[0001] Die Erfindung betrifft ein Einlegeteil nach dem Oberbegriff von Anspruch 1 und ein
Knieschützer ausgebildet zur Aufnahme des Einlegeteils.
[0002] Knieschützer oder Knieschoner werden oft von Personen benutzt, die kniend arbeiten.
Dabei schützt der Knieschützer das Knie der Person vor Druck und Verletzungen, die
durch Reibung zwischen dem Knie und dem Boden entstehen können, auf welchem die Person
kniet.
[0003] Ein Knieschützer ist beispielsweise aus
DE 101 20 823 A1 bekannt. Der Knieschützer ist eine Schale, in welche ein Einlegeteil eingelegt ist.
Die Schale ist aus einem harten Material gefertigt und umschließt das Knie. In der
Schale befindet sich ein Polster, das sich beim Einlegen in die Schale elastisch verformt.
Bekannt sind auch Knieschoner, bei denen ein Polster auf einem Band befestigt ist.
Ein Abriebschutz auf der Außenseite des Polsters schützt dieses vor Verschleiß.
[0004] Für den Fall, dass ein eingelegtes Polster verrutscht, könnte Druck auf das Knie
ausgeübt werden, der für die tragende Person unangenehm ist. Auch könnte ein Band,
auf dessen Außenseite das Polster befestigt ist, beim Knien einen für die Person unangenehmen
Druck auf das Knie ausüben.
[0005] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Knieschützer der eingangs genannten
Art vorzuschlagen, so dass in einfacher Art und Weise ein verbesserter Knieschützer
mit erhöhtem Tragekomfort angegeben wird.
[0006] Die erfindungsgemäße Lösung der Aufgabe erfolgt durch einen Knieschützer, der ein
Einlegeteil umfasst, und einem Einlegeteil für einen Knieschützer. Das Einlegeteil
umfasst ein elastisch verformbares Material, eine Innenseite und eine Außenseite und
ist dadurch gekennzeichnet, dass die Innenseite des Einlegeteils eine angepasste Vertiefung
aufweist.
[0007] Durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen wird in vorteilhafter Weise ein Einlegeteil
ausgebildet, das sich dadurch auszeichnet, dass das Einlegeteil an die Form des jeweiligen
Knies angepasst ist: das Knie wird in der Vertiefung an der Innenseite des Einlegeteils
aufgenommen, wodurch das Knie vom Einlegeteil zumindest teilweise umschlossen ist
und das Einlegeteil durch elastische Verformung an die jeweilige Form des Knies anpasst
ist.
[0008] Durch das erfindungsgemäße Einlegeteil erhöht sich der Tragekomfort, weil auf das
Knie, insbesondere bei langem Tragen, wenig Druck ausgeübt wird und die Vertiefung
der Innenseite auch beispielsweise dann angepasst ist, wenn sich die Lage des Knies
durch dessen Bewegung verändert.
[0009] Eine andere vorteilhafte Weiterentwicklung sieht vor, dass die Vertiefung eine Erhebung
umfasst. Die Erhebung ist beispielsweise an der Stelle der Innenseite des Einlegeteils
angeordnet an der sich der Bereich unterhalb der Kniescheibe befindet. Dadurch verformt
sich die Erhebung entsprechend der Anatomie des Knies. Somit ist ein erhöhter Tragekomfort
ermöglicht.
[0010] In einer anderen vorteilhaften Weiterentwicklung zeichnet sich das Einlegeteil dadurch
aus, dass die Vertiefung in einem oberen Bereich der Innenseite größer als in einem
unteren Bereich der Innenseite ist. Insbesondere beim Beugen wird der obere Bereich
des Einlegeteils stärker gedehnt oder ist einem höheren Druck ausgesetzt. Durch die
größere Vertiefung ist die Beanspruchung des oberen Bereichs der Innenseite reduziert
im Vergleich zu herkömmlichen Polstern in Knieschützern oder Knieschonern. Gleichzeitig
erhöht sich der Tragekomfort durch die angepasste Vertiefung der Innenseite des Einlegeteils,
insbesondere ist der obere Bereich des Knies geschützt auch bei einem starken Anwinkeln
des Knies und damit starker Beanspruchung des Einlegeteils.
