[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Verriegelungsvorrichtung für ein, insbesondere
mehrere einzeln verschiebbare Flügel umfassendes, Schiebewand- oder Schiebetürsystem,
wobei die Verriegelungsvorrichtung einen zur Befestigung an einem verschiebbaren Flügel
ausgebildeten Grundkörper, ein in einer Schließrichtung aus dem Grundkörper ausfahrbares
Riegelelement, einen quer zu der Schließrichtung zu beaufschlagenden Stößel und eine
Umlenkeinrichtung umfasst, welche bei einer Beaufschlagung des Stößels quer zur der
Schließrichtung eine Ausfahrbewegung des Riegelelements mit einer Bewegungskomponente
in der Schließrichtung herbeiführt.
[0002] Derartige Verriegelungsvorrichtungen dienen dazu, einen verschiebbaren Flügel eines
Schiebewand- oder Schiebetürsystems an einem weiteren Flügel oder an einer Wand zu
fixieren. Beispielsweise werden bei vielen Geschäftsgebäuden aus mehreren einzeln
verschiebbaren Flügeln zusammengesetzte Schiebewandsysteme, welche auch als "ortsveränderliche
Wände" bezeichnet werden, dazu eingesetzt, eine Gebäudeöffnung wahlweise abzudecken
und freizugeben. Zum Abdecken der Gebäudeöffnung werden die einzelnen Flügel aneinander
gereiht und miteinander verriegelt. Zusätzlich ist für jeden Flügel eine Verriegelung
im Boden vorgesehen. Zum Freigeben der Gebäudeöffnung werden die Flügel entriegelt
und einander überlappend in eine seitliche Parkposition oder in eine in der Wand eingelassene
Aufnahme geschoben.
[0003] Da ein manuelles Verriegeln jedes einzelnen Flügels für eine Bedienperson lästig
ist, sorgt bei einer Verriegelungsvorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
Anspruchs 1 der quer zur der Schließrichtung zu beaufschlagende Stößel dafür, dass
bei einem Auftreffen eines bewegten Flügels auf einen Nachbarflügel oder auf eine
Wand automatisch das Riegelelement ausfährt und zum Beispiel mit einer Bodenhülse
in Eingriff gelangt. Der Flügel ist dann fest im Boden verankert. Die Umlenkeinrichtung
kann hierbei auf unterschiedlichen mechanischen Prinzipien beruhen. Zum Beispiel könnte
eine Gelenkhebelanordnung oder ein Verzahnungsmechanismus vorgesehen sein, um eine
Horizontalbewegung des Stößels in eine Vertikalbewegung des Riegelelements umzusetzen.
Nachteilig ist hierbei der relativ hohe Herstellungsaufwand. Außerdem beanspruchen
gängige Lösungen vergleichsweise viel Bauraum.
[0004] Es ist eine Aufgabe der Erfindung, eine kompakte und einfach zu fertigende Verriegelungsvorrichtung
für Schiebewand- oder Schiebetürsysteme anzugeben.
[0005] Die Lösung der Aufgabe erfolgt durch eine Verriegelungsvorrichtung mit den Merkmalen
des Anspruchs 1.
[0006] Erfindungsgemäß sind das Riegelelement und der Stößel zu einer starren Riegeleinheit
kombiniert, welche schräg zu der Schließrichtung verschiebbar an dem Grundkörper zwangsgeführt
ist und dadurch die Umlenkeinrichtung bildet. Durch Verschieben der Riegeleinheit
entlang einer Schräge kann eine Kombination aus Stößelbewegung und Riegelelementbewegung
herbeigeführt werden, welche bezogen auf den Grundkörper sowohl eine horizontale Einfahrbewegungskomponente
des Stößels als auch eine vertikale Ausfahrbewegungskomponente des Riegelelements
beinhaltet. Bei dieser Art der Kraftumlenkung ist es nicht erforderlich, separate
Führungen für den Stößel einerseits und für das Riegelelement andererseits vorzusehen.
Darüber hinaus kann auf aufwändige Getriebekomponenten wie Gelenkhebel oder Verzahnungsbauteile
verzichtet werden. Die Erfindung ermöglicht somit eine besonders einfach zu fertigende
automatische Verriegelungsvorrichtung für Schiebewand- oder Schiebetürsysteme. Da
im Prinzip nur ein einziges beweglich geführtes Bauteil - nämlich die starre Riegeleinheit
- vorliegt, ist das System besonders robust.
[0007] Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen, der Beschreibung
sowie der beigefügten Zeichnung angegeben.
