untergrund repräsentierenden
Aufstandsgröße.
[0002] Zur Verdichtung von Untergrund, beispielsweise Erdreich, unterschiedliche Gesteinsarten
oder auch Asphalt im Straßenbau, werden im Allgemeinen selbstfahrende Bodenverdichter
eingesetzt, die mit einer oder ggf. mehreren Verdichterwalzen den zu verdichtenden
Untergrund überfahren und durch Druckbelastung, ggf. in Verbindung mit Oszillations-
oder Vibrationsbewegungen zu einer Kompaktierung des Aufbaumaterials des zu verdichtenden
Untergrunds führen. Aufgrund der auf den Untergrund ausgeübten Druckbelastung wird
eine im Vergleich zu dem zu verdichtenden Untergrund im Allgemeinen wesentlich steifere
Verdichterwalze in dem zu verdichtenden Untergrund eine Setzungsmulde erzeugen. Je
steifer bzw. bereits mehr kompaktiert derartiger Untergrund ist, desto weniger tief
wird die Verdichterwalze sich in das Aufbaumaterial des Untergrunds einsetzen, was
zur Folge hat, dass mit zunehmender Steifigkeit bzw. zunehmendem Ausmaß der Kompaktierung
eine Aufstandsbreite der Verdichterwalze auf dem zu verdichtenden Untergrund abnimmt.
[0003] Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung und ein Verfahren
zur Ermittlung einer einen Kontaktzustand einer Verdichterwalze mit zu verdichtendem
Untergrund repräsentierenden Aufstandsgröße vorzusehen, welche in einfacher und zuverlässiger
Art und Weise einen Rückschluss auf den Verdichtungszustand des Aufbaumaterials des
zu verdichtenden Untergrunds zulassen.
[0004] Gemäß einem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird diese Aufgabe gelöst durch
eine Vorrichtung zur Ermittlung einer einen Kontaktzustand zwischen einer Verdichterwalze
und zu verdichtendem Untergrund repräsentierenden Aufstandsgröße, umfassend an wenigstens
einem Erfassungsumfangsbereich einer um eine Verdichterwalzendrehachse drehbaren Verdichterwalze
wenigstens einen ein Kontaktsignal generierenden Kontaktsensor, wobei das Kontaktsignal
einen Kontaktbeginn und ein Kontaktende eines Erfassungsumfangsbereichs mit dem zu
verdichtenden Untergrund indiziert.
[0005] Durch die erfindungsgemäß aufgebaute Vorrichtung wird Information bereitgestellt,
welche, beispielsweise bezogen auf eine ganze Umdrehung der Verdichterwalze, in Zuordnung
zu einem Erfassungsumfangsbereich denjenigen Anteil repräsentiert, in welchem ein
Erfassungsumfangsbereich in Kontakt mit dem zu verdichtenden Untergrund steht. Je
größer dieser Anteil, also je größer der Abstand zwischen Kontaktbeginn und Kontaktende,
desto größer ist das Ausmaß des Kontakts zwischen der Verdichterwalze und dem zu verdichtenden
Untergrund, was darauf hindeutet, dass die Verdichterwalze vergleichsweise tief in
das Material des zu verdichtenden Untergrunds eindringt und dieses daher vergleichsweise
wenig verdichtet ist. Mit zunehmendem Verdichtungsgrad dringt die Verdichterwalze
weniger tief in das Aufbaumaterial des zu verdichtenden Untergrunds ein, was bedeutet,
dass, wieder bezogen auf eine gesamte Umdrehung oder den gesamten Umfang der Verdichterwalze,
derjenige Anteil, in welchem Kontakt mit dem zu verdichtenden Untergrund besteht,
abnimmt. Die mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung zu ermittelnde Aufstandsgröße lässt
also einen Rückschluss auf den Kompaktierungsgrad des zu verdichtenden Untergrunds
zu und kann somit dazu genutzt werden, weitergehende Verdichtungs- bzw. Bearbeitungsmaßnahmen
an dem zu verdichtenden Untergrund festzulegen.
[0006] Um mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung die Aufstandsgröße genauer bzw. öfter im
Verlaufe der Verdichterwalzenbewegung ermitteln zu können, wird vorgeschlagen, dass
eine Mehrzahl von Erfassungsumfangsbereichen mit jeweils wenigstens einem Kontaktsensor
um die Verdichterwalzendrehachse verteilt vorzugsweise im gleichen Axialbereich der
Verdichterwalze vorgesehen ist. Dabei ist es besonders vorteilhaft, wenn die Erfassungsumfangsbereiche
mit im Wesentlichen gleichem Umfangsabstand, vorzugsweise etwa 90°, zueinander angeordnet
sind. Durch eine gleichmäßige Beabstandung der Erfassungsumfangsbereiche kann ein
periodisches Erfassungsmuster der verschiedenen Erfassungsumfangsbereiche mit definiertem
zeitlichem Versatz bereitgestellt und zur Auswertung herangezogen werden.
[0007] Eine Beeinträchtigung von Kontaktsensoren während des Verdichtungsbetriebs kann dadurch
vermieden werden, dass in wenigstens einem, vorzugsweise jedem Erfassungsumfangsbereich
wenigstens ein Kontaktsensor an einer Innenseite eines Walzenmantels der Verdichterwalze
vorgesehen ist. Beispielsweise kann ein derartiger Kontaktsensor ausgebildet sein
als:
- akustischer Sensor, vorzugsweise Ultraschallsensor oder Pfeifensensor, oder
- Tastsensor, oder
- Drucksensor.
[0008] Dies sind Sensoren, die bei vergleichsweise einfachem Aufbau in zuverlässiger Art
und Weise einen Rückschluss darauf zulassen, ob derjenige Bereich, in welchem ein
jeweiliger Kontaktsensor positioniert ist, also ein jeweiliger Erfassungsumfangsbereich,
in Kontakt mit dem zu verdichtenden Untergrund ist, oder nicht.