[0011] Eine andere vorteilhafte Weiterentwicklung sieht vor, dass das Einlegeteil im oberen
Bereich eine Wölbung aufweist. Die Wölbung des oberen Bereichs des Einlegeteils ist
ähnlich der Wölbung eines gebeugten Knies, wobei ein Randbereich der Innenseite des
Einlegeteils zumindest im oberen Bereich des Einlegeteils nach oben gekrümmt ausgebildet
ist. Auch kann die Außenseite des Einlegeteils in dessen oberen Bereich nach oben
gekrümmt ausgebildet sein.
[0012] In einer anderen vorteilhaften Weiterentwicklung ist vorgesehen, dass das Einlegeteil
im unteren Bereich im Wesentlichen ohne Wölbung ausgebildet ist. Beispielsweise ist
der untere Rand der Innenseite zumindest mittig flach ausgebildet. Auch kann vorgesehen
sein, dass der untere Bereich des Einlegeteils nach unten verjüngend ausgebildet ist.
Dies begünstigt wiederum die Anpassung der Vertiefung der Innenseite des Einlegeteils.
Auch kann die Innenseite des Einlegeteils symmetrisch zu einer Längsachse desselben
ausgebildet sein.
[0013] Um das Einlegeteil noch weiter zu verbessern ist in einer vorteilhaften Weiterentwicklung
vorgesehen, dass die Erhebung in einem mittleren Bereich der Innenseite angeordnet
ist. Dies ermöglicht eine verbesserte angepasste Vertiefung. Vorteilhafterweise ist
die Erhebung im mittigen Bereich der Kniescheibe vorgesehen und ermöglicht eine Entlastung
an der am meisten beanspruchten Stelle, außerdem kann durch die Erhebung das Einlegeteil
an dieser Stelle ggf. verstärkt werden.
[0014] Eine andere vorteilhafte Weiterentwicklung sieht vor, dass das Einlegeteil ein Polster
oder Kissen umfasst. Die Außenseite des Einlegeteils kann eine Schicht aus Neopren
oder Neoprenhülle aufweisen, die wasserundurchlässig und/oder atmungsaktiv ausgebildet
ist, wodurch sich der Tragekomfort verbessert. Auch kann die Außenseite des Einlegeteils
einen Abriebschutz umfassen.
[0015] Um das Einlegeteil noch weiter zu verbessern ist in einer vorteilhaften Weiterentwicklung
vorgesehen, dass der mittlere, obere und/oder untere Bereich aus gleichem oder unterschiedlich
elastisch verformbaren Material ausgebildet ist. Dadurch kann die angepasste Vertiefung
optimal verformt werden.
[0016] Durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen wird in vorteilhafter Weise ein Knieschützer
ausgebildet, der sich dadurch auszeichnet, dass er ein Einlegeteil (wie oben beschrieben),
wenigstens ein Halteelement und ein Trägerelement umfasst. Durch den erfindungsgemäßen
Knieschützer erhöht sich der Tragekomfort, da das Knie in der angepassten Vertiefung
des Einlegeteils aufgenommen ist. Dabei kann das Einlegeteil am Trägerelement dauerhaft
oder lösbar befestigt sein. Auch kann die Außenseite des Einlegeteils das Trägerelement
zumindest teilweise ersetzen, beispielsweise fügt sich die Außenseite des Einlegeteils
in eine Ausnehmung des Trägerelements. Das wenigstens eine Halteelement dient der
Befestigung des Knieschützers am Knie und weist beispielsweise Klettverschlüsse auf.