[0008] Das Riegelelement und der Stößel können aneinander oder jeweils an ein gemeinsames
Basisbauteil der Riegeleinheit gefügt, insbesondere geschraubt, sein. Alternativ kann
die Riegeleinheit auch als Einzelbauteil, insbesondere als Gussbauteil oder als Zerspanungsbauteil,
ausgeführt sein.
[0009] Eine spezielle Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass die Riegeleinheit in
einem Winkel von 45°zu der Schließrichtung verschiebbar an dem Grundkörper zwangsgeführt
ist. Dies ermöglicht ein direktes Umsetzen einer rechtwinklig zu der Schließrichtung,
also beispielsweise horizontal, verlaufenden Stößelbewegung in eine Bewegung des Riegelelements
in der Schließrichtung, beispielsweise vertikal.
[0010] Die Riegeleinheit kann mittels einer Gleitführung an dem Grundkörper zwangsgeführt
sein. Dies ermöglicht eine besonders einfache und kostengünstige Herstellung. Sollte
es jedoch aufgrund der Anwendungsvorgaben erforderlich sein, könnte auch eine Wälzlagerführung
vorgesehen sein.
[0011] Gemäß einer speziellen Ausgestaltung der Erfindung ist an dem Grundkörper wenigstens
eine sich schräg zu der Schließrichtung erstreckende Führungsnut ausgebildet, in welcher
ein an der Riegeleinheit vorgesehener Gleitstein aufgenommen ist. Der Gleitstein kann
in einfacher Weise durch einen vorspringenden Abschnitt einer Seitenfläche der starren
Riegeleinheit gebildet sein. Vorzugsweise entspricht die Querschnittsform des Gleitsteins
einem abgerundeten Rechteck. Um eine besonders zuverlässige Führung zu gewährleisten,
können auch an zwei gegenüberliegenden Seitenflächen der Riegeleinheit Gleitsteine
vorgesehen sein, welche in entsprechenden, sich parallel zueinander erstreckenden
Führungsnuten des Grundkörpers aufgenommen sind. Je nach Anwendung kann der Gleitstein
an die Riegeleinheit angefügt oder einstückig mit dieser ausgebildet sein.
[0012] Vorzugsweise weist die Führungsnut ein Gehemme auf, welches einer Verschiebebewegung
der Riegeleinheit in zumindest einer Richtung einen Widerstand entgegensetzt. Durch
ein derartiges Gehemme wird die Riegeleinheit bei Abwesenheit einer Stößelbeaufschlagung
in einer oberen Position festgehalten, so dass ein unerwünschtes vorzeitiges Ausfahren
des Riegelelements vermieden wird. Das Gehemme kann durch einen Haltebuckel in der
Führungsnut gebildet sein, was eine besonders einfache Konstruktion ermöglicht.
[0013] Die Riegeleinheit kann auch mittels einer Federeinrichtung in eine Entriegelungsstellung
vorgespannt sein, in welcher sich das Riegelelement in einer eingefahrenen Stellung
befindet. Eine solche Federeinrichtung sorgt in zuverlässiger Weise dafür, dass die
Riegeleinheit bei Abwesenheit einer Stößelbeaufschlagung stets die Entriegelungsstellung
einnimmt.
[0014] Die Federeinrichtung kann eine zwischen der Riegeleinheit und einer Stützfläche des
Grundkörpers wirksame Druckfeder oder Drehfeder umfassen. Beispielsweise könnte das
Riegelelement bolzenartig gestaltet sein, wobei eine den Bolzen umgebende Druckfeder
zum Vorspannen der Riegeleinheit in die Entriegelungsstellung vorgesehen ist. Alternativ
könnte eine Drehfeder in einer Gehäuseaussparung hinter einer Führungsnut sitzen,
wobei sich ein Schenkel der Drehfeder am Grundkörper abstützt und auf dem anderen
Schenkel der Drehfeder ein in der Führungsnut aufgenommener Gleitstein aufliegt.
[0015] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung umgibt der Grundkörper die Riegeleinheit
gehäuseartig, insbesondere wobei am Grundkörper wenigstens eine Ausfahröffnung für
das Riegelelement und/oder den Stößel vorgesehen ist. Bevorzugt ist eine gemeinsame
Ausfahröffnung für das Riegelelement und den Stößel vorgesehen, welcher ausreichend
groß ist, um eine seitlich zur Einfahr- bzw. Ausfahrrichtung verlaufende Bewegung
des Stößels sowie des Riegelelements zu ermöglichen. Die Ausführung des Grundkörpers
als Gehäuse ermöglicht eine kompakte Bauweise und insbesondere ein einfaches Anbringen
des Grundkörpers an einem Profilelement des Flügels.
