Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft einen Wechselrahmen für eine Ladervorrichtung, insbesondere
für einen Frontlader, Teleskoplader, Kompaktlader, Schwenklader, Radlader oder Hoflader.
Hintergrund der Erfindung
[0002] Frontlader, Teleskoplader, Kompaktlader und andere sind Ladervorrichtung, die zur
Verrichtung von Stapelarbeiten, Planierarbeiten, Schaufelarbeiten, Räumarbeiten usw.
vorgesehen sind. Hierzu weist die Ladervorrichtung einen oder mehrere schwenkbare
Ausleger auf, an dem bzw. an denen ein Arbeitswerkzeug befestigt ist.
[0003] Im Falle eines Frontladers sind zwei Ausleger vorgesehen, die üblicherweise über
Querstreben miteinander gekoppelt sind und mittels Hubzylindern angehoben und abgesenkt
werden können. Im Unterschied zum Frontlader weist der Teleskoplader nur einen Ausleger
auf. Mittels einer oder mehrerer Stelleinrichtungen kann eine Kippbewegung des Werkzeugs
am Ende des oder der Ausleger durchgeführt werden. Ferner ist bekannt, dass der oder
die Ausleger in der Länge veränderbar vorgesehen sein können, um den Aktionsradius
für das Werkzeug zu vergrößern.
[0004] Um den oder die Ausleger modulartig mit unterschiedlichen Werkzeugen bestücken zu
können, werden im Stand der Technik sogenannte Wechselrahmen eingesetzt. Ein solcher
Wechselrahmen ist beispielhaft in der Figur 1 gezeigt und mit dem Bezugszeichen 1'
bezeichnet. Der Wechselrahmen 1` ist mit den beiden Auslegern 100' einer nicht dargestellten
Ladervorrichtung gekoppelt. Der Wechselrahmen 1' weist einen Rahmen 2' auf, an dem
ein nicht dargestelltes Werkzeug, wie beispielsweise eine Schaufel oder eine Gabel
angebracht werden kann. Der Rahmen 2' weist einen oberen und unteren Holm 3' und 4'
auf, die über Seitenplatten 5' und 6' miteinander verbunden sind und zusammen den
um Wesentlichen rechteckförmigen Rahmen 2' aufspannen. Zur Stabilisierung oder Verstärkung
des Wechselrahmens 1' können weitere Verstrebungen vorgesehen sein, die in der Figur
1 angedeutet sind. Der Wechselrahmen 1' steht mit Hydraulikeinrichtungen 101' der
Ausleger 100' in Verbindung, mit denen eine Kippbewegung des Wechselrahmens 1' und
damit eines ggf. daran angebrachten Werkzeugs um eine im Wesentlichen horizontale
Achse B' realisiert werden kann.
[0005] Der Wechselrahmen 1' der Figur 1 ist bis auf den einen Freiheitsgrad der Schwenkbarkeit
um die horizontale Achse B' fest mit den Auslegern 100 verbunden. Ferner weist der
Wechselrahmen 1' keine weiteren Freiheitsgrade zum Kippen, Drehen oder Schwenken des
Werkzeugs auf. Insbesondere ist mit dem herkömmlichen Wechselrahmen ein Seitenneigungsausgleich,
etwa bei einer ungleichen Lastverteilung oder bei einer Schrägstellung der Ladervorrichtung
im Gelände nicht möglich. Eine beliebige Beweglichkeit des Werkzeugs ist auch nicht
unbedingt erwünscht, da dies in der Regel technisch aufwendige Konstruktionen erfordert,
die wartungsanfällig sind und die Robustheit bzw. Stabilität beeinträchtigen können.
[0006] Die
US 5,562,398 beschreibt einen Kompaktlader, bei dem das Werkzeug, das hier eine Schaufel ist,
zusätzlich zum oben beschriebenen Freiheitsgrad um eine horizontale Längsachse gedreht
werden kann. Dazu weist der Kompaktlader zwei parallele Ausleger auf, an deren Ende
sich eine Platte befindet, die über ein Drehelement mit der Schaufel verbunden ist.
Die Drehwelle in Längsrichtung befindet sich mittig zwischen den beiden Auslegern
und im oberen Bereich der Platte. Die Drehung um die horizontale Längsachse erfolgt
in der
US 5,562,398 hydraulisch und zum Zweck des seitlichen Abkippens von Material aus der Schaufel,
wodurch vergleichsweise große Kippwinkel um die horizontale Längsachse realisierbar
sind.
