[0001] Die Erfindung betrifft ein Schloss, insbesondere ein Multischloss, für eine Schiebewand
zur Aufnahme unterschiedlicher Schlossmechaniken, mit einem Gehäuse zur Aufnahme einer
Schlossmechanik, und einem Verriegelungselement zum Verriegeln des Schlosses, wobei
das Verriegelungselement zwischen einer Verriegelungsstellung, in welcher das Verriegelungselement
zumindest zum Teil aus dem Gehäuse herausragt, und einer Entriegelungsstellung, in
welcher das Verriegelungselement zumindest zum Teil in das Gehäuse eingetaucht ist,
bewegbar ist.
[0002] Es sind verschiedene Arten von Schlössern bekannt, die in Schiebewänden eingesetzt
werden. Diese herkömmlichen Schlösser unterscheiden sich in der Funktionsweise, Bauweise
sowie Ausgestaltung und erfordern unterschiedliche Bauteile. Bei diesen verschiedenen
Arten von Schlössern hat sich als Nachteil herausgestellt, dass sie einer speziellen,
unterschiedlichen Verarbeitung der Schiebewände bedürfen, in die sie eingesetzt werden
sollen.
[0003] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, den oben genannten Nachteil zu überwinden
und insbesondere ein Schloss bereitzustellen, welches bei unterschiedlichen Arten
von Schließmechaniken einheitlich eingesetzt werden kann, und welches austauschbar
ist. Des Weiteren soll das erfindungsgemäße Schloss einfach aufgebaut sein und robust
gegenüber den Beschädigungen bei Verriegelungsbewegungen sein.
[0004] Diese Aufgabe wird durch ein Schloss gemäß des Anspruches 1 und dem System gemäß
des Anspruches 16 gelöst, wobei in den abhängigen Ansprüchen vorteilhafte Weiterbildungen
der Erfindung angegeben sind.
[0005] Die Erfindung schließt die technische Lehre ein, dass das Gehäuse des Schlosses derart
ausgestaltet sein kann, dass zumindest ein Betätigungselement im und/oder am Gehäuse
austauschbar angeordnet werden kann, sodass das Betätigungselement mit dem Verriegelungselement
direkt oder über eine Schlossmechanik in, insbesondere mechanische, Wirkverbindung
gebracht werden kann, um das Verriegelungselement zu betätigen. Bei der Erfindung
handelt es sich vorteilhafterweise um ein Multischloss, das alle bisherigen Schlossmechaniken,
die in horizontalen Schiebewänden eingesetzt werden können, in nur einem Schloss kombinieren
kann. Vorteilhafterweise kann das erfindungsgemäße Schloss mit einem Frontfeststeller,
Stirnfeststeller und Schließzylinder als Betätigungselement eingesetzt werden. Der
Erfindungsgedanke liegt dabei darin, dass ein Baukastenprinzip umgesetzt wird, wobei
das Schlossgehäuse immer identisch ausgeführt sein kann und in den Schiebewänden verschiedener
Schiebewandsysteme eingesetzt werden kann. Das einheitliche Gehäuse kann dabei vorteilhafterweise
derart ausgeführt sein, dass das Gehäuse unterschiedliche Schlossmechaniken aufnehmen
kann, die mit unterschiedlichen Betätigungselementen betätigt werden können und dennoch
in einer standardisierten Ausnehmung in einer Schiebewand angeordnet werden können.
Somit lassen sich unterschiedliche Varianten von Schiebewänden und Schiebewandsystemen
mit ein und demselben Schloss realisieren. All diese Varianten der Schlossmechaniken
sind außerdem austauschbar untereinander, wobei das erfindungsgemäße Schloss einheitlich
ausgeführt ist und in allen Varianten auch nachträglich eingebaut bzw. eingesetzt
werden kann. Dadurch kann der Aufwand bei der Produktion des Schlosses reduziert werden,
da ein und dasselbe Modell standardisiert für alle Schiebewandsysteme hergestellt
werden kann. Das erfindungsgemäße Schloss ist weiterhin einfach aufgebaut, ist leicht
zu montieren und ist unanfällig gegen mögliche Beschädigungen durch Verriegelungsbewegungen.
[0006] Vorteilhafterweise kann das erfindungsgemäße Gehäuse derart ausgestaltet sein, dass
zwei und/oder drei verschiedene Betätigungselemente im und/oder am Gehäuse austauschbar
angeordnet werden können, wobei jedes der Betätigungselemente mit der jeweiligen Schlossmechanik
und/oder dem entsprechenden oder einheitlichen Verriegelungselement in, insbesondere
mechanische, Wirkverbindung gebracht werden kann, um das Verriegelungselement zu betätigen.
