(19)
(11) EP 2 865 284 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
29.04.2015  Patentblatt  2015/18

(21) Anmeldenummer: 14401092.3

(22) Anmeldetag:  10.09.2014
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
A41C 3/00(2006.01)
A41C 3/12(2006.01)
A41C 3/14(2006.01)
A41C 3/02(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME

(30) Priorität: 28.10.2013 DE 102013017801

(71) Anmelder: Schlüter, Hannelore
53424 Remagen-Oberwinter (DE)

(72) Erfinder:
  • Schlüter, Hannelore
    53424 Remagen-Oberwinter (DE)

(74) Vertreter: Köchling, Conrad-Joachim 
Patentanwälte Köchling, Döring PartG mbB Fleyer Strasse 135
58097 Hagen
58097 Hagen (DE)

   


(54) Im Dekolleté formgebender Büstenhalter


(57) Die Erfindung betrifft einen Büstenhalter zur Stabilisierung und Formgebung der weiblichen Brust, mit Körbchen (41,42; 51,52; 91,92; 101,102; 203,204; 303,304; 403,404; 503,504) zur Aufnahme der Brust, wobei die beiden Körbchen (41,42; 51,52; 91,92; 101,102; 203,204; 303,304; 403,404; 503,504) durch ein Brückenteil um bis zu 10 cm, voneinander beabstandet sind, wobei das Brückenteil ein formstabiles Formteil (46; 56; 98; 104; 201; 301; 401; 501) ist, durch welches die Körbchen auf konstanten Abstand gehalten sind.




Beschreibung


[0001] Im Dekollete formgebender Büstenhalter

[0002] Die Erfindung betrifft einen Büstenhalter zur Stabilisierung und Formgebung der weiblichen Brust mit Körbchen zur Aufnahme der Brust, wobei die beiden Körbchen durch ein Brückenteil um bis zu 10 cm, voneinander beabstandet sind.

[0003] Ein Büstenhalter ist ein Wäschestück, das die weibliche Brust stützen und formen soll. Aufgrund der formenden Wirkung auf die Brust ist die Form eines Büstenhalters auch dem Wandel des zeitgenössischen Schönheitsideals unterworfen. Seit der Antike hat sich die prinzipielle Form des Büstenhalters nicht geändert, denn bereits aus der Antike sind Textilbinden zum Stabilisieren und zum Heben der weiblichen Brust bekannt. Mit dem Wandel des Schönheitsideals über die Zeit hat sich aber die Form des die einzelne Brust aufnehmenden Körbchens (auch englischsprachig als "Cup" bezeichnet) geändert, welches der Brust eine typische Form aufzwingt und sogar die getragene Höhe der Brust bestimmt. Um die Brüste augenscheinlich zu vergrößern, sind solche Büstenhalter bekannt, welche die Brüste über den Ausschnitt eines entsprechend geschnittenen Kleides heben (zum Beispiel ein Dirndl) und damit ein größeres Volumen der Brust vortäuschen. Büstenhalter der zuletzt genannten Art sind sogenannte "PushUp"-Büstenhalter oder Büstenhalter mit eingearbeiteten Unterbrustbügeln. Neben dem Heben der Brust zur augenscheinlichen Vergrößerung des Brustvolumens sind auch ausstaffierte Büstenhalter bekannt, welche durch ihre Polsterung angenehm zu tragen sind, aber dadurch auch das an sich größer geschnittene Körbchen des korrespondierenden Büstenhalters ausfüllen. Die Polster sind dabei in der Regel am Körbchengrund oder an der im Körbchen innenliegenden (in Bezug auf die Körbchenfläche) Außenseite (in Bezug auf die Körbchenmitte) des Körbchens angeordnet, um das Dekollete zu füllen.

[0004] Die Vielfalt der durch das einschlägige Schönheitsideal erwünschten Bustformung und auch die Vielfalt der möglichen natürlichen Brustformen erzeugt eine noch viel größere Vielfalt der relativen Brustverformung von der natürlichen Form zur erwünschten Brustform. Sofern die Trägerin über ein festes und sehr elastisches Bindegewebe verfügt, ist die Vielfalt der relativen Verformungen ohne Belang, da sich die einzelne Brust aufgrund ihrer Eigenelastizität in jede Richtung verformt. Sofern dabei einige Bereiche der Brust weniger stark verformt werden als andere Bereiche der Brust, so ist das elastische Bindegewebe dazu in der Lage, diesen Verformungsunterschied aufzufangen. Erst wenn der Verformungsunterschied zwischen natürlicher und erwünschter Form nicht mehr durch die Elastizität des Bindegewebes aufgenommen werden kann, beispielsweise wenn das Volumen des Körbchens und das Volumen der Brust auseinanderfallen, oder wenn das Körbchen maßgeblich an anderer Stelle auf der Körperfront sitzt, als es dem natürlichen Sitz der Brust entspricht, geht man zu einer Größenänderung über, bei welchem die Körbchengröße und/oder der Brustumfang (in Bezug auf die transversale Schnittebene des Körpers) des Büstenhalters angepasst werden.

[0005] Sofern die Elastizität des Bindegewebes in der Brust nicht oder nicht mehr vorhanden ist, beispielsweise nach starkem Gewichtsverlust, nach Schwangerschaft und vor schwangerschaftsbedingter, starker Brustvolumenzunahme und plötzlicher, darauffolgender Brustvolumenabnahme mit möglicherweise einhergehenden Bindegewebsrissen, nach schwerer Krankheit, nach und/oder während einer Chemotherapie und auch bei altersbedingtem Nachlassen der Bindegewebselastizität gleicht die Brust die Verformungsvielfalt nicht mehr aus. Wenn neben dem Bindegewebe der Brust auch noch das Bindegewebe der flachen Brust unter dem Hals und auf dem Brustkorb selbst nachlässt, dann kann sich bei der Brustformung ein unerwünschter Hautfaltenwurf ausbilden. Der erwünschte Effekt einer dem Schönheitsideal entsprechenden Verformung wird durch eine möglicherweise verstärkte Faltenbildung nach ästhetischen Gesichtspunkten wieder aufgehoben.

