[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Filtersubstratrinnenelement zur Ableitung
und Reinigung von Oberflächenwasser, umfassend einen ersten Rinnenkörper mit einem
in einem Einlaufraum angeordneten Filtersubstrat sowie einen unterhalb des Filtersubstrats
durch eine Zwischenebene von dem Einlaufraum getrennten Ablaufraum eines zweiten Rinnenkörpers,
sowie ein Filtersubstratrinnensystem, das zur Verwendung einer Teilstrombehandlung
geeignet ist.
[0002] Rinnen zur Oberflächenentwässerung dieser Art sind bereits seit einiger Zeit im Stand
der Technik bekannt. So offenbart beispielsweise die
EP 2 080 840 B1 eine Filtersubstratrinne, in welcher ein Ablaufraum durch ein durchlässiges, in einen
Rinnenkörper eingelegtes Filterrohr gebildet wird. Das in den Rinnenkörper einlaufende
Wasser wird dann zunächst von dem das Filterrohr umgebenden Filtersubstrat gereinigt
und läuft dann mehr oder weniger von allen Seiten her in das Filterrohr ein, welches
das Wasser über die Seitenflanken oder die Stirnseite des Rinnenkörpers weiterleitet.
[0003] Eine weitere Lösung geht aus der
DE 10 2011 001 356 A1 hervor, welche eine Versickerungsanordnung betrifft, in welcher in einen Rinnenkörper
ein wasserdurchlässiges Tragelement eingezogen wird, auf welchem eine Schüttung aus
Filtersubstrat angeordnet wird. Das einlaufende Wasser, welches beispielsweise über
die Rinnenabdeckung in den Innenraum des Rinnenkörpers einläuft, durchdringt das Filtersubstrat
und wird das wasserdurchlässige Tragelement in Richtung des unterhalb des Tragelements
gebildeten Ablaufraums durchdrungen. Aus dem Ablaufraum heraus kann das gefilterte
Wasser damit ohne Weiteres abfließen.
[0004] Eine ähnliche Lösung sieht die
DE 10 2012 001 574 A1 vor, bei welcher ein Filtereinsatz verwendet wird, der das Filtersubstrat praktisch
umschließt. Der Filtereinsatz bildet unter sich mit dem Rinnenkörper einen Ablaufraum
und kann als Einsatz vollständig mit dem Filtersubstrat entnommen werden. Das eintretende
Wasser durchdringt die Außenwand des Filtereinsatzes, durchläuft das darin befindliche
Filtersubstrat und tritt auf der Unterseite in Richtung des Ablaufraumes wieder aus
dem Filtereinsatz aus. Hier wird zusätzlich noch ein aufwändiger Grobfilter verwendet.
[0005] Sämtliche Lösungen des Standes der Technik sind relativ aufwändig gebildet und bestehen
aus einer Vielzahl von einzelnen Teilen, die sowohl beim Einbau an der Baustelle als
auch im Unterhalt arbeitsaufwändig und damit kostenträchtig sind. Die vorliegende
Erfindung stellt sich vor diesem Hintergrund die Aufgabe, eine Lösung zu finden, welche
mit weniger Teilen auskommt und dadurch wesentlich wirtschaftlicher und erheblich
einfacher einzubauen und zu unterhalten ist, während sie gleichzeitig eine gleiche
oder bessere Reinigungsleistung bringt. Ebenfalls stellt sich die Erfindung die Aufgabe,
den von dem Rinnenkörper umbauten Raum, welcher im Stand der Technik zulasten der
Speicherleistung mit den Filtereinrichtungen verbaut ist, effektiver zu nutzen. Weiterhin
stellt sich die Erfindung die Aufgabe die Teilstrombehandlung von Niederschlagswasser
einfach und effektiv zu lösen.
