[0001] Die Erfindung betrifft ein flüssiges Scheuermittel, das vorzugsweise im sanitären
Bereich zum Reinigen von festhaftenden Verunreinigungen an harten Oberflächen eingesetzt
wird.
[0002] Eine in der Praxis bewährte Scheuermilch enthält Marmormehl als Abrasivstoff und
als Emulgator bzw. Tensid Laureth-7 (INCI-Name), das als oberflächenaktive Substanz
vielfach auch in kosmetischen Produkten eingesetzt wird Laureth-7 wird auf der Basis
von Laurinölen hergestellt, das vor allem in Kokosöl und Palmkernöl enthalten ist,
wobei durch chemische Modifikation von Laurinsäure (C
12 H
24 O
2) Laureth-7 (C
26H
24O
8) hergestellt wird. Die Gewinnung dieser Tenside aus tropischem Palmkern- bzw. Kokosöl
führt aber zu Raubbau am tropischen Regenwald hauptsächlich in Indonesien und Malaysia.
Durch Brandrodung werden immer mehr Plantagen für den Anbau von Ölpalmen angelegt
mit den für das Weltklima hinreichend bekannten negativen Folgen einschließlich der
Vernichtung der natürlichen Lebensräume für verschiedene Tierarten.
[0003] Aus Gründen der Nachhaltigkeit besteht Bedarf an einem Ersatz der aus tropischen
Pflanzenölen gewonnenen Tenside für den Einsatz in flüssigen Scheuermitteln, die nach
Verwendung ins Abwasser gelangen und abgebaut werden müssen.
[0004] Erfindungsgemäß wird in einem flüssigen Scheuermittel als oberflächenaktive Substanz
wenigstens eine Substanz mit einfach ungesättigten und/oder mehrfach ungesättigten
C18-Alkylketten verwendet, wie sie hauptsächlich in Ölsäure (C
18 H
34 O
2), Linolsäure (C
18 H
32 O
2) und Linolensäure (C
18H
30O
2) vorliegen. Derartige Fettsäuren mit einfach ungesättigten und mehrfach ungesättigten
C18-Alkylketten kommen in Pflanzenölen vor, die in Europa heimisch sind, wie z.B.
Rapsöl, Olivenöl, Leinöl, Sonnenblumenöl, Maiskeimöl, Traubenkernöl, Distelöl oder
Hanföl, wobei Rapsöl mit mehr als 90 % Anteil an einfach ungesättigten und mehrfach
ungesättigten Fettsäuren als nachwachsender Rohstoff kostengünstig zur Verfügung steht.
Es wird deshalb bevorzugt eine auf der Basis von Rapsöl erzeugte oberflächenaktive
Substanz verwendet.
[0005] Bevorzugt wird PEG-4 Rapeseedamide (INCI-Name) verwendet, das auf Basis von technischem
Rapsöl auf dem Markt ist und nicht in Konkurrenz zu Lebensmitteln steht.
Der IUPAC-Name dieses Produkts lautet Rapsöl-Amine, N-(Hydroxyethyl)-, ethoxyliert.
[0006] Erfindungsgemäß wird ein flüssiges Scheuermittel vorgesehen, enthaltend als oberflächenaktive
Substanz eine oder mehrere Substanzen mit einfach ungesättigten und/oder mehrfach
ungesättigten C18-Acrylketten in Verbindung mit einem Abrasivmittel und Wasser.
Die C18-Verbindungen weisen wenigstens zwei bis drei Doppelbindungen pro Fettsäure-Rest
auf.
[0007] Bevorzugt wird als oberflächenaktive Substanz ein nichtionisches Tensid auf der Basis
von Rapsöl und insbesondere PEG-4 Rapeseedamid.
[0008] Als Abrasivmittel wird bevorzugt Calciumcarbonat verwendet, vor allem in Verbindung
mit PEG-4 Rapeseedamide.
Ein bevorzugtes Scheuermittel enthält dabei 1,0 bis 5,0 Gew. %, vorzugsweise 1,5 bis
3,5 und insbesondere etwa 2,0 Gew. % PEG-4 Rapeseedamide mit ca. 40 Gew. % Calciumcarbonat
(Marmormehl) in Wasser.
