[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines rohrförmigen
Ausstattungselements, insbesondere für den Innenbereich eines Schienenfahrzeugs, ein
solches rohrförmiges Ausstattungselement sowie eine spezielle Form zur Herstellung
eines solchen Ausstattungselements mit Innenhochdruckumformen.
[0002] Im Schienenfahrzeugbau besteht ein Bedürfnis nach Gewichtsreduzierung, um Schienenfahrzeuge
energieeffizienter und ökonomischer betreiben zu können. Insbesondere Innenausstattungselemente,
wie Haltestangen, Haltegriffe und Gepäckablagen, sollten möglichst gewichtssparend
konstruiert sein. Gleichzeitig müssen diese Elemente aber den erforderlichen mechanischen
und sicherheitstechnischen Anforderungen genügen.
[0003] Eine Aufgabe der Erfindung ist daher die Bereitstellung eines Verfahrens, womit gewichtsoptimierte
Ausstattungselemente für Schienenfahrzeuge, insbesondere Straßenbahnen, so hergestellt
werden können, dass ein gewichtsreduziertes Ausstattungselement erhalten wird. Eine
weitere Aufgabe ist die Bereitstellung eines gewichtsoptimierten Bauteils, das gleichzeitig
den erforderlichen mechanischen Anforderungen genügt.
[0004] Nach einer grundlegenden Idee der Erfindung wird bei der Herstellung eines rohrförmigen
Ausstattungselements ein Innenhochdruckumformungs-Verfahren (nachfolgend auch: IHU-Verfahren)
angewandt. Mit dem IHU-Verfahren wird in ausgewählten Bereichen eines rohrförmigen
Ausstattungselements, beispielsweise einer Haltestange, die Materialstärke bzw. Wanddicke
reduziert. Andere Bereiche behalten oder erhalten eine größere Wandstärke als die
Bereiche, die mit Innenhochdruckumformen (IHU) bearbeitet wurden. Dadurch kann die
Wandstärke je nach Belastungsfall eingestellt werden. In Bereichen, in denen das Ausstattungselement
Befestigungsstellen, beispielsweise zur Befestigung an einer Innenwand, aufweist und
in Bereichen, in denen das Ausstattungselement eine Biegung aufweist, ist eine dickere
Wandstärke bevorzugt. Andere Bereiche können dünnwandiger ausgeführt werden.
[0005] Mit dem Verfahren der vorliegenden Erfindung werden insbesondere die folgenden Vorteile
erzielt:
- Zwischen einem Bereich mit dickerer Wandstärke und einem hydrogeformten Bereich mit
dünnerer Wandstärke existiert eine Übergangszone, in welcher die Wandstärke ausgehend
vom Bereich mit der dickeren Wandstärke in Richtung des Bereichs mit der dünneren
Wandstärke abfällt. Es hat sich gezeigt, dass mit dem Verfahren der vorliegenden Erfindung
die Länge dieser Übergangszone (in Längsrichtung des rohrförmigen Produkts) bei rohrförmigen
Ausstattungselementen aus Metall und insbesondere aus Stahl sehr gering eingestellt
werden kann. Vorzugsweise beträgt die Länge der Übergangszone 20 mm oder weniger.
Weitere bevorzugte Bereiche sind in der nachfolgenden Beschreibung angegeben. Diese
Verkürzung der Übergangszone ist möglich, weil gegenüber herkömmlichen Umformverfahren,
z.B. nach Reynolds (http://reynoldstechnology.biz/faqs/butted_tubing/4), kein im Inneren
des Rohres liegender, formgebender Festkörper bzw. Formkörper (z.B. Dorn oder "Mandrel")
für die Umformung verwendet wird. In herkömmlichen Verfahren, wie nach Reynolds, wird
die Innenkontur des Rohres mit einem solchen Formkörper geformt bzw. die Form eines
solchen Formkörpers abgebildet. Ferner können in herkömmlichen Verfahren verwendete
Ziehringe und Stempel aufgrund der Kaltverfestigung des rohrförmigen Ausstattungselementes,
die nach einer gewissen Anzahl von Umformschritten zu groß wird, in oder auf diesem
stecken bleiben. Durch eine möglichst kurze Übergangszone kann ausgehend von einer
dickeren Wandstärke schnell der Bereich dünnerer Wandstärke erreicht werden, wodurch
die Gewichtsreduzierung nochmals erhöht wird.
- Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren können Wanddickenunterschiede von größer als 1
mm, vorzugsweise größer 1,5 mm, erhalten werden. Durch einen großen Wanddickenunterschied
ist eine besonders effektive Gewichtsreduzierung erreichbar.
- Mit dem Verfahren wird eine Härtung des Materials im Vergleich zu dem Ausgangsmaterial
erzielt, die während der Kaltumformung durch die einsetzende Kaltverfestigung entsteht.
[0006] Das rohrförmige Ausstattungselement ist ein Hohlkörper. Der Begriff "rohrförmig"
kann bedeuten, dass am Ende des Verfahrens ein Produkt mit geschlossenen Enden bzw.
mit geschlossenem Hohlraum im Inneren erhalten wird. Dazu können in einem weiteren
Verfahrensschritt Rohrenden verschlossen werden oder an offenen Rohrenden weitere
Bauteile angebracht werden, beispielsweise Befestigungselemente, Winkelstücke, Endkappen
etc. Während des Verfahrens sind zumindest während des Umformens mit IHU die Rohrenden
geöffnet, um eine Flüssigkeit einbringen und mit Druck beaufschlagen zu können. Das
erhaltene rohrförmige Ausstattungselement kann gerade sein oder eine oder mehrere
Biegungen aufweisen. Solche Biegungen können bereits in einem Rohr-Vorprodukt vorhanden
sein, das mit dem erfindungsgemäßen Verfahren bearbeitet wird, oder solche Biegungen
können in oder nach dem erfindungsgemäßen Verfahren in einem oder mehreren Umformschritten
hergestellt werden.
[0007] Innenhochdruckumformung bezeichnet ein Verfahren, bei dem ein umzuformender Artikel
in einer Außenform (Negativform) eingebracht wird und anschließend aufgeweitet wird,
bis es an der Außenform anliegt. Die Aufweitung erfolgt mittels einer Flüssigkeit,
die in das Innere des umzuformenden Artikels eingebracht wird und auf die Druck ausgeübt
wird, beispielsweise mit Hilfe einer Presse und Presstempeln. Durch den Flüssigkeitsdruck
wird der Gegenstand aufgeweitet, bis seine Wandung überall an der Wandung der eingesetzten
Außenform bzw. des eingesetzten Formwerkzeugs anliegt. Nach Beendigung des Umformvorgangs
hat der Gegenstand die Innenform des Formwerkzeugs angenommen. Im speziellen Fall
dieser Erfindung erfolgt bei dem IHU-Verfahren ein Einbringen einer Flüssigkeit in
das Innere des umzuformenden Rohres, Rohr-Vorprodukts oder -Zwischenprodukts, das
Abdichten der Rohrenden und das Ausüben von Druck auf die Flüssigkeit, sodass das
Rohr-Vorprodukt aufgeweitet wird, bis es mit seiner Wand an der Werkzeugwandung anliegt.
[0008] In einer Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens ist ein zweiter Rohrabschnitt,
der eine relativ geringere Wanddicke aufweist und der durch IHU erhalten ist, zwischen
zwei ersten Rohrabschnitten, die eine relativ größere Wanddicke aufweisen, angeordnet,
wobei zischen einem ersten und einem zweiten Rohrabschnitt ein Übergangsbereich liegt.
In noch einer Ausführungsform weist das Ausstattungselement abwechselnd erste und
zweite Rohrabschnitte auf, jeweils getrennt durch Übergangsbereiche.
[0009] Der Querschnitt des rohrförmigen Ausstattungselements kann verschiedenste Formen
aufweisen, beispielsweise kann der Querschnitt kreisförmig, elliptisch, (abgerundet)
eckig oder irregulär sein.
[0010] In einer speziellen Ausgestaltung des Verfahrens wird ein Ausstattungselement erhalten,
das einen konstanten oder im Wesentlichen konstanten Außendurchmesser aufweist, sodass
das Erscheinungsbild für Fahrgäste einheitlich ist. Dazu wird das Verfahren um einen
weiteren Umformungsschritt, zusätzlich zu dem IHU-Schritt, ergänzt.
