[0001] Die Erfindung betrifft einen Transport- und/oder Lagerbehälter zur Aufnahme von radioaktiven
Komponenten, insbesondere von radioaktiven Abfallkomponenten, mit Behälterboden, Behältermantel
und Behälterdeckel, wobei behälterinnenseitig ein γ-Abschirmungsmantel angeordnet
ist. Lagerbehälter meint im Rahmen der Erfindung insbesondere auch einen Endlagerbehälter.
- Die radioaktiven Komponenten bzw. radioaktiven Abfallkomponenten werden in einem
Behälterinnenraum des Behälters aufgenommen. Dieser Behälterinnenraum wird von dem
Behälterboden, dem Behältermantel und dem Behälterdeckel des Behälters begrenzt bzw.
umgeben. - Statt des Begriffes Transport- und/oder Lagerbehälter wird hier und nachfolgend
auch kurz der Begriff Behälter verwendet.
[0002] Aus der Praxis sind Behälter der oben genannten Art in verschiedenen Ausführungsformen
bekannt. Der γ-Abschirmungsmantel dieser bekannten Behälter besteht in der Regel aus
reinem Blei. Bei vielen bekannten Behältern besteht das Problem, dass bei hohen Außentemperaturen
- beispielsweise bei einem äußeren Feuer als Störfall - größere Wärmemengen durch
die Behälterwandungen ins Behälterinnere gelangen. Dadurch kann der Behälterinnenraum
und das darin enthaltene Behälterinventar unzulässig hohen Temperaturen ausgesetzt
werden. Es sind bereits thermische Isolierungsmaßnahmen zur thermischen Isolierung
des Behälterinnenraumes vorgenommen worden. Diese bekannten Maßnahmen lassen jedoch
im Hinblick auf Effizienz und Funktionssicherheit zu wünschen übrig.
[0003] Demgegenüber liegt der Erfindung das technische Problem zugrunde, einen Transport-
und/oder Lagerbehälter der eingangs genannten Art anzugeben, bei dem die beschriebenen
Nachteile vermieden werden können und bei dem der Behälterinnenraum bzw. das darin
aufgenommene Behälterinventar vor unzulässig hohen Temperaturen geschützt werden kann.
[0004] Zur Lösung dieses technischen Problems lehrt die Erfindung einen Transport- und/oder
Lagerbehälter zur Aufnahme von radioaktiven Komponenten, insbesondere von radioaktiven
Abfallkomponenten, - mit Behälterboden, Behältermantel und Behälterdeckel, wobei behälterinnenseitig
ein γ-Abschirmungsmantel angeordnet ist, wobei der γ-Abschirmungsmantel zugleich als
thermischer Schutzmantel zum Schutz vor einer Temperaturerhöhung im Behälterinnenraum
über einen Temperatur-Grenzwert hinaus ausgelegt ist und wobei der γ-Abschirmungsmantel
aus einer Bleilegierung besteht bzw. im Wesentlichen aus einer Bleilegierung besteht,
deren Schmelztemperatur bzw. deren Schmelztemperaturintervall um mindestens 50 °C,
vorzugsweise um mindestens 80 °C unterhalb der Schmelztemperatur von reinem Blei liegt.
- Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass in dem Behälter bzw. in dem Behälterinnenraum
des Behälters nicht-wärmeentwickelnde radioaktive Komponenten bzw. radioaktive Abfallkomponenten
aufgenommen sind.
[0005] Erfindungsgemäß erfüllt der γ-Abschirmungsmantel somit zum einen die Abschirmung
bezüglich von in dem Behälterinnenraum entstehenden γ-Strahlen und zum anderen die
Funktion als thermischer Schutzmantel vor von außen einwirkenden hohen Temperaturen
zum Schutz vor einer ungewollten bzw. unzulässigen Temperaturerhöhung im Behälterinnenraum.