Dabei ist es denkbar, dass zwei, drei oder sogar mehrere unterschiedliche Modelle
bzw. Arten der Schlossmechaniken, die durch unterschiedliche Betätigungselemente betätigt
werden können, in ein und demselben Schloss eingesetzt werden können. Dies ermöglicht
vorteilhafterweise eine einheitliche Bearbeitung des Schlossgehäuses und die Reduzierung
der notwendigen Varianten der Schließmechaniken für verschiedene Schiebewandsysteme.
[0007] Gemäß der Erfindung kann das Betätigungselement mit dem Verriegelungselement über
die Schlossmechanik in Wirkverbindung gebracht werden. Manche Betätigungselemente
sind derart am Gehäuse des Schlosses bzw. an der Stirn oder Front der Schiebewand
anordbar, dass sie nicht direkt in Wirkverbindung mit dem Verriegelungselement gebracht
werden können. Verschiedene Betätigungselemente erfordern somit unterschiedliche Schlossmechaniken,
um das Verriegelungselement zu betätigen. Das erfindungsgemäße Schloss, das verschiedene
Schlossmechaniken aufnehmen kann, ermöglicht dabei vorteilhafterweise, dass die Wirkung
dieser verschiedenartigen Betätigungselemente über die jeweilige Schlossmechanik dennoch
zuverlässig auf das Verriegelungselement übertragen werden kann.
[0008] Vorteilhafterweise kann das Betätigungselement mit dem Verriegelungselement in mechanische
Wirkverbindung gebracht werden. Es sind viele Schlossmechaniken, die mechanisch wirken,
für die Schiebewände geeignet. Daher ist es vorteilhaft, dass das Betätigungselement
mit dem erfindungsgemäßen Verriegelungselement in mechanische Wirkverbindung gebracht
werden kann. Zusätzlich oder alternativ kann es jedoch vorgesehen sein, dass das erfindungsgemäße
Schloss mit elektronischen oder elektromechanischen Schlossmechaniken ausgerüstet
werden kann. Somit kann vorteilhafterweise ein breites Spektrum an Schlossmechaniken
im erfindungsgemäßen Multischloss aufgenommen werden. Die Ausgestaltung der Schiebewandsysteme
kann daher flexibel umgesetzt werden und an vorhandene Räumlichkeiten und Gegebenheiten
angepasst werden.
[0009] Erfindungsgemäß kann das Gehäuse derart ausgestaltet sein, dass ein Betätigungselement
in Form eines Stirnfeststellers und/oder in Form eines Frontfeststellers und/oder
in Form eines Schließzylinders, insbesondere eines Rund- und/oder Profilzylinders
im und/oder am Gehäuse austauschbar angeordnet werden, um das Verriegelungselement
zu betätigen.
[0010] Vorteilhafterweise kann die Schlossmechanik ein Blockierelement, insbesondere in
Form einer Kugelraste, aufweisen, um das Verriegelungselement in der Entriegelungsstellung
zu arretieren. Dadurch kann erreicht werden, dass das Verriegelungselement bei Betätigung
bzw. Bewegung der Wand nicht im Wege steht und auch nicht beschädigt werden kann.
Andere Ausgestaltungen des Blockierelementes, wie beispielsweise ein längsverschieblicher
Bolzen oder ein schwenkbarer Riegel, der innerhalb oder außerhalb des Gehäuses angeordnet
werden kann, sind erfindungsgemäß ebenfalls denkbar.
[0011] Die Schlossmechanik kann ferner einen Energiespeicher, insbesondere in Form einer
Druckfeder, aufweisen, um das Verriegelungselement in die Verriegelungsstellung zu
belasten. Somit kann gewährleistet werden, dass das Verriegelungselement in der Verriegelungsstellung
zuverlässig gehalten wird und das Schloss gegenüber Manipulationen durch Unberechtigte
sicher geschützt werden kann.
[0012] Weiterhin kann erfindungsgemäß vorgesehen sein, dass die Schlossmechanik ein Verbindungselement,
insbesondere in Form eines Hebels, aufweisen kann, um die Wirkverbindung zwischen
dem Betätigungselement und dem Verriegelungselement herzustellen. Dabei ist es vorteilhaft,
dass die Kraft bei Betätigung des Betätigungselementes optimal auf das Verbindungselement
übertragen werden kann, und dass der vorhandene Raum im Gehäuse zum Herstellen der
Wirkverbindung zwischen dem Betätigungselement und dem Verriegelungselement bestmöglich
ausgenutzt werden kann.