[0006] Dies gelingt durch ein Filtersubstratrinnenelement gemäß den Merkmalen des Anspruchs
1. Ein solches Filtersubstratrinnenelement kann durch die Merkmale der Unteransprüche
2 bis 11 sinnvoll weiterentwickelt werden. Ferner gelingt dies durch ein Filtersubstratrinnensystem
gemäß den Merkmalen des Systemanspruchs 12, welches seinerseits durch die Merkmale
der Unteransprüche 13 und 14 fortgebildet werden kann. Schließlich gelingt dies auch
durch die Verwendung einer mehrstöckigen Rinne als Filtersubstratrinne gemäß den Merkmalen
des nebengeordneten Anspruchs 15.
[0007] Erfindungsgemäß ist vorgesehen, anstelle eines einzelnen Rinnenkörpers, in welchem
sowohl das Filtersubstrat als auch der Ablaufraum in unterschiedlicher Weise gebildet
sein kann, einen separaten Ablaufraum vorzusehen, welcher durch einen zweiten Rinnenkörper
unterhalb des ersten Rinnenkörpers, welcher einen Einlaufraum bildet, angeordnet ist.
Der zweite Rinnenkörper wird hierbei durch den ersten Rinnenkörper verschlossen, dessen
Rinnenboden auf dem zweiten Rinnenkörper aufgesetzt ist. Das in den ersten Rinnenkörper
eintretende Oberflächenwasser durchläuft hierbei das auf dem Boden des ersten Rinnenkörpers
angeordnete Filtersubstrat und wird durch bodenseitige Öffnungen des ersten Rinnenkörpers
in den zweiten Rinnenkörper einlaufen. Hierzu ist der Rinnenboden des ersten Rinnenkörpers
zumindest abschnittsweise wasserdurchlässig zu gestalten, insbesondere mit Öffnungen
zu versehen. Derartige Öffnungen können hierbei mit einem Filtergitter verschlossen
sein, welches wasserdurchlässig, aber für das Filtersubstrat selbst undurchdringlich
ist, so dass das Filtersubstrat von einem Herabfallen in den zweiten Rinnenkörper
hinein abgehalten wird.
[0008] Bei dieser Lösung ist es auf der Baustelle lediglich notwendig, die einstückig angelieferten
Filtersubstratrinnen wie normale Entwässerungsrinnen zu verlegen, in den oberen Rinnenkörper
das Filtersubstrat einzufüllen und an die weiterführenden Leitungen anzuschließen
Eine derartige Lösung ist sehr einfach in der Wartung, da durch ein einfaches Entfernen
einer Rinnenabdeckung sofort ein Zugang zu dem Filtersubstrat geschaffen werden und
das Filtersubstrat bedarfsweise getauscht werden kann. Auch ist durch das genannte
Filtergitter ein Herabrieseln des Filtersubstrats in den zweiten Rinnenkörper vermieden,
so dass ein Säubern des zweiten, darunter montierten Rinnenkörpers mehr oder weniger
entfallen kann. Dieser wird zudem durch das abfließende, gefilterte Oberflächenwasser
gespült. Herausnehmbare Einsätze, welche bedarfsweise getauscht werden müssten oder
für eine ordnungsgemäße Funktion richtig positioniert sein müssten, werden hier nicht
eingesetzt, so dass die Montage einer derartigen Filtersubstratrinne aus mehreren
Filtersubstratrinnenelementen wie beschrieben einfach und kostengünstig vorgenommen
werden kann. Zudem ist durch die doppelte Verlegung von Rinnenelementen deren Kapazität
deutlich größer als dies im Stand der Technik vorgesehen ist, wo eine Rinne großer
Nennweite durch die darin vorgesehenen Filteranordnungen in ihrer Kapazität deutlich
verkleinert wird.