Das im Behälterinnenraum aufgenommene Behälterinventar soll also gegenüber von außen
einwirkenden Temperaturen bzw. gegenüber von außen eindringender Wärme mit Hilfe des
als thermischer Schutzmantel wirkenden γ-Abschirmungsmantels geschützt werden. Der
Erfindung liegt dabei die Erkenntnis zugrunde, dass das erfindungsgemäße technische
Problem auf effektive und funktionssichere Weise gelöst werden kann, wenn als Material
für den γ-Abschirmungsmantel eine Bleilegierung gewählt wird, deren Schmelztemperatur
bzw. deren Schmelztemperaturintervall unterhalb der Schmelztemperatur von reinem Blei
liegt. Schmelztemperatur bzw. Schmelzpunkt der Bleilegierung meint hier und nachfolgend
auch ein Schmelztemperaturintervall bzw. Schmelzpunktintervall für die Bleilegierung.
[0006] Der Erfindung liegt weiterhin die Erkenntnis zugrunde, dass bei einer Temperatureinwirkung
von außen auf den γ-Abschirmungsmantel bei Temperaturen unterhalb der Schmelztemperatur
bzw. unterhalb des Schmelztemperaturintervalls der Bleilegierung eine gewollte Wärmeeinleitung
in den Behälterinnenraum stattfinden kann. Das ist bei manchen Maßnahmen - insbesondere
beim Trocknen des Behälterinnenraumes - wünschenswert. Der Erfindung liegt fernerhin
die Erkenntnis zugrunde, dass bei einer höheren Temperatureinwirkung von außen und
einem damit verbundenen Erreichen der Schmelztemperatur bzw. des Schmelztemperaturintervalls
der Bleilegierung eine weitere Wärmezufuhr in den Behälterinnenraum effektiv vermieden
werden kann. Die dem γ-Abschirmungsbehälter bzw. die dem thermischen Schutzmantel
von außen zugeführte Wärme wird dann ausschließlich zum Aufschmelzen der Bleilegierung
verwendet bzw. verbraucht und somit gleichsam als Schmelzenthalpie genutzt. Dadurch
wird ein weiterer Wärmeübergang durch den γ-Abschirmungsmantel bzw. durch den thermischen
Schutzmantel in den Behälterinnenraum vermieden bzw. weitgehend vermieden. - Durch
die Wahl einer relativ niedrigen Schmelztemperatur bzw. eines relativ niedrigen Schmelztemperaturintervalls
kann also bereits bei verhältnismäßig geringen Temperaturen ein weiterer Wärmeübergang
in den Behälterinnenraum vermieden werden. Das wird dadurch erreicht, dass die Bleilegierung
des γ-Abschirmungsmantels gleichsam gezielt zum Schmelzen gebracht wird. Durch entsprechende
Auswahl der Bleilegierung kann die Schmelztemperatur bzw. das Schmelztemperaturintervall
der Legierung eingestellt werden.
[0007] Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass der erfindungsgemäße γ-Abschirmungsmantel
bzw. thermische Schutzmantel eine die Bleilegierung umgebende Umhüllung aufweist.
Zweckmäßigerweise liegt die Schmelztemperatur dieser Umhüllung höher bzw. deutlich
höher als die Schmelztemperatur bzw. das Schmelztemperaturintervall der Bleilegierung.
Beim Aufschmelzen der Bleilegierung bei entsprechender Wärmezufuhr von außen können
somit die geschmolzenen Legierungsbestandteile gleichsam in Form bzw. in Form der
Umhüllung gehalten werden.
[0008] Gemäß besonders bevorzugter Ausführungsform, der im Rahmen der Erfindung besondere
Bedeutung zukommt, besteht die Bleilegierung des γ-Abschirmungsmantels aus einer Legierung
mit zumindest den Bestandteilen bzw. mit den Bestandteilen Blei, Antimon und Zinn.
Es liegt auch im Rahmen der Erfindung, dass die Bleilegierung im Wesentlichen aus
diesen Bestandteilen besteht. Empfohlenermaßen handelt es sich bei der Bleilegierung
des γ-Abschirmungsmantels bzw. des thermischen Schutzmantels somit um eine Blei-Antimon-Zinn-Legierung.
