[0001] Die Erfindung betrifft ein Schraubmaschine, insbesondere eine handgehaltene Schraubmaschine,
mit einer Werkzeugaufnahme zur Aufnahme eines Schraubwerkzeugs und mit einem Antrieb
zum Dreh-Antreiben der Werkzeugaufnahme, wobei der Antrieb einen insbesondere elektrischen
Antriebsmotor umfasst, dessen Abtrieb zur Erzeugung eines Drehmoments an der Werkzeugaufnahme
direkt oder über ein Getriebe mit der Werkzeugaufnahme drehgekoppelt ist, wobei der
Antrieb in einem Gehäuse der Schraubmaschine aufgenommen ist und sich über einen Verformungskörper
an dem Gehäuse abstützt, wobei die Schraubmaschine mindestens einen Verformungssensor
zur Erfassung einer Verformung des Verformungskörpers bei einem Einschrauben einer
Schraube aufweist, bei dem sich der Antrieb mit einem Schraub-Drehmoment an dem Verformungskörper
abstützt, und wobei die Schraubmaschine eine Busschnittstelle zur Übertragung von
Busnachrichten aufweist, die anhand eines Ausgangssignals des mindestens einen Verformungssensors
gebildet sind und das Schraub-Drehmoment repräsentieren.
[0002] Eine derartige Schraubmaschine ist z.B. in
WO2011120579A1 schematisch dargestellt.
[0003] Die Anmelderin fertigt Schraubmaschinen der eingangs erwähnten Art, wobei die Busschnittstelle
anhand einer Leiterplatine realisiert ist, die mit dem mindestens einen Verformungssensor
elektrisch verbunden ist. Die elektrischen Leitungen führen vom Verformungssensor
am Antriebsmotor vorbei zur Leiterplatine, welche die Signale des mindestens einen
Verformungssensors aufbereitet und über den Bus bereitstellt, beispielsweise für eine
Steuerungseinrichtung einer Schraubstation. Die Steuerungseinrichtung steuert die
Schraubmaschine an, beispielsweise indem sie das Drehmoment überwacht und den Antriebsmotor
abschaltet, wenn die einzuschraubende Schraube mit dem gewünschten Drehmoment, also
einem Soll-Drehmoment eingeschraubt ist. Die Drehmomentabschaltung funktioniert in
der Praxis zwar zufriedenstellend. Allerdings ist die individuelle Anpassung von Schraubmaschinen,
insbesondere die Kalibrierung, mit der bekannten Anordnung schwierig.
[0004] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine verbesserte Schraubmaschine
bereitzustellen.
[0005] Zur Lösung der Aufgabe bei einer Schraubmaschine der eingangs genannten Art vorgesehen,
dass unmittelbar an dem Verformungskörper eine Auswerteeinrichtung für das Ausgangssignal
des mindestens einen Verformungssensors und ein Buskoppler zur Erzeugung und Übertragung
der Busnachrichten angeordnet sind und mit dem Verformungskörper eine integrierte
Antriebsabstützbaueinheit bilden.
[0006] Es ist ein Grundgedanke der vorliegenden Erfindung, dass die Busschnittstelle und
der Verformungskörper eine integrierte Baueinheit bilden, nämlich die Antriebsabstützbaueinheit.
Die einzelnen Parameter dieser Antriebsabstützbaueinheit, beispielsweise die Kenndaten
des mindestens einen Verformungssensors, können direkt in das modulartige Bauteil,
nämlich die Antriebsabstützbaueinheit eingebracht werden. Die Antriebsabstützbaueinheit
kann quasi als ein Modul in verschieden ausgestaltete Schraubmaschinen eingebaut werden
und stellt bereits integral die Auswertung der Sensorsignale und die Busschnittstelle
bereit. Eine elektrische Verbindung mit einer an einer anderen Stelle der Schraubmaschine
angeordneten Auswerteelektronik, die Anpassung einer solchen Auswerteelektronik an
die am Verformungskörper jeweils verwendeten Verformungssensoren und dergleichen sind
nicht notwendig, sondern können vor Ort, nämlich an der Antriebsabstützbaueinheit
vorgenommen werden. Diese stellt sozusagen ein einfach in den jeweiligen Schrauber
oder die Schraubmaschine einbaubares Modul dar. Im Hinblick auf Fertigung und Ersatzteilbeschaffung
ist dies von großem Vorteil.
[0007] Die Antriebsabstützbaueinheit kann beispielsweise eine Art Transducer darstellen,
der in die produzierte Schraubmaschinen eingebaut werden kann. Die Antriebsabstützbaueinheit
kann vorproduziert werden, beispielsweise kalibriert werden, und dann bei Bedarf in
die Schraubmaschinen eingebaut werden.
[0008] Das Modul der Antriebsabstützbaueinheit kann sozusagen ein Unikat bilden, das in
eine ansonsten vorproduzierte Schraubmaschine, sozusagen eine "rohe" Spindel, eingebaut
werden kann.
[0009] Aber auch in Bezug auf die elektrische Signalverarbeitung wird auf dem erfindungsgemäßen
Weg eine Verbesserung erzielt. Die Signalverarbeitung des mindestens einen Ausgangssignals
des mindestens einen Verformungssensors erfolgt vor Ort, nämlich am Modul der Antriebsabstützbaueinheit,
so dass nur kurze Leitungswege zwischen einerseits der Sensoranordnung mit dem mindestens
einen Verformungssensor und andererseits der Auswerteeinrichtung und dem Buskoppler
notwendig sind. Eine Signalverfälschung, die z.B. bei nahe beispielsweise am Antriebsmotor
und dessen elektrischem Feld vorbeigeführten Sensorsignalen auftreten kann, ist dadurch
vermieden oder wird jedenfalls deutlich verringert. Eine Entstörung ist nicht oder
in geringerem Maß nötig.
[0010] Das mindestens eine Ausgangssignal wird von der Auswerteeinrichtung z.B. nur digitalisiert,
kann aber auch modifiziert werden. Die Auswerteeinrichtung umfasst z.B. mindestens
einen Analog/Digitalwandler.
[0011] Es ist möglich, dass die Auswerteeinrichtung das mindestens eine Ausgangssignal z.B.
mit einem Umrechnungsfaktor umrechnet und/oder eine Pegelanpassung vornimmt oder dergleichen
anderweitig modifiziert.
