Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft Möbel, insbesondere Tische, mit mindestens einem höhenverstellbaren
Bein.
Stand der Technik
[0002] Höhenverstellbare Möbel, insbesondere höhenverstellbare Arbeitstische, sind auf dem
Gebiet bekannt.
[0003] Beispielsweise wird in
US 5,706,739 (Ergotech Inc.) ein höhenverstellbarer Arbeitstisch beschrieben, bei dem eine Arbeitsfläche
auf zwei rechteckigen Teleskopbeinen abgestützt ist. Die Teleskopbeine verfügen je
über zwei Teleskopelemente, welche gegeneinander verschoben werden können. Über eine
Kurbel wird eine Welle angetrieben, welche im Bereich der beiden Teleskopbeine über
je ein Zahnrad verfügt. Die Zahnräder greifen in eine Zahnstange ein, welche in den
beiden oberen Teleskopelementen angeordnet ist. Die Teleskopelemente sind über eine
Anordnung von vier Rollen aneinander gelagert. Über eine Arretiervorrichtung, bei
welcher ein Schieber die Rotation eines der Zahnräder blockiert, können die Teleskopelemente
relativ zueinander fixiert werden.
[0004] WO 2006/066116 (Steelcase Development Corp.) offenbart mechanisch höhenverstellbare Tische, insbesondere
mit nur einem Fuss, wobei eine Sicherheitsverriegelung und vorzugsweise ein einstellbares
Gegengewicht vorhanden sind. Die Tische umfassen ein zweiteiliges Teleskopbein mit
einem darin angeordneten Kraftausgleichsmechanismus, der u. a. einen Draht aufweist,
dessen Enden am ersten bzw. zweiten Teleskopteil befestigt sind und einen Krafterzeuger,
dessen Vorspannung einstellbar ist. Die Teleskopteile sind über Rollen aneinander
gelagert, wodurch die Reibung verringert wird. Weiter ist eine Verriegelung vorhanden,
die eine Gewindestange und eine damit zusammenwirkende Hülse umfasst. Mit Hilfe eines
entsprechenden, von einem Hebel über ein Betätigungskabel betätigten Mechanismus kann
die Hülse gegenüber der Gewindestange bezüglich ihrer Rotation festgesetzt werden.
Mittels zweier Druckfedern wird zudem eine Sicherheitseinrichtung geschaffen, welche
bei zu hohen auf die Tischplatte wirkenden Kräften eine Höhenverstellung gänzlich
verhindert.
[0005] LU 90876 (Deceuninck N.V.) betrifft eine höhenverstellbare Stützsäule für die Unterstützung
einer Tischplatte, die als zweiteiliges Teleskop ausgebildet ist. Mit dem oberen Teleskopteil
ist eine sich innerhalb der Säule erstreckende Montageplatte verbunden, mit der wenigstens
eine federbelastete Sicherungsplatte gelenkig gekuppelt ist, so dass eine Lippe davon
in eine von mehreren übereinander angeordneten Aussparungen im unteren Teleskopteil
greifen kann. Ferner sind Mittel für die Verschwenkung der Sicherungsplatte vorhanden,
um eine Verschiebung der beiden Teleskopteile zueinander zu ermöglichen. Letztere
Mittel umfassen insbesondere ein mit der Sicherungsplatte verbundenes Kabel, das sich
in der Säule bis zu deren oberen Ende und dann weiter nach aussen erstreckt und an
ihrem entsprechenden Ende mit einem Betätigungsglied versehen ist.
[0006] DE 197 49 494 (R. Schmidt) bezieht sich auf einen höhenverstellbaren Arbeitstisch mit mindestens drei mit Abstand
voneinander angeordneten, über einen gemeinsamen Antrieb längenveränderbaren Stützbeinen
zur Aufnahme einer Arbeitsplatte, wobei jedes Stützbein aus einem Aussenrohr und mindestens
einem relativ dazu verschiebbaren Innenrohr besteht. Das Innenrohr ist über Führungsringe
axial verschiebbar im Aussenrohr geführt. Die Stützbeine sind je über ein Zugglied
in ihrer Länge vergrösserbar. Das Ende eines Zugglieds ist an einer Kappe des Innenrohrs
befestigt. Die Zugglieder aller Stützbeine sind zu einer Zugeinheit geführt und laufen
dort über Umlenkrollen zu einer drehbar gelagerten Trommel mit schraubenlinienförmigen
Rillen zur Aufnahme der Zugglieder. Die Trommel kann mit senkrechter Achse unterhalb
der Arbeitsplatte angeordnet sein. Sie wird zur Höhenverstellung des Tischs von Hand
oder motorisch angetrieben. Über eine Selbsthemmung des Antriebs lassen sich die Stützbeine
in einer spezifischen Höhe arretieren.
[0007] DE 198 56 864 offenbart ein Tischgestell mit einem Obergestell, das über mindestens zwei Teleskopführungen
gegenüber einem Fussgestell gelagert und in der Höhe verstellbar und arretierbar ist,
wobei die Verstellung über manuell betätigbare und miteinander synchronisierte Gewindespindeln
erfolgt. An den Gewindespindeln sind Zahnräder angeordnet, die über eine Kette bzw.
einen Zahnriemen mit einem Antriebszahnrad verbunden sind. An das Antriebszahnrad
ist ein Betätigungsmechanismus mit Arretiervorrichtung gekoppelt. Bevorzugt ist mit
dem Antriebszahnrad eine Antriebstrommel verbunden, an deren Umfang eine Antriebsbacke
angreift, die über einen Seilzug gegen die Kraft einer Feder in Umfangsrichtung von
einer Zugstange betätigbar ist. Am Umfang der Antriebstrommel greift eine Bremsbacke
zur Arretierung lösbar an. Ferner ist zur Gewichtsentlastung des Obergestells mit
Vorteil eine Spiralfeder mit dem Antriebszahnrad bzw. der Antriebstrommel gekoppelt,
wobei der Befestigungspunkt der Spiralfeder und damit deren Vorspannung durch ein
einstellbares Befestigungselement justierbar ist.
[0008] Die im Stand der Technik bekannten höhenverstellbaren Tische weisen den Nachteil
auf, dass aufgrund der Rollenführungen die Teleskopbeine relativ gross dimensioniert
werden müssen und dass die bekannten Arretiervorrichtungen, welche die Teleskopbeine
in einer bestimmten Länge fixieren, eine Tischplatte nur beschränkt bewegungsstabil
arretieren können.
Darstellung der Erfindung
[0009] Aufgabe der Erfindung ist es, ein dem eingangs genannten technischen Gebiet zugehörendes
Möbel mit höhenverstellbarem Bein zu schaffen, welches eine möglichst schlanke Ausgestaltung
des Beines und eine leichtgängige Höhenverstellung aufweist, wobei das Möbel auf einer
bestimmten Höhe bewegungsstabil arretiert werden kann.