[0009] Es empfiehlt sich, dass die Schmelztemperatur bzw. das Schmelztemperaturintervall
der Bleilegierung des γ-Abschirmbehälters zwischen 90 °C und 210 °C, vorzugsweise
zwischen 100 °C und 200 °C liegt. Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung liegt
diese Schmelztemperatur bzw. das Schmelztemperaturintervall zwischen 120 °C und 190
°C.
[0010] Nach bevorzugter Ausführungsform der Erfindung weist die Bleilegierung des γ-Abschirmungsmantels
einen Bleigehalt bzw. einen Bleianteil auf, der geringer als 96 Gew.-% und vorzugsweise
geringer als 94 Gew.-% ist. Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass der Bleigehalt
bzw. Bleianteil mit der Maßgabe gewählt wird, dass die oben genannte bevorzugte Schmelztemperatur
bzw. das bevorzugte Schmelztemperaturintervall der Bleilegierung eingehalten wird.
Es empfiehlt sich, dass die Bleilegierung des γ-Abschirmungsmantels einen Zinngehalt
bzw. einen Zinnanteil von mehr als 2 Gew.-%, bevorzugt von mehr als 3 Gew-%, aufweist.
Gemäß bevorzugter Ausführungsform der Erfindung weist die Bleilegierung des γ-Abschirmungsmantels
einen Antimongehalt bzw. einen Antimonanteil von mehr als 2 Gew.-%, vorzugsweise von
mehr als 3 Gew.-% auf.
[0011] Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass der γ-Abschirmungsmantel bzw. der thermische
Schutzmantel eine Dicke d von 20 bis 140 mm, zweckmäßigerweise von 30 bis 120 mm aufweist.
Nach bevorzugter Ausführungsvariante beträgt die Dicke d des γ-Abschirmungsmantels
40 bis 140 mm und bevorzugt 40 bis 120 mm.
[0012] Es liegt weiterhin im Rahmen der Erfindung, dass die Bleilegierung und/oder die Dicke
d des γ-Abschirmungsmantels mit der Maßgabe eingestellt wird, dass unterhalb einer
kritischen Temperatur T
k von außen Wärme in den Behälter gelangt/gelangen kann und oberhalb der kritischen
Temperatur T
k die Wärmezufuhr von außen in den Behälterinnenraum unterbunden wird. - Unterhalb
der kritischen Temperatur T
k wird somit eine Wärmezufuhr in den Behälterinnenraum zugelassen, so dass der Behälterinnenraum
beispielsweise getrocknet werden kann. Zweckmäßigerweise findet bei der kritischen
Temperatur T
k bzw. oberhalb der kritischen Temperatur T
k das Schmelzen der Bleilegierung statt und dann bleibt die Temperatur des γ-Abschirmungsmantels
auf der Schmelztemperatur bzw. im Schmelztemperaturintervall der Bleilegierung, so
dass eine weitere Wärmezufuhr in den Behälterinnenraum unterbunden wird. Zugeführte
Wärme wird dann lediglich zum Schmelzen bzw. für die Schmelzenthalpie eingesetzt.
Insoweit kommt dem erfindungsgemäßen γ-Abschirmungsmantel gleichsam eine Schalterfunktion
zu, wobei unterhalb der kritischen Temperatur T
k die Temperatur im Behälterinnenraum ansteigen kann und bei der kritischen Temperatur
T
k bzw. oberhalb der kritischen Temperatur T
k die Temperatur im Behälterinnenraum zumindest zunächst bzw. zumindest über den Zeitraum
des Schmelzens nicht ansteigen kann. Vorzugsweise liegt die kritische Temperatur bei
der Schmelztemperatur bzw. am Anfang des Schmelztemperaturintervalls der erfindungsgemäß
eingesetzten Bleilegierung. Vorzugsweise liegt die kritische Temperatur T
k zwischen 90 °C und 210 °C.
[0013] Gemäß vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung liegt die spezifische Wärme des Materials
des γ-Abschirmungsmantels bzw. der Bleilegierung zwischen 180 und 260 J/kgK und bevorzugt
zwischen 200 und 260 J/kgK. Die Dichte des Materials des γ-Abschirmungsmantels bzw.
der Bleilegierung liegt empfohlenermaßen zwischen 7 und 8 g/cm
3 und bevorzugt zwischen 7 und 7,7 g/cm
3.