[0009] In sinnvoller Weiterbildung einer derartigen Filtersubstratrinne sind die einzelnen
Elemente derart gebildet, dass der Rinnenboden des ersten Rinnenkörpers auf der Aufnahme
der Rinnenabdeckung des zweiten Rinnenkörpers verbunden werden kann. Die Aufnahme
der Rinnenabdeckung des zweiten Rinnenkörpers würde bei dem üblichen Einbau dazu verwendet,
eine Abdeckung auf der Rinne anzubringen, beispielsweise in Form eines Abdeckrostes.
Die gleiche Aufnahme der Rinnenabdeckung kann beim erfindungsgemäßen Einbau jedoch
auch dafür verwendet werden, den Rinnenboden des darüberliegenden ersten Rinnenkörpers
so zu halten, dass eine definierte Position bezüglich der beiden Rinnen entsteht.
Hierbei ist es unerheblich, ob der erste Rinnenkörper eine größere oder eine kleinere
Nennweite oder, bevorzugtermaßen, eine gleiche Nennweite besitzt wie der zweite Rinnenkörper.
[0010] Bevorzugtermaßen ist die Unterseite der Rinnenkörper geschlossen ausgebildet, so
dass jegliche Verbindungsadapter entfallen können. Die Verbindung erfolgt dann einfach
durch Vernieten oder Verschrauben, oder bedarfsweise auch durch Verklebung.
[0011] Die Öffnungen im Sohlbereich sind vorzugsweise rund und, wie bereits erläutert, mit
einem wirksamen Filtergitter versehen, so dass kein Filtersubstrat in den zweiten
Rinnenkörper eindringen kann. Die Anzahl und Größe der Öffnungen wird aufgrund der
Filterleistung des Systems errechnet. Dabei spielt auch das Rückstauvolumen in der
Filtersubstratrinne eine wichtige Rolle. Hohes Rückstauvolumen wirkt als Zwischenpuffer
für anfallendes Abwasser. Für das anfallende gefilterte Wasser kann es sogar genügen,
eine in der Nennweite bzw. im Volumen kleinere, zweite Rinnenkörpereinheit zu wählen.
[0012] In weiterer Ausgestaltung eines Filtersubstratrinnenelements gemäß der Erfindung
kann durch zusätzlichen Einsatz einer Filtermatte oder Filterplatte im Bodenbereich
des ersten Rinnenkörpers ein zusätzlicher Rückstauraum beim Abfluss geschaffen werden.
Dies steigert wirksam die Abflussleistung der Anordnung.
[0013] Die Filtersubstratrinnenelemente weisen mit einigem Vorteil im Bereich des zweiten
Rinnenkörpers wenigstens einen Seitenablauf auf, über welchen das anfallende, gefilterte
Oberflächenwasser abgeführt werden kann. Derartige horizontale Anschlussmöglichkeiten
sind ein wichtiger Vorteil, da eine Anschließbarkeit in verschiedene Richtungen gewährleistet
ist. Die Anschlüsse sehen vorteilhafter Weise eine Verbindung mit gängigen Kanal-
oder Dränrohren vor.
[0014] Ferner ist es erfindungsgemäß vorgesehen, in dem Einlaufraum ein Überlaufrohr anzuordnen,
um damit plötzlich in hohem Maße anfallendes Oberflächenwasser ableiten zu können.
Ein solches Überlaufrohr ist hierbei senkrecht in dem ersten Rinnenkörper aufgerichtet
und weist eine Oberkante in der maximalen Füllhöhe des Rinnenkörpers auf. Das Überlaufrohr
kann hierbei direkt in den Ablaufraum münden, so dass auf diese Art und Weise im Fall
eines Notüberlaufs das ungefilterte Wasser mit dem gefilterten Wasser im Ablaufraum
gemischt und über diesen abgeführt werden kann.
[0015] Alternativ kann das senkrecht aufgerichtete Überlaufrohr über einen Seitenablauf
des ersten Rinnenkörpers abgeführt werden und hierbei entweder getrennt weitergeleitet
oder außerhalb des Filtersubstratrinnenelements über eine Zusammenführung gemeinsam
mit dem gefilterten Wasser aus dem Ablaufraum der Kanalisation zugeleitet werden.
