[0001] Die Erfindung betrifft eine Turbinenschaufel für eine Turbine mit einer Plattform,
an der ein im Querschnitt profiliertes Schaufelblatt angeordnet ist, wobei auf der
dem Schaufelblatt abgewandten Seite der Plattform ein Hohlraum gebildet ist, der von
der Plattform, einer im Wesentlichen parallel dazu angeordneten Prallplatte und einer
Randumfassung begrenzt ist, wobei der Hohlraum durch eine Rippe unterteilt ist.
[0002] Turbinenschaufeln der oben genannten Art dienen in Turbinen zur Umwandlung der Energie
eines heißen Gasstroms in rotatorische Energie. Sie weisen typischerweise ein von
Hohlräumen zur Führung von Kühlluft durchzogenes, in der Art einer Flugzeugtragfläche
profiliertes Schaufelblatt auf, an das sich in Längsrichtung der Schaufel eine Plattform
anschließt. An die Plattform schließt sich eine typischerweise in der Art einer Nut-Feder-Verbindung
ausgestaltete Befestigung an. Die Plattform dient zur Abdichtung des Befestigungsbereichs
gegen das in der Turbine strömende Heißgas.
[0003] Solche Turbinenschaufeln sind erheblichen thermischen Belastungen durch den heißen
Gasstrom ausgesetzt. Sie müssen daher gekühlt werden. Im Bereich der Plattform ist
hierzu üblicherweise mit einem Abstand eine Prallplatte angeordnet, so dass sich hier
ein flächiger Hohlraum bildet. Die Prallplatte wird mit Kühlluft beaufschlagt, so
dass durch Konvektion im Hohlraum die Plattform gekühlt wird. Um hierbei eine Vermischung
von Kühlluft zu vermeiden und eine gleichmäßigere Kühlung besonders stark belasteter
Bereiche zu gewährleisten, ist der Hohlraum dabei durch Rippen unterteilt. Diese sind
typischerweise als Teil der Plattform im Gießprozess der Turbinenschaufel direkt mit
eingebracht, wie dies z. B. aus der
DE 10 2009 025 796 A1 bekannt ist.
[0004] Nachteilig hierbei ist jedoch, dass es durch die Rippen zu einer Versteifung der
Plattform kommt, was aufgrund des Steifigkeitsunterschieds zum Schaufelblatt im Betrieb
der Turbine zu einer Rissbildung im Übergangsbereich zwischen Plattform und Schaufelblatt
führen kann. Dies reduziert die Lebensdauer der Turbinenschaufel.
[0005] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Turbinenschaufel der eingangs genannten
Art anzugeben, die vermittels technisch einfacher Maßnahmen eine höhere Lebensdauer
aufweist.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Rippe ein Teil der Prallplatte
ist.
[0007] Die Erfindung geht dabei von der Überlegung aus, dass die derzeit vorhandene Unterteilung
des Hohlraums in einzelne Kammern durch die einteilig mit der Plattform gebildeten
Rippen vergleichsweise große Kontaktkräfte weiter verteilen, was in hohen Zugbelastungen
resultiert. Die Steifheit der Plattform wird dadurch zudem erhöht, wodurch Risse im
Übergangsbereich zum Schaufelblatt entstehen. Die Rippen wirken sich daher negativ
auf die Lebensdauer der Turbinenschaufel aus. Ein Entfallen der Rippen ist jedoch
ebenso negativ, da hierdurch die Unterteilung des Hohlraums aufgehoben würde und eine
Vermischung von Kühlluft die Folge wäre, was die Kühlung stark belasteter Teile der
Plattform verschlechtert. Um trotz der notwendigen Rippen dennoch eine Entkopplung
der Kräfte zu erreichen, sollten diese daher nicht einteilig mit der Plattform gebildet
sein, sondern vielmehr separat ausgebildet werden. Hierbei kann sich jedoch ein höherer
Fertigungsaufwand ergeben, da die Rippen separat hergestellt und eingesetzt werden
müssten. Dies ist vermeidbar, indem die Rippen Teil der Prallplatte sind, die an der
Plattformrückseite angebracht ist. So sind sie an der Prallplatte fixiert und können
direkt mit dieser eingebaut werden.
