[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Eckverbinder zum Verbinden auf Gehrung geschnittener
Hohlprofile gemäß dem Oberbegriff des unabhängigen Patentanspruches 1. Insbesondere
betrifft die Erfindung einen Eckverbinder für Fenster-oder Türrahmen.
[0002] Demnach betrifft die vorliegende Erfindung insbesondere einen Eckverbinder mit einem
ersten Schenkel, der dazu ausgebildet ist in Längsrichtung in einen Innenraum eines
ersten Hohlprofils eingeführt zu werden, und einen zweiten Schenkel, der dazu ausgebildet
ist in Längsrichtung in einen Innenraum eines zweiten Hohlprofils eingeführt zu werden.
Der Eckverbinder ist dazu ausgebildet, die beiden Hohlprofile entlang einer Gehrungskante
miteinander zu verbinden, d. h. diese entlang ihrer Gehrungskante aufeinander zu pressen.
[0003] Derartige Eckverbinder sind aus dem Stand der Technik bekannt. Dabei werden die bekannten
Eckverbinder mit ihren Schenkeln in zwei aneinanderstoßende, als Hohlprofil ausgebildete
Profilelemente eingebracht und an diesen befestigt. Die zuvor genannten auf Gehrung
geschnittenen Hohlprofile für Fenster- oder Türrahmen weisen zumeist eine 45 Grad-Gehrung
auf, wie sie insbesondere bei rechteckigen Rahmenanordnungen vorkommt. Je nach Anwendungsgebiet
kann es jedoch auch vorkommen, dass die Profilelemente unter einem Winkel von mehr
oder weniger als 90 Grad miteinander verbunden werden müssen.
[0004] Ferner sind die aus dem Stand der Technik bekannten Eckverbinder derart ausgebildet,
sodass ihre beiden Schenkel jeweils leicht in den Innenraum der zugehörigen Hohlprofile
eingeschoben werden können. Selbstverständlich ist es aus diesem Grund notwendig,
dass die Schenkel der bekannten Eckverbinder derart ausgebildet sind, sodass diese
mit einem gewissen Spiel im Innenraum der jeweiligen Hohlprofile aufgenommen werden
können. Um eine insbesondere formschlüssige Verbindung des Eckverbinders mit den jeweiligen
Hohlprofilen zu erreichen, werden herkömmlich Schrauben verwendet, welche in das Hohlprofil
einerseits sowie in die Schenkel des Eckverbinders andererseits geschraubt werden.
[0005] Die aus dem Stand der Technik bekannten Eckverbinder weisen eine ganze Reihe von
Nachteilen auf. So müssen die Hohlprofile, aufgrund des Spiels des Eckverbinders innerhalb
der Hohlprofile, derart manuell gegeneinander ausgerichtet werden, sodass die beiden
Hohlprofile an ihren Gehrungskanten fluchten. Dabei muss diese fluchtende Verbindung
in der Gehrungskante solange aufrechterhalten werden, bis die oben erwähnten Schrauben
durch die Hohlprofile in den Eckverbinder eingeschraubt wurden. Demzufolge kommt es
nicht selten vor, dass sich die zu verbindenden Hohlprofile beim Einschrauben der
Befestigungselemente verziehen.
[0006] Auf Grundlage der oben genannten Problemstellung liegt der vorliegenden Erfindung
die Aufgabe zugrunde, einen Eckverbinder anzugeben, welcher leicht in die Hohlprofile
eines Fenster- oder Türrahmens einführbar ist und gleichzeitig einen spielfreien Halt
innerhalb der Hohlprofile gewährleistet.
[0007] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch den gekennzeichneten Teil des unabhängigen
Patentanspruches 1 gelöst.
[0008] Demzufolge wird erfindungsgemäß insbesondere vorgeschlagen, den Eckverbinder derart
auszubilden, sodass dieser von einem ersten Zustand, in welchem die beiden Schenkel
in die jeweiligen Innenräume der Hohlprofile einführbar und herausnehmbar sind, in
einen zweiten expandierten Zustand, in welchem die beiden Schenkel kraftschlüssig
mit den jeweiligen Hohlprofilen verbunden sind, überführbar ist. Der erfindungsgemäße
Eckverbinder weist also einen ersten Grundzustand auf, welcher derart ausgelegt ist,
dass die beiden Schenkel mit einem gewissen Spiel in die Innenräume der Hohlprofile
einführbar sind. Zu Korrekturzwecken lässt sich der Eckverbinder selbstverständlich
in seinem Grundzustand auch wieder aus den Hohlprofilen herausnehmen. Sobald der Eckverbinder
die richtige Position innerhalb der Hohlprofile eingenommen hat, kann dieser in seinen
zweiten expandierten Zustand überführt werden, in welchem die beiden Schenkel gegen
die Seitenwände der Hohlprofile gepresst werden und somit einen kraftschlüssigen Verbund
herstellen.
