[0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung und ein Verfahren zur Herstellung eines hohlen
und umhüllungsmaterialfreien Filterstrangs der Tabak verarbeitenden Industrie, wobei
die Einrichtung umfasst: eine mit Druckluft beaufschlagte Transportdüse zur Förderung
eines Filtertowstreifens durch einen entlang einer Längsrichtung in der Transportdüse
verlaufenden Innenraum, so dass an einer Ausgangsöffnung der Transportdüse ein Filtermaterialstrom
bereitstellbar ist, einen Führungsdorn mit einem sich entlang des Innenraums der Transportdüse
erstreckenden ersten Abschnitt, eine in einer Transportrichtung des Filtermaterialstroms
stromabwärts angeordnete Formateinheit umfassend eine Formatdüse mit einem sich in
der Transportrichtung verjüngenden Transportkanal, in welchem sich ein zweiter Abschnitt
des Führungsdorns erstreckt, wobei eine Oberfläche des Transportkanals gemeinsam mit
einer Oberfläche des zweiten Abschnitts des Führungsdorns einen Formatkanal zur Formung
des hohlen und umhüllungsmaterialfreien Filterstrangs bildet, so dass der Filterstrang
im Inneren einen durch den Führungsdorn bedingten Hohlraum aufweist.
[0002] Die Erfindung betrifft außerdem eine Anlage der Tabak verarbeitenden Industrie sowie
eine Formateinheit und einen Führungsdorn zur Verwendung in einer Einrichtung zur
Herstellung eines umhüllungsmaterialfreien und hohlen Filterstrangs.
[0003] Zur Herstellung von Filtersträngen wird in der Tabak verarbeitenden Industrie ein
Filtermaterial aus einem Gemisch verschiedener Inhaltsstoffe verwendet. Ein als Ausgangsmaterial
verwendetes sog. Filtertow besteht z.B. überwiegend aus Zelluloseacetat, dem ein Weichmacher,
etwa Triacetin, zugesetzt wird, bevor das Filtertow zu einem Filterstrang weiterverarbeitet
wird. Der Weichmacher löst die Zelluloseacetatfasern an, so dass diese in einer Formateinheit
durch Einwirkung von Druck und Wärme miteinander verkleben, so dass sich das Filtermaterial
verfestigt und der Filterstrang geformt wird.
[0004] Es sind umhüllte und umhüllungsmaterialfreie Filterstränge bekannt, wobei als Umhüllungsmaterial
vielfach ein Papierstreifen eingesetzt wird. Bei der Herstellung eines umhüllten Filterstrangs
wird der Umhüllungsstreifen während oder im Anschluss an die Strangformung um das
Filtermaterial gelegt und mit diesem verklebt. Auch bei der Herstellung von umhüllungsmaterialfreien
Filtersträngen erhält das Filtermaterial in der Formateinheit die gewünschte Form.
Das verwendete Material und der Prozess der Strangformung sind jedoch so eingerichtet,
dass der Filterstrang auch nach Verlassen der Formateinheit seine Form in hinreichendem
Maße beibehält, so dass auf den ansonsten zur Stabilisierung verwendeten Umhüllungsstreifen
verzichtet wird.
[0005] Bei der Herstellung eines umhüllungsmaterialfreien Filterstrangs wird der Filtermaterialstrom
in der Formateinheit mit Druck und zusätzlich mit Wärme behandelt. Die hierzu notwendige
thermische Energie ist auf verschiedenen Wegen in den Filterstrang einbringbar. Aus
DE-A-103 54 797 ist ein Verfahren bekannt, bei dem das Filtermaterial mit Mikrowellen oder mit Heißluft
beaufschlagt wird. In einer Filterherstellmaschine gemäß
EP-A-2 548 625 werden die Acetatfasern in einer Formateinheit mit Heißdampf beaufschlagt.
[0006] Um den Herstellungsprozess zu beschleunigen und außerdem einen Filterstrang mit hoher
Oberflächenqualität bereitzustellen, wird der Filterstrang anschließend aktiv gekühlt.
DE-A-103 54 797 sieht hierzu eine Kontaktkühlung vor.
[0007] Aus
EP-A-2 636 321 ist bekannt, den Filterstrang zunächst unter Einwirkung von gesättigtem Heißdampf
zu verfestigen und stromabwärts der Formateinheit den im Filterstrang verbleibenden
Dampf mit Druckluft auszublasen. Durch das Einblasen von kalter Luft in den Filterstrang
wird die Restfeuchte jedoch in den Filterstrang hineingedrückt.
[0008] Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es eine Aufgabe der Erfindung, eine Einrichtung
sowie ein Verfahren zur Herstellung eines hohlen und umhüllungsmaterialfreien Filterstrangs
der Tabak verarbeitenden Industrie, eine Anlage der Tabak verarbeitenden Industrie
sowie eine Formateinheit und einen Führungsdorn zur Verwendung in einer solchen Einheit
anzugeben, welche eine Steigerung der Produktionsgeschwindigkeit ermöglichen.
[0009] Die Erfindung wird gelöst durch eine Einrichtung zur Herstellung eines hohlen und
umhüllungsmaterialfreien Filterstrangs der Tabak verarbeitenden Industrie, wobei die
Einrichtung umfasst:
- eine mit Druckluft beaufschlagte Transportdüse zur Förderung eines vorbehandelten
Filtertowstreifens durch einen entlang einer Längsrichtung in der Transportdüse verlaufenden
Innenraum, so dass an einer Ausgangsöffnung der Transportdüse ein Filtermaterialstrom
bereitstellbar ist oder bereitgestellt wird;
- einen Führungsdorn mit einem sich entlang des Innenraums der Transportdüse erstreckenden
ersten Abschnitt;
- eine in einer Transportrichtung des Filtermaterialstroms stromabwärts angeordneten
Formateinheit, umfassend eine Formatdüse mit einem sich in der Transportrichtung verjüngenden
Transportkanal, in welchem sich ein zweiter Abschnitt des Führungsdorns erstreckt,
wobei eine Oberfläche des Transportkanals gemeinsam mit einer Oberfläche des zweiten
Abschnitts des Führungsdorns einen Formatkanal zur Formung des hohlen und umhüllungsmaterialfreien
Filterstrangs bildet, wobei der Filterstrang einen inneren durch den Führungsdorn
bedingten Hohlraum aufweist,
wobei die Einrichtung dadurch weitergebildet ist, dass
- eine als Führungsfläche für den Filtermaterialstrom dienende Oberfläche des Formatkanals
der Formatdüse zumindest abschnittsweise, insbesondere vollständig, mit einer Antihaftbeschichtung
versehen ist.