[0008] Die jeweilige Rippe könnte dabei separat gefertigt werden und dann durch beliebige
Verfahren an der Prallplatte vor dem Einbau form-, stoff- oder kraftschlüssig befestigt
werden. In besonders einfacher vorteilhafter Ausgestaltung ist die Rippe jedoch mit
der Prallplatte einstückig ausgebildet. Sie wird also direkt bei der Herstellung der
Prallplatte mit dieser zusammen geformt, beispielsweise durch Ausstanzen, wenn die
Prallplatte als Blech ausgebildet ist, oder durch Gießen bei massiveren Ausführungen.
Die Rippe oder die Rippen bilden dabei eine erhabene Struktur der Prallplatte auf
deren der Plattform zugewandten Seite.
[0009] In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung sind alle den Hohlraum unterteilenden Rippen
Teil der Prallplatte. Mit anderen Worten: Jede Rippe, die den Hohlraum in mehrere
Kammern unterteilt, ist Teil der Prallplatte und nicht mehr der Plattform. Alle unterteilenden
Rippen der Plattform entfallen damit, wodurch eine maximale Reduktion der Steifigkeit
der Plattform erreicht wird, und eine Zugkraftübertragung unterbunden wird. Die gewonnene
Flexibilität reduziert die Rissbildung im Übergangsbereich zwischen Plattform und
Schaufelblatt maximal.
[0010] Die Randumfassung des Hohlraums ist hingegen vorteilhafterweise ein Teil der Turbinenschaufel,
d. h. sie ist Teil der Plattform und nicht der Prallplatte. Hierdurch wird gewährleistet,
dass die Turbinenschaufel stabil befestigt werden kann und für die Prallplatte ein
stabiler Sitz gegeben ist. Ein erster Teil der Randumfassung umzieht dabei einmal
die Außenkontur der Plattform, ein zweiter Teil der Randumfassung umschließt das darin
angeordnete Profil des Schaufelblatts.
[0011] Vorteilhafterweise ist die Randumfassung dabei mit der Turbinenschaufel einstückig
ausgebildet. Bei typischerweise gegossenen Turbinenschaufeln ist sie somit direkt
im Gießprozess mit eingebracht. Dadurch ergibt sich eine besonders hohe Stabilität
der Randumfassung.
[0012] In vorteilhafter Ausgestaltung ist die Turbinenschaufel dabei als Leitschaufel ausgebildet.
Gerade bei Leitschaufeln treten die beschriebenen Risse auf, so dass die Ausbildung
der Rippen an der Prallplatte hier besonders effektiv die Rissbildung verhindert.
Leitschaufeln können zudem auf beiden Längsseiten des Schaufelblatts eine beschriebene
Plattform aufweisen, einmal zur Befestigung am Außengehäuse und einmal zur Befestigung
an einem die Turbinenwelle umschließenden Innenring.
[0013] Ein Stator oder Rotor für eine Turbine umfasst vorteilhafterweise eine derartige
Turbinenschaufel als Leit- bzw. Laufschaufel. Hierbei kann die Turbinenschaufel sowohl
im Verdichter als auch in der Turbine zum Einsatz kommen.
[0014] Grundsätzlich ist die beschriebene Ausgestaltung für jede Schaufel anwendbar, die
aufgrund hoher thermischer Belastung eine Prallkühlung benötigen. In besonders vorteilhafter
Ausgestaltung des Stators oder Rotors ist die Turbinenschaufel jedoch in der Turbine
angeordnet und ist der der Brennkammer am nächsten liegenden Schaufelreihe zugeordnet.
Direkt nach der Brennkammer sind die Temperaturbelastungen nämlich am größten, so
dass die beschriebene Ausgestaltung der Turbinenschaufel hier die größten Vorteile
hinsichtlich der Lebensdauer bietet.