[0013] Weiterhin ist es denkbar, dass die Schlossmechanik ein Getriebe, insbesondere in
Form eines Gewindegetriebes, aufweist, um die Wirkverbindung zwischen dem Betätigungselement
und dem Verriegelungselement zu schaffen. Mithin können vorteilhafterweise noch weitere
Schlossmechaniken und Betätigungselemente am erfindungsgemäßen Schloss realisiert
werden. Dabei ist es denkbar, dass das Schloss mit einem Schließzylinder als Betätigungselement
bereitgestellt werden kann, wobei durch eine entsprechende Auswahl des Getriebes ein
Schließzylinder in Form eines Rund- oder Profilzylinders eingesetzt werden kann.
[0014] Vorteilhafterweise kann das Verriegelungselement linear, insbesondere längsverschieblich,
in einer Führung des Gehäuses zwischen der Verriegelungsposition und der Entriegelungsposition
geführt werden. Dadurch kann die Bewegung des Verriegelungselements stabilisiert werden
und eine zuverlässige Verriegelung des Schlosses gewährleistet werden. Derartige Führung
des Verriegelungselements schafft außerdem ein robustes Schloss, welches gegenüber
den Beschädigungen durch Verriegelungsbewegung des Verriegelungselements und durch
Bewegung der Schiebewand unanfällig ist. Dabei kann das Verriegelungselement aus einer
Öffnung im Gehäuse rausfahren und in eine korrespondierende Öffnung im Boden oder
in einer Führungsschiene der Schiebewand einrasten. Außerdem kann das Verriegelungselement
vorteilhafterweise als ein Drehpunkt der Schiebewand genutzt werden, sodass die Einsatzmöglichkeiten
der Schiebewand erweitert werden können und ein breiteres Spektrum an Schiebewandsysteme
bereitgestellt werden kann.
[0015] Außerdem ist es denkbar, dass das Verriegelungselement schwenkbar im Gehäuse zwischen
der Verriegelungsposition und der Entriegelungsposition gelagert ist. Es sind Schlossmechaniken
bekannt, die durch schwenkbare Bewegung des Verriegelungselements verriegelt werden,
wobei das Verriegelungselement in einer korrespondierenden Öffnung einer Gegenwand
einfahren kann. Durch eine derartige Ausgestaltung des Verriegelungselements und der
Flexibilität des erfindungsgemäßen Schlosses lassen sich auch solche schwenkbare Schlossmechaniken
für eine Schiebewand realisieren.
[0016] Vorteilhafterweise kann das Verriegelungselement in Form eines Verriegelungsbolzens,
eines Verriegelungsstiftes, eines Riegels, eines Schwenkriegels oder dergleichen ausgebildet
sein. Somit kann erreicht werden, dass ein gewünschtes bzw. erfordertes Schlosssystem
bereitgestellt werden kann, wobei das erfindungsgemäße Schloss zur Aufnahme entsprechender
ausgelegt sein kann.
[0017] Die Erfindung geht von dem Gedanken aus, dass das erfindungsgemäße Schloss, wie oben
beschrieben, zum Verwenden mit einem Betätigungselement in Form eines Stirnfeststellers,
eines Frontfeststellers oder eines Schließzylinders, insbesondere eines Rund- und/oder
Profilzylinders geeignet sein kann. Vorteilhafterweise stellt die Erfindung ein Multischloss
bereit, das alle möglichen Schlossmechaniken, die in horizontalen Schiebewänden eingesetzt
werden können, in nur einem Schloss kombiniert. Das erfindungsgemäße Schloss ermöglicht
die Realisierung des Baukastenprinzips für Schiebewände und Schiebewandsysteme, wobei
die Schlossmechaniken austauschbar untereinander im Schlossgehäuse angeordnet werden
können und auch nachträglich umgerüstet bzw. ersetzt werden können. Mithin kann der
Aufwand bei der Herstellung nicht nur der Schlösser sondern auch der Schiebewandsysteme
minimiert werden, da ein und dasselbe Schloss flexibel für alle Schiebewandsysteme
geeignet sein kann. Des Weiteren lässt sich das erfindungsgemäße Schloss einfach montieren,
es ist unanfällig gegenüber möglichen Beschädigungen im Betrieb der Schiebewand.