Beschreibung der Erfindung
[0007] Eine Aufgabe der Erfindung besteht darin, einen Wechselrahmen für eine Ladervorrichtung
bereitzustellen, der einen Seitenneigungsausgleich der Ladervorrichtung auf technisch
robuste, kompakte, leichtgewichtige und wartungsarme Weise ermöglicht.
[0008] Die Aufgabe wird mit einem Wechselrahmen gemäß Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen
folgen aus den Unteransprüchen.
[0009] Der Wechselrahmen gemäß der Erfindung ist mit einem oder mehreren Auslegern einer
Ladervorrichtung, etwa einem Frontlader, Teleskoplader, Kompaktlader, Schwenklader,
Radlader oder Hoflader gekoppelt oder koppelbar. Die Ladervorrichtung ist üblicherweise
ein Fahrzeug, etwa ein Traktor. Durch die Position und Lage der Ladervorrichtung im
Benutzungszustand sind die Bezeichnungen "rechts", "links", "oben" und "unten" eindeutig
bestimmt. Damit sind auch die Lagen einer "horizontalen Längsachse", "horizontalen
Ebene", "vertikalen Ebene", "Breitenrichtung", "Längsrichtung" usw. eindeutig bestimmt.
[0010] Der Wechselrahmen ist mit einem Werkzeug verbunden oder verbindbar. Insbesondere
ist der Wechselrahmen als Modul zur Aufnahme und zum Auswechseln verschiedener Werkzeuge,
wie beispielsweise einer Schaufel, einer Gabel usw. vorgesehen. Außerdem ist der Wechselrahmen
wie herkömmlich vorzugsweise um eine horizontale Achse in Breitenrichtung der Ladervorrichtung
relativ zu dem Ausleger bzw. den Auslegern schwenkbar bzw. kippbar.
[0011] Darüber hinaus weist der erfindungsgemäße Wechselrahmen einen Mechanismus zum Kippen
des Werkzeugs um eine Ausgleichsachse auf. Die Ausgleichsachse verläuft bezüglich
der Ladervorrichtung im Wesentlichen horizontal und in Längsrichtung. Mit anderen
Worten ermöglicht der Wechselrahmen neben dem bevorzugten herkömmlichen Kippen des
Werkzeugs um die horizontale Achse in Breitenrichtung zusätzlich ein Kippen um die
Längsachse.
[0012] Erfindungsgemäß ist die Ausgleichsachse von einer vertikalen Ebene, welche den Schwerpunkt
des Wechselrahmens schneidet, nach rechts oder links versetzt. In dem Fall, in dem
der Wechselrahmen ein Rechteck aufspannt, liegt die Ausgleichsachse somit nicht in
einer Ebene, welche das Rechteck in vertikaler Richtung symmetrisch halbiert. Die
Ausgleichsachse ist somit seitlich, nach rechts oder links von der Mitte des Wechselrahmens
versetzt. Durch die seitliche Lage des Drehpunkts für das Schwenken um die Ausgleichsachse
wird der gewünschte Seitenneigungsausgleich mit geringer Kraft bewerkstelligt. Ein
zentraler Drehpunkt würde einen erheblichen konstruktiven Aufwand zur Stabilisierung
der Drehung erfordern, insbesondere im Falle großer und sehr ungleich verteilten Lasten.
Der Wechselrahmen der Erfindung weist ein geringes Gewicht auf und vermeidet eine
erhebliche Sichtbehinderung, die im Falle eines zentralen Drehpunkts vorhanden wäre.
Die seitliche Versetzung des Drehpunkts und die damit verbundenen Vorteile sind unter
anderem auch deshalb technisch sinnvoll, weil für den Zweck des Seitenneigungsausgleichs
keine ausgesprochen großen Schwenkwinkel erzielbar sein müssen.
[0013] Vorzugsweise schneidet die Ausgleichsachse den Wechselrahmen im unteren Bereich.
In dem oben beschriebenen Fall, in dem der Ausgleichsrahmen ein Rechteck aufspannt,
schneidet die Ausgleichsachse das Rechteck in der unteren Hälfte bezüglich einer horizontalen
Halbierenden, bevorzugt schneidet die Ausgleichsachse den Wechselrahmen in der Nähe
oder direkt an der unteren Seite. Dadurch kann der Bewegungsradius des Werkzeugs beim
Kippen um die Ausgleichsachse klein gehalten werden, was für den Zweck des Seitenneigungsausgleichs
besonders vorteilhaft ist.