[0010] Der Erfindung liegt die Erkenntnis zu Grunde, dass mit Hilfe einer auf der Führungsfläche
des Formatkanals vorgesehenen Antihaftbeschichtung der Reibungswiderstand des Filtermaterialstroms
während der Herstellung des Filterstrangs deutlich herabgesetzt wird. Dies ist insbesondere
für die Herstellung des Filterstrangs in einem Zieh-Verfahren vorteilhaft und erlaubt
eine Erhöhung der Prozessgeschwindigkeit.
[0011] Es hat sich als besonders vorteilhaft herausgestellt, wenn als Antihaftbeschichtung
eine keramische Antihaftbeschichtung eingesetzt wird. Daher ist, gemäß einer Ausführungsform,
vorgesehen, dass eine solche keramische Antihaftbeschichtung auf der Oberfläche der
Führungsfläche vorgesehen ist. Ein geeignetes Material für die keramische Antihaftbeschichtung
ist ein Aluminium-Titan-Mischoxid, beispielsweise Al
2O
3 - TiO
2 97/3 oder 87/13.
[0012] In der Formatdüse wird der Filtermaterialstrom mit einem Prozessfluid beaufschlagt.
In diesem Zusammenhang hat sich Heißdampf oder Wasserdampf als besonders geeignet
herausgestellt. Aufgrund seiner relativ hohen Wärmekapazität ist Heißdampf ein besonders
wirksamer Wärmeträger. Um den in dem Formatkanal vorhandenen Filtermaterialstrom mit
dem Prozessfluid beaufschlagen zu können, sind beispielsweise in den Formatkanal ausmündende
Einlasskanäle vorgesehen. Diese sind zum Einleiten des Prozessfluids vorgesehen, so
dass durch Einwirken der von dem Prozessfluid transportierten Wärme und dem im Formatkanal
auf den Filtermaterialstrom ausgeübten Druck ein umhüllungsmaterialfreier Filterstrang
unter zumindest teilweiser Verfestigung des Filtermaterials formbar ist oder geformt
wird.
[0013] Zur Herstellung eines hohlen und umhüllungsmaterialfreien Filterstrangs befindet
sich ein Führungsdorn in dem Transportkanal. Folglich wirkt nicht nur die Oberfläche
des Transportkanals, sondern auch die Oberfläche des Führungsdorns als Führungsfläche
für den Filtermaterialstrom.
[0014] Es ist daher vorteilhaft, wenn die als Führungsfläche für den Filtermaterialstrom
dienende Oberfläche des Transportkanals der Formatdüse und die Oberfläche des zweiten
Abschnitts des Führungsdorns zumindest abschnittsweise, insbesondere vollständig,
mit einer Antihaftbeschichtung versehen sind.
[0015] Dies betrifft sowohl die Oberfläche des Transportkanals als auch die Oberfläche des
zweiten Abschnitts des Führungsdorns, von denen wenigstens eine zumindest abschnittsweise,
insbesondere vollständig, mit einer Antihaftbeschichtung versehen ist - gemäß dem
genannten Ausführungsbeispiel sind beide als Führungsflächen wirkenden Oberflächen
mit einer Antihaftbeschichtung versehen.
[0016] Zur weiteren Verringerung des Reibungswiderstands des Filterstrangs ist, gemäß einer
weiteren Ausführungsform, die Verwendung einer facettierten Oberfläche vorteilhaft.
Insbesondere sind daher die als Führungsfläche dienende Oberfläche des Transportkanals
und die Oberfläche des zweiten Abschnitts des Führungsdorns zumindest abschnittsweise,
insbesondere vollständig, als facettierte Oberflächen ausgebildet. Eine rautenförmig
facettierte Oberfläche hat sich als besonders reibungsarm und somit vorteilhaft erwiesen.
Die facettierte Oberfläche bedingt eine geringere Kontaktfläche zwischen der Führungsfläche
und dem Filtermaterialstrom. Dies verringert die an dieser Grenzfläche auftretende
Gleitreibung.
[0017] Gemäß einer anderen Ausführungsform ist im Inneren des Führungsdorns zumindest ein
Absaugkanal, insbesondere zwei parallel zueinander verlaufende Absaugkanäle, vorgesehen,
wobei der zumindest eine Absaugkanal entlang einer Längserstreckungsrichtung des Führungsdorns
verläuft und an einem stromaufwärts liegenden Freiende des Führungsdorns ausmündet,
wobei das Freiende des Führungsdorns mit einer Absaugvorrichtung zum Absaugen des
Prozessfluids aus dem Filterstrang verbunden ist.
[0018] Vorteilhaft wird bei einer Einrichtung gemäß dieser Ausführungsform das verbrauchte
Prozessfluid, also beispielsweise teilweise abgekühlter Heißdampf, aus dem Filterstrang
abgesaugt, was sich als besonders effektiv erwiesen hat. Die beim Ausblasen des Prozessfluids
mittels Druckluft auftretenden technischen Nachteile müssen ebenfalls nicht in Kauf
genommen werden. So wird beispielsweise das Problem, dass beim Ausblasen des Prozessfluids
mittels Druckluft die Feuchtigkeit in den Strang hineingedrückt wird, überwunden.
Da das Prozessfluid dem Filterstrang typischerweise von seiner äußeren Mantelfläche
her zugeführt wird, überwindet dieses bis in einem zentralen Bereich, in dem es über
den Führungsdorn abgesaugt wird, lediglich eine geringe Materialstärke. Das Prozessfluid
wird nicht nur von der Mantelfläche des Filterstrangs her in diesen hineingedrückt,
sondern gleichzeitig indem innerhalb des Filterstrangs eine Absaugung erfolgt, welche
einen Unterdruck erzeugt, auch in das Filtermaterial hineingesogen. Das Prozessfluid
dringt effektiv in das Filtermaterial ein, es durchdringt dieses vollständig. So gibt
das Prozessfluid seine Wärmeenergie also effektiv über die gesamte Dicke bzw. Tiefe
des Filtermaterialstroms an diesen ab.