[0009] Die Vorteile des erfindungsgemäßen Eckverbinders liegen auf der Hand: So wird durch
den zweiten expandierten Zustand erreicht, dass die beiden Schenkel die Hohlprofile,
auch vor dem optionalen Verschrauben, kraftschlüssig zusammenhalten. In dem zweiten
expandierten Zustand weisen die Schenkel des Eckverbinders vorzugsweise keinerlei
Spiel im Innenraum der Hohlprofile auf, wodurch gleichzeitig gewährleistet wird, dass
die beiden Hohlprofile automatisch fluchtend ausgerichtet werden. Selbstverständlich
wird hierdurch die Montage des Eckverbinders in den Hohlprofilen deutlich vereinfacht.
[0010] Vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Eckverbinders können den Unteransprüchen
entnommen werden.
[0011] So ist es in einer ersten Weiterbildung des erfindungsgemäßen Eckverbinders vorgesehen,
dass der Eckverbinder in Querrichtung beabstandete erste und zweite Bereiche mit je
einem ersten und zweiten Schenkel aufweist, welche derart über mindestens ein Verbindungselement
miteinander verbindbar oder verbunden sind, dass ein Schraubkanal zwischen den beiden
Bereichen entsteht. Bei dem aus dem Stand der Technik bekannten Eckverbindern wird
es ferner als nachteilig angesehen, dass diese vor dem Einschrauben der Befestigungsmittel
zunächst mit Durchgangsbohrungen versehen werden müssen, welche zur Aufnahme der Befestigungsmittel
dienen. Im Gegensatz hierzu kann es gemäß dieser Ausführungsform vorgesehen sein,
dass der Eckverbinder beabstandete erste und zweite Bereiche aufweist, welche in ihrem
Zwischenbereich zur Aufnahme eines Befestigungsmittels dienen. Der erfindungsgemäße
Eckverbinder kann also ohne weitere Bearbeitung mit den Hohlprofilen verschraubt werden.
[0012] Im Einzelnen können die ersten und zweiten Bereiche des Eckverbinders dabei jeweils
als Einzelteile ausgebildet sein, welche über das mindestens eine Verbindungselement
lösbar miteinander verbindbar sind. Der Eckverbinder ist gemäß dieser Umsetzung also
modular ausgebildet, wodurch sich dieser sehr einfach auf die unterschiedlichen Abmessungen
verschiedener Hohlprofile anpassen lässt.
[0013] Gemäß einem weiteren Aspekt des erfindungsgemäßen Eckverbinders ist dabei das mindestens
eine Verbindungelement als Stiftelement ausgebildet. Dieses ist ferner derart in seitliche
Öffnungen der ersten und zweiten Bereiche einführbar, sodass zwischen den beiden Bereichen
des Eckverbinders mindestens ein freier Zwischenraum entsteht, welcher als Schraubkanal
verwendbar ist. Durch die Verbindung der beiden Bereiche mit Hilfe mindestens eines
Stiftelements entsteht ein besonders großer Freiraum zwischen den beiden Bereichen,
welcher sehr gut als Schraubkanal für Befestigungsmittel genutzt werden kann. Vorzugsweise
weist der Eckverbinder dabei mindestens drei Verbindungselemente auf, wodurch gewährleistet
ist, dass die beiden Bereiche eine identische Ausrichtung aufweisen.
[0014] Alternativ zu der Ausbildung als Stiftelement kann das mindestens eine Verbindungselement
gemäß einer weiteren Ausführungsform erst den zweiten Schenkel aufweisen, welche eine
im Wesentlichen identische Gestalt wie die ersten und zweiten Schenkel der ersten
und zweiten Bereiche aufweisen. Gemäß dieser Ausführungsform ist das mindestens eine
Verbindungselement dazu ausgebildet, von Befestigungselementen durchdringbar zu sein.
Mit anderen Worten, während die beiden ersten und zweiten Bereiche aus harten metallischen
Materialien bestehen, kann das mindestens eine Verbindungelement aus einem weichem
Material gebildet sein, welches sich besonders leicht von Befestigungsmitteln durchdringen
lässt. Dementsprechend wirkt das mindestens eine Verbindungselement selbst als Schraubkanal
und dient gleichzeitig der Führung von Befestigungselementen durch den erfindungsgemäßen
Eckverbinder.