[0018] Des Weiteren wird die erfindungsgemäße Aufgabe durch ein System gelöst, das ein Schloss,
insbesondere wie oben beschrieben, mit einem Gehäuse zur Aufnahme einer Schlossmechanik
und einem Verriegelungselement zum Verriegeln des Schlosses aufweisen kann. Dabei
kann das Verriegelungselement zwischen einer Verriegelungsstellung, in welcher das
Verriegelungselement zumindest zum Teil aus dem Gehäuse herausragen kann, und einer
Entriegelungsstellung, in welcher das Verriegelungselement zumindest zum Teil in das
Gehäuse eintauchen kann, bewegbar sein. Das erfindungsgemäße System kann dabei mit
mindestens einem Betätigungselement zum Betätigen des Verriegelungselements bereitgestellt
werden, wobei das Schloss derart ausgestaltet sein kann, dass das Betätigungselement
am Gehäuse austauschbar angeordnet sein kann, sodass das Betätigungselement mit dem
Verriegelungselement in Wirkverbindung gebracht werden kann, um das Verriegelungselement
zu betätigen. Folglich ermöglicht die Erfindung, dass mit Hilfe des erfindungsgemäßen
Systems vorteilhafterweise ein breites Spektrum an Schlossmechaniken in nur einem
Schloss bzw. Multischloss aufgenommen werden können. Die Ausgestaltung der Schiebewandsysteme
kann dann vorteilhafterweise flexibel realisiert werden und an vorhandene Räumlichkeiten
und Erfordernisse individuell angepasst werden.
[0019] Weitere, die Erfindung verbessernde Maßnahmen werden nachstehend gemeinsam mit der
Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispieles der Erfindung anhand der Figuren
näher dargestellt. Es zeigen:
- Fig. 1:
- eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Schlosses mit einem Stirnfeststeller
als Betätigungselement,
- Fig. 2:
- eine schematische Darstellung des erfindungsgemäßen Schlosses mit einem Frontfeststeller
als Betätigungselement, und
- Fig. 3:
- eine schematische Darstellung des erfindungsgemäßen Schlosses mit einem Schließzylinder
als Betätigungselement.
[0020] Die Figuren 1 bis 3 zeigen ein erfindungsgemäßes Schloss 1, das vorteilhafterweise
als ein Multischloss ausgebildet ist und für eine Schiebewand zur Aufnahme unterschiedlicher
Schlossmechaniken 12 geeignet ist. Das Schloss 1 umfasst dabei ein Gehäuse 10 zur
Aufnahme einer Schlossmechanik 12 und ein Verriegelungselement 11 zum Verriegeln des
Schlosses 1, wobei das Verriegelungselement 11 zwischen einer Verriegelungsstellung,
in welcher das Verriegelungselement 11 aus dem Gehäuse 10 herausragt, und einer Entriegelungsstellung,
in welcher das Verriegelungselement in das Gehäuse 10 eingetaucht ist, bewegbar ist.
In den Figuren 1 bis 3 ist die Verriegelungsstellung des Verriegelungselementes 11
abgebildet.
[0021] Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass das Gehäuse 10 des Schlosses 1 derart ausgeformt
ist, dass verschiedene Betätigungselemente 20 im und/oder am Gehäuse 10 austauschbar
angeordnet werden können, und dass die Betätigungselemente 20 mit dem Verriegelungselement
11 direkt oder über die Schlossmechanik 12 in mechanische Wirkverbindung gebracht
werden können, um das Verriegelungselement 11 zwischen der Verriegelungsstellung und
der Entriegelungsstellung zu bewegen. Die Figur 1 zeigt das Betätigungselement 20
in Form eines Stirnfeststellers 21, die Figur 2 - in Form eines Frontfeststellers
22 und die Figur 3 - in Form eines Schließzylinders 23. Damit ist es ersichtlich,
dass es sich bei der Erfindung um ein Multischloss 1 handelt, das verschiedene Schlossmechaniken
12 aufnehmen kann, um die Wirkverbindung zwischen dem jeweiligen Betätigungselement
21, 22, 23 und dem Verriegelungselement 11 herzustellen. In der Figur 1 ist die Schlossmechanik
12 in Form eines Hebels 13 im erfindungsgemäßen Gehäuse 10 eingesetzt, die die Wirkverbindung
zwischen dem Stirnfeststeller 21 und dem Verriegelungselement 11 realisiert. In der
Figur 2 ist zu sehen, dass der Frontfeststeller 22 derart am erfindungsgemäßen Gehäuse
10 angeordnet werden kann, dass die Wirkung des Frontfeststellers 22 direkt auf das
Verriegelungselement 11 übertragen wird. In der Figur 3 ist die Schlossmechanik 12
in Form eines Getriebes 13, 14, 15 im erfindungsgemäßen Gehäuse 10 eingesetzt, die
die Wirkverbindung zwischen dem Schließzylinder 23 und dem Verriegelungselement 11
herstellt.