[0011] Angegeben wird insbesondere ein Verfahren zur Herstellung eines rohrförmigen Ausstattungselements
für ein Schienenfahrzeug, wobei das rohrförmige Ausstattungselement zumindest einen
ersten Rohrabschnitt mit einer ersten Wanddicke und zumindest einen zweiten Rohrabschnitt
mit einer zweiten Wanddicke aufweist, wobei die zweite Wanddicke geringer ist als
die erste Wanddicke, und das rohrförmige Ausstattungselement einen konstanten oder
im Wesentlich konstanten Außendurchmesser aufweist, wobei das Verfahren umfasst:
a) Umformen eines Rohr-Vorprodukts mit konstanter oder im Wesentlichen konstanter
Wanddicke zu einem Rohr-Zwischenprodukt, wobei
in dem Rohr-Zwischenprodukt in dem zweiten Rohrabschnitt die Wanddicke relativ zur
Wanddicke in dem ersten Rohrabschnitt verringert wird und
in dem zweiten Rohrabschnitt der Außendurchmesser des Rohr-Vorprodukts relativ zu
dem Außendurchmesser in dem ersten Rohrabschnitt geändert wird,
b) Umformen des Rohr-Zwischenprodukts, sodass ein konstanter oder im Wesentlichen
konstanter Außendurchmesser erhalten wird, wobei in dem zweiten Rohrabschnitt die
Wanddicke relativ zur Wanddicke in dem ersten Rohrabschnitt verringert bleibt, wobei
mindestens einer der Umformschritte mit Innenhochdruckumformen erfolgt.
[0012] Mit diesem Verfahren wird ein rohrförmiges Ausstattungselement erhalten, das aufgrund
seines konstanten oder im Wesentlichen konstanten Außendurchmessers ein einheitliches
Erscheinungsbild aufweist.
[0013] Allgemeine Beispiele für Ausstattungselemente sind Haltestangen, Haltegriffe, Stangen
von Gepäckablagen, rohrförmige Rahmen für Sitze, Teile für Türen, insbesondere für
den Verstellmechanismus von Türen.
[0014] Wie in dieser speziellen Variante angegeben, erfolgt mindestens einer der Umformschritte
mit IHU. Der jeweils andere Umformschritt kann mittels einer anderen Umformtechnik
erfolgen, beispielsweise Walzen, Strecken, Rollieren, Pressen.
[0015] Durch das Umformen in dem oben angegebenen Schritt b) wird erreicht, dass der zumindest
eine zweite Rohrabschnitt den gleichen oder im Wesentlichen den gleichen Außendurchmesser
aufweist, wie der zumindest eine erste Rohrabschnitt. Dadurch wird die in Schritt
a) erfolgte Änderung des Außendurchmessers des zweiten Rohrabschnitts im Vergleich
zum Außendurchmesser des ersten Rohrabschnitts wieder rückgängig gemacht. Die Änderung
des Außendurchmessers des zweiten Rohrabschnitts relativ zum Außendurchmesser des
ersten Rohrabschnitts kann bedeuten, dass der Außendurchmesser des zweiten Rohrabschnitts
relativ zu dem Außendurchmesser des ersten Rohrabschnitts verringert wird oder dass
er relativ zu dem Außendurchmesser des ersten Rohrabschnitts erhöht wird, wie nachfolgend
anhand spezieller Varianten noch angegeben. Im "Wesentlichen konstant" und "im Wesentlichen
gleich" bedeutet eine Abweichung bzw. Verringerung von höchstens 5% bezogen auf einen
Bereich mit größerem Durchmesser.
[0016] In einer speziellen Variante des Verfahrens umfasst das Verfahren die Bildung eines
Übergangsbereichs zwischen dem ersten Rohrabschnitt und dem zweiten Rohrabschnitt,
in dem die Wanddicke von der ersten Wanddicke zu der zweiten Wanddicke abfällt, wobei
der Übergangsbereich in Längsrichtung des rohrförmigen Ausstattungselements eine Länge
von kleiner oder gleich 20 mm aufweist. Bevorzugte Längen eines Übergangsbereiches
sind: kleiner oder gleich 18 mm, kleiner oder gleich 14 mm, oder kleiner oder gleich
12 mm. Bevorzugte Längenbereichsgrenzen des Übergangsbereiches sind ferner: 5 - 20
mm, 5 - 18 mm, 5 - 14 mm oder 5 - 12 mm.
[0017] Das rohrförmige Ausstattungselement ist vorzugsweise aus Metall, insbesondere aus
Stahl oder Aluminium, vorzugsweise aus Stahl. Zur Vergütung oder Veränderung der Oberfläche
kann auf ein metallisches rohrförmiges Element eine Beschichtung aufgebracht sein,
beispielsweise aus Kunststoff. Eine solche Beschichtung erfolgt vorzugsweise nach
Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
[0018] In einer weiteren Ausführungsform des Verfahrens wird ein Unterschied zwischen der
Wanddicke des ersten Rohrabschnittes und der Wanddicke des zweiten Rohrabschnittes
von größer als 1 mm erhalten, vorzugsweise von größer als 1,5 mm, noch mehr bevorzugt
von größer als 2 mm.
[0019] In einer weiteren Ausgestaltung wird ein Verfahren angegeben, wobei
- in dem oben angegebenen Schritt a) in dem zweiten Rohrabschnitt der Außendurchmesser
relativ zu dem Außendurchmesser in dem ersten Rohrabschnitt verkleinert wird, und
- in dem oben angegebenen Schritt b) das Umformen mit Innenhochdruckumformen erfolgt,
wobei in dem zweiten Rohrabschnitt der Außendurchmesser vergrößert wird.
[0020] Bei diesem Verfahren wird zunächst durch ein Umformen, das kein IHU sein muss, in
einem zweiten Rohrabschnitt die Wandstärke verringert und es erfolgt dabei eine Verringerung
des Außendurchmessers in dem zweiten Rohrabschnitt. Vorzugsweise wird hier ein Walz-
oder Rollier-Umformungsverfahren angewendet. In einem weiteren Schritt, entsprechend
Schritt b), wird ein gleicher Außendurchmesser durch IHU hergestellt, indem der zweite
Rohrabschnitt durch IHU wieder aufgeweitet wird, sodass im Ergebnis der gleiche oder
im Wesentlichen der gleiche Außendurchmesser erhalten wird wie in dem ersten Vorabschnitt,
der eine größere Wandstärke aufweist. Beispielsweise kann in dem IHU-Schritt eine
Außenform mit konstantem Durchmesser verwendet werden bzw. ein Formwerkzeug, das eine
solche Außenform aufweist. Nach der Aufweitung mit IHU in Schritt b) wird die geringere
Wandstärke in dem zweiten Rohrabschnitt relativ zu dem ersten Rohrabschnitt beibehalten.
D.h. es wird nur der Außendurchmesser geändert, aber nicht oder nur geringfügig die
Wandstärke.
[0021] In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird ein Verfahren angegeben, wobei
in Schritt a) das Umformen mit Innenhochdruckumformen erfolgt, wobei in dem zweiten
Rohrabschnitt der Außendurchmesser relativ zu dem Außendurchmesser in dem ersten Rohrabschnitt
vergrößert wird. Bei diesem Verfahren erfolgt zunächst eine Verringerung der Wandstärke
in einem zweiten Rohrabschnitt durch Aufweitung mittels IHU, wobei der Außendurchmesser
in dem zweiten Rohrabschnitt vergrößert wird. In einem zweiten Schritt b) wird dann
durch ein Umformungsverfahren ein gleicher oder im Wesentlichen gleicher Außendurchmesser
wieder hergestellt. Beispielhaft kann dies durch Walzen oder Strecken erfolgen. Eine
geringere Wandstärke in dem zweiten Rohrabschnitt relativ zu einem oder mehreren ersten
Rohrabschnitten bleibt erhalten. Insbesondere erfolgt bei dieser Ausgestaltung ein
Einbringen eines Rohr-Vorprodukts in ein Formwerkzeug, welches eine Rohraußenform
mit variablem Durchmesser aufweist, aufweisend
i. zumindest einen ersten Formbereich mit einem ersten Durchmesser, welcher einem
Durchmesser des Rohr-Vorprodukts entspricht oder im Wesentlichen entspricht,
ii. zumindest einen zweiten Formbereich, der einen zweiten Durchmesser aufweist, welcher
größer ist als der erste Durchmesser des zumindest einen ersten Formbereichs,
sodass sich das Rohr-Vorprodukt nach dem Einlegen zumindest über die ersten Formbereich
und den zweiten Formbereich erstreckt.