[0016] Ein Filtersubstratrinnensystem zur Konstruktion eines Filtersubstratrinnenelements,
aus welchem eine Filtersubstratrinne erstellt werden kann, umfasst demnach einen ersten
Rinnenkörper mit einem wasserdurchlässigen Rinnenboden, sowie einen zweiten Rinnenkörper,
welcher in seinem Einlaufbereich mit dem Rinnenboden des ersten Rinnenkörpers verbindbar
ist. Durch ein einfaches Übereinandermontieren der beiden Rinnenkörper wird eine mehrstöckige
Rinne geschaffen, in deren erstes, also oben liegendes Rinnenelement ein Filtersubstrat
eingebracht wird. Das einzubringende Filtersubstrat kann beispielsweise die in der
europäischen Patentanmeldung
EP 2 402 067 A1 dargelegte Beschaffenheit aufweisen, mit welcher gute Ergebnisse erzielt wurden.
Es wurde festgestellt, dass dieses Filtersubstrat durch seine spezielle Kornzusammensetzung
während des Betriebs einen so genannten Filterkuchen im oberen Bereich bildet. Dieser
Filterkuchen baut sich im Laufe der Zeit auf und sorgt zusätzlich für Rückhalt und
Bindelistung von Fest- und Schadstoffen. Durch die Verwendung eines Filtersubstrats
dieser Art für die Filtration mit hoher Bindekapazität für gelöste anorganische Schadstoffe
wird eine kostengünstigere Wartung durch einfaches Abschälen der an der Oberfläche
des Filtersubstrats anfallenden Fest- und Schadstoffmengen möglich.
[0017] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist es möglich, die Filtersubstratrinnenelemente
sehr einfach für eine Teilstrombehandlung zu verwenden. Normalerweise wird das Oberflächenwasser
nur gefiltert in Versickerungsanlagen oder direkt in die Kanalisation abgeleitet.
Bei der Teilstrombehandlung hingegen wird nur ein Teil des Oberflächenwassers gefiltert
und ein Teil ungefiltert weitergeleitet.
[0018] Mit dem vorliegenden Filtersubstratrinnensystem ist es möglich, ein vorberechnetes
Volumen des anfallenden Oberflächenwassers zu filtern und den anderen Teil des berechneten
Gesamtvolumens ungefiltert abzuführen. Das System entspricht den Anforderungen an
die Niederschlagsentwässerung im Trennsystem.
[0019] Die vorstehend beschriebene Erfindung wird im Folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels
näher erläutert.
[0020] Es zeigen
- Figur 1
- ein Filtersubstratrinnenelement ohne eingefülltes Filtersubstrat in einer perspektivischen
Darstellung von schräg oben,
- Figur 2
- ein Filtersubstratrinnenelement wie in Figur 1 in einer Querschnittsdarstellung, mit
eingefülltem Filtersubstrat,
- Figur 3
- das Filtersubstratrinnenelement gemäß Figur 2 mit einer zusätzlichen Filtermatte,
- Figur 4
- das Filtersubstratrinnenelement gemäß Figur 3 mit einem seitlichen Ablauf des zweiten
Rinnenkörpers und einem in dem Einlaufraum des ersten Rinnenkörpers installierten
Überlauf,
- Figur 5
- ein Filtersubstratrinnenelement gemäß Figur 4 für Teilstrombehandlung mit zusätzlicher
Zusammenführung von gefiltertem und ungefiltertem Oberflächenwasser,
- Figur 6
- ein Filtersubstratrinnenelement mit einer alternativen Lösung für Teilstrombehandlung.
