[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Bewegen einer Möbelklappe eines Möbels
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie ein Möbel mit einer solchen Vorrichtung.
Stand der Technik
[0002] Vorrichtungen zum Bewegen einer Möbelklappe an einem Möbel sind in vielfältigen Ausführungsformen
bekannt, auch unter dem Begriff "Oberklappenbeschläge".
[0003] Bei solchen Ausführungsformen lässt sich die Möbelklappe über Schwenkhebel, die mit
einer Führungsbahn zusammenwirken, von einem geschlossenen Zustand in einen geöffneten
Zustand und wieder zurück definiert bewegen.
[0004] Vor dem Möbel ist zum Ausschwenken der Möbelklappe ein definierter Raumbedarf erforderlich.
[0005] Um eine gute Handhabung des Möbels zu erzielen, wird regelmäßig angestrebt, den Raumbedarf
zum Ausschwenken der Möbelklappe einzugrenzen und dennoch eine leichte und flüssige
Bewegung beim Positionieren der Klappe zu ermöglichen.
Aufgabe und Vorteile der Erfindung
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Schwenkverhalten einer Möbelklappe
an einem Möbel zu verbessern.
[0007] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 und 16 gelöst.
[0008] In den abhängigen Ansprüchen sind vorteilhafte und zweckmäßige Weiterbildungen der
Erfindung angegeben.
[0009] Die Erfindung geht von einer Vorrichtung zum Bewegen einer Möbelklappe eines Möbels
aus, wobei die Vorrichtung zwischen einem Möbelkorpus und der Möbelklappe wirkende
Führungsmittel umfasst, mit denen die Möbelklappe aus einem Schließzustand relativ
zum Möbelkorpus, in welcher die Möbelklappe eine maximal an eine Frontseite des Möbelkorpus
heranzubewegende Position einnimmt, in einen Öffnungszustand der Möbelklappe relativ
zum Möbelkorpus bringbar und wieder in den Schließzustand zurück bewegbar ist.
[0010] Der Kern der Erfindung liegt darin, dass die Führungsmittel eine Hebelanordnung mit
einem ersten Schwenkhebel, der entlang einer ersten Führungsbahn geführt bewegbar
ist, und einen zweiten Schwenkhebel umfasst, der entlang einer zweiten Führungsbahn
geführt bewegbar ist.
[0011] Durch die beiden Führungsbahnen kann eine reproduzierbare, exakt definierte Schwenk-Verschiebebewegung
der Hebelanordnung mit einer daran angeordneten Möbelklappe erreicht werden. Insbesondere
lässt sich damit ein am Anfang stehender stärkerer Ausschwenkvorgang einer Möbelklappe
bei einer Öffnungsbewegung, die insgesamt einen Schwenkanteil und einen linearen Anteil
umfasst, definiert realisieren.
[0012] Dabei kommt es nicht dazu, dass der lineare Verschiebeanteil den Ausschwenkanteil
sozusagen überholt.
[0013] Die erste Führungsbahn kann einen überwiegenden Schwenkvorgang sicherstellen, wobei
die zweite Führungsbahn einen linearen Verschiebeanteil sicherstellt. Führen bedeutet
z.B., dass sich ein an einen Hebel angeordnetes Führungselement an einem Abschnitt
der Führungsbahn anlegt und somit der Form der Führungsbahn bei einem Bewegen und
Weiterbewegen des Hebels folgt.
[0014] In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist eine Antriebsanordnung vorgesehen.
Die Antriebsanordnung steht vorzugsweise mit der Hebelanordnung in Verbindung. Vorteilhafterweise
wirkt die Antriebsanordnung auf einen Hebel der Hebelanordnung ein, um insbesondere
die Öffnungsbewegung, wenn sie durch eine Bedienperson eingeleitet wird, zu unterstützen
oder ggf. selbsttätig durchzuführen.
[0015] In einer überdies bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist als Antriebsanordnung
eine Zugmittelanordnung mit einem Zugelement und einem Antriebsorgan zum Antrieb des
Zugelements vorgesehen, wobei in einem montierten Zustand der Vorrichtung ein erstes
Ende des Zugelements dem Antriebsorgan und ein zweites Ende des Zugelement der Möbelklappe,
insbesondere der Hebelanordnung zugeordnet ist. Beispielsweise umfasst das Antriebsorgan
ein Wickelelement, auf das das Zugelement aufwickelbar ist. Ein Zugelement lässt sich
bei einer Vorrichtung zum Bewegen einer Möbelklappe vorteilhaft einsetzen, da in eine
Schließrichtung Schließkräfte durch die Gewichtskraft der Möbelklappe selber bereitgestellt
werden können, so dass in diese Richtung keine zusätzliche Kraftbeaufschlagung durch
einen Antrieb erforderlich ist.
