[0001] Die Erfindung betrifft eine Verschleißschutzanordnung für eine Rührwerksmühle, insbesondere
eine Rührwerkskugelmühle mit einem Modulkörper umfassenden Rührwerk und ein Rührwerk
für eine Rührwerkskugelmühle.
[0002] Rührwerkskugelmühlen werden zum Zerkleinern und Homogenisieren von Feststoffpartikeln
eingesetzt, bei der mittels einem Rührwerk Mahlhilfskörper, die beispielsweise aus
Stahl oder verschleißfesten keramischen Materialien bestehen, intensiv bewegt werden.
Dabei werden die Feststoffpartikel durch Prall, Druck, Scherung und Reibung zerkleinert.
Die Aktivierung der Mahlhilfskörper in einem Mahlbehälter erfolgt durch das Rührwerk,
das mit Rührkörpern wie beispielswiese Stäben oder Scheiben ausgestattet sein kann.
[0003] Die verwendeten Mahlhilfskörper führen zum Verschleiß insbesondere des Mahlbehälters
und des Rührwerkes. In der Vergangenheit wurde deshalb vorgeschlagen die Behälterwand
mit Verschleißschutzelementen auszustatten, welche bei Bedarf ausgetauscht werden
können. Beispielsweise ist in der Offenlegungsschrift
DE 10 2011 051 041 A1 eine Rührwerkskugelmühle offenbart, bei der mit Hilfe eines Befestigungssystems ein
an der Behälterinnenwand anbringbares Verschleißschutzelement angeordnet ist, wobei
das Befestigungssystem aus einem Befestigungszapfen und einer Befestigungsausnehmung
besteht, die derart an der Behälterinnenwand und/oder der Rückseite des Verschleißschutzelementes
angeordnet sind, dass das Verschleißschutzelement durch eine Bewegung des Verschleißschutzelementes
in eine Richtung an der Behälterwand befestigt werden kann, indem der Befestigungszapfen
in die Befestigungsausnehmung geführt wird.
[0004] Einem besonders hohen Verschleiß unterliegt das Rührwerk, da dieses auch der Aktivierung
der Mahlhilfskörper dient, so dass ein Austausch des Rührwerkes nach einer bestimmten
Betriebsdauer der Rührwerkskugelmühle erforderlich ist, verbunden mit einem erheblichen
Kostenaufwand. Um die Kosten zu verringern, ist aus dem Stand der Technik beispielsweise
bekannt, die Rührkörper des Rührwerkes an einer Rührwelle austauschbar anzubringen.
So ist in der Druckschrift
DE 20 2008 006 745 U1 eine Mahlscheibe offenbart, welche einen Ringkörper sowie eine Mehrzahl von Nocken
aufweist, wobei die Nocken lösbar mit dem Ringkörper verbunden sind. Die Nocken bestehen
vorzugsweise aus Keramik und können mit dem Ringkörper verschraubt sein. Vorteilhaft
sollen sich so die Rührkörper einfach erneuern lassen ohne den Ringkörper auszubauen,
indem lediglich einzelne verschlissene Nocken vom Ringkörper gelöst und durch neue
Nocken ersetzt werden.
[0005] In der
DE 199 19 486 A1 ist ein Lochscheibenrührwerk für eine Rührwerkskugelmühle offenbart, welche modular
aufgebaut ist, wobei ein Modul aus einer zweigeteilten Hülse und einem als Rührscheibe
ausgebildete Rührkörper besteht, der unter einem vorgegebenen Winkel zur Hülsenachse
geneigt ist und auf die Hülse aufgeschoben wird. Die Rührscheibe weist dazu ein zentrales
Aufsteckloch auf. Mehrere baugleiche Module werden auf die Hülse aufgeschoben und
axial verspannt.
