[0001] Die Erfindung betrifft ein Aufweitwerkzeug und eine Vorrichtung zum Aufweiten einer
im Erdreich vorhandenen Durchgangsöffnung. Aufweitwerkzeuge werden genutzt, um im
Erdreich vorhandene Durchgangsbohrungen aufzuweiten oder im Erdreich verlegte Rohrleitungen
zu erneuern. Mithilfe bekannter Aufweitwerkzeuge können Rohrleitungen mit Durchmessern
von bis zu einem Meter in das Erdreich eingebracht werden. Bekannte Aufweitwerkzeuge
haben einen Verbindungsbereich, über den eine Zug- und/oder Schubkraft in das Aufweitwerkzeug
einleitbar ist. Ferner haben bekannte Aufweitwerkzeuge einen Aufweitbereich, der zumindest
in einem Teilbereich einen größeren Querschnitt als die im Erdreich vorhandene Durchgangsöffnung
hat.
[0002] Zum Einbringen einer neuen Rohrleitung im Erdreich wird zwischen einem Startpunkt
und einem Zielpunkt eine erste Pilotbohrung in das Erdreich eingebracht. Diese Pilotbohrung
wird vorzugsweise ausgehend von dem beispielsweise in einer Startgrube festgelegten
Startpunkt bis zu dem beispielsweise in einer Zielgrube festgelegten Zielpunkt ins
Erdreich eingebracht. Dabei kann die Pilotbohrung mithilfe einer Erdrakete eingerammt,
mithilfe von Spülflüssigkeit ausgespült und/oder mithilfe eines Gestänges durch das
Erdreich hindurchgedrückt werden. Die Pilotbohrungen werden vorzugsweise mit steuerbaren
Horizontalbohranlagen hergestellt.
[0003] Ist mithilfe der Pilotbohrung eine Durchgangsöffnung zwischen Startpunkt und Zielpunkt
hergestellt worden, so wird in einem zweiten Schritt diese Durchgangsöffnung mithilfe
eines Aufweitwerkzeugs aufgeweitet. Dazu wird mit dem sich noch von der Pilotbohrung
der Durchgangsöffnung befindlichen Gestänge am Zielpunkt das Aufweitwerkzeug verbunden
und zurück zum Startpunkt gezogen. Durch den Aufweitbereich des Aufweitwerkzeugs,
der zumindest in einem Teilbereich einen größeren Querschnitt als die im Erdreich
vorhandene Durchgangsöffnung hat, wird der Querschnitt der im Erdreich vorhandenen
Durchgangsöffnung vergrößert.
[0004] Figur 9 zeigt einen herkömmlichen Felsräumer, der drei Rollmeißel hat, die jeweils
mit Hartmetallstiften bestückt sind. Ein solcher Felsräumer wird üblicherweise mit
30 bis 100 U/min angetrieben, so dass sich dabei die Rollmeißel am Fels abwälzen.
Durch den Anpressdruck zwischen den Hartmetallstiften und dem Fels werden kleine Felsstücke
abgebrochen, die dann mit Hilfe von Spülflüssigkeit aus dem Bohrkanal gefördert werden.
[0005] Figur 10 zeigt einen herkömmlichen konischen Räumer, wie er typischerweise in lehmigen,
sandigen und Kiesböden eingesetzt wird.
[0006] Der Aufweitvorgang kann stufenweise erfolgen. Mit dem Aufweitwerkzeug des größten
gewünschten Durchmessers wird dann ein in die Durchgangsöffnung einzuziehendes neues
Rohr verbunden und gleichzeitig mit dem Aufweitvorgang in die aufgeweitete Öffnung
eingezogen. Beispielsweise werden HDPE-Rohre oder Stahlrohre eingezogen.
[0007] Sowohl die Pilotbohrungen als auch die Aufweitung mithilfe des Aufweitwerkzeugs können
flüssigkeitsunterstützt, insbesondere durch eine Betonitspülflüssigkeit unterstützt,
erfolgen. Mithilfe der Spülflüssigkeit wird das abgebaute Erdreich aus dem Bohrkanal
ausgetragen. Die Pilotbohrungen und die Aufweitung können beispielsweise mithilfe
einer von der Anmelderin unter der Bezeichnung "Terra-Jet" vertriebenen Horizontalbohrvorrichtung
erzeugt werden. Mithilfe dieser Bohrvorrichtung sind horizontale richtungsgesteuerte
Bohrungen möglich. Dazu hat der Bohrkopf, mit dessen Hilfe die Pilotbohrung erzeugt
wird, einen ortbaren Sender, so dass dessen Position exakt bestimmbar ist. Ausgehend
von der ermittelten Position kann der Bohrkopf derart gesteuert werden, dass ein gewünschter
Verlauf der zu erzeugenden Durchgangsöffnung erreicht wird.
[0008] Eine Abweichung des Verlaufs der aufgeweiteten Durchgangsöffnung gegenüber der aufzuweitenden
Durchgangsöffnung ist nicht erwünscht und kann dann auftreten, wenn das Erdreich nicht
homogen ist, d.h. bei gemischtem Untergrund, nämlich dann wenn das Erdreich aus Lehm
mit Stein- und/oder Gerölleinschüssen besteht und/oder das Aufweitwerkzeug an Fels
trifft. Je nach Konsistenz des Erdreichs werden unterschiedliche Aufweitwerkzeuge
eingesetzt. Insbesondere kann ein Aufweitwerkzeug als Räumer ausgeführt sein, der
antreibbare Mittel zum Abbau des Erdreichs hat. So sind beispielsweise Felsräumer
bekannt, die mit drei Rollenmeißeln ausgestattet sind, die jeweils mit Hartmetallstiften
bestückt sind. Solche Felsräumer werden mit 30 bis 100 Umdrehungen je Minute gedreht.
Dabei wälzen sich die Rollenmeißel am Fels ab. Der Anpressdruck zwischen den Hartmetallstiften
des Rollenmeißels und dem Fels führt dazu, dass Felsstücke, sogenannte Cuttings, abgebrochen
werden, die dann mithilfe der Spülflüssigkeit aus dem Bohrkanal gefördert werden.
[0009] In der Praxis tritt beim Aufweiten einer im Erdreich vorhandenen Durchgangsöffnung
das Problem auf, dass das Aufweitwerkzeug durch inhomogene Bereiche im Erdreich, insbesondere
durch Steine und Fels abgelenkt werden kann, so dass die aufgeweitete Durchgangsöffnung
nicht in allen Bereichen zentrisch zur aufzuweitenden Durchgangsöffnung ist. Dadurch
verläuft das in die aufgeweitete Durchgangsöffnung eingezogene Rohr in diesen Bereichen
nicht geradlinig sondern es bilden sich ungewünschte Bögen im neu verlegen Rohr, was
besonders bei Abwasserleitungen problematisch ist, die mit einem geringen Gefälle
verlegt werden und bei denen solche Bögen zu Bereichen führen, in denen das Abwasser
stehen bleibt und nicht weiter abfließt. In diesen Bereichen setzten sich dann Feststoffe
ab, die zu einer Verstopfung der Leitung führen können.
[0010] Aus dem Dokument
US 5,269,384 A ist ein Verfahren bekannt, bei dem zur Stabilisierung des aufgeweiteten Durchgangslochs
um die in Bewegungsrichtung des Aufweitwerkzeugs verlaufende Längsachse herum Bohr-
bzw. Fräswerkzeuge angeordnet sind, die um die Längsachse herum rotieren. Diese Werkzeuge
werden als Stabilisatoren bezeichnet.