[0016] In einer überdies bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist das Zugelement unmittelbar
mit dem ersten Hebel verbunden. Damit lässt sich auf einfache Weise eine Zugkraft
auf die Hebelanordnung einleiten.
[0017] Außerdem vorteilhaft ist es, wenn die Hebelanordnung für die Montage an gegenüberliegenden
Seitenwänden des Korpus ausgelegt ist. Ggf. ist auf zwei gegenüberliegenden Seitenwänden
des Korpus insbesondere eine identische Hebelanordnung angeordnet. Prinzipiell denkbar
wäre, dass die erste Führungsbahn auf einer Seite und die zweite Führungsbahn auf
der gegenüberliegenden Seite eines Korpus ausgebildet ist. Eine Möglichkeit ist auch,
dass die Hebelanordnung für die Montage an nur einer einzigen Seitenwand ausgelegt
ist.
[0018] Um jedoch einen gegenüberliegenden symmetrischen, einfachen Aufbau zu erzielen, sind
vorteilhaft beide Führungsbahnen auf einer Seite des Möbelkorpus, also die erste und
die zweite Führungsbahn, ausgebildet.
[0019] In einer darüber hinaus bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist die Hebelanordnung
linear verschiebbar. Beispielsweise ist die Hebelanordnung schlittenartig an einer
Linearbahn verschiebbar. Durch eine solche Maßnahme lässt sich eine lineare Verlagerung
einer Möbelklappe erreichen, sodass ggf. der Korpus in geöffnetem Zustand der Möbelklappe
nicht nur für einen Zugriff frei ist, sondern die Möbelklappe nicht ausladend vor
dem Korpus steht, z.B. im Wesentlichen oder ggf. komplett über dem Möbelkorpus relativ
dicht am Möbelkorpus positioniert ist. Dies gelingt insbesondere durch die Anbringung
der Hebelanordnung an einem linear geführten Schlittenelement. Damit lassen sich auch
Möbelklappen mit vergleichsweise großer Höhenausdehnung raumsparend an einem Möbelkorpus
verlagern.
[0020] Überdies vorteilhaft ist es, wenn zwei Hebel der Hebelanordnung im Wirkzusammenhang
stehen, insbesondere getrieblich miteinander verbunden sind. Dadurch kann ein Hebel
als Zug- oder Druckhebel eingesetzt werden, wogegen der andere eine Schwenkbewegung
zum Ausschwenken der Möbelklappe vorgibt.
[0021] Vorzugsweise sind zwei Hebel der Hebelanordnung mit zumindest einem Zahnkranzabschnitt
ausgestattet, die bei einer Bewegung ineinanderkämmen. Durch die Zahnkranzabschnitte
lassen sich die Hebel getrieblich miteinander verbinden, sodass eine Zeigerbewegung
des einen Hebels eine Zeigerbewegung des anderen Hebels zur Folge hat. Denkbar ist
auch, dass beide Hebel ein vollständiges Zahnrad aufweisen, wobei die Zahnräder ineinanderkämmen.
Die Drehachsen der Hebel sind vorzugsweise zueinander festgelegt. Z.B. ist an einem
Hebel das Zugelement angeordnet, wogegen der andere Hebel an einer Möbelklappe angelängt
ist. Beide Hebel sind vorteilhafterweise an einem Schlittenelement montiert, das sich
linear verfahren lässt. Damit kann eine Schwenk- bzw. Drehbewegung des einen Hebels,
bewirkt durch das Zugelement über ein Zahnradgetriebe auf eine Schwenkbewegung des
anderen Hebels für die Möbelklappe übertragen werden, sodass eine Schwenkbewegung
zustande kommt und über den linear geführten Schlitten dann eine vergleichsweise lange
lineare Bewegung ermöglicht wird.
[0022] Außerdem bevorzugt ist es, dass die Hebelanordnung eine Platte umfasst und der erste
Schwenkhebel und ein weiterer Schwenkhebel schwenkbar an der Platte angeordnet sind,
wobei die Platte linear verschiebbar an der Vorrichtung aufgenommen ist. Dies stellt
eine bevorzugte Ausgestaltung eines Schlittenelements dar, das sich linear verschieben
lässt. Durch diese Maßnahme kann die Hebelanordnung mit Platte einen vorgegebenen,
vergleichsweise großen linearen Verschiebeweg ausführen.