[0012] Der Buskoppler kann z. B. einen Ethernet-Bus, einen I2C-Bus, einen Feldbus oder dergleichen
bedienen, d.h. Busnachrichten in dem jeweiligen Bus-Protokoll senden und empfangen.
Unter einem Bus soll jede Art von serieller digitaler Datenübertragung verstanden
werden.
[0013] Die Schraubmaschine kann selbstverständlich weitere Buskoppler aufweisen, beispielsweise
kann vorgesehen sein, dass der bei der Auswerteeinrichtung vorgesehene bzw. einen
Bestandteil der Antriebsabstützbaueinheit bildende Buskoppler über einen internen
Bus mit einem zur externen Bus-Kommunikation vorgesehenen Buskoppler kommuniziert.
Es ist beispielsweise möglich, dass der einen Bestandteil der Antriebsabstützbaueinheit
bildende Buskoppler über einen I2C-Bus mit dem "Extern"-Buskoppler kommuniziert, welches
seinerseits beispielsweise über drahtgebundenes oder drahtloses Ethernet oder einem
sonstigen Bus mit der Steuerungseinrichtung kommuniziert.
[0014] Die integrierte Antriebsabstützbaueinheit ist also als eine Modulkomponente in das
Gehäuse der Schraubmaschine einbaubar. Die Modul-Abstützbaueinheit bildet also beispielsweise
eine Art Drehmoment-Erfassungsmodul mit integriertem Buskoppler und Auswerteeinrichtung.
[0015] Zwischen der Auswerteeinrichtung und dem mindestens einen Verformungssensor oder
der Sensoranordnung, die mehrere Verformungssensoren aufweist, sind zweckmäßigerweise
flexible Leitungen vorgesehen. Flexible Leitungen haben den Vorteil, dass keine mechanische
Spannung von der Auswerteeinrichtung, beispielsweise einem Leiterkörper, an dem die
Auswerteeinrichtung angeordnet ist, und der Sensoranordnung mit dem mindestens einen
Verformungssensor auftritt.
[0016] Eine in der Zeichnung nicht dargestellte Ausführungsform der Erfindung sieht vor,
dass sich der Antriebsmotor über den Verformungskörper bzw. die Antriebsabstützbaueinheit
direkt am Gehäuse der Schraubmaschine abstützt.
[0017] Der Antriebsmotor kann sich - was auch in der Zeichnung nicht dargestellt ist - auch
über das zwischen dem Antriebsmotor und der Werkzeugaufnahme geschaltete Getriebe
an der Antriebsabstützbaueinheit somit letztlich am Gehäuse der Schraubmaschine abstützen.
[0018] Die in der Zeichnung dargestellte Ausführungsform sieht vor, dass sich das Getriebe
über die Antriebsabstützbaueinheit am Gehäuse der Schraubmaschine abstützt. Das Getriebe
ist im Gehäuse der Schraubmaschine schwimmend aufgenommen und stützt sich über den
Verformungskörper am Gehäuse der Schraubmaschine ab. Das Getriebe selbst wird vom
Antriebsmotor angetrieben und treibt seinerseits wiederum die Werkzeugaufnahme an.
[0019] Die Antriebsabstützbaueinheit weist zweckmäßigerweise mit dem Buskoppler verbundene
elektrische Anschlüsse oder Anschlussleitungen zur Übertragung der Busnachrichten
auf. Beispielsweise führt eine Busleitung direkt zur Antriebsabstützbaueinheit. Die
Anschlussleitungen können fest mit beispielsweise einem Leiterkörper, der die Auswerteeinrichtung
und/oder in Buskoppler trägt, verbunden sein. Dort können aber auch Steckkontakte
zum Einstecken derartiger Anschlussleitungen vorgesehen sein.
[0020] Die Anschlussleitung umfasst zweckmäßigerweise eine Busleitung. Auch elektrische
Versorgungsleitungen können Bestandteil der Anschlussleitung sein.
[0021] Der Buskoppler und/oder die Auswerteeinrichtung sind zweckmäßigerweise an einem Leiterkörper
angeordnet. Es können selbstverständlich mehrere Leiterkörper vorgesehen sein, von
denen einer den Buskoppler, ein anderer die Auswerteeinrichtung trägt. Auch weitere
Komponenten, die nachfolgend noch erwähnt werden, können jeweils einen individuellen
Leiterkörper angeordnet sein. Zwischen den Leiterkörper sind dann elektrische Leitungen
vorgesehen, beispielsweise biegeflexible Leiterabschnitte eines Leiterkörpers oder
dediziert einzelne elektrische Kabel oder Adern.
[0022] Es ist vorteilhaft, wenn ein einziger Leiterkörper vorgesehen ist, der durchaus mehrere
Abschnitte umfassen kann, nämlich feste Abschnitte und biegeflexible Abschnitte oder
dergleichen. Das wird anhand der Zeichnung noch deutlich.
[0023] Jedenfalls ist es vorteilhaft, wenn der Leiterkörper zur Anpassung an eine Kontur
des Verformungskörpers, an der der Leiterkörper angeordnet ist, insgesamt biegeflexibel
ist oder biegeflexible Abschnitte aufweist. Es kann vorgesehen sein, dass einzelne
Abschnitte des Leiterkörpers fest sind, um dort beispielsweise elektrische Komponenten
anzuordnen, Beispielsweise mittels Lötverbindung, während andere Abschnitte des Leiterkörpers
biegeflexibel sind, um die Anpassung an die Kontur des Verformungskörpers zu ermöglichen.
[0024] Eine weitere Ausführungsform der Erfindung, die auch mit der Biegeflexibilität kombinierbar
ist, sieht vor, dass der Leiterkörper eine an die Kontur des Verformungskörpers angepasste
Leiterkörper-Kontur aufweist. Beispielsweise könnte der Leiterkörper als so genannte
MID-Struktur (MID = Molded Interconnect Device) aufgebaut sein.
[0025] Es ist vorteilhaft, wenn mehrere Verformungssensoren vorgesehen sind, beispielsweise
zwei, vier oder mehr. Bevorzugt ist es, wenn die Verformungssensoren beispielsweise
über einen Außenumfang oder einem Innenumfang des Verformungskörpers winkelbeabstandet
angeordnet sind.