[0009] Um eine detailliertere Auswertung eines von einem Kontaktsensor gelieferten Signals
bereitstellen zu können, wird ferner vorgeschlagen, dass eine Drehpositionierungserfassungsanordnung
zur Erfassung einer Drehpositionierung der Verdichterwalze vorgesehen ist. Die Bereitstellung
von Information über die Drehpositionierung der Verdichterwalze im Verhältnis zu dem
von einem jeweiligen Kontaktsensor ausgegebenen Kontaktsignal kann in besonders vorteilhafter
Weise dazu genutzt werden, Information über ein unsymmetrisches Kontaktverhalten der
Verdichterwalze mit dem zu verdichtenden Untergrund, insbesondere das Entstehen einer
durch die Voranbewegung der Verdichterwalze im Allgemeinen generierten Bugwelle in
dem zu verdichtenden Untergrund zu erhalten.
[0010] Hierzu kann beispielsweise vorgesehen sein, dass die Drehpositionierungserfassungsanordnung
wenigstens einen Kontaktsensor und wenigstens einen in Erfassungswechselwirkung mit
dem wenigstens einen Kontaktsensor tretenden, nicht mit der Verdichterwalze um die
Verdichterwalzendrehachse drehbaren Drehpositionierungsreferenzbereich umfasst.
[0011] Da die vorliegende Erfindung die Rotation der Verdichterwalze um ihre Verdichterwalzendrehachse
ausnutzt, um im Verlaufe einer derartigen Rotationsbewegung Information über das Inkontakttreten
bzw. das Beenden des Kontakts eines jeweiligen Erfassungsumfangsbereichs zu ermitteln,
kann gemäß einer besonders vorteilhaften Variante die Aufstandsgröße einen mit dem
zu verdichtenden Untergrund in Kontakt stehenden Umfangsbereich der Verdichterwalze
repräsentieren. Dieser Umfangsbereich kann durch ein Längenmaß, also beispielsweise
Umfangslängenbereich, oder ein Winkelsegment repräsentiert sein.
[0012] Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird die voranstehende Aufgabe
gelöst durch ein Verfahren zur Ermittlung einer einen Kontaktzustand einer Verdichterwalze
mit zu verdichtendem Untergrund repräsentierenden Aufstandsgröße, vorzugsweise vermittels
einer erfindungsgemäß aufgebauten Vorrichtung, umfassend das Erfassen eines Kontakts
zwischen wenigstens einem Erfassungsumfangsbereich der Verdichterwalze und zu verdichtendem
Untergrund während der Rotation der Verdichterwalze um eine Verdichterwalzendrehachse.
[0013] Auch bei diesem erfindungsgemäßen Verfahren wird vorteilhafterweise der Kontakt zwischen
einer Verdichterwalze und dem zu verdichtenden Untergrund bzw. die diesen Kontakt
repräsentierende Aufstandsgröße beruhend auf dem im Verlauf der Rotation der Verdichterwalze
auftretenden Kontaktbeginn zwischen wenigstens einem Erfassungsumfangsbereich und
dem zu verdichtenden Untergrund und dem Kontaktende ermittelt. In der Zeitdauer zwischen
dem Kontaktbeginn und dem Kontaktende ist ein jeweiliger Erfassungsumfangsbereich
in Kontakt mit dem zu verdichtenden Untergrund, während nach dem Kontaktende bis zum
nächstfolgenden Kontaktbeginn der Erfassungsumfangsbereich nicht in Kontakt mit dem
zu verdichtenden Untergrund ist.
[0014] Um in einfacher Art und Weise beruhend auf dem Kontaktbeginn und dem Kontaktende
bzw. der Zeitdauer dazwischen eine den Kontaktzustand repräsentierende geometrische
Größe ermitteln zu können, wird vorgeschlagen, dass die Aufstandsgröße ferner beruhend
auf einer Bewegungsgeschwindigkeit der Verdichterwalze oder/und eines Radius der Verdichterwalze
ermittelt wird.
[0015] Bei einer insbesondere auch mit nur einem einzigen Kontaktsensor funktionsfähigen
Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens kann vorgesehen sein, dass die Aufstandsgröße
beruhend auf einem Verhältnis zwischen einer einen Kontakt wenigstens eines Erfassungsumfangsbereichs
mit dem zu verdichtenden Untergrund indizierenden ersten Bewegungsdauer und einer
keinen Kontakt indizierenden zweiten Bewegungsdauer im Verlaufe einer Umdrehung der
Verdichterwalze um die Verdichterwalzendrehachse oder/und einer eine Umdrehung der
Verdichterwalze indizierenden zweiten Bewegungsdauer ermittelt wird. Bei dieser Vorgehensweise
wird also diejenige Dauer, während welcher ein jeweiliger Erfassungsumfangsbereich
sich in Kontakt mit dem zu verdichtenden Untergrund bewegt, ins Verhältnis gesetzt
zu derjenigen Zeitdauer, in welcher ein derartiger Kontakt nicht besteht oder zu der
Zeitdauer einer gesamten Umdrehung der Verdichterwalze. Beide Möglichkeiten führen
in einfacher Art und Weise zur Information, welcher Winkelanteil der Verdichterwalze
tatsächlich in Kontakt mit dem zu verdichtenden Untergrund steht, was, wie bereits
ausgeführt, einen Rückschluss darauf zulässt, wie tief die Verdichterwalze in das
Material des zu verdichtenden Untergrunds eindringt.
[0016] Auch die im Verlaufe der Voranbewegung eines Bodenverdichters bzw. einer Verdichterwalze
eines Bodenverdichters entstehende Bugwelle, also die in der Bewegungsrichtung eines
Bodenverdichters vor einer jeweiligen Verdichterwalze entstehende Anhäufung von zu
verdichtendem Material, lässt einen Rückschluss auf den Zustand des zu verdichtenden
Untergrunds zu. Das Entstehen einer derartigen Bugwelle führt grundsätzlich dazu,
dass der Kontakt einer Verdichterwalze mit dem zu verdichtenden Untergrund unsymmetrisch
ist, da in dem in der Bewegungsrichtung der Verdichterwalze hinter derselben liegenden
Bereich eine derartige Bugwelle bzw. Anhäufung von Material des zu verdichtenden Untergrunds
in diesem Ausmaß nicht entsteht. Diesen Aspekt nutzt die vorliegende Erfindung dadurch
aus, dass die Aufstandsgröße sich zusammensetzt aus einem ersten Aufstandsgrößenteil
zwischen dem Kontaktbeginn wenigstens eines Erfassungsumfangsbereichs mit dem zu verdichtenden
Untergrund und einer Kontaktreferenzposition und einem zweiten Aufstandsgrößenteil
zwischen der Kontaktreferenzposition und dem Kontaktende.