[0006] Insbesondere beim Tragen eines Push-Up-Büstenhalters reagiert die flache Haut bei Bindegewebsschwäche und/oder nachlassender Elastizität unter dem Hals und über dem Brustkorb zu einer Faltenbildung unter Ausbildung von im Wesentlichen vertikal verlaufenden Sagittalfalten in der Brustmitte, welche durch die Sagittalebene des Körpers etwa hälftig geteilt werden. Des Weiteren können sich auch etwa fächerförmig ausbreitende Falten der oberen Hautebene über den gesamten Dekollete-Bereich ausbilden, die vor allem bei der natürlichen Bewegung der Brust bei Veränderung der Oberkörperhaltung oder bei der Bewegung des Oberkörpers entstehen. Je nach Brustform können sich auch alternativ Transversalfalten im Bereich der sich in der Körpermitte berührenden Brustansätze ausbilden, welche durch die Transversalebene des Körpers geteilt werden. Die Faltenbildung ist nicht nur wegen des durch die Falten an eine verstärkt gealterte Haut erinnernden Aussehens, sondern auch wegen einer durch die erzwungene Faltenbildung tatsächlich einsetzende Faltenbildung unerwünscht. Schließlich kann die in Falten gezwungene Haut auch schmerzen, stärker als der Rest der Haut schwitzen und sich sogar entzünden.

[0007] In der deutschen Offenlegungsschrift DE 27 03 239 wird ein Brustband offenbart, welches um den Nacken gelegt, mit je einem Ausläufer im Bereich zwischen den Brüsten gekreuzt und von da über den Rücken gebunden wird. Durch das gekreuzte, flache Textilband wird die Haut des Dekolletes gestrafft und vermindert so eine Faltenbildung. Ein solches Band ist aber nicht mit einem Ballkleid, einem ausgeschnittenen Top, einem ausgeschnittenen Kleid oder einem ausgeschnittenen Pullover zu tragen, weil es dadurch in nicht ästhetischer Weise sichtbar würde.

[0008] In der deutschen Offenlegungsschrift DE 27 11 541 wird ein zu dem eingangs erwähnten Brustband vergleichbares Wäschestück offenbart, welches beim bestimmungsgemäßen Tragen durch die Trägerin unterhalb der Brüste ein an ein Unterbrustband eines Büstenhalters erinnernden Textilstreifen aufweist. Dieser Textilstreifen bildet zwischen den Brüsten ein spitzes Dreieck aus. Auch dieses Wäschestück zur Straffung des Dekolletes ist nicht mit einem Ballkleid, einem ausgeschnittenen Top, einem ausgeschnittenen Kleid oder einem ausgeschnittenen Pullover zu tragen, weil es dadurch in nicht ästhetischer Weise sichtbar würde. Des Weiteren würde dieses Band mit einem zusätzlichen Büstenhalter kollidieren, wodurch der Tragekomfort nicht mehr gegeben ist.

[0009] Aus der US 2010/0242291 A1 ist ein Büstenhalter gattungsgemäßer Art bekannt. Hierbei ist zwischen den Körbchen ein flexibles Brückenteil vorgesehen, welches bezüglich seiner Länge einstellbar ist, um den Abstand der Körbchen voneinander zu verändern. Auch hierbei wird aber einem möglichen Faltenwurf der Haut der Trägerin nicht entgegengewirkt.

[0010] Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Büstenhalter angegebener Art zu schaffen, mit dem einer Faltenwirkung der Haut der Trägerin im Dekollete-Bereich entgegengewirkt wird.

[0011] Zur Lösung dieser Aufgabe wird vorgeschlagen, dass das Brückenteil ein formstabiles Formteil ist, durch welches die Körbchen auf konstanten Abstand gehalten sind.

[0012] Gemäß der Erfindung ist bei an sich üblichem Aufbau eines Büstenhalters, der auch mit einem Unterbrustband versehen sein kann, sowie mit Trägern oder auch trägerlos ausgebildet sein kann und der ein den Körper umschlingendes Verschlusselement aufweist, ein entsprechend formstabiles Formteil zwischen den Körbchen vorgesehen. Durch dieses formstabile Formteil werden die mit Abstand voneinander angeordneten Körbchen auf konstanten Abstand gehalten, wenn der Büstenhalter von der Benutzerin angelegt wird. Der Abstand der Körbchen voneinander kann beispielsweise von 2 cm bis zu 10 cm betragen. Bevorzugt ist ein Abstand von 3 cm bis 6 cm. Besonders bevorzugt ist ein Abstand von 3 cm bis 5 cm.

[0013] Der Abstand der beiden Körbchen ist vorzugsweise so definiert, dass dieser Abstand beim bestimmungsgemäßen Tragen des Büstenhalters etwa über dem Brustbein der Trägerin gemessen wird. Durch das formstabile Formteil werden die Körbchen derart auf Abstand gehalten, dass die Hautfaltenbildung insbesondere in Form von im Wesentlichen vertikal verlaufenen Sagittalfalten in der Brustmitte und sich fächerförmig ausbreitende Falten vermieden werden, sodass auch bei einem Nachlassen der Bindegewebselastizität ein Hautfaltenwurf vermieden wird und eine entsprechend positive Anmutung der Trägerin erreicht wird.

[0014] Bevorzugt ist zudem vorgesehen, dass das formstabile Formteil zwei an dessen zu den Körbchen weisenden Endbereichen angeschlossene oder angeformte formstabile Teilschalen aufweist oder bildet, von denen jeweils eine in ein Körbchen integriert ist.

[0015] Die formstabilen Teilschalen können aus gleichem Material wie das formstabile Formteil bestehen. Vorzugsweise weisen aber diese ebenfalls formstabilen Teilschalen ein etwas weicheres Material auf, was dem Tragekomfort entgegen kommt.

[0016] Zudem ist bevorzugt vorgesehen, dass die Teilschalen eine Höhe aufweisen, die mindestens annähernd der Höhe der Körbchen in den einander zugewandten Endbereichen entspricht, und eine Breite, die sich über ein Viertel oder höchstens ein Drittel des Körbchens von dessen dem anderen Körbchen zugewandten Endbereich bis zu dessen diesem abgewandten Mittelbereich erstreckt. Hierdurch ist ein sicherer Halt der Brüste der Trägerin des Büstenhalters gewährleistet und die gewünschte Abstandshaltung der Brüste voneinander, durch die entsprechende Positionierung der Körbchen erreicht.

[0017] Bevorzugt kann auch vorgesehen sein, dass die Körbchen über ein Unterbrustband miteinander verbunden sind.