[0022] Der Kern der Erfindung liegt dabei darin, dass das Schloss 1 als ein Baukasten umgesetzt
ist. Dabei ist das Gehäuse 10 immer identisch ausgebildet und mit Schlossmechaniken
12 unterschiedlichster Schließsysteme einsetzbar. Das einheitliche Gehäuse 10 ist
so ausgebildet, dass darin unterschiedliche Schlossmechaniken 12 aufgenommen werden
können, die mit unterschiedlichen Betätigungselementen 20, wie gezeigt in den Figuren
1 bis 3, betätigt werden können. Die Form und die Größe des erfindungsgemäßen Gehäuses
10 entsprechen einem standardisierten Maß, sodass dasselbe Schloss 1 in jeweils einer
standardisierten Ausnehmung einer beliebigen Schiebewand eingesetzt werden kann. Dann
können auch die Schiebewandsysteme als eine Art Baukasten flexibel zusammengesetzt
werden, um unterschiedlichen räumlichen Gegebenheiten zu entsprechen. All diese Varianten
der Schiebewandsysteme sowie einzelner Schiebewände und einzelner Schlösser sind außerdem
austauschbar untereinander. Das erfindungsgemäße Schloss 1 ermöglicht eine standardisierte
Produktion von Schlössern und Schiebewänden, wobei die Herstellungskosten und der
Montageaufwand im Vergleich zu herkömmlichen Systemen erheblich reduziert werden können.
Das erfindungsgemäße Schloss 1 hat eine einfache Bauweise und ist aus diesem Grund
nicht nur leicht herzustellen sondern auch zu montieren. Außerdem ist das erfindungsgemäße
Schloss 1 robust gegenüber möglichen Beschädigungen während der Montage oder Betriebes
der Schiebewand.
[0023] Wie in den Figuren 1 bis 3 zu erkennen ist, ist das erfindungsgemäße Gehäuse 10 derart
ausgestaltet, dass drei verschiedene Betätigungselemente 21, 22, 23 am Gehäuse austauschbar
angeordnet werden können, wobei jedes der Betätigungselemente 21, 22, 23 mit der jeweiligen
Schlossmechanik 12 und/oder direkt mit dem Verriegelungselement 11 in mechanische
Wirkverbindung bringbar ist, um das Verriegelungselement 11 zu betätigen.
[0024] Erfindungsgemäß ist das Gehäuse 10 derart ausgestaltet, dass ein Betätigungselement
20 in Form eines Stirnfeststellers 21 am Gehäuse 10 austauschbar anbringbar ist, wie
in der Figur 1 zu sehen ist. Dabei ist das Gehäuse 10 mit einer stirnseitigen Öffnung
16 ausgeführt, in welcher der Stirnfeststeller 21 beweglich aufgenommen werden kann.
Der Stirnfeststeller 21 kann dabei an einem Hebel 13 befestigt werden, welcher als
Schlossmechanik 12 fungiert und die Wirkverbindung zum Verriegelungselement 11 schafft.
Die Verbindung zwischen dem Stirnfeststeller 21 und dem Hebel 13 kann zum Beispiel
durch ein Kugelgelenk realisiert werden. Der Hebel 13 kann beispielsweise an einem
Pin 13.1 im Gehäuse 10 schwenkbar angeordnet werden, wobei andere Anbindungen ebenfalls
möglich wären. Durch Nach-Unten-Drücken des Stirnfeststellers 10 mit beispielsweise
Fuß oder Hand kann das Verriegelungselement 11 über den Hebel 13 in die Entriegelungsstellung
angehoben werden, wobei das Schloss 1 somit entriegelt wird. Ein Blockierelement in
Form einer Kugelraste kann erfindungsgemäß vorgesehen sein, um das Verriegelungselement
11 in der Entriegelungsstellung zu arretieren. Durch Anheben des Stirnfeststellers
21 wird über den Hebel 13 das Verriegelungselement 11 nach unten in die Verriegelungsstellung
gedrückt, wobei das Schloss 1 somit verriegelt wird. Das Verriegelungselement 11 ragt
dabei aus einer Öffnung im Boden des Gehäuses 10 heraus und kann in einer korrespondierenden
Öffnung im Boden oder in der Führungsschiene der Schiebewand einrasten. Das Verriegelungselement
11 kann in der Verriegelungsstellung durch eine Druckfeder nach unten belastet werden,
um das Schloss 1 zu sichern. In den Schiebewandsystemen kann somit eine Schiebewand
verriegelt werden, wird dann die nächste Schiebewand davor geschoben, so kann der
Stirnfeststeller 21 in deren Profil eintauchen. Das Schloss 1 kann dann nicht entriegelt
werden.