[0017] Diese Kontaktreferenzposition kann beispielsweise eine im Verlaufe der Umfangsbewegung
eines Erfassungsumfangsbereichs bezüglich einer zu dem zu verdichtenden Untergrund
im Wesentlichen orthogonal stehenden Senkrechten tiefste Positionierung des Erfassungsumfangsbereichs
repräsentieren, wobei der erste Aufstandsgrößenteil ein bugseitiger Teil der Aufstandsgröße
und der zweite Aufstandsgrößenteil ein heckseitiger Teil der Aufstandsgröße ist. Bei
im Wesentlichen horizontal orientiertem zu verdichtendem Untergrund und entsprechend
horizontal sich bewegender Verdichterwalze kann also eine derartige Kontaktreferenzpositon
einen in Vertikalrichtung im Wesentlichen direkt unter der Drehachse der Verdichterwalze
liegenden Kontaktbereich umfassen. Der in der Bewegungsrichtung vorangehende Teil
wird als bugseitig betrachtet und wird im Allgemeinen aufgrund des Vorhandenseins
der vorangehend angesprochenen Bugwelle eine größere Ausdehnung aufweisen, als der
nachlaufende, heckseitige Teil.
[0018] Um bei dem erfindungsgemäßen Verfahren Information darüber zu erlangen, in welcher
Drehpositionierung die Verdichterwalze bzw. ein jeweiliger Erfasungsumfangsbereich
ist, wird vorgeschlagen, dass die Kontaktreferenzposition beruhend auf wenigstens
einer Drehpositionierungsreferenz ermittelt wird. Eine derartige Drehpositionierungsreferenz
kann beispielsweise durch Wechselwirkung wenigstens eines Erfassungsumfangsbereichs
mit einem Drehpositionierungsreferenzbereich generiert werden.
[0019] Bei Einsatz mehrerer Erfassungsumfangsbereiche kann vorteilhafterweise so vorgegangen
werden, dass ein erster Erfassungsumfangsbereich im Wesentlichen dann durch Wechselwirkung
mit einem Drehpositionierungsreferenzbereich eine Drehpositionierungsreferenz generiert,
wenn ein zweiter Erfassungsumfangsbereich in der Kontaktreferenzposition ist.
[0020] Die Aufstandsgröße, welche mit dem erfindungsgemäße Verfahren ermittelt werden kann,
kann einen mit dem zu verdichtenden Untergrund in Kontakt stehenden Umfangsbereich
der Verdichterwalze repräsentieren. Aus diesem Umfangsbereich kann dann beispielsweise
durch orthogonale Projektion auf eine durch den zu verdichtenden Untergrund aufgespannte
Ebene eine Aufstandsbreite der Verdichterwalze auf dem zu verdichtenden Untergrund
ermittelt werden, welche wiederum dazu genutzt werden kann, durch mathematische Operationen
Information über verschiedene physikalische Größen, wie z. B. den Elastizitätsmodul
oder die Querdehnzahl des zu verdichtenden Untergrunds, zu ermitteln.
[0021] Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend mit Bezug auf die beiliegenden Figuren
detailliert beschrieben. Es zeigt:
- Fig. 1
- in prinzipieller Darstellung eine Verdichterwalze auf zu verdichtendem Untergrund
während der Bewegung der Verdichterwalze auf dem Untergrund;
- Fig. 2
- ein Zeitdiagramm, welches von vier bei der Verdichterwalze der Fig. 1 vorgesehenen
Kontaktsensoren gelieferte Kontaktsignale darstellt;
- Fig. 3
- in vereinfachter Art und Weise die Ermittlung einer Aufstandsbreite einer Verdichterwalze
auf dem zu verdichtenden Untergrund;
- Fig. 4
- die Hertzsche Formel, welche den Zusammenhang zwischen einer Aufstandsbreite und der
Materialsteifigkeit von zu verdichtendem Material wiedergibt;
- Fig. 5
- in prinzipartiger Darstellung einen an der Innenseite eines Walzenmantels einer Verdichterwalze
vorgesehenen und in Form eines Pfeifensensors aufgebauten Kontaktsensors;
- Fig. 6
- eine der Fig. 5 entsprechende Darstellung eines als Ultraschallsensor aufgebauten
Kontaktsensors;
- Fig. 7
- eine der Fig. 5 entsprechende Darstellung eines als Tastsensor aufgebauten Kontaktsensors;
- Fig. 8
- eine der Fig. 5 entsprechende Darstellung eines als Drucksensor aufgebauten Kontaktsensors.
[0022] Die Fig. 1 zeigt in prinzipieller Seiten- bzw. Querschnittsansicht bezüglich einer
Verdichterwalzendrehachse D eine allgemein mit 10 bezeichnete Vorrichtung, mit welcher
eine im dargestellten Beispiel im Winkelmaß wiedergegebene Aufstandsgröße α einer
Verdichterwalze 12 auf zu verdichtendem Untergrund 14 ermittelt werden kann. Die Vorrichtung
10 umfasst in dem von einem Walzenmantel 13 der Verdichterwalze 12 umschlossenen Innenraum
16 vier Kontaktsensoren 1, 2, 3, 4. Der Kontaktsensor 1 ist dabei in einem Erfassungsumfangsbereich
18 der Verdichterwalze 12 angeordnet. Der Kontaktsensor 2 ist in einem Erfassungsumfangsbereich
20 angeordnet. Der Kontaktsensor 3 ist in einem Erfassungsumfangsbereich 22 angeordnet,
während der Kontaktsensor 4 in einem Erfassungsumfangsbereich 24 angeordnet ist. Jeder
dieser Kontaktsensoren 1, 2, 3, 4 liefert ein Kontaktsignal S1, S2, S3, S4, welches
in Abhängigkeit davon variiert, ob ein jeweiliger Erfassungsumfangsbereich 18, 20,
22, 24 in Kontakt mit dem Aufbaumaterial des zu verdichtenden Untergrunds 14 ist,
was im dargestellten Beispiel nur für den Erfassungsumfangsbereich 22 bzw. den Kontaktsensor
3 der Fall ist, oder nicht in Kontakt ist mit dem Aufbaumaterial des zu verdichtenden
Untergrunds 14, was im dargestellten Beispiel für die Erfassungsumfangsbereiche 18,
20 und 24 bzw. die darin vorgesehenen Kontaktsensoren 1, 2, 4 der Fall ist.
