[0001] Die Erfindung betrifft eine Dieselramme mit einem Zylinder, einem in dem Zylinder
verschiebbar geführten Kolben und einem in dem Zylinder verschiebbar geführten Schlagstück
nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Dieselrammen, auch als Dieselhammer oder Dieselbären bezeichnet, kommen insbesondere
bei Gründungsarbeiten der Bauindustrie zum Einrammen von Pfählen aller Art, wie Betonpfeiler,
Eisenträger, Spundwandelementen oder dergleichen in einem Baugrund zum Einsatz.
[0003] Zum Starten einer solchen Dieselramme wird der Kolben mithilfe einer Ausklinkvorrichtung
innerhalb des Zylinders nach oben gezogen und in einer bestimmten Höhe ausgeklinkt,
wodurch er unter Einwirkung der Schwerkraft nach unten auf das Schlagstück fällt.
Beim Niederfallen wird durch den Kolben eine Kraftstoffpumpe betätigt, über welche
eine Zuführung von Kraftstoff, insbesondere von Dieselöl erfolgt. Der Kraftstoff der
Dieselramme ist in einem Tank bevorratet, der außen an dem Zylinder der Dieselramme
angeschweißt ist und der über eine Leitung mit der Kraftstoffpumpe verbunden ist.
Durch den niederfallenden Kolben wird die im Brennraum des Zylinders befindliche Luft
komprimiert und hierdurch derart erhitzt, dass sich das im Brennraum vorliegende Kraftstoff/Luft-Gemisch
entzündet, worauf es explosionsartig verbrennt. Durch die hierbei frei werdende Explosionsenergie
wird zum einen der Kolben für einen neuen Arbeitszyklus wieder nach oben geschleudert;
gleichzeitig wird das Rammgut über das Schlagstück in den Boden getrieben.
[0004] Dieselrammen der vorgenannten Art, wie sie beispielsweise in der
EP 1 828 488 B1 beschrieben ist, haben sich aufgrund ihres einfachen Aufbaus und der damit verbundenen
hohen Zuverlässigkeit in der Praxis bewährt. Im Betrieb sind solche Dieselrammen jedoch
sehr laut und können einen Lärmpegel von 100 Dezibel (A) und mehr verursachen.
[0005] Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,
eine Dieselramme der vorgenannten Art bereitzustellen, deren Lärmemission vermindert
ist. Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe durch eine Dieselramme mit den Merkmalen
des kennzeichnenden Teils des Patentanspruchs 1 gelöst.
[0006] Mit der Erfindung ist eine Dieselramme der vorgenannten Art bereitgestellt, deren
Lärmemission vermindert ist. Dadurch, dass der Kraftstofftank an dem Zylinder elastisch
gelagert ist, ist dieser vom Zylinderkörper entkoppelt. Überraschend hat sich gezeigt,
dass der im Stand der Technik seitlich mit dem Zylinder verschweißte Kraftstofftank
einen signifikanten Resonanzkörper darstellt, der in erheblichem Maße zur Lärmemission
der Dieselramme beiträgt. Durch die Entkopplung des Tanks von dem Zylinder ist eine
signifikante Verminderung der Lärmemission der Dieselramme bewirkt.
[0007] In Weiterbildung der Erfindung sind an dem Zylinder außen parallel zueinander zwei
Stege angeordnet, an denen der Tank über Schwingungselemente befestigt ist. Hierdurch
ist eine effiziente Entkopplung des Tanks von dem Zylinder erzielt. Durch die Schwingungsdämpfer
werden die auftretenden Schwingungen des Tanks gedämpft. Vorzugsweise sind die Schwingungselemente
als Elastomer- oder Gummibauteile ausgebildet. Derartige Schwingungsdämpfer sind in
unterschiedlichsten Ausführungen und Wirkungsweisen im Stand der Technik verfügbar.
[0008] Andere Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung sind in den übrigen Unteransprüchen
angegeben. Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt
und nachfolgend im Einzelnen beschrieben. Es zeigen:
- Figur 1
- die schematische Darstellung einer Dieselramme;
- Figur 2
- die Detaildarstellung des an der Dieselramme angeordneten Kraftstofftanks
- a)
- in der Seitenansicht;
- b)
- in Querschnittsdarstellung;
- Figur 3
- die Darstellung des Kraftstofftanks aus Figur 2 in einer um 90 Grad verdrehten Position
- a)
- in der Seitenansicht;
- b)
- in Querschnittsdarstellung.
[0009] Die als Ausführungsbeispiel gewählte Dieselramme umfasst einen beidseitig offenen
Zylinder 1, der regelmäßig eine Länge von 3 bis 8 Metern und einen Durchmesser von
0,2 bis 1,5 Meter aufweisen kann. In dem Zylinder 1 ist ein Kolben 2 verschiebbar
angeordnet. Ein hierzu koaxiales Schlagstück 3 greift verschiebbar in das offene untere
Ende des Zylinders 1 ein. An dem unteren Ende des Zylinders 1 ist eine ringförmige
Lagereinheit 9 befestigt, in der ein mittlerer Schaftabschnitt 31 des Schlagstücks
3 dicht und verschiebbar geführt ist, der einen gegenüber dem Innendurchmesser des
Zylinders 1 verminderten Außendurchmesser aufweist. Die Dieselramme ist über an den
Zylinder 1 angeordnete Führungsbacken 13 entlang eines Mäklers 8 vertikal verschiebbar
gelagert.