[0021] Figur 1 zeigt ein Filtersubstratrinnenelement 1, bestehend aus einem ersten Rinnenkörper
2 und einem zweiten Rinnenkörper 3. Der erste Rinnenkörper 2 ist hierbei oberhalb
des zweiten Rinnenkörpers 3 angeordnet, derart, dass in den Rinnenboden 7 des ersten
Rinnenkörpers 2 eingelassene Ablaufstutzen 9 in den zweiten Rinnenkörper 3 einmünden.
Über Seitenabläufe 14 bzw. 12 ist die Anordnung von Ablaufrohren bzw. Überlaufrohren
üblicher Nennweite ermöglicht.
[0022] Figur 2 zeigt das Filtersubstratrinnenelement in einer seitlichen Querschnittsdarstellung
.Der erste Rinnenkörper 2 ist in die Rinnenabdeckungsaufnahme 8 des zweiten Rinnenkörper
3 eingelegt und mithilfe eines Verbindungsmittels 17 fest zu einer Einheit verbunden.
Durch den Ablaufstutzen 9 kann Oberflächenwasser aus dem ersten Rinnenkörper 2 in
den zweiten Rinnenkörper 3 einlaufen und in den zweiten Rinnenkörper 3 abgeleitet
werden. Funktionell wird zunächst das Oberflächenwasser durch die den ersten Rinnenkörper
2 verschließende Rinnenabdeckung 15 in einen von dem ersten Rinnenkörper 2 gebildeten
Einlaufraum 4 einlaufen und dort auf das in dem Einlaufraum 4 bodenseitig angeordnete
Filtersubstrat 6 treffen. Nach einem Durchfließen des Filtersubstrats 6 wird das Oberflächenwasser
im Bodenbereich des ersten Rinnenkörpers 2 durch die Ablaufstutzen 9 in die zweite
Rinne weitergeleitet. Durch ein Filtergitter 10 wird verhindert, dass Filtersubstrat
6 durch den Verbindungstutzen 9 hindurch in den zweiten Rinnenkörper 3 und in den
von diesem gebildeten Ablaufraum 5 einfällt. Das somit gefilterte Oberflächenwasser
sammelt sich in dem Ablaufraum 5 und wird aus diesem in Längsrichtung der Rinne abgeleitet.
[0023] In der Regel wird über den Seitenablauf 12 das Oberflächenwasser an eine Versickerungseinrichtung,
z.Bsp. Rigole, angeschlossen. Es wäre auch möglich, als zweiten Rinnenkörper 3 ein
Element mit geringerer
[0024] Nennweite als die des ersten Rinnenkörpers 2 zu wählen. Bezüglich der Hydraulik wäre
dies unproblematisch, weil die Abflussmenge des Ablaufraums 5 die Durchflussmenge
des Einlaufraums 4 des zweiten Rinnenkörpers 3 übersteigt.
[0025] In Figur 3 wird im Gegensatz zu Fig. 2 zusätzlich eine Filtermatte/Filterplatte 11
mit eingelegt .Dadurch wird der Einstauraum am Ablaufstutzen 9 vergrößert und der
Durchfluss kann somit schneller erfolgen.
[0026] In Fig.4 ist zusätzlich im ersten Rinnenkörper 2 ein Überlaufrohr 13 mit einem Seitenablauf
14 dargestellt. Damit ergeben sich mehrere Möglichkeiten bei der Weiterverwendung
des Oberflächenwassers. Das Überlaufrohr 13 kann als Notüberlauf im Falle eines starken
Niederschlags direkt über den Seitenablauf 14 an die Kanalisation angeschlossen werden.
Gefiltert wird dann nur solches Wasser, welches über den an eine Versickerung angeschlossenen
Seitenablauf 12 des zweiten Rinnenkörpers 3 abfließt. Im Sinne der Teilstrombehandlung
können aber auch beide Seitenabläufe 12 und 14 an die Kanalisation angeschlossen werden.