[0019] Die Einrichtung wird vorteilhaft weitergebildet, indem sich der zumindest eine Absaugkanal
entlang der vollen Länge des Führungsdorns erstreckt und an einem stromabwärts gelegenen
Freiende des Führungsdorns ausmündet, so dass zumindest eine stirnseitige Absaugöffnung
gebildet wird. Gemäß einer Weiterbildung sind insbesondere zusätzlich eine Mehrzahl
von Absaugkanälen vorgesehen ist, welche eine äußere Mantelfläche des Führungsdorns
mit dem zumindest einen Absaugkanal verbinden und zum Absaugen des Prozessfluids aus
dem Filterstrang vorgesehen sind.
[0020] Durch die Absaugöffnung wird verbrauchtes Prozessfluid aus dem Hohlraum des Filterstrangs
effektiv entfernt, so dass einer Ansammlung von Prozessfluid in diesem Bereich wirksam
vorgebeugt wird. Außerdem wird das Prozessfluid über einen vergleichsweise großen
Bereich aus dem Filterstrang entfernt.
[0021] Ein Qualitätsmerkmal bei der Herstellung von Filtersträngen ist die Position des
zentralen Hohlraums innerhalb des Filterstrangs und die Homogenität des Filterstrangmaterials.
Um dies zu erreichen, ist die Verteilung des Filtermaterials um den Führungsdorn herum
von Bedeutung. Diese wird verbessert, indem, gemäß einer Ausführungsform, vorgesehen
ist, zwischen der Transportdüse und der Formateinheit ein den Führungsdorn umschließendes
äußeres Führungselement anzuordnen, wobei das äußere Führungselement zur Ausrichtung
des den Führungsdorn umgebenden Filtermaterialstroms in Bezug auf den Führungsdorn
und/oder in Bezug auf den Transportkanal der Formateinheit positionierbar ist. Mit
anderen Worten sorgt das Führungselement für eine besonders homogene Verteilung des
Filtermaterials um den Führungsdorn herum.
[0022] Insbesondere wird das äußere Führungselement während des Betriebs der Einrichtung
dynamisch geregelt oder nachgeregelt. Das Führungselement ist hierzu in einer Richtung
senkrecht zur Fördereinrichtung des Filterstrangs als auch in Fördereinrichtung positionierbar.
Zur Regelung der Position des Führungselements umfasst die Einrichtung einen geeigneten
Sensor, der beispielsweise zur Detektion der Position des zentralen Hohlraums und/oder
zur Detektion einer Dichte des Filtermaterials eingerichtet ist. Mithilfe einer geeigneten
Regelung ist somit die Position des Führungselements, insbesondere in einem geschlossenen
Regelkreis, regelbar.
[0023] Die erfindungsgemäße Aufgabe wird außerdem gelöst durch eine Anlage der Tabak verarbeitenden
Industrie, insbesondere eine Strangformungsmaschine, wobei diese Anlage eine Einrichtung
nach einem oder mehreren der genannten Ausführungsformen umfasst.
[0024] Ebenso wird die Aufgabe gelöst durch ein Verfahren zur Herstellung eines hohlen und
umhüllungsmaterialfreien Filterstrangs der Tabak verarbeitenden Industrie, die folgenden
Schritte umfassend:
- Fördern eines vorbehandelten Filtertowstreifens entlang eines sich in Längsrichtung
in einer Transportdüse erstreckenden Innenraums durch Beaufschlagen des Filtertowstreifens
mit Druckluft, so dass sich das Filtermaterial des Filtertowstreifens um einen sich
in dem Innenraum in der Transportdüse erstreckenden ersten Abschnitt eines Führungsdorns
verteilt und einen diesen umgebenden Filtermaterialstrom bildet,
- Fördern des den Führungsdorn umgebenden Filtermaterialstroms durch einen sich in Transportrichtung
des Filtermaterialstroms verjüngenden Transportkanal einer Formateinheit, wobei sich
in dem Transportkanal ein zweiter Abschnitt des Führungsdorns erstreckt,
- Beaufschlagen des in dem Transportkanal befindlichen Filtermaterialstroms mit einem
als Energieträger dienenden Prozessfluid zur Formung des hohlen und umhüllungsmaterialfreien
Filterstrangs, welcher einen durch den Führungsdorn bedingten Hohlraum umfasst,
wobei das Verfahren dadurch weitergebildet ist, dass
- das Prozessfluid aus dem Hohlraum des Filterstrangs abgesaugt wird.
[0025] Gemäß einer Ausführungsform wird das Prozessfluid aus dem Filterstrang durch zumindest
einen in dem Führungsdorn vorhandenen und sich entlang einer Längsrichtung des Führungsdorns
erstreckenden Absaugkanal abgesaugt.
[0026] Entsprechend einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform erstreckt sich der zumindest
eine Absaugkanal entlang der vollen Länge des Führungsdorns und mündet an einem stromabwärts
gelegenen Freiende in zumindest einer Absaugöffnung aus, das Prozessfluid wird durch
die Absaugöffnung aus dem Filterstrang abgesaugt.
[0027] Gemäß einer Weiterbildung dieser Ausführungsform wird das verbrauchte Prozessfluid
insbesondere durch eine Mehrzahl von Absaugkanälen, welche eine äußere Mantelfläche
des Führungsdorns mit dem Absaugkanal verbinden, aus dem Filterstrang abgesaugt.
[0028] Insbesondere wird der Filtermaterialstrom, nachdem er aus der Transportdüse ausgetreten
ist und bevor er in die Formateinheit eintritt, durch ein den Filtermaterialstrom
und den Führungsdorn umschließendes äußeres Führungselement in Bezug auf den Führungsdorn
und/oder in Bezug auf den Transportkanal der Formatdüse mit dem äußeren Führungselement
positioniert.
[0029] Gemäß einer weiteren Ausführungsform betrifft das Verfahren die Herstellung eines
Filterstrangs in einem Zieh-Verfahren. Ein verringerter Reibungswiderstand zwischen
dem Filtermaterialstrom und den Führungsflächen ist insbesondere für ein Zieh-Verfahren
vorteilhaft.
[0030] Die getroffenen Maßnahmen zur Verringerung des Reibungswiderstandes sowie im Hinblick
auf eine effektive Absaugung des Prozessfluids beschleunigen das Herstellungsverfahren,
und bieten daher einen signifikanten kommerziellen Vorteil. Weitere Vorteile sind
bereits im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Einrichtung erwähnt.