[0009] Die Eignung von europäischen Pflanzenölen, insbesondere von Rapsöl, als Basis für
oberflächenaktive Substanzen ist überraschend, weil die Doppelbindungen in den C18-Verbindungen
"Sollbruchstellen" für den oxidativen und mikrobiologischen Verderb bilden, weswegen
C18-Verbindungen mit einer Anzahl von Doppelbindungen größer 1 pro Fettsäure-Rest
als synthetische oberflächenaktive Verbindungen bisher nicht in Wasch- und Reinigungsmitteln
eingesetzt werden.
[0010] Erfindungsgemäß werden bevorzugt C18-Verbindungen mit wenigstens zwei bis drei Doppelbindungen
pro Fettsäurerest als synthetische oberflächenaktive Substanz verwendet.
[0011] Es hat sich gezeigt, dass die gegen die Eignung von europäischen Pflanzenölen vorliegenden
Bedenken überwunden werden können, ohne dass ein größerer Aufwand hierfür betrieben
werden muss. So kann z.B. das durch die Anzahl der Doppelbindungen vorhandene höhere
Potential für Instabilität im Falle der Konservierung gegen mikrobiologischen Befall
durch den Einsatz äußerst milder, nicht-klassischer Konservierungsmittelsynergisten
wie z.B. Phenoxyethanol überwunden werden. Es können für diesen Zweck auch eingesetzt
werden:
1,2-Alkylenglykole (zB 1,2-Pentylenglykol, 1,2-Hexylenglykol oder 1,2-Octylen-glykol=Caprylylglykol),
Ethylhexylglycerin, Phenylethylalkohol u.a.
[0012] Überraschenderweise verhalten sich die auf einfach ungesättigten und mehrfach ungesättigten
C18-Alkylketten basierenden oberflächenaktiven Substanzen auch ohne den speziellen
Zusatz von Stabilisatoren wie Antioxidantien, Komplexbildner und UV-Filter stabil,
wenn das Scheuermittel in opaken Kunststoffverpackungen vermarktet wird. Der Grund
dafür liegt darin, dass die Hauptursache für den oxidativen Abbau durch Sonnenlicht
induziert wird, das durch eine opake Kunststoffverpackung nicht auf das Produkt einwirken
kann.
[0013] Für Scheuermittel, das in völlig transparenten Flaschen vorzugsweise in PET und rPET
vermarktet wird, ist der Zusatz von Stabilisatoren in unterschiedlicher Art und Menge
je nach Art des jeweiligen Wasch- oder Reinigungsmittels erforderlich.
[0014] Als Antioxidantien werden bevorzugt Vitamin C (Ascorbinsäure) und Derivate (z.B.
Ascorbylpalmitat), Vitamin E (D, L-Tocopherol) und Derivate (z.B. Tocopherylacetat),
Tocotrienole, aber auch synthetische wie BHT (Butylhydroxytoluol) und BHA (Butylhydroxyanisol)
u.a. dem Fachmann bekannte, eingesetzt.
[0015] Als Komplexbildner werden bevorzugt speziell biologisch. abbaubare wie Ethylendiamin
disuccinic acid (EDDS, Enviomet C 140 von Fa. Innospec)), L-Glutamic acid, N, N-diacetic
acid (GLDA, Dissolvine GL 47S von Fa. Akzo-Nobel), Methylglycin diaceticacid (MGDA,
Trilon M von Fa. BASF). Es können auch klassische nicht abbaubare Komplexbildner wie
EDTA und NTA u.a. dem Fachmann bekannte, verwendet werden.
[0016] Als UV-Filter werden bevorzugt speziell Benzophenone wie zB 2-Hydroxy-4-methoxybenzophenon-5-sulfonsäure
(Uvinul MS 40 von Fa. BASF), Cinnamate wie Ethylhexyl p-methoxycinnamate, p-Amino
Benzoesäure (PABA) Derivate u.a. dem Fachmann bekannte, eingesetzt.
