[0001] Die Erfindung betrifft ein Reinigungsgerät für die Reinigung von Oberflächen, insbesondere
textilen oder verwinkelten Oberflächen, in dem mindestens ein gasförmiges, unter Druck
stehendes Druckmedium und mindestens ein reinigungsaktives Reinigungsmedium zur Verwirbelung
in einer Düsenbaugruppe des Reinigungsgerätes mittels einer rotierenden Düsenanordnung
vorgesehen sind.
[0002] Ein solches Reinigungsgerät ist beispielsweise aus der
DE 20 2009 013 337 U1 bekannt. Bei dem bekannten Reinigungsgerät tritt Druckluft in die Düsenbaugruppe
ein, durchläuft diese und tritt an einer Düsenöffnung wieder aus. Die Düsenöffnung
befindet sich am Ende eines starren gebogenen Röhrchens, welches mittels Kugellagern
um eine Drehachse drehbar gelagert ist. Das Ende des Röhrchens ist exzentrisch zur
Drehachse angeordnet und so gebogen, dass beim Austritt der Druckluft eine tangentiale
Kraftkomponente entsteht, die das drehbare Röhrchen in Rotation versetzt. Das bekannte
Reinigungsgerät verfügt über einen Behälter für Reinigungsflüssigkeit, die durch einen
flexiblen Schlauch aus dem Reinigungsbehälter in die Düsenbaugruppe gelangt. Der flexible
Schlauch erstreckt sich dabei bis zum Austrittsende des starren, drehbar gelagerten
Röhrchens, wo auch die Druckluft austritt. Die Druckluft reißt Flüssigkeitströpfchen
aus dem flexiblen Schlauch mit und vernebelt diese. Gleichzeitig wird der Nebel durch
die Drehbewegung des drehbaren Röhrchens in Drehung versetzt. Das so verwirbelte und
in Drehung versetzte Gemisch aus Luft und Reinigungsflüssigkeit verlässt das die Düsenbaugruppe
umgebende Trichterbauteil durch dessen offene Seite, um weiter auf die zu reinigende
Oberfläche zu treffen.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Reinigungsgerät der eingangs genannten Art in seiner
Reinigungswirkung und bezüglich der Zeitdauer des Reinigungsvorgangs zu verbessern.
[0004] Die erfindungsgemäße Lösung besteht darin, dass als Druckmedium Dampf vorgesehen
ist. Aufgrund seiner Wärme, die insbesondere bei der Kondensation des Dampfes frei
wird, wird die zu reinigende Oberfläche erhitzt, wodurch sich Schmutzteilchen leichter
lösen. Dies kann den Reinigungsvorgang verkürzen und den Verbrauch von Reinigungsmedium
verringern. In den meisten Fällen wird ein besonderes Reinigungsmedium nicht einmal
mehr erforderlich sein, denn schon die Anwendung von Dampf genügt in vielen Fällen
bereits zum Lösen der Schmutzteilchen. Im letztgenannten Fall kann die Zufuhr von
Reinigungsflüssigkeit in das Reinigungsgerät abgesperrt werden.
[0005] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist als Druckmedium sowohl Dampf
als auch Druckluft zur alternativen Anwendung vorgesehen. Nach der eigentlichen Reinigung
durch Dampf kann dieser abgesperrt und das Druckluftventil geöffnet werden. Die Druckluft
dient dann zur Trocknung der gereinigten Oberfläche, was ganz besonders effektiv ist,
weil ja die Oberfläche durch die vorherige Dampfanwendung erhitzt ist und die hierdurch
aufsteigende Feuchtigkeit durch die Druckluft besonders effektiv weggeblasen werden
kann.
[0006] Statt der Verwendung der Druckluft zum Trocknen der gereinigten Oberfläche hat die
erfindungsgemäße Maßnahme noch den Vorteil, dass man das Reinigungsgerät mit Druckluft
als Druckmedium und eine Reinigungsflüssigkeit als Reinigungsmedium auf herkömmliche
Art gemäß dem Stand der Technik betreiben kann.
[0007] Die Erfindung wird noch verbessert, wenn das Reinigungsgerät eine Absaugvorrichtung
zum Absaugen von Reinigungsmedien oder Wasser von der zu reinigenden Oberfläche aufweist.