[0014] In dem Fall, in dem der Wechselrahmen ein Rechteck aufspannt, verläuft die Ausgleichsachse
vorzugsweise im Wesentlichen durch eine untere Ecke des Rahmens. Ferner ist bevorzugt,
dass die Ausgleichsachse im Wesentlichen senkrecht auf dem Rechteck steht. Der Grad
des herzustellenden Seitenneigungsausgleichs hängt nicht nur von der Lage der Ladervorrichtung
im Gelände und von der Lastverteilung am Werkzeug ab, sondern auch von der Stellung
des bzw. der Ausleger und vom Kippwinkel um die horizontale Achse in Breitenrichtung.
In Abhängigkeit der Lage der Ausleger und des herkömmlichen Kippwinkels führt ein
Seitenneigungsausgleich um die Ausgleichsachse ggf. auch zu einer unerwünschten Drehung
um eine oder mehrere andere Achsen. Aus diesem Grund kann das Kippen um die Ausgleichsachse
so bewerkstelligt werden, dass nicht gewünschte Drehwinkel kompensiert werden. Dies
kann dadurch erzielt werden, dass die Ausgleichsachse nicht exakt senkrecht auf dem
Wechselrahmen bzw. der vom Wechselrahmen aufgespannten Ebene stehen. Vielmehr sind
Abweichungen um einige Grad möglich. Die Lage der Ausgleichsachse relativ zum Wechselrahmen
kann sich sogar in Abhängigkeit vom Kippwinkel um die Ausgleichsachse ändern.
[0015] Vorzugsweise wird das Kippen um die Ausgleichsachse über ein hydraulisches Betätigungsmittel
bewirkt. Hierzu kann ein oder können mehrere Hydraulikzylinder vorgesehen sein, der
bzw. die vorzugsweise auf der der Ausgleichsachse gegenüberliegenden Seite des Wechselrahmens
vorgesehen ist bzw. sind, bezüglich der vertikalen Ebene, welche den Schwerpunkt des
Wechselrahmens schneidet. In diesem Zusammenhang sei darauf hingewiesen, dass die
Einstellung des Kippwinkels um die Ausgleichsachse manuell oder automatisch, insbesondere
elektronisch erfolgen kann. Beispielsweise kann ein Sensor vorgesehen sein, der die
Schrägstellung der Ladervorrichtung im Gelände und/oder die Lastenverteilung am Werkzeug
misst und daraufhin den optimalen Kippwinkel um die Ausgleichsachse einstellt.
[0016] Vorzugsweise weist der Wechselrahmen eine Schiene und eine Rolle auf, die technisch
zusammenwirken, um die Kippbewegung um die Ausgleichsachse zu führen. Die Schiene
und die Rolle sind an zwei Teilen des Wechselrahmens vorgesehen, die gegeneinander
um die Ausgleichsachse schwenkbar sind. Hierbei befinden sich die Schiene und die
Rolle vorzugsweise auf der der Ausgleichsachse gegenüberliegenden Seite des Wechselrahmens,
bezüglich der vertikalen Ebene, welche den Schwerpunkt des Wechselrahmens schneidet.
Insbesondere ist es bevorzugt, dass sich die Schiene und die Rolle möglichst weit
am seitlichen Rand des Wechselrahmens befinden, der dem Rand, an dem sich die Ausgleichsachse
befindet, gegenüberliegt. Die Schiene ist hierbei vorzugsweise entlang einer Kontur
gekrümmt, die der Kippbewegung um die Ausgleichsachse entspricht. Mit anderen Worten
beschreibt die Schiene vorzugsweise ungefähr einen Kreisbogen um die Ausgleichsachse.
[0017] Alternativ kann die Führung der Kippbewegung mittels eines Langlochs und eines Stifts,
einer Nut/Feder-Konstruktion, eines Drehkreuzes, einer Lenkerkonstruktion, einer Hebelkonstruktion
ggf. aus mehreren sich parallel verschiebenden oder drehenden Holmen oder anders bewerkstelligt
werden. Allgemein gesprochen sind vorzugsweise somit ein Führungsmittel und ein geführtes
Mittel vorgesehen, die technisch zusammenwirken, um die Kippbewegung um die Ausgleichsachse
zu stabilisieren. Wenn oben und im Folgenden der Einfachheit halber von Rolle und
Schiene die Rede ist, können die entsprechenden Merkmale allgemein für das Führungsmittel
und das geführte Mittel angewendet werden. Insbesondere kann das Führungsmittel wie
oben und im Folgenden beschrieben gekrümmt sein.