[0015] Das eben erwähnte mindestens eine Verbindungselement kann optional auch auf den,
den ersten und zweiten Bereichen zugewandten, Seitenflächen jeweils mindestens ein
Federelement aufweisen. Diese Federelemente können schnell und einfach in entsprechende
Öffnungen der ersten und zweiten Bereiche eingeführt werden. Das mindestens eine Verbindungselement
ist gemäß dieser Ausführungsform also jederzeit lösbar mit den beiden Bereichen des
Eckverbinders verbunden und kann ohne weiteres zu Wartungszwecken ausgetauscht werden.
[0016] Nach einer weiteren Umsetzung des erfindungsgemäßen Eckverbinders ist das mindestens
eine Verbindungselement insbesondere aus einem elastischen Material gebildet. Diese
Ausführungsvariante ist insbesondere dann bevorzugt, wenn die ersten und zweiten Bereiche
als Einzelteile ausgebildet sind. In diesem Fall befindet sich der erfindungsgemäße
Eckverbinder stets in seinem zweiten, expandierten Zustand, wobei dieser durch das
Anlegen von Druckkräften auf der Außenseite komprimiert und somit in seinen ersten
Zustand überführt werden kann. Mit anderen Worten muss der Eckverbinder demnach vor
dem Einführen in die jeweiligen Innenräume der Hohlprofile zusammengedrückt werden,
sodass dieser in seinem ersten Zustand vorliegt. Erst nachdem die jeweiligen Schenkel
des Eckverbinders komplett in die Hohlprofile eingeführt sind, kann der Druck weggenommen
werden, wodurch die Eckverbinder automatisch (durch das elastische Material) in den
zweiten expandierten Zustand überführt werden. Es sei an dieser Stelle ferner angemerkt,
dass der Eckverbinder gemäß dieser Ausführungsvariante reversibel zwischen seinen
ersten und zweiten Zuständen veränderbar ist. Im Einzelnen kann das mindestens eine
Verbindungelement dabei aus Gummi gebildet sein.
[0017] Als Alternative zu den beiden als Einzelstück ausgebildeten Bereichen des mindestens
einen Verbindungelements, kann es gemäß einer weiteren Realisierung des Eckverbinders
vorgesehen sein, dass die beiden Bereiche einstückig ausgebildet sind. Demgemäß ist
der Eckverbinder insbesondere durch plastische Verformung von seinem ersten und in
seinen zweiten Zustand überführbar. Gemäß diesem Aspekt befindet sich der Eckverbinder
vor dem Einbringen in die Hohlprofile stets in seinem ersten Grundzustand. Erst nachdem
der Eckverbinder in die Hohlprofile eingebracht wurde, wird dieser durch Einbringen
der Befestigungsmittel in den Schraubkanal derart plastisch verformt, sodass der Eckverbinder
in seinen zweiten, expandierten Zustand überführt wird. Der mindestens eine Schraubkanal
ist dabei insbesondere als längliche Öffnung zwischen dem ersten und zweiten Bereich
des Eckverbinders ausgebildet. Die Breite des als längliche Öffnung ausgebildeten
Schraubkanals weist dabei mindestens 4 mm auf, sodass die Befestigungselemente beim
Einschrauben in den Schraubkanal die beiden Bereiche auseinanderdrücken und somit
zu einer plastischen Verformung führen.
[0018] Gemäß einer weiteren Ausführungsform des einstöckigen Eckverbinders kann dieser mindestens
zwei Verbindungelemente aufweisen, wobei eines der mindestens zwei Verbindungelemente
elastisch ausgebildet und im Schraubkanal des Eckverbinders zwischen dem ersten und
zweiten Bereich angeordnet ist. Das mindestens eine elastisch ausgebildete Verbindungselement
kann die Deformation des Eckverbinders begünstigen. So wird durch das elastische Verbindungselement
eine Vorspannung innerhalb des Schraubkanals erzeugt, welche die plastische Deformation
unterstützt.
[0019] Schließlich sei angemerkt, dass die ersten und zweiten Bereiche des Eckverbinders
insbesondere aus Aluminium gebildet sind. Der derartig ausgebildete Eckverbinder ist
besonders leicht und robust.
[0020] Im Folgenden wird der erfindungsgemäße Eckverbinder anhand der in den Figuren dargestellten
Ausführungsformen näher erläutert.
[0021] Dabei zeigen:
- Fig. 1a
- Querschnitt durch einen Teil eines Fensterrahmens mit einem aus dem Stand der Technik
bekannten Eckverbinder;
- Fig. 1b
- Schnitt entlang der Schnittachse A-A gemäß Fig. 1a;
- Fig. 2a
- Perspektivische Ansicht einer ersten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Eckverbinders;
- Fig. 2b
- Explosionsdarstellung der ersten Ausführungsform des Eckverbinders gemäß Fig. 2a;
- Fig. 2c
- Schnitt entlang der Schnittachse A-A aus Fig. 1a mit einem Eckverbinder gemäß der
ersten Ausführungsform aus Fig. 2a;
- Fig. 3a
- Perspektivische Darstellung einer zweiten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Eckverbinders;
- Fig. 3b
- Explosionsdarstellung der zweiten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Eckverbinders
gemäß Fig. 3a;
- Fig. 3c
- Schnitt entlang der Schnittachse A-A aus Fig. 1a mit einem Eckverbinder gemäß der
zweiten Ausführungsform nach Fig. 3a;
- Fig. 4a
- Perspektivische Darstellung einer dritten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Eckverbinders;
- Fig. 4b
- Frontansicht der in Fig. 4a dargestellten dritten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Eckverbinders;
- Fig. 4c
- Schnitt entlang der Schnittachse B-B aus Fig. 4b; und
- Fig. 4d
- Schnitt entlang der Schnittachse A-A aus Fig. 1a mit einem Eckverbinder gemäß der
dritten Ausführungsform aus Fig. 4a.
[0022] In der folgenden detaillierten Figurenbeschreibung werden aus Gründen der Übersichtlichkeit
gleiche oder gleichwirkende Bauteile mit gleichem Bezugszeichen versehen.
[0023] In Fig. 1a ist ein Querschnitt durch den Eckbereich eines Fensterrahmens gezeigt.
Dieser weist ein erstes Hohlprofil 1 auf, welches mit einem zweiten Hohlprofil 2 über
eine Gehrungskante 7 verbunden ist. Die Gehrungskante weist einen Gehrungswinkel von
45° auf, sodass die beiden Hohlprofile unter einem Winkel von 90° miteinander verbunden
sind. Selbstverständlich kann der Gehrungswinkel auch größer oder kleiner als 45°
ausfallen. Die Hohlprofile 1, 2 weisen jeweils mindestens einen Innenraum 4 bzw. 5
auf, in die die Schenkel eines Eckverbinders eingeführt werden können.
[0024] Im Einzelnen ist in Fig. 1a ein aus dem Stand der Technik bekannter Eckverbinder
10 dargestellt. Der Eckverbinder 10 weist einen ersten Schenkel 11 auf, der dazu ausgebildet
ist, in Längsrichtung in den Innenraum 4 des ersten Hohlprofils 1 eingeführt zu werden.
Ferner weist der Eckverbinder 10 einen zweiten Schenkel 12 auf, der dazu ausgebildet
ist, in Längsrichtung in den Innenraum 5 des zweiten Hohlprofils 2 eingeführt zu werden.
Die beiden Schenkel 11 und 12 des Eckverbinders 10 sind in der Darstellung gemäß Fig.
1a unter einem Winkel von 90° angeordnet, sodass die beiden Hohlprofile 1, 2 rechtwinklig
miteinander verbunden werden können. Sobald der Eckverbinder 10 komplett in die Innenräume
4 bzw. 5 der Hohlprofile 1 bzw. 2 eingeführt sind, können diese über Befestigungsmittel
6 (z.B. Befestigungsschrauben) mit den Hohlprofilen 1 bzw. 2 formschlüssig verbunden
werden. Wie oben bereits angedeutet, müssen die beiden Hohlprofile 1, 2 dazu während
des Verschraubens des Eckverbinders 10 mit den Befestigungsmitteln 6 konstant von
einem Monteur zusammengepresst werden, sodass keine ungewollten Lücken an der Gehrungskante
7 entstehen.
[0025] Aus Fig. 1b ist ferner eine Schnittdarstellung entlang der Schnittachse A-A gemäß
Fig. 1a zu erkennen. Der Darstellung gemäß Fig. 1b ist somit insbesondere der erste
Schenkel 11 des Eckverbinders 10 in einer Schnittdarstellung zu entnehmen. Dieser
ist im Innenraum 4 des ersten Hohlprofils 1 angeordnet. Um ein Einführen des ersten
Schenkels 11 in den Innenraum 4 zu ermöglichen, ist dieser herkömmlich etwas kleiner
als der Innenraum 4 des ersten Hohlprofils 1 ausgebildet. Mit anderen Worten, die
Schenkel 11, 12 des Eckverbinders 10 sind mit Spiel innerhalb der Freiräume 4 bzw.
5 aufgenommen. Aus Fig. 1b ist dies durch den Freiraum 8 dargestellt, welcher eine
leichte Bewegung des Schenkels 11 innerhalb des Hohlprofils 1 zulässt. Durch das Spiel
der Schenkel 11, 12 innerhalb der Hohlprofile 1 bzw. 2 müssen die beiden Hohlprofile
1, 2 bei der Montage manuell zueinander ausgerichtet werden, sodass diese entlang
ihrer Gehrungskante 7 fluchten.