[0010] Die Lösung der Aufgabe ist durch die Merkmale des Anspruchs 1 definiert. Gemäss der
Erfindung weist ein Möbel mindestens ein längenverstellbares Bein auf, welches ein
erstes Teleskopelement, das als Hohlkörper ausgebildet ist, sowie ein innerhalb des
ersten Teleskopelements entlang einer ersten Achse linear verschiebbar gelagertes,
zweites Teleskopelement umfasst. Eine Arretiervorrichtung ist am zweiten Teleskopelement
angeordnet. Die Arretiervorrichtung weist mindestens einen ersten Stift auf, der über
eine Betätigungsvorrichtung von einer ersten Position, in der der mindestens eine
erste Stift die Bewegung des ersten Teleskopelements relativ zum zweiten Teleskopelement
durch Kraftschluss oder Formschluss verhindert, in eine zweite Position, in der die
Verschiebung nicht verhindert wird, bewegbar ist. Weiter verfügt die Arretiervorrichtung
über mindestens einen zweiten Stift, der von der Betätigungsvorrichtung von einem
ersten Zustand, bei dem der mindestens eine zweite Stift gegen eine Innenseite einer
Wandung des ersten Teleskopelements gedrückt wird, um das zweite Teleskopelement gegenüber
dem ersten Telskopelement zu verspannen, und einem zweiten Zustand, bei dem der mindestens
eine zweite Stift von der Wandung des ersten Teleskopelements beabstandet ist, bewegbar
ist.
[0011] Das Möbel ist vorzugsweise ein Tisch, insbesondere ein Arbeitstisch, mit einer im
Wesentlichen ebenen Arbeitsfläche. Alternativ kann das Möbel ein Stuhl, Sideboard,
Regal, Korpus oder ähnliches sein. Grundsätzlich können alle Arten von Möbeln, welche
höhenverstellbar ausgestaltet sind, gemäss der vorliegenden Erfindung ausgestaltet
sein.
[0012] Das mindestens eine längenverstellbare Bein weist bevorzugt einen runden Querschnitt
auf. Alternativ kann das mindestens eine längenverstellbare Bein jedoch auch einen
quadratischen, rechteckigen oder beliebig polygonalen Querschnitt aufweisen.
[0013] Das Möbel verfügt vorzugsweise über zwei längenverstellbare Beine. Je nach Grösse
oder Ausgestaltung des Möbels kann dieses auch über mehr als zwei längenverstellbare
Beine verfügen, insbesondere über vier oder mehr längenverstellbare Beine. Alternativ
kann ein Möbel jedoch auch über nur ein einziges längenverstellbares Bein verfügen,
z. B. wenn es sich beim Möbel um einen Hocker, Bistrotisch oder ähnlich handelt. Das
mindestens eine höhenverstellbare Bein verfügt weiter bevorzugt über Ausleger oder
eine Standplatte, um das höhenverstellbare Bein bewegungssicher auf einem Untergrund,
wie z. B. dem Boden eines Raumes, stellen zu können.
[0014] Das zweite Teleskopelement ist im ersten Teleskopelement angeordnet und relativ zu
diesem entlang einer ersten Achse bewegbar. Das erste Teleskopelement sowie das zweite
Teleskopelement überlappen sich demnach in demjenigen Bereich, in dem das zweite Teleskopelement
innerhalb des ersten Teleskopelements aufgenommen ist.
[0015] Vorzugsweise ist die erste Achse derart angeordnet, dass diese im Wesentlichen normal
zur Fläche des Untergrunds, auf dem das Möbel steht, ist. Die relative Bewegung der
beiden Teleskopelemente des mindestens einen höhenverstellbaren Beines wird vorzugsweise
über einen entsprechenden Mechanismus angetrieben. Vorzugsweise verfügt das Möbel
hierzu z.B. über eine Handkurbel, mit deren Hilfe ein Benutzer die beiden Teleskopelemente
des mindestens einen längenverstellbaren Beines relativ zueinander in beiden Richtungen
entlang der ersten Achse bewegen kann. Die Übertragung der Bewegung der Kurbel auf
mindestens eines der Teleskopelemente erfolgt vorzugsweise über einen Seilzug. Insbesondere
bevorzugt verfügt der Mechanismus zusätzlich über eine Vorrichtung, mit der das Eigengewicht
des Möbels kompensiert wird, wie beispielsweise einer entgegen der Richtung der Eigengewichtskraft
wirkende Federkraft, um eine möglichst leichtgängige Längenverstellung des mindestens
einen längenverstellbaren Beines zu ermöglichen. Vorzugsweise lässt sich diese Federkraft
beispielsweise über eine Längenveränderung einer Feder über eine Kurbel variieren,
um eine individuelle Anpassung der Kompensation der Eigengewichtskraft zu ermöglichen.
Alternativ kann jedoch auch ein elektrischer Motor vorgesehen sein, der eine besonders
einfache Längenverstellung des mindestens einen längenverstellbaren Beines ermöglicht.
Weiter alternativ kann auch gar kein Mechanismus vorgesehen sein und die Längenverstellung
rein durch Anheben des Möbels durch einen Benutzer erfolgen.
[0016] Der mindestens eine erste Stift greift vorzugsweise im Sinne eines Formschlusses
in eine Struktur des ersten Teleskopelements ein. Beispielsweise verfügt der mindestens
eine erste Stift über eine Oberfläche mit Zähnen, welche in eine entsprechende Fläche
innerhalb des ersten Teleskopelements mit komplementären Zähnen eingreift. Alternativ
kann der mindestens eine erste Stift auch über einen reinen Kraftschluss eine relative
Verschiebung der Teleskopelemente gegeneinander verhindern. Insbesondere ist bei einer
rein kraftschlüssigen Ausführung eine Oberfläche des mindestens einen ersten Stifts
sowie eine Fläche des ersten Teleskopelements, auf die der mindestens eine erste Stift
eingreift, mit Oberflächen versehen, welche relativ zueinander eine hohe Haftreibung
aufweisen.
[0017] Durch die form- oder kraftschlüssige Arretierung des zweiten Teleskopelements relativ
zum ersten Teleskopelement wird eine zuverlässige Fixierung des mindestens einen längenverstellbaren
Beins in einer bestimmten Längeneinstellung ermöglicht.
[0018] Besonders bevorzugt verfügt die Arretiervorrichtung über mehr als nur einen ersten
Stift, insbesondere über zwei erste Stifte, welche beispielsweise auf zwei gegenüberliegenden
Seiten des zweiten Teleskopelements einen Kraft- oder Formschluss mit dem ersten Teleskopelement
eingehen können.
[0019] In der zweiten Position ist der mindestens eine erste Stift vorzugsweise vom ersten
Teleskopelement oder einer Oberfläche innerhalb des ersten Teleskopelements beabstandet,
wodurch kein Kraft- oder Formschluss mit dem ersten Teleskopelement besteht. Dadurch
kann das zweite Teleskopelement relativ zum ersten Teleskopelement frei entlang der
ersten Achse in beiden Richtungen bewegt werden.