[0023] In dem in Fig. 1 dargestellten Ausgestaltungsbeispiel sind die vier Kontaktsensoren
1, 2, 3, 4 zueinander in gleichem Winkelabstand von 90° angeordnet. Dies bedeutet,
dass der Kontaktsensor 1 bezüglich der Verdichterwalzendrehachse D dem Kontaktsensor
3 diametral gegenüberliegt, während der Kontaktsensor 2 bezüglich der Verdichterwalzendrehachse
D dem Kontaktsensor 4 diametral gegenüberliegt.
[0024] Bei der Bewegung eines eine derartige Verdichterwalze 12 aufweisenden Bodenverdichters
in der Bewegungsrichtung V und der damit einhergehenden Rotation der Verdichterwalze
12 um die Verdichterwalzendrehachse D in der Richtung R entsteht in Bewegungsrichtung
V vor der Verdichterwalze 12 eine allgemein als Bugwelle 26 bezeichnete Anhäufung
von Material. Im Bereich dieser Bugwelle 26 beginnt der Kontakt des Walzenmantels
13 mit dem Aufbaumaterial des zu verdichtenden Untergrunds 14. Dieser Bereich ist
in Fig. 1 repräsentiert durch eine Strichlinie A. In einem durch eine Strichlinie
E angedeuteten Bereich endet der Kontakt des Walzenmantels 13 mit dem zu verdichtenden
Untergrund 14. Nur in dem zwischen den Linien A und E liegenden Bereich, hier definiert
durch den Winkel α, besteht Kontakt zwischen der Verdichterwalze 12 und dem zu verdichtenden
Untergrund 14. Ein beispielsweise als am Außenumfang des Walzenmantels 13 anliegendes
Referenzrad 28 ausgebildeter Drehpositionierungsreferenzbereich 30 kann in nachfolgend
beschriebener Art und Weise genutzt werden, um in Zusammenwirkung mit den Kontaktsensoren
1, 2, 3, 4 eine Drehpositionierungsreferenz für die Verdichterwalze 12 zu generieren.
Immer dann, wenn einer dieser Kontaktsensoren 1, 2, 3, 4 sich an dem Drehpositionierungsreferenzbereich
30 vorbei bewegt, wird eine diese Vorbeibewegung indizierende Veränderung im Kontaktsignal
S1, S2, S3, S4 des jeweiligen Kontaktsensors 1, 2, 3, 4 auftreten, was indiziert,
dass zu diesem Zeitpunkt dieser ein jeweiliges Kontaktsignal generierende Kontaktsensor
sich am Drehpositionierungsreferenzbereich 30 vorbei bewegt hat. Es ist darauf hinzuweisen,
dass dieser Drehpositionierungsreferenzbereich 30 nicht notwendigerweise als Referenzrad
ausgebildet sein muss. Auch an einem Näherungsschalter sich vorbei bewegende Vorsprünge
an der Verdichterwalze 12 können zur Ermittlung einer jeweiligen Drehpositionierung
der Verdichterwalze 12 herangezogen werden. Die in Fig. 1 dargestellte Variante, bei
welcher die Drehpositionierungsreferenz auch unter Miteinbeziehung der Konaktsensoren
1, 2, 3, 4 erzeugt werden kann, ist aufgrund der baulich einfachen Ausgestaltung,
welche keine zusätzlichen Sensoren erfordert, besonders vorteilhaft.
[0025] Man erkennt in Fig. 1 weiter, dass im dargestellten Beispiel der Drehpositionierungsreferenzbereich
30 in einer Höhenrichtung direkt über der Drehachse D der Verdichterwalze 12 positioniert
ist. Dies bedeutet, dass eine auf der durch den zu verdichtenden Untergrund 14 aufgespannten
Ebene, z. B. einer horizontalen Ebene, orthogonal stehende Senkrechte S einerseits
den Drehpositionierungsreferenzbereich 30 und andererseits die Verdichterwalzendrehachse
D schneidet. Diese Senkrechte S definiert in dem zwischen den Linien A und E liegenden
Umfangsbereich, also demjenigen Umfangsbereich, in welchem die Verdichterwalze 12
in Kontakt mit dem zu verdichtenden Untergrund 14 ist, eine Kontaktreferenzposition
K. Diese Kontaktreferenzposition K teilt den zwischen den beiden Linien A und E aufgespannten
Winkel α auf in einen Winkel α
Bug, welcher sich zwischen der Linie A, also dem Kontaktbeginn, und der Kontaktreferenzposition
K erstreckt, und einen Winkel α
Heck, welcher sich zwischen der Kontaktreferenzposition K und der Linie E, also dem Kontaktende,
erstreckt. Aufgrund des Umstandes, dass bei der Voranbewegung der Verdichterwalze
12 in der Richtung V die Bugwelle 26 entsteht, wird im Allgemeinen der Teil α
Bug des Winkels α größer sein, als der nachlaufende Teil α
Heck. Nur in einem Zustand, in welchem eine derartige Bugwelle nicht vorhanden wäre, würden
diese beiden Teile α
Bug und α
Heck zueinander im Wesentlichen gleich sein, also der Kontakt der Verdichterwalze 12 mit
dem zu verdichtenden Untergrund 14 bezüglich der Kontaktreferenzposition K symmetrisch
sein. Es sei in diesem Zusammenhang darauf hingewiesen, dass selbstverständlich die
Verdichterwalze 12 in einer zur Zeichenebene der Fig. 1 orthogonalen Längsrichtung
eine Längserstreckung I aufweisen wird, und insofern die Kontaktreferenzposition K
ebenso wie die durch die Strichlinien A und E definierten Positionen als jeweilige
Linien zu betrachten sind, welche sich im Wesentlichen parallel zur Verdichterwalzendrehachse
D entlang der Verdichterwalze 12 erstrecken.