[0018] Vorzugsweise ist die Schiene auch in einer Richtung gekrümmt, die nicht in der Ebene
des obigen Kreisbogens liegt, oder allgemeiner gesprochen, nicht in der Ebene liegt,
die senkrecht auf der Ausgleichsachse steht. Die Krümmung entlang einer solchen Zusatzrichtung
ist vorgesehen, wenn eine Kompensation von Drehungen um "nicht gewollte" Drehachsen
bewerkstelligt werden soll, die in Abhängigkeit von der Lage des Werkzeugs stattfinden
können, wie es oben beschrieben ist. Wenn eine solche Kompensation stattfinden soll,
ist die Lage der Ausgleichsachse in Abhängigkeit des Schwenkwinkels um selbige veränderlich.
Eine solche Beweglichkeit kann beispielsweise über ein Kugelgelenk am Drehpunkt auf
der Ausgleichsachse realisiert werden.
[0019] Vorzugsweise ist der Wechselrahmen zur Verwendung mit einem Frontlader oder Teleskoplader
vorgesehen und geeignet. Insbesondere für Frontlader und Teleskoplader, aber auch
für Kompaktlader und andere ist ein Seitenneigungsausgleich der oben beschriebenen
Art wünschenswert. Indem der Mechanismus zum Seitenneigungsausgleich im Wechselrahmen
integriert ist, kann der Seitenneigungsausgleich auf technisch einfache, robuste,
leichte und wartungsarme Art und Weise, ohne erhebliche Sichtbehinderung, vorgenommen
werden, ohne dass eine konstruktive Anpassung der Ladervorrichtung und/oder des Werkzeugs
erforderlich ist.
[0020] Weitere Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung gehen aus der folgenden
Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen hervor. Die dort beschriebenen Merkmale
können alleinstehend oder in Kombination mit einem oder mehreren der oben erwähnten
Merkmale umgesetzt werden, insofern sich die Merkmale nicht widersprechen. Die folgende
Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen erfolgt dabei unter Bezugnahme auf
die begleitenden Zeichnungen.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0021]
Figur 1 zeigt einen Wechselrahmen aus dem Stand der Technik.
Figur 2 zeigt einen Wechselrahmen gemäß der vorliegenden Erfindung.
Die Figuren 3, 4 und 5 zeigen eine weitere Ausführungsform des Wechselrahmens gemäß
der vorliegenden Erfindung in unterschiedlichen Ansichten.
Die Figuren 6, 7 und 8 zeigen eine weitere Ausführungsform des Wechselrahmens gemäß
der vorliegenden Erfindung in unterschiedlichen Ansichten.
Wege zur Ausführun der Erfindung
[0022] Die Figur 2 zeigt einen Wechselrahmen 1, der an zwei Auslegern 100 einer darüber
hinaus nicht dargestellten Ladervorrichtung angebracht ist. Der Wechselrahmen 1 weist
einen rechteckförmigen Rahmen 2 auf, der wiederum aus einem oberen 3 und unteren 4
Holm und einer rechten 5 und linken 6 Seitenplatte aufgebaut ist und ein Rechteck
aufspannt. Weitere Elemente zur Stabilisierung oder Verstärkung des Wechselrahmens
1, wie beispielsweise Verstrebungen können vorgesehen sein und sind in der Figur 2
angedeutet, jedoch nicht näher bezeichnet.
[0023] Der Wechselrahmen 1 ist über Hydraulikzylinder 101 an den Auslegern 100 befestigt,
sodass der Wechselrahmen 1 um eine horizontale Achse in Breitenrichtung B nach vorn
und hinten gekippt werden kann.
[0024] Zusätzlich dazu kann der Wechselrahmen 1 um eine Ausgleichsachse A gekippt werden,
die ungefähr senkrecht auf dem Rechteck steht, dass durch den Rahmen 2 aufgespannt
wird. In der Figur 2 ist der Wechselrahmen 1 in drei Stellungen dargestellt, um die
seitliche Kippbewegung um die Ausgleichsachse A zu zeigen. Der Drehpunkt dieser Kippbewegung
befindet sich ungefähr in der linken unteren Ecke des durch den Rahmen 2 aufgespannten
Rechtecks. Der Drehpunkt ist somit seitlich von einer vertikalen Ebene, welche den
Schwerpunkt des Wechselrahmens 1 schneidet, versetzt. Die hier angesprochene vertikale
Ebene ist in der Figur 2 nicht eingezeichnet; sie steht senkrecht auf dem Rahmen 2
und halbiert diesen in vertikaler Richtung. Als Schwerpunkt ist hier der geometrische
Schwerpunkt des Rahmens 2 gemeint.