[0015] Eine Turbine umfasst vorteilhafterweise einen derartigen Stator und/oder Rotor.
[0016] Vorteilhafterweise ist die Turbine dabei als Gasturbine ausgelegt. Gerade in Gasturbinen
sind die thermischen und mechanischen Belastungen besonders hoch, so dass die beschriebene
Ausgestaltung der Turbinenschaufel besondere Vorteile hinsichtlich der Kühlung und
damit auch des Wirkungsgrads bietet.
[0017] Eine Kraftwerksanlage umfasst vorteilhafterweise eine derartige Turbine.
[0018] Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, dass durch
den Transfer der bislang an der Plattform angeordneten Rippen zur Unterteilung des
rückseitigen Hohlraums auf die diesen begrenzende Prallplatte eine Rissbildung durch
die Reduktion der Steifigkeit der Plattform vermindert wird. Dies erhöht die Lebensdauer
und führt zu geringerem Verschleiß und reduziertem Wartungsaufwand. Gleichzeitig erfordert
diese Maßnahme vergleichsweise geringen technischen Aufwand und erlaubt eine kostengünstige
Realisierung der genannten Vorteile. In der Tat reduziert der Entfall der Rippen in
der Schaufelplattform sogar die Kosten und es wird zudem deren Gewicht reduziert.
Die Verbesserung der Stabilität macht es möglich, die Dicke der Beschichtung der Schaufel
zu reduzieren. Die erhöhte Flexibilität in der Formgebung der Prallplatten macht es
zudem möglich, weitere Modifikationen zur Verbesserung der Kühlung einzubringen. Die
so gebildete Turbinenschaufel ist auch problemlos nachrüstbar.
[0019] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand einer Zeichnung näher erläutert.
Darin zeigen:
- FIG 1
- einen teilweisen Längsschnitt durch eine Gasturbine,
- FIG 2
- eine perspektivische Ansicht einer Leitschaufel nach dem Stand der Technik aus einer
ersten Längsrichtung des Schaufelblatts,
- FIG 3
- eine perspektivische Ansicht der Leitschaufel aus FIG 2 aus der entgegengesetzten
Längsrichtung des Schaufelblatts,
- FIG 4
- die perspektivische Ansicht aus FIG 2 ohne Bezugszeichen, jedoch mit schraffierter
Darstellung der Spannungsbelastung,
- FIG 5
- die perspektivische Ansicht aus FIG 3 ohne Bezugszeichen, jedoch mit schraffierter
Darstellung der Spannungsbelastung,
- FIG 6
- eine perspektivische Ansicht der Leitschaufel nach dem Stand der Technik zusammen
mit einer Prallplatte nach dem Stand der Technik,
- FIG 7
- eine perspektivische Ansicht einer Leitschaufel ohne Rippen zur Unterteilung des Hohlraums
im Rückbereich der Plattform zusammen mit einer Prallplatte mit Rippen, und
- FIG 8
- eine perspektivische Ansicht einer Prallplatte nach dem Stand der Technik zusammen
mit einer Prallplatte mit Rippen.
[0020] Gleiche Teile sind in allen Figuren mit denselben Bezugszeichen versehen.
[0021] Die FIG 1 zeigt eine Turbine 100, hier eine Gasturbine, in einem Längsteilschnitt.
Eine Turbine 100 ist eine Strömungsmaschine, welche die innere Energie (Enthalpie)
eines strömenden Fluids (Flüssigkeit oder Gas) in Rotationsenergie und letztlich in
mechanische Antriebsenergie umwandelt.
[0022] Die Gasturbine 100 weist im Inneren einen um eine Rotationsachse 102 (Axialrichtung)
drehgelagerten Rotor 103 auf, der auch als Turbinenläufer bezeichnet wird. Entlang
des Rotors 103 folgen aufeinander ein Ansauggehäuse 104, ein Verdichter 105, eine
torusartige Brennkammer 110, insbesondere Ringbrennkammer 106, mit mehreren koaxial
angeordneten Brennern 107, eine Turbine 108 und das Abgasgehäuse 109.