[0016] Eine weitere Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass eine Verriegelungsvorrichtung
einen zur Befestigung an einem weiteren Flügel des Schiebewand- oder Schiebetürsystems
oder an einer Wand ausgebildeten Beaufschlagungskörper umfasst, welcher eine Aufnahme
für ein Ende des Stößels aufweist. Wenn der Stößel in die Aufnahme hineinreicht, besteht
eine formschlüssige Verbindung zwischen den beiden zugehörigen Flügeln, wodurch ein
unerwünschtes seitliches Aufdrücken eines Flügels verhindert wird.
[0017] Vorzugsweise ist das Ende des Stößels parallel zu der Schließrichtung in der Aufnahme
verschiebbar, so dass sich der Stößel dementsprechend bewegen kann, wenn das Riegelelement
in der Schließrichtung ausfährt und den Stößel dabei mitnimmt.
[0018] Insbesondere kann die Aufnahme eine quer zu der Schließrichtung wirkende Hinterschneidung
für einen Eingriff mit einem am Ende des Stößels vorgesehenen Haltevorsprung definieren.
Ein solcher hinterschneidender Eingriff des Stößels in die Aufnahme sorgt dafür, dass
der Stößel bei einem Wegbewegen des Grundkörpers vom Beaufschlagungskörper in der
Aufnahme festgehalten wird und sich in dieser bewegt. Das Riegelelement wird dabei,
z.B. nach oben, mitgenommen. Auf diese Weise kann ein automatisches Herausziehen des
Riegelelements aus der Bodenhülse bei einem Aufziehen des betreffenden Flügels, also
eine automatische Entriegelung, bewirkt werden.
[0019] Eine spezielle Ausgestaltung sieht vor, dass die Aufnahme als sich in Schließrichtung
erstreckende T-Nut ausgebildet ist, welche für einen Eingriff eines pilzkopfförmigen
Endes des Stößels vorgesehen ist, insbesondere wobei die T-Nut eine Einfuhrerweiterung
aufweist. Eine solche Ausgestaltung ermöglicht eine besonders einfache Konstruktion.
Durch die Einfuhrerweiterung kann das pilzkopfförmige Ende des Stößels in die T-Nut
gelangen, wobei sich der hinterschneidende Eingriff im Anschluss an den Einführvorgang
aufgrund einer Querbewegung des Stößels ergibt. Prinzipiell könnte die Aufnahme auch
als Schwalbenschwanznut ausgeführt sein.
[0020] Die Erfindung betrifft auch ein Schiebewand- oder Schiebetürsystem, welches insbesondere
mehrere einzeln verschiebbare Flügel umfasst und welches wenigstens eine Verriegelungsvorrichtung
wie vorstehend beschrieben aufweist, wobei der Grundkörper der Verriegelungsvorrichtung
an einem verschiebbaren Flügel des Schiebewand- oder Schiebetürsystems befestigt ist.
[0021] Die Erfindung wird nachfolgend beispielhaft unter Bezugnahme auf die Zeichnungen
beschrieben.
- Fig. 1
- zeigt ein erfindungsgemäßes Schiebewandsystem mit mehreren einzeln verschiebbaren
Wandflügeln.
- Fig. 2
- zeigt eine Verriegelungsvorrichtung für das in Fig. 1 dargestellte Schiebewandsystem
in einer Freigabekonfiguration.
- Fig. 3
- zeigt die Verriegelungsvorrichtung gemäß Fig. 2 in einer Schließkonfiguration.
[0022] Das in Fig. 1 dargestellte Schiebewandsystem umfasst mehrere aneinander gereihte
Wandflügel 11, welche jeweils ein Tragprofil 13, ein Sockelprofil 15 sowie ein sich
zwischen dem Tragprofil 13 und dem Sockelprofil 15 erstreckendes Verglasungselement
16 umfassen. Mittels der Tragprofile 13 sind die Wandflügel 11 einzeln verschiebbar
in einer an einer Gebäudedecke 12 befestigten Laufschiene 14 aufgehängt. Jedem Sockelprofil
15 ist eine Verriegelungsvorrichtung 17 zugeordnet, mittels welcher der jeweilige
Wandflügel 11 im Boden 20 und gleichzeitig an einen benachbarten Wandflügel 11 fixierbar
ist. Jede Verriegelungsvorrichtung 17 umfasst einen am Sockelprofil 15 eines Wandflügels
11 befestigten Grundkörper 19 sowie einen am Sockelprofil 15 eines benachbarten Wandflügels
11 befestigten Beaufschlagungskörper 21. Prinzipiell könnte auch an einer feststehenden
Wand ein Beaufschlagungskörper 21 angebracht sein.