[0014] Grundsätzlich liegt es auch im Rahmen der Erfindung, dass zwischen dem erfindungsgemäßen
γ-Abschirmungsmantel und dem Behälterinnenraum bzw. dem darin aufgenommenen Behälterinventar
ein Bleiabschirmungsmantel angeordnet ist. Der erfindungsgemäße γ-Abschirmungsmantel
hat dann die Aufgabe das Schmelzen des Bleis des Bleiabschirmungsmantels zu verhindern.
[0015] Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass bei Realisierung der erfindungsgemäßen
Maßnahmen ein effektiver thermischer Schutz des Behälterinnenraums bzw. des im Behälterinnenraum
aufgenommenen Behälterinventars sichergestellt werden kann. Mit der erfindungsgemäßen
Bleilegierung als Material für den γ-Abschirmungsmantel bzw. für den thermischen Schutzmantel
kann einerseits die γ-Abschirmung sichergestellt werden und zum anderen auch ein effektiver
thermischer Schutz für den Behälterinnenraum. Aufgrund des erfindungsgemäß eingestellten
niedrigen Schmelzpunktes bzw. Schmelzpunktintervalls kann zunächst bei geringeren
Außentemperaturen eine Wärmezufuhr in den Behälterinnenraum zugelassen werden. Bei
Erreichen der kritischen Temperatur T
k bzw. der Schmelztemperatur bzw. des Schmelztemperaturintervalls der Bleilegierung
wird dann eine weitere Wärmezufuhr während des Schmelzens der Bleilegierung in den
Behälterinnenraum unterbunden. Aufgrund der aufgenommenen Schmelzenergie bzw. Schmelzenthalpie
kann entsprechend weniger Wärme in den Behälterinnenraum bzw. an das Behälterinventar
übertragen werden. Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass die erfindungsgemäße Lösung
mit verhältnismäßig einfachen, wenig aufwendigen und kostengünstigen Mitteln realisiert
werden kann. Aufwendige zusätzliche Schutzmaßnahmen sind im Rahmen der Erfindung nicht
erforderlich.
[0016] Wesentlich ist auch, dass mit einem erfindungsgemäßen γ-Abschirmungsmantel bzw. thermischen
Schutzmantel auch ein ausreichender thermischer Schutz für einen Störfall mit Außentemperaturen
von 800 °C über einen Zeitraum von mindestens einer Stunde gewährleistet werden kann.
Durch entsprechende Einstellung der Bleilegierung und der Dicke d des γ-Abschirmungsbehälters
kann eine Zufuhr von Wärme in den Behälterinnenraum während dieses Störfalls relativ
einfach und effektiv vermieden werden.
[0017] Nachfolgend wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung näher erläutert. Die einzige Figur zeigt in schematischer Darstellung einen
erfindungsgemäßen Transport- und/oder Lagerbehälter im Schnitt.
[0018] Die Figur zeigt einen erfindungsgemäßen Transport- und/oder Lagerbehälter zur Aufnahme
von nicht dargestellten radioaktiven Komponenten, insbesondere von radioaktiven Abfallkomponenten.
Dieser Behälter weist einen Behälterboden 1, einen Behältermantel 2 sowie eine Behälterdeckelanordnung
mit einem inneren Behälterdeckel 3 sowie mit einem äußeren Behälterdeckel 4 auf. Es
liegt im Rahmen der Erfindung, dass der Behälterboden 1, der Behältermantel 2 und
die Behälterdeckel 3, 4 aus metallischem Material bestehen bzw. im Wesentlichen bestehen.