[0025] Ein Betätigungsmittel zum Schwenken des Rahmens 2 um die Ausgleichsachse A, etwa
ein Hydraulikzylinder, ist vorgesehen, jedoch in der Figur 2 der Übersichtlichkeit
halber nicht eingezeichnet.
[0026] Während der Wechselrahmen 1 der Figur 2 in erster Linie für einen Frontlader vorgesehen
ist, zeigen die Figuren 3 bis 5 einen Wechselrahmen 1, der zur Anbringung an einem
Teleskopausleger 102 eines Teleskopladers vorgesehen ist. Hierbei ist die Figur 3
eine Vorderansicht auf den Wechselrahmen 1, die Figur 4 eine Seitenansicht und die
Figur 5 eine Draufsicht.
[0027] In den Figuren 3 bis 5 ist der Teleskoparm des darüber hinaus nicht dargestellten
Teleskopladers mit dem Bezugszeichen 102 bezeichnet. An diesen ist ein Wechselrahmen
20 angebracht. Wie in der vorangegangenen Ausführungsform ist der Wechselrahmen 20
um eine horizontale Achse in Breitenrichtung B kippbar. Dazu ist der Wechselrahmen
20 über eine Welle 103 mit dem Teleskoparm bzw. Teleskopausleger 102 verbunden.
[0028] Außerdem ist der Wechselrahmen 20 um die Ausgleichsachse A drehbar, die von der Mitte
des rechteckförmigen Wechselrahmens 20 seitlich um einen Abstand a versetzt ist. Die
vertikale Ebene, welche den Wechselrahmen im geometrischen Schwerpunkt schneidet,
ist hier mit VE bezeichnet. In der Ausführungsform der Figuren 3, 4 und 5 wird auch
ein rechteckiger Rahmen aufgespannt. Die Ebene des Rechtecks ist in der Figur 3 die
Papierebene und steht in den Figuren 4 und 5 senkrecht auf der Papierebene. In der
Figur 3 ist der Wechselrahmen 20 in drei Kippstellungen um die Ausgleichsachse A gezeigt.
[0029] Ferner geht aus dieser Figur ein Hydraulikzylinder 21 hervor, der über einen Stift
22 und ein Langloch 23 die Kippbewegung um die Ausgleichsachse A bewirkt. Geführt
wird die Bewegung durch ein Gleiten des Stifts 22 im Langloch 23.
[0030] Eine weitere Ausführungsform des Wechselrahmens 40 ist in den Figuren 6, 7 und 8
gezeigt. Die Figur 6 zeigt eine Vorderansicht auf den Wechselrahmen 40 im gekippten
Zustand. Die Figuren 7 und 8 sind Detailansichten des Betätigungsmechanismus zum Kippen
des Wechselrahmens 40.
[0031] Aus der Figur 6 geht ein oberer Holm 41 und ein unterer Holm 42 hervor, die zusammen
mit seitlichen Platten 43 und 44 einen rechteckförmigen, kippbaren Rahmen aufspannen.
Der kippbare Rahmen ist relativ zu einem Grundteil 45 des Wechselrahmens 40 kippbar
bzw. schwenkbar, der wiederum mit nicht dargestellten Auslegern einer Ladervorrichtung
verbindbar ist.
[0032] In Figur 6 ist ein Gelenk 46 gezeigt, um das der Rahmen 41, 42, 43, 44 kippbar ist.
Die Ausgleichsachse A, um die die Kippbewegung erfolgt, steht ungefähr senkrecht auf
der Papierebene der Figur 6 und verläuft durch das Gelenk 46.