[0023] Fig. 2 zeigt eine der in Fig. 1 lediglich schematisch dargestellten Verriegelungs-vorrichtungen
17 im Detail. Der Grundkörper 19 ist gehäuseartig ausgeführt und beherbergt eine starre
Riegeleinheit 22, welche einen nach unten aus dem Grundkörper 19 ausfahrbaren Riegelbolzen
23 sowie einen im Bild nach rechts zu beaufschlagenden Stößel 25 umfasst. Speziell
sorgt eine Umlenkeinrichtung 27 dafür, dass bei einer Beaufschlagung des Stößels 25
in einer horizontalen Beaufschlagungsrichtung B durch den Beaufschlagungskörper 21
ein Ausfahren des Riegelbolzens 23 aus dem Grundkörper 19 in einer vertikalen Schließrichtung
S erfolgt. Der Riegelbolzen 23 kann dann wie in Fig. 3 dargestellt in eine Bodenhülse
29 einfahren, um den betreffenden Wandflügel 11 im Boden 20 zu verankern.
[0024] Die Riegeleinheit 22 weist zwei Gleitsteine 30 auf, die in entgegengesetzten Richtungen
von einem Zentralabschnitt 31 der Riegeleinheit 22 abstehen. Die Gleitsteine 30 sind
in Führungsnuten 33 des Grundkörpers 19 aufgenommen, sodass die Riegeleinheit 22 in
dem Grundkörper 19 zwangsgeführt ist. Die Führungsnuten 33 verlaufen geradlinig und
erstrecken sich in einem Winkel von 45° zu der Schließrichtung S ebenso wie zu der
Beaufschlagungsrichtung B. Die Riegeleinheit 22 ist somit ausschließlich in einem
Winkel von 45° zu der Schließrichtung S in dem Grundkörper 19 verschiebbar. Im oberen
Bereich jeder Führungsnut 33 ist ein Gehemme in Form eines Haltebuckels 41 vorgesehen,
welches über den Gleitstein 30 die gesamte Riegeleinheit 22 in der oberen Position
hält, sofern der Stößel 25 nicht beaufschlagt wird.
[0025] Die Riegeleinheit 22 kann als Einzelbauteil, beispielsweise im Guss- oder Zerspanungsverfahren,
gefertigt sein. Alternativ können auch der Riegelbolzen 23, der Stößel 25 sowie die
Gleitsteine 30 fest an den Zentralabschnitt 31 angefügt sein, beispielsweise mittels
Verschraubungen.
[0026] Wie dargestellt ist das freie Ende 35 des Stößels 25 pilzkopfförmig gestaltet. Weiterhin
ist an einer dem Grundkörper 19 zugewandten Vorderseite des Beaufschlagungskörpers
21 eine T-Nut 37 ausgebildet, deren Längsachse L sich parallel zu der Schließrichtung
S erstreckt. Am im Bild oberen Ende der T-Nut 37 befindet sich eine Einfuhrerweiterung
39, durch welche das freie Ende 35 des Stößels 25 in das Innere der T-Nut 37 gelangen
kann.
[0027] Wenn der in Fig. 1 am weitesten rechts befindliche Wandflügel 11 nach links an den
benachbarten feststehenden Wandflügel 11 herangeschoben wird, trifft kurz vor einem
Kontakt der beiden Sockelprofile 15 der Stößel 25 der Verriegelungsvorrichtung 17
des bewegten Wandflügels 11 auf den Beaufschlagungskörper 21 des feststehenden Wandflügels
11, wobei das freie Ende 35 des Stößels 25 über die Einfuhrerweiterung 39 in die T-Nut
37 gelangt. Zu diesem Zeitpunkt befindet sich die Riegeleinheit 22 wie in Fig. 2 dargestellt
in einer oberen linken Öffnungsstellung. Die Bodenhülse 29 ist derart angeordnet,
dass sich der Riegelbolzen 23 exakt über ihr befindet, wenn der Stößel 25 gerade an
der Rückwand der T-Nut 37 anstößt.