[0027] Das Überlaufrohr 13 weist eine freie Oberkante auf, welche in Höhe der maximalen
Befüllung des ersten Rinnenkörpers 2 angeordnet ist. Steigt der Wasserstand in dem
ersten Rinnenkörper 2 über die Oberkante des Überlaufrohrs 13 hinaus, so wird das
Wasser in das Überlaufrohr 13 hineinfallen und über den Seitenablauf 14 abgeführt.
[0028] Man kann nun in Kenntnis der zu erwartenden Niederschlagsmengen, der Abflussleistung
des gefilterten Oberflächwassers, der Rückstaukapazität in dem Einlaufraum 4 und der
Abflussleistung des Überlaufrohrs 13 die Gesamtabflussleistung des Filtersubstratsystems
errechnen. Über die freie Oberkante des Überlaufrohrs 13 lässt sich die Gesamtabflussleistung
steuern. Je tiefer das Überlaufrohr 13 in dem Ablaufraum 4 angeordnet ist umso mehr
wird direkt ungefiltert abgeleitet. Umgekehrt wird mit größerer Höhe des Überlaufrohrs
13 in dem Abluftraum 4 mehr Oberflächenwasser gefiltert abgeleitet.
[0029] In Fig.5 erkennt man zusätzlich, wie beide Seitenabläufe 12 und 14 außerhalb der
Filtersubstratrinne über eine Zusammenführung 16 in einer Leitung gebündelt werden.
[0030] In Fig.6 ist eine andere Alternative einer Überlauflösung dargestellt. Im Fall eines
Überlaufens wird in dieser Konfiguration das Wasser in dem Einlaufraum 4 direkt in
das Überlaufrohr 13 einlaufen und ohne Umwege in den Ablaufraum 5 verbracht.
[0031] Vorstehend beschrieben ist somit ein Filtersubstratrinnenelement bzw. ein Filtersubstratrinnensystem,
welches im Gegensatz zum Stand der Technik einen deutlich vereinfachten Einbau an
der Baustelle und einen günstigeren Unterhalt erlaubt. Durch Wegfall der Verwendung
von Zusatzteilen wie Filterrohren, Filterelementträgern und Vorfilterboxen in dem
ersten Rinnenkörper ist nicht nur der Einbau einer Filtersubstratrinne wesentlich
einfacher und kostengünstiger, sondern es entsteht auch mehr Volumen für das Filtersubstrat.
Das bedeutet, dass auch die Nennweite der Substratrinne reduziert werden kann. Das
ist eine weitere erhebliche Kosteneinsparung. Die mehrstöckige Rinne wird bauseits
wie eine normale Entwässerungsrinne eingebaut, das Filtersubstrat auf die vorgegebene
Höhe eingefüllt und die Anschlüsse an dem unten liegenden, zweiten Rinnenkörper hergestellt.
Damit ist das System funktionsfähig.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0032]
- 1
- Filtersubstratrinnenelement
- 2
- erster Rinnenkörper
- 3
- zweiter Rinnenkörper
- 4
- Einlaufraum
- 5
- Ablaufraum
- 6
- Filtersubstrat
- 7
- Rinnenboden
- 8
- Aufnahme Rinnenabdeckung und zweiter Rinnenkörper
- 9
- Ablaufstutzen
- 10
- Filtergitter
- 11
- Filtermatte
- 12
- Seitenablauf
- 13
- Überlaufrohr
- 14
- Seitenablauf
- 15
- Rinnenabdeckung
- 16
- Senke / Zusammenführung
- 17
- Verbindung beider Rinnenkörper
1. Filtersubstratrinnenelement zur Ableitung und Reinigung von Oberflächenwasser, umfassend
einen ersten Rinnenkörper (2) mit einem in einem Einlaufraum (4) angeordneten Filtersubstrat
(6) sowie einen unterhalb des Filtersubstrats (6) durch eine Zwischenebene von dem
Einlaufraum (4) getrennten Ablaufraums (5),
dadurch gekennzeichnet, dass der Ablaufraum (5) von einem separaten zweiten Rinnenkörper (3) gebildet ist, welcher
einlaufseitig mit einem die Zwischenebene bildenden, zumindest bereichsweise wasserdurchlässigen,
Rinnenboden (7) des ersten Rinnenkörpers (2) verschlossen ist.