Behälterinnenseitig ist ein γ-Abschirmungsmantel 5 angeordnet. Dieser γ-Abschirmungsmantel
5 ist erfindungsgemäß zugleich als thermischer Schutzmantel zum Schutz vor einer Temperaturerhöhung
im Behälterinnenraum über einen Temperatur-Grenzwert hinaus ausgelegt. Erfindungsgemäß
besteht der γ-Abschirmungsmantel 5 bzw. der thermische Schutzmantel aus einer Bleilegierung
bzw. im Wesentlichen aus einer Bleilegierung. Die Schmelztemperatur bzw. das Schmelztemperaturintervall
dieser Bleilegierung liegt um mindestens 50 °C, vorzugsweise um mindestens 80 °C unterhalb
der Schmelztemperatur von reinem Blei (327,5 °C unter Normalbedingungen).
[0019] Empfohlenermaßen und im Ausführungsbeispiel weist der γ-Abschirmungsmantel 5 bzw.
der thermische Schutzmantel eine Bodenkomponente 6, eine Mantelkomponente 7 sowie
eine Deckelkomponente 8 auf. Der γ-Abschirmungsmantel 5 bzw. seine Bodenkomponente
6, seine Mantelkomponente 7 und seine Deckelkomponente 8 schließen den Behälterinnenraum
9 des Behälters ein. In diesem Behälterinnenraum 9 sind die radioaktiven Komponenten,
insbesondere die radioaktiven Abfallkomponenten aufgenommen. Es liegt im Rahmen der
Erfindung, dass es sich dabei um nicht-wärmeentwickelnde radioaktive Komponenten bzw.
Abfallkomponenten handelt.
[0020] Gemäß empfohlener Ausführungsform der Erfindung und im Ausführungsbeispiel besteht
der γ-Abschirmungsmantel 5 bzw. der thermische Schutzmantel aus einer Bleilegierung
mit den Bestandteilen Blei, Antimon und Zinn (Blei-Antimon-Zinn-Legierung). Diese
Bleilegierung hat zweckmäßigerweise und im Ausführungsbeispiel einen Schmelzpunkt
von 190 °C. Der Bleigehalt bzw. Bleianteil dieser Bleilegierung ist bevorzugt geringer
als 96 Gew.-%. Die Dicke d des γ-Abschirmungsmantels 5 mag im Ausführungsbeispiel
80 mm betragen. Zweckmäßigerweise entspricht die Schmelztemperatur der Bleilegierung
der kritischen Temperatur T
k des Systems. Solange die Temperatur des γ-Abschirmungsmantels 5 unterhalb der kritischen
Temperatur T
k liegt, gelangt gewollt Wärme von außen in den Behälter bzw. in den Behälterinnenraum
9. Diese gezielte Wärmezufuhr kann beispielsweise zum Trocknen des Behälterinnenraums
9 eingesetzt werden. Sobald die Temperatur des γ-Abschirmungsmantels die kritische
Temperatur T
k bzw. die Schmelztemperatur der Bleilegierung erreicht, nimmt der γ-Abschirmungsmantel
5 zunächst nur noch Wärme zum Schmelzen der Bleilegierung auf. Die von außen zugeführte
Wärme wird dann nur als Schmelzenthalpie zum Aufschmelzen der Bleilegierung verwendet
und während dieses Aufschmelzens bleibt die Temperatur des γ-Abschirmungsmantels 5
konstant bzw. bleibt die Temperatur des γ-Abschirmungsmantels 5 innerhalb eines definierten
Temperaturintervalls. Dann gelangt keine oder so gut wie keine Wärme mehr in den Behälterinnenraum
9. Dieser Fall des Aufschmelzens der Bleilegierung kann beispielsweise in einem Störfall
mit einem äußeren Feuer und äußeren Temperaturen von 800 °C bzw. von etwa 800 °C auftreten.
- Dem erfindungsgemäßen γ-Abschirmungsmantel 5 aus der Bleilegierung kommt somit gleichsam
eine Schalterfunktion zu. Unterhalb der kritischen Temperatur T
k wird eine Wärmezufuhr in den Behälterinnenraum 9 zugelassen und bei Erreichen der
kritischen Temperatur T
k wird eine weitere Wärmezufuhr in den Behälterinnenraum 9 unterbunden und die zugeführte
Wärme wird nur noch bzw. in erster Linie zum Schmelzen der Bleilegierung genutzt.