[0026] Die Fig. 2 zeigt den zeitlichen Verlauf der durch die Kontaktsensoren 1, 2, 3, 4
generierten Kontaktsignale S1, S2, S3, S4. Diese Kontaktsignale S1, S2, S3, S4 stehen
nur beispielhaft für verschiedenste Signalverläufe, welche jeweils indizieren, ob
einer der in Frage stehenden Erfassungsumfangsbereiche 18, 20, 22, 24 in Kontakt mit
zu verdichtendem Untergrund 14 ist oder sich beispielsweise an dem Drehpositionierungsreferenzbereich
30 vorbei bewegt oder nicht. Im dargestellten Beispiel sinkt immer dann, wenn einem
jeweiligen Erfassungsumfangsbereich Material gegenüberliegt, der Signalpegel ab, während
dann, wenn einem jeweiligen Erfassungsumfangsbereich kein Material gegenüberliegt,
der Signalpegel auf hohem Niveau ist.
[0027] Im Folgenden sei anhand der durch die beiden Kontaktsensoren 1 und 3 in den Erfassungsumfangsbereichen
18 und 22 generierten Kontaktsignale S1 und S3 die Funktionsweise der Vorrichtung
10 bzw. die Vorgehensweise zur Ermittlung einer den Kontakt zwischen der Verdichterwalze
12 und dem zu verdichtenden Untergrund 14 repräsentierenden Aufstandsgröße, beispielsweise
repräsentiert durch den Winkel α, erläutert.
[0028] Im Verlaufe einer durch den Pfeil U repräsentierten vollständigen Umdrehung der Verdichterwalze
12 um ihre Verdichterwalzendrehachse D bewegt sich der Erfassungsumfangsbereich 22
mit seinem Kontaktsensor 3 im Bereich der Linie A, also zu einem Zeitpunkt t
A in Fig. 2, in Kontakt mit dem zu verdichtenden Untergrund 14. Zu diesem Zeitpunkt
fällt der Signalpegel des Kontaktsignals S3 deutlich ab. Als Zeitpunkt für das Inkontakttreten
kann beispielsweise derjenige Zeitpunkt gewählt werden, zu welchem das Kontaktsignal
S3 seinen Minimalwert annimmt. Im Verlaufe der weitergehenden Bewegung gelangt der
Erfassungsumfangsbereich 22 zum Bereich bzw. zur Linie E, so dass zum Zeitpunkt t
E der Erfassungsumfangsbereich 22 außer Kontakt mit dem zu verdichtenden Untergrund
14 tritt und infolgedessen der Signalpegel wieder ansteigt. Hier kann beispielsweise
der Zeitpunkt des Wiederanstiegs des Signalpegels als Zeitpunkt des Beendens des Kontakts
zwischen dem Erfassungsumfangsbereich 22 und dem zu verdichtenden Untergrund 14 herangezogen
werden. Dies bedeutet, dass zwischen den beiden Zeitpunkten t
A und t
E der Erfassungsumfangsbereich 22 in Kontakt mit dem zu verdichtenden Material war.
Der Zeitpunkt t
1 gibt den Zustand der Fig. 1 wieder.
[0029] Die Umfangslänge bzw. der Winkelbereich α, in welchem die Verdichterwalze 12 in Kontakt
mit dem zu verdichtenden Untergrund 14 ist, kann also in einfacher Art und Weise durch
das Verhältnis der Länge des Intervalls t
0 zwischen den Zeitpunkten t
E und t
A zur Länge der gesamten Umdrehug U ermittelt werden. Durch dieses Verhältnis kann
in einfacher Art und Weise ohne weitere mathematische Operationen der Winkel α, welcher
letztendlich einen Bruchteil bzw. ein Winkelsegment des Gesamtwinkels von 360° repräsentiert,
ermittelt werden. Unter Mitberücksichtigung eines Radius r der Verdichterwalze 12
und des so berechenbaren Gesamtumfangs derselben kann die Umfangslänge ermittelt werden,
in welcher die Verdichterwalze 12 in Kontakt mit dem zu verdichtenden Untergrund 14
steht. Um Variationen in der Bewegungsgeschwindigkeit in Richtung V und daraus auch
resultierende Variationen in der Rotationsgeschwindigkeit in der Drehrichtung R kompensieren
zu können, kann des Weiteren auch noch die Bewegungsgeschwindigkeit bzw. die Winkelgeschwindigkeit
in der Bewegung der Verdichterwalze 12 berücksichtigt werden. Unter der vereinfachten
Annahme, dass während einer Umdrehung U der Verdichterwalze 12 diese sich mit im Wesentlichen
konstanter Geschwindigkeit bewegt, ist eine derartige Geschwindigkeitskompensation
grundsätzlich jedoch nicht erforderlich.
[0030] In der vorangehend beschriebenen Art und Weise kann die Ausdehnung des Kontaktbereichs
zwischen der Verdichterwalze 12 und dem zu verdichtenden Untergrund ermittelt werden.