[0023] Vorzugsweise stehen der erste Schwenkhebel und ein weiterer Schwenkhebel im Wirkzusammenhang,
sind insbesondere getrieblich miteinander verbunden. Z.B. sind die beiden Hebel über
Zahnkranzabschnitte miteinander gekoppelt.
[0024] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist der zweite Hebel
an einer Kulisse geführt. Durch die Kulissenführung ist z.B. eine eindeutige Führung
eines Kulissenbolzens vorgegeben, ohne dass dieser von einer Führungsbahn in eine
Ebene der Führungsbahn abheben kann. Der Führungsbolzen kann auch dergestalt sein,
dass er durch entsprechende Formgebung des Bolzens und/oder der Kulisse in der Form
gefangen ist, also lediglich eine Bewegung innerhalb der Kulisse ermöglicht ist, insbesondere
auch nicht senkrecht dazu. Damit kann eine mechanische Stabilität der Hebelanordnung
verbessert werden.
[0025] Außerdem vorteilhaft ist es, wenn die Kulisse einen gekrümmten und einen geraden
Abschnitt aufweist. Der gekrümmte Abschnitt dient dazu, die Schwenkbewegung der Hebelanordnung
und damit einer daran angeordneten Möbelklappe zuzulassen, wogegen der lineare Anteil
eine lineare Verlagerung der Möbelklappe ermöglicht.
[0026] In einer darüber hinaus vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind die Hebel
der Hebelanordnung derart aufeinander abgestimmt, dass bei einer Bewegung, die eine
Öffnung der Möbelklappe bewirken würde, zunächst der erste Hebel entlang einer ersten
Führungsbahn bis zum Ende der Führungsbahn geführt wird und bei einer weiteren Bewegung
nur noch der zweite Hebel an der zweiten Führungsbahn geführt ist, wogegen der erste
Hebel sich von der ersten Führungsbahn getrennt hat. Die erste Führungsbahn kann dazu
genutzt werden, eine Schwenkbewegung zu erzwingen, wobei dann bei vorgenommener Schwenkbewegung
eine Freigabe des ersten Hebels von der ersten Führungsbahn erfolgt und der zweite
Schwenkhebel in der zweiten Führungsbahn die vorwiegend lineare Bewegung bereitstellen
kann. Beide Schwenkhebel lassen sich nach Freigabe des ersten Hebels vorzugsweise
auf einem Schlitten linear verfahren, wobei die weitere Position des zweiten Schwenkhebels
durch die zweite Führungsbahn erzwungen wird.
[0027] Günstigerweise findet eine Verlagerung der Drehachse des ersten Schwenkhebels nicht
statt, solange der erste Schwenkhebel an der ersten Führungsbahn geführt wird. Vorzugsweise
findet dann auch keine Verlagerung der Drehachse des zweiten Schwenkhebels statt,
wobei sich jedoch der zweite Schwenkhebel um die stehende Drehachse bewegt und dabei
in der zweiten Führungsbahn geführt wird. Vorteilhafterweise besitzt die erste Führungsbahn
einen gekrümmten Abschnitt, der beispielsweise einem Kreisabschnitt entspricht, wodurch
gewährleistet ist, dass die Drehachse des ersten Schwenkhebels bei einer Führung entlang
der Führungsbahn, deren Zentrum mit der Drehachse zusammenfällt, beim Verschwenken
nicht verlagert wird.
[0028] Schließlich ist es bevorzugt, wenn die Hebelanordnung in einem Funktionselement angeordnet
ist, wobei das Funktionselement eine Seitenwand mit einer vordefinierten kompletten
Wandstärke in ihrer Flächenausdehnung entweder teilweise oder ganz ersetzt.
Beschreibung des Ausführungsbeispiels
[0029] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist nachstehend unter Angabe weiterer Vorteile
und Einzelheiten unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1a:
- Eine teilweise geschnittene schematische Seitenansicht einer Seite eines Oberklappenbeschlags,
an einer Korpuswand angebracht,
- Figur 1b:
- lediglich den Oberklappenbeschlag von der einer Korpuswand zugewandten Seite in perspektivischer
Ansicht,
- Figur 1c:
- das Detail A aus Figur 1b, vergrößert perspektivisch dargestellt,
- Figuren 2, 3 und 4a, b
- sowie c entsprechend den Figuren 1a, 1b sowie 1c, wobei der Oberklappenbeschlag in
unterschiedlichen Bewegungszuständen für eine Oberklappe dargestellt ist,
- Figuren 5a
- bis f zeigen einen Teil der Hebelanordnung des Oberklappenbeschlags nach den Figuren
1a bis 4c, an einem Schlittenelement angeordnet mit zwei vergrößerten Darstellungen
der Details A und B aus Figur 5d sowie
- Figur 6:
- ein Beschlagteil des Oberklappenbeschlags mit zwei Führungsbahnen und einer Schlittenführung
in einer perspektivischen Ansicht.