[0018] Hierbei ist bevorzugt vorgesehen, dass das formstabile Formteil in das Unterbrustband integriert ist.

[0019] Auch kann vorgesehen sein, dass der Büstenhalter Unterbrustbügel aufweist, die um die Unterseite der Körbchen und entlang der einander zugewandten Seitenbereiche der Körbchen verlaufen, und dass das formstabile Formteil die Unterbrustbügel miteinander verbindet.

[0020] Bei allen Ausführungsformen kann vorgesehen sein, dass das formstabile Formteil aus zueinander verstellbaren und in unterschiedlichen Verstellpositionen miteinander fixierbaren Teilen besteht, sodass die den Abstand der Körbchen bestimmende Länge des Formteiles variabel ist.

[0021] Zudem ist bevorzugt vorgesehen, dass die Unterbrustbügel entlang der einander zugewandten Seitenbereiche der Körbchen bis an das obere Ende der Seitenbereiche verlaufend angeordnet sind. Hierbei ist bevorzugt vorgesehen, dass die freien Enden der Unterbrustbügel im Seitenbereich der Körbchen voneinander divergierend auslaufen.

[0022] Bevorzugt ist zudem vorgesehen, dass das formstabile Formteil aus einer formfesten Gewebestruktur, aus einem formstabilen Kunststoff, aus in Textil aufgenommenem Metall oder einer Kombination daraus besteht.

[0023] Auch kann bevorzugt vorgesehen sein, dass das formstabile Formteil ein im Wesentlichen flaches, bandartiges Element ist, welches in X-Richtung entsprechend seiner Längserstreckung und in Y-Richtung entsprechend seiner Höhenerstreckung formsteif ist und in Z-Richtung biegeelastisch ist.

[0024] Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass die beiden nach oben geöffneten Körbchen (Cups) im Bereich des Brustbandes um ca. 2 cm bis 10 cm, bevorzugt um ca. 3 cm bis 6 cm, besonders bevorzugt um ca. 3 cm bis 5 cm voneinander beabstandet sind, wobei dieser Abstand der beiden Körbchen am nächsten Punkt definiert ist, der beim bestimmungsgemäßen Tragen des Büstenhalters etwa über dem Brustbein der Trägerin angeordnet ist. Im Gegensatz zu bekannten Büstenhaltern ist beim erfindungsgemäßen Büstenhalter vorgesehen, dass die Körbchen einen gegenüber bekannten Büstenhaltern vergrößerten Abstand zueinander aufweisen. Die beiden Körbchen bekannter Büstenhalter weisen war im unteren Bereich über dem Brustbein, dort in der Körpermitte auch einen geringfügigen Abstand zueinander auf, da die Körbchen (Cups) oder die Unterbrustbügel an dieser Stelle zusammenlaufen, jedoch ist der Abstand der Körbchen oder der Unterbrustbügel im Bereich der Körpermitte in der Regel recht eng. Gerade bei das Volumen der Brust auffüllenden Büstenhaltern entsteht so ein Dekollete, welches zwei einander berührende Brüste oder zumindest zwei nahezu einander berührende Brüste erzeugt. Bei dieser erzwungenen Annäherung der natürliche Brüste wird bei entsprechend schwachem oder geschwächtem Bindegewebe im Bereich des körpermittigen Brustansatzes eine oder eine Schar von Sagittalfalten erzeugt, die vertikal verlaufen oder in diesem Bereich eine oder eine Schar von Transversalfalten wird erzeugt, die im Wesentlichem horizontal verlaufen und der in der waagerecht liegenden Kurve der beiden Brustansätze folgen, erzeugt. Auch können sich bei der natürlichen Umlagerungsbewegung der Brust, die durch Bewegung des Oberkörpers oder bei einer Lageänderung des Oberkörpers ausgelöst werden, fächerförmige Falten über das gesamte Dekollete ausbreiten, die sich vor allem in der oberen Schicht der Haut ausbilden. Überraschenderweise hat sich gezeigt, dass der erfindungsgemäße nur geringfügig, aber nicht vernachlässigbare Abstand der beiden Körbchen zueinander bereits genügt, die unerwünschte Faltenbildung zu unterdrücken. Ein Unterbrustbügel, der in der Körpermitte über die Horizontale hinausläuft und aus der Körpermitte oberhalb der Brust wieder nach außen läuft, verbessert diesen erwünschten Effekt noch weiter.

[0025] Eine so geformte Brust mitsamt Dekollete ist äußerlich in Bezug auf die Form nur wenig von einem Dekollete einer Brust mit hochelastischem Bindegewebe zu unterscheiden. Durch den erzwungenen Abstand der beiden Brüste zueinander liegt die Haut des oberen, unter dem Hals liegenden Dekolletes flach auf dem Brustkorb und wirft keine Falten auf. Die leichte Spannung, welche der erfindungsgemäße Büstenhalter auf die Dekollete-Haut ausübt, wird beim Tragen als angenehm empfunden. Der geringe Abstand der Brüste zueinander ist sichtbar, wenn dieser Bereich des Dekolletes offen getragen wird. Das Dekollete wirkt durch die Brustformung jugendlicher, da das Dekollete den Eindruck einer frischen, elastischen Haut erweckt. Wenn die Trägerin ein nicht zu tief ausgeschnittenes Kleid oder Oberteil trägt, wirkt die Brust darunter wohlgeformt und der Brustansatz und/oder das Dekollete sind faltenfrei. Das ständige (tägliche) Tragen des erfindungsgemäßen Büstenhalters, auch zum Beispiel unter hochgeschlossenen Oberteilen, verhindert grundsätzlich die Entstehung von Quetsch-, Press-und Bewegungsfalten auf dem Dekollete, sodass die Trägerin im Sommer, beim Strandurlaub oder in der Ballsaison ein faltenfreies Dekollete vorweisen kann.