[0025] Vorteilhafterweise ist das Gehäuse 10 außerdem derart ausgestaltet, dass ein Betätigungselement
20 in Form eines Frontfeststellers 22 am Gehäuse 10 austauschbar anbringbar ist, wie
in der Figur 2 zu sehen ist. Dabei ist das Gehäuse 10 mit einer frontseitigen Öffnung
17 ausgeführt, in welcher der Frontfeststeller 22 beweglich aufgenommen werden kann.
Der Frontfeststeller 22 kann dabei direkt am Verriegelungselement 11 befestigt werden.
Die Verbindung zwischen dem Frontfeststeller 22 und dem Verriegelungselement 11 kann
zum Beispiel durch ein Kugelgelenk realisiert werden. Durch Anheben oder Herunterdrücken
des Frontfeststellers 22 kann das Verriegelungselement 11 in die Entriegelungsstellung
angehoben oder in die Verriegelungsstellung gesenkt werden, wobei das Schloss 1 somit
entriegelt oder verriegelt wird. In der Entriegelungsstellung kann das Verriegelungselement
11 durch eine Kugelraste gesichert werden. In der Verriegelungsstellung kann das Verriegelungselement
11 durch eine Feder nach unten belastet werden, welche ein Anheben des Verriegelungselementes
11 verhindert, um einen Einbruchschutz zu gewährleisten. Um das Schloss 1 wieder zu
entriegeln kann der Frontfeststeller 22 etwas herausgezogen und anschließend angehoben
werden, wie in der Figur 2 gezeigt ist.
[0026] Weiterhin ist es erfindungsgemäß vorgesehen, dass das Gehäuse 10 derart ausgestaltet
ist, dass ein Betätigungselement 20 in Form eines Schließzylinders 23 am Gehäuse 10
austauschbar anbringbar ist, wie in der Figur 3 dargestellt ist. Dabei ist das Gehäuse
10 mit einer frontseitigen Öffnung 18 ausgeführt, in welcher der Schließzylinder 23
aufgenommen werden kann. Der Schließzylinder 23 kann dabei über ein Getriebe 13, 14,
15, das die Schlossmechanik 12 darstellt, mit dem Verriegelungselement 11 in mechanische
Wirkverbindung gebracht werden. Dabei ist ein Verriegelungsblech 15 vorgesehen, welches
an einem Gewindestift 15.1 im Gehäuse 10 verrasten kann, um die Verriegelung des Schlosses
1 zu realisieren. In der Verriegelungsstellung des Verriegelungselementes 11 ist das
Verriegelungsblech 15 hinter dem Gewindestift 15.1 verhakt und verriegelt so das Schloss
1. Durch Schlüsselbetätigung im Uhrzeigersinn drückt eine Nase 23.1 des Schließzylinders
23 das Verriegelungsblech 15 zur Seite und beim Weiterdrehen des Schließzylinders
23 wird ein Adapter 14 durch die Nase 23.1 des Schließzylinders 23 angehoben. Der
Adapter 14 wirkt auf den Hebel 13, welcher das Verriegelungselement 11 in die Entriegelungsstellung
anhebt. In der Entriegelungsstellung kann das Verriegelungselement 11 durch eine Kugelraste
gesichert werden. Zum Verriegeln muss der Schlüssel entgegen des Uhrzeigersinns gedreht
werden. Die Nase 23.1 drückt das Verriegelungsblech 15 dann zur Seite und zieht den
Adapter 14 nach unten. Hierdurch bewegen sich der Hebel 13 und das Verriegelungselement
11 nach unten. In der Verriegelungsstellung kann das Verriegelungselement 11 durch
einen Energiespeicher in Form einer Feder nach unten belastet werden, um ein Anheben
des Verriegelungselementes 11 zu verhindern und einen Einbruchsschutz zu gewährleisten.
Dabei ist es vorstellbar, dass das Schloss 1 mit einem Schließzylinder 23 in Form
eines Rund- oder Profilzylinders eingesetzt werden kann.