[0030] In den Figuren 1a bis 1c ist die geschlossene Position des Oberklappenbeschlags 1
z.B. für die linke Seite eines Möbelkorpus dargestellt. Figur 1a zeigt zusätzlich
schraffiert einen Boden, einen Deckel 3, eine Rückwand 4 sowie eine Möbelklappe 5
eines Möbelkorpus 6. Der Oberklappenbeschlag 1 ist z.B. auf eine Seitenwand des Möbelkorpus
6 über Montageöffnungen 7 in einer Montageplatte 8 aufgeschraubt.
[0031] Die Montageplatte 8 mit Montageöffnungen 7 sowie einer Führungsschiene 9, einer Kulissenführung
10 und einer Führungsbahn 11 sind im Detail in Figur 6 zu sehen.
[0032] Entlang der Führungsschiene 9 läuft ein Schlittenelement 12 (siehe hierzu insbesondere
Figuren 5a bis 5f sowie Figuren 1a bis 4a). Am Schlittenelement 12 sind drei Schwenkhebel
13, 14 sowie 15 drehbar angeordnet. In den Figuren 5 gezeigt sind jedoch lediglich
die Schwenkhebel 14 und 15. An den Schwenkhebeln 14 und 15 sitzt ein Montagebeschlag
16 für die Möbelklappe 5. Der Montagebeschlag 16 verbindet die Hebel 14 und 15 über
Schwenkachsen 17 und 18 (siehe insbesondere Figur 5a bzw. Figur 2a). Die Schwenkhebel
13, 14, 15 weisen Schwenkachsen 19, 20, 21 auf, die allesamt am Schlittenelement 12
sitzen. Das Schlittenelement besitzt vier profilierte Rollen 22 (siehe insbesondere
Figuren 5d sowie 5e), in die die lateral nach außen gewölbte Führungsschiene 9 eingreift,
wenn diese zwischen den Rollen 22 "eingefädelt" ist. Damit Kräfte senkrecht zur Montageplatte
8 keine unerwünschte Reibung verursachen, sind am Schlittenelement 12 Abstützrollen
23 vorgesehen, die auf der Montageplatte 8 ablaufen können.
[0033] Am Schwenkhebel 15 ist eine Kulissenrolle 24 (siehe insbesondere Figuren 5d und 5f)
drehbar angeordnet, die in der Kulissenführung 10 eingeklinkt im montierten Zustand
läuft (siehe hierzu Figuren 1b bis 4b sowie 1c bis 4c).
[0034] Am Schwenkhebel 13 ist zudem ein Führungsstift 25 vorgesehen, der entlang der Führungsbahn
11 in einem Abschnitt der Schwenkbewegung verläuft (siehe hierzu insbesondere Figuren
1a und 2a).
[0035] In den Figuren 1a und 2a ist der Schwenkhebel 13 an der Stelle des Führungsstiftes
5 kreisförmig ausgeschnitten, um anschaulich zu machen, wie sich der Führungsstift
25 an die Führungsbahn 11 anlegt. In den Figuren 3a und 3b ist der Schwenkhebel 13
dann wieder vollständig dargestellt. Am Schwenkhebel 13 ist an einem Ende 26 ein Zugelement
27 angebracht, das über eine Umlenkrolle 28 zu einem Wickelantrieb 29 geführt ist.
[0036] Der Antrieb der Schwenkhebel 13, 14, 15, insbesondere des Schwenkhebel 13, kann jedoch
auch auf andere Art erfolgen und erfordert nicht zwangsläufig einen Zugmittelantrieb.
In den Ausführungsbeispielen ist dieser nur exemplarisch gezeigt.