[0026] Bevorzugt ist es, wenn der mindestens eine Verformungssensor oder eine Sensoranordnung
umfassend mehrere Verformungssensoren zwischen dem Leiterkörper und dem Verformungskörper
angeordnet sind. Die Sandwich-Anordnung, bei der der jeweilige Verformungssensor sozusagen
die geschützte Mittellage bildet, ist mechanisch besonders belastbar. Der Leiterkörper
schützt sozusagen den mindestens einen Verformungssensor.
[0027] Der mindestens eine Verformungssensor umfasst vorteilhaft einen Dehnungssensor, zum
Beispiel einen Dehnungsmessstreifen.
[0028] Der Leiterkörper kann als eine Art Gehäuse oder Schutzgehäuse ausgestaltet sein.
Bevorzugt ist es, wenn der Leiterkörper, zum Beispiel eine Platine, insbesondere auch
eine biegeflexible Abschnitte aufweisende Platine, den mindestens einen an dem Verformungskörper
angeordneten Verformungssensor einhaust. Der Leiterkörper kann beispielsweise ein
zylindrisches oder teilzylindrisches Schutzgehäuse für den mindestens einen Verformungssensor
bilden.
[0029] Es ist vorteilhaft, wenn der Leiterkörper und die daran angeordneten Komponenten,
zum Beispiel Buskoppler, Auswerteeinrichtung, Filterelemente und dergleichen, mechanisch
möglichst gering belastet sind. Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung sieht
für diesen Fall beispielsweise vor, dass der Leiterkörper zur Entkopplung von einer
Torsion des Verformungskörpers schwimmend an dem Verformungskörper gehaltert ist.
Es ist auch möglich, dass die schwimmende Anordnung nur teilweise realisiert ist,
d.h. dass eine Ausführungsform der Erfindung zweckmäßigerweise vorsieht, dass der
Leiterkörper nur an einer Stelle oder nur einer Umfangsposition drehfest mit dem Verformungskörper
verbunden ist.
[0030] Eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass der Leiterkörper
integral flexible Anschlüsse zur elektrischen Verbindung mit dem mindestens einen
Verformungssensor aufweist. Beispielsweise können Kontaktfahnen oder dergleichen andere
flexibel vorstehende Anschlussvorsprünge vorgesehen sein, die mit dem oder den Verformungssensor
und verbunden werden können.
[0031] Es ist aber selbstverständlich auch möglich, dass einzelne elektrische Leitungen
zwischen dem Leiterkörper und dem jeweiligen Verformungssensor vorgesehen sind. Beispielsweise
ist es möglich, dass an dem Leiterkörper elektrische Kontaktstellen zum Anlöten derartiger
Leitungen vorgesehen sind. Die Kontaktstellen können als Durchführungen oder Durchbrüche
ausgestaltet sein.
[0032] Eine weitere Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass der Buskoppler und die
Auswerteeinrichtung durch eine einzige integrierte elektrische Schaltungskomponente
gebildet sind. Der Vorteil dieser Konfiguration ist, dass Auswertung und Bus-kopplung
in einer einzigen Schaltungskomponente realisiert werden, so dass elektrische Störungen,
z.B. elektromagnetische Felder, und dergleichen andere äußere Einflüsse möglichst
nicht zum Tragen kommen.
[0033] Die Antriebsabstützbaueinheit weist zweckmäßigerweise mindestens einen programmierbaren
und/oder programmierten Speicher auf, z.B. ein EPROM, EEProm oder dergleichen. Selbstverständlich
kann der programmierbare Speicher bereits vorprogrammiert sein, aber auch nachprogrammierbar
sein. Eine Programmierung findet zweckmäßigerweise über die Busschnittstelle statt,
beispielsweise um Kalibrierdaten oder dergleichen in den Speicher einzuspeichern.
[0034] Die Programmierung kann, wie gesagt, leicht über die Busschnittstelle, geschehen,
aber auch über eine separate, an der Antriebsabstützbaueinheit vorgesehene Parametrierschnittstelle.
[0035] In dem Speicher können verschiedenartigste nützliche Daten gespeichert sein, zum
Beispiel Identifikationsdaten. Mit diesen Identifikationsdaten kann beispielsweise
die Antriebsabstützbaueinheit, die Schraubmaschine oder beides, identifizierbar sein.
So kann beispielsweise eine Seriennummer, eine Typbezeichnung oder dergleichen der
Antriebsabstützbaueinheit oder der Schraubmaschine in dem Speicher abgelegt sein.
Auch vorteilhaft ist beispielsweise, wenn ein Herstellungsdatum der Schraubmaschine
und/oder ein Herstellungsdatum der Antriebsabstützbaueinheit in dem Speicher abgespeichert
sind.
[0036] Die Informationen, die vorteilhaft in dem Speicher gespeichert sind, können beispielsweise
den Typ des Verformungssensors oder der Verformungssensoren und/oder dessen übliche
Kenndaten und/oder Fehlergrößen und/oder Kalibrierfaktoren oder dergleichen, umfassen.
Auch beispielsweise ein Skalier- oder Umrechnungsfaktor für Drehmomentwerte, die die
Antriebsabstützbaueinheit an der Busschnittstelle meldet, kann in dem Speicher abgelegt
sein. Vorteilhaft sind auch Nennwerte im Speicher gespeichert, beispielsweise Nennwerte,
die die Antriebsabstützbaueinheit zur Erfassung für bestimmte Drehmoment-Bereiche
(50 Newtonmeter, 100 Newtonmeter oder dergleichen) charakterisieren.
[0037] Es ist möglich, dass der Speicher einen Bestandteil der Auswerteeinrichtung bildet.
Eine bevorzugte Ausführung der Erfindung sieht vor, dass der Speicher eine separate
Komponente darstellt, was in der Zeichnung noch deutlich wird.
[0038] Bevorzugt ist es jedenfalls, wenn der Speicher mit der Busschnittstelle verbunden
ist. Auf diesem Wege kann die Parametrierung bzw. das Beschreiben des Speichers und
die Ausgabe der Busnachrichten auf ein und demselben Bus realisiert werden. Somit
ist die Ankopplung an beispielsweise eine Steuerungseinrichtung besonders einfach.