[0031] Die Aufgabe wird außerdem gelöst durch eine Formateinheit zur Verwendung in einer
Einrichtung nach einem oder mehreren der genannten Ausführungsformen zur Herstellung
eines umhüllungsmaterialfreien und hohlen Filterstrangs der Tabak verarbeitenden Industrie,
wobei die Formateinheit umfasst: eine Formatdüse mit einem sich in einer Transportrichtung
eines Filtermaterialstroms verjüngenden Transportkanal zur Formung des Filterstrangs,
wobei die Formateinheit weitergebildet ist durch eine als Führungsfläche für den Filtermaterialstrom
dienende Oberfläche des Transportkanals, welche zumindest abschnittsweise, insbesondere
vollständig, mit einer Antihaftbeschichtung versehen ist.
[0032] Auch der Transportkanal der Formatdüse ist insbesondere mit ausmündenden Einlasskanälen
zum Einleiten eines als Energieträger dienenden Prozessfluids versehen, so dass ein
in dem Transportkanal vorhandener Filtermaterialstrom mit dem Prozessfluid beaufschlagbar
ist oder beaufschlagt wird, und ein umhüllungsmaterialfreier Filterstrang insbesondere
unter zumindest teilweiser Verfestigung des Filtermaterials herstellbar ist oder hergestellt
wird.
[0033] Schließlich wird die Aufgabe gelöst durch einen Führungsdorn zur Verwendung in einer
Einrichtung nach einem oder mehreren der genannten Ausführungsformen zur Herstellung
eines hohlen und umhüllungsmaterialfreien Filterstrangs der Tabak verarbeitenden Industrie,
wobei der Führungsdorn umfasst: einen ersten und mit einen zweiten in einer Längsrichtung
des Führungsdorns hintereinander angeordneten und aus einem Teilbereich der Mantelfläche
des Führungsdorns gebildeten Abschnitt, wobei der Führungsdorn weitergebildet ist
durch eine als Führungsfläche für einen den Führungsdorn umgebenden Filtermaterialstrom
dienende Oberfläche, zumindest des zweiten Abschnitts des Führungsdorns, welche zumindest
abschnittsweise, insbesondere vollständig, mit einer Antihaftbeschichtung versehen
ist.
[0034] Der erste Abschnitt ist insbesondere zur Anordnung in einer mit Druckluft beaufschlagten
Transportdüse zur Förderung eines Filtertowstreifens eingerichtet ist. Dies betrifft
insbesondere eine Länge des ersten Abschnitts, welcher so lang ist, dass er sich durch
einen entlang einer Längsrichtung der Transportdüse verlaufenden Innenraum erstreckt.
Der zweite Abschnitt des Führungsdorns ist zur Anordnung in einem sich in einer Transportrichtung
des Filtermaterials verjüngenden Transportkanal einer Formatdüse zur Formung des Filterstrangs
eingerichtet.
[0035] Gleiche oder ähnliche Vorteile, wie sie im Hinblick auf die Einrichtung zur Herstellung
eines hohlen und umhüllungsmaterialfreien Filterstrangs der Tabak verarbeitenden Industrie
genannt sind, treffen in gleicher oder ähnlicher Weise ebenso auf das Verfahren zur
Herstellung, auf die Formateinheit sowie auf den Führungsdorn zu und sollen daher
nicht wiederholt werden.
[0036] Weitere Merkmale der Erfindung werden aus der Beschreibung erfindungsgemäßer Ausführungsformen
zusammen mit den Ansprüchen und den beigefügten Zeichnungen ersichtlich. Erfindungsgemäße
Ausführungsformen können einzelne Merkmale oder eine Kombination mehrerer Merkmale
erfüllen.
[0037] Die Erfindung wird nachstehend ohne Beschränkung des allgemeinen Erfindungsgedankens
anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnungen beschrieben,
wobei bezüglich aller im Text nicht näher erläuterten erfindungsgemäßen Einzelheiten
ausdrücklich auf die Zeichnungen verwiesen wird. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Einrichtung zur Herstellung
eines Filterstrangs gemäß einem Ausführungsbeispiel,
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung eines Details der Einrichtung zur Herstellung eines
Filterstrangs gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel und
- Fig. 3
- ein schematischer Längsschnitt durch eine Formatdüse einer Formateinheit gemäß einem
Ausführungsbeispiel.
[0038] In den Zeichnungen sind jeweils gleiche oder gleichartige Elemente und/oder Teile
mit denselben Bezugsziffern versehen, so dass von einer erneuten Vorstellung jeweils
abgesehen wird.
[0039] Figur 1 zeigt in schematischer Darstellung eine Übersicht über eine Einrichtung 2
zur Herstellung eines Filterstrangs 28 der Tabak verarbeitenden Industrie. Der Filterstrang
28 wird beispielsweise zu Filterstäben für Zigaretten oder dergleichen rauchbarer
Artikel weiterverarbeitet. Ausgangsmaterial für die Herstellung des Filterstrangs
28 ist ein Filtertowstreifen 6, der von einem Ballen 4 abgezogen wird. Ein der Einrichtung
2 über verschiedene nicht dargestellte Umlenk- und Führungsrollen zugeführter Filtertowstreifen
6 wird zunächst aufbereitet. Zu diesem Zwecke umfasst die gezeigte Einrichtung 2 zwei
parallele Filtertowaufbereitungslinien 8a, 8b. Diese sind identisch zueinander aufgebaut.
Es sind zwei parallele Filtertowaufbereitungslinien 8a, 8b vorgesehen, um eine hinreichend
große Menge an aufbereitetem Filtertow 10 einer Transportdüse 12 bereitzustellen.
[0040] Nach der Entnahme von dem Ballen 4 wird der Filtertowstreifen 6 mit Druckluft aus
verschiedenen Druckluftdüsen 14 aufgelockert und homogenisiert. Anschließend wird
der Filtertowstreifen 6 zwei Reckwalzenpaaren 16a, 16b zugeführt.
[0041] Der Filtertowstreifen 6 durchläuft im Anschluss eine Imprägniereinheit 18, in welcher
das Material mit einem Weichmacher vorbehandelt wird. Insbesondere ist das Filtertow
aus Zelluloseazetat hergestellt, so dass Triacetin als Weichmacher verwendet wird.
Über ein Umlenkrollenpaar 21 wird der vorbehandelte Filtertowstreifen 10 anschließend
der Transportdüse 12 zugeführt. Dabei wird der von der oben gezeigten Filtertowaufbereitungslinie
8a aufbereitete Filtertowstreifen über das Umlenkrollenpaar 20 an das Umlenkrollenpaar
21 der unten gezeigten Filtertowaufbereitungslinie 8b übergeben. An dem Umlenkrollenpaar
21 der unteren Filtertowaufbereitungslinie 8b wird dieser Filtertowstreifen und der
von der unteren Filtertowaufbereitungslinie 8b aufbereitete Filtertowstreifen zu einem
einzigen, aufbereiteten Filtertowstreifen 10 zusammengeführt.