Bevorzugt und im Ausführungsbeispiel weist der γ-Abschirmungsmantel 5 eine Umhüllung
10 auf, die zweckmäßigerweise alle Komponenten des γ-Abschirmungsmantels 5 bzw. alle
Bleilegierungskomponenten umgibt. Das hat den Vorteil, dass beim Aufschmelzen der
Bleilegierung der γ-Abschirmungsmantel 5 bzw. die Bleilegierungskomponenten gleichsam
durch die Umhüllung 10 in Form gehalten werden.
1. Transport- und/oder Lagerbehälter zur Aufnahme von radioaktiven Komponenten, insbesondere
von radioaktiven Abfallkomponenten - mit Behälterboden (1), Behältermantel (2) und
Behälterdeckel (3, 4), wobei behälterinnenseitig ein γ-Abschirmungsmantel (5) angeordnet
ist, wobei der γ-Abschirmungsmantel (5) zugleich als thermischer Schutzmantel zum
Schutz vor einer Temperaturerhöhung im Behälterinnenraum (9) über einen Temperatur-Grenzwert
hinaus ausgelegt ist und wobei der γ-Abschirmungsmantel (5) aus einer Bleilegierung
besteht bzw. im Wesentlichen aus einer Bleilegierung besteht, deren Schmelztemperatur
bzw. deren Schmelztemperaturintervall um mindestens 50 °C, vorzugsweise um mindestens
80 °C unterhalb der Schmelztemperatur von reinem Blei liegt.
2. Transport- und/oder Lagerbehälter nach Anspruch 1, wobei in dem Behälter bzw. in dem
Behälterinnenraum (9) des Behälters nicht-wärmeentwickelnde radioaktive Komponenten
bzw. radioaktive Abfallkomponenten aufgenommen sind.
3. Transport- und/oder Lagerbehälter nach einem der Ansprüche 1 oder 2, wobei die Bleilegierung
des γ-Abschirmungsmantels (5) aus einer Legierung mit zumindest den Bestandteilen
Blei, Antimon und Zinn besteht bzw. im Wesentlichen besteht.
4. Transport- und/oder Lagerbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die Schmelztemperatur
bzw. das Schmelztemperaturintervall der Bleilegierung zwischen 90 °C und 210 °C, vorzugsweise
zwischen 100 °C und 200 °C liegt.
5. Transport- und/oder Lagerbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die Bleilegierung
einen Bleigehalt bzw. einen Bleianteil aufweist, der geringer als 96 Gew.-% und vorzugsweise
geringer als 94 Gew.-% ist.
6. Transport- und/oder Lagerbehälter nach einem der Ansprüche 3 bis 5, wobei die Bleilegierung
einen Zinngehalt bzw. einen Zinnanteil von mehr als 2 Gew.-%, bevorzugt von mehr als
3 Gew.-% aufweist.
7. Transport- und/oder Lagerbehälter nach einem der Ansprüche 3 bis 6, wobei die Bleilegierung
einen Antimongehalt bzw. einen Antimonanteil von mehr als 2 Gew.-%, bevorzugt von
mehr als 3 Gew.-% aufweist.
8. Transport- und/oder Lagerbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei der γ-Abschirmungsmantel
(5) bzw. der thermische Schutzmantel eine Dicke d von 20 bis 140 mm, vorzugsweise
von 30 bis 120 mm aufweist.
9. Transport- und/oder Lagerbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei die Bleilegierung
und/oder die Dicke d des γ-Abschirmungsmantels (5) mit der Maßgabe eingestellt wird,
dass unterhalb einer kritischen Temperatur Tk von außen Wärme in den Behälter gelangt/gelangen kann und oberhalb der kritischen
Temperatur Tk die Wärmezufuhr von außen in den Behälterinnenraum (9) unterbunden wird.
10. Transport- und/oder Lagerbehälter nach Anspruch 9, wobei die kritische Temperatur
Tk zwischen 90 °C und 210 °C liegt.