[0026] Es ist in der Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass die Körbchen jeweils einen gekrümmten Unterbrustbügel aufweisen, wobei der Abstand der Körbchen an dem Punkt definiert ist, an dem beim bestimmungsgemäßen Tragen des Büstenhalters die beiden Bügel sich am nächsten einander annähern, wobei bei solchen Unterbrustbügeln, die nicht zwischen den beiden Körbchen verlaufen, der Abstand an dem Punkt definiert ist, an dem sich die mit harmonischem Krümmungsverlauf gedachten Verlängerungen der Unterbrustbügel am nächsten einander annähern. Es sind Büstenhalter bekannt, deren Bügel nur einen Teil der Unterbrust unterstützen und somit weisen die beiden Bügel der beiden Körbchen dieser bekannten Büstenhalter einen erheblichen Abstand zueinander auf. Die harmonische gedachte Kurvenverlängerung der Brustbügel dieser Büstenhalter trifft sich jedoch so, dass die beiden Brustbügel sich in unmittelbarer Nähe zueinander annähern würden, um die beiden Brüste nah aneinander zu legen. Nach dem Gedanken der Erfindung ist jedoch vorgesehen, dass die harmonischen Verlängerungen der beiden Bügel im Zwischenbrustbereich ohne plötzliche Krümmungsänderungen den eingangs erwähnten und erfindungsgemäßen Abstand zueinander aufweisen. Die mit harmonischem Krümmungsverlauf gedachte Verlängerung des Bügels ist eine etwa der natürlichen Brustumrandung folgende Kurvenform, die ohne abrupte oder mit dem bloßen Auge sichtbare Krümmungsänderung verläuft.

[0027] Für Büstenhalter, welche das Volumen der Brust augenscheinlich vergrößern, in dem die Brüste leicht gehoben werden, ist im Unterschied zu einem klassischen Push-Up-Büstenhalter in der Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass die beiden Unterbrustbügel beim bestimmungsgemäßen Tragen des Büstenhalters einen unteren Bereich aufweisen, in dem die beiden Bügel aufeinander zulaufen, und einen oberen Bereich aufweisen, in dem die beiden Bügel parallel zueinander laufen oder auseinander laufen, wobei der Winkel in Bezug auf den Schwerpunkt des jeweiligen Unterbrustbügels als Scheitelpunkt, um den die beiden Unterbrustbügel auseinander laufen, ca. 5° bis 45°, bevorzugt ca. 10° bis 30°, besonders bevorzugt ca. 15° bis 25° zur Horizontalen aufweist. Gerade im Zwischenbrustbereich ist die Linienform des Körbchens, welche durch den Unterbrustbügel in der Formgebung besonders unterstützt wird, besonders wichtig für die Vermeidung von unerwünschten Hautfalten. Die im oberen Bereich der einzelnen Brüste auseinanderlaufenden Bügel spannen die Haut des Dekolletes gerade so wenig, dass eine Ausbildung von Sagittalfalten oder auch sich etwa fächerförmig ausbreitende Falten der oberen Hautebene über den gesamten Dekollete-Bereich vermieden werden, die vor allem bei der natürlichen Bewegung der Brust bei Veränderung der Oberkörperhaltung oder bei der Bewegung des Oberkörpers entstehen.

[0028] In einer besonderen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Büstenhalters ist vorgesehen, dass die beiden Körbchen (Cups) über ein formfestes Formteil im Unterbrustband miteinander verbunden sind, wobei das Formteil bei einem Büstenhalter mit Unterbrustbügeln mit den Unterbrustbügeln verbunden ist. Ein formstabiles Formteil zwischen den Körbchen stabilisiert den Abstand der beiden Brüste zueinander, wobei es das formstabile Formteil ermöglicht, dass das Unterbrustband auch mit geringer Spannung getragen werden kann und dennoch die beiden Brüste voneinander beabstandet werden. Für einen besonderen Tragekomfort ist in einer weiterer Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Büstenhalter vorgesehen, dass das Formteil mit zwei Teilschalen verbunden ist, welche die zur Körpermitte gewandten Teile der Brust stützen. Ein solches Formteil ist in den textilen Bereich des Unterbrustbandes eingearbeitet und wenn ein Unterbrustbügel vorliegt, ist das Formteil mit den Unterbrustbügeln verbunden. Die Teilschalen ragen bis in die in Bezug auf die Körpermitte nach innen weisenden Körbchenteile hinein und formen und stützen die Brust an diesem in Bezug auf die Faltenbildung sehr empfindlichen Bereich der Brüste.

[0029] Um die Hautspannung im Bereich des Dekolletes anzupassen, ist in einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass sich ein französischer Verschluss zwischen beiden Körbchen (Cups) befindet, welcher in mehr als einem Abstand der beiden Körbchen (Cups) verschließbar ist, wobei der französische Verschluss bei Vorliegen eines formstabilen Formteils Teil des Formteils ist. Dieser französische Verschluss kann alternativ oder kumulativ zu einem Rückenverschluss vorgesehen sein, wobei die Aufgabe dieses Verschlusses nicht nur der Verschluss des Unterbrustbandes an sich, sondern auch die Variation des Abstandes der beiden Körbchen zueinander ist.

[0030] Der erfindungsgemäße Gedanke ist anwendbar auf eine Vielzahl bekannter Formen von Büstenhaltern, wie Ballkleid-Büstenhalter, trägerloses oder Träger aufweisendes Bandeau, bügelloser oder bügelaufweisender Büstenhalter, Nur-Cup-Büstenhalter (Nur-Körbchen-Büstenhalter), Push-Up-Büstenhalter mit besonderer Stützfunktion zur optischen Vergrößerung kleinerer Brüste oder zur Modellierung des Dekolletes, Bikini-Büstenhalter, Sport-Büstenhalter, Arthritis-Büstenhalter, Kompressionsbüstenhalter, Still-Büstenhalter, Büstenhebe, Bustier, Corsage, Korselett, Korsett oder Torselett.

[0031] Für Push-Up-Büstenhalter, die einen großen Unterbrustbügel aufweisen, ist in einer Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass beim bestimmungsgemäßen Tragen des Büstenhalters die Öffnung der Körbchen (Cups) etwa vertikal nach oben gerichtet ist. In Abkehr von der üblichen Öffnung der Bügel bei Push-Up-Büstenhaltern, die bei gattungsgemäßen Push-Up-Büstenhaltern zur Körpermitte hin gerichtet sind, ist bei der vorliegenden Form des Büstenhalters die Öffnung vertikal nach oben gerichtet. Dadurch werden die Brüste nicht zur Körpermitte hin gedrückt, wodurch bei schwachem Bindegewebe die unerwünschten Sagittalfalten entstehen. Des Weiteren wird dadurch verhindert, dass sich etwa fächerförmig ausbreitende Falten der oberen Hautebene über den gesamten Dekollete-Bereich ausbilden, die vor allem bei der natürlichen Bewegung der Brust bei Veränderung der Oberkörperhaltung oder bei der Bewegung des Oberkörpers entstehen.