[0042] In der Transportdüse 12 wird der Filtertowstreifen 10 mit Druckluft beaufschlagt.
Dieser Vorgang bewirkt eine Homogenisierung des Filtertows, wobei das Filtertowmaterial
außerdem entlang einem in Längsrichtung der Transportdüse 12 verlaufenden Innenraum
gefördert wird. Der Innenraum der Transportdüse 12 erstreckt sich im Wesentlichen
parallel zu einer Transportrichtung A des Filterstrangs 28. An einer Ausgangsöffnung
der Transportdüse 12 wird so ein Filtermaterialstrom 22 bereitgestellt, der zu einem
umhüllungsmaterialfreien Filterstrang weiterverarbeitet wird. Hierzu wird der Filtermaterialstrom
22 zunächst einer Formatdüse 30 zugeführt, in welcher die eigentliche Strangformung
erfolgt, so dass in Transportrichtung A nach der Formatdüse 30 ein Filterstrang 28
vorliegt. Dieser wird in aufeinanderfolgenden Kühleinheiten 31 (von denen aus Gründen
der übersichtlicheren Darstellung lediglich eine mit einem Bezugszeichen versehen
ist) unter Einsatz von Druckluft abgekühlt.
[0043] Im Kontext dieser Beschreibung soll unter einem umhüllungsmaterialfreien Filterstrang
ein auch als NWA-Filterstrang (engl.: non wrapped acetate) bekannter Filterstrang
verstanden werden. Ein solcher NWA-Filterstrang ist wesentlich durch sein Herstellungsverfahren
gekennzeichnet. Während bei Acetatfiltersträngen im Allgemeinen ein Umhüllungsstreifen
vorgesehen ist, um ein Ausdehnen des Filterstrangmaterials nach der Strangformung
zu vermeiden, wird auf einen solchen Umhüllungsstreifen bei einem NWA-Filterstrang
verzichtet. Ein in diesem Sinne umhüllungsmaterialfreier Filterstrang erhält bereits
während der Strangformung eine ausreichend große Stabilität, so dass er ohne diesen
Umhüllungsstreifen verwendet und weiterverarbeitet wird.
[0044] Die Herstellung solcher Filterstränge erfolgt insbesondere in einem Zieh-Verfahren.
Bei diesem Verfahren greift die zur Förderung des Filterstrangs 28 erforderliche Kraft
am hergestellten Filterstrang 28 an, so dass das Ausgangsmaterial, d.h. der Filtermaterialstrom
22, durch die Formatdüse 30 gezogen wird.
[0045] Die Einrichtung 2 ist insbesondere für die Herstellung eines Filterstrangs 28 in
einem solchen Zieh-Verfahren eingerichtet.
[0046] Der hergestellte Filterstrang 28 wird stromabwärts einer die Formatdüsen 30 umfassenden
Formateinheit 24 mithilfe eines Messerapparats 26 in Filterstäbe einer gewünschten
Länge abgelängt. Diese werden in anschließenden Verarbeitungsschritten bereitgestellt
oder zwischengespeichert.
[0047] Figur 2 zeigt in schematischer Darstellung ein Detail der Einrichtung 2 zur Herstellung
des Filterstrangs 28. Es ist in perspektivischer Ansicht die Transportdüse 12 und
beispielhaft eine Formatdüse 30 gezeigt. Lediglich aus Gründen der besseren Übersichtlichkeit
wurde auf die Darstellung des vorbehandelten Filtertowstreifens 10, des Filtermaterialstroms
22 und des Filterstrangs 28 verzichtet.
[0048] Die Einrichtung 2 ist zur Herstellung eines hohlen Filterstrangs 28 eingerichtet.
Daher befindet sich ein Führungsdorn 34 in dem Innenraum der Transportdüse 12. Dieser
Führungsdorn 34 erstreckt sich ebenfalls im Wesentlichen in der Transportrichtung
A. Mit anderen Worten ist seine Längserstreckungsrichtung zumindest näherungsweise
parallel zu der Transportrichtung A. Ein hohler und umhüllungsmaterialfreier Filterstrang,
wie der mithilfe der Einheit 2 herstellbar ist, dient beispielsweise als Zwischenprodukt
zur Herstellung von Koaxialfilterstäben.
[0049] Der Führungsdorn 34 weist einen ersten Abschnitt 51 und einen zweiten Abschnitt 53
auf. Der erste Abschnitt 51 des Führungsdorns 34 erstreckt sich innerhalb der Transportdüse
12. Der zweite Abschnitt 53 des Führungsdorns 34 erstreckt sich innerhalb der Formatdüse
30. Der erste und der zweite Abschnitt 51, 53 sind entlang des Führungsdorns 34 hintereinander
angeordnet und insbesondere voneinander beabstandet.
[0050] Eine in Transportrichtung A gemessene Länge des Führungsdorns 34 ist also größer
als eine in gleicher Richtung gemessene Länge des Innenraums der Transportdüse 12
oder eines Formatkanals 40 der Formatdüse 30.
[0051] Der vorbehandelte Filtertowstreifen 10 (in Figur 2 nicht gezeigt) tritt an einer
im rechten Teil von Figur 2 dargestellten Eintrittsöffnung 32 in die Transportdüse
12 ein. Wie bereits erwähnt, wird das Filtertow entlang des teilweise sichtbaren Innenraums
der Transportdüse 12 mit Druckluft in Transportrichtung A gefördert und gleichzeitig
homogenisiert. Zu diesem Zweck verfügt die Transportdüse 12 über nicht dargestellte
Druckluftanschlüsse. Das Filtertow verteilt sich unter dem Einfluss der Druckluft
gleichmäßig um den Führungsdorn 34 herum. An einer Austrittsöffnung 36 der Transportdüse
12 tritt ein Filtermaterialstrom 22 (in Figur 2 nicht gezeigt) aus, welcher den Führungsdorn
34 umgibt.