Unter weitergehender Berücksichtigung der bereits angesprochenen Kontaktreferenzposition
K kann des weiteren eine präzisierende Aufteilung des Winkels α, also des gesamten
in Kontakt mit dem zu verdichtenden Untergrund 14 stehenden Umfangsbereichs der Verdichterwalze
12, in die beiden Teile α
Bug und α
Heck erfolgen. Die Fig. 2 zeigt, dass zwischen den Zeitpunkten t
E und t
A exakt dann, wenn der Erfassungsumfangsbereich 22 sich über die Kontaktreferenzposition
K hinweg bewegt, der Erfassungsumfangsbereich 18 mit seinem Kontaktsensor 1 sich am
Drehpositionierungsreferenzbereich 30 vorbei bewegt. Dies bedeutet, dass dann, wenn
der Erfassungsumfangsbereich 22 sich an der Kontaktreferenzposition K vorbei bewegt,
das Kontaktsignal S1 des Kontaktsensors 1 spontan variieren wird, also beispielsweise
auf einen niederen Pegel abfallen wird. Der Zeitpunkt, zu welchem dieser Abfall des
Kontaktsignals S1 auftritt bzw. dieses beispielsweise auf minimalem Niveau ist, kann
als Drehpositionierungsfrequenz dazu genutzt werden, um in Zuordnung zum Kontaktsignal
S3 des Kontaktsensors 3 eine Aufteilung des Intervalls t
0 in die beiden in Fig. 1 in die beiden auch indizierten Anteile, nämlich den bugseitigen,
voranlaufenden bzw. in zeitlicher Hinsicht zuerst auftretenden Teil α
Bug und den nachlaufenden Teil α
Heck, vorzunehmen.
[0031] Unter Einsatz der vorangehend beschriebenen Vorrichtung ist es also nicht nur möglich,
die Umfangslänge bzw. das Winkelsegment zu ermitteln, in welchem die Verdichterwalze
12 mit dem zu verdichtenden Untergrund 14 in Kontakt steht, sondern es kann auch eine
Asymmetrie des Kontakts bezogen auf die Kontaktreferenzposition K ermittelt werden,
welche wiederum einen Rückschluss auf die vor der Verdichterwalze 12 sich ausbildende
Bugwelle 26 zulässt.
[0032] Man erkennt in Fig. 2, dass in entsprechender Art und Weise auch dann, wenn der Erfassungsumfangsbereich
18 in Kontakt mit dem zu verdichtenden Untergrund 14 ist, die Vorbeibewegung des Kontaktsensors
3 am Drehpositionierungsreferenzbereich 30 das Erreichen der Kontaktreferenzposition
K indiziert. Entsprechendes tritt im Verhältnis der beiden Kontaktsensoren 2 und 4
bzw. der dadurch generierten Kontaktsignale S2 und S4 auf. Dies bedeutet, dass im
Verlaufe einer einzigen Umdrehung U der Verdichterwalze 12 um ihre Verdichterwalzendrehachse
D vier Erfassungen des Winkels α bzw. der Anteile α
Bug und α
Heck entstehen, was die Erfassung dieser Größen mit hoher Präzision bzw. hoher Wiederholungsrate
und dementsprechend auch eine entsprechend häufige Berücksichtigung dieser Größen
bei durchzuführenden Verdichtungsvorgängen ermöglicht.
[0033] Es sei in diesem Zusammenhang darauf hingewiesen, dass selbstverständlich das vorangehend
mit Bezug auf die Fig. 1 und 2 dargestellte Arbeitsprinzip auch dann zum Einsatz gelangen
kann, wenn eine andere Anzahl an Erfassungsumfangsbereichen und auch eine andere Relativpositionierung
derselben gewählt ist. Beispielsweise könnten drei Erfassungsumfangsbereiche mit einem
Winkelabstand von 120° vorgesehen sein. Auch könnte mit beispielsweise nur zwei Erfassungsumfangsbereichen
gearbeitet werden, die einen beliebigen Umfangsabstand zueinander aufweisen. Zu berücksichtigen
ist jeweils, dass vorteilhafterweise dann, wenn einer der Erfassungsumfangsbereiche
sich in der Kontaktreferenzposition K befindet, ein anderer Erfassungsumfangsbereich
mit dem Drehpositionierungsreferenzbereich 30 zur Erzeugung der Drehpositionierungsreferenz
zusammenwirkt. Auch ein einziger Erfassungsumfangsbereich könnte durch Zusammenwirkung
mit einem Drehpositionierungsreferenzbereich zu dem gewünschten Ergebnis führen. In
diesem Falle müsste jedoch zusätzlich noch die Bewegungsgeschwindigkeit bzw. Winkelgeschwindigkeit
der Verdichterwalze 12 berücksichtigt werden, um zu ermitteln, wann ein an dem Drehpositionierungsreferenzbereich
sich vorbei bewegender Erfassungsumfangsbereich in der Kontaktreferenzposition ist.
Unabhängig davon, wie viele Erfassungsumfangsbereiche bzw. Kontaktsensoren eingesetzt
werden, besteht grundsätzlich die Möglichkeit, den Drehpositionierungsreferenzbereich
an beliebiger Stelle in einem Bodenverdichter dort zu positionieren, wo dies aus baulichen
Gründen möglich oder vorteilhaft ist. So könnte beispielsweise in dem in Fig. 1 dargestellten
Beispiel der Drehpositionierungsreferenzbereich 30 um die Verdichterwalzendrehachse
D um 90° nach vorne oder nach hinten verschoben werden, so dass in Zuordnung zum Erfassungsumfangsbereich
22 bzw. zum Kontaktsensor 3 dann beispielsweise das Kontaktsignal S4 oder S2 des Kontaktsensors
4 oder des Kontaktsensors 2 genutzt werden könnte.
[0034] Die Fig. 3 veranschaulicht an einem vereinfachten Beispiel, dass bzw. wie im Falle
einer durch den Winkel α repräsentierten Aufstandsgröße eine Aufstandsbreite b ermittelt
werden kann. In dem in Fig. 3 dargestellten Fall ist keine Bugwelle 26 vorhanden,
so dass die beiden in Fig. 1 angesprochenen Anteile α
Bug und α
Heck grundsätzlich gleich wären. Der durch den Winkel α repräsentierte Umfangslängenbereich
kann durch orthogonale Projektion auf eine durch den zu verdichtenden Untergrund 14
aufgespannte Ebene in die Aufstandsbreite b umgerechnet werden. Bei dem in Fig. 3
dargestellten idealisierten, symmetrischen Fall ohne Bugwelle sind die Anteile α
Bug und α
Heck gleich groß und der gesamte Winkel α entspricht der doppelten Aufstandsbreite 2b.