[0032] Um den Abstand der beiden Brüste zu stabilisieren und um zu ermöglichen, dass das Unterbrustband eine gute Passform hat und dies ohne den Brustkorb unnötig stark zu komprimieren, ist in einer Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass das im Unterbrustband und gegebenenfalls in die Körbchen (Cups) eingenähte Formteil zwischen den Körbchen mechanisch stabilisiert ist, wobei die Stabilisierung aus einem festeren Gewebe als der Rest des Unterbrustbandes, aus einem polymeren Werkstoff oder aus in Textil aufgenommenem Metall besteht.

[0033] Für eine modische Brustformung ist in einer Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass die Körbchen beim bestimmungsgemäßen Tragen des Büstenhalters mindestens eine nach oben zur Körpermitte hin verlaufende Formnaht aufweist, an welcher sich die Krümmung der Körbchenfläche abrupt ändert. Dadurch entsteht auf der Brustoberfläche eine der Formnaht folgende weiche Kante, welche einem in einem taillierten Kleid vorhandenen Brustabnäher folgt.

[0034] In einer anderen Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Körbchen nahtlos ausgestaltet sind. Dies ermöglicht einen besonderen Tragekomfort, speziell für sehr empfindliche Brüste.

[0035] Die Erfindung wird anhand der folgenden Figuren näher erläutert.

[0036] Es zeigt:
Figur 1
einen Büstenhalter mit Vollkörbchen (Full-Cup) (STAND DER TECHNIK), getragen von einer Frau mit elastischem Bindegewebe;
Figur 2a
den Büstenhalter aus Figur 1, getragen von einer Frau mit Bindegewebe mit nachlassender Elastizität, ausbildend Sagittalfalten und Fächerfalten;
Figur 2b
den Büstenhalter aus Figur 1, getragen von einer Frau mit Bindegewebe mit nachlassender Elastizität, ausbildend Transversalfalten;
Figur 3a
einen trägerlosen Büstenhalter (STAND DER TECHNIK), getragen von einer Frau mit Bindegewebe mit nachlassender Elastizität, ausbildend Sagittalfalten und Fächerfalten;
Figur 3b
einen trägerlosen Büstenhalter (STAND DER TECHNIK), getragen von einer Frau mit Bindegewebe mit nachlassender Elastizität, ausbildend Transversalfalten;
Figur 4a
den erfindungsgemäßen Büstenhalter mit beabstandeten Körbchen, getragen von einer Frau mit Bindegewebe mit nachlassender Elastizität, Sagittalfalten straffend;
Figur 4b
den Büstenhalter aus Figur 4a mit beabstandeten Körbchen, getragen von einer Frau mit Bindegewebe mit nachlassender Elastizität, Transversalfalten straffend;
Figur 5a
den erfindungsgemäßen, trägerlosen Büstenhalter mit beabstandeten Körbchen, getragen von einer Frau mit Bindegewebe mit nachlassender Elastizität, Sagittalfalten straffend.
Figur 5b
den erfindungsgemäßen, trägerlosen Büstenhalter mit beabstandeten Körbchen, getragen von einer Frau mit Bindegewebe mit nachlassender Elastizität, Transversaltfalten straffend;
Figur 6
einen Push-Up-Büstenhalter aus dem STAND DER TECHNIK, Brüste zur Körpermitte hin drückend;
Figur 7
einen Bügel-Büstenhalter mit nah aneinanderliegenden Körbchen, Sagittalfalten und gegebenenfalls Fächerfalten erzwingend;
Figur 8
einen Bügel-Büstenhalter mit nah aneinanderliegenden Körbchen, Transversaltfalten erzwingend;
Figur 9
den erfindungsgemäßen Büstenhalter mit beabstandeten Körbchen und auseinanderlaufenden Bügeln;
Figur 10
den erfindungsgemäßen Büstenhalter mit französischem Verschluss zur Einstellung des Körbchenabstandes;
Figur 11.1
den erfindungsgemäßen Büstenhalter mit Formteil im Unterbrustband und als Teil der Körbchen und französischem Verschluss;
Figur 11.2
das Formteil aus Figur 11.1;
Figur 12.1
den erfindungsgemäßen Büstenhalter nur mit Formteil im Unterbrustband und als Teil der Körbchen;
Figur 12.2
das Formteil aus Figur 12.1;
Figur 13.1
den erfindungsgemäßen Büstenhalter nur mit Formteil im Unterbrustband und französischem Verschluss;
Figur 13.2
das Formteil aus Figur 13.1;
Figur 14.1
den erfindungsgemäßen Büstenhalter nur mit Formteil im Unterbrustband;
Figur 14.2
das Formteil aus Figur 14.1;
Figur 15
einen erfindungsgemäßen Büstenhalter in einfacher Ausgestaltung mit eingenähtem, einfachem Formteil zwischen den Körbchen;
Figur 16
einen erfindungsgemäßen Büstenhalter in einfacher Ausgestaltung mit eingenähtem Formteil zwischen den Körbchen, wobei das Formteil zwei Teilschalen aufweist.


[0037] In Figur 1 ist ein gattungsgemäßer Büstenhalter 10 in Vollkörbchenform aus dem STAND DER TECHNIK abgebildet, welcher von einer Frau mit elastischem Bindegewebe getragen wird. Die Brüste 11 und 12 bilden am mittigen Brustansatz 13 eine typische und als ästhetisch empfundene Dekollete-Form aus.

[0038] In Figur 2a ist der Büstenhalter 10 aus Figur 1 in Vollkörbchenform aus dem STAND DER TECHNIK abgebildet, welcher von einer Frau mit nachlassender Elastizität des Bindegewebes getragen wird. Statt einer Dekollete-Form, die erwünscht faltenlos ist, erzeugt der gattungsgemäße Büstenhalter 10 aus dem Stand der Technik vertikal verlaufende Sagittalfalten 24 und Fächerfalten 24a im Bereich der Brustmitte.

[0039] In Figur 2b ist der Büstenhalter 10 aus Figur 1 in Vollkörbchenform aus dem STAND DER TECHNIK abgebildet, welcher von einer Frau mit nachlassender Elastizität des Bindegewebes getragen wird. Statt einer Dekollete-Form, die erwünscht faltenlos ist, erzeugt der gattungsgemäße Büstenhalter aus dem Stand der Technik in diesem Beispiel etwa horizontal verlaufende Transversalfalten 25 im Bereich des mittigen Brustansatzes.