[0011] Aus dem Dokument
US 2009/0166093 A1 ist ein Bohrkopf für eine Vertikalbohrung bekannt, die aus parallel zur Längsachse
des Bohrkopfs angeordneten Stegen, die um die Längsachse des Bohrkopfs angeordnet
sind, bestehen. Dadurch, dass diese schmalen Stege keinen rundherum geschlossenen
Zentrierbereich bilden, haben sie eine kleine Auflagefläche mit relativ kleiner Zentrierwirkung.
Ferner besteht bei der Verwendung eines solchen Vertikalbohrkopfs als Horizontalbohrkopf
bzw. Aufweitwerkzeug die Gefahr, dass die Zwischenräume mit herunterfallendem Geröll
zugesetzt werden, so dass die Spülflüssigkeit dann nicht mehr ungehindert abfließen
kann.
[0012] Aus dem Dokument
WO 97/38206 A1 ist ein klassisches Felsbohrwerkzeug mit Stabilistatorplatten bekannt (Fig.1 und
2, Bezugszeichen 8) bekannt. Das abgebaute Erdreich muss in den Zwischenräumen zwischen
den Stabilisatorplatten 8 nach hinten entweichen. In diesen relativ kleinen Zwischenräumen
zwischen den Stabilisatorplatten kann das Erdreich zu Verstopfungen führen. Somit
eignet sich dieses Bohrwerkzeug lediglich für Fels, wo relativ kleine Erdpartikel
in großer Zahl abgeführt werden müssen. Sobald Mischböden abgebaut werden müssen,
werden diese Zwischenräume zwischen den Stabilisatorplatten verstopft.
[0013] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Aufweitwerkzeug und eine Vorrichtung zum Aufweiten
einer im Erdreich vorhandenen Durchgangsöffnung anzugeben, durch die Abweichungen
im Verlauf einer aufgeweiteten Durchgangsöffnung auf einfache Art und Weise vermieden
werden.
[0014] Diese Aufgabe wird durch ein Aufweitwerkzeug zum Aufweiten einer im Erdreich vorhandenen
Durchgangsöffnung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen
sind in den abhängigen Patentansprüchen angegeben.
[0015] Der erfindungsgemäße Zentrierbereich bewirkt eine Zwangsführung des Aufweitwerkzeugs.
Dadurch kann einfach eine zentrische Aufweitung in Bezug auf die Mittelachse der aufzuweitenden
Durchgangsöffnung erreicht werden. Die aufzuweitende Durchgangsöffnung ist zuvor zwischen
einem Startpunkt und einem Zielpunkt, beispielsweise mithilfe einer Horizontalbohrung,
in das Erdreich eingebracht worden. Alternativ kann die Durchgangsöffnung durch eine
bereits im Erdreich verlegte, zu ersetzende Altleitung vorhanden sein.
[0016] Der Durchmesser eines rohrförmigen Zentrierbereichs entspricht im Wesentlichen dem
Durchmesser des größten Querschnittbereichs des Aufweitbereichs. Dadurch kann eine
präzise Zentrierung des Aufweitwerkzeugs gegenüber der im Erdreich vorhandenen Durchgangs+öffnung
erreicht werden. Insbesondere kann das Aufweitwerkzeug zentrisch zur Längsachse der
im Erdreich vorhandenen Durchgangsöffnung bewegt werden. Durch den Zentrierbereich
kann eine solche zentrische Bewegung des Aufweitwerkzeugs auch dann sichergestellt
werden, wenn das Erdreich inhomogen ist und durch das Erdreich eine Kraft quer zur
Längsachse der im Erdreich vorhandenen Durchgangsöffnung auf das Aufweitwerkzeug ausgeübt
wird.
[0017] Der rohrförmige Zentrierbereich des Aufweitwerkzeugs hat eine in Bewegungsrichtung
oder parallel zur Bewegungsrichtung verlaufende durchgehende Öffnung, durch die in
oder vor dem Aufweitbereich vorhandene Spülflüssigkeit und/oder Erdreich hindurchtreten
kann. Vorzugsweise ist diese Öffnung im Inneren des Zentrierbereichs angeordnet. Dadurch
kann die Spülflüssigkeit und/oder das Erdreich vom Aufweitbereich durch den Zentrierbereich
einfach hindurch- und somit abgeleitet werden. Die im Inneren des Zentrierbereichs
vorgesehene durchgehende Öffnung ist vorzugsweise derart dimensioniert, dass das gesamte
beim Aufweitvorgang abgebaute Erdreich und die gesamte beim Aufweitvorgang eingebrachte
Spülflüssigkeit durch diese Öffnung hindurchgeleitet werden kann. Dadurch kann die
äußere Mantelfläche des Zentrierbereichs unmittelbar am Erdreich der aufgeweiteten
Öffnung angrenzen, so dass eine sehr gute Zentrierung des Aufweitwerkzeugs über den
Zentrierbereich erfolgen kann, da insbesondere keine Spülflüssigkeit und kein Erdreich
außen am Zentrierbereich entlanggeleitet werden muss. Das Erdreich und/oder die Spülflüssigkeit
tritt somit vorzugsweise durch die im Aufweitbereich vorgesehene mindestens eine Öffnung
hindurch und tritt in die durchgehende Öffnung des Zentrierbereich ein, wobei das
abgebaute Erdreich und/oder die Spülflüssigkeit durch die durchgehende Öffnung des
Zentrierbereichs durchgeleitet wird. Dadurch fließt die Spülflüssigkeit und/oder ein
Gemisch aus Spülflüssigkeit und abgebautem Erdreich durch den Aufweitbereich und den
Zentrierbereich und somit durch das Aufweitwerkzeug hindurch.
[0018] Besonders vorteilhaft ist es, wenn der Aufweitbereich mindestens eine Öffnung hat,
durch die Erdreich und/oder Spülflüssigkeit hindurchtreten kann. Eine solche Spülflüssigkeit
kann insbesondere Betonit, Ejactomer oder eine Mischung aus Wasser, Betonit und/oder
Ejactomer sein. Durch die im oder in Bewegungsrichtung des Aufweitwerkzeugs vor dem
Aufweitbereich (stromabwärts des Aufweitbereichs) vorgesehene Öffnung tritt vorzugsweise
eine Mischung aus Erdreich und Spülflüssigkeit. Diese Mischung kann dann durch eine
in Bewegungsrichtung des Aufweitwerkzeugs im Zentrierbereich vorgesehene Durchgangsöffnung
hindurchtreten und stromaufwärts der Bewegungsrichtung des Aufweitwerkzeugs aus dem
Zentrierbereich austreten.
[0019] Der rohrförmige Zentrierbereich kann durch einen zylindrischen Grundkörper gebildet
sein, an dessen Mantelfläche eine Spiralwendel vorgesehen ist, die aus der Mantelfläche
des zylindrischen Grundkörpers hervorsteht. Durch eine solche Spiralwendel kann eine
Drehung des Aufweitwerkzeug während dessen Bewegung erzeugt oder zumindest begünstigt
werden. Ferner kann dadurch ein Spalt zwischen dem zylindrischen Grundkörper und der
aufgeweiteten Durchgangsöffnung erzeugt werden, durch den zumindest ein Teil der Spülflüssigkeit
und/oder von Erdreich von einem Bereich stromabwärts des Aufweitwerkzeugs in einen
Bereich stromaufwärts des Aufweitbereichs hindurchtreten kann.