[0037] Der Öffnungs- und Schließvorgang der Möbelklappe läuft wie folgt ab:
In den Figuren 1a bis 1c ist die geschlossene Position dargestellt. Die Kulissenrolle
24 befindet sich an einem unteren Ende 30 der Kulissenführung 10. In Figur 2 hat eine
Bedienperson die Möbelklappe 5 aus der Geschlossen-Position etwas in die Geöffnet-Position
gebracht, wonach der Wickelantrieb 29 ggf. unterstützend oder aber selbsttätig die
Möbelklappe 5 weiter anhebt und ausschwenkt, indem der Schwenkhebel 13 vom Wickelantrieb
29 um seine Schwenkachse 19 geschwenkt wird, wodurch sich auch der Schwenkhebel 14
entsprechend verdreht, weil die Schwenkhebel 13 und 14 über Zahnkranzabschnitte 31,
32 getrieblich miteinander verbunden sind. Durch Schwenken des Hebels 14 wird die
Möbelklappe entsprechend verlagert. Dieser Zusammenhang wird insbesondere in den Figuren
2a, 3a sowie 4a deutlich.
[0038] Im ersten Teil der Schwenkbewegung des Schwenkhebels 13 läuft der Führungsstift 25
entlang der Führungsbahn 11, wobei die Führungsbahn exakt kreisförmig zu einem Zentrum
entsprechend der Schwenkachse 19 ausgebildet ist. Damit macht der Schwenkhebel 13
eine Zeigerbewegung mit stehender Schwenkachse 19, solange der Führungsstift 25 an
der Führungsbahn 11 anliegt (siehe insbesondere Figuren 2a, 2b und 2c). Die Schwenkbewegung
des Schwenkhebels 13 bewirkt eine Schwenkbewegung des Schwenkhebels 14, der über den
Montagebeschlag 16 mit dem Schwenkhebel 15 gekoppelt ist und diesen somit ebenfalls
zu einer Schwenkbewegung veranlasst, wobei sich die Kulissenrolle 24 vom Ende 30 der
Kulissenführung 10 aus dem gekrümmten Bereich wegbewegt in einen Anteil, der vorwiegend
linear verläuft. Sobald sich der Führungsstift 25 von der Führungsbahn 11 gelöst hat
(siehe Figur 3a) kann sich das Schlittenelement 12 aus der untersten Position an der
Führungsschiene 9 lösen und entlang der Führungsschiene 9 verfahren, wenn das Zugelement
27 weiter auf den Wickelantrieb 29 aufgerollt wird. Dabei stellt die Kulissenrolle
24 die Ausschwenkposition der Möbelklappe 5 durch die Führung in der Kulissenführung
10 sicher. Der Schwenkgrad der Schwenkhebel 13 und 14 wird in diesem Stadium durch
die in der Kulissenführung 10 sich bewegende Kulissenrolle 24 definiert. In Figur
4a ist die obere Endposition des Schlittenelements 12 dargestellt. In diesem Zustand
hat die Kulissenrolle 24 ein oberes Ende 33 der Kulissenführung 10 erreicht. Dabei
haben sich die Schwenkhebel 13 und 14 an den Zahnabschnitten 31 und 32 zugelassen
durch einen in einem Abschnitt 34 der Kulissenführung 10, der im Wesentlichen parallel
einer Vorderkante eines Möbelkorpus verläuft, noch ein Stück weiter verschwenkt im
Vergleich zu einer Position, in welcher sich die Kulissenrolle 24 in einem Abschnitt
der Kulissenführung vor einer Abknickung 35 (siehe insbesondere Figur 3b) der Kulissenführung
10 befand.
[0039] Beim Schließen wird das Zugelement 27 vom Mittelantrieb 29 abgerollt und die Gewichtskraft
insbesondere der Möbelklappe 5, aber auch der beweglichen Beschlagteile, insbesondere
des Schlittenelements 12 mit daran angebrachten Schwenkhebeln 13, 14, 15 bewegen die
Möbelklappe durch die entsprechende Führung an zunächst der Kulissenführung 10 und
dann an der Kulissenführung 10 und der Führungsbahn 11 zurück in eine Endlage gemäß
Figur 1a. Dabei stellt vorzugsweise eine Krümmung 36 (siehe insbesondere Figur 1b
und Figur 1c) das gewünschte Einklappen der Möbelklappe 5 in eine Endposition sicher.