[0040] In Figur 3a ist ein wahlweise trägerloser Bügel-Büstenhalter 30 aus dem STAND DER TECHNIK abgebildet, welcher von einer Frau mit nachlassender Elastizität des Bindegewebes getragen wird. Statt einer Dekollete-Form, die erwünscht faltenlos ist, erzeugt der gattungsgemäße Bügel-Büstenhalter 30 aus dem Stand der Technik etwa vertikal verlaufende Sagittalfalten 34 und Fächerfalten 24a im Bereich der Brustmitte.

[0041] In Figur 3b ist ein wahlweise trägerloser Bügel-Büstenhalter 30 aus dem STAND DER TECHNIK abgebildet, welcher von einer Frau mit nachlassender Elastizität des Bindegewebes getragen wird. Statt einer Dekollete-Form, die erwünscht faltenlos ist, erzeugt der gattungsgemäße Bügel-Büstenhalter 30 aus dem Stand der Technik etwa horizontal verlaufende Transversalfalten 35 im Bereich des mittigen Brustansatzes.

[0042] In Figur 4a ist ein erfindungsgemäßer Büstenhalter 40 abgebildet, dessen beide Körbchen 41 und 42 im Bereich der Brustmitte voneinander durch ein formstabiles Formteil 46 um ca. 2 cm bis 10 cm, bevorzugt um ca. 3 cm bis 6 cm, besonders bevorzugt um ca. 3 cm bis 5 cm voneinander beabstandet sind und welcher von einer Frau mit nachlassender Elastizität des Bindegewebes getragen wird. Das Dekollete 43 der Trägerin wird durch die Beabstandung der Körbchen 41 und 42 leicht gestrafft, wodurch die Ausbildung der sich ansonst ausbildenden Sagittalfalten 44 vermieden wird.

[0043] Die sich ohne die erfindungsgemäße Körbchenanordnung ausbildenden, vertikal verlaufenden Sagittalfalten 44 sind gestrichelt eingezeichnet.

[0044] In Figur 4b ist ein erfindungsgemäßer Büstenhalter 40 abgebildet, dessen beide Körbchen 41 und 42 im Bereich der Brustmitte voneinander durch ein formstabiles Formteil 46 als Brückenteil um ca. 2 cm bis 10 cm, bevorzugt um ca. 3 cm und 6 cm, besonders bevorzugt um ca. 3 cm bis 5 cm voneinander beabstandet sind und welcher von einer Frau mit nachlassender Elastizität des Bindegewebes getragen wird. Das Dekollete 43 der Trägerin wird durch die konstante Beabstandung der Körbchen 41 und 42 leicht gestrafft, wodurch die Ausbildung der sich ansonsten ausbildenden Transversalfalten 45 vermieden wird. Die sich ohne die erfindungsgemäße Körbchenanordnung ausbildenden, horizontal verlaufenden Transversalfalten 45 sind gestrichelt eingezeichnet.

[0045] In Figur 5a ist ein erfindungsgemäßer, wahlweise trägerloser Bügel-Büstenhalter 50 abgebildet, dessen beide Körbchen 51 und 52 im Bereich der Brustmitte voneinander durch ein formstabiles Formteil 56 um ca. 2 cm bis 10 cm, bevorzugt um ca. 3 cm bis 6 cm, besonders bevorzugt um ca. 3 cm bis 5 cm voneinander beabstandet sind und welcher von einer Frau mit nachlassender Elastizität des Bindegewebes getragen wird. Das Dekollete 53 der Trägerin wird durch die erzwungene Beabstandung der Körbchen 51 und 52 leicht gestrafft, wobei die sich nur ohne die erfindungsgemäße Körbchenanordnung ausbildenden, vertikal verlaufenden Sagittalfalten 54 gestrichelt eingezeichnet sind.

[0046] In Figur 5b ist ein erfindungsgemäßer, wahlweise trägerloser Bügel-Büstenhalter 50 abgebildet, dessen beide Körbchen 51 und 52 im Bereich der Brustmitte durch ein formstabiles Formteil 56 voneinander um ca. 2 cm bis 10 cm, bevorzugt um ca. 3 cm bis 6 cm, besonders bevorzugt um ca. 3 cm bis 5 cm voneinander beabstandet sind und welcher von einer Frau mit nachlassender Elastizität des Bindegewebes getragen wird. Das Dekollete 53 der Trägerin wird durch die Beabstandung der Körbchen 51 und 52 leicht gestrafft, wobei die sich nur ohne die erfindungsgemäße Körbchenanordnung ausbildenden, horizontal verlaufenden Transversalfalten 55 gestrichelt eingezeichnet sind.

[0047] In Figur 6 ist schematisch dargestellt, wie ein gattungsgemäßer Push-Up-Büstenhalter 60 aus dem STAND DER TECHNIK die Brüste einer Frau nach innen presst. Dadurch entstehen im Dekollete-Bereich in der vertikalen Körpermitte vertikal verlaufende Sagittalfalten und Fächerfalten. Der Push-Up-Büstenhalter weist zwei nach oben zur Körpermittel hin weisende Öffnungen 61 und 62 der Körbchen 60' und 61' auf, in welche die Brüste der Trägerin gedrückt werden.

[0048] In Figur 7 ist ein ähnlicher Effekt dargestellt, welcher durch einen gattungsgemäßen Bügel-Büstenhalter 70 aus dem STAND DER TECHNIK auf zwei Brüste einer Trägerin ausgeübt wird. Die nah beieinander liegenden Körbchen 71 und 72 zwingen die Haut des Dekolletes zu einer vertikalen Faltenbildung in Form von Sagittalfalten und Fächerfalten.

[0049] In Figur 8 ist ein ähnlicher Effekt dargestellt, welcher durch einen gattungsgemäßen Bügel-Büstenhalter 70 aus dem STAND DER TECHNIK auf zwei Brüste einer Trägerin ausgeübt wird. Die nah beieinander liegenden Körbchen 71 und 72 zwingen die Haut des Dekolletes zu einer horizontalen Faltenbildung in Form von Transversalfalten.