[0020] Der vordere Teil eines zumindest einen Teil des Zentrierabschnitts bildenden Rohrs
kann als Bohrkrone ausgebildet sein. Vorzugsweise sind an diesem Rand Hartmetallschneiden
angebracht, mit deren Hilfe Erdreich und/oder Fels abgebaut werden kann. Dabei ist
der zylindrische Bereich des Zentrierelements in einem Abstand zu dem Aufweitbereich
angeordnet. Vorzugsweise ist der Aufweitbereich durch einen mindestens einen Rollenmeißel
aufweisenden Felsräumer gebildet. Übliche Felsräumer haben zwei oder drei Rollenmeißel.
Dadurch kann sichergestellt werden, dass im Bedarfsfall auch mithilfe des Zentrierelements
störendes Erdreich oder Fels abgebaut werden kann, so dass auch bei der Verwendung
von Räumern und einen zu einem solchen Räumer beabstandeten Zentrierbereich keine
Ablenkung des Zentrierbereichs durch inhomogenes Erdreich erfolgen kann.
[0021] Besonders vorteilhaft ist es, wenn mindestens ein zylindrischer Abschnitt der Hüllmantelfläche
des Zentrierbereichs einen Durchmesser im Bereich zwischen 95 % und 100 % des Durchmessers
des größten Querschnittsbereich des Aufweitbereichs hat. Dadurch wird sichergestellt,
dass eine gute Führung des Zentrierelements in dem bereits aufgeweiteten Bereich der
Durchgangsöffnung möglich ist. Beim Vorsehen einer Spiralwendel um einen Grundkörper
des Zentrierbereichs ist die Hüllmantelfläche des Zentrierbereichs die Hüllmantelfläche
um die Spiralwendel herum.
[0022] Besonders vorteilhaft ist es, wenn der Aufweitbereich mindestens einen Rollenmeißel
umfasst. Mithilfe eines solchen Rollenmeißels kann im Erdreich befindliches Gestein,
insbesondere Fels, aufgebrochen und insbesondere mithilfe von Spülflüssigkeit ausgetragen
werden. Rollenmeißel zum Aufbrechen von Fels werden auch als Felsräumer bezeichnet.
Vorzugsweise hat der Aufweitbereich zwei oder drei Rollenmeißel, die um die Mittelachse
des Aufweitwerkzeugs bzw. um die um eine Bewegungsrichtung verlaufende Mittel- bzw.
Längsachse herum, vorzugsweise im gleichen Winkelabstand zueinander, angeordnet sind.
Dadurch wird eine sichere Führung entlang der aufzuweitenden im Erdreich vorhandenen
Durchgangsöffnung erreicht. Besonders vorteilhaft ist es, wenn der oder die Rollenmeißel
über ein mit dem Aufweitwerkzeug verbindbares Gestänge antreibbar ist bzw. sind. Dadurch
kann vom Start- und/oder vom Zielpunkt des Arbeitswerkszeugs aus ein Antrieb der Rollenmeißel
erfolgen. Alternativ oder zusätzlich zur Drehung der Rollenmeißel kann das gesamte
Aufweitwerkzeug um seine Längsachse gedreht werden. Aufweitwerkzeuge mit Rollenmeißel
werden auch als Felsräumer bezeichnet. Alternativ oder zusätzlich kann der Aufweitbereich
eine konische Form aufweisen, die sich vorzugsweise in Bewegungsrichtung verjüngt.
Zusätzlich kann in dem Aufweitbereich eine Nut zum Einbringen und/oder Ableiten von
Spülflüssigkeit vorgesehen sein. Diese Nut kann auch spiralförmig in den Aufweitbereich
eingebracht sein. Ferner kann der Aufweitbereich mehrere vorstehende Schneidelemente
aufweisen, beispielsweise in Form von Hartmetall-und/oder Diamantzähnen.
[0023] Wie bereits erwähnt kann der Zentrierbereich einen zylindrischen Grundkörper, vorzugsweise
einen Hohlzylinder oder Rohr umfassen. Alternativ oder zusätzlich kann der Zentrierbereich
mehrere Schienen umfassen, deren Längsachsen jeweils eine Kreisbahn um die Mittelachse
des Aufweitwerkzeugs orthogonal schneiden. Durch solche Schienen kann eine Längsführung
des Zentrierbereichs bewirkt werden. Ferner kann zwischen mindestens zwei Schienen
ein Spalt vorgesehen sein, durch den Erdreich und/oder Spülflüssigkeit ins Innere
des Zentrierbereichs treten kann, wobei dieses Erdreich und/oder die Spülflüssigkeit
stromaufwärts aus dem Zentrierbereich bzw. aus dem Aufweitwerkzeug austreten kann.
[0024] Alternativ oder zusätzlich kann der Zentrierbereich mindestens einen zylinderförmigen
Bereich mit einer vorzugsweise im Wesentlichen geschlossenen Mantelfläche umfassen.
Insbesondere ist das Zentrierelement durch diesen zylinderförmigen Bereich gebildet.
Eine im Wesentlichen geschlossene Mantelfläche kann mindestens einen Ausschnitt zur
Montage von im Inneren des Zentrierelements angeordneten Elementen aufweisen. Solche
im Inneren des Zentrierbereichs angeordneten Elemente können beispielsweise Verbindungselemente
und/oder Drehwirbel mit einer Aufnahmeeinheit für das Rohrende eines in die aufgeweitete
Durchgangsöffnung einzuziehenden Rohrs sein.
[0025] Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Länge des Zentrierbereichs dem 2-fachen bis
4-fachen, vorzugsweise dem 2,7-fachen bis 3,3-fachen, insbesondere dem 3-fachen, des
Durchmessers des größten Querschnittsbereichs des Aufweitbereichs entspricht. Dadurch
wird bei einer noch beherrschbaren Reibung der Umfangsfläche des Zentrierbereichs
am Erdreich eine ausreichend starke Zentrierung zur Führung des Aufweitwerkzeugs entlang
der Längsachse der aufzuweitenden Durchgangsöffnung erreicht.
[0026] Ferner ist es vorteilhaft, wenn der Zentrierbereich drehfest mit dem Aufweitbereich
ist. Dies kann insbesondere mithilfe Schweiß- und/oder Schraubverbindungen erfolgen.
Alternativ kann der Zentrierbereich um die Längsachse der aufzuweitenden Durchgangsöffnung
bzw. um die Längsachse Aufweitwerkzeugs frei drehbar gegenüber dem Aufweitbereich
angeordnet sein. Dies kann insbesondere über einen sogenannten Drehwirbel erfolgen,
wobei das eine Ende des Drehwirbels drehfest mit dem Aufweitbereich und das andere
Ende des Drehwirbels drehfest mit dem Zentrierbereich verbunden ist. Die beiden Enden
des Drehwirbels sind relativ zueinander um die Längsachse des Aufweitwerkzeugs bzw.
um die Längsachse der aufzuweitenden Durchgangsöffnung frei drehbar. Dadurch können
der Aufweitbereich und der Zentrierbereich voneinander entkoppelt werden, so dass
insbesondere bei einer Drehung des Aufweitbereichs keine Drehung des Zentrierbereich
erfolgen muss. Ferner muss bei einer Drehung des Zentrierbereichs nicht zwangsläufig
der Aufweitbereich mitgedreht werden.