[0017] Besonders überraschend sind die vorteilhaften rheologischen Eigenschaften eines Marmormehl
(CaCO3) enthaltenden Scheuermittel bei der erfindungsgemäßen Verwendung einer oberflächenaktiven
Substanz auf der Basis von einfach ungesättigten und/oder mehrfach ungesättigten C18-Alkylketten,
insbesondere PEG-4 Rapeseedamide.
[0018] Es hat sich gezeigt, dass ein Scheuermittel mit 40 Gew.-% Marmormehl und nur 2,0
Gew.-% PEG-4 Rapeseedamide bei sehr niedrigen Schergeschwindigkeiten bzw. in Ruhe
eine sehr hohe Viskosität aufweist. Damit ist das flüssige Scheuermittel besonders
lagerstabil über viele Monate hinweg und dies selbst bei extremen Temperaturen bis
60° C. Bei Schergeschwindigkeiten, wie sie bereits beim Ausgießen aus einer Flasche
am Flaschenhals auftreten, ergibt sich ein relativ steiler Abfall der Viskosität,
sodass das Scheuermittel niedrigviskos erscheint. Hierdurch ergibt sich eine verbesserte
Abspülbarkeit von Produktresten von sanitären Oberflächen bei der Anwendung im Haushalt
und zusätzlich auch eine verbesserte Pump- und Abfüllfähigkeit bei der Produktion
des Scheuermittels, die zu verkürzten Ansatzzykluszeiten führt, weil durch Rühren
niedrige Viskosität vorliegt und in der angesetzten Masse Luftblasen aufgrund der
niedrigen Viskosität schnell entweichen können.
[0019] Im Verhältnis zu einer herkömmlichen Scheuermilch mit einem Anteil von 40 Gew.-%
Marmormehl und 3,3 Gew.-% Laureth-7 ergibt sich ein deutlich schnelleres Ausfließen
des erfindungsgemäßen Scheuermittels aus einer Flasche
Dennoch ergibt sich eine zumindest ebenso gute Lagerstabilität wie bei der bekannten
Scheuermilch, weil das erfindungsgemäße Scheuermittel in Ruhe eine sehr viel höhere
Viskosität aufweist, durch die die zeitabhängige Neigung zum Absetzen der dispergierten
Abrasivstoffe mit sichtbarem Wasserüberstand deutlich verzögert bzw. sogar gänzlich
unterbunden wird
[0020] Auch hinsichtlich Langzeitlagerstabilität erreicht ein erfindungsgemäßes Scheuermittel
zumindest die Werte einer bekannten Scheuermilch.
Da hohe Viskosität alleine aber noch keine Langzeitlagerstabilität garantiert, sondern
höchstens eine zeitlich stärker verzögerte Absetzneigung ergibt, ist davon auszugehen,
dass bei dem erfindungsgemäßen Scheuermittel eine Fließgrenze vorliegt. Die Kombination
von Marmormehl als Abrasivstoff und PEG-4 Rapeseedamide weist zusätzlich zu dem durch
Scherwirkung verdünnenden Verhalten auf elastische Anteile hin, die bei sehr niedrigen
Schergeschwindigkeiten eine Fließgrenze ergeben, wie sie sonst nur von typischen Polysacchariden
wie Xanthan Gums bekannt sind, die aber den Nachteil haben, dass sie Fäden ziehen
und von Oberflächen schlecht abspülbar sind.
Dieses rheologische Verhalten eines erfindungsgemäßen Scheuermittels ist für viskose
Mischungen bei so niedrigen Einsatzkonzentrationen der oberflächenaktiven Substanzen
in der Größenordnung von ca. 2,0 Gew.-% völlig untypisch und überraschend.
[0021] Das nachfolgend als Ausführungsbeispiel wiedergegebene, erfindungsgemäße Scheuermittel
vereint ein perfektes Suspensionsverhalten für Partikel mit hoher Dichte (Dichte von
CaCO3: 2,7 kg/l), die ansonsten grundsätzlich unter Einwirkung der Gravitation stark
zum Absetzen neigen, mit einem perfekten Fließverhalten unter Scherbeanspruchung,
die das Scheuermittel bei Gebrauch sehr leicht fließend erscheinen lässt.