[0022] Bei dieser Ausgestaltung des Verfahrens wird das Rohr-Vorprodukt zumindest in dem
zweiten Formbereich vollständig mit unter Druck stehender Flüssigkeit gefüllt und
in dem zweiten Formbereich aufgeweitet, bis es an dem Formwerkzeug anliegt, wobei
in dem zumindest einen zweiten Formbereich der zumindest eine zweite Rohrabschnitt
gebildet wird und in dem zumindest einen ersten Formbereich der zumindest eine ersten
Rohrabschnitt gebildet wird. Danach erhält man ein Produkt, bei dem in dem zweiten
Rohrabschnitt der Außendurchmesser relativ zu dem Außendurchmesser in dem ersten Rohrabschnitt
vergrößert ist, entsprechend Schritt a) der speziellen Ausgestaltung des Verfahrens.
Anschließend kann in einem Schritt b) das so erhaltene Produkt auf einen konstanten
Außendurchmesser oder im Wesentlichen konstanten Außendurchmesser umgeformt werden.
[0023] In einer Variante des Verfahrens, die mit den vorangehend beschriebenen Varianten
und Ausführungsformen kombiniert werden kann, wird ein Verfahren angegeben, umfassend
- bei dem Umformen in Schritt a) das Bilden eines dritten Rohrabschnitts in einem Endabschnitt
des rohrförmigen Ausstattungselements, wobei der dritte Rohrabschnitt in Richtung
des Endes des rohrförmigen Ausstattungselements eine ansteigende Wanddicke aufweist,
- Aufweiten des dritten Rohrabschnitts, oder zumindest eines Teils davon, in Richtung
des Endes des rohrförmigen Ausstattungselements, wobei nach dem Aufweiten die Wanddicke
des dritten Rohrabschnitts konstant oder im Wesentlichen konstant ist und wobei in
dem dritten Rohrabschnitt von dem ansonsten konstanten oder im
Wesentlichen konstanten Außendurchmesser des rohrförmigen Ausstattungselements abgewichen
wird.
[0024] In dieser Ausführungsform weist das rohrförmige Produkt einen aufgeweiteten Endabschnitt
oder mehrere aufgeweitete Endabschnitte auf, in denen von dem ansonsten konstanten
oder im Wesentlichen konstanten Außendurchmesser abgewichen wird. Die aufgeweiteten
Endabschnitte können beispielsweise Befestigungsstellen zur Befestigung aufweisen,
insbesondere im Fall einer Haltestange. Vor dem Aufweiten besitzt der sogenannte dritte
Rohrabschnitt eine ansteigende Wanddicke, wobei die Wanddicke zum Ende des Rohres
größer wird. Dadurch erreicht man, dass beim Aufweiten des Rohres an dem Ende schließlich
eine konstante oder im Wesentlichen konstante Wanddicke erhalten wird. Das Aufweiten
erfolgt insbesondere derart, dass die Aufweitung in Richtung eines Rohrendes hin ansteigt,
insbesondere kontinuierlich ansteigt. Um die dadurch erfolgte ebenfalls ansteigende
Streckung des Materials zu kompensieren, wird eine in Richtung Ende des rohrförmigen
Gegenstands hin ansteigende Wanddicke gewählt, sodass nach dem Aufweiten eine konstante
oder im Wesentlichen konstante Wanddicke erhalten wird. Beispielhaft für eine Aufweitung
ist eine kegel- oder trichterförmige Aufweitung des Rohres, wobei der Kegel oder Trichter
den dritten Rohrabschnitt bildet. Beispielsweise kann der dritte Rohrabschnitt an
einem zuvor erwähnten zweiten Rohrabschnitt anschließen.
[0025] In einer speziellen Variante dieser Ausführungsform umfasst das Verfahren weiterhin:
Innenhochdruckumformen des dritten Rohrabschnitts wobei in dem dritten Rohrschnitt
Ausbuchtungen und/oder Einbuchtungen geformt werden und die Wanddicke des dritten
Rohrabschnitts nach dem Innenhochdruckumformen konstant oder im Wesentlichen konstant
ist. Der IHU-Schritt kann der gleiche sein wie der IHU Schritt, der zuvor bereits
beschrieben wurde, insbesondere wenn in dem oben angegebenen Schritt b) das Umformen
mit Innenhochdruckumformen erfolgt, wobei in dem zweiten Rohrabschnitt der Außendurchmesser
vergrößert wird.
[0026] Es wird vorzugsweise bei dieser Verfahrensvariante im dritten Rohrabschnitt mittels
IHU nur noch umgeformt, ohne dabei die Wandstärke zu verändern oder wesentlich zu
verändern. Das Formwerkzeug kann beispielsweise so gestaltet sein, dass von außen
Einbuchtungen in den aufgeweiteten dritten Rohrabschnitt eingebracht werden und im
Bereich von Ausbuchtungen die Wand des aufgeweiteten dritten Rohrabschnitts mittels
Flüssigkeitsinnendruck aufgeweitet wird, bis die Wand an dem Formwerkzeug anliegt.
Dieses Verfahren kann auch als Kombination aus Pressen und IHU bezeichnet werden,
wobei die IHU-Form auch die Funktion eines Presswerkzeugs erfüllen kann. Es ist alternativ
möglich, Einbuchtungen mit einem gesonderten Presswerkzeug zu erzeugen und Ausbuchtungen
mit IHU zu formen, und vorzugsweise auch Einbuchtungen, die zu weit sein können, mit
IHU zu einer endgültigen Gestalt zu formen.
[0027] Ergänzend zur Erzeugung von einer oder mehreren Einbuchtungen durch Druck von außen
kann in anderen Bereichen eine Ausbuchtung oder eine Wieder-Ausbuchtung durch IHU
erfolgen. Hierbei ist es besonders bevorzugt, dass die Ausbuchtung höchstens so weit
nach außen ragt, wie zuvor an dieser Stelle die Wand des aufgeweiteten dritten Rohrabschnitts
nach außen geragt hat. Weiterhin bevorzugt wird die Umformung in dieser Verfahrensvariante
so durchgeführt, dass gemessen an einem Querschnitt durch den aufgeweiteten Abschnitt
die Wandlänge vor und nach dem Umformen gleich oder im Wesentlichen gleich ist, sodass
die Wandstärke gleich oder im Wesentlichen gleich bleibt.
[0028] Es wird von der Erfindung auch ein Verfahren angegeben, das auch als isoliertes Verfahren
betrachtet werden kann, umfassend
- Umformen eines Rohr-Vorprodukts mit konstanter oder im Wesentlichen konstanter Wanddicke
zu einem Rohr-Zwischenprodukt, wobei ein Rohrabschnitt am Ende des Rohr-Zwischenprodukts
gebildet wird, welche in Richtung des Endes des Rohr-Zwischenprodukts eine ansteigende
Wanddicke aufweist,
- Aufweiten des Rohrabschnitts in Richtung des Endes des Rohr-Zwischenprodukts, wobei
nach dem Aufweiten die Wanddicke des Rohrabschnitts konstant oder im Wesentlichen
konstant ist.
[0029] Weiterhin kann dieses Verfahren als zusätzlichen Verfahrensschritt umfassen: Innenhochdruckumformen
des Rohrabschnitts, wobei in diesem Rohrabschnitt Ausbuchtungen und/oder Einbuchtungen
gebildet werden und die Wanddicke des Rohrabschnitts nach dem IHU konstant oder im
Wesentlichen konstant ist. Hier wird auf die vorangehenden Erläuterungen Bezug genommen.
[0030] Die in dieser Erfindung vorgestellten Verfahren können einen oder mehrere der folgenden
Schritte umfassen:
- Anbringen von Befestigungselementen, die Befestigungsstellen aufweisen, sodass das
Ausstattungselement mittels der Befestigungsstellen im Innenraum eines Schienenfahrzeugs
anbringbar ist,
- Anbringen oder Ausformen von gewinkelten Endstücken an Enden des Ausstattungselements.
[0031] Die genannten Befestigungselemente oder gewinkelten Endstücke sind weitere Elemente,
die das Verfahrensprodukt als Ausstattungselement für ein Schienenfahrzeug kennzeichnen.
Beispielhafte Befestigungselemente mit Befestigungsstellen sind Flansche, Winkel,
Haltestangen, die wiederum Befestigungslöcher, einen Flansch oder einen Winkel aufweisen
können, Aufweitungen mit Löchern und weitere bekannte Befestigungselemente. Ein erwähntes
gewinkeltes Endstück kann an seinem Ende wiederum eine Befestigungsstelle aufweisen.