[0052] Zwischen der Transportdüse 12 und der Formatdüse 30 befindet sich ein äußeres Führungselement
38, beispielsweise ein Ring. Das äußere Führungselement 38 umgibt den Führungsdorn
34 und im Betrieb der Einrichtung 2 auch den Filtermaterialstrom 22. Mit dem äußeren
Führungselement 38 wird der an der Austrittsöffnung 36 aus der Transportdüse 12 austretende
Filtermaterialstrom 22 in Bezug auf den Führungsdorn 34 und auch im Hinblick auf einen
Formatkanal 40 der Formatdüse 30 positioniert. Diese Positionierung des Filtermaterialstroms
22 dient dazu, den innerhalb des Filterstrangs 28 mithilfe des Führungsdorns 34 hergestellten
Hohlraum möglichst zentral zu positionieren. Außerdem ist das äußere Führungselement
38 so steuer- oder regelbar, dass das Filtermaterial möglichst homogen um den Führungsdorn
34 verteilt ist, so dass entlang des Umfangs des Filterstrangs 28 eine möglichst homogene
Dichte des Filtermaterials erreicht wird.
[0053] Das äußere Führungselement 38 ist zu diesen Zwecken mit einem in Figur 2 nicht dargestellten
Antrieb bzw. einer Positioniervorrichtung versehen. Diese ist insbesondere dazu eingerichtet,
das äußere Führungselement 38 sowohl in radialer Richtung als auch in Transportrichtung
A zu verfahren und entsprechend zu positionieren.
[0054] Die Positionierung des äußeren Führungselements 38 erfolgt insbesondere rückgekoppelt,
d.h. unter Verwendung eines geschlossenen Regelkreises. Hierzu ist ein in Figur 2
nicht dargestellter Sensor vorgesehen, welcher die Position des zentralen Hohlraums
in dem Filterstrang 28 und/oder die Dichte des Filterstrangmaterials erfasst. Eine
geeignete Regelungseinheit regelt die Position des äußeren Führungselements in Abhängigkeit
von den erfassten Messwerten.
[0055] Figur 3 zeigt einen schematischen Längsschnitt durch die Formatdüse 30 der Formateinheit
24. Der Führungsdorn 34 erstreckt sich entlang des Formatkanals 40, welcher sich in
Transportrichtung A konisch verjüngt. Ein den Führungsdorn 34 umgebender Filtermaterialstrom
22 tritt auf der in Figur 3 rechts gezeigten Eintrittsöffnung 42 in den Formatkanal
40 ein und ist lediglich aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht dargestellt.
[0056] Die eine Oberfläche 44 der Formatdüse 30 bildet einen Transportkanal 39, der sich
ebenfalls im Wesentlichen in Transportrichtung A erstreckt. Der zweite Abschnitt 53
des Führungsdorns 34 verläuft in diesem Transportkanal 39 der Formatdüse 30.
[0057] Der Transportkanal 39 der Formatdüse 30 umfasst in die Oberfläche 44 ausmündende
Einlasskanäle 48 zum Einleiten eines als Energieträger dienenden Prozessfluids. Die
Einlasskanäle 48 sind in einem Bereich des Transportkanals 39 angeordnet, der sich
an die Eintrittsöffnung 42 anschließt. Insbesondere wird Heißluft oder Heißdampf als
Prozessfluid verwendet. Durch Einwirkung der von dem Prozessfluid transportierten
Wärme wird der in den Formatkanal vorhandene Filtermaterialstrom 22 verfestigt, so
dass ein umhüllungsmaterialfreier Filterstrang 28 hergestellt wird.
[0058] Die Formung des Filterstrangs 28 erfolgt durch Einwirkung der inneren Oberfläche
44 des Transportkanals 39 der Formatdüse 30 einerseits und durch Einwirkung einer
gegenüberliegenden äußeren Oberfläche 46 des zweiten Abschnitts 53 des Führungsdorns
34 andererseits. Diese beiden Oberflächen 44, 46 diesen als Führungsflächen für den
Filtermaterialstrom 22 und bilden gemeinsam den Formatkanal 40 zur Formung des Filterstrangs
28.
[0059] Die als Führungsflächen dienenden Oberflächen 44, 46 des Formatkanals 40, d.h. die
Oberfläche 44 des Transportkanals 39 der Formatdüse 30 und die Oberfläche 46 des Führungsdorns
34 sind zumindest abschnittsweise mit einer Antihaftbeschichtung versehen. Insbesondere
ist die Oberfläche 44 des Formatkanals 40 ebenso wie die Oberfläche 46 des Führungsdorns
34, zumindest in dem zweiten Abschnitt 34, welcher sich innerhalb des Formatkanals
40 erstreckt, vollständig mit einer Antihaftbeschichtung versehen.
[0060] Als besonders geeignet hat sich in diesem Zusammenhang eine keramische Antihaftbeschichtung
erwiesen. Beispielsweise wird Titannitrit als Material für die keramische Antihaftbeschichtung
vorgesehen.
[0061] Ein Aluminium-Titan-Mischoxid, beispielsweise Al
2O
3 - TiO
2 97/3 oder 87/13, ist ein geeigneter Werkstoff für die Herstellung der Antihaftbeschichtung.
Außerdem können Beschichtungen vorgesehen sein, die unter den Handelsnamen: "Greblon
Ceramic" des Herstellers Weilburger, "Fusion" des Herstellers Withford, "K-85101"
des Herstellers Monforts, "N7010" des Herstellers Impreglon oder "Ceralon" des Herstellers
ILAG bekannt sind.
[0062] Als Werkstoffe für das Trägermaterial, das heißt zur Herstellung des Führungsdorns
34 und/oder der Formatdüse 30, sind beispielsweise Chromstahl, Aluminium oder Messing
geeignet.
[0063] Die vorgesehene Antihaftbeschichtung auf den Oberflächen 44, 46 des Formatkanals
40 dient der Verringerung des Reibungswiderstandes zwischen den formenden Bauteilen
und dem geformten Filterstrang 28. Eine verminderte Reibung ermöglicht höhere Prozessgeschwindigkeiten.
[0064] Die Reibung kann weiter verringert werden, wenn die Oberflächen 44, 46 des Formatkanals
40 als facettierte Oberflächen ausgeführt werden. Insbesondere sind sie als rautenförmig
facettierte Oberflächen ausgeführt. Auch die facettierten Oberflächen 44, 46 sind
zusätzlich mit einer Antihaftbeschichtung, insbesondere einer keramischen Antihaftbeschichtung,
versehen.
[0065] Zur Verfestigung des Filtertowmaterials wird dieses in dem Formatkanal 40 komprimiert
und außerdem mit Wärme behandelt. Eine Kompression des Filtertowmaterials erfolgt
durch die konische Form des Formatkanals 40, dessen Radius in Transportrichtung A
abnimmt. Der an der Eintrittsöffnung 42 in den Formatkanal 40 eintretende Filtermaterialstrom
wird außerdem mit einem aus den Eintrittsöffnungen 48 austretendem Prozessfluid beaufschlagt.