[0022] Es wird vermutet, dass die polaren ethoxylierten Säureamid-Kopfgruppen der PEG-4
Rapeseedamide-Moleküle auf die CaCO3-Primärpartikel (negatives Zeta-Potential) aufziehen,
während die abstehenden langen C18 Fettsäurereste intermolekular assoziieren und dadurch
CaCO3-Primärteilchen über schwache Wechselwirkungskräfte (Van der Waals-, London-Kräfte)
miteinander verbinden. Damit entsteht ein schwaches, aber hinreichend stabiles Netzwerk,
das die Rezeptur gegen Gravitationseinfluss perfekt stabilisiert, das aber bereits
durch geringe Scherbeanspruchung zerstört oder aufgelöst wird und ein leichtes Fließen
der Rezeptur ermöglicht.
Dies wird auf die cis-Konfiguration der Doppelbindungen zurückgeführt, die einer leichten
Aufspaltung des fragilen Netzwerkes Vorschub leistet, da solche Molekule sich z.B.
auch nur schwer kristallisieren lassen.
Rapsöl ist trotz C18-Ketten nicht fest, sondern aufgrund der cis-konfigurierten Doppelbindungen
flüssig.
[0023] Die vermutete bevorzugte Anlagerung von PEG-4 Rapeseedamide-Molekülen an die Oberfläche
der CaCO3-Teilchen als Grenzfläche anstelle der Bildung von Mizellen erklärt sich
auch aufgrund des relativ niedrigen HLB-Wertes von PEG-4 Rapeseedamide von ca. 11.
Dadurch kommt es auch nicht zu viskositätssteigernden Mizell- Effekten, die die Abspülbarkeit
verschlechtern und die Produkthaftung an sanitären Keramikoberflächen unerwünscht
erhöhen würden.
Andererseits ist der HLB-Wert von 11 ideal geeignet, um fett- und ölartige Verunreinigungen
und vor allem auch hydrophobe Kalkseifen-Rückstände von zu reinigenden Oberflächen
durch Emulgieren zu entfernen.
[0024] Das sensorisch gefundene subjektive viskoelastische Verhalten eines erfindungsgemäßen
Scheuermittels, bei dem eine zeitabhängige Scherverdünnung vorliegt, kann auch als
thixotrop bezeichnet werden.
[0025] Der Anteil an oberflächenaktiver Substanz insbesondere in Form von PEG-4 Rapeseedamide
in einem Scheuermittel kann im Bereich ab 0,1 und von 1,0 bis etwa 5,0 Gew.-% liegen.
Bevorzugt wird ein Bereich von ca. 1,5 bis ca. 3,5 Gew.-% und insbesondere ca. 2,0
Gew.-% vorgesehen.
[0026] Eine handelsübliche Scheuermilch enthält neben Abrasivstoffen wie Quarzmehl oder
Marmormehl und Emulgatoren in der Regel auch Farbstoffe, Duft- und Parfümstoffe und
dergleichen, um den Gebrauch angenehmer zu gestalten"
[0027] Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Scheuermittels enthält:
Calciumcarbonat CaCO3 (Marmormehl) |
40,00 Gew.-% |
PEG-4 Rapeseedamide |
2,00 Gew.-% |
Phenoxyethanol |
1,00 Gew.-% |
[0028] Rest Wasser und Stabilisierungsmittel,
Riech- und Farbstoffmischung und dergleichen übliche Additive, wie z.B. Polyacrylate
und Alkanolamine.
[0029] Bei diesem Ausführungsbeispiel ist das Verhältnis von Abrasivstoff und PEG-4 Rapeseedamide
20 zu 1 Gew.-%. Erfindungsgemäß kann dieses Verhältnis im Bereich von 10 zu 1 bis
30 zu 1 Gew.-% liegen.
[0030] Der Anteil an Calciumcarbonat kann im Bereich von ca. 20,0 Gew. % bis ca. 50,0 Gew.
% liegen.