[0023] Die Ringbrennkammer 106 kommuniziert mit einem ringförmigen Heißgaskanal 111. Dort
bilden beispielsweise vier hintereinander geschaltete Turbinenstufen 112 die Turbine
108. Jede Turbinenstufe 112 ist aus zwei Schaufelringen gebildet. In Strömungsrichtung
eines Arbeitsmediums 113 gesehen folgt im Heißgaskanal 111 einer Leitschaufelreihe
115 eine aus Laufschaufeln 120 gebildete Reihe 125. Die Schaufeln 120, 130 sind leicht
gekrümmt profiliert, ähnlich einer Flugzeugtragfläche.
[0024] Die Leitschaufeln 130 sind dabei am Stator 143 befestigt, wohingegen die Laufschaufeln
120 einer Reihe 125 mittels einer Turbinenscheibe 133 am Rotor 103 angebracht sind.
Die Laufschaufeln 120 bilden somit Bestandteile des Rotors oder Läufers 103. An dem
Rotor 103 angekoppelt ist ein Generator oder eine Arbeitsmaschine (nicht dargestellt).
[0025] Während des Betriebes der Gasturbine 100 wird vom Verdichter 105 durch das Ansauggehäuse
104 Luft 135 angesaugt und verdichtet. Die am turbinenseitigen Ende des Verdichters
105 bereitgestellte verdichtete Luft wird zu den Brennern 107 geführt und dort mit
einem Brennmittel vermischt. Das Gemisch wird dann unter Bildung des Arbeitsmediums
113 in der Brennkammer 110 verbrannt. Von dort aus strömt das Arbeitsmedium 113 entlang
des Heißgaskanals 111 vorbei an den Leitschaufeln 130 und Laufschaufeln 120.
[0026] Dem Fluidstrom wird durch die möglichst wirbelfreie laminare Umströmung der Turbinenschaufeln
120, 130 ein Teil seiner inneren Energie entzogen, der auf die Laufschaufeln 120 der
Turbine 108 übergeht. Über diese wird dann der Rotor 103 in Drehung versetzt, wodurch
zunächst der Verdichter 105 angetrieben wird. Die nutzbare Leistung wird an die nicht
dargestellte Arbeitsmaschine abgegeben.
[0027] Die dem heißen Arbeitsmedium 113 ausgesetzten Bauteile unterliegen während des Betriebes
der Gasturbine 100 thermischen Belastungen. Die Leitschaufeln 130 und Laufschaufeln
120 der in Strömungsrichtung des Arbeitsmediums 113 gesehen ersten Turbinenstufe 112
werden neben den die Ringbrennkammer 106 auskleidenden Hitzeschildsteinen am meisten
thermisch belastet. Die hohen Belastungen machen höchstbelastbare Werkstoffe erforderlich.
[0028] Die Turbinenschaufeln 120, 130 werden daher aus Titan-Legierungen, Nickel-Superlegierung
oder Wolfram-Molybdän-Legierungen gegossen. Die Schaufeln werden für höhere Resistenz
gegen Temperaturen so wie Erosion wie zum Beispiel Lochfraß, auch bekannt unter "pitting
corrosion", durch Beschichtungen gegen Korrosion (MCrAlX; M = Fe, Co, Ni, Seltene
Erden) und Wärme (Wärmedämmschicht, beispielsweise Zr02, Y204-Zr02) geschützt. Die
Beschichtung zur Hitzeabschirmung wird Thermal Barrier Coating bzw. kurz TBC genannt.
Weitere Maßnahmen, um die Schaufeln hitzeresistenter zu machen, bestehen in ausgeklügelten
Kühlkanalsystemen. Diese Technik wird sowohl in den Leit- als auch in den Laufschaufeln
120, 130 angewendet.