[0010] An dem unteren Ende des Schaftabschnitts 31 ist eine unterhalb des Zylinders 1 liegende
Schlagplatte 32 angeformt, deren nach außen gerichtete untere konvexe Begrenzungsfläche
33 im Betrieb mit dem oberen Ende eines einzutreibenden Rammgutes zusammenwirkt.
[0011] An dem oberen Ende des Schaftabschnitts 31 des Schlagstücks 3 ist ein Kolbenabschnitt
34 mit mehreren umlaufenden, axial beabstandeten Dichtringen angeformt, die auf der
Innenmantelfläche 11 des Zylinders 1 laufen. Durch die Oberseite des Kolbenabschnitt
34 des Schlagstücks 3 ist zusammen mit der Unterseite des Kolbens 2 sowie der Innenmantelfläche
11 des Zylinders 1 ein Brennraum 12 begrenzt. Die dem Brennraum 12 des Zylinders 1
zugewandte Stirnfläche des Schlagstücks 3 ist plan mit einer flachen Brennstoffmulde
geschliffen.
[0012] Zwischen der Schlagplatte 32 des Schlagstücks 3 und der Lagereinheit 9 des Zylinders
1 ist ein Dämpfungsring 91 angeordnet. Ein weiterer Dämpfungsring 92 ist benachbart
zur Lagereinheit 9 zwischen der Oberseite der Lagereinheit 9 und der Unterseite des
Kolbenabschnitts 34 des Schlagstücks 3 angeordnet.
[0013] Oberhalb des Schlagstücks 3 läuft im Inneren des Zylinders 1 ein mit umlaufenden,
axial zueinander beabstandeten Dichtringen 93 versehenes, unteres Arbeitsende 23 des
Kolbens 2. Die untere freie, plan geschliffene Stirnfläche 21 des Kolbens 2 ist durch
eine radial außenliegend umlaufende Stufe abgesetzt.
[0014] An dem unteren Arbeitsende 23 des Kolbens 2 ist ein Massenabschnitt 2 angeformt,
der sich in dem oberen Abschnitt des Zylinders 1 hinein erstreckt. An der Umfangswand
des Zylinders 1 ist eine Einspritzvorrichtung 4 angeordnet, die eine Kraftstoffpumpe
41 umfasst, die über eine Leitung 43 mit der Einspritzdüse 42 verbunden ist. Der Einlass
der Kraftstoffpumpe 41 wird über einen Kraftstofftank 5 mit Dieselöl gespeist.
[0015] Der Kraftstofftank 5 ist im Ausführungsbeispiel als Blechbehälter ausgebildet, an
dessen gegenüberliegenden Ober- und Unterseite jeweils ein Flansch 51 angeformt ist.
Der Kraftstofftank 5 ist zwischen zwei parallel zueinander an dem Zylinder 1 angeordneten,
umlaufenden Stegen 14 angeordnet, welche jeweils über Winkelstücke 15 an dem Zylinder
1 befestigt sind. Dabei ist der Tank 5 mit den Stegen 14 des Zylinders 1 über Schwingungselemente
6 verbunden, wie in Figur 2 dargestellt. Durch die vertikale Anordnung der Schwingungselemente
6 zwischen den jeweils horizontal verlaufenden Stegen 14 und den parallel hierzu angeordneten
Flanschen 51 des Kraftstofftanks 5 sind die Schwingungselemente 6 in der Hauptschwingrichtung
des Kolbens 2 positioniert, wodurch eine besonders effektive Schwingungsdämpfung erzielt
ist. Im Ausführungsbeispiel sind die Schwingungselemente 6 im Wesentlichen aus Gummi
hergestellt.
[0016] Die über die Leitung 43 mit dem Kraftstofftank 5 verbundene Kraftstoffpumpe 41 weist
einen ins Innere des Zylinders 1 ragenden, vorgespannten Pumpenhebel 44 auf, über
den sie bei Passieren des fallenden Kolbens 2 angetrieben wird. Die Einspritzdüse
42 ist derart ausgebildet und ausgerichtet, dass der abgegebene Kraftstoff in einem
im Wesentlichen zusammenhängenden Strahl etwa mittig auf die Stirnfläche des Schlagstücks
3 gespritzt wird.
[0017] Weiterhin ist an dem Zylinder 1 eine Schmierstoffpumpe 7 angeordnet, die mit in Umfangsrichtung
des Zylinders 1 verteilten Schmierstoffdüsen verbunden ist. Durch die Schmierstoffdüsen
wird Schmierstoff zwischen den Kolben 2 und die Innenmantelfläche 11 des Zylinders
1 gegeben.