In einer bevorzugten Ausführungsform besteht die Absaugvorrichtung aus einem Nass-/Trockensauger,
dessen Saugdüse mit einem die Düsenbaugruppe umschließenden Trichterbauteil verbunden
ist. Dabei kann das Absaugen gleichzeitig mit dem Sprühvorgang stattfinden. Das Absaugen
hat weiterhin den Vorteil, dass die im flüssigen Zustand abgesaugten Reinigungsmedien
oder beispielsweise durch Kondensation von Wasserdampf entstandenes Wasser effektiver
erfolgen kann, als die Trocknung mittels Pressluft. Letztere kann aber in Ergänzung
zum Abtrocknen der letzten Feuchtigkeit dienen, die nicht abgesaugt werden konnte.
[0008] Für besondere Verunreinigungen kann es zweckmäßig sein, wenn als Reinigungsmedium
Trockeneis vorgesehen ist. Das Trockeneis kühlt die zu reinigenden Schmutzteilchen
stark ab, sodass sich diese von der zu reinigenden Oberfläche zumindest teilweise
lösen. Durch die weitere mechanische Einwirkung werden die Schmutzteilchen dann vollständig
abgelöst und weggeblasen oder durch eine etwa vorhandene Absaugvorrichtung abgesaugt.
[0009] In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung weist das Reinigungsgerät zusätzlich
eine Pulsationsvorrichtung auf, die mittels eines Schalters zuschaltbar ist, um eine
Pulsation des aus dem Düsenröhrchen austretenden Druckmediums zu bewirken. Somit pulsiert
der austretende Dampf oder die Pressluft, wodurch hartnäckiger Schmutz noch besser
gelöst wird.
[0010] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher
erläutert.
[0011] Die einzige Figur zeigt:
- Figur 1:
- ein erfindungsgemäßes Reinigungsgerät in teilweise geschnittener Darstellung.
[0012] Das dargestellte Reinigungsgerät ist als Reinigungspistole mit einem Pistolengriff
12 ausgeführt, an dessen unterem Ende ein Anschluss 11 für eine nicht gezeigte Dampfleitung
zur Zuleitung von Dampf angeordnet ist. Ein im Pistolengriff verborgenes Ventil verschließt
die Dampfzuleitung. Mittels eines Betätigungshebels 13 kann die Dampfzuleitung geöffnet
werden. Der Dampf fließt dann durch ein rohrförmiges Verbindungsbauteil 14 zu einer
mit dem Verbindungsbauteil 14 verbundenen Düsenbaugruppe 10, die aus einem starren
Röhrchen 31, einer mittels zweier Kugellager 35 auf dem starren Röhrchen 31 drehbar
gelagerten Drehhülse 32 und einem mit der Drehhülse 32 drehfest verbundenen Düsenröhrchen
34 besteht.
[0013] Alternativ kann statt der Drehhülse 32 auch ein Hülsenbauteil drehfest mit dem starren
Röhrchen 31 verbunden sein. In diesem Fall würde das rotierende Düsenröhrchen 34 mittels
Kugellagern 35 im Inneren des Hülsenbauteils drehbar gelagert.
[0014] Alternativ kann statt zweier Kugellager 35 auch ein einziges Lager beispielsweise
ein in Richtung der Drehachse ausgedehntes Gleitlager oder Rollenlager vorgesehen
sein.
[0015] Ein Flüssigkeitsbehälter 21 ist über ein Absperrventil 23 mit einer Abzweigung des
Verbindungsbauteils 14 verbunden. Eine flexible Flüssigkeitsleitung 24 ragt in den
Flüssigkeitsbehälter 21 hinein, um dort Flüssigkeit anzusaugen, die über das geöffnete
Absperrventil 23 zu einem flexiblen Schlauch 15 gelangt, der innerhalb des Verbindungsbauteils
14 in Richtung Düsenbaugruppe und dort durch das starre Röhrchen 31, die Drehhülse
32 und das Düsenröhrchen 34 hindurch bis zum offenen Ende des Düsenröhrchens 34 verläuft.
Wenn das Absperrventil geöffnet ist und der Betätigungshebel 13 betätigt wird, fließt
die Pressluft durch die Düsenbaugruppe 10 bis zum Ende des Düsenröhrchens 34 und tritt
dort aus. Dabei reißt sie Flüssigkeit aus dem ebenfalls am Ende des Düsenröhrchens
34 endenden flexiblen Schlauchs 15 heraus und vernebelt diese. Gleichzeitig dreht
sich das Düsenröhrchen 34 entsprechend dem Drehpfeil 30 um die durch die Kugellager
35 definierte Drehachse. Dabei wird der entstandene Nebel 25 aus Pressluft und Reinigungsflüssigkeit
in Drehung versetzt, bevor er die zu reinigende Oberfläche trifft. Um die Düsenbaugruppe
10 herum ist ein Mantelbauteil 16 angeordnet, aus dessen offener Seite der rotierende
Nebel 25 austritt.