[0029] FIG 2 zeigt im Detail eine perspektivische Ansicht einer Leitschaufel 130 nach dem
Stand der Technik aus einer ersten Längsrichtung des Schaufelblatts 144. Gezeigt ist
die Leitschaufel 130 aus Sicht des Rotors 103. Die Leitschaufel 130 weist einen auch
als Plattform 146 bezeichneten Leitschaufelkopf auf, der an einem Dichtring 140 des
Stators 143 festgelegt ist. Jeder Dichtring 140 umschließt dabei die Welle des Rotors
103.
[0030] Das Schaufelblatt 144 ist tragflächenartig profiliert und hohl ausgestaltet. Es geht
längsseitig in die Plattform 146 über und ist mit ihr einstückig gegossen. Die Plattform
weist eine entsprechende Öffnung 148 auf, die den Hohlraum im Schaufelblatt 144 fortsetzt.
Der Hohlraum ist dabei von einer Rippe 149 unterteilt.
[0031] Die Plattform 146 weist eine Grundfläche in der Außenkontur eines Parallelogramms
auf, von der aus das Schaufelblatt 148 im Wesentlichen in der Normale der Grundfläche
weg ragt. Das Schaufelblatt 148 ist dabei derart angeordnet, dass Druckseite 150,
Saugseite 152, Profilnase 154 und Profilhinterkante 156 des Schaufelblatts 148 eindeutig
auf eine Seite des Parallelogramms weisen. Auf den der Profilnase 154 und der Profilhinterkante
156 zugeordneten Seiten der Grundfläche sind Befestigungsschienen 158 angeordnet,
die sich von der Plattform 146 aus in die entgegengesetzte Richtung wie das Schaufelblatt
148 erstrecken. Sie dienen der Befestigung der Leitschaufel 130 am Dichtring 140 in
der Art einer Nut-Feder-Verbindung.
[0032] FIG 3 zeigt die Leitschaufel 130 in perspektivischer Ansicht aus der gegenüberliegenden
Richtung., d. h. aus Sicht des Gehäuses 138. Gezeigt ist der dem Innengehäuse 138
der Turbine 108 zugewandte, ebenfalls als Plattform 160 bezeichnete Leitschaufelfuß.
Der Leitschaufelfuß ist ebenso wie der Leitschaufelkopf ausgestaltet, d. h. das Schaufelblatt
144 geht auch hier längsseitig in die Plattform 160 über und ist mit ihr einstückig
gegossen. Die Plattform 160 weist ebenfalls eine entsprechende Öffnung 148 auf, die
den Hohlraum im Schaufelblatt 144 fortsetzt. Die den Hohlraum unterteilende Rippe
149 ist ebenfalls gezeigt.
[0033] Die Plattform 160 weist ebenso wie die Plattform 146 des Leitschaufelkopfes eine
Grundfläche in der Außenkontur eines Parallelogramms auf, von der aus das Schaufelblatt
148 im Wesentlichen in der Normale der Grundfläche weg ragt. Auch hier ist die Grundfläche
derart angeordnet, dass Druckseite 150, Saugseite 152, Profilnase 154 und Profilhinterkante
156 des Schaufelblatts 148 eindeutig auf eine Seite des Parallelogramms weisen. Analog
sind auf den der Profilnase 154 und der Profilhinterkante 156 zugeordneten Seiten
der Grundfläche Befestigungsschienen 158 angeordnet, die sich von der Plattform 146
aus in die entgegengesetzte Richtung wie das Schaufelblatt 148 erstrecken. Sie dienen
hier der Befestigung der Leitschaufel 130 am Innengehäuse 138 in der Art einer Nut-Feder-Verbindung.
[0034] Die in FIG 2 und FIG 3 gezeigten Plattformen 146, 160 weisen auf der gezeigten Seite
erhabene Strukturen. Diese umfassen zum einen eine äußere Randumfassung 162, die entlang
der Außenkante des Parallelogramms umläuft (und damit auch teilweise die Befestigungsschienen
158 umfasst) und zum anderen eine weitere innere Randumfassung 164, die die Öffnung
148 umläuft. Weiterhin umfassen die erhabenen Strukturen Rippen 166, die die äußere
Randumfassung 164 mit der inneren Randumfassung 162 verbinden.