[0020] Um ein unbeabsichtigtes Auseinandergleiten der beiden Teleskopelemente zu verhindern,
ist vorzugsweise ein Anschlag vorgesehen, der die Bewegung des zweiten Teleskopelements
relativ zum ersten Teleskopelement begrenzt. Diese Begrenzung definiert demnach die
maximale Länge des mindestens einen längenverstellbaren Beins. Gleichermassen kann
ein weiterer Anschlag vorgesehen sein, um eine Maximalüberlappung des zweiten Teleskopelements
mit dem ersten Teleskopelement zu definieren. Dieser zweite Anschlag definiert demnach
die kürzeste Länge des längenverstellbaren Beins.
[0021] Verfügt das Möbel über mehr als nur ein längenverstellbares Bein, so ist vorzugsweise
die Betätigungsvorrichtung derart ausgestaltet, dass mit dieser die mindestens einen
ersten Stifte und die mindestens einen zweiten Stifte aller vorhandenen längenverstellbaren
Beine gleichzeitig betätigt werden können. Dies vereinfacht die Handhabung der Höhenverstellung
eines erfindungsgemässen Möbels.
[0022] Der mindestens eine zweite Stift drückt im ersten Zustand gegen eine Innenseite der
Wandung des ersten Teleskopelements. Durch die Kraft, mit der der mindestens eine
zweite Stift auf das erste Teleskopelement drückt, verspannt sich das zweite Teleskopelement
gegenüber dem ersten Teleskopelement. Das heisst, dass ein allfälliges Spiel zwischen
dem ersten und dem zweiten Teleskopelement durch die Verspannung der beiden Teleskopelemente
gegeneinander verhindert wird. Dadurch wird das zweite Teleskopelement gegenüber dem
ersten Teleskopelement bewegungssicher fixiert. Allfällige durch ein Spiel zwischen
den beiden Teleskopelementen verursachte laterale Bewegungen des Möbels können so
zuverlässig verhindert werden.
[0023] Gegenüber längenverstellbaren Beinen, bei denen ein Teleskopelement vollständig mittels
Rollen innerhalb eines weiteren Teleskopelements geführt werden, bietet die erfindungsgemässe
Lösung eine ebenso bewegungssichere Fixierung, allerdings bei einem deutlich kleineren
Platzbedarf, da die Rollen durch platzsparende Gleitlager ersetzt werden können. Dies
ermöglicht die Schaffung von Möbel mit schlanken, aber dennoch bewegungssicheren,
längenverstellbaren Beinen.
[0024] Der mindestens eine erste Stift ist vorzugsweise derart in der Arretiervorrichtung
gelagert, dass dieser entlang einer zweiten Achse, welche im Wesentlichen im rechten
Winkel zur ersten Achse steht, bewegbar ist. Dabei wird eine Bewegung der Betätigungsvorrichtung
entgegen einer ersten Rückstellkraft in eine erste Richtung entlang der ersten Achse
von einer verriegelten Position in eine entriegelte Position über eine erste Kulissenführung
in eine Bewegung des mindestens einen ersten Stifts entlang der zweiten Achse von
der ersten Position zur zweiten Position umgesetzt.
[0025] Durch die Verwendung einer Kulissenführung lässt sich eine Bewegung der Betätigungsvorrichtung
entlang der ersten Achse, also entlang der Achse, in welcher die relative Bewegung
der beiden Teleskopelemente zueinander erfolgt, besonders einfach und zuverlässig
in eine Bewegung entlang einer zweiten Achse, welche im Wesentlichen im rechten Winkel
zur zweiten Achse steht, umsetzen.
[0026] Durch die Anordnung der zweiten Achse im Wesentlichen im rechten Winkel zur ersten
Achse kann ein zuverlässiger Form- oder Kraftschluss des mindestens einen ersten Stifts
mit dem ersten Teleskopelement erzeugt werden.
[0027] "Im Wesentlichen in einem rechten Winkel" bedeutet im Rahmen dieser Anmeldung einen
eingeschlossenen Winkel von 90° plus/minus eine Abweichung von maximal 5°.
[0028] Die Lagerung des mindestens einen ersten Stifts in der Arretiervorrichtung erfolgt
vorzugsweise durch Anordnung des mindestens einen ersten Stifts in einer Linearführung,
insbesondere in einer Nut oder Aussparung der Arretiervorrichtung.
[0029] Durch das Vorsehen der ersten Rückstellkraft, welche beispielsweise durch eine Schraubenfeder
erzeugt wird, wird der mindestens eine erste Stift automatisch in die erste Position
gestossen. Dadurch kann die Betätigungsvorrichtung derart ausgestaltet sein, dass
diese nur in die erste Richtung eine Zugkraft ausübt, da die Bewegung der Betätigungsvorrichtung
in die zweite Richtung und somit die Bewegung des mindestens einen ersten Stifts von
der zweiten Position in die erste Position durch die Rückstellkraft erfolgt. Zudem
kann durch die Rückstellkraft der mindestens eine erste Stift mit einer genügend hohen
Kraft beaufschlagt werden, um eine zuverlässige form- oder kraftschlüssige Verbindung
mit dem ersten Teleskopelement zu gewährleisten.
[0030] Die Betätigungsvorrichtung verfügt über eine verriegelte und eine entriegelte Position,
wobei bei der entriegelten Position sich der mindestens eine erste Stift in der zweiten
Position und der mindestens eine zweite Stift im zweiten Zustand befinden, während
sich die Stifte bei der verriegelten Position in der ersten Position beziehungsweise
im ersten Zustand befinden. Wenn sich die Betätigungsvorrichtung demnach in der entriegelten
Position befindet, lässt sich die Länge des mindestens einen längenverstellbaren Beins
verändern, d. h. die beiden Teleskopelemente relativ zueinander bewegen. Befindet
sich die Betätigungsvorrichtung jedoch im verriegelten Zustand, sind die beiden Teleskopelemente
miteinander verriegelt und die Länge des längenverstellbaren Beins lässt sich nicht
verändern.
[0031] Die Betätigungsvorrichtung wird vorzugsweise über einen Hebel betätigt, so dass sich
diese von der verriegelten Position in die entriegelte Position bringen lässt. Die
Betätigungsvorrichtung verfügt vorzugsweise über ein Übertragungselement, wie beispielsweise
einem Draht, einer Kette oder dergleichen, mit der sich eine Kraft wenigstens auf
die erste Kulissenführung übertragen lässt.
[0032] Bevorzugt ist der mindestens eine zweite Stift in der Arretiervorrichtung derart
gelagert, dass dieser entlang einer dritten Achse, welche im Wesentlichen im rechten
Winkel zur ersten Achse und vorzugsweise im rechten Winkel zur zweiten Achse steht,
bewegbar ist. Eine Bewegung der Betätigungsvorrichtung entgegen einer zweiten Rückstellkraft,
welche auf den zweiten Stift einwirkt, von der verriegelten Position in die entriegelte
Position über eine zweite Kulissenführung wird in eine Bewegung des mindestens einen
zweiten Stifts entlang der dritten Achse vom ersten Zustand zum zweiten Zustand umgesetzt.