[0028] Durch die Beaufschlagung des Stößels 25 in der Beaufschlagungsrichtung B gleitet
die Riegeleinheit 22 unter Überwindung der Haltebuckel 41 entlang der schrägen Führungsnuten
33 in dem Grundkörper 19 nach unten. Dabei bewegt sich einerseits der Stößel 25 in
der T-Nut 37 vertikal nach unten, wobei das pilzkopfförmige Ende 35 in einen hinterschneidenden
Eingriff mit der T-Nut 37 gelangt. Zum anderen fährt der Riegelbolzen 23 in der Schließrichtung
S aus dem Grundkörper 19 aus und gelangt in einen formschlüssigen Eingriff mit der
Bodenhülse 29. Im Verlauf der Verschiebung der Riegeleinheit 22 in dem Grundkörper
19 von der oberen linken Freigabestellung in die in Fig. 3 dargestellte untere rechte
Schließstellung legt der bewegte Wandflügel 11 das letzte verbleibende Wegstück bis
zum benachbarten feststehenden Wandflügel 11 zurück, so dass er diesen schließlich
berührt. Die beiden Wandflügel 11 stoßen dann aneinander an und sind miteinander verriegelt.
Zusätzlich ist der herangeschobene Wandflügel 11 auch im Boden 20 verankert.
[0029] Um die Wandflügel 11 wieder voneinander zu trennen, ergreift eine Bedienperson den
im Bild am weitesten rechts gelegenen Wandflügel 11 und zieht ihn nach rechts von
dem anderen Wandflügel 11 weg. Dabei stützt sich der am pilzkopfförmigen Ende 35 des
Stößels 25 ausgebildete Haltevorsprung 43 (Fig. 3) an der Hinterschneidung der T-Nut
37 ab, so dass der Stößel 25 in der T-Nut 37 festgehalten ist. Das heißt weder der
Stößel 25 noch der Riegelbolzen 23 können in horizontaler Richtung bewegt werden.
Vielmehr bewegt sich die Riegeleinheit 22 ausschließlich in vertikaler Richtung und
gleitet dabei entlang der schrägen Führungsnuten 33 im Grundkörper 19 nach oben. Hierbei
bewegt sich das Ende 35 des Stößels 25 in der T-Nut 37 bis zur Einfuhrerweiterung
39 nach oben. Gleichzeitig wird der Riegelbolzen 23 in vertikaler Richtung aus der
Bodenhülse 29 herausgezogen, bis wieder der in Fig. 2 gezeigte Zustand erreicht ist.
Das Ende 35 des Stößels 25 kann dann durch die Einfuhrerweiterung 39 aus der T-Nut
37 herausbewegt werden, so dass die beiden Wandflügel 11 voneinander getrennt sind.
Der rechte Wandflügel 11 kann dann vom benachbarten Wandflügel 11 weggeschoben werden.
Der rechte Wandflügel 11 wird also durch das Zusammenwirken von Stößel 25 und T-Nut
37 beim Aufziehen automatisch entriegelt.
[0030] Eine erfindungsgemäße Verriegelungsvorrichtung 17 ist besonders einfach und kostengünstig
herstellbar, da nur vergleichsweise wenige Einzelteile erforderlich sind. Ein besonderer
Vorteil der Erfindung ist darin zu sehen, dass bestehende Türanlagen leicht mit erfindungsgemäßen
Verriegelungsvorrichtungen 17 nachgerüstet werden können. Auch bestehende Bodenhülsen
29 können unverändert verwendet werden.
Bezugszeichenliste
[0031]
- 11
- Wandflügel
- 12
- Gebäudedecke
- 13
- Tragprofil
- 14
- Laufschiene
- 15
- Sockelprofil
- 16
- Verglasungselement
- 17
- Verriegelungsvorrichtung
- 19
- Grundkörper
- 20
- Boden
- 21
- Beaufschlagungskörper
- 22
- Riegeleinheit
- 23
- Riegelbolzen
- 25
- Stößel
- 27
- Umlenkeinrichtung
- 29
- Bodenhülse
- 30
- Gleitstein
- 31
- Zentralabschnitt
- 33
- Führungsnut
- 35
- Ende des Stößels
- 37
- T-Nut
- 39
- Einfuhrerweiterung
- 41
- Haltebuckel
- 43
- Haltevorsprung
- B
- Beaufschlagungsrichtung
- S
- Schließrichtung
- L
- Längsachse
1. Verriegelungsvorrichtung (17) für ein, insbesondere mehrere einzeln verschiebbare
Flügel (11) umfassendes, Schiebewand- oder Schiebetürsystem, wobei die Verriegelungsvorrichtung
(17) umfasst:
einen zur Befestigung an einem verschiebbaren Flügel (11) ausgebildeten Grundkörper
(19),
ein in einer Schließrichtung (S) aus dem Grundkörper (19) ausfahrbares Riegelelement
(23),
einen quer zu der Schließrichtung (S) zu beaufschlagenden Stößel (25) und
eine Umlenkeinrichtung (27), welche bei einer Beaufschlagung des Stößels (25) quer
zu der Schließrichtung (S) eine Ausfahrbewegung des Riegelelements (23) mit einer
Bewegungskomponente in der Schließrichtung (S) herbeiführt,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Riegelelement (23) und der Stößel (25) zu einer starren Riegeleinheit (22) kombiniert
sind, welche schräg zu der Schließrichtung (S) verschiebbar an dem Grundkörper (19)
zwangsgeführt ist und dadurch die Umlenkeinrichtung (27) bildet.
2. Verriegelungsvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Riegelelement (23) und der Stößel (25) aneinander oder jeweils an ein gemeinsames
Basisbauteil der Riegeleinheit (22) gefügt, insbesondere geschraubt, sind.
3. Verriegelungsvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Riegeleinheit (22) als Einzelbauteil, insbesondere als Gussbauteil oder als Zerspanungsbauteil,
ausgeführt ist.
4. Verriegelungsvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Riegeleinheit (22) in einem Winkel von 45°zu der Schließrichtung verschiebbar
an dem Grundkörper (19) zwangsgeführt ist.
5. Verriegelungsvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Riegeleinheit (22) mittels einer Gleitführung (30, 33) an dem Grundkörper (19)
zwangsgeführt ist.
6. Verriegelungsvorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
an dem Grundkörper (19) wenigstens eine sich schräg zu der Schließrichtung (S) erstreckende
Führungsnut (33) ausgebildet ist, in welcher ein an der Riegeleinheit (22) vorgesehener
Gleitstein (30) aufgenommen ist.
7. Verriegelungsvorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Führungsnut (33) ein Gehemme (41) aufweist, welches einer Verschiebebewegung der
Riegeleinheit (22) in zumindest einer Richtung einen Widerstand entgegensetzt.
8. Verriegelungsvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Riegeleinheit (22) mittels einer Federeinrichtung in eine Entriegelungsstellung
vorgespannt ist, in welcher sich das Riegelelement (23) in einer eingefahrenen Stellung
befindet.
9. Verriegelungsvorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Federeinrichtung eine zwischen der Riegeleinheit (22) und einer Stützfläche des
Grundkörpers (19) wirksame Druckfeder oder Drehfeder umfasst.
10. Verriegelungsvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Grundkörper (19) die Riegeleinheit (22) gehäuseartig umgibt, insbesondere wobei
am Grundkörper (19) wenigstens eine Ausfahröffnung für das Riegelelement (23) und/oder
den Stößel (25) vorgesehen ist.
11. Verriegelungsvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch
einen zur Befestigung an einem weiteren Flügel (11) des Schiebewand- oder Schiebetürsystems
ausgebildeten Beaufschlagungskörper (21), welcher eine Aufnahme (37) für ein Ende
(35) des Stößels (25) aufweist.
12. Verriegelungsvorrichtung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Ende (35) des Stößels (25) parallel zu der Schließrichtung (S) in der Aufnahme
(37) verschiebbar ist.
13. Verriegelungsvorrichtung nach Anspruch 11 oder 12,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Aufnahme (37) eine quer zu der Schließrichtung (S) wirkende Hinterschneidung für
einen Eingriff mit einem am Ende (35) des Stößels (25) vorgesehenen Haltevorsprung
(43) definiert.
14. Verriegelungsvorrichtung nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Aufnahme als sich in Schließrichtung (S) erstreckende T-Nut (37) ausgebildet ist,
welche für einen Eingriff eines pilzkopfförmigen Endes (35) des Stößels (25) vorgesehen
ist, insbesondere wobei die T-Nut (37) eine Einfuhrerweiterung (39) aufweist.
15. Schiebewand- oder Schiebetürsystem, welches insbesondere mehrere einzeln verschiebbare
Flügel (11) umfasst,
gekennzeichnet durch
wenigstens eine Verriegelungsvorrichtung (17) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
wobei der Grundkörper (19) der Verriegelungsvorrichtung (17) an einem verschiebbaren
Flügel (11) des Schiebewand- oder Schiebetürsystems befestigt ist.