[0033] Die Figuren 7 und 8 sind Detailansichten des Betätigungsmechanismus zum Kippen des
Rahmens 41, 42, 43, 44 um die Ausgleichsachse A. Die Bewegung wird von einem Hydraulikzylinder
47 bewirkt. Darüber hinaus findet eine Führung entlang einer Schiene 48 statt. Eine
Rolle 49 läuft auf einer Lauffläche der Schiene 48, wodurch die Kippbewegung um die
Ausgleichsachse A geführt und stabilisiert wird. Die Schiene 48 ist sowohl in der
Ebene gekrümmt, die senkrecht auf der Ausgleichsachse A steht, als auch entlang einer
dazu senkrechten Komponente. Damit können für eine typische Stellung der Ausleger
und des Werkzeugs nicht gewollte Drehkomponenten beim Seitenneigungsausgleich kompensiert
werden.
[0034] Die oben dargestellten beispielhaften Ausführungsformen realisieren die Erfindung
auf technisch robuste und wartungsarme Art und Weise. Zudem sind die gezeigten Wechselrahmen
vergleichsweise leicht und werden über einen technisch besonders einfachen Betätigungsmechanismus
betätigt, was insbesondere deshalb möglich ist, weil die Ausgleichsachse nicht zentral
bezüglich des Wechselrahmens vorgesehen ist, sondern seitlich versetzt.
[0035] Der hier dargestellte Seitenneigungsausgleich ist für Radlader (Schaufellader), Frontlader
(für Schlepper, Zugmaschinen), Teleskoplader, Schwenklader, Kompaktlader und Hoflader
mit Hubschwinge oder Hubarm (der oder die auch seitlich versetzt sein können) mit
oder ohne Teleskopeinheit geeignet.
[0036] Der Mechanismus zum Seitenneigungsausgleich ist Teil des Wechselrahmens oder an diesem
vorgesehen. Dadurch ist es nicht erforderlich, dass die Werkzeuge und/oder Ausleger
der Ladervorrichtung auf besondere Weise für diese zusätzliche Funktionalität angepasst
werden. Durch die vergleichsweise geringe Neigungsbewegung (eine sehr große Neigungsbewegung
ist für den hier beschriebenen Seitenneigungsausgleich nicht erforderlich) ist eine
sehr kompakte Bauweise mit geringem Zusatzgewicht realisierbar. Darüber hinaus kann
die zusätzliche Funktionalität des Seitenneigungsausgleichs preiswert hergestellt
werden, sie ist unempfindlich gegen Schmutz und äußerst langlebig. Eine hydraulische
Betätigung ist bevorzugt.
1. Wechselrahmen (1, 20, 40) für eine Ladervorrichtung, der mit einem oder mehreren Auslegern
(100, 102) der Ladervorrichtung verbunden oder verbindbar ist und an dem ferner ein
Werkzeug angebracht oder anbringbar ist, wobei
der Wechselrahmen (1, 20, 40) einen Mechanismus zum Kippen des Werkzeugs um eine Ausgleichsachse
(A) aufweist, die bezüglich der Ladervorrichtung horizontal und in Längsrichtung vorgesehen
ist, und wobei
die Ausgleichsachse (A) von einer vertikalen Ebene (VE), welche den Schwerpunkt des
Wechselrahmens (1, 20, 40) schneidet, seitlich versetzt ist.
2. Wechselrahmen (1, 40) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausgleichsachse (A) den Wechselrahmen (1, 40) im unteren Bereich schneidet.
3. Wechselrahmen (1, 20, 40) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Wechselrahmen (1, 20, 40) ein Rechteck (2) aufspannt.
4. Wechselrahmen (1, 40) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausgleichsachse (A) im Wesentlichen durch eine untere Ecke des Rechtecks (2)
verläuft.
5. Wechselrahmen (1, 20, 40) nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausgleichsachse (A) ungefähr senkrecht auf dem Rechteck (2) steht.
6. Wechselrahmen (1, 20, 40) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Kippen um die Ausgleichsachse (A) über ein hydraulisches Betätigungsmittel (21,
47) bewirkt wird.
7. Wechselrahmen (40) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ferner ein Führungsmittel (23, 48) und ein geführtes Mittel (22, 49) vorgesehen sind,
die zusammenwirken, um die Kippbewegung um die Ausgleichsachse (A) zu führen und/oder
zu stabilisieren.
8. Wechselrahmen (40) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Führungsmittel (48) gekrümmt ist.
9. Wechselrahmen (40) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Führungsmittel entlang einer Kontur gekrümmt ist, die nicht in der Ebene liegt,
die senkrecht auf der Ausgleichsachse (A) steht.
10. Wechselrahmen (1, 20, 40) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass dieser zur Verwendung mit einem Frontlader, Teleskoplader und/oder Kompaktlader vorgesehen
und geeignet ist.