[0031] Eine Formulierung dieser Art weist ein deutlich viskoelastisches Verhalten auf, wonach
in der Ruhephase das Scheuermittel extrem hochviskos ist. Sobald Scherkräfte auf die
Formulierung einwirken, wird diese niedrig viskos.
Dieses Verhalten führt zu positiven Gebrauchseigenschaften dadurch, dass sich die
Rezeptur sehr einfach verteilen und abspülen lässt, wodurch weniger Wasser verbraucht
wird gegenüber einer herkömmlichen Scheuermilch.
Hinzu kommt eine vereinfachte und schnelle Herstellbarkeit - wie oben erwähnt - wobei
das Scheuermittel kaum schäumt, sodass es nach der Herstellung sofort abgefüllt werden
kann. Gegenüber der bisher verwendeten Scheuermilch mit Laureth-7 als nichtionischem
Tensid werden keine anti-foam Additive benötigt.
[0032] Die verwendeten einfach ungesättigten und mehrfach ungesättigten Fettsäuren sind
besonders leicht biologisch abbaubar.
[0033] Als Abrasivstoff wird bevorzugt ein natürliches, kristallines Calciumcarbonat verwendet,
beispielsweise ein unter der Bezeichnung CALCILIT 16G erhältliches Calciumcarbonat,
das 99 % CaCO3, 0,8 % MgCO3, 0,02 % Al203 und 0,01 % Fe203 enthält.
Die Korngröße liegt im Bereich bis 40 µm und die Dichte bei 2,7 g/ml. Die Härte des
bevorzugt verwendeten Calciumcarbonats liegt bei Mohs 3.
[0034] Ein erfindungsgemäßes flüssiges Scheuermittel mit Calciumcarbonat als Abrasivmittel
kann nicht nur die in natürlichem Calciumcarbonat enthalten, zuvor genannten Zusatzstoffe
enthalten, sondern auch geringe Mengen an weiteren gängigen Abrasivmitteln soweit
hierdurch die beschriebenen Eigenschaften hinsichtlich Stabilität und Fließverhalten
aufgrund von Calciumcarbonat nicht beeinträchtigt werden.
[0035] Ein erfindungsgemäßes Scheuermittel erreicht nicht nur hinsichtlich der besonders
hohen Anforderungen an Stabilität die bisher verwendete Scheuermilch, sie verbessert
vor allem auch die Abspülbarkeit von Produktresten. Hinzu kommen die Vorteile einer
deutlich verbesserten Produzierbarkeit bei verkürzten Herstellzyklen im Batch-Prozess.
[0036] Eine oberflächenaktive Substanz auf der Basis von einfach ungesättigten und/oder
mehrfach ungesättigten C18-Aklylketten, insbesondere PEG-4 Rapeseedamide, kann auch
in einem Wasch- oder Reinigungsmittel im Bereich von 0,1 Gew.-% bis 5,0 Gew.-% verwendet
werden.
In einem Waschmittel werden bevorzugt 1,0 Gew.-% bis 3,0 Gew-% PEG-4 Rapeseedamide
eingesetzt und insbesondere 1,5 Gew-%.
In einem Handgeschirrspülmittel werden bevorzugt 0,5 Gew.-% bis 2,0 Gew-% PEG-4 Rapeseedamide
eingesetzt und insbesondere 1,0 Gew-%.
In einem Universal-Allzweckreiniger werden bevorzugt 1,0 Gew.-% bis 3,0 Gew-% PEG-4
Rapeseedamide eingesetzt und insbesondere 1,5 Gew-%.
[0037] In einem WC-Reiniger werden bevorzugt 0,1 Gew.-% bis 1,0 Gew-% PEG-4 Rapeseedamide
eingesetzt, insbesondere ca. 0,5 Gew.-% und bevorzugt 0,11 Gew.-%,
In einem Hygiene-Reiniger werden bevorzugt 0,1 Gew.-% bis 1,0 Gew-% PEG-4 Rapeseedamide
eingesetzt, insbesondere ca. 0,5 Gew.-% und bevorzugt 0,11 Gew-%.