[0039] Eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass der Verformungskörper
als eine Hülse ausgestaltet ist oder eine Hülse aufweist, mit der ein Motorgehäuse
des Antriebsmotors drehfest verbunden ist. Die Hülse ihrerseits ist drehfest mit dem
Gehäuse der Schraubmaschine verbunden. Die Ausgestaltung als Hülse ermöglicht es beispielsweise,
dass sie ein Bauteil des Antriebs, zum Beispiel ein Gehäusebauteil des Antriebsmotors,
aufnehmen kann. Besonders bevorzugt ist es, was in der Zeichnung auch deutlich wird,
wenn die Hülse von einem Abtrieb des Antriebsmotors durchsetzt ist oder von einer
Abtriebswelle, die mit dem Abtrieb verbunden ist oder vom Abtrieb gebildet ist.
[0040] Der Verformungskörper weist zweckmäßigerweise einen Antriebsflansch zur insbesondere
formschlüssigen Verbindung mit dem Antrieb, insbesondere dem Getriebe des Antriebs,
und einen Stützflansch zur Abstützung an dem Gehäuse der Schraubmaschine auf. Der
mindestens eine Verformungssensor, die Auswerteeinrichtung und der Buskoppler (oder
die integrierte Baueinheit, die Auswerteeinrichtung und Buskoppler realisiert) sind
zweckmäßigerweise zwischen dem Stützflansch und dem Antriebsflansch angeordnet. Wenn
der schon erwähnte Leiterkörper vorhanden ist, ist dieser selbstverständlich ebenso
vorteilhaft zwischen Stützflansch und Antriebsflansch geschützt aufgenommen.
[0041] Zweckmäßigerweise ist die Schraubmaschine als ein Winkelschrauber oder Stabschrauber
oder Pistolenschrauber ausgestaltet. Die Schraubmaschine kann eine lokale Energieversorgung
aufweisen, zum Beispiel einen Akkupack.
[0042] Eine vorteilhafte Ausführungsform sieht vor, dass die Schraubmaschine einen Bestandteil
einer Schraubstation bildet. An der Schraubstation werden z.B. Komponenten eines Kraftfahrzeugs
verschraubt. Ein bevorzugtes Anwendungsgebiet der erfindungsgemäßen Schraubmaschine
ist die industrielle Montagetechnik.
[0043] Die Schraubmaschine ist vorteilhaft mit einer Steuerungseinrichtung zur Ansteuerung
der Schraubmaschine verbunden, beispielsweise über elektrische Leitungen oder drahtlos.
Weiterhin ist die Schraubmaschine zur Übertragung der Busnachrichten an die Steuerungseinrichtung
ausgestaltet.
[0044] Zwischen der Schraubmaschine und der Steuerungseinrichtung ist also beispielsweise
eine Busleitung, z.B. Ethernet, oder eine drahtlose Bus-Verbindung realisiert, z.B.
WLAN.
[0045] Bei dem Bus handelt es sich zweckmäßigerweise um einen I2C-Bus. Aber auch ein Feldbus,
eine Ethernet-Schnittstelle oder dergleichen sind ohne weiteres realisierbar.
[0046] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung erläutert.
Es zeigen:
- Figur 1
- eine perspektivische Schrägansicht einer Schraubstation umfassend eine Steuerungseinrichtung
sowie eine erfindungsgemäße Schraubmaschine,
- Figur 2
- die Schraubmaschine gemäß Figur 1 von der Seite,
- Figur 3
- einen Teilschnitt der Schraubmaschine gemäß Figur 2, etwa entsprechend einem Ausschnitt
D,
- Figur 4
- eine perspektivische Schrägansicht auf eine Antriebsabstützbaueinheit der Schraubmaschine
gemäß der vorstehenden Figuren,
- Figur 5
- eine schematische Schnittdarstellung der Antriebsabstützbaueinheit gemäß Figur 4,
etwa entlang einer Schnittlinie A-A und
- Figur 6
- eine schematische Darstellung eines Leiterkörpers des Verformungskörpers gemäß Figur
5.
[0047] Eine in Figur 1 dargestellte Schraubstation 10 umfasst eine Steuerungseinrichtung
11, beispielsweise grundsätzlich aufgebaut wie eine Industriesteuerung. Die Steuerungseinrichtung
11 ist mit einer Busschnittstelle 14 versehen, so dass sie über Steuerungsleitung
15 (eine drahtlose Verbindung wäre denkbar) mit einer Schraubmaschine 20 kommuniziert.
Die Steuerungseinrichtung 11 steuert die Schraubmaschine 20 über die Steuerungsleitung
15. Das Steuerungsleitung 15 umfasst zweckmäßigerweise elektrische Versorgungsleitungen
und Leitungen zur Bus-Kommunikation.
[0048] Die Steuerungseinrichtung 11 weist einen Prozessor 12 auf, der Programmcode eines
Steuerungsmoduls 13 ausführt, mit dem die Steuerungseinrichtung 11 die Schraubmaschine
20 steuert. Die Steuerungseinrichtung 11 sendet also Steuersignale an die Schraubmaschine
20, während diese wiederum ihre Funktion an die Steuerungseinrichtung 11 rückmeldet,
beispielsweise Drehmomentdaten versendet, was später noch deutlich wird.
[0049] Die Schraubmaschine 20 weist ein Gehäuse 21 auf, das von einem Bediener an einem
Handgriffabschnitt 22 bequem ergriffen werden kann. Vom Handgriffabschnitt 22 für
die Steuerungsleitung 15 zur Steuerungseinrichtung 11. Dort befindet sich nämlich
ein elektrischer Anschluss 24, beispielsweise eine Steckdose oder dergleichen, in
die ein in der Zeichnung nicht Einzelnen dargestellter Stecker an der Steuerungsleitung
15 eingesteckt werden kann.
[0050] Das Gehäuse 21 weist weiterhin einen Antriebsabschnitt 23 auf, in welchem ein Antrieb
37 angeordnet ist. Über einen Schalter 25 am Handgriffabschnitt 22 kann der Antrieb
37 eingeschaltet und ausgeschaltet werden. Der Antrieb 37 umfasst einen Antriebsmotor
26 sowie ein Getriebe 38. Das Getriebe 38 umfasst ein Reduktionsgetriebe 27, zum Beispiel
ein Planetengetriebe, sowie einen Winkelgetriebe 28 am Kopf des Antriebsabschnitts
23 bzw. am Kopf des Gehäuses 21. Am Abtrieb des Winkelgetriebes 28 und somit des Getriebes
38 befindet sich eine Werkzeugaufnahme 29 zum Halten und Aufnehmen eines Werkzeugs
30, zum Beispiel eines Schrauberbits, einer Nuss oder dergleichen.