[0027] Erfindungsgemäß und gemäß den Figuren 1 bis 3 wird das Verriegelungselement 11 linear
und längsverschieblich in einer Führung 19 des Gehäuses 10 zwischen der Verriegelungsposition
und der Entriegelungsposition geführt. Dadurch wird die Bewegung des Verriegelungselements
11 stabilisiert, wobei eine zuverlässige Verriegelung des Schlosses 1 realisiert wird.
Das erfindungsgemäße Schloss 1 ist somit einfach aber stabil aufgebaut und ist gegenüber
den Beschädigungen durch Verriegelungsbewegung des Verriegelungselements und durch
Bewegung der Schiebewand robust. Erfindungsgemäß kann das Verriegelungselement 11,
wenn es sich in der Verriegelungsstellung befindet, als ein Drehpunkt der Schiebewand
genutzt werden. Dadurch kann die Ausgestaltung der Schiebewandsysteme benutzerdefiniert
und variabel ausgeführt werden.
[0028] Erfindungsgemäß ist es denkbar, dass auch andere Formen des Verriegelungselementes
11 am Gehäuse 10 zwischen der Verriegelungsposition und der Entriegelungsposition
gelagert werden können. Beispielsweise kann das Verriegelungselement 11 in Form eines
Schwenkriegels oder dergleichen eingesetzt werden, um noch weitere verschiedene Schlossmechaniken
12 durch das erfindungsgemäße Schloss 1 aufzunehmen.
[0029] Die Erfindung beschränkt sich in ihrer Ausführung nicht auf die vorstehend angegebenen
bevorzugten Ausführungsbeispiele. Vielmehr ist eine Anzahl von Varianten denkbar,
welche von der dargestellten Lösung auch bei grundsätzlich anders gearteten Ausführungen
Gebrauch macht. Sämtliche aus den Ansprüchen, der Beschreibung oder den Zeichnungen
sowie den Ausführungsbeispielen hervorgehenden Merkmale und/oder Vorteile, einschließlich
konstruktive Einzelheiten und räumliche Anordnungen, können sowohl für sich als auch
in den verschiedensten Kombinationen erfindungswesentlich sein. Die Materialien für
das Gehäuse 10, das Verriegelungselement 11, das Betätigungselement 20 und die entsprechende
Schlossmechanik 12 können nach Art der Schlossmechanik und/oder des Schiebewandsystems
entsprechend ausgewählt werden. Das Gehäuse 10, das Verriegelungselement 11, das Betätigungselement
20 und die entsprechende Schlossmechanik 12 können erfindungsgemäß einzeln oder in
beliebiger Kombination als System angeboten werden.
Bezugszeichenliste
[0030]
- 1
- Schloss
- 10
- Gehäuse
- 11
- Verriegelungselement
- 12
- Schlossmechanik
- 13
- Verbindungselement, Hebel
- 13.1
- Pin
- 13, 14, 15
- Getriebe
- 15.1
- Gewindestift
- 14
- Adapter
- 15
- Verriegelungsblech
- 16
- Öffnung für einen Stirnfeststeller
- 17
- Öffnung für einen Frontfeststeller
- 18
- Öffnung für einen Schließzylinder
- 19
- Führung für das Verriegelungselement
- 20
- Betätigungselement
- 21
- Stirnfeststeller
- 22
- Frontfeststeller
- 23
- Schließzylinder, Profilzylinder
- 23.1
- Nase
1. Schloss (1), insbesondere ein Multischloss, für eine Schiebewand zur Aufnahme unterschiedlicher
Schlossmechaniken, mit einem Gehäuse (10) zur Aufnahme einer Schlossmechanik (12),
und einem Verriegelungselement (11) zum Verriegeln des Schlosses (1), wobei das Verriegelungselement
(11) zwischen einer Verriegelungsstellung, in welcher das Verriegelungselement (11)
zumindest zum Teil aus dem Gehäuse (10) herausragt, und einer Entriegelungsstellung,
in welcher das Verriegelungselement (11) zumindest zum Teil in das Gehäuse (10) eingetaucht
ist, bewegbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (10) derart ausgestaltet ist, dass zumindest ein Betätigungselement (20)
am Gehäuse (10) austauschbar anordbar ist, sodass das Betätigungselement (20) mit
dem Verriegelungselement (11) in Wirkverbindung bringbar ist, um das Verriegelungselement
(11) zu betätigen.