Die Aufstandsbreite b wiederum kann in der in Fig. 4 dargestellten Hertzschen Formel
dazu genutzt werden, unter Mitberücksichtigung der an sich bekannten Größen r, also
Radius der Verdichterwalze 12, I, also Länge der Verdichterwalze 12 in Richtung der
Verdichterwalzendrehachse D, sowie F, also der durch die Verdichterwalze 12 ausgeübten
Gewichtskraft, einen Rückschluss auf Materialeigenschaften, wie den Elastizitätsmodul
E bzw. die Querdehnzahl v zu erhalten. Es sei darauf hingewiesen, dass insbesondere
im Falle des Auftretens einer Bugwelle und einer bezüglich der Kontaktreferenzposition
K unsymmetrischen Kontaktierung des zu verdichtenden Untergrunds 14 für die beiden
Teile α
Bug und α
Heck beispielsweise unter Verwendung einer Vektorzerlegung jeweils separate Berechnungen
der Aufstandsbreiten vorzunehmen sind. Grundsätzlich besteht aber auch die Möglichkeit,
durch Versuche einen Zusammenhang zwischen den physikalischen Eigenschaften von zu
verdichtendem Material und den dabei sich einstellenden Kontaktverhältnissen, diese
repräsentiert durch die vorangehend beschriebenen Aufstandsgrößen, zu ermitteln und
diesen Zusammenhang beispielsweise tabellarisch oder in einer Datenbank abzulegen,
so dass im Verlaufe eines Verdichtungsvorgangs durch Vergleich der unter Ausnutzung
der Kontaktsignale ermittelbaren Aufstandsgröße mit entsprechenden im Versuch ermittelten
Werten auf den Verdichtungszustand des Untergrunds 14 geschlossen werden kann.
[0035] Die Fig. 5 bis 8 zeigen verschiedene Beispiele von Kontaktsensoren, die bei der in
Fig. 1 allgemein dargestellten Vorrichtung 10 eingesetzt werden können. So zeigt die
Fig. 5 einen auch als Pfeifensensor bekannten akustischen Kontaktsensor 1. dieser
wird über eine Luftleitung 30 mit Luft L gespeist, die in dem Kontaktsensor 1 einen
Pfeifton erzeugt. Dieser wiederum kann durch ein Mikrofon 32 aufgenommen werden. Der
Kontaktsensor 1 ist über eine Öffnung 34 im Walzenmantel 14 zur Umgebung hin offen,
so dass je nachdem, ob die Öffnung 34 überdeckt ist oder nicht, sich unterschiedliche
Frequenzen des im Kontaktsensor 1 entstehenden Tons einstellen werden, wodurch ein
Vorbeibewegen des Erfassungsumfangsbereichs 18 beispielsweise am Drehpositionierungsreferenzbereich
30 oder an dem zu verdichtenden Untergrund 14 erkannt werden kann.
[0036] Die Fig. 6 zeigt die Ausgestaltung des Kontaktsensors 1 als Ultraschallsensor. Dieser
generiert ein Ultraschallsignal, das, je nachdem, ob der Erfassungsumfangsbereich
18 mit Material überdeckt ist oder nicht, unterschiedlich reflektiert wird und in
einem entsprechenden Empfänger, beispielsweise auch bereitgestellt im Kontaktsensor
1, mit unterschiedlichem Pegel empfangen wird.
[0037] Die Fig. 7 zeigt einen als mechanischen Tastsensor aufgebauten Kontaktsensor 1. Dieser
weist einen eine Öffnung 34 im Walzenmantel 14 durchsetzenden Taster 36 auf, welcher
dann, wenn der Erfassungsumfangsbereich 18 von Material überdeckt ist, nach innen
verschoben ist. Der Taster 36 kann beispielsweise als Tauchanker ausgebildet sein,
so dass dessen Verschiebung im Kontaktsensor 1 zur Erzeugung eines entsprechenden
Signals führt.
[0038] Die Fig. 8 zeigt einen als Drucksensor ausgebildeten Kontaktsensor 1. Über eine Druckluftleitung
38 wird Druckluft L zugeführt. Diese Druckluft L kann über eine beispielsweise auch
eine Drosselfunktion entfaltende Öffnung 34 im Walzenmantel 14 entweichen, so lange
die Öffnung 34 nicht überdeckt ist. Liegt dem Erfassungsumfangbereich 18 Material
gegenüber, welches das Abströmen der Druckluft L über die Öffnung 34 verhindert oder
erschwert, wird dies von einem im Kontaktsensor 1 vorgesehenen Drucksensor erfasst.
[0039] Es sei darauf hingewiesen, dass selbstverständlich auch die in Fig. 1 dargestellten
Kontaktsensoren 2 bis 4 entsprechend aufgebaut sein können. Auch ist darauf hinzuweisen,
dass in der Vorrichtung 10 auch Kontaktsensoren verschiedener Bauart kombiniert werden
können.