[0018] Die zuvor beschriebene Dieselramme arbeitet folgendermaßen: Im Ausgangszustand ist
der Kolben 2 über die - nicht dargestellte - Ausklinkvorrichtung in eine obere Stellung
angehoben. Nach Ausklinken fällt er von dort unter Einwirkung der Schwerkraft nach
unten, verschließt die Arbeitsstutzen 16 und betätigt mit seiner Stirnfläche 21 den
Pumpenhebel 44 der Einspritzvorrichtung 4, wodurch über die Einspritzdüse 42 Kraftstoff
auf die Brennstoffmulde des Schlagstücks 3 gespritzt wird. Hier bildet sich durch
Schlagzersteubung ein zündfähiges Gemisch aus Kraftstofftröpfchen und Luft.
[0019] Mit dem Aufschlagen des Kolbens 2 auf das Schlagstück 3 wird auf das Schlagstück
3 und über dieses auf das Rammgut eine nach unten gerichtete Kraft ausgeübt, welche
das Rammgut weiter in das Erdreich treibt. Bei der anschließend durch die explosionsartige
Verbrennung des Kraftstoffs ausgelösten Aufwärtsbewegungen des Kolbens 2 gibt dieser
die Arbeitsstutzen 16 frei, wodurch sich die Verbrennungsgase entspannen und über
die Arbeitsstutzen 16 abströmen. Der Kolben 2 wird nun unter Ansaugen von frischer
Luft durch die Arbeitsstutzen 16 weiter nach oben geschleudert, bis er seine obere
Endstellung erreicht hat und sich der beschriebene Arbeitszyklus wiederholt. Die durch
diese Arbeitszyklen initiierten insbesondere vertikalen Schwingungen werden über die
Schwingungselemente 6 aufgenommen und in Wärmeenergie umgewandelt, wodurch der über
die Schwingungselemente 6 mit dem Zylinder 1 verbundene Kraftstofftank 5 entkoppelt
ist. Hierdurch ist die Resonanzwirkung des Kraftstofftanks 5 deutlich vermindert,
wodurch die Lärmemissionen der Dieselramme reduziert sind.
1. Dieselramme, mit einem Zylinder (1), einem in dem Zylinder (1) verschiebbar geführten
Kolben(2) und einem in dem Zylinder (1) verschiebbar geführten Schlagstück (3), welches
in der Betriebsstellung der Dieselramme unterhalb des Kolbens (2) angeordnet ist,
wobei ein Brennraum (12) angeordnet ist, der axial von einer im Inneren des Zylinders
(1) liegenden Stirnfläche des Schlagstücks (3) und einer Stirnfläche des Kolbens (2)
begrenzt ist und in die eine mit einem außen an dem Zylinder (1) angeordneten Kraftstofftank
(5) verbundene Kraftstoffzuführeinrichtung (4) mündet, durch die bei jedem Arbeitszyklus
eine vorgegebene Menge Kraftstoff in den Brennraum (12) einbringbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Kraftstofftank (5) an dem Zylinder (1) elastisch gelagert ist.
2. Dieselramme nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die elastische Lagerung durch Schwingungselemente (6) bewirkt ist, über die der Kraftstofftank
(5) mit dem Zylinder (1) verbunden ist.
3. Dieselramme nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwingungselemente (6) in ihrer Wirkrichtung vertikal ausgerichtet angeordnet
sind.
4. Dieselramme nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Zylinder außen parallel zueinander zwei Stege (14) angeordnet sind, an denen
der Kraftstofftank (5) über Schwingungselemente (6) befestigt ist.
5. Dieselramme nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwingungselemente (6) als Elastomer- oder Gummibauteile ausgebildet sind.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Dieselramme, mit einem Zylinder (1), einem in dem Zylinder (1) verschiebbar geführten
Kolben(2) und einem in dem Zylinder (1) verschiebbar geführten Schlagstück (3), welches
in der Betriebsstellung der Dieselramme unterhalb des Kolbens (2) angeordnet ist,
wobei ein Brennraum (12) angeordnet ist, der axial von einer im Inneren des Zylinders
(1) liegenden Stirnfläche des Schlagstücks (3) und einer Stirnfläche des Kolbens (2)
begrenzt ist und in die eine mit einem außen an dem Zylinder (1) angeordneten Kraftstofftank
(5) verbundene Kraftstoffzuführeinrichtung (4) mündet, durch die bei jedem Arbeitszyklus
eine vorgegebene Menge Kraftstoff in den Brennraum (12) einbringbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Kraftstofftank (5) an dem Zylinder (1) elastisch gelagert ist, wobei die elastische
Lagerung durch Schwingungselemente (6) bewirkt ist, über die der Kraftstofftank (5)
mit dem Zylinder (1) verbunden ist, wobei an dem Zylinder (1) außen parallel zueinander
zwei Stege (14) angeordnet sind, an denen der Kraftstofftank (5) über Schwingungselemente
(6) befestigt ist.
2. Dieselramme nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwingungselemente (6) in ihrer Wirkrichtung vertikal ausgerichtet angeordnet
sind.
3. Dieselramme nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwingungselemente (6) als Elastomer- oder Gummibauteile ausgebildet sind.