[0026] Wie oben bereits erwähnt, kann durch den erfindungsgemäßen Eckverbinder die Montage
von Fenster- bzw. Türrahmen erheblich vereinfacht werden. Eine erste Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Eckverbinders 100 ist den Fig. 2a bis 2c zu entnehmen. Im Einzelnen
weist der Eckverbinder 100 gemäß der ersten Ausführungsform einen ersten Schenkel
110, der dazu ausgebildet ist in Längsrichtung in einen Innenraum 4 eines ersten Hohlprofils
1 eingeführt zu werden, auf. Darüber hinaus ist auch hier ein zweiter Schenkel 120
vorgesehen, welcher dazu ausgebildet ist, in Längsrichtung in einen Innenraum 5 eines
zweiten Hohlprofils 2 eingeführt zu werden, wodurch die beiden Hohlprofile 1, 2 entlang
ihrer Gehrungskante 7 miteinander verbindbar sind. Der Eckverbinder 100 kann von einem
ersten Zustand (nicht dargestellt), in welchem die beiden Schenkel in die jeweiligen
Innenräume 4, 5 der Hohlprofile 1, 2 einführbar und herausnehmbar sind, in einen zweiten
expandierten Zustand (Fig. 2a und 2c), in welchem die beiden Schenkel 110 und 120
kraftschlüssig mit den jeweiligen Hohlprofilen 1, 2 verbunden sind, überführt werden.
Hierzu ist der Eckverbinder 100 gemäß der ersten Ausführungsform insbesondere zweiteilig
ausgebildet, sodass der Eckverbinder in Querrichtung beabstandete erste und zweite
Bereiche 101, 102 mit je einem ersten und zweiten Schenkel 111, 112, 121, 122 aufweist.
Die als Einzelteile ausgebildeten ersten und zweiten Bereiche 101, 102 sind derart
über mindestens ein, insbesondere drei Verbindungelemente 130, 131, 132 miteinander
verbindbar oder verbunden, sodass ein Schraubkanal 140 zwischen den beiden Bereichen
101, 102 entsteht.
[0027] Wie dies aus Fig. 2b zu erkennen ist, sind die ersten und zweiten Bereiche 101, 102
des Eckverbinders 100 vorzugsweise lösbar über die Verbindungselemente 130, 131, 132
miteinander verbindbar. Die Verbindungselemente 130, 131, 132 sind gemäß der ersten
Ausführungsform des erfindungsgemäßen Eckverbinders als Stiftelemente ausgebildet.
Diese weisen an gegenüberliegenden Seiten einen verkleinerten Durchmesser auf, welcher
dazu ausgebildet ist, in Querbohrungen 150, 151, 152, 160, 161, 162 der ersten und
zweiten Bereiche 101, 102 eingeführt zu werden. Im mittleren Bereich der als Stiftelement
ausgebildeten Verbindungselemente 130, 131, 132, weisen diese einen Bereich mit vergrößertem
Durchmesser auf. Dieser kann insbesondere dazu genutzt werden, die beiden Bereiche
101, 102 derart zu beabstanden, sodass mindestens ein (hier zwei) freier Zwischenraum
entsteht, welcher als Schraubkanal 140 verwendbar ist.
[0028] Während die ersten und zweiten Bereiche 101, 102 des Eckverbinders 100 vorzugsweise
aus starren Werkstoffen (z.B. Aluminium) gebildet sind, handelt es sich bei dem Material
der Verbindungselemente 130, 131, 132 um einen elastischen Werkstoff. Dementsprechend
ist es jederzeit möglich, die Breite des Eckverbinders 100 durch Zusammendrücken der
Bereiche 101 und 102 zu verringern. Hierzu muss lediglich gegen den Widerstand des
elastischen Materials der Verbindungselemente 130, 131, 132 gedrückt werden, sodass
diese komprimiert werden und sich die Breite des Schraubkanals 140 verringert. Somit
weist der Eckverbinder 100 einen ersten komprimierten Zustand auf, in welchem die
beiden Schenkel in die jeweiligen Innenräume der Hohlprofile 1 bzw. 2 einführbar und
herausnehmbar sind sowie einen zweiten expandierten Zustand, in welchem die beiden
Schenkel 110, 120 kraftschlüssig mit den jeweiligen Hohlprofilen 1 bzw. 2 verbunden
sind, auf. Im Ruhezustand liegt der Eckverbinder 100 gemäß der ersten Ausführungsform
folglich in seinem zweiten, expandierten Zustand vor.
[0029] In Fig. 2c ist wiederum ein Schnitt entlang der Schnittachse A-A gemäß der Fig. 1a
dargestellt. Im Gegensatz zur Fig. 1b ist hier jedoch der erfindungsgemäße Eckverbinder
100 im Innenraum 4 des Hohlprofils 1 dargestellt. Im Einzelnen ist lediglich der Schenkel
110 des erfindungsgemäßen Eckverbinders 100 aus Fig. 2c im Schnitt zu erkennen. Dieser
besteht insbesondere aus dem ersten Schenkel 111 des ersten Bereichs 101 sowie aus
dem ersten Schenkel 112 des zweiten Bereichs 102. Der erfindungsgemäße Eckverbinder
100 wurde durch vorheriges Zusammenpressen in den Innenraum 4 des Hohlprofils 1 eingeführt
und durch die Expansion der Verbindungselemente 130, 131, 132 in seinen zweiten expandierten
Zustand überführt. In seinem zweiten expandierten Zustand liegt der Eckverbinder 100
an den Seitenflächen des Hohlprofils 1 an und erzeugt somit einen kraftschlüssigen
Verbund mit dem Hohlprofil 1. Mit anderen Worten, durch die Expansion des erfindungsgemäßen
Eckverbinders 100 wird erreicht, dass die Schenkel 110 bzw. 120 ohne Spiel innerhalb
der Innenräume 4 bzw. 5 der Hohlprofile 1 bzw. 2 aufgenommen werden.
[0030] Schließlich ist aus der Fig. 2c auch ein Querschnitt durch den Schraubkanal 140 zu
erkennen, welcher - wie angedeutet - der Führung von Befestigungselementen 6 dient.
[0031] Eine zweite Ausführungsform des erfindungsgemäßen Eckverbinders ist in den Figuren
3a bis 3c dargestellt. Auch die zweite Ausführungsform des Eckverbinders 200 weist
im Wesentlichen identische erste und zweite Bereiche 201, 202 auf. Auch diese sind
jeweils mit ersten und zweiten Schenkeln 211, 212, 221, 222 versehen. Im Gegensatz
zur ersten Ausführungsform, weist der Eckverbinder 200 gemäß der zweiten Ausführungsform
ein einziges Verbindungselement 230 auf, welches mit ersten und zweiten Schenkeln
231, 232 versehen ist. Die ersten und zweiten Schenkel 231, 232 des Verbindungselements
230 haben eine im Wesentlichen identische Gestalt wie die ersten und zweiten Schenkel
211, 212, 221, 222 der ersten und zweiten Bereiche 201, 202. Somit ergibt sich kein
Freiraum, welcher als Schraubkanal verwendet werden könnte. Vielmehr ist gemäß der
zweiten Ausführungsform das Verbindungselement 230 selbst derart ausgebildet, dass
dieses von Befestigungselementen 6 durchdringbar ist. Mit anderen Worten, das Verbindungselement
230 ist als Schraubkanal ausgebildet. Hierzu kann das Verbindungselement 230, wie
oben bereits angedeutet, aus einem weichen, elastischen Material bestehen, welches
von gewöhnlichen Befestigungsmitteln durchdrungen werden kann.
[0032] In Fig. 3b ist eine Explosionsdarstellung des Eckverbinders 200 gemäß der zweiten
Ausführungsform dargestellt. Hieraus ist klar zu erkennen, dass das Verbindungselement
230 an den ersten und zweiten Bereichen 201, 202 zugewandten Seitenflächen jeweils
mindestens ein, hier zwei, Federelemente 233, 234 aufweist. Die Federelemente 233,
234 sind in entsprechende Öffnungen 250, 251, 260, 261 der ersten und zweiten Bereiche
201, 202 einführbar. Im Einzelnen sind die in Fig. 3b dargestellten Öffnungen 250,
251, 260, 261 dabei als Langlöcher ausgebildet, welche dazu dienen, die länglichen
Federelemente 233, 234 aufzunehmen.
[0033] Auch das mindestens eine Verbindungelement 230 gemäß der zweiten Ausführungsform
ist vorzugsweise aus einem elastischen Material gebildet. Somit liegt auch der Eckverbinder
gemäß der zweiten Ausführungsform in Ruhelage im zweiten, expandierten Zustand vor.
Auch dieses Verbindungselement 230 lässt sich also zum Einführen zusammendrücken und
somit in den ersten Zustand überführen.