1. Vorrichtung zur Ermittlung einer einen Kontaktzustand zwischen einer Verdichterwalze
und zu verdichtendem Untergrund repräsentierenden Aufstandsgröße (α), umfassend an
wenigstens einem Erfassungsumfangsbereich (18, 20, 22, 24) einer um eine Verdichterwalzendrehachse
(D) drehbaren Verdichterwalze (12) wenigstens einen ein Kontaktsignal (S1, S2, S3,
S4) generierenden Kontaktsensor (1, 2, 3, 4), wobei das Kontaktsignal (S1, S2, S3,
S4) einen Kontaktbeginn (A) und ein Kontaktende (E) eines Erfassungsumfangsbereichs
(18, 20, 22, 24) mit dem zu verdichtenden Untergrund (14) indiziert.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass eine Mehrzahl von Erfassungsumfangsbereichen (18, 20, 22, 24) mit jeweils wenigstens
einem Kontaktsensor (1, 2, 3, 4) um die Verdichterwalzendrehachse (D) verteilt vorzugsweise
im gleichen Axialbereich der Verdichterwalze (12) vorgesehen ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass die Erfassungsumfangsbereiche (18, 20, 21, 22) mit im Wesentlichen gleichem Umfangsabstand,
vorzugsweise etwa 90°, zueinander angeordnet sind.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass in wenigstens einem, vorzugsweise jedem Erfassungsumfangsbereich (18, 20, 22, 24)
wenigstens ein Kontaktsensor (1, 2, 3, 4) an einer Innenseite eines Walzenmantels
(13) der Verdichterwalze (12) vorgesehen ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Kontaktsensor (1, 2, 3, 4) ausgebildet ist als:
- akustischer Sensor, vorzugsweise Ultraschallsensor oder Pfeifensensor, oder
- Tastsensor, oder
- Drucksensor.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass eine Drehpositionierungserfassungsanordnung (1, 2, 3, 4, 30) zur Erfassung einer
Drehpositionierung der Verdichterwalze (12) vorgesehen ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass die Drehpositionierungserfassungsanordnung (1, 2, 3, 4, 30) wenigstens einen Kontaktsensor
(1, 2, 3, 4) und wenigstens einen in Erfassungswechselwirkung mit dem wenigstens einen
Kontaktsensor (1, 2, 3, 4) tretenden, nicht mit der Verdichterwalze (12) um die Verdichterwalzendrehachse
(D) drehbaren Drehpositionierungsreferenzbereich (30) umfasst.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass die Aufstandsgröße (α) einen mit dem zu verdichtenden Untergrund (14) in Kontakt
stehenden Umfangsbereich, vorzugsweise Umfangslängenbereich oder Winkelsegment, der
Verdichterwalze (12) repräsentiert.
9. Verfahren zur Ermittlung einer einen Kontaktzustand einer Verdichterwalze (12) mit
zu verdichtendem Untergrund (14) repräsentierenden Aufstandsgröße (α), vorzugsweise
vermittels einer Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, umfassend das
Erfassen eines Kontakts zwischen wenigstens einem Erfassungsumfangsbereich (18, 20,
22, 24) der Verdichterwalze (12) und zu verdichtendem Untergrund (14) während der
Rotation der Verdichterwalze (12) um eine Verdichterwalzendrehachse (D).
10. Verfahren nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, dass die Aufstandsgröße (α) beruhend auf dem im Verlauf der Rotation der Verdichterwalze
(12) auftretenden Kontaktbeginn (A) zwischen wenigstens einem Erfassungsumfangsbereich
(18, 20, 22, 24) und dem zu verdichtenden Untergrund (14) und dem Kontaktende (E)
ermittelt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, dass die Aufstandsgröße (α) ferner beruhend auf einer Bewegungsgeschwindigkeit der Verdichterwalze
(12) oder/und eines Radius (r) der Verdichterwalze (12) ermittelt wird.
12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet, dass die Aufstandsgröße (α) beruhend auf einem Verhältnis zwischen einer einen Kontakt
wenigstens eines Erfassungsumfangsbereichs (18, 20, 22, 24) mit dem zu verdichtenden
Untergrund (12) indizierenden ersten Bewegungsdauer (t0) und einer keinen Kontakt indizierenden zweiten Bewegungsdauer im Verlaufe einer
Umdrehung der Verdichterwalze (12) um die Verdichterwalzendrehachse (D) oder/und einer
eine Umdrehung (U) der Verdichterwalze (12) indizierenden zweiten Bewegungsdauer ermittelt
wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, dass die Aufstandsgröße (α) sich zusammensetzt aus einem ersten Aufstandsgrößenteil (αBug) zwischen dem Kontaktbeginn (A) wenigstens eines Erfassungsumfangsbereichs (18, 20,
22, 24) mit dem zu verdichtenden Untergrund (14) und einer Kontaktreferenzposition
(K) und einem zweiten Aufstandsgrößenteil (αHeck) zwischen der Kontaktreferenzposition (K) und dem Kontaktende (E).
14. Verfahren nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, dass die Kontaktreferenzposition (K) eine im Verlaufe der Umfangsbewegung eines Erfassungsumfangsbereichs
(18, 20, 22, 24) bezüglich einer zu dem zu verdichtenden Untergrund (14) im Wesentlichen
orthogonal stehenden Senkrechten (S) tiefste Positionierung des Erfassungsumfangsbereichs
(18, 20, 22, 24) repräsentiert, wobei der erste Aufstandsgrößenteil (αBug) ein bugseitiger Teil der Aufstandsgröße (α) und der zweite Aufstandsgrößenteil (αHeck) ein heckseitiger Teil der Aufstandsgröße (α) ist.
15. Verfahren nach Anspruch 13 oder 14,
dadurch gekennzeichnet, dass die Kontaktreferenzposition (K) beruhend auf wenigstens einer Drehpositionierungsreferenz
ermittelt wird.
16. Verfahren nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet, dass die Drehpositionierungsreferenz durch Wechselwirkung wenigstens eines Erfassungsumfangsbereichs
(18, 20, 22, 24) mit einem Drehpositionierungsreferenzbereich (30) generiert wird.
17. Verfahren nach Anspruch 16,
dadurch gekennzeichnet, dass ein erster Erfassungsumfangsbereich (18, 20, 22, 24) im Wesentlichen dann durch Wechselwirkung
mit einem Drehpositionierungsreferenzbereich (30) eine Drehpositionierungsreferenz
generiert, wenn ein zweiter Erfassungsumfangsbereich (22, 24, 18, 20) in der Kontaktreferenzposition
(K) ist.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 17,
dadurch gekennzeichnet, dass die Aufstandsgröße (α) einen mit dem zu verdichtenden Untergrund in Kontakt stehenden
Umfangsbereich, vorzugsweise Umfangslängenbereich oder Winkelsegment, der Verdichterwalze
(12) repräsentiert.
19. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 18,
dadurch gekennzeichnet, dass beruhend auf der Aufstandsgröße (α) eine Aufstandsbreite (b) der Verdichterwalze
(12) auf dem zu verdichtenden Untergrund (14) ermittelt wird.