[0051] Das Reduktionsgetriebe 27 und das Winkelgetriebe 28 sind beispielsweise in einem
Getriebegehäuseabschnitt 31 des Gehäuses 21 aufgenommen. Der Getriebegehäuseabschnitt
31 befindet sich neben Antriebsabschnitt 23 des Gehäuses 21.
[0052] Der Antriebsmotor 26 , vorliegend ein elektrischer Antriebsmotor, weist einen Abtrieb
32 auf, der drehfest mit einer Abtriebswelle 33 verbunden ist. Die Abtriebswelle 33
treibt ein Abtriebszahnrad 34 an, das zentral in einem Planetenradsatz 35 des Reduktionsgetriebes
27 angeordnet ist und den Planetenradsatz 35 antreibt. Auf das Reduktionsgetriebe
27 soll nicht weiter eingegangen werden. Eine Abtriebs-Getriebewelle 36 des Reduktionsgetriebes
27 treibt jedenfalls das Winkelgetriebe 28 an.
[0053] Der Verformungskörper 40 weist einen Antriebsflansch 41 auf, der mit dem Antrieb
37, nämlich dessen Getriebe 38, drehfest verbunden ist.
[0054] Der Antriebsflansch 41 ist an einem Hülsenabschnitt 44 des Verformungskörpers 40
angeordnet. Jedenfalls bildet der Verformungskörper 40 an sich eine Hülse 46. Der
Hülsenabschnitt 44 weist eine Durchtrittsöffnung 45 auf, die von dem Abtrieb 32 und
der Abtriebswelle 33 durchsetzt ist.
[0055] Während der Antriebsflansch 41 an einem Längsende des Hülsenabschnitts 44 angeordnet
ist, ist ein Stützflansch 47 am anderen Längsende des Hülsenabschnitts 44 angeordnet.
Am Außenumfang des Antriebsflansches 41 befindet sich eine Verzahnung 48, die einen
drehfesten Halt an einem Getriebegehäuse 94 des Getriebes 38 ermöglicht.
[0056] Ferner ist die Hülse 46 bzw. der Verformungskörper 40 drehfest, beim Ausführungsbeispiel
anhand des Stützflanschs 47, mit dem Gehäuse 21 verbunden, so dass sich der Antrieb
37, nämlich dessen Getriebe 38, über den Verformungskörper 40 am Gehäuse 21 abstützt.
[0057] Beispielsweise sind Stifte 42 durch Bohrungen 43 des Stützflanschs 47 durchgesteckt
und mit dem Gehäuse 21 verstiftet. Die Stifte 42 dringen beispielsweise in entsprechende
Aufnahmen an einer Zwischenwand 39 des Gehäuses 21 ein, an dem sich vorteilhaft auch
der Antriebsmotor 26 abstützt.
[0058] Eine andere formschlüssige Verbindung zwischen Verformungskörper 40 und dem Gehäuse
21 oder dem Antrieb 37 ist aber denkbar, z.B. anhand von zueinander passenden Formschlusskonturen,
zum Beispiel Verzahnungen oder dergleichen.
[0059] Wenn also am Abtrieb 32 ein Drehmoment auftritt, während eine Schraube eingeschraubt
wird, also ein entsprechender Widerstand auf die Werkzeugaufnahme 29 festzustellen
ist, wirkt dies auf das Getriebe 38 zurück, das sich zur Abstützung dieses rückwirkenden
Drehmoments an dem Verformungskörper 40 abstützt. Dadurch wird eine Torsionskraft
auf den Verformungskörper 40, insbesondere den Hülsenabschnitt 44. Der Hülsenabschnitt
44 dient letztlich dazu, das an der Werkzeugaufnahme 29 auf die Schraubmaschine 20
einwirkende Drehmoment, das zugleich das Drehmoment ist, mit der eine Schraube zum
Beispiel in ein Werkstück W eingeschraubt wird, zu erfassen.
[0060] An dem Außenumfang 50 des Hülsenabschnitts 44 sind Verformungssensoren 51, 52, 53
angeordnet, die eine Verformung des Hülsenabschnitts 44, also eine Torsion, bei Drehmoment-Beaufschlagung
durch den Antriebsmotor 26 erfassen. Die Verformungssensoren 51-53 umfassen beispielsweise
Dehnungsmessstreifen.
[0061] In der Zeichnung sind insgesamt 3 Verformungssensoren 51-53 schematisch angedeutet.
In der Praxis ist es vorteilhaft, wenn noch mehr dieser Verformungssensoren vorhanden
sind, beispielsweise 4 Dehnungsmessstreifen, wobei ganzzahlige Anzahlen der Dehnungsmessstreifen
vorteilhaft sind, z.B. 2, 4 oder 6 Dehnungsmessstreifen. Eine größere Anzahl von Verformungssensoren
dient der Messgenauigkeit, beispielsweise im Sinne einer linearen Erfassung der Messwerte.
[0062] Die Verformungssensoren 51-53 sind über Leitungen 54 mit einer Auswerteeinrichtung
55 verbunden, die Ausgangssignale der Verformungssensoren 51-53 auswertet und über
einen Buskoppler 56 auf einem internen Bus 57 ausgibt. Die Auswerteeinrichtung 55
und der Buskoppler 56 sind durch eine integrierte elektrische Schaltungskomponente
58 gebildet, zum Beispiel ein FPGA oder eine geeigneten IC-Komponente (IC = integrated
circuit). Der Auswerteeinrichtung 55 kann eine nicht dargestellte Filterbaugruppe
zur Filterung der Signale der Verformungssensoren 51-53 vorgeschaltet sein. Die Filterbaugruppe
kann auch einen Bestandteil der Auswerteeinrichtung 55 bilden.
[0063] Der interne Bus 57 führt zu einem Bus-Umsetzer 59 oder Bus-Buffer, der ausgangsseitig
wiederum Busanschlüsse 63 zum Anschluss von Busleitungen, die beispielsweise zur Steuerungsleitung
15 führen, verfügt.