[0006] Es wäre jedoch wünschenswert, eine Rührwerkskugelmühle mit einer Verschleißschutzanordnung
bereitzustellen, welche nicht nur dem Verschleiß der Rührkörper entgegenwirkt, sondern
auch andere mit dem zu verarbeitenden Mahlgut und den Mahlhilfskörpern in Kontakt
kommenden Bauteile des Rührwerks vor zu hohem Verschleiß und gleichzeitig auch die
Kontaktstellen zwischen den einzelnen Modulen, den Stütz- und Befestigungsmitteln
vor dem Eindringen von Mahlgut und Mahlhilfskörpern effektiv schützt. Die bekannten
Lösungen der oben genannten Art sind für einen derartigen Verschleißschutz nur unzureichend
geeignet.
[0007] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Verschleißschutzanordnung der
eingangs genannten Art anzugeben, mit der ein effektiver Verschleißschutz des gesamten
modularen Rührwerks ermöglicht ist.
[0008] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst, indem das Rührwerk an mindestens einem Endabschnitt
stirnseitig mit einem eine Mahlscheibe bildenden Modulkörper versehen ist und die
Modulkörper mittels einer Klemmeinrichtung axial verspannt angeordnet sind, wobei
die Klemmeinrichtung mit einem Schutzkörper als Abdeckung versehen ist und den Modulkörpern,
der Klemmeinrichtung und dem Schutzkörper Dichtmittel zugeordnet sind.
[0009] Die Erfindung geht dabei von der Überlegung aus, dass die Befestigungsmittel für
die Modulkörper des Rührwerkes gleichermaßen vor zu hohem Verschleiß geschützt werden
sollten, da diese gewöhnlich im direkten Kontakt mit dem Mahlgut und den Mahlhilfskörpern
stehen. Des Weiteren sollte das Eindringen von Mahlgut und Mahlhilfkörpern in die
Kontaktzwischenräume des modularen Rührwerks verhindert werden, da sonst auch in diesen
Bereichen Verschleißerscheinungen auftreten können und die Demontage des Rührwerkes
oder das Austauschen von Rührkörpern erschwert wird.
[0010] Dies wird dadurch erreicht, indem vorzugsweise jedem Kontaktbereich des Rührwerkes
ein Dichtmittel zugeordnet ist. Die Modulkörper werden mittels der Klemmeinrichtung
axial verspannt, wobei die Klemmeinrichtung aus einem vergleichsweise verschleißanfälligem
Material bestehen kann, da diese durch eine Abdeckung aus vorzugsweise verschleißfestem
Material geschützt ist. Ferner können die Modulkörper ganz oder teilweise als Rührkörper
ausgebildet und im Umfang des Rührwerks angeordnet sein, so dass sie in die Mahlkammer
hineinragen. Zum Verspannen der Modulkörper ist die Rührwelle an mindestens einem
Endabschnitt mit einer Mahlscheibe versehen. Die Mahlscheibe ist vorzugsweise aus
einem verschleißfesten Material gebildet, insbesondere eine Keramikmahlscheibe.
[0011] Zur Vereinfachung der Montage oder Demontage der Mahlscheibe kann diese auch aus
mehreren Teilen bestehen, welche lösbar mit der Rührwelle verbunden sind. Die Scheibensegmente
sollten dabei so gestaltet und an der Rührwelle angeordnet sein, dass ein Übergangsbereich
zu einem benachbarten Scheibensegment außerhalb eines Befestigungsbereichs von Scheibensegment
und Rührwelle liegt. Somit ist insbesondere ein Dichtmittel zwischen den einzelnen
Scheibensegmenten nicht erforderlich, da der Übergangsbereich nicht in Kontakt mit
einem Teil der Rührwelle steht, welcher vor Verschleiß geschützt werden sollte.
[0012] Vorzugsweise ist jedes Scheibensegment als Rührkörper ausgebildet oder mindestens
ein Scheibensegment weist Rührkörper auf. Dadurch ist es möglich, bei Verschleiß oder
beispielsweise Beschädigungen bei der Montage oder Demontage der Rührwelle, nur einzelne
Scheibensegmente auszutauschen statt die gesamte Mahlscheibe, was ein erhebliches
Kostenersparnis darstellt.