2. Filtersubstratrinnenelement gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Rinnenboden (7) des ersten Rinnenkörpers (2) der über die Aufnahme der Rinnenabdeckung
(8) des zweiten Rinnenkörpers (3) verbunden ist.
3. Filtersubstratrinnenelement gemäß einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Rinnenboden (7) des ersten Rinnenkörpers (2) und dem zweiten Rinnenkörper
(3) eine kraftschlüssige Verbindung (17) hergestellt ist.
4. Filtersubstratrinnenelement gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass im Rinnenboden (7) des ersten Rinnenkörpers (2) einen oder mehrere Ablaufstutzen
(8) angeordnet sind.
5. Filtersubstratrinnenelement gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Rinnenboden (7) des ersten Rinnenkörpers (2) wenigstens eine Öffnung aufweist,
welche vorzugsweise mittels eines wasserdurchlässigen aber für das Filtersubstrat
(6) impermeablen Filtergitter (10) verschlossen ist.
6. Filtersubstratrinnenelement gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass dem ersten Rinnenkörper (2) innenseitig im Bodenbereich wenigstens ein flächiges
Filterelement, vorzugsweise eine Filtermatte (11) oder eine Filterplatte, zugeordnet
ist.
7. Filtersubstratrinnenelement gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Rinnenkörper (3) einen Seitenablauf (12) aufweist.
8. Filtersubstratrinnenelement gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass dem Einlaufraum (4) des ersten Rinnenkörpers (2) ein senkrecht aufgerichtetes Überlaufrohr
(13) zugeordnet ist.
9. Filtersubstratrinnenelement gemäß Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Überlaufrohr (13) in den Ablaufraum (5) des zweiten Rinnenkörpers (3) mündet.
10. Filtersubstratrinnenelement gemäß Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Überlaufrohr (13) in einen Seitenablauf (14) des ersten Rinnenkörpers (2) mündet.
11. Filtersubstratrinnenelement gemäß Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Seitenablauf (14) des ersten Rinnenkörpers (2) gemeinsam mit einem Seitenablauf
(12) des zweiten Rinnenkörpers (3) mit einer Senke (16) verbunden ist.
12. Filtersubstratrinnensystem zur Konstruktion eines Filtersubstratrinnenelements (1)
gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, umfassend einen ersten Rinnenkörper (2)
mit einem wasserdurchlässigen Rinnenboden (7), einen separaten, mit dem Rinnenboden
(7) des ersten Rinnenkörpers (2) verbindbaren zweiten Rinnenkörper (3) und ein Filtersubstrat
(6) zum Einfüllen in einen von dem ersten Rinnenkörper (2) umschlossenen Einlaufraum
(4)
13. Filtersubstratrinnensystem gemäß Anspruch 12, umfassend den Rinnenboden (7) mit Ablaufstutzen
(9) zur Verbindung in der Aufnahme der Rinnenabdeckung (8) des zweiten Rinnenkörpers
(3) mit bodenseitigen Öffnungen des ersten Rinnenkörpers (2).
14. Filtersubstratrinnensystem gemäß einem der Ansprüche 12 oder 13, umfassend ferner
ein Überlaufrohr (13) zur senkrechten Aufständerung im Einlaufraum (4) des ersten
Rinnenkörpers (2) und zur Verbindung mit einem Seitenablauf (16) des ersten Rinnenkörpers
(2) oder mit dem Ablaufraum (5) des zweiten Rinnenkörpers (3).