[0050] In Figur 9 ist ein erfindungsgemäßer, trägerloser Bügel-Büstenhalter 90 dargestellt, in welchem die Körbchen 91 und 92 durch ein formstabiles Formteil 98 um ca. 2 cm bis 10 cm, bevorzugt um ca. 3 cm bis 6 cm, besonders bevorzugt um ca. 3 cm bis 5 cm voneinander beabstandet sind. Diese Beabstandung strafft die Haut des Dekolletes, sodass dadurch eine vertikale Sagittalfaltenbildung und sich durch Bewegung ausbildende Fächerfaltenbildung vermieden wird. In Abkehr von der üblichen Öffnung der Unterbrustbügel bei gattungsgemäßen Bügel-Büstenhaltern ist nach dem Gedanken der Erfindung vorgesehen, dass die Unterbrustbügel 93 und 94 je eines Körbchens 91 und 92 einen oberen Bereich aufweisen, in dem die beiden Unterbrustbügel 93 und 94 zwischen den Körbchen 91, 92 auseinanderlaufen, wobei der Winkel α in Bezug auf den Schwerpunkt des jeweiligen Unterbrustbügels 93, 94 als Scheitelpunkt 95, um den die beiden Unterbrustbügel 93 und 94 auseinanderlaufen, ca. 5° bis 45°, bevorzugt ca. 10° bis 30°, besonders bevorzugt ca. 15° bis 25° zur Horizontalen 97 aufweist. In alternativer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass der obere Bereich der beiden Unterbrustbügel 93 und 94 in Bezug auf die oben erwähnte Horizontale parallel zueinander verlaufen. Um eine zu starke Spannung des Unterbrustbandes 96 zu vermeiden, ist vorgesehen, dass durch ein im Unterbrustband 96 und gegebenenfalls in die Körbchen 91 und 92 eingenähtes formstabiles Formteil 98 zwischen den Körbchen 91 und 92 der Abstand der Brüste zueinander mechanisch stabilisiert ist, wobei das Formteil 98 aus einem festeren Gewebe als der Rest des Unterbrustbandes 96, aus einem polymeren Werkstoff oder aus in Textil aufgenommenem Metall besteht.

[0051] In Figur 10 ist schließlich ein Bügel-Büstenhalter 100 dargestellt, welcher mit dem Bügel-Büstenhalter 90 vergleichbar ist, jedoch zusätzlich einen französischen Verschluss 105 im Bereich des zwischen dem Körbchen 101, 102 angeordneten formstabilen Formteiles 104 auf der Körperfront zwischen den beiden Brüsten aufweist. Dieser französische Verschluss 105 erlaubt, dass der Abstand "d" der beiden Körbchen 101 und 102 durch Verlängerung oder Verkürzung des Formteiles 104 variabel einstellbar ist. Dies hilft, die optimale Entlastung der Dekollete-Haut bei einmal gewähltem Sitz des Büstenhalters 100 zu variieren. Die Körbchen 101, 102 können beim bestimmungsgemäßen Tragen des Büstenhalters mindestens eine nach oben zur Körpermitte hin verlaufende Formnaht 108, 109 aufweisen, an welcher sich die Krümmung der Körbchenfläche abrupt ändert.

[0052] In Figur 11.1 ist eine Ansicht auf einen erfindungsgemäßen Büstenhalter 200 mit einem eingenähten Formteil 201 dargestellt, welches zwischen den Körbchen 203, 204 und dem Unterbrustband 202 und in die Körbchen 203 und 204 eingenäht ist und einen französischen Verschluss 205 aufweist, mit dem der Abstand der beiden Körbchen 203 und 204 unabhängig von der Spannung des Unterbrustbandes 202 variiert werden kann. Das Formteil 201 ist in Figur 11.2 gesondert dargestellt und ist in dieser Form durch den französischen Verschluss 205 zweiteilig aufgebaut. Das Formteil 201 weist zusätzlich zwei Teilschalen 201.1 und 201.2 aus einem festen Material, Kunststoff, ein Kunststoffgeflecht oder ein Drahtbügelgeflecht auf, deren Schalenform an die Wunschform der Brüste in den Körbchen angepasst ist.

[0053] In Figur 12.1 ist ein erfindungsgemäßer Büstenhalter 300 dargestellt, welcher ein formstabiles Formteil 301 ohne französischen Verschluss aufweist. Das Formteil 301 ist dabei in das Unterbrustband 302 und in die Körbchen 303 und 304 eingenäht. In Figur 12.2 ist das Formteil 301 mit dem formstabilen Teilschalen 301.1, 301.2, gesondert dargestellt.

[0054] In Figur 13.1 ist ein erfindungsgemäßer Büstenhalter 400 dargestellt, welcher ausschließlich ein formstabiles Formteil 401 zwischen zwei Unterbrustbügeln 406 unter den Körbchen 403 und 404 aufweist. Das Formteil 401 hält die beiden Unterbrustbügel 406 auf konstanten Abstand, der durch den französischen Verschluss 405 als Teil des Formteils 401 einstellbar ist. In Figur 13.2 ist das Formteil 401 gesondert dargestellt, wobei die Unterbrustbügel 406 gestrichelt eingezeichnet sind.

[0055] In Figur 14.1 ist schließlich eine einfache Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Büstenhalters 500 dargestellt, welches ausschließlich ein formstabiles Formteil 501 im Unterbrustband 502 zwischen den beiden Körbchen 503 und 504 aufweist. Das Formteil 501 ist in Figur 14.2 gesondert dargestellt, wobei der Eingriff oder die Verbindung mit den gestrichelten gezeichneten Unterbrustbügeln 506 dargestellt ist.

[0056] In Figur 15 ist ein wahlweise trägerloser Büstenhalter 500 aus Figur 14.1 dargestellt, wie er bestimmungsgemäß getragen wird. Durch den Abstand der beiden Körbchen 503 und 504, der durch das Formteil 501 erzwungen wird, bilden die Brüste ohne Ausbildung von Sagittalfalten, Fächerfalten und Transversalfalten ein dekoratives Dekollete.

[0057] In Figur 16 ist ein wahlweise trägerloser Büstenhalter 300 aus Figur 12.1 dargestellt, wie er bestimmungsgemäß getragen wird. Durch den Abstand der beiden Körbchen 303 und 304, der durch das Formteil 301 erzwungen wird, liegen die Brüste ohne Ausbildung von Sagittalfalten, Fächerfalten und Transversalfalten auf dem Dekollete auf. Dabei werden die Brüste durch die Teilschalen 301.1 und 301.2 des Formteils 301 im Bereich des Brustbeins besonders gestützt, und es wird ein faltenfreies Dekollete erzeugt.