[0038] Bei einem bekannten Universal-Allzweckreiniger können anstelle von 1,5 Gew.-% nichtionischem
Tensid auf der Basis von gesättigten C12 bis C14 Alkylketten bevorzugt ca. 1,5 Gew.-%
PEG-4 Rapeseedamide verwendet werden, wobei vorzugsweise als Antioxidans Tocopherol
von 0,01 Gew.-% eingesetzt wird.
[0039] Bei dem zuvor beschriebenen Scheuermittel werden bevorzugt 100 % an bisher verwendeten
nichtionischen Tensiden (Laureth-7) erfindungsgemäß ersetzt durch eine oberflächenaktive
Substanz mit einfach ungesättigten und/oder mehrfach ungesättigten C18-Alkylketten,
insbesondere PEG-4 Rapeseedamide. Es ist aber auch von Vorteil, eine Kombination von
herkömmlichen Tensiden auf der Basis gesättigter C12 bis C14-Alkylketten mit einer
oberflächenaktiven Substanz mit einfach ungesättigten und/oder mehrfach ungesättigten
C18-Alkylketten, insbesondere PEG-4 Rapeseedamide, zu verwenden.
[0040] Hierbei ergibt der zusätzliche Anteil an einfach ungesättigten und/oder mehrfach
ungesättigten C18-Alkylketten zu herkömmlichen Tensiden vor allem eine Verbesserung
der Reinigungskraft gegenüber Öl und Fett. Dies ist auf einen relativ niedrigen HLB-Wert
zurückzuführen, wie dies auch im Zusammenhang mit dem zuvor angegebenen Scheuermittel
der Fall ist.
Durch den zusätzlichen Anteil von C18-Alkylketten insbesondere mit mehrfachen Doppelbindungen
pro Fettsäure-Rest, treten Synergismen mit klassischen Tensiden mit gesättigten C12
bis C14-Alkylketten auf, die zu einer Verbesserung der Reinigungswirkung führen.
[0041] In herkömmlichen Wasch- oder Reinigungsmitteln können je nach Produktkategorie insgesamt
bis zu 15 bis 20 Gew.-% klassische synthetische Tenside eingesetzt werden, d.h. Tenside
mit überwiegend gesättigten C12 bis C14-Alkylketten. Erfindungsgemäß werden ca. 5
bis 10 Gew.-% an dem gesamten Tensidanteil von ca. 15 bis 20 Gew.-% eines Wasch- oder
Reinigungsmittels ersetzt durch eine oberflächenaktive Substanz mit einfach gesättigten
und/oder mehrfach ungesättigten C18-Alkylketten.
Vorzugsweise werden bei einem Gesamtanteil von ca. 15 bis 20 Gew.-% an klassischen
synthetischen Tensiden ca. 1,5 Gew.-% erfindungsgemäß ersetzt durch einfach ungesättigte
und/oder mehrfach ungesättigte C18-Alkylketten, insbesondere PEG-4 Rapeseedamide.
Dies führt überraschenderweise zu einer Verbesserung der Reinigungskraft gegenüber
Öl und Fett, insbesondere bei Waschmitteln für Textilien.
[0042] Bei einem bekannten Allzweckreiniger auf Essigsäure Basis kann neben üblichen nichtionischen
und anionischen Tensiden auf der Basis von gesättigten C12 bis C14 Alkylketten bevorzugt
ca. 0,5 Gew.-%, insbesondere 0,11 Gew.-% PEG-4 Rapeseedamide verwendet werden, wobei
vorzugsweise als Antioxidans Ascorbinsäure von 0,02 Gew.-% eingesetzt wird.
[0043] Bei einem bekannten WC-Reiniger auf Essigsäure Basis kann neben üblichem anionischen
Tensid auf der Basis von gesättigten C12 bis C14 Alkylketten bevorzugt ca. 0,5, insbesondere
0,11 Gew.-% PEG-4 Rapeseedamide verwendet werden, wobei vorzugsweise als Antioxidans
Ascorbinsäure von 0,025 Gew.-% eingesetzt wird.