[0035] Die FIG 4 und die FIG 5 zeigen exakt die perspektivischen Ansichten aus FIG 2 und
FIG 3. Allerdings sind hierbei aus Gründen der Übersicht die Bezugszeichen weggelassen,
stattdessen sind in schraffierter Darstellung auf der Oberfläche die Spannungsbelastungen
der Leitschaufel 130 dargestellt. Die Spannungsbelastungen wurden hierbei mittels
Simulationen ermittelt. Die FIG 4 und FIG 5 zeigen, dass die Rippen 166 vergleichsweise
große Kontaktkräfte weiterleiten, was im Randbereich der Öffnung 148, d. h. am Übergang
von Plattform 146, 160 zu Schaufelblatt 144 zu hohen Spannungsbelastungen führt.
[0036] Die Spannungsbelastungen könnten durch ein Entfallen der Rippen 166 gemildert werden.
Sie erfüllen jedoch einen Zweck, der in FIG 6 gezeigt ist. FIG 6 zeigt eine veränderte
perspektivische Ansicht der Leitschaufel 130 aus einer ähnlichen Richtung wie in FIG
3 zusammen mit einer Prallplatte 168. Die Prallplatte 164 ist der Plattform 160 angeformt.
Sie weist abzüglich der Ausdehnung der Befestigungsschienen 158 die gleiche parallelogrammartige
Außenform auf. Sie weist weiterhin eine zur Öffnung 148 passgenaue Öffnung 170 auf.
[0037] In die Fläche der Prallplatte 168, die lediglich als dünnes Blech ausgestaltet ist,
sind erhabene Strukturen 172 eingebracht, die exakt den Randumfassungen 162, 164 und
den Rippen 166 entsprechen. Auf der der Plattform 160 zugewandten Seite der Prallplatte
168 sind diese im entsprechenden Negativ als Vertiefungen vorhanden. Die Prallplatte
168 wird passgenau auf die Plattform 160 gesetzt. Da die Höhe der Strukturen 172 geringer
ist als die Höhe der Randumfassungen 162, 164 und der Rippen 166, verbleibt ein Hohlraum
174, der von der Prallplatte 168, der Plattform 160 und den Randumfassungen 162, 164
begrenzt wird. Durch die Rippen 166 wird dieser Hohlraum in Kammern unterteilt, bei
dem Leitschaufelfuß der FIG 6 in insgesamt drei. Andere Konfigurationen sind jedoch
denkbar.
[0038] Entsprechend ist der Leitschaufelkopf mit einer entsprechenden Prallplatte 168 ausgestattet.
Gleiches gilt für den Laufschaufelfuß. Die Prallplatte 168 dient dabei zur Prallkühlung:
Dabei wird der Kühlluftstrom durch eine Vielzahl von Bohrungen in der Prallplatte
168 in den Hohlraum und damit auf die zu kühlende Plattform 160 geblasen. Beim Aufprall
dieses Strahls wird die Kühlluft vom Aufprallpunkt aus nach allen Seiten parallel
zur Aufprallfläche umgelenkt. Dabei wird eine hohe Kühlwirkung erzielt. Die Unterteilung
in Kammern durch die Rippen 166 dient dazu, eine Vermischung von Kühlluft innerhalb
des Hohlraums 174 dabei zu vermeiden, so dass stark belastete Bereiche ausreichend
gekühlt werden.
[0039] FIG 7 zeigt eine Lösung dieses Problems. Es ist eine perspektivische Ansicht einer
Leitschaufel 130 zusammen mit einer Prallplatte 168. FIG 7 zeigt eine identische Ansicht
zu FIG 6, die gezeigten Bauteile sind jedoch verändert und werden nur anhand der Unterschiede
zur FIG 6 erläutert. Gegenüber der Leitschaufel aus FIG 6 sind bei der Leitschaufel
aus FIG 7 die Rippen 166 entfallen, die den Hohlraum 174 unterteilen. Die durch die
Randumfassungen 162, 164 gebildete Mulde ist also zunächst einteilig. Darüber hinaus
ist die Leitschaufel 130 unverändert.