[0064] Der Bus-Umsetzer 59 könnte einen Puffer und/oder eine Pegelanpassungseinrichtung
und/oder einen Protokollwandler zum Wandeln eines ersten, auf dem internen Bus 57
kommunizierten Busprotokolls in ein zweites Busprotokoll, das auf der Steuerungsleitung
15 kommuniziert wird, aufweisen.
[0065] Es ist ferner vorteilhaft, wenn der interne Bus 57, der über den Bus-Umsetzer 59
nach außen geführt ist, mit einem weiteren Buskoppler 91 kommuniziert, der seinerseits
die Kommunikation mit der Steuerungseinrichtung 11 leistet. Beispielsweise kann der
interne Bus 37 ein I2C-Bus sein, während der externe Bus beispielsweise ein Ethernet-Bus
ist, der dann vom weiteren Buskoppler 91 bedient wird.
[0066] Der Buskoppler 91 ist beispielsweise Bestandteil einer lokalen Steuerungselektronik
der Schraubmaschine 10, die zum Beispiel zur Ansteuerung des Antriebsmotors 26 ausgestaltet
ist und/oder eine Drehmoment-Messwert-Aufbereitung vornimmt oder dergleichen andere
Aufgaben leisten kann.
[0067] An den internen Bus 57 ist über einen weiteren Buskoppler 60 weiterhin ein Speicher
61 angeschlossen. Der Speicher 61 und der Buskoppler 60 sind ebenfalls als eine integrierte
Komponente realisiert, nämlich eine Komponente 62.
[0068] Eine Versorgungskomponente 64 dient zur elektrischen Stromversorgung mit stabiler
Spannung für die Komponente 62 und die Schaltungskomponente 58. Die Versorgungskomponente
64 kann z.B. einen Spannungswandler und/oder einen Spannungsstabilisator umfassen.
Die Versorgungskomponente 64 ist beispielsweise mit elektrischen Energieversorgungsanschlüssen
74 über Leitungen 75 elektrisch verbunden und versorgt die Schaltungskomponente 58
und die Komponente 62 mit dem Speicher 61 über nicht einzeln bezeichnete, durch Pfeile
89 schematisch dargestellte Leitungen mit elektrischer Energie.
[0069] Die Schaltungskomponente 58, die Komponente 62 sowie die Versorgungskomponente 64
und der Bus-Umsetzer 59 sind auf einem Leiterkörper 65 angeordnet, der mehrere Abschnitte
hat, nämlich feste Abschnitte 66, 67, 68, die über flexible Abschnitte 69, 70 miteinander
verbunden sind. Die festen Abschnitte 66, 67 und 68 dienen sozusagen als Träger für
die nicht biegeflexiblen Bestandteile der Schaltungsanordnung für die Drehmomentauswertung
und Bus-Kopplung, die integral am Verformungskörper 40 angeordnet sind und mit diesem
zusammen eine Antriebsabstützbaueinheit 90 bilden.
[0070] Somit kann der Leiterkörper 65 an die Außenkontur der Hülse 46 im Hülsenabschnitt
44 angepasst werden, z.B. ebenfalls hülsenförmig geformt werden.
[0071] Insgesamt bildet also der gemäß Figur 4 sozusagen zu einem Zylinder geformte Leiterkörper
65 ein Schutzgehäuse 71 und schützt die direkt außen am Außenumfang 50 des Hülsenabschnitts
44 angeordneten Verformungssensoren 51-53.
[0072] Von den Verformungssensoren 51-53 führen die Leitungen 54 sozusagen nach radial außen
oder in der Sicht gemäß Figur 5 nach oben oder unten zu Anschlüssen 72, die elektrisch
mit der Auswerteeinrichtung 55 verbunden sind.
[0073] Beispielsweise sind an den Anschlüssen 72 Durchkontaktierungen oder dergleichen andere
Durchbrüche vorgesehen, so dass die Leitungen 54 sozusagen durch den Leiterkörper
65 hindurch auf die Oberseite geführt werden können, wo eine elektrische Lötverbindung
einfach herstellbar ist.
[0074] Die festen Abschnitte des Leiterkörpers 65 können auch mindestens einen festen Abschnitt
umfassen, der für elektrische Anschlüsse vorgesehen ist. So ist beispielsweise möglich,
dass der feste Abschnitt 66 die Anschlüsse 72 nicht integral enthält, sondern dass
eine separate, ebenfalls vorteilhaft feste Platine oder ein fester Abschnitt des Leiterkörpers
65 vorgesehen ist, beispielsweise dargestellt durch einen abgetrennten Bereich 92.
Auch die Teil-Platine bzw. der Abschnitt 68 kann unterteilt sein und einen Bereich
oder eine Teilplatine 93 aufweisen, die die Anschlüsse 74, 93,79 aufweist. Zwischen
den restlichen, sozusagen übrig bleibenden festen Abschnitten 66' und 68' und den
festen Anschluss-Abschnitten 93 und 92 sind beispielsweise flexible Leiterbahnen,
flexible elektrische Leitungen oder dergleichen vorgesehen.
[0075] In Figur 6 ist eine Variante dargestellt, nämlich dass beispielsweise anstelle der
Anschlüsse 72 flexible Anschlussvorsprünge 73 vorgesehen sind, die nach radial innen,
das heißt zum Außenumfang 50 bzw. den Verformungssensoren 51-53 hin gebogen werden
können, um dort den elektrischen Kontakt herzustellen. Mithin bilden also die Anschlussvorsprünge
73 quasi elektrische Verbindungsleitungen zur elektrischen Verbindung mit den Verformungssensoren
51-53.
[0076] Die Anschlussvorsprünge 73 könne beispielsweise anhand von Lötpads mit den Verformungssensoren
51-54 elektrisch verbunden werden. Die Lötpads sind beispielsweise an den den Verformungssensoren
51-53 zugeordneten Unterseiten der Anschlussvorsprünge 73 sowie andererseits an den
Verformungssensoren 51-53 vorgesehen.
[0077] Im Sinne einer Zugentlastung oder Torsionsentlastung der Verformungssensoren 51-53
ist es vorteilhaft, wenn elektrische Anschlüsse der Verformungssensoren 51-53 fest
mit dem Verformungskörper 40 verbunden sind, beispielsweise an diesen angeklebt.