[0044] Das Verhältnis von eingesetztem PEG-4 Rapeseedamide zu Antioxidans kann im Bereich
von etwa 3 bis ca. 200 liegen, bevorzugt im Bereich von ca. 4 bis 5 und im Bereich
von etwa 150 wie bei dem obigen Universal-Allzweckreiniger
[0045] Neben der Vermeidung der eingangs geschilderten nachteiligen Auswirkungen bei der
Beschaffung von tropischem Palmkern- und Kokosöl zeigt die erfindungsgemäße Verwendung
von nichtionischen Tensiden bzw. oberflächenaktiven Substanzen auf der Basis von einfach
ungesättigten und/oder mehrfach ungesättigten C18-Alkylketten verschiedene Vorteile
hinsichtlich Nachhaltigkeit, wie geringer Wasserverbrauch bei der Verwendung, geringerer
Energieaufwand bei der Herstellung und dergleichen.
1. Flüssiges Scheuermittel, enthaltend als oberflächenaktive Substanz eine oder mehrere
Substanzen mit einfach ungesättigten und/oder mehrfach ungesättigten C18-Alkylketten
in Verbindung mit einem Abrasivmittel und Wasser.
2. Scheuermittel nach Anspruch 1, wobei die C18-Verbindungen wenigstens zwei bis drei
Doppelbindungen pro Fettsäure-Rest aufweisen.
3. Scheuermittel nach Anspruch 1 oder 2, wobei die oberflächenaktive Substanz ein nichtionisches
Tensid auf der Basis von Rapsöl ist.
4. Scheuermittel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die oberflächenaktive Substanz
PEG-4 Rapeseedamide ist
5. Scheuermittel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die oberflächenaktive
Substanz im Bereich von 0,1 Gew.-% bis ca. 5,0 Gew.-% verwendet wird.
6. Scheuermittel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei als Abrasivmittel Calciumcarbonat
verwendet wird.
7. Scheuermittel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei 1,0 bis 5,0 Gew.-%, vorzugsweise
1,5 bis 3,5 und insbesondere etwa 2,0 Gew.-% PEG-4 Rapeseedamide mit ca 40 Gew.-%
Calciumcarbonat (Marmormehl) in Wasser verwendet wird.
8. Scheuermittel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Verhältnis von Abrasivmittel,
insbesondere Calciumcarbonat (Marmormehl), zu oberflächenaktiver Substanz 10 zu 1
bis 30 zu 1, bevorzugt 20 zu 1 beträgt.
9. Scheuermittel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei zur Konservierung gegen
mikrobiologischen Befall Phenoxyethanol verwendet wird.
10. Scheuermittel nach Anspruch 9, wobei das Konservierungsmittel gegen mikrobiologischen
Befall im Bereich von 0,1 bis 2,0 Gew.-%, insbesondere 1,0 Gew.-% verwendet wird.
11. Scheuermittel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei als Antioxidans Tocopherol
und/oder Ascorbinsäure im Bereich von 0,010 bis 0,5 Gew.-% verwendet wird.
12. Scheuermittel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei zusätzlich zu Tensiden
mit gesättigten C12 bis C14-Alkylketten wenigstens eine oberflächenaktive Substanz
mit einfach ungesättigten und/oder mehrfach ungesättigten C18-Alkylketten verwendet
wird.
13. Scheuermittel nach Anspruch 12, wobei bei einem Gesamtanteil von ca. 1 bis 5 Gew.-%
an klassischen Tensiden mindestens 50 % durch einfach ungesättigte und/oder mehrfach
ungesättigte C18-Alkylketten ersetzt sind.
14. Verwendung von einfach ungesättigten und/oder mehrfach ungesättigten C18-Alkylketten
als nichtionisches Tensid, insbesondere PEG-4 Rapeseedamide, in einem flüssigen Scheuermittel
enthaltend Calciumcarbonat als Abrasivmittel.
15. Verwendung nach Anspruch 14, wobei der Anteil der einfach ungesättigten und/oder mehrfach
ungesättigten C18-Alkylketten im Bereich von 0,1 Gew.-% bis ca. 5,0 Gew.-% liegt.