Beispielsweise wird Heißdampf verwendet, um den Filtermaterialstrom 22 mit Wärme zu
beaufschlagen. Aufgrund seiner hohen Wärmekapazität ist Heißdampf ein besonders wirkungsvoller
Energieträger. Das Filtertowmaterial verfestigt sich unter der Einwirkung von Wärme
und Druck zumindest teilweise, so dass der Filterstrang 28 geformt wird.
[0066] Um den Heißdampf anschließend wieder aus dem Filterstrang 28 zu entfernen und somit
den Verfestigungsvorgang zu beschleunigen, wird das verbrauchte Prozessfluid aus dem
Filterstrang abgesaugt.
[0067] Hierzu befindet sich im Inneren des Führungsdorns 34 zumindest ein Absaugkanal 50,
welcher sich entlang einer Längsrichtung des Führungsdorns 34 erstreckt. Bei dem dargestellten
Ausführungsbeispiel sind zwei parallel zueinander verlaufende Absaugkanäle 50 vorgesehen.
Die Absaugkanäle 50 münden an einem stromaufwärts liegenden ersten Freiende 52 des
Führungsdorns 34 aus. Dieses erste Freiende 52 (vgl. Figur 2) ist mit einer geeigneten
Absaugvorrichtung zum Absaugen des Prozessfluid, insbesondere des Heißdampfs, aus
dem Filterstrang 28 verbindbar.
[0068] In Figur 3 ist lediglich ein Abschnitt des Führungsdorns 34 dargestellt. In dem verjüngten
Bereich 54 des Führungsdorns 34 kann ein weiterer Teil des Führungsdorns 34 aufgesteckt
werden, so dass dieser die gewünschte Länge erreicht.
[0069] Die Absaugkanäle 50 münden an einem stromabwärts liegenden zweiten Freiende 56 in
zumindest einer Absaugöffnung 58, genauer in zwei Absaugöffnungen 58, aus. Diese stirnseitig
vorhandenen Absaugöffnungen 58 sind zum Absaugen des verbrauchten, beispielsweise
abgekühlten, Prozessfluids insbesondere aus dem Hohlraum des Filterstrangs 28 vorgesehen.
Zusätzlich zu der Absaugöffnung 58 ist optional eine Mehrzahl von (in der Figur nicht
dargestellten) Absaugkanälen vorgesehen. Diese verbinden die Oberfläche 46 des Führungsdorns
34 mit den innen liegenden Absaugkanälen 50. Sie sind zum Absaugen des Prozessfluids
aus dem Filterstrang 28 vorgesehen.
[0070] Alle genannten Merkmale, auch die den Zeichnungen allein zu entnehmenden sowie auch
einzelne Merkmale, die in Kombination mit anderen Merkmalen offenbart sind, werden
allein und in Kombination als erfindungswesentlich angesehen. Erfindungsgemäße Ausführungsformen
können durch einzelne Merkmale oder eine Kombination mehrerer Merkmale erfüllt sein.
Im Rahmen der Erfindung sind Merkmale, die mit "insbesondere" oder "vorzugsweise"
gekennzeichnet sind, als fakultative Merkmale zu verstehen.
Bezugszeichenliste
[0071]
- 2
- Einrichtung
- 4
- Ballen
- 6
- Filtertowstreifen
- 8a, 8b
- Filtertowaufbereitungslinien
- 10
- aufbereiteter Filtertowstreifen
- 12
- Transportdüse
- 14
- Druckluftdüse
- 16a, 16b
- Vorreckwalzenpaar
- 18
- Imprägniereinheit
- 20, 21
- Umlenkrollenpaar
- 22
- Filtermaterialstrom
- 24
- Formateinheit
- 26
- Messerapparat
- 28
- Filterstrang
- 30
- Formatdüse
- 31
- Kühleinheit
- 32
- Eintrittsöffnung
- 34
- Führungsdorn
- 36
- Ausgangsöffnung
- 38
- äußeres Führungselement
- 39
- Transportkanal
- 40
- Formatkanal
- 42
- Eintrittsöffnung
- 44
- Oberfläche des Transportkanals
- 46
- Oberfläche des Führungsdorns
- 48
- Austrittsöffnungen
- 50
- Absaugkanäle
- 51
- erster Abschnitt
- 52
- erstes Freiende
- 53
- zweiter Abschnitt
- 54
- verjüngter Bereich
- 56
- zweites Freiende
- 58
- Absaugöffnungen
- A
- Transportrichtung
1. Einrichtung (2) zur Herstellung eines hohlen und umhüllungsmaterialfreien Filterstrangs
(28) der Tabak verarbeitenden Industrie, wobei die Einrichtung (2) umfasst:
- eine mit Druckluft beaufschlagte Transportdüse (12) zur Förderung eines vorbehandelten
Filtertowstreifens (6) durch einen entlang einer Längsrichtung in der Transportdüse
(12) verlaufenden Innenraum, so dass an einer Ausgangsöffnung (36) der Transportdüse
(12) ein Filtermaterialstrom (22) bereitstellbar ist,
- einen Führungsdorn (34) mit einem sich entlang des Innenraums der Transportdüse
(12) erstreckenden ersten Abschnitt (51),
- eine in einer Transportrichtung (A) des Filtermaterialstroms (22) stromabwärts angeordnete
Formateinheit (24) mit einer Formatdüse (30) umfassend einen sich in der Transportrichtung
(A) verjüngenden Transportkanal (39), in welchem sich ein zweiter Abschnitt (53) des
Führungsdorns (34) erstreckt, wobei eine Oberfläche (44) des Transportkanals (39)
gemeinsam mit einer Oberfläche (46) des zweiten Abschnitts (53) des Führungsdorns
(34) einen Formatkanal (40) zur Formung des umhüllungsmaterialfreien Filterstrangs
(28) bildet, wobei der umhüllungsmaterialfreie Filterstrang (28) einen inneren und
durch den Führungsdorn bedingten Hohlraum aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass
- eine als Führungsfläche für den Filtermaterialstrom dienende Oberfläche (44, 46)
des Formatkanals (40) der Formatdüse (30) zumindest abschnittsweise mit einer Antihaftbeschichtung
versehen ist.