[0034] In Fig. 3c ist abermals ein Schnitt entlang der Schnittachse A-A gemäß Fig. 1a dargestellt,
wobei in diesem Fall der Eckverbinder 200 gemäß der zweiten Ausführungsform im Innenraum
4 des Hohlprofils 1 gezeigt ist. Im Gegensatz zu der Darstellung gemäß Fig. 2c, ist
aus Fig. 3c zu erkennen, dass das Befestigungselement 6 nicht durch einen Hohlraum,
sondern durch das Verbindungselement 230 selbst geführt wird.
[0035] Schließlich ist aus den Figuren 4a bis 4d eine dritte Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Eckverbinders 300 zu erkennen. Im Gegensatz zu den ersten beiden Ausführungsformen,
ist der Eckverbinder 300 gemäß dessen Ausführungsform nicht aus Einzelteilen aufgebaut.
Vielmehr sind die beiden Bereiche 301, 302 des Eckverbinders 300 einstückig mit dem
mindestens einen Verbindungelement 230, 231 ausgebildet. Der Eckverbinder 300 lässt
sich insbesondere durch plastische Verformung von seinem ersten in seinen zweiten
Zustand überführen, wie dies später näher erläutert werden wird.
[0036] Anders ausgedrückt weist der Eckverbinder 300 gemäß der dritten Ausführungsform einen
ersten Bereich 301 auf, welcher über ein Langloch von einem zweiten Bereich 302 beabstandet
ist. Das Langloch dient dabei als Schraubkanal 340, wobei die beiden Bereiche 301,
302 an den Endbereichen ihrer Schenkel 311, 312, 321, 322 fest über die Verbindungselemente
330 bzw. 331 miteinander verbunden sind.
[0037] Eine Frontansicht des in Fig. 4a dargestellten Eckverbinders 300 kann der Fig. 4b
entnommen werden. Ferner ist aus Fig. 4c eine Schnittdarstellung entlang der Schnittachse
B-B gemäß Fig. 4b zu erkennen. Der Eckverbinder 300 gemäß der dritten Ausführungsform
liegt in Ruhelage im ersten Zustand vor, in welchem die beiden Schenkel 310, 320 in
die jeweiligen Innenräume 4 bzw. 5 der Hohlprofile 1 bzw. 2 einführbar und herausnehmbar
sind. Der zweite, expandierte Zustand des Eckverbinders 300 ist der Fig. 4d zu entnehmen.
Dieser wird durch ein Einschrauben der Befestigungselemente 6 in den Schraubkanal
340 erreicht. Im Einzelnen werden die ersten und zweiten Bereiche 301, 302 des Eckverbinders
300 beim Einschrauben des Befestigungselements 6 in den Schraubkanal 340 auseinander
gedrückt, wodurch sich diese an die Seitenflächen der Hohlprofile 1 bzw. 2 anpressen
und somit einen kraftschlüssigen Verbund herstellen. Selbstverständlich ist der Schraubkanal
340 gemäß dieser Ausführungsform derart auszubilden, sodass dieser dünner als der
Durchmesser der verwendeten Befestigungselemente 6 ist.
[0038] Um eine Vorspannung erzeugen zu können, kann der Eckverbinder 300 mindestens ein
zweites Verbindungselement (nicht dargestellt) aufweisen, welches elastisch ausgebildet
und im Schraubkanal des Eckverbinders, zwischen dem ersten und zweiten Bereich 301,
302, angeordnet ist. Insbesondere kann das zweite Verbindungselement 332 dabei mittig
innerhalb des Schraubkanals 340 angeordnet sein, wodurch die plastische Verformung
des Eckverbinders 300 beim Einschrauben der Befestigungselemente 6 unterstützt wird.
[0039] Die vorliegende Erfindung ist nicht auf die in den Figuren dargestellten speziellen
Ausführungsformen beschränkt, sondern ergibt sich aus einer Zusammenschau sämtlicher
hierin offenbarter Merkmale.