Befestigungselemente können Formteile sein, die ihrerseits mittels IHU hergestellt
sein können. Das Anbringen eines Befestigungselements kann mit üblichen Techniken
erfolgen, beispielsweise mittels einer Schraub-, Niet- und/oder Steckverbindung. Beispielhafte
Befestigungsstellen sind zuvor bereits erwähnte Schraublöcher, Vorsprünge zum Einstecken
in ein komplementär geformtes Aufnahmeelement etc.
[0032] In einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung ein rohrförmiges Ausstattungselement
für ein Schienenfahrzeug, aufweisend
- einen konstanten oder im Wesentlichen konstanten Außendurchmesser,
- zumindest einen ersten Rohrabschnitt mit einer ersten Wanddicke und zumindest einen
zweiten Rohrabschnitt mit einer zweiten Wanddicke, wobei die zweite Wanddicke geringer
ist als die erste Wanddicke,
- einen Übergangsbereich zwischen dem ersten Rohrabschnitt und dem zweiten Rohrabschnitt,
in dem die Wanddicke von der ersten Wanddicke zu der zweiten Wanddicke abfällt,
wobei der Übergangsbereich in Längsrichtung des rohrförmigen Ausstattungselements
eine Länge von kleiner oder gleich 20 mm aufweist.
[0033] Das rohrförmige Ausstattungselement kann alle gegenständlichen Merkmale in beliebiger
Kombination aufweisen, die bereits zuvor anhand erfindungsgemäßer Verfahren genannt
wurden. Insbesondere ist das rohrförmige Ausstattungselement durch ein zuvor beschriebenes
erfindungsgemäßes Verfahren erhältlich. Der Übergangsbereich zwischen dem ersten Rohrabschnitt
und dem zweiten Rohrabschnitt wurde bereits zuvor erläutert.
[0034] In einer speziellen Variante des rohrförmigen Ausstattungselements ist der Unterschied
zwischen der ersten Wanddicke des ersten Rohrabschnitts und der zweiten Wanddicke
des zweiten Rohrabschnitts größer als 1 mm, vorzugsweise größer als 1,5 mm und noch
mehr bevorzugt größer als 2 mm.
[0035] Als weiteres Merkmal kann das rohrförmige Ausstattungselement einen dritten Rohrabschnitt
aufweisen, der in einem Endabschnitt des rohrförmigen Ausstattungselements lokalisiert
ist und gegenüber anderen Rohrabschnitten aufgeweitet ist und optional Ausbuchtungen
und/oder Einbuchtungen aufweist.
[0036] In noch einem Aspekt betrifft die Erfindung ein Formwerkzeug zur Formung eines Rohr-Vorprodukts
oder Rohr- Zwischenprodukts durch Innenhochdruckumformen, aufweisend zumindest zwei
Module, aus denen eine Rohraußenform zusammengesetzt oder zusammensetzbar ist, wobei
die Module in zusammengesetztem Zustand in Längsrichtung der Rohraußenform aneinander
anschließen.
[0037] Ein solches modular aufgebautes Formwerkzeug ist an verschiedene Längen eines rohrförmigen
Ausstattungselements anpassbar. Ein solches modulares Formwerkzeug ist in den zuvor
beschriebenen erfindungsgemäßen Verfahren einsetzbar, wenn eine IHU durchgeführt wird.
[0038] Allgemein ist mit dem erfindungsgemäßen Formwerkzeug eine Rohraußenform in beliebiger
Länge und Formgestaltung, z.B. mit verschiedenen Durchmessern, zusammensetzbar. Module
sind in beliebiger Anzahl und in verschiedenster Form oder Ausgestaltung miteinander
kombinierbar, um eine gewünschte Länge und/oder Gestaltung einer Rohraußenform herzustellen.
Die Rohraußenform kann verschiedene Durchmesser und /oder eine oder mehrere Biegungen
aufweisen, sodass ein unterschiedlich dimensioniertes und/oder gebogenes Rohrprodukt
herstellbar ist.
[0039] Jedes Modul weist eine Außenform für einen Rohrabschnitt auf, die im Inneren des
Moduls angeordnet ist. Die Außenform im Inneren eines Moduls kann auch als Außenformabschnitt
bezeichnet werden, weil damit ein Abschnitt eines Rohrprodukts formbar ist. Verschiedene
Außenformabschnitte verschiedener Module können zu einer vollständigen Außenform eines
Rohrprodukts zusammengesetzt werden. Jeder Außenformabschnitt im Inneren eines Moduls
weist zwei Zugänge auf. Anders ausgedrückt weist jedes Modul zwei Öffnungen auf, über
welche der Außenformabschnitt zugänglich ist. Beim Zusammensetzen zweier Module wird
eine Öffnung des ersten Moduls mit einer Öffnung des zweiten Moduls zur Deckung gebracht,
sodass eine verlängerte Form bzw. ein verlängerter Rohraußenformabschnitt entsteht.
Dieses Prinzip kann fortgesetzt werden, bis eine gewünschte Außenformlänge hergestellt
ist. Nach Zusammensetzen der gewünschten Anzahl der Module wird das erfindungsgemäße
Formwerkzeug im zusammengesetzten Zustand erhalten. Das zusammengesetzte Formwerkzeug
weist zwei endständige Module auf, bei denen jeweils eine Öffnung noch zugänglich
ist, um den Formungsprozess durchzuführen.
[0040] Bevorzugte Materialien für das Formwerkzeug sind Metall, Keramik und Kunststoff oder
eine Kombination davon.
[0041] Die Module des Formwerkzeugs sind vorzugsweise zweiteilig und bilden einen Rohrabschnitt
ab. Zwei Halbmodule sind zu einem Modul zusammensetzbar, in dessen Inneren die Außenform
eines Rohrabschnitts angeordnet ist. Die beiden Halbmodule können zueinander spiegelbildlich
sein, was aber nicht zwingend erforderlich ist. Jedes Halbmodul kann ein Verbindungsmittel
aufweisen, sodass zwei Halbmodule über die Verbindungsmittel zu einem Vollmodul zusammensetzbar
sind. In einer anderen Variante werden Halbmodule mittels Außendruck, beispielsweise
mit einer Presse, aneinander gepresst, wenn die IHU durchgeführt werden soll.
[0042] Die Module oder Halbmodule des Formwerkzeugs können Verbindungsmittel aufweisen,
mit denen die einzelnen Module oder Halbmodule verbindbar sind. Es sind Module mit
den Verbindungsmitteln, unter Verwendung oder Einbeziehung der Verbindungsmittel,
miteinander verbindbar. Insbesondere sind Verbindungsmittel dazu eingerichtet, mit
einem Zugmittel zusammenzuwirken, mit welchem ein Zug eines (Halb)Moduls gegen ein
anderes (Halb)Modul ausgeübt werden kann, sodass die (Halb)Module aneinander gepresst
werden, vorzugsweise in Längsrichtung der Rohraußenform. Beispielhafte Zugmittel sind:
Schraube/Mutter, Spannmittel, wie beispielsweise Schnellspanner, Exzenterhebel etc.
[0043] In einer Ausführungsform weist das Formwerkzeug Positionierungsmittel auf, mit denen
zwei Module passgenau aneinander positionierbar sind. Die Module sind so zueinander
positionierbar, dass Teilformen, von denen in einem Modul jeweils eine vorhanden ist,
passend zueinander zu einer Gesamtform zusammensetzbar sind.
[0044] Mit den Positionierungsmitteln ist vorzugsweise eine formschlüssige Verbindung und/oder
eine gewünschte Ausrichtung herstellbar. Ein beispielhaftes Positionierungsmittel
ist eine Kombination von einem Loch in einem Modul und einem Loch im zweiten Modul,
die bei korrektem Zusammenfügen der Module zur Deckung gebracht werden. Um die Löcher
in Deckung zu bringen, kann in ein Loch an einem ersten Modul ein Verbindungsstift
oder Passstifteingeführt werden, der beim Zusammenfügen der Module in das vorgesehene
Loch in dem zweiten Modul eingreift. In einer anderen Variante kann an einem ersten
Modul ein Vorsprung vorgesehen sein, der in ein Loch in einem zweiten Modul eingreift.
[0045] In einer speziellen Ausgestaltung des Formwerkzeugs weist die Rohraußenform auf:
- zumindest einen ersten Formbereich mit einem ersten Durchmesser, der einen ersten
Rohrabschnitt abbildet,
- zumindest einen zweiten Formbereich mit einem zweiten Durchmesser, der einen zweiten
Rohrabschnitt abbildet, wobei der zweite Durchmesser größer ist als der erste Durchmesser,
wobei das Formwerkzeug in dem ersten Formbereich und/oder im dem zweiten Formbereich
aus den zumindest zwei Modulen zusammengesetzt ist oder zusammensetzbar ist,
sodass die Länge des ersten Formbereichs und/oder die Länge des zweiten Formbereichs
variabel einstellbar ist.