[0033] Durch die Bewegung des mindestens einen dritten Stifts entlang einer dritten Achse,
welche im Wesentlichen in einem rechten Winkel zur ersten Achse steht, kann eine grösstmögliche
Verspannung der beiden Teleskopelemente zueinander erreicht werden. Durch die vorzugsweise
Anordnung der dritten Achse im Wesentliche in einem rechten Winkel zur zweiten Achse,
entlang der sich der mindestens eine zweite Stift bewegt, kann eine verbesserte Bewegungssicherheit
erreicht werden, als wenn sich der mindestens eine zweite Stift entlang derselben
zweiten Achse wie der mindestens eine erste Stift bewegen, würde. Da der Form- beziehungsweise
Kraftschluss des mindestens einen ersten Stifts bereits eine gewisse Bewegungssicherheit
entlang der zweiten Achse gewährleistet, kann zusätzlich entlang der dritten Achse
durch die Verspannung eine bewegungssichere Arretierung des zweiten Teleskopelements
mit dem ersten Teleskopelement erzielt werden. Insgesamt lässt sich so eine in alle
Richtungen bewegungssichere Arretierung der beiden Teleskopelemente zueinander realisieren.
[0034] Die Lagerung des mindestens einen zweiten Stifts in der Arretiervorrichtung erfolgt
vorzugsweise durch Anordnung des mindestens einen zweiten Stifts in einer Linearführung,
insbesondere in einer Nut oder Aussparung der Arretiervorrichtung.
[0035] Der mindestens eine zweite Stift wird bevorzugt über dieselbe Betätigungsvorrichtung
wie der mindestens eine erste Stift bewegt. Dadurch wird eine möglichst einfache Arretierung
und Verspannung der beiden Teleskopelemente zueinander ermöglicht.
[0036] Die zweite Rückstellkraft kann direkt an den mindestens einen zweiten Stift angreifen,
wirkt jedoch vorzugsweise über die zweite linear verschiebbare Platte indirekt über
die zweite Kulissenführung auf den mindestens einen zweiten Stift. Die zweite Rückstellkraft
ist bevorzugt als Feder, insbesondere als Spiralfeder ausgebildet. Alternativ kann
die zweite Rückstellkraft auch als Spiralfeder oder als elastisches Element ausgebildet
sein.
[0037] Über die zweite Kulissenführung wird eine besonders einfache Umsetzung der Bewegung
der Betätigungsvorrichtung entlang der ersten Achse in eine Bewegung des mindestens
einen zweiten Stifts entlang der dritten Achse ermöglicht.
[0038] Vorzugseise verfügt das Möbel über einen einzigen zweiten Stift. Insbesondere bei
Möbel mit längenverstellbaren Beinen mit einem runden Querschnitt wird dadurch eine
besonders bewegungssichere Verspannung der Teleskopelemente ermöglicht. Alternativ
können jedoch auch mehrere zweite Stifte zur Verspannung verwendet werden. Insbesondere
bevorzugt ist die erste Kulissenführung als eine entlang der ersten Achse linear bewegbare
erste Platte ausgebildet, auf der eine erste Nut ausgebildet ist. In dieser ersten
Nut wird ein auf dem ersten Stift angeordneter erster Zapfen geführt.
[0039] Die zweite Kulissenführung ist vorzugsweise als eine in einer entlang der ersten
Achse linear bewegbaren zweiten Platte eingebrachte zweite Nut ausgebildet. In dieser
zweiten Nut wird ein auf dem mindestens einen zweiten Stift angeordneter zweiter Zapfen
geführt.
[0040] Die Kombination von Nut und Zapfen ermöglicht eine besonders einfache Ausgestaltung
der Kulissenführung(en).
[0041] Bevorzugt ist die zweite Kulissenführung als Kurve ausgebildet, wobei diese Kurve
derart ausgestaltet ist, dass bei einer Bewegung des mindestens einen zweiten Stifts
vom zweiten Zustand in den ersten Zustand die Kurve zuerst einen ersten Bereich mit
einer grösseren Steigung aufweist als in einem zweiten, nachfolgenden Bereich.
[0042] Durch diese Ausgestaltung kann über die grössere Steigung der mindestens eine zweite
Stift zunächst relativ schnell entlang der dritten Achse bewegt werden, bis dieser
mit der Innenseite der Wandung des ersten Teleskopelements in Kontakt kommt. Durch
die nachfolgende, kleinere Steigung der Kurve wird der mindestens eine zweite Stift
anschliessend mit einer kleineren Bewegungsgeschwindigkeit, dafür mit einer grösseren
Kraft weiter gegen die Innenseite der Wandung gedrückt, um die Verspannung der beiden
Teleskopelemente zu ermöglichen. Gleichzeitig kann durch die Ausgestaltung der Kurve
mit den zwei Bereichen unterschiedlicher Steigung eine Selbsthemmung des zweiten Zapfens
in der zweiten Nut erreicht werden.
[0043] Als "Steigung" im Sinne der vorliegenden Anmeldung wird der Winkel verstanden, welchen
die Kurve der zweiten Kulissenführung relativ zur ersten Achse einnimmt. Je grösser
dieser Winkel, umso grösser die Steigung der Kurve.
[0044] Bevorzugt verfügt die Betätigungsvorrichtung über einen Mitnehmer, welcher bei einer
Bewegung der Betätigungsvorrichtung von der verriegelten Position in die entriegelte
Position an eine Anschlagsfläche der zweiten Platte anschlägt.
[0045] Bei der Bewegung der Betätigungsvorrichtung vom verriegelten in den entriegelten
Zustand in der ersten Richtung entlang der ersten Achse schlägt der Mitnehmer auf
die Anschlagsfläche der ersten Platte an. Dadurch wird die zweite Kulissenführung
durch die Betätigungsvorrichtung in die erste Richtung gezogen, wodurch eine Bewegung
des zweiten Zapfens und somit des mindestens einen zweiten Stifts vom ersten Zustand
in den zweiten Zustand erfolgt.
[0046] Bei der Bewegung der Betätigungsvorrichtung von der entriegelten Position zur verriegelten
Position in einer zweiten Richtung, welche der ersten Richtung entgegengesetzt ist,
kann sich der Mitnehmer von der Anschlagsfläche lösen und somit die Betätigungsvorrichtung
weiter in die zweite Richtung bewegen als die zweite Platte. Dadurch wird es möglich,
die Bewegung des mindestens einen ersten Stifts, der vorzugsweise auch über dieselbe
Betätigungsvorrichtung bewegt wird, von der zweiten in die erste Position von der
Bewegung des mindestens einen zweiten Stifts vom zweiten Zustand in den ersten Zustand
zumindest teilweise zu entkoppeln.