2. Schloss (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (10) derart ausgestaltet ist, dass zwei, insbesondere drei, verschiedene
Betätigungselemente (21, 22, 23) am Gehäuse (10) austauschbar anordbar sind, wobei
jedes der Betätigungselemente (21, 22, 23) mit dem Verriegelungselement (11) in Wirkverbindung
bringbar ist, um das Verriegelungselement (11) zu betätigen.
3. Schloss (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Betätigungselement (21, 22, 23) mit dem Verriegelungselement (11) über die Schlossmechanik
(12) in Wirkverbindung bringbar ist.
4. Schloss (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Betätigungselement (21, 22, 23) mit dem Verriegelungselement (11) in mechanische
Wirkverbindung bringbar ist.
5. Schloss (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (10) derart ausgestaltet ist, dass ein Betätigungselement (20) in Form
eines Stirnfeststellers (21) und/oder in Form eines Frontfeststellers (22) und/oder
in Form eines Schließzylinders (23), insbesondere eines Rund- und/oder Profilzylinders
(23) im und/oder am Gehäuse (10) austauschbar anordbar sind, um das Verriegelungselement
(11) zu betätigen.
6. Schloss (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schlossmechanik (12) ein Blockierelement, insbesondere in Form einer Kugelraste,
aufweist, um das Verriegelungselement (11) in der Entriegelungsstellung zu arretieren.
7. Schloss (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schlossmechanik (12) einen Energiespeicher, insbesondere in Form einer Druckfeder,
aufweist, um das Verriegelungselement (11) in die Verriegelungsstellung zu belasten.
8. Schloss (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schlossmechanik (12) ein Verbindungselement (13), insbesondere in Form eines
Hebels (13), aufweist, um die Wirkverbindung zwischen dem Betätigungselement (20)
und dem Verriegelungselement (11) herzustellen.
9. Schloss (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schlossmechanik (12) ein Getriebe (13, 14, 15), insbesondere in Form eines Gewindegetriebes
(13, 14, 15), aufweist, um die Wirkverbindung zwischen dem Betätigungselement (20)
und dem Verriegelungselement (11) zu schaffen.
10. Schloss (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verriegelungselement (11) linear, insbesondere längsverschieblich, in einer Führung
(19) des Gehäuses (10) zwischen der Verriegelungsposition und der Entriegelungsposition
führbar ist.
11. Schloss (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verriegelungselement (11) schwenkbar im Gehäuse (10) zwischen der Verriegelungsposition
und der Entriegelungsposition gelagert ist.
12. Schloss (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verriegelungselement (11) in Form eines Verriegelungsbolzens, eines Verriegelungsstiftes,
eines Riegels, eines Schwenkriegels oder dergleichen ausgebildet ist.
13. Schloss (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche zum Verwenden mit einem Betätigungselement
in Form eines Stirnfeststellers (21).
14. Schloss (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 12 zum Verwenden mit einem Betätigungselement
in Form eines Frontfeststellers (22).
15. Schloss (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 12 zum Verwenden mit einem Betätigungselement
in Form eines Schließzylinders (23), insbesondere eines Rund- und/oder Profilzylinders
(23).
16. System, mit einem Schloss (1), wobei das Schloss (1) ein Gehäuse (10) zur Aufnahme
einer Schlossmechanik (12) und einem Verriegelungselement (11) zum Verriegeln des
Schlosses (1) aufweist, wobei das Verriegelungselement (11) zwischen einer Verriegelungsstellung,
in welcher das Verriegelungselement (11) zumindest zum Teil aus dem Gehäuse (10) herausragt,
und einer Entriegelungsstellung, in welcher das Verriegelungselement (11) zumindest
zum Teil in das Gehäuse (10) eingetaucht ist, bewegbar ist, und mindestens einem Betätigungselement
(20) zum Betätigen des Verriegelungselements (11), dadurch gekennzeichnet, dass das Schloss (1) derart ausgestaltet ist, dass das Betätigungselement (20) am Gehäuse
(10) austauschbar anordbar ist, sodass das Betätigungselement (20) mit dem Verriegelungselement
(11) in Wirkverbindung bringbar ist, um das Verriegelungselement (11) zu betätigen.
17. System nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass das Betätigungselement (20) ein Stirnfeststeller (21) und/oder ein Frontfeststeller
(22) und/oder ein Schließzylinder (23), insbesondere ein Rund- und/oder Profilzylinder
(23) ist.
18. System nach Anspruch 16 oder 17 mit einem Schloss (1) nach einem der Ansprüche 1 bis
12.
19. Betätigungselement (20) zur Anordnung an und/oder in einem Schloss (1) nach einem
der Ansprüche 1 bis 12.