[0040] Die Prallplatte 168 weist immer noch der Randumfassungen 162, 164 entsprechende Strukturen
172 auf. Anstelle der Strukturen 172 aus FIG 6, die den Rippen 166 angeformt waren,
sind die Rippen 166 nun direkt in die Prallplatte 168 eingebracht. Sie sind auf der
gegenüberliegenden Seite der Strukturen 172 erhaben, d. h. auf der der Plattform 160
zugewandten Seite. Ihre Formgebung entspricht exakt der der Rippen 166 aus der FIG
6, nur dass sie hier nicht in die Leitschaufel 130 gegossen sind, sondern in die Prallplatte
168 geprägt. Beim Einsetzen der Prallplatte 168 in die Leitschaufel 130 ergibt sich
also eine identische Geometrie, so dass die kühllufttrennende Wirkung der Rippen 166
erhalten bleibt, aber dennoch die Zugbelastungen reduziert werden.
[0041] FIG 8 zeigt noch einmal eine perspektivische Ansicht einer Prallplatte 168 nach dem
Stand der Technik aus FIG 6 zusammen mit einer Prallplatte 168 mit Rippen 166 nach
FIG 7. Die Prallplatten 168 sind so gezeigt, dass die der Plattform 160 zugewandte
Seite sichtbar ist. FIG 8 zeigt bei der linken Prallplatte 168 deutlich die erhabenen
Rippen 166.
[0042] Eine entsprechende Ausgestaltung ist nicht nur beim Leitschaufelfuß, sondern auch
beim Leitschaufelkopf und beim Laufschaufelfuß denkbar. Besonders vorteilhaft ist
sie in den stark belasteten, der Brennkammer 106 direkt folgenden Turbinenstufen 112.
1. Turbinenschaufel (120, 130) für eine Turbine (100) mit einer Plattform (146, 160),
an der ein im Querschnitt profiliertes Schaufelblatt (144) angeordnet ist,
wobei auf der dem Schaufelblatt (144) abgewandten Seite der Plattform (146, 160) ein
Hohlraum (174) gebildet ist, der von der Plattform (146, 160), einer im Wesentlichen
parallel dazu angeordneten Prallplatte (168) und einer Randumfassung (162, 164) begrenzt
ist,
wobei der Hohlraum (174) durch eine Rippe (166) unterteilt ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Rippe (166) ein Teil der Prallplatte (168) ist.
2. Turbinenschaufel (120, 130) nach Anspruch 1,
bei der die Rippe (166) mit der Prallplatte (168) einstückig ausgebildet ist.
3. Turbinenschaufel (120, 130) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
bei der alle den Hohlraum (174) unterteilenden Rippen (166) Teil der Prallplatte (168)
sind.
4. Turbinenschaufel (120, 130) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
bei der die Randumfassung (162, 164) ein Teil der Turbinenschaufel (120, 130) ist.
5. Turbinenschaufel (120, 130) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
bei der die Randumfassung (162, 164) mit der Turbinenschaufel (120, 130) einstückig
ausgebildet ist.
6. Turbinenschaufel (120, 130) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
bei der die Turbinenschaufel (120, 130) als Leitschaufel (130) ausgebildet ist.
7. Stator (143) oder Rotor (103) für eine Turbine (100) mit einer Turbinenschaufel (120,
130) nach einem der vorhergehenden Ansprüche.
8. Stator (143) oder Rotor (103) nach Anspruch 7,
bei dem die Turbinenschaufel in der der Brennkammer (106) am nächsten liegenden Schaufelreihe
(115, 125) zugeordnet ist.
9. Turbine (100) mit einem Stator (143) und/oder Rotor (103) nach Anspruch 9.
10. Turbine (100) nach Anspruch 9,
die als Gasturbine (100) ausgelegt ist.
11. Kraftwerksanlage mit einer Turbine (100) nach Anspruch 9 oder 10.