15. Verwendung einer mehrstöckigen Rinne als Filtersubstratrinne (1).
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Filtersubstratrinnenelement zur Ableitung und Reinigung von Oberflächenwasser, umfassend
einen ersten Rinnenkörper (2) mit einem in einem Einlaufraum (4) angeordneten Filtersubstrat
(6) sowie einen unterhalb des Filtersubstrats (6) durch eine Zwischenebene von dem
Einlaufraum (4) getrennten Ablaufraums (5), wobei der Ablaufraum (5) von einem separaten
zweiten Rinnenkörper (3) gebildet ist, welcher einlaufseitig mit einem die Zwischenebene
bildenden, zumindest bereichsweise wasserdurchlässigen, Rinnenboden (7) des ersten
Rinnenkörpers (2) verschlossen ist, dadurch gekennzeichnet, dass dem Einlaufraum (4) des ersten Rinnenkörpers (2) ein senkrecht aufgerichtetes Überlaufrohr
(13) zugeordnet ist.
2. Filtersubstratrinnenelement gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Rinnenboden (7) des ersten Rinnenkörpers (2) der über die Aufnahme der Rinnenabdeckung
(8) des zweiten Rinnenkörpers (3) verbunden ist.
3. Filtersubstratrinnenelement gemäß einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Rinnenboden (7) des ersten Rinnenkörpers (2) und dem zweiten Rinnenkörper
(3) eine kraftschlüssige Verbindung (17) hergestellt ist.
4. Filtersubstratrinnenelement gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass im Rinnenboden (7) des ersten Rinnenkörpers (2) einen oder mehrere Ablaufstutzen
(8) angeordnet sind.
5. Filtersubstratrinnenelement gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Rinnenboden (7) des ersten Rinnenkörpers (2) wenigstens eine Öffnung aufweist,
welche vorzugsweise mittels eines wasserdurchlässigen aber für das Filtersubstrat
(6) impermeablen Filtergitter (10) verschlossen ist.
6. Filtersubstratrinnenelement gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass dem ersten Rinnenkörper (2) innenseitig im Bodenbereich wenigstens ein flächiges
Filterelement, vorzugsweise eine Filtermatte (11) oder eine Filterplatte, zugeordnet
ist.
7. Filtersubstratrinnenelement gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Rinnenkörper (3) einen Seitenablauf (12) aufweist.
8. Filtersubstratrinnenelement gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Überlaufrohr (13) in den Ablaufraum (5) des zweiten Rinnenkörpers (3) mündet.
9. Filtersubstratrinnenelement gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Überlaufrohr (13) in einen Seitenablauf (14) des ersten Rinnenkörpers (2) mündet.
10. Filtersubstratrinnenelement gemäß Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Seitenablauf (14) des ersten Rinnenkörpers (2) gemeinsam mit einem Seitenablauf
(12) des zweiten Rinnenkörpers (3) mit einer Senke (16) verbunden ist.
11. Filtersubstratrinnensystem zur Konstruktion eines Filtersubstratrinnenelements (1)
gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, umfassend einen ersten Rinnenkörper (2)
mit einem wasserdurchlässigen Rinnenboden (7), einen separaten, mit dem Rinnenboden
(7) des ersten Rinnenkörpers (2) verbindbaren zweiten Rinnenkörper (3) und ein Filtersubstrat
(6) zum Einfüllen in einen von dem ersten Rinnenkörper (2) umschlossenen Einlaufraum
(4), ferner ein Überlaufrohr (13) zur senkrechten Aufständerung im Einlaufraum (4)
des ersten Rinnenkörpers (2) und zur Verbindung mit einem Seitenablauf (16) des ersten
Rinnenkörpers (2) oder mit dem Ablaufraum (5) des zweiten Rinnenkörpers (3).
12. Filtersubstratrinnensystem gemäß Anspruch 11, umfassend den Rinnenboden (7) mit Ablaufstutzen
(9) zur Verbindung in der Aufnahme der Rinnenabdeckung (8) des zweiten Rinnenkörpers
(3) mit bodenseitigen Öffnungen des ersten Rinnenkörpers (2).