[0046] Angegeben wird von der Erfindung auch ein Formwerkzeug, mit dem eine Rohraußenform
mit konstantem oder im Wesentlichen konstantem Durchmesser herstellbar ist oder das
eine solche Rohraußenform aufweist. Ein solches Formwerkzeug weist zumindest zwei
Module auf, aus denen eine Rohraußenform zusammengesetzt oder zusammensetzbar ist,
wobei jedes der Module einen Abschnitt aufweist und die Rohraußenformabschnitte einen
gleichen oder im Wesentlichen gleichen Durchmesser aufweisen. Somit ist aus den Modulen
eine Rohraußenform zusammensetzbar, die einen gleichen oder im Wesentlichen gleichen
Außendurchmesser aufweist.
[0047] Das erfindungsgemäße Formwerkzeug weist zumindest zwei Öffnungen auf, die vorzugsweise
endständig sind. Insbesondere sind die Öffnungen an entgegengesetzten Enden des Formwerkzeugs
angeordnet, vorzugsweise an entgegengesetzten Stirnseiten des Formwerkzeugs. Die Enden
oder Stirnseiten sind vorzugsweise in Längsrichtung des Formwerkzeugs einander entgegengesetzt.
Ein in das Formwerkzeug eingelegtes, zu formendes Werkstück ragt vorzugsweise aus
diesen Öffnungen in dem Formwerkzeug heraus oder schließt bündig mit dem Rand des
Formwerkzeugs ab. Aufgrund oder durch diese Öffnungen ist ein in dem Formwerkzeug
befindliches Werkstück, beziehungsweise ein in das Formwerkzeug einbringbares oder
anordenbares Werkstück, zugänglich, damit in das Werkstück Flüssigkeit eingeführt
werden kann. Ferner kann durch eine oder beide dieser Öffnungen ein Druck auf eine
Flüssigkeit im Inneren des umzuformenden Werkstücks aufgebracht werden. Beispielhaft
wird ein Druck auf die Flüssigkeit mittels eines Dichtstempels aufgebracht.
[0048] Mit dem erfindungsgemäßen Formwerkzeug sind beliebige Rohraußenformen herstellbar.
Ein spezielles Beispiel ist eine runde Außenform. In diesem Fall kann jedes Halbmodul
eine halbkreisförmige Innenform aufweisen, sodass zwei zu einem Vollmodul zusammengesetzte
Halbmodule im Inneren eine Form mit kreisförmigem Querschnitt aufweisen. Auch von
einer runden oder kreisförmigen Außenform bzw. von einem runden oder kreisförmigen
Rohrquerschnitt abweichende Formen sind denkbar.
[0049] Ferner kann das Formwerkzeug ein oder mehrere Module aufweisen, mit dem ein aufgeweiteter
Abschnitt herstellbar ist, der strukturell bereits zuvor beschrieben wurde.
[0050] In noch einem Aspekt betrifft die Erfindung auch die Verwendung eines zuvor beschriebenen
Formwerkzeugs zur Formung eines Rohr-Vorprodukts oder Rohr-Zwischenprodukts durch
Innenhochdruckumformen. Ferner betrifft die Erfindung auch die Verwendung eines zuvor
beschriebenen Formwerkzeugs in einem erfindungsgemäßen Verfahren. Anhand des erfindungsgemäßen
Verfahrens und des erfindungsgemäßen rohrförmigen Ausstattungselements wurden spezielle
Strukturen des erhaltenen Verfahrensprodukts bzw. rohrförmigen Ausstattungselements
beschrieben. Die Erfindung betrifft somit auch Formwerkzeuge, mit denen solche Strukturen
herstellbar sind, und Formwerkzeuge, welche Module aufweisen, die zu Außenformen zusammensetzbar
sind, mit denen solche Produkt-Strukturen herstellbar sind.
[0051] Schließlich wird von der Erfindung auch ein Schienenfahrzeug angegeben, aufweisend
ein vorangehend beschriebenes rohrförmiges Ausstattungselement oder ein rohrförmiges
Ausstattungselement, das nach einem erfindungsgemäßen Verfahren erhältlich ist. Das
Schienenfahrzeug ist vorzugsweise ein Nah- oder Fernverkehrszug oder eine Straßenbahn.
[0052] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1a-d
- eine erste Verfahrensvariante zur Herstellung eines rohrförmigen Elements,
- Fig. 2a-c
- den letzten Schritt des in Fig. 1 dargestellten Verfahrens in detaillierterer Darstellung,
- Fig. 3a-b
- eine alternative Verfahrensvariante des erfindungsgemäßen Verfahrens,
- Fig. 4a-c
- ein rohrförmiges Ausstattungsteil mit gebogenem Endstück,
- Fig. 5
- ein erfindungsgemäßes Innenausstattungselement mit Befestigungselementen,
- Fig. 6
- ein Formwerkzeug in geschlossenem Zustand,
- Fig. 7
- ein Formwerkzeug in geöffnetem Zustand,
- Fig. 8
- ein Querschnitt durch ein Formwerkzeug mit Positionierungsmitteln und
[0053] In Fig. 1a ist ein Rohr-Vorprodukt 2 mit konstanter Wanddicke. In Fig. 1b ist ein
Rohr-Zwischenprodukt 3 gezeigt, das aus dem Vorprodukt 2 durch Umformen gewonnen wurde.
Das Umformen erfolgte mit Walzen oder Rollieren und es wird in dem Rohr-Zwischenprodukt
3 in Fig. 1b ein erster Rohrabschnitt 4 und ein zweiter Rohrabschnitt 5 gebildet,
der dünnwandiger ist als der erste Rohrabschnitt 4. Im Bereich des zweiten Rohrabschnitts
5 ist der Außendurchmesser des Zwischenprodukts 3 verringert.
[0054] Bei dem Umformschritt U des Produktes 2 (Fig. 1 a) in das Produkt 3 (Fig. 1 b) wird
auch ein dritter Rohrabschnitt 6 geformt, der in Richtung des Endes 7 des Rohres 3
eine ansteigende Wanddicke aufweist. Rechts in Fig. 1b ist eine Vergrößerung des eingekreisten
Ausschnittes aus dem mittleren Teil von Fig. 1b gezeigt. Der Ausschnitt zeigt den
Übergang von dem zweiten Rohrabschnitt 5 zu dem dritten Rohrabschnitt 6. Im konkreten
Beispiel beträgt die Wanddicke im zweiten Rohrabschnitt 5 1 mm und steigt vom Beginn
des Rohrabschnitts 6 auf 2 mm, um bis zum Ende 7 des Rohres auf 3 mm anzuwachsen.
[0055] In einem weiteren Schritt wird das Rohr-Zwischenprodukt 3 zunächst im Bereich des
dritten Rohrabschnittes 6 aufgeweitet (Schritt A) und das in Fig. 1c gezeigte Produkt
8 erhalten. Das Aufweiten AU erfolgt durch Einführen eines geeigneten entsprechend
geformten Formwerkzeuges in das offene Ende 7 des Rohr-Zwischenproduktes 3. Es wird
ein kegelförmig aufgeweiteter Teil 9 erhalten und ein daran anschließender aufgeweiteter
Teil 10 konstanten Durchmessers. In Fig. 1c, rechts ist der in Fig. 1c, Mitte kreisförmig
markierte Ausschnitt in Vergrößerung gezeigt. Es ist ersichtlich, dass die Wandstärke
in dem aufgeweiteten Teil nunmehr, anders als noch in Fig. 1b, konstant ist, in diesem
beispielhaften Fall 2 mm. In Fig. 1c, links ist eine Ansicht in Längsrichtung des
Rohr-Zwischenproduktes 8 gezeigt, wobei der Blick des Betrachters in die Öffnung an
dem Ende 7 fällt. Analoge Ansichten sind in den Fig. 1a, 1b und 1d links gezeigt.
[0056] Der dritte Rohrabschnitt 6 befindet sich in einem Endabschnitt des rohrförmigen Zwischenprodukts
8, d.h. dass am Ende des dritten Rohrabschnitts 6 das Ende 7 des Rohr-Zwischenprodukts
3, 8 oder des Endprodukts 1 erreicht ist.