[0047] Da eine zweite Rückstellkraft auf den mindestens einen zweiten Stift einwirkt, wird
dieser auch ohne Kontakt zum Mitnehmer der Betätigungsvorrichtung mit einer genügend
hohen Kraft beaufschlagt, um ein Verspannen der beiden Teleskopelemente gegeneinander
zu ermöglichen.
[0048] Der mindestens eine erste Stift ist vorzugsweise ebenfalls über eine Anschlagsfläche
mit der Betätigungsvorrichtung verbunden.
[0049] Vorzugsweise ist die Arretiervorrichtung innerhalb des zweiten Teleskopelements angeordnet,
wobei in einer Wandung des zweiten Teleskopelements wenigstens eine Öffnung vorgesehen
ist, durch welche der mindestens eine zweite Stift hindurch bewegbar ist.
[0050] Durch die Anordnung der Arretiervorrichtung innerhalb des zweiten Teleskopelements
kann eine besonders kompakte Ausführung des mindestens einen längenverstellbaren Beins
erreicht werden. Zudem ist dadurch eine besonders gute Verspannung der beiden Teleskopelemente
zueinander möglich.
[0051] Vorzugsweise kann auch für den mindestens einen ersten Stift eine Öffnung in der
Wandung vorgesehen sein, damit dieser mindestens eine erste Stift durch die Wandung
des zweiten Teleskopelements hindurch mit dem ersten Teleskopelement eine kraft- oder
formschlüssige Verbindung eingehen kann.
[0052] Bevorzugt ist die Betätigungsvorrichtung als Bowdenzug ausgebildet. Dadurch kann
die Betätigungsvorrichtung möglichst einfach ausgestaltet werden. Insbesondere kann
ein Bowdenzug auch über Rollen oder dergleichen abgelenkt werden, beispielsweise um
einen zur Betätigung des Bowdenzugs ausgelegten Hebel ausserhalb des mindestens einen
Beins, insbesondere unterhalb einer Tischplatte anordnen zu können.
[0053] Vorzugsweise ist in einem Bereich eines ersten Endes des ersten Teleskopelements
auf der Innenseite der Wandung wenigstens ein Gleitlager angeordnet, welches mit einer
Wandung auf einer Aussenseite des zweiten Teleskopelements zusammenwirkt.
[0054] Durch die Anordnung eines Gleitlagers kann das mindestens eine längenverstellbare
Bein besonders schlank ausgeführt werden, was dem Möbel insgesamt einen ansprechenden
ästhetischen Effekt verleiht.
[0055] Besonders bevorzugt ist das erste Ende des ersten Teleskopelements dessen oberes
Ende. In diesem Fall stellt das erste Teleskopelement den unteren Teil und das zweite
Teleskopelement den oberen Teil des mindestens einen längenverstellbaren Beins dar.
[0056] Bevorzugt weist das zweite Teleskopelement an einem zweiten Ende mindestens ein Wälzlager
auf, welches mit der Innenseite der Wandung des ersten Teleskopelements zusammenwirkt.
[0057] Besonders bevorzugt werden als Wälzlager mindestens zwei Rollen, welche sich auf
gegenüberliegenden Seiten des zweiten Teleskopelements befinden, eingesetzt. Diese
Rollen sind derart angeordnet, dass deren Mantelflächen die innere Wandung des ersten
Teleskopelements an mindestens einem Punkt berühren. Die mindestens zwei Rollen rollen
somit auf der Innenseite der Wandung.
[0058] Weiter bevorzugt ist das Wälzlager an der Arretiervorrichtung angeordnet.
[0059] Das zweite Teleskopelement ist vorzugsweise derart im ersten Teleskopelement angeordnet,
dass das zweite Ende des zweiten Teleskopelements in der ersten Richtung entlang der
ersten Achse unterhalb des ersten Endes des ersten Teleskopelements liegt. Dadurch
ist das zweite Teleskopelement an seinem zweiten Ende über ein Wälzlager sowie in
einem Bereich, der in der ersten Richtung oberhalb des Wälzlagers liegt, über ein
Gleitlager linear verschiebbar innerhalb des ersten Teleskopelements gelagert.
[0060] Vorzugsweise ist innerhalb des ersten Teleskopelements wenigstens ein Ausleger angeordnet,
welcher sich von einem zweiten Ende zum ersten Ende des ersten Teleskopelements erstreckt,
wobei der mindestens eine erste Stift in der ersten Position mit dem Ausleger kraft-
oder formschlüssig zusammenwirkt.
[0061] Durch das Anordnen eines Auslegers innerhalb des ersten Teleskopelements kann die
Oberfläche, mit der der mindestens eine erste Stift kraft- oder formschlüssig zusammenwirkt,
von der Innenseite der Wandung des ersten Teleskopelements getrennt vorliegen. Dadurch
wird eine Behinderung der linearen Verschiebebewegung des zweiten Teleskopelements
innerhalb des ersten Teleskopelements durch diese Oberfläche verhindert.
[0062] Insbesondere bevorzugt ragt der Ausleger zumindest teilweise in einen Innenraum des
zweiten Teleskopelements hinein. Dadurch kann innerhalb des zweiten Teleskopelements
eine Führung angeordnet sein, welche mit dem Ausleger zusammenwirkt, um eine besonders
gute lineare Führung des zweiten Teleskopelements innerhalb des ersten Teleskopelements
zu ermöglichen. Die Führung ist insbesondere in der Form mindestens einer Führungsnut
oder mindestens eines Halbrings ausgebildet, welche(r) entlang des Auslegers schiebbar
gelagert ist.
[0063] Aus der nachfolgenden Detailbeschreibung und der Gesamtheit der Patentansprüche ergeben
sich weitere vorteilhafte Ausführungsformen und Merkmalskombinationen der Erfindung.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0064] Die zur Erläuterung des Ausführungsbeispiels verwendeten Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- Ein erfindungsgemässer Tisch mit zwei längenverstellbaren Beinen;
- Fig. 2
- eine dreidimensionale Ansicht einer Ausführungsform einer Arretiervorrichtung;
- Fig. 3
- die Ausführungsform der Arreteiervorrichtung der Fig. 2 um 90° gedreht;
- Fig. 4
- eine Schnittzeichnung einer Ausführungsform einer Arretiervorrichtung;
- Fig. 5
- eine Schnittzeichnung der Ausführungsform der Arretiervorrichtung der Fig. 4 um 90°
gedreht.
[0065] Grundsätzlich sind in den Figuren gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen.
Wege zur Ausführung der Erfindung
[0066] Die Figur 1 zeigt ein erfindungsgemässes Möbel in einer Ausführungsform als Tisch
1 mit zwei längenverstellbaren Beinen 15.1, 15.2. Die längenverstellbaren Beine 15.1,
15.2 umfassen je ein erstes Teleskopelement 2:1, 2.2 sowie ein innerhalb des ersten
Teleskopelements 2.1, 2.2 aufgenommenes und linear verschiebbar gelagertes zweites
Teleskopelement 3.2, 3.2. An einem unteren Ende der ersten Teleskopelemente 2.1, 2.2
sind Ausleger 4.1, 4.2 angeordnet. Die Ausleger 4.1, 4.2 erhöhen die Kippsicherheit
des Tischs 1 gegenüber dem Untergrund, auf dem der Tisch 1 steht. Die beiden längenverstellbaren
Beine 15.1, 15.2 sind über einen Querträger 5 in einem oberen Bereich des ersten Teleskopelements
2.1, 2.2 miteinander verbunden.
[0067] Im Bereich eines oberen Endes der zweiten Teleskopelemente 3.1, 3.2 sind zwei Träger
6.1, 6.2 angeordnet, auf denen eine Tischplatte (nicht gezeigt) montiert werden kann.
Zwischen diesen Trägern 6.1, 6.2 und unterhalb der Tischplatte ist ein Verstellmechanismus
angeordnet, mit dem sich die zweiten Teleskopelemente 3.1, 3.2 gegenüber den ersten
Teleskopelementen 2.1, 2.2 linear verschieben lassen. Dieser Verstellmechanismus verfügt
über eine Antriebsscheibe 8, um deren Umfang sich zwei Drähte 7.1, 7.2 aufrollen lassen.
Die Drähte 7.1, 7.2 werden über entsprechende Rollen umgelenkt und in die längenverstellbaren
Beine 15.1, 15.2 geführt. Durch das Aufrollen der Drähte 7.1, 7.2 um die Antriebsscheibe
8 kann mit dem gezeigten Verstellmechanismus die Tischplatte höher gestellt werden.
Dementsprechend bewirkt ein Abrollen der Drähte 7.1, 7.2 ein Tieferstellen der Tischplatte.
[0068] Über eine Gegengewichtsfeder 9 erfolgt eine Kompensation des Eigengewichts der Tischplatte.
Dies erlaubt eine relativ leichtgängige Höhenverstellung des Tisches. Die Gegengewichtsfeder
verfügt vorzugsweise über eine Verstellanordnung, mit der sich die von der Gegengewichtsfeder
9 ausgeübte Kraft über eine Verlängerung beziehungsweise Verkürzung der Gegengewichtsfeder
9 verändern lässt. Diese Verstellanordnung verfügt über eine Handkurbel 11, mit der
sich über eine Spindel 10 die Länge der Gegengewichtsfeder 9 einstellen lässt, um
unterschiedliche Vorspannungen der Gegengewichtsfeder 9 zur Kompensation des Eigengewichts
zu ermöglichen. Die Antriebsscheibe 8 mit den Drähten 7.1, 7.2 ist an der Gegengewichtsfeder
9 befestigt.
[0069] Die Figur 2 zeigt eine dreidimensionale Ansicht einer Arretiervorrichtung 16, welche
mit zwei Auslegerstiften 23.1, 23.2 eines Auslegers des ersten Teleskopelements 2
zusammenwirkt. Die beiden Auslegerstifte 23.1, 23.2 sind über ein Verbindungselement
24 an deren oberen Ende miteinander verbunden. Ein Draht 7 eines Verstellmechanismus
ist mit dem Verbindungselement 24 verbunden. Der Draht 7 wird zunächst parallel zu
den Auslegerstiften 23.1, 23.2 zu einer Umlenkrolle 27 geführt. Über diese Umlenkrolle
27 wird der Draht 7 um 180° umgelenkt und anschliessend parallel zu einer Wandung
des zweiten Teleskopelements (nicht gezeigt) durch dieses zum Verstellmechanismus
geführt.
[0070] Aus darstellerischen Gründen sind das erste Teleskopelement 2 sowie das zweite Teleskopelement
3 in dieser Figur nicht dargestellt. Die Arretiervorrichtung 16 ist am zweiten, unteren
Ende des zweiten Teleskopelements 3 angeordnet. Über zwei Führungsklammern 25.1, 25.2
wird die Arretiervorrichtung 16 entlang der beiden Auslegerstifte 23.1, 23.2 geführt.
Ferner sind vier Rollen, von denen auf der Figur nur zwei Rollen 26.1, 26.2 ersichtlich
sind, am unteren Ende der Arretiervorrichtung 16 angeordnet. Mittels der Rollen 26.1,
26.2 wird die Arretiervorrichtung 16 innerhalb des zweiten Teleskopelements 3 linear
verschiebbar geführt.
[0071] Ein erster Stift 17 ist linear verschiebbar zwischen einer ersten und einer zweiten
Position in der Arretiervorrichtung 16 angeordnet. Eine Bewegung des ersten Stifts
17 von der ersten in die gezeigte, zweite Position wird durch Bewegung einer Betätigungsvorrichtung
28, welche in der gezeigten Ausführungsform als Bowdenzug ausgebildet ist, in einer
ersten Richtung 33 entlang einer ersten Achse A ermöglicht. Die Betätigungsvorrichtung
28 ist mit einer ersten in der Richtung A linear verschiebbar gelagerten ersten Platte
18 verbunden. Die erste Platte 18 verfügt über eine erste Kulissenführung 19, die
als Nut ausgebildet ist. In der Kulissenführung 19 ist ein erster Zapfen 20 geführt,
welcher mit dem ersten Stift 17 verbunden ist. Über diese erste Kulissenführung 19
wird eine Bewegung der ersten Platte 18, welche durch die Betätigungsvorrichtung 28
ausgelöst wird, in eine lineare Bewegung des ersten Stifts 17 entlang einer zweiten
Achse B, welche in einem rechten Winkel zur ersten Achse A steht, umgesetzt. Die erste
Kulissenführung 19 ist bei der gezeigten Ausführungsform als Kurve ausgebildet.
[0072] An der ersten Platte 18 greift eine erste Spiralfeder 21 an, welche entgegen der
ersten Richtung 33 eine Rückstellkraft in eine zweite Richtung 34, welch der ersten
Richtung 33 entgegengesetzt ist, auf die erste Platte 18 ausübt. Durch diese Rückstellkraft
wird der erste Stift 17 - sofern durch die Betätigungsvorrichtung 28 keine Kraft in
die erste Richtung 33 auf die erste Platte 18 ausgeübt wird - über die erste Kulissenführung
19 mit einer Kraft beaufschlagt, welche diesen in die erste Position drückt. In dieser
ersten Position greift der erste Stift mit einer Oberfläche 22 mit Formschlusselementen
auf den ersten Auslegerstift 23.1 ein. Der erste Auslegerstift 23.1 verfügt über komplementäre
Formschlusselemente (nicht gezeigt), so dass sich eine formschlüssige Verbindung des
ersten Stifts 17 mit dem ersten Auslegerstift 23.1 ergibt. Durch diese formschlüssige
Verdingung wird eine Bewegung des ersten Stifts 17 und damit der gesamten Arretiervorrichtung
16 entlang der ersten Achse A verhindert.
[0073] Ein zweiter Stift 30 ist entlang einer dritten Achse C linear verschiebbar in der
Arretiervorrichtung 16 gelagert. Eine lineare Bewegung einer zweiten Platte 31 entlang
der ersten Achse A wird über eine zweite Kulissenführung 32, in welche ein zweiter
Zapfen 33, der mit dem zweiten Stift 30 verbunden ist, in die lineare Bewegung des
zweiten Stifts 30 entlang der dritten Achse C umgesetzt. Auf der Figur befindet sich
der zweite Stift 30 in einem zweiten Zustand, bei dem der zweite Stift 30 von einer
Innenwandung des ersten Teleskopelements 2 (nicht gezeigt) beabstandet ist. Durch
eine Bewegung entlang der dritten Achse C kann der zweite Stift 30 in einen zweiten
Zustand gebracht werden, bei dem der zweite Stift 30 auf die Innenwandung des ersten
Teleskopelements 2 drückt. Dadurch wird eine Verspannung zwischen den beiden Teleskopelementen
2, 3 erreicht.
[0074] Über eine zweite Spiralfeder 34, welche an die zweite Platte 31 angreift, wird eine
zweite Rückstellkraft auf die zweite Platte 31 ausgeübt. Durch diese zweite Rückstellkraft
wird der zweite Stift 30 - sofern keine Kraft in der ersten Richtung 33 durch die
Betätigungsvorrichtung 28 ausgeübt wird - in die zweite Position gedrückt. Zudem verstärkt
diese zweite Rückstellkraft die Verspannung der beiden Teleskopelemente 2, 3, da über
die zweite Spiralfeder 34 die Druckkraft des zweiten Stifts 30 auf die Innenwandung
des ersten Teleskopelements verstärkt wird.
[0075] Die zweite Kulissenführung 32 ist als Nut ausgebildet. Die Nut ist als Kurve ausgestaltet,
welche in einem ersten Bereich 35 eine grössere Steigung aufweist, als in einem zweiten
Bereich 36. Als Steigung ist jeweils der Winkel zu verstehen, welcher zwischen einer
Seitenkante der Nut und der ersten Achse A eingeschlossen ist. Die Kurve ist dabei
derart ausgebildet, dass der Übergang zwischen dem ersten Bereich 35 und dem zweiten
Bereich 36 an der Stelle liegt, wo sich der zweite Zapfen 33 in dem Moment befindet,
an dem der zweite Stift 30 mit der Innenwandung des ersten Teleskopelements 2 in Berührung
kommt. Durch die anschliessende kleinere Steigung im zweiten Bereich 36 erfolgt die
Bewegung des zweiten Stifts 30 mit einer kleineren Geschwindigkeit, dafür mit mehr
Kraft, wodurch eine besonders effiziente Verspannung der beiden Teleskopelemente 2,
3 durch den zweiten Stift 30 ermöglicht wird. Ferner weist eine derartige Ausgestaltung
der zweiten Kulissenführung 32 auch eine Selbsthemmung des Zapfens 33 auf, sobald
die beiden Teleskopelemente 2, 3 durch den zweiten Stift 30 gegeneinander verspannt
sind.
[0076] Die Figur 3 zeigt die in der Figur 2 dargestellte Ausführungsform der Arretiervorrichtung
16 um 90° um die Achse A gedreht. Zudem sind bei dieser Figur entsprechende Abdeckungen
der Arretiervorrichtung 16 dargestellt.
[0077] Auf dieser Figur ersichtlich ist die Befestigung der Betätigungsvorrichtung 28 mit
der linear bewegbaren zweiten Platte 31. Die zweite Platte 31 verfügt über einen um
90° gegenüber dem Rest der zweiten Platte 31 gewinkelten Bereich mit einer Öffnung
39, durch welche die als Bowdenzug ausgebildete Betätigungsvorrichtung 28 durchgeführt
ist. Die untere Seite des gewinkelten Bereichs bildet eine zweite Anschlagsfläche
38, auf die ein auf der Betätigungsvorrichtung angeordneter zweiter Mitnehmer 37 bei
einer Bewegung der Betätigungsvorrichtung 28 in die erste Richtung 33 anschlägt. Dadurch,
dass der zweite Mitnehmer 37 nicht mit dem gewinkelten Bereich der zweiten Platte
31 fest verbunden ist, kann sich die Betätigungsvorrichtung 28 frei in die zweite
Richtung 34 bewegen. Dadurch kann die erste Platte 18, weiter in die zweite Richtung
bewegt werden, als die zweite Platte 31. Die erste Platte 18 ist ferner in gleicher
Weise über einen ersten Mitnehmer 41, der an eine erste Anschlagsfläche 42 der ersten
Platte 18 anschlägt, wenn die Betätigungsvorrichtung 28 in die erste Richtung 33 bewegt
wird, mit der Betätigungsvorrichtung 28 verbunden. Dadurch können beide Platten 18,
31 bei gelöster Betätigungsvorrichtung 28 frei durch die erste Spiralfeder 21 beziehungsweise
durch die zweite Spiralfeder 34 in die erste Position respektive in den ersten Zustand
bewegt werden.
[0078] Figur 4 zeigt einen Schnitt durch ein längenverstellbares Bein 15 gemäss der vorliegenden
Erfindung entlang der ersten Achse A. Die Schnittebene liegt in der Richtung der zweiten
Achse B. Im Unterschied zu den Figuren 2 und 3 befindet sich der erste Stift 17 in
der ersten Position, d. h. er greift formschlüssig auf eine Oberfläche des ersten
Auslegerstifts 23.1 ein. An der Spitze des ersten Stifts 17 befindet sich eine entsprechend
ausgestaltete Oberfläche 22 mit Formschlusselementen. Wie auf dieser Figur ersichtlich,
ist diese Oberfläche 22 in der gezeigten Ausführungsform auf einem in den ersten Stift
17 eingesetzten Propfen ausgebildet.
[0079] Auf dieser Figur gut ersichtlich ist die Überlappung des zweiten Teleskopelements
3 mit dem ersten Teleskopelement 2, welche durch die Aufnahme des zweiten Teleskopelements
3 in das erste Teleskopelement 3 entsteht. In der gezeigten Ausführung wird ein Zustand
mit einer minimalen Überlappung der beiden Teleskopelemente 2, 3 gezeigt, das heisst
der Zustand, an dem das längenverstellbare Bein 15 die grösste Länge aufweist. Am
unteren, zweiten Ende des zweiten Teleskopelements sind wiederum drei der insgesamt
vier Rollen 26.1, 26.2, 26.3 ersichtlich, mit denen das zweite Teleskopelement 3 linear
verschiebbar im ersten Teleskopelement 2 gelagert ist.
[0080] Auf der Figur 5 ist eine weitere Schnittzeichnung des längenverstellbaren Beins 15
nach Figur 4 dargestellt, jedoch um 90° um die erste Achse A gedreht. Im Unterschied
zur Figur 4 ist auf dieser Darstellung die Anordnung des zweiten Stifts 30 gut ersichtlich.
Der zweite Stift 30 ist innerhalb einer Linearführung 40 angeordnet, welche die Bewegung
des zweiten Stifts 30 entlang der dritten Achse C zulässt. Die zweite Platte 31 besteht
aus drei Elementen, wovon auf der Figur zwei Elemente 31.1, 31.2 zu sehen sind. Das
obere Element 31.2 ist in eine Halterung, welche aus zwei unteren Elementen 31.1 zusammengesetzt
ist, eingeführt. In den unteren Elementen 31.1 ist auch die zweite Linearführung 32
eingebracht, in welcher der zweite Zapfen 32 geführt ist.
[0081] Nebst den Rollen, von denen auf der Figur nur zwei Rollen 26.2, 26.4 sichtbar sind,
ist auf dieser Figur auch das auf der Innenwandung des ersten Teleskopelements 2 angebrachte
Gleitlager 39 erkennbar. Über die Rollen 26.2, 26.4 sowie dem Gleitlager 39 ist das
zweite Teleskopelement 3 innerhalb des ersten Teleskopelements 2 linear verschiebbar
gelagert.
1. Möbel, insbesondere Tisch, mit mindestens einem längenverstellbaren Bein (15, 15.1,
15.2), wobei das längenverstellbare Bein (15, 15.1, 15.2) Folgendes umfasst:
a) ein erstes Teleskopelement (2, 2.1, 2.2), welches als Hohlkörper ausgebildet ist,
b) ein innerhalb des ersten Teleskopelements (2, 2.1, 2.2) entlang einer ersten Achse
(A) linear verschiebbar gelagertes zweites Teleskopelement (3, 3.1, 3.2),
c) eine am zweiten Teleskopelement (3, 3.1, 3.2) angeordnete Arretiervorrichtung (16),
welche mindestens einen ersten Stift (17) aufweist, der über eine Betätigungsvorrichtung
(28) von einer ersten Position, in der der mindestens eine erste Stift (17) die Bewegung
des ersten Teleskopelements (2, 2.1, 2.2) relativ zum zweiten Teleskopelement (3,
3.1, 3.2) durch Kraftschluss oder Formschluss verhindert, in eine zweite Position,
in der die Verschiebung nicht verhindert wird, bewegbar ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Arretiervorrichtung (16) über mindestens einen zweiten Stift (30) verfügt, welcher
von der Betätigungsvorrichtung (28) von einem ersten Zustand, bei dem der mindestens
eine zweite Stift (30) gegen eine Innenseite einer Wandung des ersten Teleskopelements
(2, 2.1, 2.2) gedrückt wird, um das zweite Teleskopelement (3, 3.1, 3.2) gegenüber
dem ersten Teleskopelement (2, 2.1, 2.2) zu verspannen, und einem zweiten Zustand,
bei dem der mindestens eine zweite Stift (30) von der Wandung des ersten Teleskopelements
(2, 2.1, 2.2) beabstandet ist, bewegbar ist.
2. Möbel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine erste Stift (17) in der Arretiervorrichtung (16) derart gelagert
ist, dass dieser entlang einer zweiten Achse (B), welche im Wesentlichen im rechten
Winkel zur ersten Achse (A) steht, bewegbar ist, wobei eine Bewegung der Betätigungsvorrichtung
(28) entgegen einer ersten Rückstellkraft in eine erste Richtung (41) entlang der
ersten Achse von einer verriegelten Position in eine entriegelte Position über eine
erste Kulissenführung (19) in eine Bewegung des mindestens einen ersten Stifts (17)
entlang der zweiten Achse (B) von der ersten Position zur zweiten Position umgesetzt
wird.
3. Möbel nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine zweite Stift (17) in der Arretiervorrichtung (16) derart gelagert
ist, dass dieser entlang einer dritten Achse (C), welche im Wesentlichen im rechten
Winkel zur ersten Achse (A) und vorzugsweise im rechten Winkel zur zweiten Achse (B)
steht, bewegbar ist, wobei eine Bewegung der Betätigungsvorrichtung (28) entgegen
einer zweiten Rückstellkraft, welche auf den mindestens einen zweiten Stift (30) einwirkt,
von der verriegelten Position in die entriegelte Position über eine zweite Kulissenführung
(32) in eine Bewegung des mindestens einen zweiten Stifts (30) entlang der dritten
Achse (C) vom ersten Zustand zum zweiten Zustand umgesetzt wird.
4. Möbel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Kulissenführung (32) als eine in einer entlang der ersten Achse (A) linear
bewegbaren zweiten Platte (31; 31.1, 31.2) eingebrachte zweite Nut ausgebildet ist,
in welcher ein auf dem mindestens einen zweiten Stift (30) angeordneter zweiter Zapfen
(33) geführt wird.
5. Möbel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Kulissenführung (32) als Kurve vorliegt, wobei die Kurve derart ausgestaltet
ist, dass bei einer Bewegung des mindestens einen zweiten Stifts (30) vom zweiten
Zustand in den ersten Zustand die Kurve zuerst in einem ersten Bereich (35) eine grössere
Steigung aufweist als in einem nachfolgenden zweiten Bereich (36).
6. Möbel nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Betätigungsvorrichtung (28) über einen zweiten Mitnehmer (37) verfügt, welcher
bei einer Bewegung der Betätigungsvorrichtung (28) von der verriegelten Position in
die entriegelte Position an eine zweiten Anschlagsfläche (38) der zweiten Platte (31,
31.1, 31.2) anschlägt.
7. Möbel nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Arretiervorrichtung (16) innerhalb des zweiten Teleskopelements (3, 3.1, 3.2)
angeordnet ist, wobei in einer Wandung des zweiten Teleskopelements (3, 3.1, 3.2)
wenigstens eine Öffnung vorgesehen ist, durch welche der mindestens eine zweite Stift
(30) hindurch bewegbar ist.
8. Möbel nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Betätigungsvorrichtung (28) als Bowdenzug ausgebildet ist.
9. Möbel nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass in einem Bereich eines ersten Endes des mindestens einen ersten Teleskopelements
(2, 2.1, 2.2) auf der Innenseite der Wandung wenigstens ein Gleitlager (39) angeordnet
ist, welches mit einer Wandung auf einer Aussenseite des zweiten Teleskopelements
(3, 3.1, 3.2) zusammenwirkt.
10. Möbel nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Teleskopelement (3, 3.1, 3.2) an einem zweiten Ende mindestens ein Wälzlager
(26.1, 26.2, 26.3, 26.4) aufweist, welches mit der Innenseite der Wandung des ersten
Teleskopelements (2, 2.1, 2.2) zusammenwirkt.
11. Möbel nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass innerhalb des ersten Teleskopelements (2, 2.1, 2.2) wenigstens ein Ausleger (23.1,
23.2) angeordnet ist, welcher sich von einem zweiten Ende zum ersten Ende des ersten
Teleskopelements (2, 2.1, 2.2) erstreckt, wobei der mindestens eine zweite Stift (30)
im ersten Zustand mit dem Ausleger (23.1, 23.2) kraft- oder formschlüssig zusammenwirkt.