Bezugszeichenliste
[0040]
- 1
- erstes Hohlprofil
- 2
- zweites Hohlprofil
- 4, 5
- Innenraum
- 6
- Befestigungselement
- 7
- Gehrungskante
- 8
- Freiraum
- 10
- Eckverbinder
- 11
- erster Schenkel
- 12
- zweiter Schenkel
- 100, 200, 300
- Eckverbinder
- 101, 201, 301
- erster Bereich
- 102, 202, 302
- zweiter Bereich
- 110, 210, 310
- erster Schenkel des Eckverbinders
- 111, 211, 311
- erster Schenkel des ersten Bereichs
- 112, 212, 312
- erster Schenkel des zweiten Bereichs
- 120, 220, 320
- zweiter Schenkel des Eckverbinders
- 121, 221, 321
- zweiter Schenkel des ersten Bereichs
- 122, 222, 322
- zweiter Schenkel des zweiten Bereichs
- 130, 131, 132, 230, 330, 331
- Verbindungselement
- 140, 340
- Schraubkanal
- 150, 151, 152, 160, 161, 162
- Querbohrung
- 231
- erster Schenkel des Verbindungselements
- 232
- zweiter Schenkel des Verbindungselements
- 250, 251, 260, 261
- Öffnung
1. Eckverbinder (100, 200, 300) zum Verbinden auf Gehrung geschnittener Hohlprofile (1,
2) eines Fenster- oder Türrahmens, wobei der Eckverbinder (100, 200, 300) einen ersten
Schenkel (110, 210, 310), der dazu ausgebildet ist in Längsrichtung in einen Innenraum
(4) eines erstes Hohlprofils (1) eingeführt zu werden, und einen zweiten Schenkel
(120, 220, 320), der dazu ausgebildet ist in Längsrichtung in einen Innenraum (5)
eines zweiten Hohlprofils (2) eingeführt zu werden, aufweist und dazu ausgebildet
ist, die beiden Hohlprofile (1, 2) entlang einer Gehrungskante (7) miteinander zu
verbinden,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Eckverbinder (100, 200, 300) von einem ersten Zustand, in welchem die beiden Schenkel
(110, 120, 210, 220, 310, 320) in die jeweiligen Innenräume (4, 5) der Hohlprofile
(1, 2) einführbar und herausnehmbar sind, in einen zweiten expandierten Zustand, in
welchem die beiden Schenkel (110, 120, 210, 220, 310, 320) kraftschlüssig mit den
jeweiligen Hohlprofilen (1, 2) verbunden sind, überführbar ist,
wobei der Eckverbinder (100, 200, 300) in Querrichtung beabstandete erste und zweite
Bereiche (101, 102, 201, 202, 301, 302) mit je einem ersten und zweiten Schenkel (111,
112, 121, 122, 211, 212, 221, 222, 311, 312, 321, 322) aufweist, welche derart über
mindestens ein Verbindungselement (130, 131, 132, 230, 330, 331) miteinander verbindbar
oder verbunden sind, sodass ein Schraubkanal (140, 340) zwischen den beiden Bereichen
(101, 102, 201, 202, 301, 302) entsteht, und
wobei der erste und zweite Bereich (101, 102, 201, 202) des Eckverbinders (100, 200)
jeweils als Einzelteil ausgebildet ist, welche über das mindestens eine Verbindungselement
(130, 131, 132, 230) lösbar miteinander verbindbar sind.
2. Eckverbinder (200) nach Anspruch 1,
wobei das mindestens eine Verbindungselement (230) des Eckverbinders (200) erste und
zweite Schenkel (231, 232) aufweist, welche eine im Wesentlichen identische Gestalt
wie die ersten und zweiten Schenkel (211, 212, 221, 222) der ersten und zweiten Bereiche
(201, 202) aufweisen, und wobei das mindestens eine Verbindungselement (230) dazu
ausgebildet ist, von Befestigungselementen durchdringbar zu sein.
3. Eckverbinder (200) nach Anspruch 2,
wobei das mindestens eine Verbindungselement (230) auf den ersten und zweiten Bereichen
(201, 202) zugewandten Seitenflächen jeweils mindestens ein Federelement (233, 234)
aufweist, welche in entsprechende Öffnungen (250, 251, 260, 261) der ersten und zweiten
Bereiche (201, 202) einführbar sind.
4. Eckverbinder (100) nach Anspruch 1,
wobei das mindestens eine Verbindungselement (130, 131, 132) des Eckverbinders (100)
derart als Stiftelement ausgebildet und in seitliche Öffnungen (150, 151, 152, 160,
161, 162) der ersten und zweiten Bereiche (101, 102) einführbar ist, sodass zwischen
den beiden Bereichen (101, 102) des Eckverbinders (100) mindestens ein freier Zwischenraum
entsteht, welcher als Schraubkanal (140) verwendbar ist.
5. Eckverbinder (100) nach Anspruch 4,
wobei der Eckverbinder (100) mindestens drei Verbindungselemente (130, 131, 132) aufweist.
6. Eckverbinder (100, 200) nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
wobei das mindestens eine Verbindungselement (130, 131, 132, 230) aus einem elastischen
Material gebildet ist.
7. Eckverbinder (100, 200) nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
wobei das mindestens eine Verbindungselement (130, 131, 132, 230) aus Gummi gebildet
ist.
8. Eckverbinder (100, 200, 300) nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
wobei die beiden Bereiche (101, 102, 201, 202, 301, 302) des Eckverbinders (100, 200,
300) aus Aluminium gebildet sind.