[0057] Das in Fig. 1c dargestellte Rohr-Zwischenprodukt 8 wird in einem letzten Schritt
durch Innenhochdruckumformen (IHU) in den Gegenstand umgeformt, der in Fig. 1d gezeigt
ist. Bei dem IHU-Schritt wird der zweite Rohrabschnitt 5 aufgeweitet, sodass im Ergebnis
der Außendurchmesser A, gezeigt in Fig. 1d Mitte, über den ersten Rohrabschnitt 4
und den zweiten Rohrabschnitt 5 konstant ist. Zuvor war der Außendurchmesser A' in
dem Abschnitt 5 kleiner als der Außendurchmesser A in Abschnitt 4 (Fig. 1d und Fig.
1c). Bei dem IHU-Schritt hat in diesem Beispiel das Formwerkzeug in den Bereichen
4 und 5 und in dem Übergangsbereich 11 eine zylindrische Form mit dem Durchmesser
A. Daraus ergibt sich, dass beim Einlegen des Rohr-Zwischenprodukts 8 aus Fig. 1c
nur die Rohraußenfläche aus dem ersten Rohrabschnitt 4 (und gegebenenfalls weiteren,
hier nicht gezeigten ersten Rohrabschnitten 4) an der Form anliegen. Diese ersten
Rohrabschnitte wurden durch den Umformungsschritt U (von Fig. 1a zu Fig. 1 b) nicht
bearbeitet. Wird beim IHU-Schritt Druck auf die in das Rohr 8 eingeführte Flüssigkeit
gegeben, legt sich auch die Außenfläche des zweiten Rohrabschnitts 5 an die Kontur
des Formwerkzeugs an, die vor dem Aufbringen von Druck und vor dem Aufweiten noch
einen Abstand zum Formwerkzeug hatte.
[0058] Bei dem IHU-Schritt wird auch der dritte Rohrabschnitt 6 umgeformt. Es werden bei
dem Umformen Einbuchtungen 13 und eine Ausbuchtung 12 gebildet, die in Fig. 1d links
gezeigt sind. Das IHU-Formwerkzeug ist so gestaltet, dass dort, wo später die Einbuchtungen
13 gebildet werden, Vorsprünge gebildet sind, die die Wand des Abschnitts 6 eindrücken.
Auch im Bereich des späteren Vorsprungs 12 kann die Wand nach Innen eingedrückt werden.
Durch Einbringen von Flüssigkeit in den Abschnitt 6 und Beaufschlagung mit Druck wird
die Wandung in den Bereichen 9 und 10 wieder an das Formwerkzeug angedrückt und die
in Fig. 1d links gezeigte endgültige Form erhalten. Das IHU-Formwerkzeug ist aus dergestalt,
dass der nicht verformte Bereich in dem Abschnitt 6, der Halbkreis in Fig. 1d links
oben, bereits an der Wandung des Formwerkzeugs anliegt. In dem Ausbuchtungsbereich
12 erfolgt eine Ausbuchtung auch nur so weit, dass der ursprüngliche Radius des Abschnittes
10 nicht überschritten wird. Es bleibt durch diese Maßnahmen die Wanddicke in dem
in Fig. 1d links gezeigten verformten Bereich konstant oder im Wesentlichen konstant.
[0059] In einem weiteren, nicht gezeigten, Schritt kann der Abschnitt 10 des Produktes 1
teilweise oder ganz entfernt werden. Der Abschnitt 10 dient vorzugsweise nur als Anpressfläche
für eine Einspritzdüse einer IHU-Vorrichtung.
[0060] In dem Produkt 1 ist schließlich auch ein Übergangsbereich 11 gezeigt, die zwischen
dem ersten Rohrabschnitt 4 und dem zweiten Rohrabschnitt 5 liegt. Ausgehend von dem
ersten Rohrabschnitt 4 fällt die Wanddicke in Richtung des zweiten Rohrabschnitts
5 ab, sodass in dem Übergangsbereich 11 eine veränderliche Wanddicke gebildet ist.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren kann ein besonders kurzer Übergangsbereich 11
hergestellt werden, mit Längenmaßen, die im allgemeinen Beschreibungsteil angegeben
sind.
[0061] In Fig. 2a-b ist der IHU-Schritt aus dem Verfahren nach Fig. 1a-d etwas detaillierter
dargestellt. Ein Formwerkzeug 20 wird verwendet und liegt im geschlossenen Zustand
an der Wand 21 des Abschnitts 4 und der Wand 22 des Abschnitts 10 an, wobei das Formwerkzeug
20 nur im Bereich 23 anliegt und damit nicht vollständig in dem dritten Rohrabschnitt
10. Im Übergangsbereich 11 und im zweiten Rohrabschnitt 5 liegt das Formwerkzeug nicht
an. Zur Verdeutlichung ist das Formwerkzeug 20 mit etwas Abstand zu allen Rohrwandungen
gezeichnet, obwohl es im geschlossenen Zustand an den genannten Bereichen anliegt.
Die Enden 7, 7' des Rohr-Zwischenprodukts 8 stehen aus der Form heraus und in die
Enden werden Düsen 25 eingeführt, die mit Hochdruckfluid in das Innere des Rohr-Zwischenprodukts
8 einführen, wodurch die Bereiche 11, 5 und 10' aufgeweitet werden. Es wird das Produkt
1 erhalten. Nicht näher dargestellt ist die Gestaltung des Formwerkzeugs 20 im Bereich
des Abschnittes 10 und das Einformen von Einbuchtungen 13 und der Ausbuchtung 12,
die in Fig. 1d gezeigt ist. In einem letzten Schritt kann das Rohr-Produkt 1 durch
Schnitte an den gestrichelt gezeichneten Linien in der Fig. 2c gekürzt werden und
man erhält das Produkt 1'.
[0062] In den Fig. 1a-d und 2a-c ist die Längsrichtung des rohrförmigen Elements mit dem
mit L bezeichneten Pfeil angegeben. Die Längsrichtung könnte in den Fig. 1 und 2 auch
als von rechts nach links statt von links nach rechts verlaufend definiert werden.
[0063] In Fig. 3a und 3b sind ein Verfahrenszwischenprodukt und ein Verfahrensendprodukt
gezeigt, die nach einer anderen Verfahrensvariante erhalten werden. Bei dieser
[0064] Verfahrensvariante erfolgt, ausgehend von einem Rohr-Vorprodukt, das analog dem Produkt
2 in Fig. 1a gestaltet sein kann, zunächst ein IHU-Schritt, wobei zwei Rohrabschnitte
und Übergangsbereiche gebildet werden. Bei dieser Verfahrensvariante wird in zweiten
Rohrabschnitten 32 der Außendurchmesser A" relativ zu dem Außendurchmesser in ersten
Rohrabschnitten 31 vergrößert. Zwischen ersten Abschnitten 31 und zweiten Abschnitten
32 sind jeweils Übergangsbereiche bzw. Übergangsabschnitte 33 angeordnet. Anschließend
erfolgt ein Umformungsschritt U des Rohr-Zwischenprodukts 30, wobei ein konstanter
oder im Wesentlichen konstanter Außendurchmesser A erhalten wird und in zweiten Rohrabschnitten
32 die Wanddicke relativ zur Wanddicke in ersten Rohrabschnitten 31 verringert bleibt.
Der Umformungsschritt U kann beispielsweise durch Strecken, Ziehen oder Walzen erfolgen.
Erhalten wird ein rohrförmiges Ausstattungselement 34 mit variabler Wandstärke, aber
gleichem Außendurchmesser A. Dieses Endprodukt ist in Fig. 3b gezeigt.
[0065] Fig. 4a-c zeigt in verschiedenen Ausschnitten ein weiteres rohrförmiges Ausstattungselement
40, das nach einem erfindungsgemäßen Verfahren erhalten werden kann. Das Element 40
weist erste Rohrabschnitte 41 und einen zweiten Rohrabschnitt 42 auf. Die ersten Rohrabschnitte
41 haben eine größere Wanddicke als der zweite Rohrabschnitt 42, was besonders gut
in den Fig. 4b und 4c, die in Fig. 4a kreisförmig markierte Detailausschnitte darstellen,
zu sehen ist. In den Detailansichten der Fig. 4b und 4c sind auch Übergangsbereiche
43 mit veränderlicher Wanddicke sichtbar, die in dieser Ausführungsform besonders
kurz gestaltet sind. Zur Abschätzung der Länge der Übergangsbereiche 43 in Längsrichtung,
dargestellt durch Pfeile L, kann folgende Angabe dienen: Der Innendurchmesser I2 in
dem zweiten Rohrabschnitt 41 beträgt 25 mm und der Innendurchmesser I1 in dem ersten
Abschnitt 42 beträgt 27,5 mm. Der Außendurchmesser A beträgt in diesem Fall 30 mm.
[0066] Bei dem in Fig. 4a gezeigten Ausstattungselement 40 ist einer der ersten Rohrabschnitte
41 gebogen. Eine Biegung des Produkts 40 ist vorzugsweise in einem ersten Rohrabschnitt
lokalisiert, der eine größere Wanddicke aufweist. Vorzugsweise ist eine Biegung bereits
in einem Rohr-Vorprodukt vorhanden, aber alternativ kann sie auch nach Abschluss des
erfindungsgemäßen Verfahrens hergestellt werden. Wenn die Biegung bereits im Rohr-Vorprodukt
vorhanden ist, weist das zum Innenhochdruckumformen verwendete Formwerkzeug eine Außenform
auf, welche die Biegung abbildet, sodass ein Rohr-Vorprodukt oder Rohr-Zwischenprodukt
in das für das IHU-Verfahren verwendete Formwerkzeug einlegbar ist.
[0067] Fig. 5 zeigt weitere erfindungsgemäße rohrförmige Ausstattungselemente 50, 51, die
zu einem Gesamtelement 52 zusammengesetzt sind. Gezeigt ist im speziellen Beispiel
eine Haltestange mit endständigen Befestigungselementen 53, an denen beispielsweise
eine Verschraubung erfolgen kann, um die Haltestange 52 an einer Wand oder einem sonstigen
Untergrund oder sonstigen Befestigungsstellen anzubringen. Das mittlere rohrförmige
Element 50 kann beispielsweise genauso strukturiert sein, wie das in Fig. 3b gezeigte
Element 34. Die rohrförmigen Elemente 51 können über Schweißverbindungen mit dem Element
50 verbunden sein. Alternativ ist es denkbar, dass das Element 50 und die Elemente
51 ein nahtloses bzw. nicht durch Schweißverbindungen hergestelltes Gesamtelement
bilden, das analog zu dem Element 34 in Fig. 3b strukturiert ist. Die Befestigungselemente
53 weisen jeweils eine Biegung und eine Aufweitung auf. Insbesondere die Aufweitung
kann durch ein IHU-Verfahren hergestellt sein, beispielsweise in analoger Weise wie
bei dem IHU-Schritt in dem Verfahren nach Fig. 1a-d und Fig. 2a-c, wobei in diesem
Fall keine Einbuchtungen vorhanden sind. Das Element 51, aufweisend die Teile 53 und
54, können aus einem gemeinsamen Vorprodukt hergestellt sein. Alternativ können die
Befestigungselemente 53 später an den Elementen 54 angebracht werden, beispielsweise
durch Verschweißen.
[0068] Fig. 6 zeigt ein zusammengesetztes Formwerkzeug 60 für ein IHU-Verfahren zur Formung
eines Rohr-Vorprodukts oder Rohr-Zwischenprodukts. Das Formwerkzeug 60 weist vier
Module 61, 62, 63, 64, 65 auf, aus denen eine Rohraußenform zusammengesetzt ist. Die
Rohraußenform ist aus Fig. 7 ersichtlich.
[0069] Das Modul 61 ist aus zwei Halbmodulen 61 a, 61 b zusammengesetzt. In analoger Weise
sind die Module 62-65 jeweils aus Halbmodulen zusammengesetzt. Die Fig. 7 zeigt eine
Ansicht, in der von jedem Modul ein Halbmodul abgenommen wurde, sodass die Rohraußenform
67, genauer gesagt ein Teil der Rohraußenform, sichtbar ist. Die Rohraußenform 67
bildet ein Rohr-Zwischenprodukt ab, das analog geformt ist, wie das Rohr-Zwischenprodukt
30 aus Fig. 3a, wobei bei der Außenform 67 nur eine Aufweitung gezeigt ist. Die Rohraußenform
67 weist einen ersten Bereich 68 auf, der einen ersten Rohrabschnitt abbildet, beispielsweise
einen Rohrabschnitt analog zu dem ersten Rohrabschnitt 31 aus Fig. 3a. Ferner weist
die Rohraußenform 67 einen zweiten Bereich 69 mit einen größeren Durchmesser als in
dem ersten Bereich 68 auf. Der Formbereich 69 bildet einen zweiten Rohrabschnitt ab,
beispielsweise einen Abschnitt analog zu einem der Abschnitte 32 in Fig. 3a. In diesem
Beispiel ist das Formwerkzeug 60 in dem zweiten Bereich 69 aus drei Modulen 62, 63,
64 zusammengesetzt, wobei in Fig. 6 die vollständigen Module gezeigt sind und in Fig.
7 nur die in dieser Darstellung unteren Halbmodule. Zur Verlängerung des Formbereichs
69 könnten weitere Module, die einen Formteilbereich mit entsprechendem Durchmesser
aufweisen, eingesetzt werden, beispielsweise ein Modul analog zum Modul 62 oder ein
Modul analog zum Modul 63. In umgekehrter Weise können zur Verkürzung des Formbereichs
69 ein oder mehrere Module entnommen werden, beispielsweise das Modul 63. Von den
ersten Formbereichen 68 ist jeweils nur ein Teil in der Fig. 7 gezeigt. Weitere passende
Module mit einem Rohraußenformabschnitt mit passendem Durchmesser können an die in
Fig. 6 und 7 dargestellte Form rechts und/oder links angefügt werden, um einen oder
beide der ersten Formbereiche 68 zu verlängern.
[0070] Die Module 61 und 65 weisen weiterhin jeweils einen Formbereich 70 zur Formung eines
Übergangsbereichs auf, analog beispielsweise zu einem Übergangsbereich 33 in Fig.
3a.
[0071] Das zusammengesetzte Formwerkzeug 60 weist zwei endständige Öffnungen 71 und 72 auf,
durch welche zum Zweck des Hydroformens Flüssigkeit in das Innere eines in das Formwerkzeug
eingelegten Rohr-Vorprodukts eingeleitet werden kann und durch welche ein Druck auf
die Flüssigkeit aufgebracht werden kann. Eine entsprechende Vorgehensweise ist in
Fig. 2, obere Abbildung, gezeigt. Die Öffnungen sind an entgegengesetzten Enden des
Formwerkzeugs 60 angeordnet, wobei es sich hier um entgegengesetzten Enden in Längsrichtung
L handelt. In diesem Beispiel sind die Öffnungen an entgegengesetzten Stirnseiten
83, 84 angeordnet.
[0072] In Fig. 7 sind ferner Verbindungsmittel 73, 74 gezeigt. Beispielhaft mit Referenzzeichen
versehen sind lediglich Verbindungsmittel auf einer Seite der Halbmodule 61 b, 62b,
63b, 64b und 65b. Gleichartige Verbindungselemente sind auf der gegenüberliegenden
Seite des jeweiligen Halbmoduls angeordnet. Jedes der Verbindungsmittel 73 wirkt mit
einem Verbindungsmittel 74 zusammen, wobei die Verbindungsmittel 73 und 74 jeweils
an verschiedenen Modulen angeordnet sind. Die Verbindungsmittel 73 und 74 weisen Nuten
auf, die beim Zusammensetzen der Module zur Deckung gebracht werden, sodass eine verlängerte
Nut oder ein verlängertes an einer Seite offenes Langloch entsteht. In die Nut kann
ein Zugmittel eingesetzt werden, beispielsweise eine Schraube/Mutter-Kombination,
wobei der Schraubkopf an dem Verbindungsmittel 73 anliegt und die Mutter an dem Verbindungsmittel
74 (oder umgekehrt) und wobei durch Anziehen der Mutter zwei Halbmodule aneinander
gepresst werden. Auf dieser Art und Weise können alle Halbmodule 61 b bis 65b aneinander
befestigt werden und man erhält eine Halbform wie in Fig. 7 gezeigt. In analoger Weise
können die Halbmodule 61 a bis 65a, gezeigt in Fig. 6, zu einer zweiten Halbform aneinander
befestigt werden und beide Halbformen können anschließend zu einer Vollform 60 zusammengesetzt
werden, die in Fig. 6 gezeigt ist. Die beiden Halbformen können entweder durch weitere,
nicht dargestellte Verbindungsmittel miteinander verbunden werden. Die beiden Halbformen
können auch durch einen von außen ausgeübten Anpressdruck aneinandergepresst werden.
Beispielsweise können beide Halbformen in eine Presse eingelegt werden.
[0073] Fig. 8 zeigt in detaillierter Darstellung Positionierungsmittel 80 in Form von Stiften.