[0027] Ferner ist es vorteilhaft, wenn stromaufwärts des Zentrierbereichs ein konusförmiger
Bereich vorgesehen ist, der vorzugsweise über eine lösbare Verbindung mit dem Zentrierbereich
verbunden ist. Alternativ kann auch eine nicht lösbare Verbindung, beispielsweise
eine Schweißverbindung zur Verbindung zwischen dem Zentrierbereich und dem konusförmigen
Bereich vorgesehen sein. Eine lösbare Verbindung hingegen ermöglicht den Austausch
des konusförmigen Bereichs, so dass das Aufweitwerkzeug einfacher an den jeweiligen
Anwendungsfall anpassbar ist. Der konusförmige Bereich dient insbesondere dazu, ein
einfaches Zurückstoßen des Aufweitwerkzeugs durch die aufgeweitete Durchgangsöffnung
zu ermöglichen, falls dies aufgrund eines nicht überwindbaren Hindernisses, der Trennung
der Verbindung des Aufweitwerkzeugs mit einer Antriebseinheit und/oder durch einen
Defekt am Aufweitwerkzeug erforderlich ist. Dabei ist es vorteilhaft, wenn der konusförmige
Bereich eine Durchgangsöffnung hat, durch die ein Ende eines in die aufgeweitete Durchgangsöffnung
einzuziehenden Rohrs hindurchführbar ist und/oder durch die hindurch ausgetragenes
Erdreich und/oder Spülflüssigkeit in den aufgeweiteten Bereich der Durchgangsöffnung
austreten kann.
[0028] Ferner ist es vorteilhaft, wenn der Aufweitbereich mindestens einen konischen Abschnitt
hat, dessen kleinster Querschnitt in die aufzuweitende Durchgangsöffnung einführbar
ist und dessen größter Querschnitt mindestens dem Querschnitt der aufzuweitenden Durchgangsöffnung
entspricht. Dadurch ist eine einfache Aufweitung von leicht durchdringbarem Erdreich
möglich, so dass eine solche Ausführung des Aufweitbereichs alternativ oder zusätzlich
zu den Rollenmeißeln oder anderen Aufweitmitteln eingesetzt werden kann.
[0029] Weiter ist es vorteilhaft, wenn das Aufweitwerkzeug mindesten ein Verbindungsmittel
zum Verbinden des Aufweitwerkzeugs mit einem in die Durchgangsöffnung einzubringenden
Rohr hat. Das Verbindungsmittel ist auf der dem Verbindungsbereich gegenüberliegenden
Seite des Aufweitwerkzeugs angeordnet. Ferner kann das Verbindungsmittel frei drehbar
zu den anderen Elementen des Aufweitwerkzeugs angeordnet sein, so dass die übrigen
Bereichen des Aufweitwerkzeugs gedreht werden können, ohne dass das einzubringende
Rohr mitgedreht wird.
[0030] Bei einer Weiterbildung ist es vorteilhaft, wenn der Verbindungsbereich durch ein
Verbindungselement, der Aufweitbereich durch ein Aufweitelement und/oder der Zentrierbereich
durch ein Zentrierelement gebildet sind. Dadurch sind einzelne miteinander kombinierbare
Elemente vorgesehen, durch die ein einfacher Aufbau des Aufweitwerkzeugs möglich ist.
[0031] Ein zweiter Aspekt der Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Aufweiten einer Durchgangsöffnung
im Erdreich, die ein Aufweitwerkzeug nach Anspruch 1 oder nach einer der zuvor beschriebenen
Weiterbildungen umfasst. Die Vorrichtung hat eine Antriebseinheit, die über mindestens
ein Verbindungselement mit dem Aufweitwerkzeug verbunden ist. Die Antriebseinheit
übt eine Zug- und/oder Schubkraft auf das Aufweitwerkzeug aus und bewegt das Aufweitwerkzeug
dadurch durch die aufzuweitende Durchgangsöffnung. Dabei wird der Querschnitt der
Durchgangsöffnung vergrößert. Dadurch ist eine einfach aufgebaute Vorrichtung angegeben,
mit deren Hilfe im Erdreich vorhandene Durchgangsöffnungen einfach aufgeweitet werden
können.
[0032] Bei einer Weiterbildung der Vorrichtung kann das Verbindungselement als Doppelrohrgestänge
ausgebildet sein. Das Doppelrohrgestänge hat ein erstes Gestänge und ein rohrförmiges,
das erste Gestänge umgebendes zweites Gestänge.
[0033] Vorzugsweise ist der Zentrierbereich mit dem ersten Gestänge verbunden und über dieses
antreibbar. Der Aufweitbereich und/oder ein Räumelement des Aufweitbereichs sind mit
dem zweiten Gestänge verbunden und ist über dieses antreibbar. Alternativ kann der
Zentrierbereich mit dem zweiten Gestänge verbunden und über diese antreibbar sein
und der Aufweitbereich und/oder ein Räumbereich des Aufweitbereichs mit dem ersten
Gestänge verbunden und über dieses antreibbar sein. Dadurch können Zentrierbereich
und Aufweitbereich mit unterschiedlichen Drehgeschwindigkeiten angetrieben werden,
wobei die Drehrichtungen der Gestänge gleich oder alternativ entgegengesetzt sein
können.
[0034] Ist das Zentrierelement an seiner stromabwärtigen Seite mit Hartmetallschneiden,
insbesondere mit Hartmetallstiften versehen, wodurch die stromabwärtige Seite des
Zentrierelements als Ringbohrkrone ausgebildet wird, kann das Zentrierelement Erdreich
und Gestein bei einem Antrieb über das Doppelrohrgestänge schneiden. Über eine außen
an dem Zentrierelement angeordnete nach außen überstehende Spiralwendel wird bei einer
Drehung des Zentrierelements Erdreich stromaufwärts an dem Zentrierelement vorbeigefördert.
Der Zentrierbereich ist vorzugsweise biegesteif ausgeführt. Beispielsweise ist der
Zentrierbereich aus Metall ausgeführt, insbesondere aus Stahl. Dabei kann der Zentrierbereich
einen Stahlrohrabschnitt umfassen. Die Biegesteifigkeit des Zentrierabschnitts ist
vorzugsweise größer als die Biegesteifigkeit der einzuziehenden Rohrs.
[0035] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung,
die die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen im Zusammenhang mit den dargestellten
Figuren näher erläutert.