[0078] Die Antriebsabstützbaueinheit 90 kann als Ganzes in das Gehäuse 21 der Schraubmaschine
20 bei der Montage eingebaut werden und ist sozusagen ein vormontiertes Modul, das
schon alle notwendigen Eigenschaften und Funktionen realisiert.
[0079] Die speziellen Eigenschaften dieser Antriebsabstützbaueinheit 90, beispielsweise
welche Drehmoment-Messbereiche sie aufweist, welche Seriennummer und dergleichen sie
oder die Schraubmaschine 10 hat, können über die Busschnittstelle 76, die durch die
Busanschlüsse 63 realisiert ist, von außen her parametriert werden.
[0080] Vorteilhaft ist vorgesehen, dass die Buskoppler 60 und 56 unterschiedliche Busadressen
aufweisen, so dass die Antriebsabstützbaueinheit 90 unter der Adresse des Buskopplers
56 beispielsweise Busnachrichten 77 sendet, die anhand der Ausgangssignale 88 oder
Messsignale der Verformungssensoren 51-53 gebildet sind (diese z.B. in digitaler Form
enthalten) und das an der Antriebsabstützbaueinheit 90 gemessene Drehmoment repräsentieren
oder Daten darüber enthalten, während Busnachrichten 78 Daten aus dem Speicher 61
betreffen, so zum Beispiel Auswerteinformationen bezüglich der Busnachrichten 77,
zum Beispiel Umrechnungsfaktoren für die Drehmomentwerte, Kalibrier-Faktoren oder
dergleichen.
[0081] Über einen weiteren Anschluss 79 am Leiterkörper 65 ist es ferner möglich, beispielsweise
eine nur angedeutete Pegelanpassungsschaltung und/oder Filterschaltung 80 am Eingang
der Auswerteeinrichtung 55 einzustellen, beispielsweise auf bestimmte Pegel der Verformungssensoren
51-53 und/oder auf bestimmte, analog zu filternde Werte.
[0082] Die Anschlüsse 74, 75 sowie die Busanschlüsse 63 sind beispielsweise elektrisch mit
dem elektrischen Anschluss 24 für die Steuerungsleitung 15 verbunden.
[0083] Die Verformungssensoren 51-53 sind geschützt zwischen den beiden Flanschen der Hülse
46, nämlich dem Stützflansch 47 und dem Antriebsflansch 41 angeordnet. Dort ist ebenfalls
geschützt der Leiterkörper 65 mit den daran angeordneten elektrischen Komponenten
aufgenommen. Damit der Leiterkörper 65 und die darin angeordneten elektrischen Komponenten
mechanisch möglichst wenig beansprucht sind, ist der Leiterkörper 65, den man auch
als Schutzgehäuse 71 ansehen kann, im Wesentlichen schwimmend an der Hülse 46 befestigt.
Beispielsweise ist nur eine Verdrehsicherung in Gestalt eines Stiftes 81 vorgesehen,
der vom Stützflansch 47 absteht und in eine Ausnehmung 82 am Leiterkörper 65 eingreift
und so verhindert, dass sich der Leiterkörper 65 relativ zum Verformungskörper 40
verdreht. Es kann ein weiterer, dem Stift 81 gegenüberliegender Stift zum Eingriff
in eine der Ausnehmung 82 gegenüberliegende Ausnehmung 82 vorgesehen sein.
[0084] Der hülsenförmig umgeformte Leiterkörper 65, also quasi die Schutzhülse 71, ist an
seinen Längsenden beispielsweise durch eine Verbindung 83, zum Beispiel ein Drahtelement,
verbunden und somit geschlossen. Der Leiterkörper 65 wird also sozusagen um den Hülsenabschnitt
44 gewickelt und dann mit der Verbindung 83 an seinen Längsenden verbunden, so dass
eine Hülse entsteht.
[0085] Die Längsschmalseiten des Leiterkörpers 65 stützen sich an den Innenseiten des Antriebsflanschs
41 und des Stützflansches 47 ab.
[0086] Zwischen dem Stützflansch 47 und dem Außenumfang 50 sowie dem Antriebsflansch 41
und dem Außenumfang 50 ist jeweils eine Stufe 84 vorgesehen, auf der der Leiterkörper
65 abgestützt ist. Die Stufe 84 sorgt sozusagen für einen Abstand zwischen dem Leiterkörper
65 und den darunter liegenden Verformungssensoren 51-53.
[0087] Der Leiterkörper 65 kann beispielsweise durch mindestens einen Sicherungsring 85
am Verformungskörper 40 fixiert werden, fest, aber vorzugsweise schwimmend. Ein derartiger
Ring ermöglicht beispielsweise eine gewisse Drehbeweglichkeit des Leiterkörpers 65
relativ zum Verformungskörper 40.
[0088] Der Leiterkörper 65 kann auch anstelle des Rings 85 durch eine vorteilhaft flexible
Abdichtung, z.B. Silikon oder dergleichen, an der Stufe 84 gehalten sein. Die Abdichtung
ist zum Beispiel wie der vorgenannte Sicherungsring 85 an der Innenkante des Leiterkörpers
65 und dem Antriebsflansch 41 beziehungsweise dem Stützflansch 47 vorgesehen.
[0089] Die Schnittdarstellung der Antriebsabstützbaueinheit 90 gemäß Figur 5 ist schematisch,
d.h. sie zeigt die elektrischen Komponenten am Leiterkörper 65 nur schematisch.
[0090] Der Leiterkörper 65 kann auch weitere elektrische Bauteile, z.B. elektrische Widerstände
86, Kondensatoren 87 oder dergleichen, aufweisen, die z.B. zur Beschaltung der Schaltungskomponente
58, der Versorgungskomponente 64 und der Komponente 62 vorteilhaft sind.