Alle Halbmodule 61 a bis 65a und 61 b bis 65b weisen innenliegende Durchgangslöcher
auf, die am Beispiel der Halbmodule 61 b bis 65b mit den Bezugszeichen 81 a bis 81
e und 82a bis 82e bezeichnet sind und in Fig. 8 in einer Querschnittsansicht dargestellt
sind. Fig. 8 zeigt einen Schnitt durch die Halbmodule 61 b bis 65b auf Höhe der Durchgangslöcher
81 bzw. 82. In das Ende eines beliebigen Durchgangslochs kann ein Stift 80 eingesteckt
werden, sodass er aus dem Ende des Durchgangslochs noch herausragt. Anschließend kann
der Stift in das Ende eines Durchgangslochs eines anderen Moduls eingesteckt werden,
sodass die Module wie in Fig. 8 gezeigt zueinander ausgerichtet werden. Jegliche andere
Art von Positionierungsmitteln, wie Steckverbindungen, Anschläge etc. sind denkbar.
1. Verfahren zur Herstellung eines rohrförmigen Ausstattungselements (1; 34; 40, 50,
51) für ein Schienenfahrzeug, wobei das rohrförmige Ausstattungselement zumindest
einen ersten Rohrabschnitt (4; 31; 41) mit einer ersten Wanddicke und zumindest einen
zweiten Rohrabschnitt (5; 32; 42) mit einer zweiten Wanddicke aufweist, wobei die
zweite Wanddicke geringer ist als die erste Wanddicke, und das rohrförmige Ausstattungselement
einen konstanten oder im Wesentlich konstanten Außendurchmesser (A) aufweist, wobei
das Verfahren umfasst:
a) Umformen (U; IHU) eines Rohr-Vorprodukts (2) mit konstanter oder im Wesentlichen
konstanter Wanddicke zu einem Rohr-Zwischenprodukt (3; 30), wobei
in dem Rohr-Zwischenprodukt (3; 30) in dem zweiten Rohrabschnitt (5; 32; 42) die Wanddicke
relativ zur Wanddicke in dem ersten Rohrabschnitt (4; 31; 41) verringert wird und
in dem zweiten Rohrabschnitt (5; 32; 42) der Außendurchmesser (A'; A") des Rohr-Vorprodukts
relativ zu dem Außendurchmesser in dem ersten Rohrabschnitt (4; 31; 41) geändert wird,
b) Umformen (IHU; U) des Rohr-Zwischenprodukts (3; 30), sodass ein konstanter oder
im Wesentlichen konstanter Außendurchmesser (A) erhalten wird, wobei in dem zweiten
Rohrabschnitt (5; 32; 42) die Wanddicke relativ zur Wanddicke in dem ersten Rohrabschnitt
(4; 31; 41) verringert bleibt,
wobei mindestens einer der Umformschritte mit Innenhochdruckumformen (IHU) erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, umfassend
- Bildung eines Übergangsbereichs (11; 33) zwischen dem ersten Rohrabschnitt (4; 31)
und dem zweiten Rohrabschnitt (5; 32), in dem die Wanddicke von der ersten Wanddicke
zu der zweiten Wanddicke abfällt, wobei der Übergangsbereich (11; 33) in Längsrichtung
(L) des rohrförmigen Ausstattungselements eine Länge von kleiner oder gleich 20 mm
aufweist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei ein Unterschied zwischen der ersten Wanddicke
und der zweiten Wanddicke von größer als 1 mm erhalten wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-3, wobei
- in Schritt a) in dem zweiten Rohrabschnitt (5) der Außendurchmesser relativ zu dem
Außendurchmesser in dem ersten Rohrabschnitt (4) verkleinert wird, und
- in Schritt b) das Umformen mit Innenhochdruckumformen erfolgt, wobei in dem zweiten
Rohrabschnitt (5) der Außendurchmesser vergrößert wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-3, wobei
- in Schritt a) das Umformen mit Innenhochdruckumformen erfolgt, wobei in dem zweiten
Rohrabschnitt (32) der Außendurchmesser relativ zu dem Außendurchmesser in dem ersten
Rohrabschnitt (31) vergrößert wird.
6. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, umfassend
- bei dem Umformen in Schritt a) das Bilden eines dritten Rohrabschnitts (6) in einem
Endabschnitt des rohrförmigen Ausstattungselements, wobei der dritte Rohrabschnitt
in Richtung des Endes (7) des rohrförmigen Ausstattungselements eine ansteigende Wanddicke
aufweist,
- Aufweiten (AU) zumindest eines Teils des dritten Rohrabschnitts (6) oder des ganzen
dritten Rohrabschnitts (6) in Richtung des Endes (7) des rohrförmigen Ausstattungselements,
wobei nach dem Aufweiten (AU) die Wanddicke des dritten Rohrabschnitts (6) konstant
oder im Wesentlichen konstant ist und wobei in dem dritten Rohrabschnitt (6) von dem
ansonsten konstanten oder im Wesentlichen konstanten Außendurchmesser (A) des rohrförmigen
Ausstattungselements abgewichen wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, umfassend,
- Innenhochdruckumformen des dritten Rohrabschnitts (6) wobei in dem dritten Rohrschnitt
Ausbuchtungen (12) und/oder Einbuchtungen (13) geformt werden und die Wanddicke des
dritten Rohrabschnitts (10) nach dem Innenhochdruckumformen konstant oder im Wesentlichen
konstant ist.
8. Rohrförmiges Ausstattungselement (1) für ein Schienenfahrzeug, aufweisend
- einen konstanten oder im Wesentlichen konstanten Außendurchmesser (A),
- zumindest einen ersten Rohrabschnitt (4) mit einer ersten Wanddicke und zumindest
einen zweiten Rohrabschnitt (5) mit einer zweiten Wanddicke, wobei die zweite Wanddicke
geringer ist als die erste Wanddicke,
- einen Übergangsbereich (11) zwischen dem ersten Rohrabschnitt (4) und dem zweiten
Rohrabschnitt (5), in dem die Wanddicke von der ersten Wanddicke zu der zweiten Wanddicke
abfällt,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Übergangsbereich (11) in Längsrichtung des rohrförmigen Ausstattungselements (1)
eine Länge von kleiner oder gleich 20 mm aufweist.
9. Rohrförmiges Ausstattungselement nach Anspruch 8, wobei der Unterschied zwischen der
ersten Wanddicke und der zweiten Wanddicke größer als 1 mm ist.
10. Formwerkzeug (60) zur Formung eines Rohr-Vorprodukts oder Rohr-Zwischenprodukts durch
Innenhochdruckumformen, aufweisend
- zumindest zwei Module (61, 62, 63, 64, 65), aus denen eine Rohraußenform (67) zusammengesetzt
oder zusammensetzbar ist, wobei die Module (61, 62, 63, 64, 65) in zusammengesetztem
Zustand in Längsrichtung (L) der Rohraußenform aneinander anschließen.
11. Formwerkzeug (60) nach Anspruch 10, wobei die Rohraußenform (67) aufweist:
- zumindest einen ersten Formbereich (68) mit einem ersten Durchmesser, der einen
ersten Rohrabschnitt abbildet,
- zumindest einen zweiten Formbereich (69) mit einem zweiten Durchmesser, der einen
zweiten Rohrabschnitt abbildet, wobei der zweite Durchmesser größer ist als der erste
Durchmesser,
wobei das Formwerkzeug (60) in dem ersten Formbereich (68) und/oder im dem zweiten
Formbereich (69) aus den zumindest zwei Modulen (61, 62, 63, 64, 65) zusammengesetzt
ist oder zusammensetzbar ist,
sodass die Länge des ersten Formbereichs (68) und/oder die Länge des zweiten Formbereichs
(69) variabel einstellbar ist.
12. Formwerkzeug (60) nach Anspruch 10 oder 11, wobei die zumindest zwei Module Verbindungsmittel
(73, 74) aufweisen, mit denen die Module verbindbar sind.
13. Formwerkzeug (60) nach einem der Ansprüche 10 bis 12, aufweisend zwei endständige
Öffnungen (71, 72).
14. Verwendung eines Formwerkzeuges nach einem der Ansprüche 10 bis 13 zur Formung eines
Rohres durch Innenhochdruckumformen.
15. Schienenfahrzeug, aufweisend ein Rohrförmiges Ausstattungselement (1) nach einem der
Ansprüche 8 oder 9 oder ein Rohrförmiges Ausstattungselement, das nach dem Verfahren
nach einem der Ansprüche 1-7 erhältlich ist.