2. Einrichtung (2) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die als Führungsfläche für den Filtermaterialstrom (10) dienende Oberfläche (44)
des Transportkanals (39) der Formatdüse (30) und die Oberfläche (46) des zweiten Abschnitts
(53) des Führungsdorns (34) zumindest abschnittsweise, insbesondere vollständig, mit
einer Antihaftbeschichtung versehen sind.
3. Einrichtung (2) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass als Antihaftbeschichtung eine keramische Antihaftbeschichtung vorgesehen ist.
4. Einrichtung (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die als Führungsfläche dienende Oberfläche (44) des Formatkanals (40) zumindest abschnittsweise,
insbesondere vollständig, als eine facettierte Oberfläche, insbesondere eine rautenförmig
facettierte Oberfläche, ausgebildet ist.
5. Einrichtung (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass im Inneren des Führungsdorns (34) zumindest ein Absaugkanal (50) vorgesehen ist,
der entlang einer Längserstreckungsrichtung des Führungsdorns (34) verläuft und an
einem stromaufwärts liegenden ersten Freiende (52) des Führungsdorns (34) ausmündet,
wobei das erste Freiende (52) des Führungsdorns (34) mit einer Absaugvorrichtung zum
Absaugen des Prozessfluids aus dem Filterstrang (28) verbunden ist.
6. Einrichtung (2) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass sich der zumindest eine Absaugkanal (50) entlang der vollen Länge des Führungsdorns
(34) erstreckt und an einem stromabwärts liegenden zweiten Freiende (56) des Führungsdorns
(34) ausmündet, so dass zumindest eine stirnseitige Absaugöffnung (58) gebildet wird.
7. Einrichtung (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass in Transportrichtung (A) zwischen der Transportdüse (12) und der Formateinheit (24)
ein den Führungsdorn (34) umschließendes äußeres Führungselement (38) vorgesehen ist,
wobei das äußere Führungselement (38) zur Ausrichtung des den Führungsdorn (34) umgebenden
Filtermaterialstroms (22) in Bezug auf den Führungsdorn (34) und/oder in Bezug auf
den Transportkanal (39) positionierbar ist.
8. Anlage der Tabak verarbeitenden Industrie, insbesondere Strangformungsmaschine, umfassend
eine Einrichtung (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 7.
9. Verfahren zur Herstellung eines hohlen und umhüllungsmaterialfreien Filterstrangs
(28) der Tabak verarbeitenden Industrie, die folgenden Schritte umfassend:
- Fördern eines vorbehandelten Filtertowstreifens (10) entlang eines sich in einer
Längsrichtung in einer Transportdüse (12) erstreckenden Innenraums durch Beaufschlagen
des Filtertowstreifens (10) mit Druckluft, so dass sich das Filtermaterial des Filtertowstreifens
(10) um einen sich in dem Innenraum der Transportdüse (12) erstreckenden ersten Abschnitt
(53) eines Führungsdorns (34) verteilt und einen diesen umgebenden Filtermaterialstrom
(22) bildet,
- Fördern des den Führungsdorn (34) umgebenden Filtermaterialstroms (22) durch einen
sich in Transportrichtung (A) des Filtermaterialstroms (22) verjüngenden Transportkanal
(39) einer Formatdüse (30) einer Formateinheit (24), wobei sich in dem Transportkanal
(39) ein zweiter Abschnitt (53) des Führungsdorns (34) erstreckt,
- Beaufschlagen des in dem Transportkanal (39) vorhandenen Filtermaterialstroms (22)
mit einem als Energieträger dienenden Prozessfluid zur Formung des hohlen und umhüllungsmaterialfreien
Filterstrangs (28), welcher einen inneren und durch den Führungsdorn (34) bedingten
Hohlraum umfasst,
dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren den folgenden weiteren Schritt umfasst:
- Absaugen von Prozessfluid aus dem Filterstrang (34).
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Prozessfluid durch zumindest einen in dem Führungsdorn (34) vorhandenen und sich
in einer Längsrichtung des Führungsdorns (34) erstreckenden Absaugkanal (50) abgesaugt
wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass sich der zumindest eine Absaugkanal (50) entlang der vollen Länge des Führungsdorns
(34) erstreckt und an einem stromabwärts liegenden zweiten Freiende (56) des Führungsdorns
(34) in zumindest einer Absaugöffnung (58) ausmündet, wobei das Prozessfluid durch
die zumindest eine Absaugöffnung (58) aus dem Filterstrang (28) abgesaugt wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Filtermaterialstrom (22), nachdem er aus der Transportdüse (12) ausgetreten ist
und bevor er in die Formateinheit (24) eintritt, durch ein den Filtermaterialstrom
(22) und den Führungsdorn (34) umschließendes äußeres Führungselement (38) in Bezug
auf den Führungsdorn (34) und/oder in Bezug auf den Transportkanal (50) positioniert
wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der hohle umhüllungsmaterialfreie Filterstrang (28) in einem Zugverfahren hergestellt
wird.
14. Formateinheit (24) zur Verwendung in einer Einrichtung (2) nach einem der Ansprüche
1 bis 7 zur Herstellung eines umhüllungsmaterialfreien und hohlen Filterstrangs (28)
der Tabak verarbeitenden Industrie, wobei die Formateinheit (24)
- eine Formatdüse (30) mit einem sich in einer Transportrichtung (A) eines den Filterstrang
bildenden Filtermaterialstroms (22) verjüngenden Transportkanal (39) zur Formung des
Filterstrangs (28) umfasst,
dadurch gekennzeichnet, dass
- eine als Führungsfläche für den Filtermaterialstrom (2) dienende Oberfläche (44)
des Transportkanals (39) zumindest abschnittsweise, insbesondere vollständig, mit
einer Antihaftbeschichtung versehen ist.
15. Führungsdorn (34) zur Verwendung in einer Einrichtung (2) zur Herstellung eines hohlen
und umhüllungsmaterialfreien Filterstrangs (28) der Tabak verarbeitenden Industrie
nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei der Führungsdorn (34) umfasst:
- einen in einer Längsrichtung des Führungsdorns (34) hintereinander angeordneten
und aus jeweils einem Teilbereich einer Mantelfläche des Führungsdorns (34) gebildeten
ersten und mit einen zweiten Abschnitt (51, 53),
dadurch gekennzeichnet, dass
- eine als Führungsfläche für einen den Führungsdorn (34) umgebenden Filtermaterialstrom
(22) dienende Oberfläche (46) zumindest des zweiten Abschnitts (53) des Führungsdorns
(34) zumindest abschnittsweise, insbesondere vollständig, mit einer Antihaftbeschichtung
versehen ist.