[0036] Es zeigen:
- Figur 1A
- eine schematische Darstellung einer Anordnung zum gesteuerten Bohren einer Pilotbohrung,
mit der eine Durchgangsöffnung im Erdreich erzeugt wird, die nachfolgend mithilfe
eines Aufweitwerkzeugs aufweitbar ist;
- Figur 1B
- einen vergrößerten Ausschnitt der Anordnung nach Figur 1A, wobei der Bohrkopf zum
Erzeugen der Pilotbohrung dargestellt ist;
- Figur 1C
- eine schematische Darstellung einer Anordnung zum Aufweiten der mit der Anordnung
nach Figur 1A erzeugten Pilotbohrung mithilfe eines Aufweitwerkzeugs;
- Figur 1D
- einen vergrößerten Ausschnitt der Anordnung nach Figur 1C, wobei das Aufweitwerkzeug
zum Aufweiten der Pilotbohrung dargestellt ist;
- Figur 2
- eine perspektivische Darstellung eines Aufweitwerkzeugs zum Aufweiten einer im Erdreich
vorhandenen Durchgangsöffnung gemäß einer ersten Ausführungsform;
- Figur 3
- eine perspektivische Darstellung eines Aufweitwerkzeugs zum Aufweiten einer im Erdreich
vorhandenen Durchgangsöffnung gemäß einer zweiten Ausführungsform;
- Figur 4
- das Aufweitwerkzeug nach Figur 3 in einer perspektivischen Frontansicht;
- Figur 5
- eine perspektivische Darstellung eines Aufweitwerkzeugs gemäß einer dritten Ausführungsform;
- Figur 6
- eine perspektivische Darstellung eines Aufweitwerkzeugs gemäß einer vierten Ausführungsform;
- Figur 7
- eine perspektivische Darstellung eines Aufweitwerkzeugs gemäß einer fünften Ausführungsform;
- Figur 8
- eine perspektivische Schnittdarstellung des Aufweitwerkzeugs nach Figur 7;
- Figur 9
- einen herkömmlichen Felsräumer; und
- Figur 10
- einen bekannten konischen Räumer.
[0037] In Figur 1A ist eine Anordnung 10 zum gesteuerten Bohren einer Pilotbohrung gezeigt.
Die Anordnung 10 arbeitet nach einem Horizontalbohrerfahren, das auch als Horizontal
Directional Drilling (HDD) Verfahren bezeichnet wir. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel
wird hierzu eine unter der Handelsbezeichnung Terra-Jet erhältliche Horizontalbohranlage
eingesetzt. Eine solche Horizontalbohranlage ist beispielsweise aus dem Dokument
DE 101 15 233 A1 bekannt. Beim HDD-Verfahren wird ein aus mehreren Gestängeabschnitten 13 zusammengesetztes
Gestänge 14 mithilfe der Horizontalbohranlage 12 an einem Startpunkt 16 mit einem
am der Horizontalborhanlge 12 gegenüberliegenden Ende des Gestänges 14 angeordneten
Bohrkopf 20 in Richtung des Pfeils P0 in das Erdreich 18 eingebracht. Die Horizontalbohranlage
12 bringt mit hohem Druck Spülflüssigkeit in das hohle Gestänge 14 ein. Die Spülflüssigkeit
tritt mit hohem Druck am Bohrkopf 20 aus. Durch den hohen Druck und durch Hartmetallzähne
des Bohrkopfs 20 wird ein Bohrloch 15 ins Erdreich 18 geschnitten.
[0038] Der Bohrkopf 20 ist an seinem vorderen Ende asymmetrisch abgeflacht und wird mithilfe
des Gestänges 14 zum Erzeugen eines geraden Bohrlochs 15 kontinuierlich gedreht. Bei
einer gewünschten seitlichen Bewegung, Aufwärtsbewegung oder Abwärtsbewegung wird
der Bohrkopf 20 in einer für diese gewünschte Bewegung geeigneten Position angehalten
und nicht weiter gedreht, so dass aufgrund der asymmetrisch abgeflachten Form des
vorderen Endes des Bohrkopfs 20 eine entsprechende Ablenkbewegung des Bohrkopfs 20
im Erdreich 18 erfolgt. In Figur 1B ist eine Detailansicht des von der Horizontalbohranlage
12 entfernten Endes des Gestänges 14 zusammen mit dem Bohrkopf 20 gezeigt. Im Bohrkopf
20 ist eine elektronische Sonde angeordnet, die mithilfe eines entsprechenden Ortungsgerätes
jederzeit von der Erdoberfläche aus exakt geortet werden kann, so dass die Position
des Bohrkopfs 20 im Erdreich 18 jederzeit exakt bestimmbar ist.
[0039] Die Bewegungsbahn des Bohrkopfs 20 und damit der Verlauf des Bohrlochs 15 der Pilotbohrung
wird einfach durch kontrolliertes Stoppen der Drehung des Bohrkopfs 20 über das Gestänge
14 gesteuert, so dass die Steuerfläche des Bohrkopfs 20 in eine für die gewünschte
Bewegung erforderliche Stellung gebracht wird. Auch nach dem gezielten Stoppen der
Drehung des Bohrkopfs 20 wird weiterhin Spülflüssigkeit durch das Gestänge 14 geleitet
und der Bohrkopf 20 weiter über das Gestänge vorangetrieben, so dass mithilfe der
Spülflüssigkeit und des Vortriebs des Bohrkopfs 20 der Bohrvorgang des gewünschten
Verlaufs des Bohrlochs 15 fortgesetzt wird.
[0040] Nach Erreichen des Zielpunkts 22, der beispielsweise in einer Zielgrube vorgesehen
ist, wird der Bohrkopf 20 durch einen Aufweitkopf 24 ersetzt, der beim Zurückziehen
des Gestänges 14 die zuvor erzeugte Pilotbohrung 15 aufweitet und gleichzeitig ein
HDPE-Rohr 26 einzieht, wie dies in den Figuren 1C und 1D gezeigt ist. HDPE-Rohre sind
aus High-Density-Polyethylen hergestellt, wobei dieses High-Density-Polyethylen ein
thermoplastischer Kunststoff mit hoher Dichte ist, so dass die aus HDPE hergestellten
Rohre eine hohe Zähigkeit und Steifigkeit, eine sehr gute chemische Beständigkeit,
gute Gleiteigenschaften, geringe Feuchtigkeitsaufnahme, sehr gute Verarbeitungseigenschaften,
sehr gut verschweißbar sind und physiologisch unbedenklich sind. Bei anderen Ausführungsformen
können auch Rohre 26 aus anderen Materialien, insbesondere aus Metall, eingezogen
werden.
[0041] Die Horizontalbohranlage 12 erzeugt die für den Aufweitvorgang erforderliche Zugkraft
am Gestänge 14 und leitet weiterhin Spülflüssigkeit zum Aufweitkopf 24. Die Spülflüssigkeit
unterstützt zumindest das Aufweiten der Pilotbohrung 15 und dient ferner zum Ableiten
und Austragen des beim Aufweitvorgang gelösten überschüssigen Erdreichs 18. Insbesondere
bei steinigem Erdreich 18, Geröll und Fels muss zumindest ein Teil des mithilfe des
Aufweitwerkzeugs 24 beim Aufweitvorgang kontaktierten Erdreichs 18 abgeleitet werden.
Dies kann insbesondere durch den Ringspalt zwischen dem als Bohrkanal bezeichneten
bereits aufgeweiteten Bereich der Pilotbohrung und dem eingezogenen Rohr 26 erfolgen.
Die in den Ringspalt eingebrachte Spülflüssigkeit verringert auch die Mantelreibung
zwischen dem Rohr 26 und dem Bohrkanal.
[0042] Zur Vermeidung einer nicht zentrischen Aufweitung der Pilotbohrung, insbesondere
in Folge einer Ablenkung des Aufweitwerkzeugs 24 durch inhomogenes Erdreich, hat das
Aufweitwerkzeug 24 einen Zentrierbereich 40, der in Bezug auf den Aufweitbereich 31
des Aufweitwerkzeugs 24 in Bewegungsrichtung des Aufweitwerkzeugs 24 stromaufwärts
angeordnet ist und im Wesentlichen dem Durchmesser der aufgeweiteten Öffnung entspricht.