11. Transport- und/oder Lagerbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei die spezifische
Wärme der Bleilegierung zwischen 180 und 260 J/kgK und bevorzugt zwischen 200 und
260 J/kgK liegt.
12. Transport- und/oder Lagerbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 11, wobei die Dichte
der Bleilegierung zwischen 7 und 8 g/cm3 und bevorzugt zwischen 7 und 7,7 g/cm3 liegt.
13. Transport- und/oder Lagerbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 12, wobei der γ-Abschirmungsmantel
(5) bzw. die Komponenten (6, 7, 8) dieses γ-Abschirmungsmantels (5) eine äußere Umhüllung
(10) aufweisen.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Transport- und/oder Lagerbehälter zur Aufnahme von radioaktiven Komponenten, insbesondere
von radioaktiven Abfallkomponenten - mit Behälterboden (1), Behältermantel (2) und
Behälterdeckel (3, 4), wobei behälterinnenseitig ein γ-Abschirmungsmantel (5) angeordnet
ist, wobei der γ-Abschirmungsmantel (5) zugleich als thermischer Schutzmantel zum
Schutz vor einer Temperaturerhöhung im Behälterinnenraum (9) über einen Temperatur-Grenzwert
hinaus ausgelegt ist und wobei der γ-Abschirmungsmantel (5) aus einer Bleilegierung
besteht, deren Schmelztemperatur bzw. deren Schmelztemperaturintervall um mindestens
50 °C, vorzugsweise um mindestens 80 °C unterhalb der Schmelztemperatur von reinem
Blei liegt, wobei die Bleilegierung einen Zinngehalt bzw. einen Zinnanteil von mehr
als 2 Gew.-%, bevorzugt von mehr als 3 Gew.-% aufweist und wobei die Bleilegierung
einen Antimongehalt bzw. einen Antimonanteil von mehr als 2 Gew.-%, bevorzugt von
mehr als 3 Gew.-% aufweist.
2. Transport- und/oder Lagerbehälter nach Anspruch 1, wobei die Bleilegierung des γ-Abschirmungsmantels
(5) aus einer Legierung mit zumindest den Bestandteilen Blei, Antimon und Zinn besteht.
3. Transport- und/oder Lagerbehälter nach einem der Ansprüche 1 oder 2, wobei die Schmelztemperatur
bzw. das Schmelztemperaturintervall der Bleilegierung zwischen 90 °C und 210 °C, vorzugsweise
zwischen 100 °C und 200 °C liegt.
4. Transport- und/oder Lagerbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis3, wobei die Bleilegierung
einen Bleigehalt bzw. einen Bleianteil aufweist, der geringer als 96 Gew.-% und vorzugsweise
geringer als 94 Gew.-% ist.
5. Transport- und/oder Lagerbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis4, wobei der γ-Abschirmungsmantel
(5) bzw. der thermische Schutzmantel eine Dicke d von 20 bis 140 mm, vorzugsweise
von 30 bis 120 mm aufweist.
6. Transport- und/oder Lagerbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis5, wobei die Bleilegierung
und/oder die Dicke d des γ-Abschirmungsmantels (5) mit der Maßgabe eingestellt wird,
dass unterhalb einer kritischen Temperatur Tk von außen Wärme in den Behälter gelangt/gelangen kann und oberhalb der kritischen
Temperatur Tk die Wärmezufuhr von außen in den Behälterinnenraum (9) unterbunden wird.
7. Transport- und/oder Lagerbehälter nach Anspruch6, wobei die kritische Temperatur Tk zwischen 90 °C und 210 °C liegt.
8. Transport- und/oder Lagerbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei die spezifische
Wärme der Bleilegierung zwischen 180 und 260 J/kgK und bevorzugt zwischen 200 und
260 J/kgK liegt.
9. Transport- und/oder Lagerbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei die Dichte
der Bleilegierung zwischen 7 und 8 g/cm3 und bevorzugt zwischen 7 und 7,7 g/cm3 liegt.
10. Transport- und/oder Lagerbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei der γ-Abschirmungsmantel
(5) bzw. die Komponenten (6, 7, 8) dieses γ-Abschirmungsmantels (5) eine äußere Umhüllung
(10) aufweisen.