[0013] Die einzelnen Scheibensegmente werden vorzugsweise entsprechend Trennlinien gebildet,
welche von der Mitte der Scheibe radial nach außen aber dabei nicht durch den abzudichtenden
Befestigungsbereich verlaufen und den Übergangsbereich definieren. Dadurch erhalten
die Scheibensegmente im Übergangsbereich eine konische Form, wodurch die Stabilität
der Rührwelle gegenüber einer Rührwelle mit einteilig ausgeführter Mahlscheibe nicht
oder nur unwesentlich nachteilig verändert wird.
[0014] Ein weiterer Vorteil der geteilten Mahlscheibe liegt darin begründet, dass Unterschiede
in den Abmessungen der einzelnen Modulkörper besser ausgeglichen werden können. Insbesondere
auftretende Lagetoleranzen der Scheibensegmente auf der Rührwelle im Befestigungsbereiche
können so kompensiert werden. Zudem wird dadurch eine effektive Abdichtung im Befestigungsbereich
sichergestellt.
[0015] Bevorzugt sind die Modulkörper auf einem Stützgerüst des Rührwerks angeordnet und
zwischen den Rührkörpern Abstandshaltekörper eingebracht. Das Stützgerüst weist dazu
Aufnahmeteile für die Modul- und Abstandshaltekörper auf. Bei einer geteilten Ausführungsform
der Mahlscheibe entspricht die Anzahl der Scheibensegmente vorzugweise der Anzahl
der Aufnahmeteile. Denkbar ist aber auch, dass einem Scheibensegment mehr als ein
Aufnahmeteil zugeordnet ist. Die Dichtmittel im Bereich der Kontaktstellen wirken
dabei vorzugsweise nahe dem Mahlgut um auch eine Kontamination und Verschleißwirkung
in den Randbereichen der Zwischenräume möglichst zu verhindern.
[0016] Die Klemmeinrichtung umfasst weiter bevorzugt einen Klemmkörper und diesem zugeordnet
mindestens ein Befestigungsmittel. Der Klemmkörper kann dabei aus einem anderen Material
als das der Mahlscheibe gebildet sein. Vorteilhafter Weise besteht der Klemmkörper
aus einem metallischen Material wie Stahl. Das Verspannen der Modulkörper erfolgt
somit über diesen Klemmkörper, der im Vergleich zur Mahlscheibe eine relativ hohe
Elastizität und geringe Sprödigkeit aufweist. Die beim Verspannen auf die Mahlscheibe
wirkenden Kräfte werden vorteilhaft auf eine Fläche verteilt und verhindern so beispielsweise
eine Rissbildung durch das Befestigungsmittel.
[0017] Vorzugsweise ist die Klemmeinrichtung lösbar am Rührwerk befestigt. Bei einer Demontage
des Rührwerkes, um beispielsweise einzelne Modulkörper zu erneuern, wird die Klemmeinrichtung
nicht zerstört und kann wiederverwendet werden. Vorgeschlagen werden Befestigungsmittel
mit denen sich eine Schraubverbindung herstellen lässt.
[0018] Besonders bevorzugt sind die Klemmeinrichtung und/oder der Schutzkörper ringförmig
ausgebildet. Die Kräfteverteilung beim Verspannen der Modulkörper auf die Mahlscheibe
erfolgt dadurch gleichmäßig, wodurch das Ausfallrisiko der Rührwerkskugelmühle beispielsweise
durch Rissbildung oder etwa Zerstörung der Modulkörper weiter verringert werden kann.
Durch eine ebenfalls ringförmige Ausbildung des Schutzkörpers ist der Schutz für den
gesamten Klemmkörper ermöglicht.
[0019] In einer bevorzugten Weiterbildung weist die Klemmeinrichtung eine zum Schutzkörper
korrespondierende Form auf. Dadurch wird die Klemmeinrichtung vom Schutzkörper effektiv
umschlossen. Vorzugsweise ist der Schutzkörper als U-Profil ausgebildet, so dass die
Klemmeinrichtung vom Schutzkörper aufgenommen werden kann.
[0020] Um eine Abdichtung zwischen den Modulkörpern, der Klemmeinrichtung und dem Schutzkörper
zu erreichen, wird vorgeschlagen, als Dichtmittel dienende Dichtelemente einzusetzen.
Somit wird ein lösbarer und vor dem Eindringen von Mahlgut und Mahlhilfskörpern geschützter
Kontaktbereich gebildet, wobei das Dichtmittel wiederverwendbar ist.
[0021] Bevorzugt sind die Dichtelemente Dichtringe, wodurch vorteilhafte nicht unterbrochene
Dichtflächen gebildet werden und sowohl radial als auch axial abgedichtet werden kann.
Beispielsweise können so die Aufnahmeteile des Rührwerkgerüstes für die Modulkörper
durch die Dichtringe geführt sein. Dadurch kann das Aufnahmeteil zusätzlich abgedichtet
werden. Um die Abdichtung weiter zu verbessern, sind jedem Modulkörper und der Klemmeinrichtung
vorzugsweise mindestens zwei Dichtelemente zugeordnet.
[0022] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung weisen die Modulkörper, der Schutzkörper und/oder
die Klemmeinrichtung eine das Dichtelement aufnehmende Ausnehmung auf. Dadurch wird
erreicht, dass einerseits die Dichtwirkung aufgrund der vergrößerten Dichtfläche verbessert
wird und andererseits das Dichtelement immer entlang einer vorgegebenen Dichtlinie
eines abzudichtenden Bereichs verläuft.
[0023] Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, dass das gesamte
Rührwerk gegenüber dem Mahlgut und den Mahlhilfskörpern abgedichtet ist. Insbesondere
kann ein Kontakt des Rührwerkgerüstes und der Klemmeinrichtung mit dem Mahlgut-Mahlhilfskörpern-Gemisch
effektiv verhindert werden, wodurch diese Bauteile vor Zerstörung geschützt sind.
Auch bei einem Mahlvorgang unter Verwendung von relativ kleinen Mahlhilfskörpern,
können diese nicht in die Zwischenräume oder Spalte des Rührwerkes eindringen und
Schäden verursachen.
[0024] Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung werden in exemplarischer Weise mit Bezug
auf die angehängten-Zeichnungen erläutert. Darin zeigen:
- Fig. 1
- schematisch eine aus dem Stand der Technik bekannte Rührwerkskugelmühle,
- Fig. 2
- schematisch ein Modulkörper, eine Klemmeinrichtung und ein Schutzkörper enthaltendes
Rührwerk für eine Rührwerkskugelmühle,
- Fig. 3
- einen vergrößert dargestellten Endabschnitt des Rührwerks mit Befestigungsmittel für
einen Klemmkörper der Klemmeinrichtung,
- Fig. 4
- einen vergrößert dargestellten Endabschnitt des Rührwerks mit Befestigungsmittel für
den Schutzkörper,
- Fig. 5
- schematisch eine aus Scheibensegmenten gebildete Mahlscheibe mit Ausnehmungen für
Aufnahmeteile im Befestigungsbereich.
[0025] Gleiche Teile sind in allen Figuren mit denselben Bezugszeichen versehen.
[0026] Fig. 1 zeigt schematisch den Aufbau einer bekannten Rührwerkskugelmühle 2 mit einer
Trenneinrichtung 4. Die dargestellte Rührwerkskugelmühle 2 umfasst einem Mahlbehälter
6, welcher mit einem Mahlguteinlass 8 und einem Mahlgutauslass 10 versehen ist. Im
Mahlbehälter 6 ist zentral ein als Rührwelle 12 ausgebildetes Rührwerk angeordnet.
Die Rührwelle 12 ist mit stiftartigen Rührkörpern 14 versehen die in einen Mahlraum
16 hineinragen. Innerhalb der Rührwelle 12 ist die Trenneinrichtung 4 angeordnet.
Im Betrieb der Mühle 2 wird über den Mahlguteinlass 8 das zu vermahlende Medium zugeführt
und in Richtung Mahlgutauslass 10 transportiert. Im Mahlraum 16, zwischen Rührwelle
12 und Mahlbehälter 6, befinden sich Mahlhilfskörper (nicht dargestellt). Das Mahlgut-Mahlhilfskörper-Gemisch
wird mit Hilfe der Trenneinrichtung 4 im Endbereich der Mühle 2 separiert, so dass
nur das Mahlgut den Mahlgutauslass 10 passiert, wohingegen die Mahlhilfskörper über
eine Ausnehmung 18 in der Rührwelle 12 zurück in den Mahlraum 16 transportiert werden.
[0027] Eine gegenüber der Fig. 1 vergrößert dargestellte erfindungsgemäße modulare Rührwelle
12 ist in Fig. 2 gezeigt. Ein Gerüst zur Aufnahme der Modulkörper 20 ist über eine
Halteplatte 22 an einem Grundkörper 24 der Rührwelle 12 montiert. Über den Umfang
verteilt sind an der Halteplatte 22 axial verlaufende Aufnahmeteile 26 für die Modulkörper
20 angeordnet. Die Modulkörper 20 sind abwechselnd als Rührkörper 14 und Abstandshaltekörper
28 auf die Aufnahmeteile 26 aufgeschoben. Abschließend ist die Rührwelle 12 mit einem
als Mahlscheibe 30 ausgebildeten Modulkörper versehen, wobei mit Hilfe einer Klemmeinrichtung
32, gebildet durch einen als Klemmring 34 ausgebildeten Klemmkörper und eine Schraubverbindung
36a als Befestigungsmittel, die Modulkörper 20 miteinander verspannt sind.
[0028] Die Modulkörper 20 bestehen aus einem verschleißfesten keramischen Material. Der
Klemmring 34 ist als ein metallischer Ring ausgebildet. Die Anordnung und Dimensionierung
der Aufnahmeteile 26 und der Modulkörper 20 sind derart gewählt, dass, wie analog
in Fig. 1 gezeigt, axial verlaufende Ausnehmungen 18 entstehen, durch die während
eines Mahlvorgangs Mahlgut und Mahlhilfskörper hindurch strömen können. In der Rührwerkskugelmühle
2 umschließt dieser Endabschnitt der Rührwelle 12 so käfigartig die Trenneinrichtung
4.
[0029] Um auch den Klemmring 34 vor Verschleiß zu schützen, ist dieser an seiner Außenseite
vollständig von einem Schutzkörper in Form eines U-förmigen Schutzrings 38 umschlossen.
Der Schutzring 38 ist an dem Klemmring 34 mittels Schraubverbindungen 36b befestigt
und weist zu diesem Zweck stirnseitig im Umfang verteilt eingebrachte Ausnehmungen
40 auf. Die Ausnehmungen 40 sind durch eine verschleißfeste Abdeckung 42 verschlossen.
[0030] Zwischen den Modulkörpern 20 sind als Dichtmittel Dichtringe 44, welche auf die Aufnahmeteile
26 aufgeschoben sind, angeordnet. Auch wenn durch eine defekte Dichtung oder einen
defekten Modulkörper Mahlgut oder Mahlhilfskörper eindringen sollten, wird ein weiteres
axiales Eindringen aufgrund der modulweise angeordneten Dichtringe 44 verhindert und
die Rührwelle 12 vor Verschleiß geschützt. Jeweils ein weiterer im Durchmesser größerer
Dichtring (hier nicht dargestellt) kann für eine zusätzliche Abdichtung der Modulkörper
20 zwischen diesen nahe dem Mahlraum 16 angeordnet sein.
[0031] Zur Aufnahme der Dichtringe 44 weisen die Modulkörper 20 und der Klemmring 34 zur
Ausführungsform und Querschnittsform der Dichtringe 44 korrespondierende Ausnehmungen
46 auf. In der in Fig. 2 gezeigten Ausführungsform sind beidseitig der Rührkörper
14 und Abstandshaltekörper 28 ringförmig verlaufende Ausnehmungen 46 für die Dichtringe
44 eingebracht. Der Klemmring 34 weist ebenso Ausnehmungen 46 auf, nämlich zur Abdichtung
gegenüber der Mahlscheibe 30 sowie hin zu den Innenflächen des U-förmigen Schutzringes
38. Im Bereich des Befestigungsmittels 36b für den Schutzring 38, um das Befestigungsmittel
36b herum, sind ringförmig verlaufende Ausnehmungen 46 in den Klemmring 34 eingebracht.
[0032] Fig. 3 und 4 zeigen einen vergrößert dargestellten Endabschnitt der Rührwelle 12,
wobei der Abschnitt in Fig. 3 die Art der Befestigung des Klemmrings 34 an dem Aufnahmeteil
26 für die Modulkörper 20 und Fig. 4 die des Schutzringes 38 an dem Klemmring 34 veranschaulichen
soll. Der Klemmring 34 ist mit Hilfe einer Zylinderkopfschraube 48 und einer axial
verlaufenden Gewindebohrung im Aufnahmeteil 26 mit diesem lösbar verbunden.
[0033] Auch der Schutzring 38 ist mittels einer Zylinderkopfschraube 48 und einer Gewindebohrung
im Klemmring 34 lösbar befestigt. Zum Schutz des in der zum Mahlraum 16 hin offenen
Ausnehmung 40 versenkten Schraubenkopfes, ist die Ausnehmung 40 mit der Verschlussanordnung
42 aus verschleißfestem Material versehen, welche zusätzlich auch als Versiegelung
dient.
[0034] Eine aus Scheibensegmenten 50 gebildete Mahlscheibe 30 mit korrespondierenden Ausnehmungen
52 für Aufnahmeteile im Befestigungsbereich 54 ist in Fig. 5 dargestellt. Für eine
einfache Montage oder Demontage der Mahlscheibe 30 besteht diese aus mehreren Teilen,
welche lösbar mit der Rührwelle verbunden werden können. Die Scheibensegmente 50 sind
dabei so gestaltet, dass ein Übergangsbereich 56 zu einem benachbarten Scheibensegment
50 außerhalb des Befestigungsbereichs 54 liegt.
[0035] Jedes Scheibensegment 50 ist als Rührkörper ausgebildet. Die einzelnen Scheibensegmente
50 werden entsprechend der Trennlinien 58 gebildet, welche von der Mitte der Scheibe
30 radial nach außen aber dabei nicht durch den Befestigungsbereich 54 verlaufen und
den Übergangsbereich 56 benachbarter Scheibensegmente 50 definieren. Die Scheibensegmente
50 weisen dadurch im Übergangsbereich 56 eine konische Form auf.
[0036] Die Anzahl der Scheibensegmente 50 entspricht der Anzahl der Aufnahmeteile (hier
nicht dargestellt), da jedes Scheibensegment 50 mit einer Ausnehmung 52 für ein Aufnahmeteil
der Rührwelle versehen ist.
[0037] Die Verschleißschutzanordnung ist spezifisch auf einen Schutz der gesamten Rührwelle
12 ausgerichtet. Durch die erfindungsgemäße Abdichtung der für die modulbauweise relevanten
Teile der Rührwelle 12, wird effektiv verhindert, dass Mahlgut oder Mahlhilfskörper
die Rührwelle 12 verschleißen und damit die Betriebssicherheit der Mühle 2 gefährdet
wird. Zudem können insbesondere Modulkörper 20 einfach ausgetauscht werden, da diese
sich wegen der geschützten Aufnahmebereiche der Rührwelle 12 und geschützten Bereiche
zwischen den Modulkörpern 2 einfach lösen und montieren lassen.
Bezugszeichenliste
[0038]
- 02
- Rührwerkskugelmühle
- 04
- Trenneinrichtung
- 06
- Mahlbehälter
- 08
- Mahlguteinlass
- 10
- Mahlgutauslass
- 12
- Rührwelle
- 14
- Rührkörper
- 16
- Mahlraum
- 18
- Ausnehmung Rührwelle
- 20
- Modulkörper
- 22
- Halteplatte
- 24
- Grundkörper
- 26
- Aufnahmeteil
- 28
- Abstandshaltekörper
- 30
- Mahlscheibe
- 32
- Klemmeinrichtung
- 34
- Klemmring
- 36a,b
- Schraubverbindung
- 38
- Schutzring
- 40
- Ausnehmungen Schutzring
- 42
- Verschlussanordnung
- 44
- Dichtringe
- 46
- Ausnehmungen für Dichtringe
- 48
- Zylinderkopfschraube
- 50
- Scheibensegment
- 52
- Ausnehmung für Aufnahmeteil
- 54
- Befestigungsbereich
- 56
- Übergangsbereich
- 58
- Trennlinie
1. Verschleißschutzanordnung für eine Rührwerksmühle, insbesondere eine Rührwerkskugelmühle
(2) mit einem Modulkörper (20) umfassenden Rührwerk (12), welches an mindestens einem
Endabschnitt stirnseitig mit einem eine Mahlscheibe (30) bildenden Modulkörper (20)
versehen ist und die Modulkörper (20) mittels einer Klemmeinrichtung (32) axial verspannt
angeordnet sind, wobei die Klemmeinrichtung (32) mit einem Schutzkörper (38) als Abdeckung
versehen ist und den Modulkörpern (20), der Klemmeinrichtung (32) und dem Schutzkörper
(38) Dichtmittel (44) zugeordnet sind.
2. Verschleißschutzanordnung nach Anspruch 1, wobei die Klemmeinrichtung (32) einen Klemmkörper
(34) und mindestens ein Befestigungselement (48) umfasst.
3. Verschleißschutzeinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, bei der die Klemmeinrichtung (32)
lösbar am Rührwerk (12) befestigt ist.
4. Verschleißschutzeinrichtung nach Anspruch 1 bis 3, wobei die Klemmeinrichtung (32)
und/oder der Schutzkörper (38) ringförmig ausgebildet sind.
5. Verschleißschutzanordnung nach Anspruch 1 bis 4, bei der die Klemmeinrichtung (32)
eine zum Schutzkörper (38) korrespondierende Form aufweist.
6. Verschleißschutzanordnung nach Anspruch 1 bis 5, wobei die Dichtmittel als Dichtelemente
(44) ausgebildet sind.
7. Verschleißschutzanordnung nach Anspruch 6, wobei das Dichtelement als Dichtring (44)
ausgebildet ist.
8. Verschleißschutzanordnung nach Anspruch 6 oder 7, wobei jedem Modulkörper (20) und
der Klemmeinrichtung (32) mindestens zwei Dichtelemente (44) zugeordnet sind.
9. Verschleißschutzanordnung nach Anspruch 6 bis 8, wobei die Modulkörper (20), der Schutzkörper
(38) und/oder die Klemmeinrichtung (32) eine das Dichtelement (44) aufnehmende Ausnehmung
(46) aufweisen.
10. Verschleißschutzanordnung nach Anspruch 1 bis 9 mit einem als U-Profil ausgebildeten
ringförmigen Schutzkörper (38).
11. Modulkörper (20), Klemmeinrichtung (32) und Schutzkörper (38) mit Dichtmittel (44)
aufnehmenden Ausnehmungen (46).
12. Rührwerk (12) für eine Rührwerkskugelmühle (2) mit einer Verschleißschutzanordnung
nach Anspruch 1 bis 11.
13. Mahlscheibe (30) für eine Verschleißschutzanordnung nach Anspruch 1, gebildet aus
mehreren lösbar an der Rührwelle (12) angeordneten Scheibensegmenten (50).
14. Mahlscheibe (30) nach Anspruch 13, bei dem jedes Scheibensegment (50) als Rührkörper
(14) ausgebildet ist oder mindestens ein Scheibensegment (50) Rührkörper (14) aufweist.