Dadurch hat das Aufweitwerkzeug 24 über den Zentrierbereich 40 eine große Abstützfläche,
über die eine Gegenkraft zu den auf den Aufweitbereich 31 quer zur Bewegungsrichtung
P1 wirkenden Querkräfte bereitgestellt werden kann. Dadurch wird eine Ablenkung des
Aufweitwerkzeugs 24 auf einfache Art und Weise wirkungsvoll vermieden, so dass die
Pilotbohrung bzw. eine bereits im Erdreich 18 vorhandene Durchgangsöffnung mithilfe
des erfindungsgemäßen Aufweitwerkzeugs 24 zentrisch aufgeweitet werden kann.
[0043] Gleichzeitig mit dem Aufweitvorgang wird das neu zu verlegende Rohr 26, im vorliegenden
Fall ein HDPE-Rohr, eingesetzt. Je nach Untergrund können auch zwei oder mehr Aufweitwerkzeuge
24 nacheinander mit bis zu einem Durchmesser von 1000 mm eingesetzt werden. Üblicherweise
werden dann Rohre 26 bis zu einem Durchmesser von 800 mm oder ein Rohrbündel aus mehreren
Rohren eingezogen. Als Spülflüssigkeit kann Wasser mit Betonit oder Ejactomer eingesetzt
werden. Solche Spülflüssigkeiten stabilisieren den Bohrkanal, vermindern die Reibung
zwischen Bohrgestänge 14 und Erdreich 18 sowie die Reibung zwischen dem einzuziehenden
Rohr 26 und dem Erdreich 18. Ferner wird mithilfe der Spülflüssigkeit Erdreich 18
durch das bereits zum Teil eingezogene Rohr 26 aus dem Bohrkanal herausgefördert.
[0044] Figur 1D zeigt einen vergrößerten Ausschnitt der in Figur 1C gezeigten Anordnung
10. In diesem Ausschnitt sind das von der Horizontalbohranlage 12 entfernte Ende des
Gestänges 14, das Aufweitwerkzeug 24 und das bereits zum Teil ins Erdreich 18 eingezogene
Rohr 26 dargestellt.
[0045] In Verbindung mit den Figuren 2 bis 8 werden verschiedene Ausführungen des Aufweitwerkzeugs
24 beschrieben. Gleiche Elemente sind mit denselben Bezugszeichen versehen. Elemente
mit gleicher Funktion sind mit denselben Bezugszeichenziffern und einem der Ausführungsform
zugeordneten Kleinbuchstaben bezeichnet.
[0046] Figur 2 zeigt ein Aufweitwerkzeug 24a gemäß einer ersten Ausführungsform, das einen
Verbindungsbereich 30a zum Verbinden des Aufweitwerkzeugs 24a mit dem von der Horizontalbohranlage
12 entfernten Ende eines Gestänges 14 hat. Das Aufweitwerkzeug 24a ist als Felsräumer
ausgeführt, wobei das Aufweitwerkzeug 24a hierzu drei Rollenmeißel 32 bis 36 hat,
die durch eine Drehbewegung des Gestänges 14 um die Längsachse 38 des Aufweitwerkzeugs
24a gedreht werden. Dabei rollen die Rollenmeißel 32, 34, 36 am aufzuweitenden Erdreich
18 ab. Die Rollenmeißel 32, 34, 36 sind jeweils mit Hartmetallstiften bestückt und
werden mit vorzugsweise 30 bis 100 Umdrehungen pro Minute um die Längsachse 38 des
Aufweitwerkzeugs 24a gedreht. Der Anpressdruck zwischen den Hartmetallstiften der
Rollenmeißel 32, 34, 36 und im Erdreich 18 vorhandenen Fels führt dazu, dass Felspartikel,
sogenannte Cuttings, abgebrochen werden, die dann mithilfe der Spülflüssigkeit aus
dem Bohrkanal gefördert werden. Die Zugrichtung, d.h. die Bewegungsrichtung des Aufweitwerkzeugs
24a zum Aufweiten der im Erdreich vorhandenen Durchgangsöffnung 15, ist durch den
Pfeil P1 angegeben.
[0047] Stromaufwärts zu dem durch die Rollenmeißel 32, 34, 36 gebildeten Aufweitbereich
31a ist ein einen Zentrierbereich bildendes rohrförmiges Zentrierelement 40 vorgesehen,
an dessen hinteren Ende ein Konus 42 angeordnet ist. Der Konus 42 ermöglicht erforderlichenfalls
einen einfachen Rückzug des Aufweitwerkzeugs 24a, falls der Aufweitvorgang abgebrochen
werden muss. Stromaufwärts des Aufweitbereichs 31a ist im Inneren des Zentrierelements
40 ein Verbindungselement 44 vorgesehen, das über einen sogenannten Drehwirbel 46
frei drehbar gegenüber dem Aufweitbereich 31a und dem Verbindungsbereich 30a angeordnet
ist. Über dieses Verbindungselement 44 ist eine gleichzeitig mit dem Aufweitvorgang
in die aufgeweitete Durchgangsöffnung einzuziehende Rohrleitung 26 verbindbar, wobei
der Drehwirbel 46 bewirkt, dass bei einer Drehung des Aufweitbereichs 31a über das
Gestänge 14 keine Drehung der einzuziehenden Rohrleitung 26 erfolgt. Im vorliegenden
Ausführungsbeispiel sind der Konus 42 drehfest mit dem Zentrierelement 40 und das
Zentrierelement 40 drehfest mit dem Aufweitbereich 31a und dem Verbindungsbereich
30a verbunden. Bei anderen Ausführungsbeispielen kann das Zentrierelement 40 frei
drehbar gegenüber dem Aufweitbereich 31a und dem Verbindungsbereich 30a angeordnet
sein. Alternativ oder zusätzlich kann bei anderen Ausführungsbeispielen der Konus
42 drehbar gegenüber dem Zentrierelement 40 angeordnet sein. Im Zentrierelement 40
ist eine Montageöffnung 48 vorgesehen, durch die Verbindungselemente zum Verbinden
der einzuziehenden Rohrleitung 26 mit dem Verbindungselement 44 des Aufweitwerkzeugs
24a eingeführt und montiert werden können. Zwischen den Rollenmeißeln 32 bis 36 sind
offene Querschnittsflächen 33, 35, 37 vorhanden, durch die im Aufweitbereich 31a vorhandene
Spülflüssigkeit zusammen mit abgebautem Erdreich 18 in einen inneren Hohlraum 47 des
Zentrierelements 40 eintreten kann. Ist in dem Zentrierelement 40 das Ende einer einzuziehenden
Rohrleitung 26 angeordnet, so gelangt ein Großteil der Spülflüssigkeit zusammen mit
dem abgebauten Erdreich in den Ringspalt zwischen Rohrleitung 26 und Borhrkanal. Ist
keine Rohrleitung 26 beim Aufweitvorgang mit einzuziehen, beispielsweise bei einer
stufenweisen Aufweitung der Pilotbohrung 15, entweicht das Erdreich 18 zusammen mit
der Spülflüssigkeit an dem von der Horizontalbohranlage 12 aus gesehenen entfernten
Ende des Aufweitwerkzeugs 24a aus dem Zentrierelement 40 bzw. aus dem Konus 42 über
eine im Kous vorgesehen Öffnung 43 und wird über die aufgeweitete Pilotbohrung 15,
d.h. in den Bohrkanal 15 gedrückt.
[0048] In Figur 3 ist ein Aufweitwerkzeug 24b gemäß einer zweiten Ausführungsform gezeigt.
Das Aufweitwerkzeug 24b ist ebenfalls als Felsräumer ausgeführt und hat in gleicher
Weise wie das Aufweitwerkzeug 24a im Aufweitbereich 31a drei Rollenmeißel 32 bis 36,
die bei der zweiten Ausführungsform durch das äußere Gestänge eines Doppelrohrgestänges
14 angetrieben werden. Der Verbindungsbereich 30b zum Verbinden des Aufweitwerkzeugs
24b ist mit dem von der Horizontalbohranlage 12 entfernten Ende des Doppelrohrgestänges
14 verbindbar. Bei dem Doppelrohrgestänge sind mithilfe der Horizontalbohranlage 12
das innen liegende Gestänge und das außen liegende Gestänge mit unterschiedlichen
Drehzahlen in gleicher Drehrichtung oder unterschiedlichen Drehrichtungen antreibbar.
Das innere Gestänge ist mit einem inneren Antriebselement 50 und das äußere Gestänge
mit einem äußeren Antriebselement 52 des Verbindungsbereichs 30b verbindbar. Das innere
Antriebselement 50 ist drehfest mit dem Zentrierelement 40 verbunden, so dass das
Zentrierelement 40 durch das innere Gestänge über das innere Antriebselement 50 des
Aufweitwerkzeugs 24b gedreht werden kann. Das Verbindungselement 44 ist über den Drehwirbel
46 frei drehbar sowohl gegenüber dem Zentrierelement 40 als auch gegenüber dem Aufweitbereich
31a angeordnet. Auch bei dem Aufweitwerkzeug 24b gemäß der zweiten Ausführungsform
kann der Konus 42 drehfest mit dem Zentrierelement 40 verbunden sein oder gegenüber
dem Zentrierelement 40 frei drehbar angeordnet sein. Auch bei dieser Ausführungsform
sind zwischen den Rollenmeißeln 32, 34, 36 offene Querschnittsflächen 33, 35, 37 vorhanden,
durch die im Aufweitbereich 31a vorhandene Spülflüssigkeit zusammen mit abgebautem
Erdreich 18 in den inneren Hohlraum 47 des Zentrierelements 40 eintreten und somit
aus dem Aufweitbereich 31a entweichen kann.
[0049] In Figur 4 ist eine perspektivische Frontansicht des Aufweitwerkzeugs 24b nach Fig.3
gezeigt. Die offenen Bereiche 33, 35, 37 zwischen den Rollenmeißeln 32, 34, 36 und
Verbindungsstäbe 54, 56, 58 zum Verbinden des inneren Antriebelements 50 mit dem Zentrierelement
40 sind gut sichtbar. Dadurch sind große Querschnittsbereiche 33, 35, 37 zum Durchtritt
der abzuleitenden Spülflüssigkeit und der auszutragenden Erdsegmente vorhanden.
[0050] Figur 5 zeigt ein Aufweitwerkzeug 24c gemäß einer dritten Ausführungsform. Dieses
Aufweitwerkzeug 24c ist als konischer Räumer ausgebildet, der vorzugsweise zur Aufweitung
von Durchgangsöffnungen in Erdreich 18 aus Lehm, Sand und Kies eingesetzt wird. Am
vorderen Ende des Verbindungsbereichs 30c ist bei dem Aufweitwerkzeug 24c ein konisches
Gewinde 62 zu einer Verbindung mit dem Gestänge 14 vorgesehen. Im Aufweitbereich 31c
sind mehrere Hartmetallzähne zum Abbau von Erdreich 18 angeordnet, von denen ein Zahn
mit dem Bezugszeichen 64 bezeichnet ist. Im Aufweitbereich 31c sind mehrere Wendelnuten
66, 68 vorgesehen, durch die das abgebaute Erdreich 18 und die eingebrachte Spülflüssigkeit
abgeführt werden können. Die Spülflüssigkeit wird über das Gestänge 14 zugeführt und
tritt an Öffnungen, die im vorliegenden Ausführungsbeispiel in den Wendelnuten 66,
68 vorgesehen sind, aus. Die Wendelnuten 66, 68 sind bis an die Verbindungsstelle
des Aufweitbereichs 31c mit dem Zentrierelement 40 geführt, so dass die Spülflüssigkeit
und das abzuführende Erdreich 18 über die Wendelnuten 66, 68 ins Innere 47 des Zentrierelements
40 gelangen und wie bereits zuvor in Verbindung mit ersten und zweiten Ausführungsformen
beschrieben, in eine einzuziehende Rohrleitung 26 eintreten oder über die Öffnung
43 aus dem Konus 42 austreten. Das Verbindungselement 44 ist ebenfalls über einen
in Figur 5 nicht sichtbaren Drehwirbel drehbar gegenüber dem Aufweitbereich 31c angeordnet.
Das Zentrierelement 40 und der Konus 42 sind drehfest mit dem Aufweitbereich 31c verbunden.
Bei einer alternativen Ausführungsform kann das Zentrierelement 40 und/oder der Konus
42 frei drehbar zum Aufweitbereich 31c ausgeführt sein.
[0051] In Figur 6 ist ein Aufweitwerkzeug 24d gemäß einer vierten Ausführungsform gezeigt.
Der Aufweitbereich 31d des Aufweitwerkzeugs 24d ist als sogenannter Fassräumer ausgebildet.
Ferner hat das Aufweitwerkzeug 24d einen Verbindungsbereich 30d zum Verbinden des
Aufweitwerkzeugs 24d mit dem Gestänge 14. Im Aufweitbereich 31d sind mehrere Zähne
zum Abbauen von Erdreich 18 angeordnet, von denen ein Zahn mit dem Bezugszeichen 70
bezeichnet ist. Die Spülflüssigkeit tritt aus zwei gegenüberliegenden Öffnungen 72
aus. Die Spülflüssigkeit und mithilfe der Zähne 70 gelockertes Erdreich wird über
Öffnungen 74 bis 78 ins Innere 47 des Zentrierelements 40 geleitet und tritt an dessen
dem Aufweitbereich 31d abgewandten Ende aus diesem aus.
[0052] In Figur 7 ist ein Aufweitwerkzeug 24e gemäß einer fünften Ausführungsform der Erfindung
gezeigt. Aufbau, Funktion und Antrieb stimmen im Wesentlichen mit dem Aufweitwerkzeug
24b gemäß der zweiten Ausführungsform überein. Im Unterschied zu dem Aufweitwerkzeug
24b ist an der Mantelfläche des Zentrierelements 40 eine spiralförmige Erhöhung 80
vorgesehen, die bei einer Drehung des Zentrierelements 40 über das innere Antriebselement
50 Erdreich und/oder Spülflüssigkeit, die sich zwischen dem Zentrierelement 40 und
der aufgeweiteten Bohrung befindet, zum dem Aufweitbereich 31a abgewandten Ende des
Aufweitwerkzeugs 24e hin bewegt. Die spiralförmige Erhöhung wird auch als Spiralwendel
80 bezeichnet. Bei anderen Ausführungsformen können mehrere Spiralwendeln vorgesehen
sein, die vorzugsweise einen parallelen Steigungsverlauf haben.
[0053] Ferner sind an dem in Förderrichtung P1 vorderen Rand des Zentrierelements 40 mehrer
Hartmetallplatten angeordnet, von denen eine mit dem Bezugszeichen 82 bezeichnet ist.
Mithilfe dieser Hartmetallplatten ist das vordere Ende des Zentrierelements 40 als
Ringbohrkrone ausgeführt und kann sich bei einer Drehbewegung über das innere Antriebselement
50 durch Erdreich und Gestein schneiden. Die Hartmetallplatten 82 werden auch als
Schneidezähne bezeichnet.
[0054] In Figur 8 ist eine Schnittdarstellung des Aufweitwerkzeugs 24e dargestellt. Die
Spiralwendel 80 kann auf ein das Zentrierelement 40 bildende Rohr aufgeschweißt sein.
Alternativ kann das Rohr zusammen mit der Spiralwendel als Gußteil hergestellt sein.
[0055] Die in Verbindung mit den Figuren 2 bis 8 gezeigten Aufweitwerkzeuge können jeweils
anstatt des Aufweitwerkzeugs 24 bei der Anordnung nach den Figuren 1a bis 1d eingesetzt
werden.
Bezugszeichenliste
[0056]
- 10
- Anordnung
- 12
- Horizontalbohranlage
- 13
- Gestängeabschnitte
- 14
- Gestänge
- 15
- Durchgangsöffnung
- 16
- Startpunkt
- 18
- Erdreich
- 20
- Bohrkopf
- 22
- Zielpunkt
- 24, 24a bis 24e
- Aufweitwerkzeug
- 30a bis 30d
- Verbindungsbereich
- 31a bis 31d
- Aufweitbereich
- 32, 34, 36
- Rollenmeißel
- 33, 35, 37
- freie Querschnittsfläche/Öffnungen
- 38
- Längsachse
- 40
- Zentrierelement
- 42
- Konus
- 43
- Durchgangsöffnung
- 44
- Verbindungselement
- 46
- Drehwirbel
- 47
- durchgehende Öffnung
- 48
- Montageöffnung
- 50
- inneres Antriebselement
- 52
- äußeres Antriebselement
- 54, 56, 58, 60
- Verbindungselement
- 62
- Gewinde
- 64, 70, 82
- Zahn
- 66, 68
- Nut
- 72
- Öffnung für Spülflüssigkeit
- 74, 76, 78
- Abflussöffnung
- 80
- Spiralwendel
- P0, P1
- Richtungspfeile
1. Aufweitwerkzeug zum Aufweiten einer im Erdreich vorhandenen Durchgangsöffnung, das
einen Verbindungsbereich (30), über den eine Zug- und/oder Schubkraft in das Aufweitwerkzeug
(24) einleitbar ist,
einen Aufweitbereich (31), der zumindest in einem Teilbereich einen größeren Querschnitt
als die im Erdreich (18) vorhandene Durchgangsöffnung hat,
und einen rohrförmigen Zentrierbereich (40), der in Bewegungsrichtung des Aufweitwerkzeugs
(24) zum Aufweiten der Durchgangsöffnung (15) gesehen stromaufwärts des Aufweitbereichs
(31) angeordnet ist, umfasst,
wobei der Außendurchmesser des rohrförmigen Zentrierbereichs (40) im Wesentlichen
dem Durchmesser des größten Querschnittsbereichs des Aufweitbereichs (31) entspricht,
wobei im Inneren des Zentrierbereichs (40) eine in Bewegungsrichtung oder parallel
zur Bewegungsrichtung des Aufweitwerkzeugs (24) verlaufende durchgehende Öffnung (47)
vorgesehen ist, durch die zumindest ein Teil der in oder vor dem Aufweitbereich (31)
vorhandenen Spülflüssigkeit und/oder Erdreich hindurchtreten kann.
2. Aufweitwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Außendurchmesser des rohförmigen Zentrierbereichs (40) im Bereich zwischen 95
% und 100 % des Durchmessers des größten Querschnittsbereichs des Aufweitbereichs
(31) ist.
3. Aufweitwerkzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Aufweitbereich mindestens eine Öffnung (33, 35, 37) hat, durch die Erdreich (18)
und/oder Spülflüssigkeit hindurchtreten kann.
4. Aufweitwerkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Aufweitbereich (31) mindestens einen Rollenmeißel (32, 34, 36) und/oder eine
konische Form (31c, 31d) und/oder eine konische Form mit mindestens einer integrierten
Nut zum Einbringen oder Abführen von Spülflüssigkeit (31c) hat.
5. Aufweitwerkzeug nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Rollenmeißel (32, 34, 36) über ein mit dem Aufweitwerkzeug (24) verbindbares
Gestänge (14) antreibbar ist.
6. Aufweitwerkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Zentrierbereich (40) mindestens einen zylinderförmigen Bereich mit einer im Wesentlichen
geschlossenen Mantelfläche umfasst.
7. Aufweitwerkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Länge des Zentrierbereichs (40) dem 2-fachen bis 4-fachen des Durchmessers des
größten Querschnittsbereich des Aufweitbereichs (31) entspricht.
8. Aufweitwerkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Zentrierbereich (40) drehfest mit dem Aufweitbereich (31) verbunden ist.
9. Aufweitwerkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Zentrierbereich (40) um die Längsachse (38) der aufzuweitenden Durchgangsöffnung
frei drehbar mit dem Aufweitbereich (31) verbunden ist.
10. Aufweitwerkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass stromaufwärts des Zentrierbereichs (40) ein konusförmiger Bereich (42) vorgesehen
ist, der vorzugsweise über eine lösbare Verbindung mit den Aufweitbereich verbunden
ist.
11. Aufweitwerkzeug nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass der konusförmige Bereich (42) eine Durchgangsöffnung (43) hat, durch die ein Ende
eines in die aufgeweitete Durchgangsöffnung (15) einzuziehenden Rohrs (26) hindurchführbar
ist.
12. Vorrichtung zum Aufweiten einer Durchgangsöffnung im Erdreich,
mit einem Aufweitwerkzeug (24) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, mit einer
Antriebseinheit (12), die über mindestens ein Verbindungselement (14) mit dem Aufweitwerkzeug
(24) verbunden ist, wobei die Antriebseinheit (12) eine Zug- und/oder Schubkraft auf
das Aufweitwerkzeug (24) ausübt und das Aufweitwerkzeug (24) durch die aufzuweitende
Durchgangsöffnung (15) bewegt und dabei den Querschnitt der Durchgangsöffnung (15)
vergrößert.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungselement ein Doppelrohrgestänge (14) mit einem ersten Gestänge und
mit einem rohrförmigen, das erste Gestänge umgebenden zweiten Gestänge umfasst,
wobei der Zentrierbereich (40) mit dem ersten Gestänge verbunden und über dieses antreibbar
ist und wobei der Aufweitbereich (31) und/oder ein Räumelement (32, 34, 36) des Aufweitbereichs
(31) mit dem zweiten Gestänge verbunden und über dieses antreibbar ist, oder
wobei der Zentrierbereich (40) mit dem zweiten Gestänge verbunden und über dieses
antreibbar ist und wobei der Aufweitbereich (31) und/oder ein Räumelement (32, 34,
36) des Aufweitbereichs (31) mit dem ersten Gestänge verbunden und über dieses antreibbar
ist.