Bezugszeichenliste:
[0040]
- 1
- Oberklappenbeschlag
- 2
- Boden
- 3
- Deckel
- 4
- Rückwand
- 5
- Möbelklappe
- 6
- Möbelkorpus
- 7
- Montageöffnung
- 8
- Montageplatte
- 9
- Führungsschiene
- 10
- Kulissenführung
- 11
- Führungsbahn
- 12
- Schlittenelement
- 13
- Schwenkhebel
- 14
- Schwenkhebel
- 15
- Schwenkhebel
- 16
- Montagebeschlag
- 17
- Schwenkachse
- 18
- Schwenkachse
- 19
- Schwenkachse
- 20
- Schwenkachse
- 21
- Schwenkachse
- 22
- Führungsrolle
- 23
- Abstützrolle
- 24
- Kulissenrolle
- 25
- Führungsstift
- 26
- Ende
- 27
- Zugelement
- 28
- Umlenkrolle
- 29
- Wickelantrieb
- 30
- Ende
- 31
- Zahnkranzabschnitt
- 32
- Zahnkranzabschnitt
- 33
- oberes Ende
- 34
- Abschnitt
- 35
- Abknickung
- 36
- Krümmung
1. Vorrichtung (1) zum Bewegen einer Möbelklappe (5) eines Möbels, wobei die Vorrichtung
(1) zwischen einem Möbelkorpus (6) und der Möbelklappe (5) wirkende Führungsmittel
(8 bis 10) umfasst, mit denen die Möbelklappe (5) aus einem Schließzustand relativ
zum Möbelkorpus (6), in welcher die Möbelklappe (5) eine maximal an eine Frontseite
des Möbelkorpus (6) heranzubewegende Position einnimmt, in einen Öffnungszustand der
Möbelklappe (5) relativ zum Möbelkorpus (6) bringbar und wieder in den Schließzustand
zurück bewegbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsmittel (8 bis 16) eine Hebelanordnung (12 bis 16) mit einem ersten Schwenkhebel
(13), der entlang einer ersten Führungsbahn (11) geführt bewegbar ist, und einen zweiten
Schwenkhebel (14) umfasst, der entlang einer zweiten Führungsbahn (10) geführt bewegbar
ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Antriebsanordnung vorgesehen ist.
3. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Zugmittelanordnung (27 bis 29) mit einem Zugelement (27) und einem Antriebsorgan
(29) zum Antrieb des Zugelements (27) vorgesehen ist, wobei in einem montierten Zustand
der Vorrichtung ein erstes Ende des Zugelements (27) dem Antriebsorgan (29) und ein
zweites Ende des Zugelements der Möbelklappe (5) zugeordnet ist.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Zugelement (27) unmittelbar mit dem ersten Hebel (13) verbunden ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Hebelanordnung (12 bis 16) für die Montage an einer einzigen Seitenwand des Korpus
(6) ausgelegt ist.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Hebelanordnung (12 bis 16) linear verschiebbar ist.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Hebel (13, 14) der Hebelanordnung im Wirkzusammenhang stehen, insbesondere getrieblich
miteinander verbunden sind.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Hebel (13, 14) der Hebelanordnung mit zumindest einem Zahnkranzabschnitt (31,
32) ausgestattet sind, die bei einer Bewegung ineinander kämmen.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Hebelanordnung (12 bis 16) eine Platte umfasst und der erste Schwenkhebel und
ein weiterer Schwenkhebel schwenkbar an der Platte angeordnet sind, wobei die Platte
linear verschiebbar an der Vorrichtung aufgenommen ist.
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Schwenkhebel (13) und ein weiterer Schwenkhebel (14) getrieblich miteinander
verbunden sind.
11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Schwenkhebel (14) an einer Kulisse (10) geführt ist.
12. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kulisse (10) einen gekrümmten (36) und einen geraden Abschnitt aufweist.
13. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Hebel (13, 14, 15) der Hebelanordnung (12 bis 16) derart aufeinander abgestimmt
sind, dass bei einer Bewegung, die eine Öffnung der Möbelklappe (5) bewirkt, zunächst
der erste Hebel (13) entlang der ersten Führungsbahn (11) bis zu einem Ende der Führungsbahn
(11) geführt wird und bei einer weiteren Bewegung nur noch der zweite Hebel (14) an
der zweiten Führungsbahn (10) geführt ist, wogegen der erste Schwenkhebel (13) sich
von der ersten Führungsbahn (11) getrennt hat.
14. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Verlagerung der Drehachse (19) des ersten Schwenkhebels (13) nicht stattfindet,
solange der erste Schwenkhebel (13) an der ersten Führungsbahn (11) geführt wird.
15. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Führungsbahn(11) einen gekrümmten Abschnitt besitzt.
16. Möbel mit einer Vorrichtung (1) zum Bewegen einer Möbelklappe (5) eines Möbels nach
einem der vorhergehenden Ansprüche.