[0058] Neben Figur 14.2 ist mit Pfeilen die Erstreckung des im Wesentlichen flächigen, bandartigen Formteiles erläutert. Mit "X" ist die Längserstreckung angegeben, mit "Y" die Höhenerstreckung und mit "Z" die Querrichtung (die Achse durchstößt die Zeichnungsebene von hinten nach vorn), in welcher das Formteil biegeelastisch ist.

[0059] Die Erfindung ist nicht auf das Ausführungsbeispiel beschränkt, sondern im Rahmen der Offenbarung vielfach variabel.

[0060] Alle in der textlichen Beschreibung und der Zeichnung offenbarten Merkmale werden als erfindungswesentlich angesehen.

Bezugszeichenliste



[0061] 
10
Büstenhalter
11,12
Brust
13
Brustansatz
24
Sagittalfalte
25
Transversalfalte
30
Büstenhalter
34
Sagittalfalte
35
Transversalfalte
40
Büstenhalter
41, 42
Körbchen
43
Dekollete
44
Sagittalfalte
45
Transversalfalten
46
Formteil
50
Bügel-Büstenhalter
51, 52
Körbchen
53
Dekollete
54
Sagittalfalten
55
Transversalfalten
56
Formteil
60
Push-Up-Büstenhalter
61, 62
Öffnung
61', 61'
Körbchen
70
Bügel-Büstenhalter
71, 72
Körbchen
90
Bügel-Büstenhalter
91, 92
Körbchen
93, 94
Unterbrustbügel
95
Scheitelpunkt
96
Unterbrustband
97
Horizontale
98
Formteil
100
Bügel-Büstenhalter
101, 102
Körbchen
104
Formteil
105
französischer Verschluss
106, 107
Brustpolster
108, 109
Formnaht
200
Büstenhalter
201
Formteil
201.1,201.2
Teilschale
202
Unterbrustband
203, 204
Körbchen
205
französischer Verschluss
300
Büstenhalter
301
Formteil
301.1,301.2
Teilschale
302
Unterbrustband
303, 304
Körbchen
400
Büstenhalter
401
Formteil
402
Unterbrustband
403, 404
Körbchen
405
französischer Verschluss
406
Unterbrustbügel
500
Büstenhalter
501
Formteil
502
Unterbrustband
503, 504
Körbchen
506
Unterbrustbügel
α
Winkel
d
Abstand



Ansprüche

1. Büstenhalter zur Stabilisierung und Formgebung der weiblichen Brust, mit Körbchen (41,42; 51,52; 91,92; 101,102; 203,204; 303,304; 403,404; 503,504) zur Aufnahme der Brust, wobei die beiden Körbchen (41,42; 51,52; 91,92; 101,102; 203,204; 303,304; 403,404; 503,504) durch ein Brückenteil um bis zu 10 cm, voneinander beabstandet sind,
dadurch gekennzeichnet, dass das Brückenteil ein formstabiles Formteil (46; 56; 98; 104; 201; 301; 401; 501) ist, durch welches die Körbchen auf konstanten Abstand gehalten sind.
 
2. Büstenhalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das formstabile Formteil (201; 301) zwei an dessen zu den Körbchen (203, 204; 303, 304) weisenden Endbereichen angeschlossene oder angeformte formstabile Teilschalen (201.1, 201.2, 301.1, 301.2) aufweist oder bildet, von denen jeweils eine in ein Körbchen integriert ist.
 
3. Büstenhalter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Teilschalen (201.1, 201.2; 301.1, 301.2) eine Höhe aufweisen, die mindestens annähernd der Höhe der Körbchen (203, 204; 303, 304) in den einander zugewandten Endbereichen entspricht, und eine Breite, die sich über ein Viertel oder höchstens ein Drittel des Körbchens von dessen dem anderen Körbchen zugewandten Endbereich bis zu dessen diesem abgewandten Mittelbereich erstreckt.
 
4. Büstenhalter nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass die Körbchen (91, 92; 203, 204; 303, 304; 403, 404; 503, 504) über ein Unterbrustband (96; 202; 302; 402; 502) miteinander verbunden sind.
 
5. Büstenhalter nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass das formstabile Formteil (98; 201; 301; 401; 501) in das Unterbrustband (96; 202; 302; 402; 502) integriert ist.
 
6. Büstenhalter nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass der Büstenhalter Unterbrustbügel (93, 94; 406; 506) aufweist, die um die Unterseite der Körbchen (91, 92; 403, 404; 503, 504) und entlang der einander zugewandten Seitenbereiche der Körbchen verlaufen, und dass das formstabile Formteil (98; 401; 501) die Unterbrustbügel miteinander verbindet.
 
7. Büstenhalter nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass das formstabile Formteil (104; 201; 401) aus zueinander verstellbaren und in unterschiedlichen Verstellpositionen miteinander fixierbaren Teilen besteht, sodass die den Abstand der Körbchen bestimmende Länge des Formteiles variabel ist.
 
8. Büstenhalter nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Unterbrustbügel (93, 94; 406; 506) entlang der einander zugewandten Seitenbereiche der Körbchen (91, 92; 403, 404; 503, 504) bis an das obere Ende der Seitenbereiche verlaufend angeordnet sind.
 
9. Büstenhalter nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die freien Enden der Unterbrustbügel (93, 94; 406; 506) im Seitenbereich der Körbchen (91, 92; 403, 404; 503, 504) voneinander divergierend auslaufen.
 
10. Büstenhalter nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das formstabile Formteil (46; 56; 98; 104; 201; 301; 401; 501) aus einer formfesten Gewebestruktur, aus einem formstabilen Kunststoff, aus in Textil aufgenommenem Metall oder einer Kombination daraus besteht.
 
11. Büstenhalter nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das formstabile Formteil (46; 56; 98; 104; 201; 301; 401; 501) ein im Wesentlichen flaches, bandartiges Element ist, welches in X-Richtung entsprechend seiner Längserstreckung und in Y-Richtung entsprechend seiner Höhenerstreckung formsteif ist und in Z-Richtung biegeelastisch ist.
 




Zeichnung



















Recherchenbericht









Recherchenbericht




Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente