[0001] Die Erfindung betrifft eine Kleinkind- Babytrage nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1 sowie ein Verlängerungselement zur Verwendung als Bestandteil einer solchen Kleinkind-
und Babytrage nach Anspruch 13.
[0002] Kleinkind- und Babytragen sind seit langem bekannt und bestehen im Wesentlichen aus
einem Hüftgurt, einem mit dem Hüftgurt verbundenen Sitzsack und zumeist zwei Schultergurten,
mit dem der obere Endbereich des Sitzsackes mit einem unteren / mittleren Bereich
des Sitzsackes oder mit dem Hüftgurt verbunden oder verbindbar ist. Im Benutzungszustand
erstreckt sich der Hüftgurt um die Hüfte des Trägers und das Kleinkind oder Baby sitzt
im Sitzsack, wobei sein Gesäß in Kontakt mit einem Gesäßabschnitt des Sitzsackes ist
und es mit dem Rücken an einem Oberkörperabschnitt des Sitzsackes anliegt. Gesäßabschnitt
und Oberkörperabschnitt sind hierbei funktional zu verstehen: Diese beiden Abschnitte
gehen in der Regel ohne physische Grenze ineinander über.
[0003] Soll ein Baby getragen werden, das seinen Kopf noch nicht selbst halten kann, so
muss sich der Oberkörperabschnitt sich bis auf Kopfhöhe des Babys - möglichst sogar
etwas darüber hinaus - erstrecken, damit der Kopf des Babys gestützt wird. Auch wenn
das zu tragende Kleinkind schon groß, beziehungsweise alt genug ist, um seinen Kopf
selbst zu halten, ist es zu bevorzugen, dass sich der Oberkörperabschnitt bis auf
Höhe des Kopfes beziehungsweise darüber hinaus erstreckt, damit der Kopf abgestützt
wird, wenn das Kind einschläft (was natürlich häufig geschieht).
[0004] Aus dem oben Erläuterten folgt, dass eine bisherige Babytrage nur für ein recht kleines
Größenintervall (und damit auch Altersintervall) eingesetzt werden kann, da die Kleinkind-
und Babytrage für ein kleines Baby auch nicht zu groß sein darf.
[0005] Hiervon ausgehen stellt sich die vorliegende Erfindung die Aufgabe, eine gattungsgemäße
Kleinkind- und Babytrage dahingehend weiterzubilden, dass sie über ein längeres Alters-
bzw. Größenintervall des Kindes benutz werden kann.
[0006] Diese Aufgabe wird durch eine Kleinkind- und Babytrage mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst.
[0007] Erfindungsgemäß ist ein zwischen den beiden Schultergurten lösbar am oberen Endbereich
des Sitzsackes anordenbares, den Oberkörperabschnitt im angeordneten Zustand nach
oben verlängerndes Verlängerungselement vorgesehen. Die erfindungsgemäße Kleinkind-
und Babytrage ist somit wenigstens zweiteilig aufgebaut, nämlich mit einem Hauptelement,
welches einer bisherigen Kleinkind- und Babytrage entspricht, und einem an diesem
Hauptelement anordenbaren Verlängerungselement, welches den Oberkörperabschnitt des
Hauptelements bei Bedarf verlängert.
[0008] Es wird somit eine Kleinkind- und Babytrage zur Verfügung gestellt, welche so dimensioniert
sein kann (und in der Regel auch ist), dass sie in einem ersten Zustand, nämlich wenn
das Verlängerungselement nicht am Oberkörperabschnitt angeordnet ist, für sehr kleine
Babys geeignet ist, und in einem zweiten Zustand, nämlich wenn das Verlängerungselement
am Oberkörperabschnitt angeordnet ist, für schon etwas größere Kinder geeignet ist.
Man benötigt für ein Altersintervall, welches bislang zwei Kleinkind- und Babytragen
unterschiedlicher Größe erforderlich machen würde, nur eine Kleinkind- und Babytrage,
welche gegenüber bisherigen Kleinkind- und Babytragen ein im Vergleich zur gesamten
Kleinkind- und Babytrage sehr einfaches und kostengünstiges Zusatzteil, nämlich das
Verlängerungselement, beinhaltet.
[0009] Ein Verlängerungselement zur Verwendung als Bestandteil einer solchen Kleinkind-
und Babytrage ist in Anspruch 13 angegeben.
[0010] Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen sowie
aus dem nun mit Bezug auf die Figuren näher dargestellten Ausführungsbeispiel.
[0011] Die Erfindung wird nun anhand eines Ausführungsbeispiels mit Bezug auf die Figuren
näher beschrieben. Hierbei zeigen:
- Figur 1
- eine Kleinkind- und Babytrage, wobei sich das Hauptelement dieser Kleinkind- und Babytrage
in einem ausgebreiteten Zustand befindet und wobei das Verlängerungselement nicht
am Hauptelement angeordnet ist,
- Figur 2
- das in Figur 1 Gezeigte in einer perspektivischen Ansicht,
- Figur 3
- den Ausschnitt A aus Figur 1 in einem Zustand, in welchem das Verlängerungselement
am Hauptelement angeordnet ist.
- Figur 4
- eine erste alternative Ausführungsform des Verlängerungselements und
- Figur 5
- eine zweite alternative Ausführungsform des Verlängerungselements.
[0012] Die Figur 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Kleinkind-und Babytrage
in einem entfalteten Zustand, Figur 2 zeigt die Babytrage aus Figur 1 in einer perspektivischen
Ansicht.
[0013] Die Kleinkind- und Babytrage besteht aus zwei miteinander verbindbaren Elementen,
nämlich aus dem Hauptelement 5 und dem Verlängerungselement 40. Das Hauptelement 5
entspricht in seinem Aufbau zu einem großen Teil einer traditionellen Kleinkind- und
Babytrage. Auf dieses Hauptelement wird zunächst eingegangen: Es weist einen sich
von einem ersten Ende 12 zu einem zweiten Ende 14 erstreckenden Hüftgurt 10 auf. Die
beiden Enden 12, 14 können - beispielsweise mittels einer Kunststoff-Schließe, wie
sie aus dem Bereich der Rucksäcke bekannt ist (nicht dargestellt) - miteinander verbunden
werden. Vom unteren Ende des Hüftgurtes 10 erstreckt sich ein Sitzsack 20, dessen
unteres Ende 22 mit dem Hüftgurt 10 verbunden ist. An das untere Ende 22 des Sitzsackes
20 schließt sich der im gezeigten Ausführungsbeispiel tailliert ausgebildete Gesäßabschnitt
23 und an diesen der Oberkörperabschnitt 25 an, welcher im oberen Endbereich 24 des
Sitzsackes 20 endet. Vom oberen Endbereich 24 des Sitzsackes erstrecken sich zwei
Schultergurte, 30, 30', deren dem oberen Ende des Sitzsackes abgewandte Enden mit
einem mittleren oder unteren Bereich des Sitzsackes verbunden oder verbindbar sind.
[0014] Im oberen Endbereich 24 des Oberkörperabschnitts 25 ist wenigstens ein Befestigungselement
angeordnet. Im beschriebenen Ausführungsbeispiel ist dieses durch ein Haken-Klettelement
28 gebildet. Grundsätzlich ist es möglich, dieses Befestigungselement auf der Innenseite
(welche im Benutzungszustand zum Träger / zur Trägerin weist), der Außenseite, oder,
wie dies gezeigt und bevorzugt ist, innerhalb einer sich von der Oberkante ins Innere
des oberen Endbereichs 24 erstreckenden Tasche 26 anzuordnen. Das Haken-Klettelement
28 erstreckt sich hierbei parallel zur Ebene des Endbereichs und im konkret gezeigten
Ausführungsbeispiel weist das Haken-Klettelement 28 zum Träger hin. Die Tasche 26
des gezeigten Ausführungsbeispiels kann als reiner Schlitz, welcher nur von der Oberkante
her zugänglich ist, ausgebildet sein, oder die Tasche kann aufklappbar ausgestaltet
sein. Das Vorsehen einer solchen Tasche hat zahlreiche Vorteile, insbesondere wenn
das Befestigungselement als Teil eines Klettverschlusses, weiter insbesondere als
Haken-Klettelement 28 ausgebildet ist: Zum einen ist das Befestigungselement bei Nichtgebrauch
allseitig umschlossen, was eine Beschädigung des Befestigungselements beziehungsweise
eine Beschädigung durch das Befestigungselement sicher ausschließt. Weiterhin wird
ein maximaler Komfort für das getragene Kind erreicht. Schließlich ergibt sich eine
sehr gute Gesamtstabilität bei montiertem Verlängerungselement. Auf dieses Verlängerungselement
40 wird nun eingegangen:
[0015] Das Verlängerungselement besteht aus einem flachen Grundkörper 41 mit einer relativ
hohen Eigensteifigkeit, einem an diesem Grundkörper 41 angeordneten Polster 43, welches
vom Grundkörper 41 wegragt, einem Gegenbefestigungselement - hier in Form eines Flausch-Klettelements
42 - und zwei sich entgegengesetzt voneinander seitlich vom Grundkörper weg erstreckende
Haltergurte 44, 44'. Diese beiden Haltegurte weisen jeweils einen Druckknopf 46, 46'
und einen Gegendruckknopf 48, 48' als Verbindungspaar auf. Das Gegenbefestigungselement
ist hierbei unterhalb des Posters 43 angeordnet. Im konkret dargestellten Ausführungsbeispiel
befinden sich Gegenbefestigungselement (Flausch-Klettelement 42) und Polster 43 auf
unterschiedlichen Seiten des flachen Grundkörpers 41. Unter der Eigenschaft "relativ
hohe Eigensteifigkeit" des flachen Grundkörpers 41 wird insbbesondere verstanden,
dass seine Eigensteifigkeit größer als die der Haltegurte 44, 44' ist.
[0016] Soll das Verlängerungselement 40 benutzt werden (dies ist der Fall, wenn ein schon
etwas größeres Kind getragen werden soll), so wird ein unterer Abschnitt des Grundkörpers
41, nämlich der, der das Flausch-Klettelement 42 trägt, in die Tasche 26 eingebracht
und Befestigungselement (Haken-Klettelement 42) und Gegenbefestigungselement (Flausch-Klettelement
42) werden in form- und kraftschlüssigen Eingriff miteinander gebracht. Anschließend
wird jeder Haltegurt 44, 44' um den ihm benachbarten Schultergurt 30, 30' geschlungen
und die beiden Verbindungspaare (jeweils bestehend aus einem Druckknopf und einem
Gegendruckknopf) werden geschlossen (Figur 3). Somit entsteht eine formstabile Verlängerung
des Oberkörperabschnitts 25.
[0017] Sofern die Möglichkeit geschaffen werden soll, dass am Verlängerungselement 40 ein
Sonnenschutz angeordnet werden kann, so können im Bereich der oberen Kante desselben
weitere Befestigungselemente, beispielsweise in Form von weiteren Druckknöpfen oder
Gegendruckknöpfen (Bezugszeichen 49, 49' in Figur 4 und Figur 5) vorgesehen werden.
[0018] Figur 5 zeigt eine alternative Formgebung des Polsters 43; es ist hier sichel- oder
U-förmig ausgebildet, das heißt, es hat seitliche Schenkel. Dies führt zu einem verbesserten
Seitenhalt des Kopfes des Kindes.
[0019] Im gezeigten konkreten Ausführungsbeispiel ist die Befestigungseinheit zwischen oberem
Endbereich des Sitzsacks und dem Verlängerungselement als Klettverschluss ausgebildet.
Dies ist zwar bevorzugt, jedoch nicht zwingend. Insbesondere wäre auch eine Verbindung
mittels Knöpfen, Druckknöpfen oder mittels eines Reißverschlusses möglich. Ebenso
könnten die Verbindungspaare der Haltegurte anders als mit Druckknöpfen und Gegendruckknöpfen
ausgebildet werden, wobei Druckknöpfe und Gegendruckknöpfe bevorzugt werden.
[0020] Hüftgurt, Sitzsack und die Oberfläche des Verlängerungselements bestehen vorzugsweise
aus den hierfür üblichen, flexiblen Materialien, vorzugsweise aus einem Gewebe aus
Kunst- oder Naturfasern.
Bezugszeichenliste
[0021]
- 5
- Hauptelement
- 10
- Hüftgurt
- 12
- erstes Ende des Hüftgurts
- 14
- zweites Ende des Hüftgurts
- 20
- Sitzsack
- 22
- unteres Ende
- 23
- Gesäßabschnitt
- 24
- oberer Endbereich
- 25
- Oberkörperabschnitt
- 26
- Tasche
- 28
- Haken-Klettelement
- 30, 30'
- Schultergurt
- 40
- Verlängerungselement
- 41
- flacher Grundkörper
- 42
- Flausch-Klettelement
- 43
- Polster
- 44, 44'
- Haltegurt
- 46, 46'
- Druckknopf
- 48, 48'
- Gegendruckknopf
- 49, 49'
- weiterer Druckknopf oder Gegendruckknopf
1. Kleinkind- und Babytrage mit:
einem Hüftgurt (10),
einem sich von einem mit dem Hüftgurt (10) verbundenen unteren Ende (22) zu einem
oberen Endbereich (24) erstreckenden Sitzsack (20) mit einem zum unteren Ende (22)
benachbarten Gesäßabschnitt (23) und einem sich vom Gesäßabschnitt (23) erstreckenden
Oberkörperabschnitt (25) und zwei sich vom oberen Endbereich des Sitzsackes (20) erstreckenden
Schultergurten (30, 30'),
dadurch gekennzeichnet, dass die Kleinkind- und Babytrage weiterhin ein zwischen den beiden Schultergurten (30,
30') lösbar am oberen Endbereich (24) des Sitzsackes (20) anordenbares, den Oberkörperabschnitt
(25) im angeordneten Zustand nach oben verlängerndes Verlängerungselement (40) aufweist.
2. Kleinkind- und Babytrage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass im oberen Endbereich (24) des Sitzsackes (20) wenigstens ein Befestigungselement
und in einem unteren Endbereich des Verlängerungselements (40) wenigstens ein Gegenbestigungselement
zur lösbaren Befestigung vorgesehen ist.
3. Kleinkind- und Babytrage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass sich das wenigstens eine Befestigungselement innerhalb einer Tasche (26) befindet.
4. Kleinkind- und Babytrage nach Anspruch 2 oder Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die aus Befestigungselement und Gegenbefestigungselement bestehende Befestigungseinheit
als Klettverschluss ausgebildet ist.
5. Kleinkind- und Babytrage nach Anspruch 3 und Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine Befestigungselement ein Haken-Klettelement (28) ist.
6. Kleinkind- und Babytrage nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich von den beiden oberen Seitenbereichen des Verlängerungselementes Haltegurte
(44, 44') erstrecken, die mit jeweils einem Schultergurt (30, 30') verbindbar sind.
7. Kleinkind- und Babytrage nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Haltegurte (44, 44') jeweils ein Verbindungspaar aufweisen.
8. Kleinkind- und Babytrage nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verlängerungselement (40) einen flachen Grundkörper (41) aufweist.
9. Kleinkind- und Babytrage nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der flache Grundkörper (41) des Verlängerungselements (40) eine hohe Eigensteifigkeit
aufweist.
10. Kleinkind- und Babytrage nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verlängerungselement ein Polster (43) aufweist.
11. Kleinkind- und Babytrage nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Polster (43) zwei seitliche Schenkel aufweist.
11. Kleinkind- und Babytrage nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verlängerungselement (40) weitere Befestigungselemente zur Befestigung eines
Sonnenschutzes aufweist.
13. Verlängerungselement (40) zur Verwendung als Bestandteil einer Kleinkind- und Babytrage
nach einem der vorangehenden Ansprüche.