1. Schraubmaschine, insbesondere handgehaltene Schraubmaschine (20), mit einer Werkzeugaufnahme
(29) zur Aufnahme eines Schraubwerkzeugs und mit einem Antrieb zum Dreh-Antreiben
der Werkzeugaufnahme (29), wobei der Antrieb einen insbesondere elektrischen Antriebsmotor
(26) umfasst, dessen Abtrieb (32) zur Erzeugung eines Drehmoments an der Werkzeugaufnahme
(29) direkt oder über ein Getriebe (38) mit der Werkzeugaufnahme (29) drehgekoppelt
ist, wobei der Antrieb (37) in einem Gehäuse (21) der Schraubmaschine (20) aufgenommen
ist und sich über einen Verformungskörper (40) an dem Gehäuse (21) abstützt, wobei
die Schraubmaschine (20) mindestens einen Verformungssensor (51-53), insbesondere
mindestens einen Dehnungsmessstreifen, zur Erfassung einer Verformung des Verformungskörpers
(40) bei einem Einschrauben einer Schraube aufweist, bei dem sich der Antriebsmotor
(26) mit einem Schraub-Drehmoment an dem Verformungskörper (40) abstützt, und wobei
die Schraubmaschine (20) eine Busschnittstelle (76) zur Übertragung von Busnachrichten
aufweist, die anhand eines Ausgangssignals (88) des mindestens einen Verformungssensors
(51-53) gebildet sind und das Schraub-Drehmoment repräsentieren, dadurch gekennzeichnet, dass unmittelbar an dem Verformungskörper (40) eine Auswerteeinrichtung (55) für das Ausgangssignal
(88) des mindestens einen Verformungssensors (51-53) und ein Buskoppler (56) zur Erzeugung
und Übertragung der Busnachrichten angeordnet sind und mit dem Verformungskörper (40)
eine integrierte Antriebsabstützbaueinheit (90) bilden.
2. Schraubmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebsabstützbaueinheit (90) mit dem Buskoppler (56) verbundene elektrische
Anschlüsse oder Anschlussleitungen zur Übertragung der Busnachrichten aufweist.
3. Schraubmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Buskoppler (56) und/oder die Auswerteeinrichtung (55) an einem Leiterkörper (65)
angeordnet sind.
4. Schraubmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Leiterkörper (65) zur Anpassung an eine Kontur des Verformungskörpers (40), an
der der Leiterkörper (65) angeordnet ist, insgesamt biegeflexibel ist oder flexible
Abschnitte aufweist und/oder eine an die Kontur des Verformungskörpers (40) angepasste
Leiterkörper (65)-Kontur aufweist.
5. Schraubmaschine nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Verformungssensor (51-53) zwischen dem Leiterkörper (65) und
dem Verformungskörper (40) angeordnet ist und/oder der Leiterkörper (65), insbesondere
eine Platine, den mindestens einen an dem Verformungskörper (40) angeordneten Verformungssensor
(51-53) einhaust, wobei der Leiterkörper (65) insbesondere ein zylindrisches oder
teilzylindrisches Schutzgehäuse (71) für den mindestens einen Verformungssensor (51-53)
bildet.
6. Schraubmaschine nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Leiterkörper (65) zur Entkopplung von einer Torsion des Verformungskörpers (40)
schwimmend und/oder nur an einer Stelle oder Umfangsposition drehfest an dem Verformungskörper
(40) gehaltert ist.
7. Schraubmaschine nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Leiterkörper (65) integral flexible Anschlüsse, insbesondere fahnenartige Anschlussvorsprünge
(73), zur elektrischen Verbindung mit dem mindestens einen Verformungssensor (51-53)
aufweist und/oder der Leiterkörper (65) über flexible, eine Kraft-Entkopplung zwischen
dem mindestens einen Verformungssensor (51-53) und dem Leiterkörper (65) realisierende
Leitungen (54) mit dem mindestens einen Verformungssensor (51-53) verbunden ist.
8. Schraubmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Buskoppler (56) und die Auswerteeinrichtung (55) durch eine einzige integrierte
elektrische Schaltungskomponente (58) gebildet sind.
9. Schraubmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebsabstützbaueinheit (90) einen programmierbaren und/oder programmierten
Speicher (61) aufweist, in welchem Identifikationsdaten, insbesondere zur Identifizierung
der Antriebsabstützbaueinheit (90) und/oder der Schraubmaschine (20), und/oder die
Antriebsabstützbaueinheit (90) und/oder die Schraubmaschine (20) qualifizierende Daten,
insbesondere Kalibrierdaten und/oder den mindestens einen Verformungssensor (51-53)
charakterisierende Typdaten, gespeichert (61) sind und/oder speicherbar sind.
10. Schraubmaschine nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Speicher (61) einen Bestandteil der Auswerteeinrichtung (55) bildet und/oder
der Speicher (61) mit der Busschnittstelle (76) verbunden ist.
11. Schraubmaschine nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass dem Speicher (61) und der Auswerteeinrichtung (55) jeweils eine separate Busadresse
zugeordnet ist.
12. Schraubmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Verformungskörper (40) als eine Hülse (46) ausgestaltet ist, mit der ein Motorgehäuse
(49) des Antriebsmotors (26) drehfest verbunden ist und die ihrerseits drehfest mit
dem Gehäuse (21) der Schraubmaschine (20) verbunden ist.
13. Schraubmaschine nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülse (46) von einem Bauteil des Antriebs, insbesondere einer mit dem Abtrieb
(32) des Antriebsmotors (26) drehfest verbundenen oder vom Abtrieb (32) gebildeten
Abtriebswelle, durchsetzt ist.
14. Schraubmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Verformungskörper (40) einen Antriebsflansch (41) zur Verbindung mit dem Antrieb
(37), insbesondere dem Getriebe (38) und einen Stützflansch (47) zur Abstützung an
dem Gehäuse (21) der Schraubmaschine (20) aufweist, wobei der mindestens eine Verformungssensor
(51-53), die Auswerteeinrichtung (55) und der Buskoppler (56) zwischen dem Stützflansch
(47) und dem Antriebsflansch (41) angeordnet sind.
15. Schraubmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie als ein Winkelschrauber oder Stabschrauber oder Pistolenschrauber ausgestaltet
ist und/oder einen Akkupack aufweist und/oder und/oder einen Bestandteil einer Schraubstation
(10) bildet, wobei die Schraubmaschine (20) mit einer Steuerungseinrichtung (11) zur
Ansteuerung der Schraubmaschine (20) verbunden ist und zur Übertragung der Busnachrichten
an die Steuerungseinrichtung (11) ausgestaltet ist.