[0016] Am Pistolengriff 12 ist neben dem Dampfanschluss 11 ein Pressluftanschluss 17 vorgesehen,
der mit einer nicht gezeigten Pressluftleitung verbunden ist. Mittels eines Umschalters
18 kann von der Zufuhr von Dampf über den Dampfanschluss 11 auf die Zufuhr von Pressluft
über den Pressluftanschluss 17 umgeschaltet werden. So kann man beispielsweise mittels
Dampf die Oberfläche erst reinigen und dann mittels Pressluft trocknen.
[0017] Zur Unterstützung der Trocknung nach dem Reinigungsvorgang ist das erfindungsgemäße
Reinigungsgerät mit einer Absaugvorrichtung 40 versehen, die in der Figur 1 nur schematisch
dargestellt ist. Bei der Absaugvorrichtung handelt es sich um einen bekannten Nass-/Trockensauger,
der über einen Saugschlauch 41 mit einer Saugdüse 42 verbunden ist, die wiederum mit
dem die Düsenbaugruppe 10 umschließenden Mantelbauteil 16 verbunden ist. Über die
Saugdüse 32 können so Flüssigkeiten oder Flüssigkeitsnebel von der gereinigten Oberfläche
abgesaugt werden. Hierfür wird vorzugsweise das offene Ende des Mantelbauteils 16
auf die abzusaugende Oberfläche aufgesetzt.
[0018] Im Pistolengriff 12 ist außerdem eine mittels eines Schalters 51 betätigbare Pulsationsvorrichtung
50 untergebracht. Bei eingeschalteter Pulsationsvorrichtung 50 unterbricht diese den
Dampffluss beziehungsweise den Pressluftfluss periodisch, so dass das am offenen Ende
des Düsenröhrchens 34 austretende Druckmedium pulsiert.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0019]
- 10
- Düsenbaugruppe
- 11
- Dampfanschluss
- 12
- Pistolengriff
- 13
- Betätigungshebel
- 14
- Verbindungsbauteil
- 15
- flexibler Schlauch
- 16
- Mantelbauteil
- 17
- Pressluftanschluss
- 18
- Umschalter
- 21
- Flüssigkeitsbehälter
- 23
- Absperrventil
- 24
- Flüssigkeitsleitung
- 25
- Nebel
- 30
- Drehpfeil
- 31
- starres Röhrchen
- 32
- Drehhülse
- 34
- Düsenröhrchen
- 35
- Kugellager
- 40
- Absaugvorrichtung
- 41
- Saugschlauch
- 42
- Saugdüse
- 50
- Pulsationsvorrichtung
- 51
- Schalter
1. Reinigungsgerät für die Reinigung von Oberflächen, insbesondere textilen oder verwinkelten
Oberflächen, in dem mindestens ein gasförmiges, unter Druck stehendes Druckmedium
und mindestens ein reinigungsaktives Reinigungsmedium zur Verwirbelung in einer Düsenbaugruppe
(10) des Reinigungsgerätes mittels einer rotierenden Düsenanordnung (32, 34, 35) vorgesehen
sind, dadurch gekennzeichnet, dass als Druckmedium Dampf vorgesehen ist.
2. Reinigungsgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Druckmedium sowohl Dampf als auch Druckluft zur alternativen Anwendung vorgesehen
sind
3. Reinigungsgerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckluft zum Trocknen der gereinigten Oberfläche dient.
4. Reinigungsgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es eine Absaugvorrichtung (40, 41, 42) zum Absaugen von Reinigungsmedien oder Wasser
von der zu reinigenden Oberfläche aufweist.
5. Reinigungsgerät nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Absaugvorrichtung (40) aus einem Nass-/Trockensauger besteht, dessen Saugdüse
(42) mit einem die Düsenbaugruppe (10) umschließenden Mantelbauteil (16) verbunden
ist.
6. Reinigungsgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Reinigungsmedium Trockeneis vorgesehen ist.
7. Reinigungsgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es eine Pulsationsvorrichtung (50) aufweist, die mittels eines Schalters (51) zuschaltbar
ist, um eine Pulsation des aus dem Düsenröhrchens (34) austretenden Druckmediums zu
bewirken.