[0017] Eine andere vorteilhafte Weiterentwicklung sieht vor, dass der das Trägerelement
und/oder das Einlegeteil auf der Außenseite einen Abriebschutz umfasst. Der Abriebschutz
kann sich über die gesamte Außenseite erstrecken. Vorteilhaft wird der Abriebschutz
die Bereiche des Trägerelements oder des Einlegeteils umfassen, die bei Verwendung
des Knieschützers mit dem Boden in Berührung kommen. Der Abriebschutz umfasst vorteilhafterweise
Kevlar-Gewebe oder ein anderes Material, das eine hohe Belastbarkeit und Abriebfestigkeit
aufweist. Auch kann der Knieschützer, das Trägerelement, das Halteelement oder das
Einlegeteil eine Neoprenhülle aufweisen, die wasserundurchlässig und/oder atmungsaktiv
ist.
[0018] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0019] Weitere Einzelheiten der Erfindung sind den Ausführungsbeispielen zu entnehmen, die
im Folgenden anhand der Figuren beschrieben wird. Es zeigen:
Figur 1: ein Ausführungsbeispiel eines Einlegeteils,
Figur 2: eine Schnittansicht des Ausführungsbeispiels aus Fig. 1,
Figur 3: eine weitere Schnittansicht des Ausführungsbeispiels aus Fig. 1,
Figur 4: eine räumliche Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines Einlegeteils,
Figur 5: ein Ausführungsbeispiel eines Knieschützers.
[0020] In Figur 1 ist ein Einlegeteil 1 dargestellt, das eine Außenseite 2 und eine Innenseite
3 aufweist. Die Innenseite 3 weist eine angepasste Vertiefung 4 auf. Das Knie wird
in der Vertiefung 4 an der Innenseite 3 des Einlegeteils 1 aufgenommen, wobei das
Knie vom Einlegeteil 1 zumindest teilweise umschlossen ist. Das Einlegeteil 1 ist
aus einem elastisch verformbaren Material. Die Vertiefung 4 verformt sich beispielsweise
durch Druck und passt sich der Form des Knies an.
[0021] Die Vertiefung 4 weist eine Erhebung 5 auf. Die Erhebung 5 ist an der Stelle der
Innenseite 3 des Einlegeteils 1 angeordnet an der sich der Bereich unterhalb der Kniescheibe
befindet. Wird durch das Knie Druck auf das Einlegeteil 1 ausgeübt, beispielsweise
bei Verrichtung einer kieenden Tätigkeit, verformt sich die Erhebung 5 entsprechend.
[0022] Die Vertiefung 4 ist in einem oberen Bereich 6 der Innenseite 3 größer als in einem
unteren Bereich 7 der Innenseite 3. Wird das Knie gebeugt, wird der obere Bereich
6 des Einlegeteils 1 stärker gedehnt oder ist einem höheren Druck ausgesetzt. Durch
die größere Vertiefung 4 im oberen Bereich 6 ist dessen Beanspruchung vermindert im
Vergleich zu herkömmlichen Polstern in Knieschützern oder Knieschonern. Gleichzeitig
erhöht sich der Tragekomfort durch die angepasste Vertiefung 4 der Innenseite 3 des
Einlegeteils 1.
[0023] Figur 2 zeigt einen Vollschnitt A-A aus Fig. 1. In Fig. 2 ist die gekrümmte Außenseite
2 und Innenseite 3 als auch die Vertiefung 4 dargestellt. Das gezeigte Einlegeteil
1 ist symmetrisch zu seiner Längsachse ausgebildet. Eine Verformung der Vertiefung
4 ist auf der Innenseite 3 wird durch das elastisch verformbare Material des Einlegeteils
1 möglich.
[0024] Figur 3 zeigt einen Vollschnitt B-B aus Fig. 1. Die gezeigte Erhebung 5 der Vertiefung
4 ist in einem mittleren Bereich 8 angeordnet. Der obere Bereich 6 weist eine Wölbung
auf. Die Wölbung erstreckt sich beim Tragen bzw. entlang des Knies. In diesem Ausführungsbeispiel
ist die Innenseite 3 als auch die Außenseite 2 gewölbt. Es ist auch möglich nur die
Innenseite 3 des Einlegeteils 1 nach oben zu wölben.
[0025] Das Einlegeteil 1 ist im unteren Bereich 7 im Wesentlichen ohne Wölbung ausgebildet.
Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist der untere Rand 9 der Innenseite mittig flach
ausgebildet.
[0026] Ist in einem anderen Ausführungsbeispiel vorgesehen, dass das Einlegeteil 1 teilweise
den Boden berührt kann an der Außenseite 2 des Einlegeteils 1 ein Abriebschutz vorgesehen
sein. Der Abriebschutz ermöglicht eine lange Lebensdauer des Einlegeteils 1.
[0027] Figur 4 zeigt eine räumliche Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines Einlegeteils
1. Die Vertiefung 4 der Innenseite 3 ist im oberen Bereich 6 größer als im unteren
Bereich 7. Die Vertiefung 4 ist an das Knie angepasst und bietet einen erhöhten Tragekomfort.
[0028] In der räumlichen Darstellung ist die symmetrisch zur Längsachse des Einlegeteils
1 gekrümmte Innenseite 3 gezeigt. Die gekrümmte Innenseite 3 ermöglicht eine vereinfachte
Anpassung der Vertiefung 4. Der untere Rand 9 der Vertiefung 4 ist in seinem zentralen
Bereich nicht gekrümmt und flach ausgebildet.
[0029] In Figur 5 ist ein Ausführungsbeispiel eines Knieschützers 10 gezeigt. Der Knieschützer
10 weist ein Einlegeteil 1, ein Trägerelement 12 und mehrere Halteelemente 11 auf.
Die Halteelemente 11 befestigen den Knieschützers am Knie und sind inn diesem Ausführungsbeispiel
Klettverschlüsse.
[0030] Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist das Einlegeteil 1 an dem Trägerelement 12 angenäht.
Dazu weist das Trägerelement 12 eine Ausnehmung auf, die der Größe des Einlegeteils
1 entspricht. Das Einlegeteil 1 weist auf seiner Außenseite 2 einen Abriebschutz,
beispielsweise aus Kevlar-Gewebe, auf.
[0031] Der gezeigte Knieschützer 10 weist eine Neoprenhülle auf, die vorzugsweise wasserundurchlässig
und/oder atmungsaktiv ist.
[0032] Zusammenfassend ist festzuhalten, dass durch die beschriebenen Maßnahmen ein Einlegeteil
und ein Knieschützer ausgebildet ist, durch die in einfacher Art und Weise ein erhöhter
Tragekomfort bei längerer Lebensdauer erreicht werden kann, indem das Einlegeteil
eine angepasste Vertiefung aufweist.
1. Einlegeteil (1) für einen Knieschützer, wobei das Einlegeteil (1) ein elastisch verformbares
Material, eine Innenseite (2) und eine Außenseite (3) umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass die Innenseite (2) des Einlegeteils (1) eine angepasste Vertiefung (4) aufweist.
2. Einlegeteil (1) nach Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Vertiefung (4) eine Erhebung (5) umfasst.
3. Einlegeteil (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Vertiefung (4) in einem oberen Bereich (6) der Innenseite (3) größer als in einem
unteren Bereich (7) der Innenseite (3) ist.
4. Einlegeteil (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Einlegeteil (1) im oberen Bereich (6) eine Wölbung aufweist.
5. Einlegeteil (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Einlegeteil (1) im unteren Bereich (7) im Wesentlichen ohne Wölbung ausgebildet
ist.
6. Einlegeteil (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Erhebung (5) in einem mittleren Bereich (8) der Innenseite (4) angeordnet ist.
7. Einlegeteil (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Einlegeteil (1) ein Polster oder Kissen umfasst.
8. Einlegeteil (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der mittlere, obere und/oder untere Bereich (6, 7, 8) der Innenseite (3) aus gleichem
oder unterschiedlich elastisch verformbaren Material ausgebildet ist.
9. Knieschützer (10), umfassend ein Einlegeteil (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
wenigstens ein Halteelement (11) und ein Trägerelement (12).
10. Knieschützer (10) nach Anspruch 9, wobei das Trägerelement (12) und/oder das Einlegeteil
(1) auf der Außenseite einen Abriebschutz umfasst.